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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2016
Mooresschwärze: Thriller
Shepherd, Catherine

Mooresschwärze: Thriller


sehr gut

Spannend, interessantes Thema

Dr. Julia Schwarz ist Rechtsmedizinerin in Köln. Sie ist sehr begabt. Ihre Fähigkeiten sind allseits bekannt und werden geschätzt. Ihr Wunsch Rechtsmedizinerin zu werden hat einen traurigen Ursprung. Als ihr kleiner Bruder gerade einmal 12 Jahre alt war, wurde er von einem bis heute unbekannten Täter missbraucht und ermordet. Julia will es seit dem besser machen und jeden Täter überführen. Ihre Erfolgsquote ist überdurchschnittlich gut. Florian Kessler ist Kriminalkommissar und bestellt Julia zu einem Fundort. In einem nahegelegenen Naturschutzgebiet wurde im Moor eine weibliche Leiche gefunden. Der Kopf der Frau wurde an einem Stück Holz befestigt, so zeigt die Vorderseite der Leiche nach oben. Auf den Bauch der nackten Leiche befindet sich ein Tattoo. Die Ermittler erhoffen sich so, die Identität der Frau klären zu können. Julia wartet in der Rechtsmedizin schon ungeduldig auf die Leiche, als sie erfährt, dass die Leiche verschwunden ist. Sie wurde wären einem Tankstopp aus dem Leichenwagen geklaut! Wird die Leiche wieder auftauchen? Und wird sich der Fall klären? Und was hat es mit der zweiten Handlung auf sich? Eine gewisse Hannah macht während dem Chatten Bekanntschaft mit einem Jungen, der sich Tobi nennt.

Die Ermittlungen führen zu einem Verein, der sich mit dem Maya-Kult beschäftigt. Das war für mich mal ein neues Themenfeld, das mir sehr gut gefallen hat. Erzählt wird die Handlung aus verschiedenen Perspektiven. Zu einem aus der Sicht der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler und andererseits aus Hannahs Sicht und der Sicht des Täters. Anfangs konnte mich der Thriller noch nicht so richtig mitreißen und ich habe befürchtet, dass es ein vorausschaubares Ende geben wird. Dann wurde ich allerdings von der Spannung gefesselt und war über das Ende total überrascht. Der Hauptcharakter, Dr. Julia Schwarz, wird sehr gut und detailliert beschrieben. Man lernt sie während des Buches kennen und erfährt einiges über ihre Gefühle. Auch die anderen Charaktere bekommen im Laufe der Handlung ein Gesicht. Mir hat dieser Thriller gefallen und ich werde sicher weitere Bücher von Catherine Shepherd lesen.

Bewertung vom 23.10.2016
Die Blutschule
Rhode, Max

Die Blutschule


gut

Durchschnittlich

Der dreizehnjährige Simon Zambrowski zieht im Jahre 1993 mit seinem ein Jahr älteren Bruder Mark und seinen Eltern von Berlin nach Brandenburg. In ein Waldhaus am Mooreck in der brandenburgischen Einöde. Ihr Nachbar ist Peter Landenberg, genannt Stotter-Peter. Er saß im Gefängnis wegen unsittlichen Verhaltens. Obwohl die Eltern Simon und Mark es verboten haben, treffen die beiden Jungs den Pädophilen. Stotter-Peter verrät ihnen die Geheimnisse um den Spiegel der im Storkower See versenkt wurde. Es handelt sich hierbei um einen „Seelenspiegel“. Jeder der hineinschaut verändert seinen Charakter. Die Seele wird um 180 Grad gedreht. Schaut ein liebevoller Mensch hinein, wird aus ihm ein Böser. Schaut hingegen ein böser Charakter hinein, ist dieser von nun an ein guter Mensch. Außerdem wird man unsterblich und kann nur noch durch die eigene Hand sterben. Simon und Mark halten nicht viel von dieser Sage, bis sie eines Tages feststellen müssen, dass ihr Vater auch „den Kontakt“ hat. Und er sie in seiner „Blutschule“ unterrichtet. Diesen Sommer wird Simon niemals vergessen.

