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Top-Rezensenten Übersicht

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Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 729 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2017
Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster (eBook, ePUB)
Pásztor, Susann

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Keine Angst! Es darf auch gelacht werden!

Einen fremden Menschen begleiten, der an einer schweren Krankheit leidet, ist eine sehr große Herausforderung. Die Hospizbewegung leistet da großartige Arbeit.
Dieses Buch erzählt von Fred, der eben seine Ausbildung zum ehrenamtlichen Begleiter abgeschlossen hat. Seine erste Klientin ist Karla. Sie leidet an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Fred ist ein geschiedener Mann mitte 40. Seinem 13-jährigen Sohn versucht er ein guter Vater zu sein. Mit seiner esoterisch stark angehauchten Exfrau hat er so seine Probleme.

Karla ist eine einsame Frau. Von Schmerzen stark geplagt regelt sie ihren Nachlass. Eine große Hilfe ist ihr da Freds Sohn.

Meine Meinung

Diese herzerwärmende Geschichte wurde von einer Frau geschrieben, die Ahnung von der Thematik hat. Sie beschreibt die Ängste und Unsicherheiten, die fast jeden Anfänger in der Sterbebegleitung plagen.
Fred kommt sehr sympathisch und menschlich rüber. Klasse fand ich, dass er seinen Sohn Phil mit in die Begleitung involviert hatte. Denn, genau dieser Junge tat der schwerkranken Karla gut. Seine authentische und jugendliche Art, hatte die ältere Dame des öfteren aus der Reserve gelockt. Er brachte sie zum Lachen. Ale er ihr einen Rapp vortrug, war Klara nicht die Einzige, die ein Schmunzeln auf den Lippen hatte. Ich als Leserin habe Tränen gelacht.
Besonders gut gefiel mir, dass die Protagonisten nicht weichgezeichnet wurden. Mit allen Ecken und Kanten wurden sie beschrieben. Es handelt sich hier um kein Märchen, indem man jemanden die Hand hält, und die lieben Engelein kommen angeflogen. Vielmehr werden Ängste und Probleme beschrieben, die bei einer Begleitung auftreten können.
Fred musste vor allen Dingen lernen, wie weit er sich in privaten Dingen einmischen darf. Musste lernen zu akzeptieren, dass manche Unstimmigkeiten nicht aus dem Weg geräumt werden können. Vor allen Dingen, dass man nicht über den Kopf eines schwerkranken Menschen Entscheidungen treffen kann und darf. Seien sie auch noch so gut gemeint.


Mein Fazit

Selbstbestimmt sterben dürfen ist ein sehr großes Bedürfnis, welches die Menschen am Ende ihres Lebens haben. Frau Páztor ist darauf sehr sensibel eingegangen.
Mal aus der Sicht von Karla- mal von Fred, erfahren wir von Wünschen und Hoffnungen, in der letzten Lebensphase.

Dieses Buch ist eine sehr großer Schatz für Sterbebegleiter oder Menschen, die es werden wollen.
Es handelt sich hier um eine fiktive Geschichte, die es aber so ähnlich gegeben haben könnte.

Diese humorvolle und herzliche Geschichte empfehle ich sehr gerne. Mal ehrlich: Irgendwann öffnet jeder mal ein Fenster. Irgendwann wird es auch für uns geöffnet.

Danke Susann Pátor. Ich habe jedes Wort genossen.

Meine Lieblingszitate

Nichts war hier in Ordnung, nichts war hier normal. Trotzdem war er gern hier. (Pos. 1222 auf dem Reader)

Ich fühle mich privilegiert, weil ich mich intensiv mit meinem Tod auseinandersetzen kann.(Pos.2513 auf dem Reader)

Eine Beziehung zum Tod "als" letztes Geschenk des Lebens. Und dann die selbstbestimmte Form der Beisetzung als letztes Geschenk "ans" Leben. (Pos. 2505 auf dem Reader)

Karla starb nicht, weil sie aufhörte zu trinken. Sie hatte aufgehört zu trinken, weil sie starb. (Pos. 3116 auf dem Reader)

Bewertung vom 18.11.2017
Die Perfekten / Rain Bd.1 (eBook, ePUB)
Brinkmann, Caroline

Die Perfekten / Rain Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Rain ist ein Ghost. Sie lebt mit ihrer Mutter Storm in dem smokverseuchten Grey. Rain will nicht so leben. Sie möchte sich nicht mehr verstecken müssen. So sehr sie ihre Mutter auch liebt, macht sie ihr dennoch den Vorwurf, ein Schattendasein führen zu müssen. Storm war einst eine Rebellin.
Das Essen ist knapp. Ohne Schutzmasken können sie nicht auf die Straße gehen. Drohnen kontrollieren die Bewohner. Keiner kann dem anderen trauen. Jeder könnte ein Lauscher sein. Berührungen sind verboten, damit keine Keime verbreitet werden. Die Menschen sind in Einser, Zweier und Dreier unterteilt. Einser können sich als Anwärter für eine bessere Welt bewerben. Eine Welt der Schönen. Eine Welt der genetisch Einwandfreien. Die Welt der Perfekten!
Rain und Lark sind dabei sich anzufreunden. Lark hat eine kranke Schwester. Lark und seine Familie gehören zu den Dreiern. Es gibt für kranke Dreier keine Behandlung; geschweige denn Medikamente. Lark wird zum Verräter. Das hätte Rain beinahe das Leben gekostet. Aber nur beinahe. Rain ist eine Perfekte. Rain gehört zu den Gesegneten.



