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Benutzername: 
Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2212 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2023
Mein Waldgarten
Müller, Laura

Mein Waldgarten


sehr gut

Klappentext:

„Schon ein kleiner Garten kann zu einem Waldgarten werden, indem er sich die Prinzipien des Waldes zunutze macht. So wird das Gärtnern automatisch natur- und umweltschonend und bringt zudem den Vorteil von möglichst wenig Arbeit im Garten mit sich und eignet sich ideal zur Selbstversorgung. Wie man einen Waldgarten anlegt, ihn das ganze Jahr hindurch pflegt und was man mit den selbst geernteten Erträgen anstellen kann, all das verrät dieses Gartenbuch und ist dabei sowohl zuverlässiger Ratgeber als auch inspirierender Ideengeber bei der Planung, Anlage und Bewirtschaftung des eigenen Waldgartens.



Das Waldgarten-Buch für ein pflegeleichtes, naturschonendes Gartenparadies am Vorbild des Waldes



Einen Waldgarten pflegt sich fast von selbst und so kann man sein natürliches Paradies gleich viel mehr genießen. Wie genau das funktioniert, erklärt Laura Müller in diesem Waldgarten-Praxisbuch. Für einen Waldgarten macht man sich das Prinzip und die verschiedenen Ebenen eines Waldes zunutze, in dem es hohe Bäume gibt, niedrigere Sträucher und Stauden, bodennahe Gewächse sowie Kletterpflanzen, die ideal aufeinander abgestimmten sind und so voneinander profitieren. Durch diese natur- und umweltschonende Art des Gärtnerns kann der Garten fast vollkommen der Natur überlassen werden. Anhand von persönlichen Erfahrungen erklärt die Autorin alles Nötige zur Planung und Bepflanzung des Waldgartens. Hinzu kommen praktisches Backgroundwissen zur Pflanzenpflege, Tipps aus der Gartenpraxis, hilfreiche Beet- und Pflanzpläne oder auch Hinweise zu Nützlingen und zum Abwehren von Schädlingen. Im Gartenjournal findet man zudem Monat für Monat alle wichtigsten To dos für das Gartenjahr.



Praktischer Ratgeber von der Pflanzung über die Ernte bis zur Verwertung von Obst und Gemüse



Neben den praktischen Informationen zum Anlegen eines Waldgartens sind im Buch auch köstliche Rezepte zur Verarbeitung des geernteten Obsts und Gemüses enthalten. Außerdem finden Sie Tipps und Ideen fürs Einmachen, Einwecken, Einkochen, Lagern und Haltbarmachen der Ernte. So finden Sie Ideen für Kürbissuppe, Zucchinitarte, Bärlauchpesto oder Pflaumenkuchen im Buch. Von der Gartenplanung über die Aussaat der Samen bis zum Einkochen von Marmeladen – dieses Waldgarten-Buch ist der ideale Ideengeber und Inspirationsquelle für die Gestaltung und Nutzung eines natürlichen Gartenparadieses.“



„Waldgarten“ - allein das Wort klingt schon nach Erholung pur. In diesem Buch beleuchtet Autorin Laura Sophia Müller diese Thematik näher Das Buch ist in Teile gegliedert und Teil 1 befasst sich ausführlich erstmal mit der Definitionserklärung und mit der Praxis an sich. Für einen Waldgarten bedarf es jetzt nicht gleich eines 25 Hektar großen Waldgrundstücks, das funktioniert auch kleiner und übersichtlicher aber schnell wird eben klar: hier lautet die Devise, alles sollte miteinander im Einklang leben und Wildnis ist auch mal gut um der Natur richtig viel zurück zu geben. Teil 2 befasst sich mit Ernte und dem Hauptaugenmerk „Vorratshaltung“ und dann folgen die Rezepte. Von Bärlauch bis zu Spargelrisotto?! Ja, richtig gelesen! Hier muss ich nur klar sagen, so einige Rezepte haben wenig mit dem Waldgarten an sich zu tun. Spargel-Anbau ist eine äußerst komplizierte Sache (ich weiß wovon ich rede!) und nicht unbedingt etwas für einen Waldgarten genau wie Zitronen oder Feigen…Die Rezepte sind eher alle bunt gemixt aus aller Herren Länder und scheinen eher Lieblingsrezepte der Autorin zu sein.

