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Helgas Bücherparadies

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Insgesamt 813 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2021
Das Bauwerk der Sehnsucht / Mandelli Saga Bd.2
Bordoli, Ladina

Das Bauwerk der Sehnsucht / Mandelli Saga Bd.2


sehr gut

Rosalba möchte sich noch weiterentwickeln und beschließt nochmals in die Schweiz zu gehen, um die dortigen Baustile besser kennenzulernen, sehr zum Missfallen ihrer Familie. Sie hat es sich einfacher vorgestellt, aber als Frau hat sie es in dieser Männerdomäne sehr schwer.
Rosalba übernimmt wenig später das Bauunternehmen ihres Cousins und viele Steine werden ihr in den Weg gelegt. Nur der Architekt Remo, dem ihre ganze Liebe gilt, lässt sie durchhalten.

Dies ist der zweite Teil der Mandelli-Saga von Ladina Bordoli. Dieses Mal geht es um die Tochter von Aurora und spielt Ende der 70 Jahre.
Sie lässt uns am Leben und der Weiterentwicklung von Rosalba teilhaben. Rosalba hat es als Frau in diesem Männerberuf schwer. Wie schon im ersten Teil, indem ihre Mutter Aurora auch mit Vorurteilen zu kämpfen hatte.
Sie ist ein starker Charakter und lässt sich nicht entmutigen. Man spürt direkt die Ablehnung der Schweizer für die Gastarbeiter. Die Hoffnung akzeptiert zu werden, gibt Rosalba aber nicht auf.
Die Autorin hat auch hier wieder eine sehr bildgewaltige Sprache und lässt uns nicht nur das kleine Tal in der Schweiz vor Augen erscheinen.

Fazit: Eine spannende Familiensaga, in der auch im zweiten Teil wieder die bildhafte Sprache und die Charakterdarstellung sehr gut dargestellt wird. Ich bin gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne

Bewertung vom 31.10.2021
A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit
Sagenroth, S.

A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit


ausgezeichnet

Sid erhält mitten in der Pandemie eine Mail von Mr. Tory. Dankbar ist er für die Abwechslung in dieser öden Zeit. Mr. Tory möchte, dass er und Chiara zu einer prächtigen Villa nach Frankfurt reisen, um bei der Haushaltsauflösung nach Dingen zu suchen, die für die Familie noch wichtig sein könnten.
Begeistert machen sich Sid und Chiara auf und stoßen schon bald auf ein Familiengeheimnis, das den Sohn und Großvater der Familie betreffen.
Bei der Suche erleben sie eine Zeitreise von den Zwanzigern bis heute.

Dies ist der Abschluss der Reihe mit Sid, Chiara und Mr. Tory. Wie in jedem Buch hat sich die Autorin wieder einem besonderen Thema gewidmet. Diesmal ist es die Zeit. Zeit ist kostbar ist und jeder Augenblick soll bewusst gelebt werden.
Wir begleiten die beiden bei ihrer Suche bis ins Elbsandsteingebirge. Dies ist so anschaulich beschrieben, dass mich das Reisefieber packt und ich selbst das Gebirge erkunden will.
Überhaupt hat die Autorin einen sehr bildgewaltigen Schreibstil. Ob es das verstaubte Dachzimmer, die Freude, Entdeckung und Auflösung des Geheimnis ist, alles entsteht sehr gut vor Augen. Auch fühlt man durchweg die Emotionen.
Ich habe die beiden bei ihrer Zeitreise sehr gerne begleitet und hoffe, dass ich ihnen irgendwann wieder begegne.

Fazit: ein spannender Roadmovie mit Abenteuer und Zeitgeschichte, sowie ein starkes Finale haben mich gefesselt. Auch der stilsichere und lockere Schreibstil, bei dem alles detailliert vor Augen entsteht, waren für mich ein Lesegenuss
Von mir gibt es für alle vier Bände eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 18.10.2021
Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1
Giovanni, Margherita

Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1


sehr gut

Soja und Elke machen sich mit ihrem Roller auf den Weg nach Italien, um dort ihren Urlaub zu verbringen. Durch Benzinmangel finden sie sich in einem bezaubernden Ort an der Adriaküste ein. Bei Federica Pellegrini finden sie eine für sie erschwingliche Pension. Kurz nach ihrer Ankunft wird Kilian Rossi tot aufgefunden, der auch in dieser Pension untergebracht war.
Commissario Garibaldi nimmt die Ermittlungen auf und es stellt sich heraus, dass Rossi ermordet wurde. Auch Federica versucht den Täter aufzuspüren, sehr zum Leidwesen des Commissario. Einige wollten ein Ferienparadies aus dem verschlafenen Ort machen und nicht alle waren dafür. Ob bei den Gegnern der Täter zu suchen ist?

Margherita Giovanni ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Sie entführt uns nach Italien in das Jahr 1958. Sehr gut hat sie die damalige Zeit beschrieben, als der Tourismus noch keinen großen Einzug in das Land gehalten hat. Das südländische Flair, die duftenden Aprikosen, sowie die ländliche Umgebung werden gut vermittelt. Am Anfang der Geschichte stehen im Fokus die zwei Urlauberinnen, die sich einen Traum vom Bella Italia erfüllen. Mit dem Mord an Rossi wird die Wirtin Federica und der Commissario in den Vordergrund gerückt. Federica gefällt mir sehr. Sie verbeißt sich in den Fall, um zur Auflösung beizutragen.
Nach und nach lernt man die Bewohner kennen und die Autorin schildert das sehr ausführlich. Dadurch leidet etwas die Spannung.
Die Auflösung hat mich überrascht und kam erst ganz zum Schluss.