Die für Dystopien typisch düstere Atmosphäre, wird von der Autorin sehr gut eingefangen. Rain und Lark können nicht ehrlich zueinander sein. Lark wird zum Verräter, weil er seiner Schwester eine Behandlung ermöglichen möchte.
Rain konnte auch nicht ehrlich sein. Die Vergangenheit ihrer Mutter könnte tödlich für sie sein.
Mir hat Lark sehr leid getan. Stets stand er in einem Gewissenskonflikt. Er musste zum Verräter werden. Eigentlich hat jeder in Grey für sich und seine Familie gekämpft. Jeder wollte bei den Gesegneten Punkte erzielen, um ein besseres Leben zu haben.

Rain erlebte eine große Überraschung. Nachdem Lark sie verraten hatte, wird sie in das Land der Perfekten gebracht. Hope! Dort ist der Himmel wieder sichtbar. Die Menschen, die Häuser und Umgebungen sind schön. Die Luft ist rein. Das Essen ist gut. Alles ist PERFEKT! Kurz vor Rains Hinrichtung kommt eine Wahrheit ans Tageslicht, die die perfekten Bewohner von Hope in Staunen versetzt. Sie ist auch eine Perfekte. Nicht nur das
Rain weiß nicht was sie von dem Ganzen halten soll. Kann sie wirklich den Luxus genießen, wenn ihre Mutter und die Menschen in Grey nichts zu Essen haben? Wer sind die Verräter, die für sämtliche Menschenleben in Grey und nun auch in Hope verantwortlich sind?

Normalerweise würde ich ja lieber in einem Land wie Hope leben. Ich denke jedoch, mir würde es wie Rain ergehen. Diese perfekten Menschen, mit ihren perfekten Aussehen, mit achso perfekten Manieren, ihrer perfekten Kleidung, dem perfekten Essen und perfekten Häusern, gehen Rain auf den Nerv. Diese Oberflächlichkeit ist nichts für eine Kämpferin, die mit anderen Werten aufgewachsen ist.
In Grey musste man sich meist mit kalten, brackigen Wasser waschen. In Hope erlebt Rain ihr blaues Wunder in einer Duschwanne mit warmen Wasser. Ein Spiegel der sich nach ihren Wünschen erkundigt. Dienerinnen, die für ihr Outfit zuständig sind. Und und und. Das wird Rain alles zuviel. In Hope ist alles nur Show. In Hope ist alles zu glatt. Doch, auch dort gibt es Menschen, denen Rain vertrauen kann und will. Jedoch auch Menschen, die sie fallen sehen wollen. Sie kehrt zurück nach Grey, um die Kriege zu beenden. Sie muss sich das Vertrauen ihrer wirklichen Landsleute erkämpfen.

Mein Fazit

Eine erschreckende Welt, wie sie irgendwann sein könnte. Menschen, die zu minderwertig sind, um ihnen eine medizinische Behandlung zukommen zu lassen.
Protagonisten, die zum Verrat gezwungen sind, um zu überleben und ihre Familien zu schützen.
Für mich eine erschreckende Geschichte, die sich Dystopie nennt. Das ist sie aber nicht. Wir stecken bereits mittendrinn! Smog ist in unseren Städten kein Fremdwort. Medizinische Versorgung ist bereits ein großes Thema, welches uns immer mehr Ängste beschert. Klassenunterschiede werden immer mehr deutlich. Mobbing ist an der Tagesordnung.

Bewertung vom 09.11.2017
Dann schlaf auch du
Slimani, Leïla

Dann schlaf auch du


ausgezeichnet

Meine Meinung

Gleich zu Anfang möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Thriller harte Kost für Mütter von kleinen Kindern sein dürfte. Im Prolog erlebt mein ein Massaker mit, welches wahrlich nicht leicht verdaulich ist.
Myriam und Paul sind ein Ehepaar mit stark ausgeprägten beruflichen Ehrgeiz. Myriam leidet darunter, nur noch Mutter und Hausfrau zu sein. Um ihren Beruf als Anwältin nachzugehen, stellen sie eine Nanny ein. Louise ist ein Frau um die 50. Louise ist klein, zart und geschminkt wie ein Püppchen. Sie hat feingliedrig Hände, trotz ihrer Arbeiten im Haushalt. Ihre Fingernägel sind stets tadellos lackiert. Sie hat Kräfte. Sie ist zäh. Louise kommt mit den Kindern fabelhaft zurecht. Louise bekocht die Familie und deren Freunde. Louise hält die kleine Pariser Wohnung Im 10. Arrondissement tadellos sauber. Ohne Louise geht gar nichts mehr. Sie wird unentbehrlich. Genau das will sie!

Mir hat Louise irgendwie leid getan. Ihre Einsamkeit springt einen förmlich an. Ihr Leben war und ist alles andere als leicht.
Für Myriam konnte ich keine Sympathie entwickeln. Sie kam mir manchmal vor, als wenn sie Mutti sein wollte, wenn es ihr gerade in den Kram gepasst hat.
Obwohl man eigentlich gleich zu Anfang erfährt, was mit den Kindern passiert ist, fiebert man dem Ende entgegen. War es wirklich Louise, die den Kindern so etwas Grausames angetan hat? Ich war auf ein Ende gefasst, welches den Prolog Lügen straft. Dachte mir, da liegt bestimmt ein Missverständnis vor.