Laura Sophia Müller berichtet über alles was sie erzählt mit enorm viel Herzblut. Es scheint regelrecht in ihr drin zu stecken was das Gärtnern betrifft. Ihre Erzählungen sind sehr privat, passen aber sehr gut hier zum Thema, denn Wald kommt immer und immer wieder vor. Die Texte und Rezepte sind mit herrlichen Bildern untermalt und lockern das Gesamtbild. Alle Erzählungen sind kurzweilig und strahlen eine unheimliche Ruhe aus. Fachwissen wird hier nur zum Teil beleuchtet, hier geht es mehr um das Sein im Waldgarten selbst und das Leben mit ihm. Alles in allem ein sehr gutes Buch zu einem spannenden Garten-Thema! 4 Sterne!

Bewertung vom 02.03.2023
MARCO POLO Reiseführer Amsterdam
Bokern, Anneke

MARCO POLO Reiseführer Amsterdam


ausgezeichnet

Klappentext:

„Unterwegs in der Stadt der Grachten mit dem MARCO POLO Reiseführer Amsterdam Du suchst größte Vielfalt auf engstem Raum? Dann komm nach Amsterdam! Die vielleicht kleinstmögliche Metropole der Welt vereint Alt und Neu, Ruhe und Action, Kleinstadtcharme und Weltbürgertum. Den Spagat schafft sie wunderbar: Zwischen den alten Grachtenhäusern, hübschen Brücken und Kanälen fühlst auch du dich sofort wohl. Und mit den Empfehlungen aus dem MARCO POLO Reiseführer steht deinem Stadturlaub oder Wochenendtrip nichts mehr im Weg!



Erkunde Amsterdam auf dem Fahrrad mit den MARCO POLO Erlebnistouren und der kostenlosen Touren-App: super Orientierung dank Online- und Offline-Karten



Typisch holländische Frikandel oder Spezialitäten aus aller Welt: Entdecke tolle Restaurants, Bars und Cafés für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel!



Insider-Tipps von denen, die Amsterdam am besten kennen: Finde heraus, was die Einheimischen an ihrer Stadt lieben



Auf alles vorbereitet mit den MARCO POLO Best-of-Tipps für schlechtes Wetter, Urlaub mit Kindern und kleinem Budget



Mit komplett überarbeiteten Highlight-Karten, ÖPNV- und Stadtplänen



Amsterdam erleben wie die Locals mit MARCO POLO Insider-Tipps und Erlebnistouren



„Gezellig“ ist der Amsterdamer. Das zeigt sich beim Chillen im quirlig-vollen Vandelpark genauso wie am Koningsdag Ende April, wenn die ganze Stadt bei Bier und Oranjebitter-Likör eine einzige große Freiluftparty wird. Feilsche doch mal in den IJ-Hallen auf dem größten Flohmarkt Europas oder mische dich im historischen Café Hoppe unter die Einheimischen!



Dein MARCO POLO Reiseführer Amsterdam begleitet dich überall hin und gibt dir die besten Tipps – damit dein Städtetrip genau das Erlebnis wird, das du dir wünschst.“



Das bekannte Format der Marco-Polo-Reiseführer ist immer und immer wieder erwähnenswert. Passen sie doch unkompliziert in jede Jackentasche! Dieses Mal geht es nach Amsterdam! In der Neuauflage werden wieder frisch und modern die Highlights der Stadt beleuchtet. Nach einer kurzen und informativen Einführung wie Amsterdam so tickt geht es dann auch gleich auf Sightseeing-Tour. Das mittelalterliche Zentrum Amsterdams ist ein echtes Highlight. Egal ob die Grachten oder ein Ausflug zum Begijnhof versprechen sehr viele Geschichten. Wer aber noch weiter abtauchen möchte, sollte sich das Rijksmuseum nicht entgehen lassen! Moderate Eintrittspreise lassen einen abtauchen in die große Kunstwelt. Beim Thema „Essen und Trinken“ zeigt sich Amsterdam multikulturell. Hier scheint es alles zu geben was es auf der gesamten Welt an Kulinarik gibt. In diesem Reiseführer wird dies schnell deutlich! Wer es aber original holländisch mag wird auch hier fündig! Auch die Bar- und Club-Tipps sind alle extrem vielseitig. Bei den Erlebnistouren ist auch für jeden etwas dabei. Die hier ausgewählten Routen lassen eigentlich keine Wünsche offen. Mit den kleinen und typischen Markierungen, welche seit langer Zeit ja fast schon ein Selbstläufer sind bei dieser Reiseführer-Reihe, gibt es wieder viele Tipps und Kniffe die man ruhig annehmen sollte. Die große Karte im hinteren Teil des Reiseführers ist wieder aktuell auf dem neuesten Stand und immer eine nützliche Stütze. 5 Sterne hierfür inkl. Reiseempfehlung!