Wie den meisten bekannt sein sollte, verbirgt sich hinter Max Rohde niemand geringeres als Sebastian Fitzek. Fitzek schreibt diesen Roman im Namen des Protagonisten aus seinem Thriller „Das Joshua-Profil“. Diesen habe ich noch nicht gelesen, werde es aber im Anschluss tun. Soweit ich das bis jetzt weiß, handelt es sich bei „Der Blutschule“ sozusagen um die Vorgeschichte beziehungsweise eine Ergänzung zu „Das Joshua-Profil“. Die Handlung des Thrillers „Die Blutschule“ war mir etwas zu fiktiv. Dennoch hat es Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Und es gab ein unerwartetes Ende. Die Spannung, wie sie bei Fitzek üblich ist, habe ich hier leider vermisst. Die Handlung war sehr durchschaubar und somit die nächsten Schritte absehbar – außer dem Ende. Beeindruckend fand ich, dass es Fitzek gelungen ist, als Max Rhode einen ganz anderen Schreibstil zu verwenden. Beim Lesen hatte ich somit nicht das Gefühl einen „Fitzek“ zu lesen.

Bewertung vom 20.10.2016
Der Engelsbaum
Riley, Lucinda

Der Engelsbaum


sehr gut

Eine abenteuerliche Familiengeschichte

Die Handlung beginnt 1985 in Monmouthshire in Wales. Greta ist 58 Jahre alt und leidet, seit sie nach einem Unfall vor 23 Jahren neun Monate im Koma lag, an einer Amnesie und kann sich nicht mehr an ihre Vergangenheit erinnern. Aus medizinischer Sicht ist alles in Ordnung und Greta wieder gesund. Die Ärzte gehen daher davon aus, dass Greta sich nicht erinnern will. Ihr Neffe David Marchmont konnte Greta überreden das Weihnachtsfest auf dem alten Familienanwesen Marchmont Hall zu verbringen, in der Hoffnung, dass Gretas Erinnerungen zurückkommen. Nach ihrer Ankunft macht Greta einen Spaziergang über das Grundstück. Als sie an einem Grab vorbeikommt hält sie inne und liest die Inschrift. In diesem Grab ist ihr eigener Sohn begraben. Er wurde nur drei Jahre alt. Und das Schlimmste: Greta kann sich nicht an ihn erinnern. An dieser Stelle wechselt die Geschichte in die Vergangenheit. Der Leser befindet sich in London im Jahre 1945. Greta arbeitet in einem Varieté als Tänzerin. Dort hat sie auch David ihren späteren Neffen kennengelernt. Nach einigen Monaten in London lernt Greta den jungen GI Max kennen und lieben. Er macht ihr einen Heiratsantrag und sie nimmt ihn an. Max muss zurück in die USA, Greta soll ihm zwei Tage später folgen. Allerdings verschwindet Max alleine in die USA, als er erfährt, womit sie am Theater ihr Geld verdient. Nach ein paar Wochen bemerkt Greta, dass sie ein Andenken an Max hat: sie ist schwanger. Greta beschließt ihr Kind zu bekommen und David macht ihr das Angebot in seinem Cottage auf seinem Familienanwesen zu leben. Greta nimmt sein Angebot an. Auf Marchmont Hall lernt Greta nicht nur Davids Mutter kennen, sondern auch seinen Onkel, Owen. Und dieser macht ihr nach nur wenigen Wochen einen Heiratsantrag. Wie wird es weitergehen mit Greta und Owen? Und wieso muss ihr Sohn mit nur drei Jahren sterben? Wird sich Greta letztendlich wieder an alles erinnern können? Viele offene Fragen, es scheint spannend zu werden.

Dieser Roman umfasst eine mitreißende Familiengeschichte. Das Erlebte der weiblichen Protagonistinnen wiederholt sich im Laufe der Generationen. Erzählt wird, mit einem angenehmen Schreibstil, die Geschichte von Großmutter, Mutter und Enkeltochter. Die Erzählung umfasst die Zeit der späten 40er Jahre bis in die 80er Jahre hinein. Während des Buches wechselt die Erzählzeit immer wieder zwischen der Gegenwart (1985) und der entsprechenden Vergangenheit. Da Greta, eine der Hauptpersonen, ihr Gedächtnis verloren hat, ist der Roman so aufgebaut, dass David ihr erzählt, was sie in ihrem Leben erlebt und leider vergessen hat. Der Leser bekommt diese Erzählungen allerdings in „Live“ zu lesen. Schauplätze sind zum einen das idyllische Wales und zum anderen die wilde und abenteuerliche Großstadt London. Der Roman hat mir sehr gefallen. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und der Leser konnte sich so ein reales Bild der handelnden Personen machen. Für Fans von Familiengeschichten in denen so manch ein Geheimnis an den Tag kommt, ist dieser Roman mit Sicherheit empfehlenswert.