Gesellschaftskritisch beschreibt die Autorin das Leben eines Ehepaares, welches überwiegend die eigenen Interessen vertritt. Myriam wollte Kinder, aber nicht auf ihren Beruf verzichten. Noch nicht einmal kürzer treten. Lieber vertraut sie diesem eigenartigen Persönchen, von dem sie eigentlich gar nichts weiß.

Der Schreibstil mutet nüchtern an. Darüber war ich froh. Ich konnte keinen richtigen Bezug zu den Kindern aufbauen. Ich wusste von Anfang an; es gibt diese Kinder nicht mehr. Wer will schon zu fremden, toten kindern eine Bindung aufbauen? Wer will sie an sich heran lassen? Wer würde das verkraften?

Mein Fazit

Ein Thriller, der in der dritten Person erzählt wird. Das Augenmerk ist hauptsächlich auf die eigenartige Nanny gerichtet. Obwohl das Ende gleichzeitig der Anfang ist, rast man förmlich durch die Seiten. Der nüchterne Schreibstil verhindert, dass man als Leser verzweifelt. Der Prolog strapaziert Nerven und Gemüt ohnehin bis an die Grenzen. Man würde es gar nicht die ganze Geschichte entlang aushalten. Das Baby ist tot. Das kleine Mädchen wird ihr Leben bald aushauchen. Nein, mehr will und kann man nicht verkraften!!! Louise kann nicht mehr befragt werden.

Ein brillanter Thriller, den ich nur bedingt empfehlen kann. Nicht jede Mami kann ihn verkraften.

Danke Leïla Slimani

Bewertung vom 07.11.2017
Wer hier schlief (eBook, ePUB)
Straub, Isabella

Wer hier schlief (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt
Philipp Kuhn ist eine Mann, der aus seinem alten Leben ausgebrochen ist. Für Myriam lässt er sein altes Leben zurück. Seinem guten Job, Ehefrau Vera und der Luxusvilla kehrt er den Rücken.
Doch, er kann Myriam nirgends mehr finden. Weder an ihrem Arbeitsplatz; noch in ihrer Wohnung. Sein Magen rebelliert noch mehr als sonst. Obdachlos und ohne finanzielle Mittel irrt er durch die Stadt.
Meine Meinung
Selten habe ich ein Buch gelesen, welches eine so düstere und doch auch wieder positive Atmosphäre verbreitet. Philipp Kuhn ist alles andere als ein Mann, der Frauenherzen höher schlagen lässt. Seine Magensäure quält ihn ständig. Er muss aufpassen was er isst. Er sucht eine Frau, die mit falschen Karten gespielt hat. Kann sie telefonisch nicht erreichen. Ihren Arbeitsplatz in einem Hotel hat sie auch nicht mehr. Ein fremde Frau wohnt nun in ihrer Wohnung. Sein Geld, welches in Myriams Wohnung war, ist weg. So wie Myriam halt auch.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Philipp sich fühlte, als er feststellen musste, welches falsche Spiel seine große Liebe mit ihm gespielt hat. Von einem auf den anderen Tag obdachlos und ohne Job. Die Kreditkarte gesperrt und beide Frauen für ihn nicht mehr erreichbar. Trotzdem weint er seinem Job bei SECURELLA nicht nach. Wer braucht schon Sicherheitstüren, wenn er seine große Liebe sucht? Wer weint schon einer Frau nach, die mehr Geschäftspartnerin als Ehefrau war?
Im Fitnessstudio lernt er eine Mitarbeiterin kennen, die ihm Übernachtungen ermöglicht. Die Ideen, die Tamara und ihre Gruppe haben, fand ich sehr originell.
Im Hotel Krone lernt Philipp den alten Mann Solak kennen. Philipp erkundigt sich nach Myriam. Im gefällt nicht, was er dort zu hören bekommt. Aber, nun hat er einen betagten Freund, der ihn mit der Süßigkeit Lokum versorgt, die seinen Reflux auf Hochtouren bringt.

Alle Protagonisten in dieser Geschichte fand ich sehr speziell. Besonders die Wohnnomadengruppe, der sich Philipp anschloss. Für Philipp war das Leben auf einmal sehr schwer. Nicht einmal seine Mutter bot ihm einen Schlafplatz an. Sein Jugendzimmer hat sie untervermietet. Seine Schwester aus Amerika hat auch selten ein gutes Wort für ihn.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Philipp erzählt. Der Schreibstil mutet verspielt und anspruchsvoll an. Nichts in dieser Story ist einfach nur ganz normal. Nein, Personen und Orte sind wirklich so ganz anders, als man es aus anderen Büchern mit Ehedramen kennt. Für mich ist es ein Ehedrama. Wenn jemand ohne mit der Wimper zu zucken alles hinter sich lässt, kann es doch keine gute Ehe gewesen sein. Philipp wusst oftmals nicht, wo er die kommende Nacht verbringen soll. Nicht einmal hat er mit dem Gedanken gespielt, zu seiner Frau zurückzukehren.
Sein Arbeitskollege und Freund Ben hat ihn auch im Stich gelassen.