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Bewertung vom 02.03.2023
Das Gewicht des Ganzen
Heuchert, Sven

Das Gewicht des Ganzen


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„„Im späten Licht rückte die Wildnis näher an sie heran. Die Grenzen von Leib und Erde verwischten. Etwas Altes wuchs zusammen.“  



Jeder hat sein Bündel zu tragen, doch das Gewicht des Ganzen trägt allein die Mutter. Milla hat sich nach dem Freitod ihres Sohnes nach Kanada zurückgezogen. Sie hat ihre Spedition aufgegeben und den Mann, mit dem sie ein halbes Leben zusammen war. In einem alten Haus mitten im Nirgendwo versucht sie weiterzumachen. Sie lernt Russ kennen, einen Antiquitätenhändler, als sie einen Revolver versetzen will, den sie unter einer Treppendiele gefunden hat. Zwischen beiden entsteht etwas, das man eine Freundschaft nennen könnte, das aber zugleich mehr und weniger ist als das. Bis sich ihre Wege wieder trennen.“



Das Gewicht des Ganzen“ ist ein schmales Büchlein von Autor Sven Heuchert. Die Geschichte wird beworben mit den Worten, es sei glasklare Prosa. Und genau das ist es auch - hier ist alles ungebunden und dennoch „hält“ man als Leser den roten Faden fest in der Hand. Millas Geschichte sitzt tief und lässt auch die Leserschaft nicht kalt. Ihr Rückzug ist die Flucht vor allem und verkriechen vor allem was einem Menschen noch schmerzen könnte wenn doch eigentlich der größte Schmerz auf einem liegt. Ihre Zuflucht ist ein altes Haus inmitten im Nirgendwo. Sie will versuchen mit ihrem Schmerz einher zu gehen. Mal gelingt es ihr, mal nicht. Wie würden wir Leser damit umgehen? Eine schwere Frage zu einem sensiblen Thema welches wir uns gar nicht erst vorstellen wollen. Ein wenig Licht in Millas graue Welt bringt Russ. Sie lernen sich zufällig kennen und auch er hat seinen Seelenrucksack zu tragen. Milla ist nicht die Einzige die Schmerz (er)trägt! Die beiden lassen sich auf einander ein - aber nicht wie Sie jetzt vielleicht denken! Genau hier zeigt Heuchert noch feinere Töne als ohnehin in der gesamten Geschichte! Seine sensible Sprache, seine gefühlvolle Wortwahl lassen uns Leser hier nicht im Meer der Tränen versinken sondern genau in die andere Richtung schwimmen. Hier geht es um Trauerbewältigung in vielen feinen Richtungen! Von Verarbeitung will ich hier noch gar nicht sprechen aber allein jemanden zu finden der einen versteht, ist mehr wert als jeder Lottogewinn auf dieser Welt. Sven Heuchert formt seine Protagonisten ganz langsam in einem weichen Ton und überrollt weder die Figuren noch uns Leser. Er ist nicht aus auf ein rasantes Ende oder einen Knaller zum Schluss, er will mit seinen Worten zeigen wie beschwerlich dieses Leben sein kann mit all seinen Wendungen und Erlebnissen und wie wir damit umgehen könnten, wenn wir es denn wollen. Ja, „das Gewicht des Ganzen“ kann einen manches Mal erdrücken bis wir keine Luft mehr bekommen, aber manchmal ist es auch gut und hilfreich wenn man das Ganze mit jemanden teilen kann.

Ich bin schwer beeindruckt von diesem Wert und von Heucherts Schreibstil - 5 Sterne inkl. Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.03.2023
Über den Dächern von Jerusalem
Reumschüssel, Anja

Über den Dächern von Jerusalem


ausgezeichnet

Klappentext:

„Geschichte wird lebendig, wenn man die Menschen dahinter versteht. Das gilt auch und gerade für den Nahost-Konflikt.



2023: Anat hat den Wehrdienst angetreten und trifft bei einer Übung im Westjordanland auf Karim, einen jungen Palästinenser. Beide sind wie gelähmt vor Angst, doch Karim bringt sie im Schutz der Dunkelheit zurück nach Jerusalem. Als er selbst bei einer Demonstration festgenommen wird, setzt sich Anats Mutter für ihn ein …



1947/1948: Tessa kommt als Halbwaise nach Palästina und begegnet in Jerusalem Mo, dessen Familie von dort vertrieben wurde. Sie freunden sich an, doch in den Kämpfen nach der Staatsgründung Israels trennen sich ihre Wege. Wird es ihren Enkeln gelingen, sich zu versöhnen?