Bewertung vom 14.10.2016
Blinde Vögel / Beatrice Kaspary Bd.2
Poznanski, Ursula

Blinde Vögel / Beatrice Kaspary Bd.2


sehr gut

Super Thriller

Der Thriller beginnt mit einem Auszug aus einem Lyrikforum. Dieses Forum wird auch der Hauptschauplatz der ganzen Handlung sein. Beatrice Kaspary und Florin Wenninger ermitteln wieder in Salzburg. Sie bekommen einen Anruf, dass zwei Camper beim Spaziergang mit ihrem Hund auf zwei Leichen gestoßen sind. Kaspary und Wenninger machen sich auf den Weg zum Tatort, in der Nähe von Schloß Aigen. Die weibliche Leiche, Sarah Beckendahl, wurde erdrosselt. Die männliche Leiche neben ihr, Gerald Pallauf, hat einen Kopfschuss erlitten. Pallauf hält die Pistole noch in der Hand. Es sieht sehr danach aus, dass Pallauf zunächst die Frau getötet und anschließend sich selbst gerichtet hat. Allerdings ist Beatrice Kaspary die ganze Sache nicht glatt genug. Sie glaubt nicht an einen erweiterten Selbstmord. Als sich heraus stellt, dass Beckendahl und Pallauf beide in einer Lyrik-Gruppe in Facebook unterwegs waren. Erstellt sich Kaspary ein Fakeprofil und meldet sich ebenfalls in dieser Facebook-Gruppe an. Und es zeigt sich schnell, dass Beckendahl und Pallauf nicht die letzten Toten in dieser Gruppe sein werden. Parallel dazu meldet sich ein anonymer Anrufer bei Kaspary. Er will sich mit ihr und Wenninger treffen, denn er kann ihnen etwas zum Mord an Beckendahl und Pallauf sagen. Doch er erscheint nicht an Treffpunkt. Am nächsten Tag wird seine Leiche aus der Salzach gefischt. Was hat es mit diesen Morden auf sich, die alle auf den ersten Blick nach Selbstmord aussehen? Was ist das Motiv?

Bei „Blinde Vögel“ handelt es sich um einen sehr spannenden Thriller von Ursula Poznanski. Bis zum Schluss ist das Motiv des Täters offen. Der Täter meldet sich ein paar Mal durch Wortmeldungen im Verlauf des Textes. Allerdings lässt sich daraus nicht schließen, wer es ist und schon gar nicht, was seine Beweggründe sind. Die meiste Handlung wird aus Sicht von Beatrice Kaspary erzählt. Neben dem Fall gibt es, wie auch schon im ersten Teil „Fünf“, Einblicke in das Privatleben von Kaspary und Wenninger. Das Cover finde ich super, da es in seiner Aufmachung sehr an den ersten Teil erinnert. Dadurch ist die Zusammengehörigkeit der einzelnen Bücher schnell zu erkennen. Ich kann diesen Thriller sehr empfehlen, es ist ein Genuss dieses Buch zu lesen und gespannt darauf zu warten, wieso es zu diesen Morden kam und wo die Verbindung der betroffenen Gruppenmitglieder liegt.

Bewertung vom 14.10.2016
Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8
Neuhaus, Nele

Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8


sehr gut

Bodensteins vorerst letzter Fall

Ein Campingplatz zwischen Königstein und Glashütten. Ein junger Mann, der gerade drei Monate Jugendknast hinter sich hat bricht in einen Wohnwagen ein, um dort seinen Drogenentzug durchzuziehen. Er möchte für seine Freundin und seinen ungeborenen Sohn clean werden. Felicitas Molin wohnt in einem Waldhaus, nicht weit vom Campingplatz entfernt. Eines Nachts wird sie durch eine Explosion geweckt. Die Explosion kam vom Campingplatz. Ein Wohnwagen steht in Flammen. Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein wird zum Tatort gerufen. Im Schlepptau hat er seine mittlerweile siebenjährige Tochter Sophia, die seine Exfrau Cosima bei ihm abgeliefert hat, da diese mal wieder beruflich durch die Welt reist. Zurzeit geht in Kelkheim ein Feuerteufel um, zunächst geht Bodenstein davon aus, dass es sich auch hier um eine Tat des Feuerteufels handelt. Doch dann entdecken die Leute der Spurensicherung eine verkohlte Leiche im Wohnwagen. Und das Verdächtige: die Tür des Wohnwagens war von außen abgeschlossen! Die Ermittlungen wegen Mordes beginnen. Schnell stellt sich heraus, dass der verbrannte Wohnwagen Rosemarie Herold gehört. Der Mutter eines Schulfreundes von Bodenstein. Aber wer ist die bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche? Es steht Bodenstein und Pia Sander einiges an Ermittlungsarbeit bevor. Im Laufe der Ermittlungen wird von Bodenstein noch auf einige weitere alte Bekannte treffen. Bodensteins vorerst letzter Fall wird persönlicher, als er sich das wünschen würde. Und was hat der aktuelle Fall mit Geschehnissen aus dem Jahre 1972, die im Prolog erwähnt werden, zu tun?