Mein Fazit

Ein flüssiger Schreibstil mit mit wunderschönen Zitaten macht diese Geschichte zu etwas Besonderen. Die Protagonisten sind sehr speziell. Viele neue Menschen kreuzen Philipps Wege. Wege, die er so eigentlich nicht gehen wollte.

Drei Worte, mit denen ich diese Geschichte beschreiben kann: Traurig, witzig, speziell.

Meine Lieblingszitate

Lob war wie Truthahn, einmal im Jahr war genug. (Pos.602 - Kapitel 5)

Wenn man nicht weiß, ob man möglicherweise vergeblich wartet, ist die Gegenwart ausgelöscht. Eine Zeit ohne Substanz.

Idealismus entsteht im Mangel, nicht im Überfluss. (Pos. 2048 - Kapitel 7)

Wenn einer stirbt, hinterlässt er Waisen, und das müssen keine Menschen sein, dachte er. Das konnte ein Spiegel sein, ein Buch, das man berührt, eine Pflanze, die man gegossen, eine Marotte, die man gepflegt hat. (Pos. 3401 - Kapitel 4)

Ich empfehle das Buch an alle, die mal eine außergewöhnliche Geschichte lesen möchten.

Danke Isabella Straub

Bewertung vom 31.10.2017
Kleine Fluchten (eBook, ePUB)
Moyes, Jojo

Kleine Fluchten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Beim Stöbern habe ich dieses Büchlein mit Kurzgeschichten entdeckt. Die Geschichten regen zum Nachdenken an und lassen einen des öfteren Schmunzeln. Alle Kurzgeschichten haben mir gefallen. Vier davon haben den größten Eindruck bei mir hinterlassen.

Evie entdeckt in einer schicken Boutique einen teuren Mantel, den sie sich nicht leisten kann. Evies Mann ist arbeitslos. Die Raten für das Haus müssen noch abgezahlt werden. Die Kinder versorgt werden. In ihrem Bürojob ist sie jeden Tag den Luxusgütern ihrer Freundinnen ausgesetzt. Bei jeder Mittagspause präsentieren sie neue Errungenschaften. Mal eine Handtasche, mal teure Schuhe usw. In der Mittagspause gehen sie gerne schick essen. Evie bleibt ihm Büro und verzehrt ihr Käsebrot. Doch, dann macht sie eine Entdeckung, die ihr Käsebrot zu einer Delikatesse werden lässt ....
Evies Geschichte hat mir besonders gut gefallen; zeigt sie doch, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

Chrissies Geschichte ist auch etwas Besonderes. Sie muss für ihre Schwiegermutter ein teures Parfum kaufen, welches nicht überall erhältlich ist. Ihr Mann David und seine Mutter setzten Chrissie stets unter Druck. Da begegnet sie einem verständnisvollen Taxifahrer ....

Sam sagt ihren Fettpölsterchen in einem Fitnesscenter den Kampf an. Versehentlich nimmt jemand ihre Sporttasche mit heim. Sam hat nun eine Tasche mit roten Krokodilschuhen, die ihr eine Nummer zu groß sind. Und doch sollen diese Luxustreter ihr Leben verändern .....

Alice Herring ist wirklich eine Wucht. Bei dieser Geschichte musste ich oft grinsen. Sie arbeitet in einem Schmuckgeschäft, welches überfallen wird. Der Verbrecher, der sie in Schach hält, muss bald erkennen, das sie auf ihn aufpasst. KÖSTLICH!

Miranda Lewis führt ein Leben, welches ziemlich langweilig ist. Ihr Mann braucht zum Glück eigentlich nur sein Essen und den Sportkanal. Da findet Miranda auf offener Straße ein Handy. Eigentlich wollte sie es gleich zurückgeben. Aber, was machen, wenn die Kommunikation mit einem Fremden das Leben bereichert? Ist es schlimm, wenn der Fremde nicht ahnt, wem er heiße SMS sendet?


Meine Meinung

Die Autorin präsentiert acht schöne Geschichten. Mal besinnlich,- mal lustig. Es handelt sich dabei um Ereignisse mitten aus dem Alltag.
Dieses kurzweilige Büchlein habe ich sehr gerne gelesen. Es enthält viele Wahrheiten. Greift alltägliche Probleme auf. Dies stets mit einem Zwinkern.
Ist es Magie? Ist es Zufall? Bei einigen Geschichten war ich mir da nicht mehr so sicher.

Mein Fazit

Kleine Fluchten passt gut zur Vorweihnachtszeit. Es zeigt Fluchtwege, um den oftmals tristen Alltag zu entrinnen. Lädt zum Träumen und erzählt von Frauen, die so sind wie du und ich.

Der gewohnt magische Schreibstil von Jojo Moyes, und ihre liebenswerten Protagonistinnen, machen dieses Büchlein zu etwas Besonderen. Erwähnenswert sind die schönen Illustrationen im Buch.

Eine absolute Empfehlung von mir.