Der renommierten Journalistin Anja Reumschüssel gelingt es ihn ihrem ersten Roman ebenso spannend wie kenntnisreich von der komplexen Geschichte Israels und seiner zwei Völker zu erzählen. In der Gegenwart verortet und doch mit Rückblicken bis zur Zeit der Staatsgründung versehen, entsteht hier ein differenziertes Bild des Nahost-Konfliktes, das Verständnis fördert und Hoffnung entstehen lässt.“



Es ist immer schwierig als Erwachsener Kindern oder Jugendlichen Kriege und Konflikte zu erklären wenn man sie selbst schwer in Worte fassen kann bzw. sie selbst schwer versteht. Oft geht es nicht um das Grundverständnis sondern mehr um den emotionalen Part. Warum dauern Kriege so lange an und das beste Beispiel ist nunmal der Nahost-Konflikt. Autorin und Reporterin Anja Reumschüssel hat es in ihrem Debüt-Roman „Über den Dächern von Jerusalem“ versucht und was soll ich sagen? Es ist ihr bestens gelungen einen Krieg er erklären, verpackt in einer emotionalen und gefühlvollen Geschichte die auf zwei Zeitebenen spielt. Auf Grund dessen erhält der Leser ein viel besseres Grundverständnis für diesen Konflikt auch wenn er in unseren Augen mehr als überflüssig erscheint. Ja, man muss es erst verstehen bevor man urteilen bzw. die weiteren Entwicklungen verstehen kann. Reumschüssel differenziert definitiv in ihrem Roman. Und das ist auch gut so. Es wäre nicht richtig sich auf irgendeine „Seite zu schlagen“ oder die dem Leser schmackhaft zu machen - es muss alles so neutral und wertefrei wie möglich bleiben und genau das hat die Reporterin und Autorin sehr gut geschafft. All diese schwere Kost dann noch für Jugendliche verständlich zu machen ist schon fast eine Kunst für sich. Und sie hat noch etwas geschafft in diesem Roman: die junge Leserschaft (wobei dieses Buch auch gut von Erwachsenen gelesen werden kann) erliest sich immer wieder das Wort „Hoffnung“. Eine Hoffnung auf Frieden. Das wohl wichtigste Gut auf diesem Erdball in all den grausamen Zeiten aktuell. 5 Sterne für dieses besondere Werk und eine klare Leseempfehlung an alle Wissbegierigen da draußen!

Bewertung vom 01.03.2023
Zuhause in unserer Buchhandlung
Hartlieb, Petra

Zuhause in unserer Buchhandlung


ausgezeichnet

Klappentext:

„Ein Zuhause zwischen Büchern - für alle, die das Lesen lieben!



Tonis Eltern haben eine Buchhandlung und das bedeutet, dass Toni all die Bücher gehören, die dort stehen! Naja, fast. Aber niemand kann so gut heimlich Bücher lesen und unbemerkt zurückstellen wie Toni. Die Buchhandlung ist ein perfekter Ort für Abenteuer, das wissen auch Tonis Freundinnen und Freunde. Denn in den deckenhohen Regalen warten jede Menge Einhörner, Drachen und Zauberlehrlinge auf sie. Und wer möchte nicht bei einer Übernachtungsparty in einer Buchhandlung dabei sein?“



Mit Buchhandlungen hat es ja die Autorin Petra Hartlieb. Bereits des öfteren werden sie bei der Autorin zum Schauplatz ihrer Geschichten und so auch hier aber dieses Mal eben komplett aus Kindersicht. Die Geschichte rund um Toni beflügelt eigentlich alle Leseeulen unter uns egal welchen Alters. Gerne würden wir mal mit Toni tauschen und so lange in einer Buchhandlungen „leben“ wie wir wollen. In Tonis Geschichte geht es selbstredend natürlich um Bücher und ihre Geschichten. Er erlebt viele Abenteuer mit ihnen und als Leser folgt man ihm gern zu diesen Schauplätzen.

Wortwahl und Ton sind dem Alter der Kinder sehr gut angepasst und somit eignet sich das Buch nicht nur zum vorlesen sondern auch zum selber lesen. Die bildhaftenSprache und viele Schilderungen regen das Kopfkino unweigerlich an - ich vergebe hier sehr gern 5 von 5 Sterne für diese ganz besondere Geschichte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2023
Kleine und große Wunder der Natur
Dawnay, Gabby

Kleine und große Wunder der Natur


ausgezeichnet

Klappentext:

„Im Vogelnest schlüpft neues Leben, die Kaulquappen im Teich verwandeln sich, im Morgennebel erscheint ein Reh, die Wurzeln im Waldboden übermitteln Nachrichten wie das Internet.