Wieder mal ein super Fall für Pia Kirchhoff, jetzt Sander, und Oliver von Bodenstein. Der Schreibstil von Nele Neuhaus ist sehr angenehm und die Handlung gut aufgebaut. Auch wenn es mir bei diesem Fall etwas zu viel Handlung und es sehr viele Charaktere gab, die man sich alle mitsamt ihren Verbindungen merken musste. Dennoch war es nicht langweilig, sondern spannend. Wie es sich für einen anständigen Krimi gehört, blieb der Täter bis zum Schluss unbekannt und man hatte die Möglichkeit sich selbst ein Bild zu machen und zu ermitteln. Dieser Fall war für Bodenstein ein sehr persönlicher Fall, da es ihn in seine Kindheit zurückversetzt hat. Für den Leser gab es deshalb auch eher Informationen zu Bodensteins Vergangenheit, als zu seiner derzeitigen Situation. Ich hoffe sehr, dass von Bodenstein nach seiner einjährigen Auszeit wieder zurück zum K11 kommt!! Es wäre sehr schade, wenn nicht. Das Cover dieses Kriminalromans gefällt mir sehr gut, während dem Lesen erkennt man auch die Bedeutung des Fuchses und des Titels. Ich kann diesen Krimi jedem Kirchhoff-Bodenstein-Fan nur ans Herz legen.

Bewertung vom 11.10.2016
Das Skript
Strobel, Arno

Das Skript


sehr gut

Einfach super

In Hamburg erhält die 23-jährige Studentin Nina Hartmann ein ungewöhnliches Päckchen. Es enthält eine Leinwand auf der Folgendes steht: „Der Leser – Kriminalroman von Anonymus“. Auf Nina macht die Leinwand den Eindruck, als wäre es Haut. Daraufhin ruft sie die Polizei. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Material der Leinwand tatsächlich um Haut handelt – Menschenhaut! Es werden Oberkommissar Stephan Erdmann und Hauptkommissarin Andrea Matthiessen darüber informiert. Diese sind gerade mit einem Entführungsfall beschäftigt. Die 21-jährige Heike Kleenkamp, die Tochter eines Zeitungschefs, ist spurlos verschwunden. Es stellt sich heraus, dass es sich bei der Haut der Leinwand, um die Haut von Heike Kleenkamp handelt. Die Ermittler erhalten einen Tipp, dass es einen Kriminalroman gibt – „Das Skript“ von Christoph Jahn – dessen Handlung eins zu eins dem bisherigen Tathergang entspricht. Dies geschah auch schon einige Jahre zuvor in Köln. Hier wurde ebenfalls ein Roman von Jahn nachgestellt. Die Kommissare begeben sich auf die Suche nach dem Autor.

Wieder einmal gibt es sehr viele Tatverdächtige und Charaktere mit den unterschiedlichsten Motiven. Und wieder einmal wird der Leser am Ende überrascht, wer wirklich der Täter ist. Auch dieser Thriller von Arno Strobel ist durchgehend spannend und sehr unterhaltend. Ich konnte ihn gar nicht mehr aus der Hand legen. Das Geschehen wird hauptsächlich aus Sicht des Oberkommissars Stephan Erdmann erzählt. Einige wenige Einschübe gibt es von der verschleppten Heike Kleenkamp, in denen der Leser grausige Einblicke in das perverse Spiel des Täters bekommt. Ich habe mittlerweile alle sieben Thriller von Arno Strobel gelesen und war von jedem einzelnen begeistert. Ich kann diesen Autor einfach nur weiterempfehlen. Sehr gut gefällt mir auch die Covergestaltung. Die Bücher sind in schwarz gehalten, der Titel ist in großen Buchstaben in einer leuchtenden Farbe darauf zu sehen. Passend zum Titel und zur Handlung ist auch ein kleines Bild abgedruckt, welches ebenfalls die Farbe des Titels hat.