Danke Jojo Moyes

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2017
Flugangst 7A (eBook, ePUB)
Fitzek, Sebastian

Flugangst 7A (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt
Mats Krüger ist ein Psychiater, der an Flugangst leidet. Dennoch steigt er in einen Flieger, um seiner schwangeren Tochter beizustehen, die kurz vor der Niederkunft steht. Der lange Flug von Buenus Aires nach Berlin hält jedoch ganz andere, böse Überraschungen für Mats bereit, die ihn zeitweise sogar seine Flugangst vergessen lassen. Ein Anrufer erpresst ihn. Er soll dafür sorgen, dass das Flugzeug abstürzt. Einen Passagier dazu bringen, dass er Amok läuft. Ansonsten wird seine schwangere Tochter nicht überleben.

Meine Meinung
Vor dem Fliegen braucht man keine Angst haben. Bisher ist noch jeder runter gekommen. Diesen Spruch habe ich schon oft gehört. Aber, wenn man selbst dafür sorgen soll, dass das Flugzeug abstürzt? Wenn man einen Menschen dazu bringen soll, dass er durchdreht und zum Amokläufer wird? Wie soll man sich aus so einer Affäre ziehen, wenn das Leben der eigenen Tochter auf dem Spiel steht? So oder so. Was von Mats verlangt wird, verwehrt ihm den Genuss, sein Enkelkind in den Armen zu halten. Entweder er oder die schwangere Tochter sollen in diesem grausamen Spiel mit dem Leben bezahlen.
Ich wusste nicht, was ich von Mats halten soll. Ich finde es menschlich, dass auch ein Psychiater Ängste hat. Jedoch ist Flugangst nicht seine einzige Macke. Er lief vor seinen Problemen weg, indem er auswanderte. Wie er sich seiner Frau gegenüber verhalten hatte, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Seine Tochter hat er sich selbst überlassen. Das Bild, welches Mats von sich vermittelt, macht ihn irgendwie selber zu einem Psycho.
Dieser vielschichtige Thriller hat mich von der ersten Silbe an gefangen genommen. Ein Wettlauf auf Leben und Tod, welcher im Flugzeug und in den Straßen Berlins stattfindet. Nach dem Prolog ist man kaum in der Lage, das Buch zur Seite zu legen.
Ein Psychiater, der selbst zum Verdächtigen wird. Ist es wirklich Flugangst, die ihn dazu gebracht, hat mehrere Plätze zu buchen? 7A ist der tödlichste Platz, im Falle eines Absturzes.
Die Passagiere und das Bordpersonal muten auch sonderbar an. Die Qualen denen Mats Tochter ausgesetzt ist, lassen einem das Blut in den Adern gefrieren.
Mein Fazit
Sebastian Fitzek hat mit "Flugangst 7A" einen Thriller hingelegt, der wieder einmal zu Recht die Bestsellerliste stürmt. Er vermittelt ein genaues Bild von Umgebungen und Personen. Er spielt gekonnt mit den Urängsten der Menschen. Besten Dank Herr Fitzek. Ich schwinge mich weiterhin lieber aufs Fahrrad oder fahre mit dem Auto in Urlaub.
Es reicht ja noch nicht, dass meine kleine Flugangst sich nun zu einer Phobie ausbreitet, die sich gewaschen hat. Nervenfutter wie Schokolade, Vollmilch und Joghurt lösen nun auch keine Begeisterungsstürme mehr bei mir aus. Zumindest hatte ich ca. 400 Seiten lang Bedenken. Tierquälerei findet auf eine Art und Weise Beachtung, die an psychische Grenzen stößt.
Sebastian erwähnt in seinem Nachwort, dass jede seiner Geschichten etwas ganz Eigenes ist. Das kann ich bestätigen. Nach "Das Paket"und "AchtNacht" ist "Flugangst 7A" das dritte Buch, innerhalb zwei Jahren, welches ich von ihm gelesen habe. Weder Personen noch Handlungen haben Gemeinsamkeiten. Moment .... da war doch noch was!!! Da gibt es eine Gemeinsamkeit, die sich durch all seine Bücher zieht. Er verschafft sich Zugang in die Psyche seiner Leser. Er spielt mit ihren Ängsten. Er treibt sie in den Wahnsinn! Na, zumindest 400 Seiten lang.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Es wird jeweils aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Das Augenmerk liegt hauptsächlich auf Mats und seiner Tochter Nele. Das Ende hätte ich so nicht erwartet.
Ich empfehle diesen vielschichtigen Thriller, der mit vielen überraschenden Wendungen, ein richtiger Pageturner ist.
Danke Sebastian Fitzek.

Bewertung vom 25.10.2017
Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1
Bardugo, Leigh

Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt in Ketterdam, einer zwielichtigen Handelsmetropole. Grischas werden versklavt und gefügig gemacht. Ihre natürlichen, magischen Begabungen werden wie Waffen eingesetzt.
Kaz Brekker ist ein Junge, der viel älter wirkt. Er gilt als skrupellos und mit allen Wassern gewaschen. Er bekommt ein Jobangebot, welches eigentlich zum Scheitern verurteilt ist. Er soll in das Eistribunal einbrechen, um den Magier Bo Yul-Bayur zu befreien. Niemand hat bisher geschafft, in das Eistribunal einzudringen.
Kaz hat jedoch auch noch persönliche Gründe. Er will mit jemanden abrechnen.
Er stellt eine Gruppe zusammen, wie sie schräger nicht sein könnte. Sie verlassen mit einem Schiff die Hafenstadt, um das Eistribunal zu stürmen .....