In diesen neun poetischen Vorlese-Geschichten werden die Wunder der Natur spürbar, Tiere und Pflanze bekommen eine Stimme. Während Bienen über die Blumenwiese summen, Käferlarven altes Holz knabbern und Pflanzen das Sonnenlicht umwandeln, erfahren große und kleine Leser*innen ganz nebenbei jede Menge Sachwissen über das Leben und die Zusammenhänge in Wald, Teich und Wiese.



Ein Buch zum Staunen für die ganze Familie.“



Ein traumhaftes Lese- und Vorlesebuch haben hier Gabby Dawnay und Illustratorin Mona K geschaffen. Egal welche Geschichte man hier liest, sie beschwingt regelrecht, vermittelt auf völlig unkomplizierte Weise großes Wissen und geht einfach zu Herzen. Die Zeichnungen erinnern die erwachsenen Leser mit Sicherheit an ihre eigene Kinderlektüre aus frühen Tagen, denn genau so muten die Zeichnungen an! Ich fand das ganz wunderbar und als Leser merkt man, es braucht nicht viel und nicht immer modernes um den Kindern von Heute Wissen nöher zu bringen! Alles ist hier kindgerecht und äußerst verständlich erklärt und ja, alle Themen regen zur gemeinsamen Diskussion an und zum Ausflug in die Natur!

Das Buch hat eine feste Bindung, der feste Einband wirkt äußerst hochwertig auf Grund der Vertiefungen, den Farben und dem Materialeinband. Die Buchseiten haben eine tolle Stärke und die Farben wirken natürlich und nicht sinnlos überkünstelt. Ich vergebe hier gern 5 Sterne inkl. Leseempfehlung für Groß und Klein!

Bewertung vom 01.03.2023
Die Korrektur der Vergangenheit
Miller, Andrew

Die Korrektur der Vergangenheit


ausgezeichnet

Klappentext:

„In einer Februarnacht 1809, zur Zeit der Napoleonischen Kriege, kehrt John Lacroix halb tot von einem Feldzug bei La Coruña nach England zurück. Er glaubt, das Schlimmste gesehen zu haben, was Menschen einander antun können. Allmählich gewinnt Lacroix seine Gesundheit zurück. Um auch seinen Seelenfrieden wiederzugewinnen, macht er sich auf den Weg zu den Hebriden, jedoch ohne zu wissen, dass ihm zwei Männer nach dem Leben trachten. Nicht nur er, auch die Frau, in die er sich verliebt, ist in äußerster Gefahr.“



Autor Andrew Miller hat mit seinem aktuellen Werk „Die Korrektur der Vergangenheit“ ein sprachliches und auch inhaltliches Meisterwerk geschaffen. Seine Erzählungen rund um den Soldaten John Lacroix und die Napoleonischen Kriege der damaligen Zeit taucht der Leser wahrhaftig in die Vergangenheit ab. Lacroix ist ein Kriegsteilnehmer und seine Wunden wiegen schwer. Die Wunden sind aber nicht nur äußerlich Thema sondern auch die seelischen Wunden werden betrachtet. All dies geschieht mit einer vortrefflich ausgewählten Sprache Millers. Es ist als ob er zaubert, man versteht das Gelesene, sieht es vor dem inneren Auge aber dennoch könnte man meinen es ist alles nur ein Traum, ein simple Geschichte die man vielleicht steuern könnte aber keine Realität. Seine eindrücklichen Schilderungen bedarf es um John zu verstehen. Ohne diese detaillierten Berichte hätten wir keine Möglichkeit an John als Leser heran zu kommen. Sichtbare Wunden heilen aber die seelischen bleiben bestehen - es ist ein Trauma welches in ihm brennt. John sucht sich für diese Heilung die Hebriden aus. Dieser Landstrich ganz oben im nördlichsten aller Norden in Schottland ist eine Welt für sich. Die Luft scheint klarer, der Himmel vermag blauer zu sein, die Winde pusten natürlicher und kräftiger als Zuhause. Aber er ist nicht allein. John wird nicht nur seelisch sondern auch physisch von den Schrecken des Krieges heimgesucht. Und auch hier kann der Leser wahrlich schlecht definieren ob es jetzt wirklich geschieht oder Gedankenspielereien (von John?) sind die wir Leser hier erlesen. Bildet sich John das alles nur ein? Lassen Sie sich überraschen! Der Spannungsbogen ist jedenfalls bestens austariert und bietet dem Leser eine wunderbare Unterhaltung. Wie bereits gesagt, ist die Sprache und die Wortwahl hier eine ganz besondere. Es geht alles recht poetisch, fast lyrisch zu und dadurch scheint die Thematik etwas weicher zu erscheinen. Der Buchtitel ist selbstredend allgegenwärtig und man fragt sich selbst als Leser, was wäre denn, wenn man die Vergangenheit korrigieren könnte? Würde eine Korrektur gut tun oder eher schaden? Noch mehr schaden als ohnehin? Miller baut gekonnt auch philosophische Parts mit ein und der Leser darf selbst seine Gedanken dazu weben. John ist jedenfalls eine gewisse Persönlichkeit der man gerne folgt und mit der man mitfiebert. Ich vergebe hier sehr gern 5 Sterne für dieses tolle Werk!