Bewertung vom 11.10.2016
Das Wesen
Strobel, Arno

Das Wesen


ausgezeichnet

Spannend bis zum Schluss

Aachen, 1994. Die vierjährige Juliane verschwindet spurlos vom Spielplatz. Drei Tage später wird sie tot aufgefunden, schnell gibt es einen Tatverdächtigen: Dr. Joachim Lichner. Die Beweise verdichten sich gegen den Psychiater und letztendlich nehmen Bernd Menkhoff und Alexander Seifert ihn fest. Nach 13 Jahren, einem Monat und zehn Tagen kommt Lichner wieder aus dem Knast. Er genießt die Zeit in Freiheit. Zwei Jahre später. Hauptkommissar Bernd Menkhoff bekommt einen anonymen Anruf. Ein kleines Mädchen sei entführt worden. Der Anrufer nennt Menkhoff eine Andresse bei der sie fündig werden sollen. Menkhoff und Seifert machen sich auf den Weg. Die Tür wird ihnen geöffnet und vor ihnen steht kein geringerer als Dr. Joachim Lichner! Bei dem vermissten Kind, soll es sich um Lichners zweijährige Tochter handeln. Doch Lichner streitet ab überhaupt eine Tochter zu haben! Unterstellt jemand Dr. Lichner, er hätte eine Tochter und hätte ihr was angetan. Genauso, wie derjenige das vor 15 Jahre getan hat? Wieso und wer ist der Jemand? Oder war es doch Lichner selbst? Es beginnt eine sehr spannende Jagd nach der Wahrheit. Und die ganze Sache wird privater als gedacht.

Auch dieser Thriller von Arno Strobel ist wieder mal spitze. Die Spannung setzt schon auf den ersten paar Seiten ein, wie es sich für einen guten Thriller gehört. Man ist von Anfang bis Ende an das Buch gefesselt und kann es nicht aus der Hand legen. Wieder mal schafft Strobel es den Leser in den Glauben zu versetzten, die Handlung durchschaut zu haben und dann doch immer wieder eine Kehrtwende einzubringen. Ich kann diesen Thriller jedem Thriller-Fan ans Herz legen. Lesen lohnt sich!

Bewertung vom 06.10.2016
Sommer der Wahrheit / Sheridan Grant Bd.1
Löwenberg, Nele

Sommer der Wahrheit / Sheridan Grant Bd.1


sehr gut

Sehr schöner und auch spannender Roman

Wir befinden uns im sogenannten Maisgürtel der USA, genauer in Fairfield, Nebraska im Jahre 1994. Es geht um die Geschichte von Sheridan Grant, einem vierzehnjährigen Teenager, der gerade Ärger mit der Polizei bekommt, da sie und ihre Freunde unerlaubt Party in einer still gelegten Getreidemühle machen. Nach diesem Zwischenfall mit der Polizei soll sich Sheridans Leben verändern und es steht ihr der Sommer ihres Lebens bevor. Sheridan wurde im Alter von zwei Jahren von Vernon und Rachel Grant adoptiert. Sie wohnt zusammen mit ihren Adoptiveltern und deren vier Söhnen auf der Willow Creek Farm, einer der größten Farmen Nebraskas. Allerdings fühlt sich Sheridan in dieser Familie fehl am Platz. Mit ihrer Adoptivmutter und dem jüngsten der Brüder versteht sie sich kein bisschen und es gibt nur Ärger. Zu gern würde sie wissen, wer ihre wahren Eltern sind und ob es ihr bei ihnen besser gehen würde. In diesem Sommer, wird Sheridan durch verschiedene Erfahrungen und Zusammenkünfte mit unterschiedlichen Männern zur Frau. Eines Tages findet sie in einem der leerstehenden Häuser Tagebücher einer gewissen Carolyn Cooper. Sheridan hat noch nie etwas von einer Carolyn gehört. Aber Cooper? Das war doch der Mädchenname ihrer Adoptivmutter! Sheridan startet spannende Nachforschungen und kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur. Das ganze wird allerdings von einer verhängnisvollen Halloweennacht überschattet.