Meine Meinung

Ich habe das Buch auf einem Bücherblog entdeckt. Um den Hype dieses Fantasyromans wusste ich da noch nichts. Somit ging ich ohne große Erwartungen an die Geschichte ran.

Der Prolog ist spannend. Diese Spannung nimmt im Lauf der Story immer mehr an Fahrt auf. Auch ruhigere Passagen wissen gut zu unterhalten.
Die Protagonisten sind einzigartig. Kaz ist ein Junge, der viel älter rüberkommt. Ich hatte auch bei seinen Gefährten nicht das Gefühl, es mit jungen Menschen zu tun zu haben.
Kaz wirkt sehr schroff und skrupellos. Dieser Eindruck bleibt aber nicht bestehen. Vielmehr weckt Kaz das Bedürfnis, ihn zu trösten. Mir kamen die Tränen, als in Rückblenden immer wieder von seinem Leben erzählt wurde. Stets in einem tadellosen Anzug, mit schwarzen Handschuhen und einem Gehstock, wirkt Kaz wie der größte Gauner. Kaz humpelt. Injey ist ein Mädchen, welches auch einen langen Leidensweg hinter sich hat. Sie ist eine Meisterin im Anschleichen. Kaz weiß die Fähigkeiten von Injey zu schätzen. Sie ist unentbehrlich für seinen großen Auftrag.
Injey träumt davon, wieder in ihre Heimat zurückzukehren.
Wylan ist ein reicher Krämersohn, der sich der Gruppe anschließt. Schnell merkt man, dass der Junge sich zu behaupten weiß und sich prima in die Gruppe einfügt. Seine Fähigkeiten sind unbezahlbar.
Jesper ist ein Spieler, der dringend Geld braucht, um seine Spielschulden zu begleichen. Der Auftrag komm ihm sehr gelegen. Kaz traut ihm nicht über den Weg. Zu Wylan hat er einen besonders guten Draht. Jesper hat jedoch Fähigkeiten, die für den Auftrag unverzichtbar sind.
Nina beherrscht das Heilen. Sie hat einem Menschen großes Unrecht zugefügt. Sie will eine Aussage zurückziehen.
Matthias wurde von der seltsamen Gang aus dem brutalen Gefängnis Höllenschlund befreit. Er ist für den Auftrag von großem Nutzen. Jedoch hat er noch eine Rechnung offen.

Diese skurrile sechs-köpfige Gruppe hat sich regelrecht in meine Herz geschlichen. Es handelt sich um Aussenseiter, die kein leichtes Leben haben. Kaz ist der Boss. Zusammen muten sie wie eine Familie an. Kaz schmiedet Pläne. Jeder weiß genau, was er zu tun hat. Einer steht für den anderen ein, obwohl nicht jeder jedem über den Weg traut.

Eine Welt voller Magie und Brutalität, lässt einem mehr wie einmal den Atem anhalten.
Der Einfallsreichtum der Sechs kennt keine Grenzen. Nichts läuft wie erhofft.
Das Eistribunal hält viele Überraschungen bereit.
Der Schreibstil ist flüssig. Es wird abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Gefährten erzählt. Mal in der Gegenwart, - mal in der Vergangenheit.

Mein Fazit

Dieser abenteuerliche Fantasyroman punktet mit tiefgründigen Protagonisten.
Kaz und seine Kämpfer entführen den Leser in ein eine Welt, voller Magie und Mysthik.
Oberflächlichkeit findet keinen Platz.
Sechs Jugendliche behaupten sich in einer kommerziellen Welt, die keinen Platz für Gerechtigkeit, Toleranz und Andersartigkeit hat. Begabungen werden bestraft. Emotionen unterdrückt, die jedoch ihren Weg nach außen finden .....
Die Besonderheit dieser Saga ist besonders den großen Gefühlen und der traurigen Vergangenheit der Kämpfer geschuldet.

Bewertung vom 19.10.2017
Sieben Tage voller Wunder
Atkins, Dani

Sieben Tage voller Wunder


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Hannah steht vor den Scherben ihrer Beziehung. Ihr Freund hat sie mit einer Arbeitskollegin betrogen. Sie besucht ihre Schwester in Kanada, um Abstand zu gewinnen. Als sie beschließt, wieder zu ihrem Freund zurückzukehren, ist sie sich dennoch nicht sicher, ob das der richtige Weg für sie ist. Ihre Entscheidung bekommt jedoch noch einen Aufschub. Hannah begegnet beim Einchecken einem Mann mit hypnotisch grünen Augen. Ihre Versuche, zusammen einen Kaffee vor dem Flug zu trinken, scheitern. Als Hannah in das Flugzeug steigt, kann sie den geheimnisvollen Fremden nirgends entdecken. Dennoch sitzt er neben ihr im Flugzeug. Sie sehen sich tief in die Augen, bevor das Flugzeug über der Wildnis Kanadas abstürzt.

Meine Meinung

Als wir das erste Mal tatsächlich miteinander sprachen, befanden wir uns bereits in tausend Meter Höhe, und das Flugzeug trudelte bereits außer Kontrolle geraten auf die schneebedeckten kanadischen Berge zu. Bis dahin hatten sich unsere Wege allerdings bereits drei Mal gekreuzt. (Tag eins, Seite 7)

Nach diesen ersten Sätzen war ich bereits überzeugt, dass mich eine wunderbare Geschichte erwartet. Dani Aktins hat mich nicht enttäuscht.