Bewertung vom 26.02.2023
Der Ruf des Eisvogels
Prettin, Anne

Der Ruf des Eisvogels


ausgezeichnet

Klappentext:

„21 Gramm, so viel wiegt eine Seele, weiß Olga. Ungefähr so viel wie der Eisvogel, in dem die Seele ihrer Mutter fortlebt, ewig und drei Tage. Das zumindest behauptet ihr Großvater, obwohl er Arzt ist und doch eigentlich an Wissenschaft glaubt. Er ist es auch, der Olga die Wunder der Natur erklärt und in ihr die Liebe zur Medizin weckt. Denn der kühle, distanzierte Vater hat kein Verständnis dafür, dass Olga die Welt mit eigenen Augen sieht.

Dann bricht der zweite Weltkrieg in die Idylle der Uckermark ein. Die Achtzehnjährige muss fliehen, und nichts ist mehr, wie es war. Erst fünfzig Jahre später kehrt sie mit Tochter und Enkelin zurück“



Auf den ersten Blick des Covers könnte man meinen, der Leser darf sich hier auf eine recht kitschige Geschichte freuen aber dem ist keinesfalls so. „Der Ruf des Eisvogels“ von Anne Prettin hat es in sich wie der Eisvogel selbst. Allein der Start in die Geschichte unserer Hauptprotagonistin Olga beginnt mehr als intim: wir erlesen ihre Geburt. Dies geschah in der Mitte der 1920er Jahre. Obwohl sie am 1. April auf die Welt gekommen ist, ist sie kein Aprilscherz. In ihr wächst eine Kämpferin heran die sich gewaschen hat, vielleicht hat sie ihr Geburtsdatum deshalb so ausgewählt. Olga überrascht nicht nur ihre Familie in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sondern auch uns Leser. Wir wechseln, leider für meine Begriffe manches Mal extrem abrupt zwischen den Zeiten, lernen aber dadurch wie in einem Puzzle immer besser und genauer Olga und ihre Familie kennen. Es ergibt sich nach und nach ein Bild. Der Spannungsbogen ist sehr gut austariert und hält den Leser stets bei Laune wenn er die Zeiten fest im Blick behält. Aufmerksamkeit ist hier oberstes Gebot! Ihre Liebe zur Medizin verdankt sie ihrem Großvater (Arzt von Beruf) der ihr dieses Wissen nicht verweigert sondern sieht was in ihr steckt! Sie ist eine selbstbewusste Frau die nicht nur neugierig ist und wissbegierig sondern auch Verstand hat und das Herz am rechten Fleck. Die beiden sah ich in der Geschichte als extrem harmonisches Gespann an. Man folgte ihren Wegen sehr gern während Olgas Vater Otto (Arzt von Beruf) dies nicht bzw. mit bösem Blick tat. Und dann ist er da, der Zweite Weltkrieg und dieser veränderte alles. Olga erzählt uns Lesern alles mehr als gefühlvoll und man fiebert mit allen Situationen mit, genauso mit ihrem beruflichen Traum. Olga ist eine Kämpferin und keine Träumerin! Sie weiß was sie will! Und was sie auf keinen Fall wollte ist wieder zurück in ihre alte Heimat, in die Uckermark. Warum dies, genau das erzählt sie uns in ihren Rückblenden aus jener Zeit. Wir lernen dabei auch ihre Tochter und ihre Enkelin kennen und auch anderen Nebendarsteller wie Freunde und Co.. Schlussendlich wird ihr 66. Geburtstag zu einer Zeitreise besonderen Ausmaßes und diese ist der rote Faden der Geschichte. Das große Puzzle fügt sich zum Schluss als Ganzes zusammen und ergibt Sinn, ja. Auch erfährt der Leser warum sie die Uckermark so meidet aber das müssen Sie schon selbst erlesen! Schlussendlich kann ich nur sagen: Olga ist wahrhaftig wie ein Eisvogel. Sie ist äußerst selbstbewusst, ist flink und geht ihren Weg und weiß sich zu helfen.