Ein Roman über ein junges Mädchen, das durch viele Schicksalsschläge erwachsen wird. Der Leser begleitet Sheridan durch ihre Höhen und Tiefen und erlebt mit ihr, wie sie das Geheimnis um sich selbst löst. Und mit der ganzen Missgunst, die ihr begegnet klar kommt. Ich war gespannt, wie Nele Neuhaus als Nele Löwenberg schreibt. Ich kenne und liebe ihre Kriminalromane über Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff! Nun war ich sehr überrascht über diesen Roman! Und zwar im durchaus positiven Sinne. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Anfangs kam ich etwas schwer in die Handlung hinein und es war mir noch etwas zäh, aber dann war ich von der Geschichte gefesselt und habe das Buch verschlungen. Ich bin wirklich sehr überrascht, wie komplett anders Nele Neuhaus‘ Schreibstil ist. Man hat richtig das Gefühl, dieses Buch wäre von einer anderen Person geschrieben worden. Erstaunlich auch, wie Nele Neuhaus diesen authentischen amerikanischen Schreibstil hinbekommen hat. Ich bin sehr begeistert und kann diesen Roman ruhigen Gewissens weiterempfehlen.

Bewertung vom 06.10.2016
Das Herz ihrer Tochter (eBook, ePUB)
Picoult, Jodi

Das Herz ihrer Tochter (eBook, ePUB)


sehr gut

Heftiges Thema – guter Roman

New Hampshire, 1996. June und Kurt Nealon sind frischverheiratet und erwarten ihr gemeinsames Kind. Sie haben sich unter tragischen Umständen kennengelernt. Kurt war der Polizeibeamte, der June mitteilte, dass Jack, ihr Mann und Vater ihrer Tochter Elizabeth, bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Nach diesem Schicksalsschlag scheint die Familienidylle wieder hergestellt zu sein. Da die Geburt von Claire bevorsteht engagieren die Nealons einen Zimmermann, Shay Bourne, der Claires Zimmer herrichten soll. Doch das Schicksal meint es mit June nicht gut. Eines Tages als sie nach Hause kommt sind Kurt und Elizabeth tot. Sie wurden erschossen – von Shay Bourne. Kurt soll Shay dabei erwischt haben, wie er sich an Elizabeth vergangen hat. Shay Bourne wird wegen Doppelmordes zur Todesstrafe verurteilt. Nun, elf Jahre später, sitzt er im Gefängnis und erfährt, dass Claire, die Halbschwester seines Opfers, dringend eine Herzspende benötigt. Shay beschließt Claire sein Herz zu spenden. Nun beginnt das Chaos. Shay Todesstrafe muss umgeändert werden, da er sonst kein Organspender sein kann. Außerdem geschehen plötzlich Wunder im Gefängnis und Shay wird für den Messias gehalten. Es beginnt ein riesen Medienrummel. Wie wird das Ganze ausgehen? Kann Shay Claire sein Herz spenden? Will sie dieses überhaupt? Es ist immerhin vom Mörder ihrer Schwester. Und was hat es mit diesen Wundern auf sich?

Es ist mal wieder ein bewegender Roman von Jodi Picoult. Er wird aus vier Perspektiven erzählt. Zunächst aus Junes Sicht. Dann erzählt Michael. Er war Geschworener bei Shays Verhandlung und ist nun sein Seelsorger. Maggie, die Anwältin von Shay berichtet ebenfalls. Und zu guter Letzt gibt es die Geschichte von Lucius DuFresne, einem Mitgefangenen von Shay. Dieser zeigt dem Leser, wie es in einem Hochsicherheitstrakt in den USA so vor sich geht. In diesem Roman geht es in erster Linie natürlich um die Tatsache der Todesstrafe. Sollte wirklich Gleiches mit Gleichem beglichen werden? Ein weiteres Thema ist der Glaube und die Religion. In diesem Roman soll Shays Wunsch nach Organspende durch seine Religion begründet werden. So beginnt eine heftige Diskussion, was Religion ist und wie weit sie gehen darf/kann. Und natürlich hat dieser Roman auch etwas mit Organspende zu tun. Allerdings ist dies hier doch eher eine „Nebensache“. Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist wieder einmal sehr angenehm geschrieben und durch die ständigen Perspektivwechsel wird er auch nicht langweilig. Ich finde es gut, dass sich Picoult immer solch wichtigen Themen widmet und auch gerne mal über Tabus spricht. Außerdem gefällt mir, wie sie sich in die Recherche für ihre Romane stürzt, um diese sehr realistisch wiedergeben zu können und einen gewissen Wahrheitsgehalt erzeugen zu können. Hierzu empfehle ich den Kommentar von Jodi Picoult am Ende des Buches.