Der attraktive Fremde stellt sich kurz vor dem Absturz bei Hannah vor. Logan nimmt Hannah für kurze Zeit die Angst. Sie verliert sich in seinen grünen Augen. Begibt sich mit ihm auf eine Reise, wie man sie eigentlich nicht erleben möchte.
Logan ist nach dem Absturz Hannahs Fels in der Brandung. Er rettet ihr Leben. Hilft ihr die arktische Kälte zu überstehen. Logen hat viele Fähigkeiten. Besonders die, Hannah Wärme zu geben, die nicht nur von ihrem Lagerfeuer herrührt.

Ich kann mir nicht vorstellen, was einem durch den Kopf gehen mag, wenn man einen Flugzeugabsturz miterlebt. Hannah und Logan hatten Glück. Sie durften zusammen überleben. Sie waren nicht allein in einer Wildnis, deren Gefahren in jeder Ecke lauerten. Das Heulen der Wölfe und die Fußspuren von Bären, haben ihnen gezeigt, dass sie hier nicht auf Dauer sicher sind.
Ich habe mit Hannah und Logan gefroren, um ihr Leben gebangt und mich über jeden noch so kleinen Erfolg der beiden gefreut. Es war nicht nur ein Absturz. Nein, es war so viel mehr ....

Mein Fazit

Dani Aktins hat es wieder getan. Sie hat mich hinters Licht geführt. Ich ahnte das Ende schon. Ich lag auch richtig. Aber, eigentlich waren es zwei Enden. Das Zweite hat mich dann doch wieder überrascht.
Der Schreibstil lässt sich lesen wie Butter. Es wird aus der Sicht von Hannah erzählt.
Die Geschichte hat mich von der ersten Silbe an gefangen genommen. Spannung, Dramatik und Liebe haben mich gute 230 Seiten lang bestens unterhalten.

Vor einem Flugzeugabsturz haben wir alle Angst. Für Hannah und Logan war es jedoch viel mehr als ein Absturz. Dieser Blick zu den Sternen! Unbezahlbar ....

Mein Lieblingszitat

Es gibt eben Menschen, die in das Leben anderer treten und wieder verschwinden, ohne eine richtige Spur zu hinterlassen. Und dann gibt es Menschen, die einem für immer in Erinnerung bleiben, auch wenn man sie nie wirklich kennengelernt hat. (Seite 227)

Danke Dani Aktins

Bewertung vom 12.10.2017
Der Jadedolch / Nalia, Tochter der Elemente Bd.1
Demetrios, Heather

Der Jadedolch / Nalia, Tochter der Elemente Bd.1


sehr gut

Zum Inhalt
Dieser Roman, in dem Dschinns die Hauptprotagonisten sind, ist ganz anders, als ich erwartet habe. Die Romantik steht nicht im Vordergrund. Humor findet man auch eher selten.
Nalias Familie wurde bei einem Angriff der Ifrits umgebracht. Sie kam als Einzige mit dem Leben davon. Sie wurde an den superreichen Malek Alzhabi verkauft. Ihr Leben als seine Sklavin stimmt sie unendlich traurig. Der Luxus Hollywoods gibt ihr nichts ab. Sie träumt davon, wieder in ihrer Heimat Ardjinna leben zu können. Sie will ihren Bruder retten, der von den Ifrits als Sklave gehalten wird.
Meine Meinung
Nalia gehört der Kaste Ghan Asouri an. Vor dem Angriff waren die Ghan Asouris die Herrscher aller Kasten. Auf Erden muss Nalia Malek dienen. Ihn bei Laune halten. Sie muss unbedingt in den Besitz der kleinen Flasche kommen, die Malek um den Hals trägt, da sie für sie Freiheit bedeutet. Sie dient auch als ihr Gefängnis, wenn sie Malek verärgert hat.
Ich weiß nicht, was ich von der Beziehung der beiden halten soll. Einerseits ist Malek fürsorglich und liebevoll zu Nalia, anderseits gemein und eiskalt. Maleks Launen wechseln in einem Tempo, dass einem beim Lesen ein Schleudertrauma beschert. Nalia hasst Malek. Anderseits bringen seine Zärtlichkeiten ihr Dschinnblut in Wallung. Diese Szenen wirkten auf mich gestellt. Die Gefühle kamen bei mir nicht an. Malek hat ein Geheimnis. Nalia wundert sich. Sie hätte es sehen müssen.
Raif ist ein Djan. Die Djans bilden die größte Kaste. Bildung ist ihnen verwehrt. Sie gehören zu den Handwerkern und sind die sozial schwächste Kaste.
Raif arrangiert sich mit Nalia. Sie trauen sich gegenseitig nicht über den Weg. Jedoch haben beide das gleiche Ziel. Sie wollen ihre Heimat zurück. Raif heckt mit der mächtigen Kämpferin Nalia einen Plan aus. Sie müssen schnell handeln. Nalia ist in großer Gefahr. Raifs Schwester ist eine Seherin. Sie bringt Nalia Vertauen entgegen.
Zwischen Raif und Nalia knistert es gewaltig.
Der Schreibstil ist flüssig und wird aus der Sicht von Nalia erzählt. Die Autorin hat es geschafft, dem Großstadtmief einen Touch Orient einzuhauchen. Das ist vor allem den Szenen in Indien und Kambodscha geschuldet. Auch die Beschreibungen von Ardjinna erwecken Tausendundeine Nacht zum Leben.
Die Action lässt lange auf sich warten. Trotzdem bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Mir fehlte ein bisschen der Bezug zu den Protagonisten. Eine intensivere Beschreibung der einzelnen Personen wäre wünschenswert gewesen.