Fazit: Bis auf die Teils großen Zeitensprünge war diese Geschichte ein Genuss! Egal ob sprachlich oder auch vom Ausdruck her hat hier Autorin Anne Prettin eine empfehlenswerte Geschichte verfasst. Ihre bildhafte und detaillierte Sprache rundete das Gesamtwerk glänzend ab! Ich vergebe 4,5 von 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 26.02.2023
Homefarming: Das Kochbuch
Rakers, Judith

Homefarming: Das Kochbuch


ausgezeichnet

Klappentext:

„Mit ihrem Bestseller „Homefarming“ hat Judith Rakers gezeigt, wie sich Gartenneulinge den Traum vom Ernteglück aus dem eigenen Garten auch ohne grünen Daumen erfüllen können. In ihrem neuen Buch geht es um den schönsten Teil beim Homefarming: das Genießen! Die beliebte TV-Moderatorin zeigt, welches Obst und Gemüse in welchem Monat erntereif ist, und verrät ihre 100 Lieblingsrezepte dazu: von Smoothies, Aufstrichen, Suppen und Salaten bis hin zu Pasta, Aufläufen, Desserts und leckeren Ideen für den Vorrat. Hier wird vom Anfänger bis zum Kocherfahrenen garantiert jeder fündig. Denn auch Profiköche verraten ihre liebsten Homefarming-Gerichte. Und saisonale Tipps zum Anbau der Lebensmittel gibt’s auch. Mach’s dir lecker zu Hause!“



Judith Rakers hat ihre Erfüllung auf ihrem Hof gefunden und zelebriert das Landleben in ganzen Zügen - ich kann sie da nur zu gut verstehen da ich dasselbe getan habe. In ihrem neuen Kochbuch berichtet sie einerseits vom Anbau der Zutaten und dann aber auch über die Verarbeitung, sprich: es wird gekocht was die Jahreszeit hergibt. Geordnet ist das Buch in die vier Jahreszeiten und für jeden Monat gibt es die passenden Rezepte zu erntereifen Produkten bzw. die, die jetzt verarbeitet werden können (weil bestens gelagert). Mit den Merkkästen „Ernten und Aussäen auf einem Blick“ gibt sie sehr hilfreiche Tipps weiter und somit lässt sich einerseits ein Kreislauf erhalten aber auch die Essensplanung ohne weiteres vornehmen. Judith Rakers spricht den Leser immer direkt an und somit fühlt man sich ihr gegenüber auch ein wenig verbunden. Ihre Rezepte verbindet sie mit kleinen Anekdoten die entweder beim shooten der Bilder entstanden sind oder in der Vergangenheit. Die Rezepte selbst sind äußerst vielseitig und es ist für jeden etwas dabei. Es gibt Suppen, Drinks, aufwendige Abendessen oder auch ganz simple Frühstücksideen. Für mich stand hier schnell fest: ja, man sollte Freude am kochen (auch bei aufwendigeren Rezepten) und backen haben, dann schmeckt es gleich doppelt so gut! Rakers strahlt dies jedenfalls auch aus. Einerseits aus Stolz weil sie so viel aus ihrem Garten verarbeiten kann und wenig Zutaten zukaufen muss aber auch weil Essen einfach Freude und Lust bereitet! Wie andere Leser ebenfalls schon berichteten, einige Rezepte sind ganz klassisch aber dennoch haben sie durch Rakers den besonderen Kick bekommen. Sie testet gern aus und gibt Anregungen weiter. Die kleinen Anekdoten mit Köchen oder Bauern lockern das Buch nochmals auf. Die wären nicht notwendig gewesen meines Erachtens nach aber sie fügen sich gut ein.

Das Kochbuch ist herrlich grundsolide mit köstlichen Rezepten einer sympathischen Autorin die die Natur in ihr Herz gelassen hat. 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 26.02.2023
Die Schuhe meines Vaters
Schäfer, Andreas

Die Schuhe meines Vaters


ausgezeichnet

Autor Andreas Schäfer hat hiermit ein wahrlich heftiges und sehr emotionales Werk verfasst. Beim lesen kommt und geht der bekannte Kloß im Hals und man kommt hier und da auch um manche Träne nicht herum aber eines ist hier ganz klar hervorzuheben: der kitschfreie und unheimliche klare Schreibstil. Schäfer erzählt seine ganz persönliche Geschichte und diese ist in meinen Augen schwer zu bewerten bzw. es steht uns Lesern auch eigentlich gar nicht zu. Er erzählt seine ganz persönliche Geschichte und wie er damit umgegangen ist - jeder von uns würde es anders machen und hätte ihm vielleicht Tipps und Ratschläge gegeben. Die sind alle schön und gut aber schlussendlich muss jeder allein so eine Situation bewältigen. Jeder findet irgendwie seinen Weg der Trauer. Für mich persönlich war es sehr schwer dieses Buch zu lesen da ich selbst lange mit zwei Hirnblutungen und so einiges mehr zu kämpfen hatte und die Ärzte in fast allen Bereichen versagt haben - aber ich lebe. Es ändert sich viel nach so einer Situation egal ob für einen selbst oder seine Mitmenschen. Schäfer hat einen feinen und unheimlich unnahbaren Ton (besser ging es nicht!) hier gewählt um seine Geschichte und die seines Vaters zu erzählen. Sicherlich sind viele, ganz viele Dinge nie zwischen den beiden ausgesprochen wurden und da stellt sich die Frage warum also jetzt, wo es eh zu spät ist, darin noch wühlen. Wir können nichts mehr aufholen wenn es vorbei ist, wir können nur darüber nachdenken als Hinterbliebene und uns fragen warum wir so scheu waren überhaupt diese wichtigen Themen nie besprochen zu haben die uns doch so auf der Seele liegen. Ist das Trauerbewältigung? Vielleicht. Ist es diese berühmte Mauer die man um sich herum aufbaut in der die Trauer umzingelt liegt? Vielleicht. Wir erlesen hier so einiges aus dem Leben des Vaters aber weniger über die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Schäfer hält in gewisser Weise Rückschau auf seinen Vater. Warum er dies so tut, weiß nur er. Auch die Art und Weise wie sein Vater mit all den Erkrankungen umgegangen ist, ist ein Thema und natürlich wie seine Mutter und er nun mit diesem „am Leben erhalten ist nicht weiter möglich und wann die Maschinen abstellen“-Thema umgehen. Es ist eine Bürde von größtem Ausmaß die Schäfer hier anspricht. Die Thematik mit der Patientenverfügung wird gerne mal etwas abgetan, viele verschließen sich davor aber man muss einfach sich mit dem Thema auseinander setzen. Was soll mit einem geschehen wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt? Diese Wahl liegt bei jedem selbst. Einerseits liegt da ein Mensch ohne Hoffnung auf Leben und auf der anderen Seite steht da ein Mensch der über dieses Leben entscheiden muss - zwei Extreme die alle belasten. Gerade wenn noch so viel Unausgesprochenes in einem schwelt. Als dann dieses abschalten der Maschinen thematisiert wird, wählt Schäfer den kurzen weg und das ist auch verständlich. Wer genau wissen will wie das abläuft, muss sich damit selbst auseinander setzen - völlig zurecht wie ich finde. Dies hier detailliert zu beschreiben wäre einfach nicht angemessen. Wem hier Gefühl in der Geschichte fehlt, der muss sich fragen wie man selbst damit umgehen würde. Jeder drückt Gefühle anders aus und geht mit ihnen anders um. Es wäre hier nicht fair zu sagen, Schäfer hat hier zu wenig Gefühl in die Geschichte gelegt. Genauso auch vermeintliche „Märchen“ des Vaters sind eine Art Erinnerung - egal ob sie real oder eben erfunden waren, es sind die Erinnerungen zwischen Vater und Sohn und diese sollte man wertefrei betrachten. Auch wenn es schwer fällt. Es sind Erinnerung Schäfers und nicht die unseren! Es ist schwierig dieses Buch wertefrei zu betrachten aber gelingt wenn man auf den Tenor achtet den Schäfer hier anbringt: man muss frühzeitig über alles reden was einem auf der Seele liegt und auch über den Tod sollte man sprechen. Ohne diese Offenheit bekommt man dann die Quittung wenn es plötzlich zu spät ist. Der Ärger darüber überwiegt und belastet die Trauer noch mehr. Will man das? Das muss jeder selbst für sich entscheiden.

Fazit: Ein äußerst bewegendes und sehr emotionales Buch mit einer ganz wichtigen Botschaft. Es ist dem Autor sehr hoch anzurechnen das er so offen und ehrlich seine ganz persönliche Geschichte hier erzählt hat. Sie regt unweigerlich zum nachdenken an und hallt extremst nach. 5 Sterne vergebe ich für „Die Schuhe meines Vaters“.