Mein Fazit
Sklavenhandel im orientalischen Gewand verpasst dieser Geschichte eine besondere Note. Trotz Schwächen lassen sich die 496 Seiten lesen wie Butter.
Insgesamt hat mir die Story gefallen.Der Cliffhanger am Schluss hat mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht. Vor allem auch ein bisschen traurig.
Alles in allem ein guter Auftakt zu einer neuen Fantasyreihe, mit reichlich Luft nach oben.
Danke Heather Demetrios

Bewertung vom 11.10.2017
Das Geheimnis des Seelenspiegels
Glasauer, Tom

Das Geheimnis des Seelenspiegels


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Mansaar ist ein junger Mann, der mit seinem Leiden nicht alleine dasteht. Burn-out befällt immer mehr Menschen. Der große Leistungsdruck und die wirtschaftliche Lage vermitteln dem Menschen, jeden Tag zu 100% zu funktionieren. Die Seele bleibt da meist auf der Strecke.

Mansaar ist ein reicher Händler. Seine schöne Frau und die wohlgeratenen Kinder liebt er sehr. Er versteht die Welt nicht mehr. Warum nur fällt ihm der normale Alltag auf einmal so schwer? Woher kommt diese große Müdig- und Mutlosigkeit?
Seine Geschäftsfreunde nennen ihm drei Ärzte, die ihm helfen können. Alle drei Ärzte haben sehr hohe Honorare. Alle drei Ärzte können ihm nicht helfen. Im Grunde haben sie sich noch nicht mal für den Menschen Mansaar interessiert.

Da bekommt er von einem sehr stillen Geschäftsfreund einen Tipp. Saroush führt ihn zu einem alten Mann, der in einer sehr armen Gegend wohnt. Tanzil stellt Mansaar viele Fragen. Er interessiert sich für den Menschen, der mit seiner großen Mutlosigkeit vor ihm sitzt. Er besitzt keine edle Praxis und verlangt von Mansaar auch kein Geld. Kann denn ein alter Mann in einer verstaubten Hütte wirklich helfen? Er rät Mansaar den Seelenspiegel zu finden. Der Weg dorthin ist nicht einfach, aber er lohnt sich.

Meine Meinung

Diese wunderbare Geschichte ist eigentlich ein Ratgeber. Die Idee, diesen in eine abenteuerliche Geschichte zu packen, finde ich sehr gelungen.
Mansaar lernt, nicht nur auf prunkvolle Äußerlichkeiten zu achten. Den Weg zum Seelenspiegel beginnt er mit Freunden und Bediensteten. Schon bald muss er alleine durch Irrgärten und Wüsten weiter wandern.
Nur er selbst kann zu seinem wahren Ich finden. Nur alleine kann er seinen Weg finden. Nur alleine kann er die Dinge entdecken, auf die es im Leben wirklich ankommt.
Auf märchenhafte Weise vermittelt der Autor, welche Dinge im Leben uns krank machen. Er zeigt uns den Weg, wie wir ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Wann muss man alleine Entscheidungen treffen? Wann ist es besser Hilfe anzunehmen? Viele Fragen werden beantwortet. Die verschiedenen Lektionen sind hart. Eigentlich sind sie einfach, aber nicht für Menschen, die von jeher ein fremdbestimmtes Leben geführt haben.
Mansaar erinnert sich wieder an seine Träume und Wünsche. Er geht einen steinigen Weg. Viel steiniger ist jedoch der Weg, den er in seinem bisherigen Leben zurückgelegt hat.

Der Schreibstil ist verspielt und wird aus der Sicht von Mansaar erzählt.

Mein Fazit

Tausendundeine Nacht vermischt mit dem Thema Burn-out, zeigt einen Weg aus einem fremdbestimmten Leben.
Sind es nicht immer Märchen, die wertvolle Wahrheiten enthalten?
Tom Glasauer ist mit "Das Geheimnis des Seelenspiegels" ein neues Märchen gelungen, welches in keinem Bücherregal fehlen sollte.
Dieses Buch dürfte jeden begeistern, der Geschichten mit orientalischem Flair mag.
Sie ist spannend und hilfreich. Eigentlich wieder mal eine Thematik, die uns nicht fremd ist. Wir wissen was wir brauchen, um glücklich zu sein. Leider hören wir auf unsere innere Stimme oftmals nicht. Wollen keine gewohnten Wege verlassen. Diese gaukeln uns oftmals eine Sicherheit vor, die uns irgendwann krank machen könnte, wenn es nicht UNSERE Wege sind.

Eine teuer eingerichtete Arztpraxis ist bei weitem oftmals nicht so hilfreich, wie der Rat eines echten Freundes, wenn die Seele streikt.