Fazit: Ein Krimi mit mediterranem Flair, der mich gut unterhalten hat.
Von mir gibt es 4 Sterne

Bewertung vom 15.10.2021
Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
Hawkins, Paula

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen


gut

Drei Frauen geraten nach dem Mord an Daniel in Verdacht. Laura ist sehr verletzlich und hat bisher in ihrem Leben nur die Schattenseiten genossen. Daniels Tante Carla hat ein trauriges Schicksal vor Jahren erlitten und Miriam ist die Nachbarin und hat Daniel tot aufgefunden.
Alle Frauen haben ein Motiv. Wer hat Daniel umgebracht?

Dies ist ein ruhig erzählter Roman von Paula Hawkins. Sehr gut hat die Autorin die Geschichten der jeweiligen Frauen erzählt, manches in Rückblicken.
Am Besten hat mir Irene gefallen, die in ihrem Leben noch was erreichen will und Laura unter ihre Fittiche nimmt. Zur ihr hat sie eine warmherzige Beziehung. Laura hat mein großes Mitgefühl, denn bisher wurde sie vom Leben enttäuscht und ist mit einer traurigen Vorgeschichte belastet. Mit Carla und Miriam wurde ich nicht warm.
Die Geschichte ist zwar interessant, aber es gibt einige Wiederholung und von einem Spannungsroman kann ich persönlich nicht sprechen.
Ich ahnte zwar bald, wer dahintersteckt, sicher war ich mir nicht.
Die Geschichte in der Geschichte konnte mich ebenso wenig fesseln. Das hat mich eher gestört.

Fazit: Die Story fand ich gut, jedoch war sie mir insgesamt etwas zu langatmig und hat fast keine Emotionen geweckt.
Von mir gibt es 3,5 Sterne

Bewertung vom 14.10.2021
Das tote Model
Lassalle, Jean

Das tote Model


sehr gut

Bernard Bonnot ist seit seinem Herzinfarkt Pensionär. Seine Frau Danielle drängt ihn, die Hintergründe des Todes von dem Model Anna Piat nachzugehen. Ihre Freundin Claire glaubt nämlich nicht an Selbstmord. Die Neugier des ehemaligen Commissaire ist geweckt, denn die Arbeit im eigenen Hotel als Rezeptionist befriedigen ihn nicht und er macht sich an die Ermittlungen.
Die Familie von Anna ist sehr distanziert. Für seine ehemaligen Kollegen im Kommissariat ist der Fall abgeschlossen. Er gräbt immer weiter und erste Erfolge stellen sich ein, aber dadurch gerät er selbst in Gefahr. Ist Anna ermordet worden oder liegt ein unglücklicher Sturz vor?

Dies ist ein Cote d´Azur-Krimi von Jean Lassalle und lässt uns Nizza vor Augen entstehen.
Bernard und seine Frau Danielle haben in Nizza die Gelegenheit genutzt um ein Hotel zu erwerben. Aber eigentlich langweilt er sich. So kommen ihm die Ermittlungen gerade recht. Bernard verbeißt sich in den Fall und ermittelt auf eigene Faust.
Er wurde gut dargestellt. Mir war er sympathisch, wie er sich in den Fall verbeißt, obwohl er überall auf Hindernisse stoßt. Die Charaktere haben Ecken und Kanten und auch wenn mir nicht alle unbedingt sympathisch waren, passend zum jeweiligen Charakter waren sie auf jeden Fall.
Die Spannung hat mir ein wenig gefehlt, aber die Ermittlungsarbeiten waren sehr interessant. Kurz vor Ende überschlagen sich die Ereignisse. Auch wenn man sie in etwa geahnt hat, tut das dem Lesegenuss keinen Abbruch.

Fazit: Ein Krimi mit unterhaltenden Ermittlungen und einer schönen Kulisse an der Cote d´Azur haben mich sehr gut gefallen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne

Bewertung vom 12.10.2021
In der Fremde
Lemark, Joseph

In der Fremde


sehr gut

Ein schweres Ereignis hat Josef Vierziger veranlasst, sich in Apulien niederzulassen. Er liebt die Abgeschiedenheit seines Hauses. Eines Tages taucht ein schwer verletzter Afrikaner bei ihm auf und er pflegt ihn. Bei seinen Nachforschungen, was mit Jacobo passiert ist, kommt er einem Geheimnis auf die Spur. Ist der ehemalige Kommissar jetzt in Gefahr?

Der Autor Joseph Lemark beleuchtet nicht nur die Sonnenseite Apuliens. Nein, er macht auf die Nöte der Flüchtlinge aufmerksam. Gleichzeitig aber auch die Ängste der Einwohner.
Anfangs gibt es viele Handlungsstränge und man ahnt nicht, was dahintersteckt.
Josef wird gut beschrieben. Er scheut keine Gefahr um hinter das Geheimnis zu kommen. Kochen tut er sehr gerne und liebt sein neues Heim.
Hier geht es um Macht, Gier, Mafia, Drogen und Erpressung und Josef gerät zwischen die Fronten.
Da das Buch in Italien spielt, wurden viele Wortwendungen und Wörter in Italienisch verwendet. Am Ende des Buches gibt es ein Glossar mit Übersetzungen. Da ich ein wenig die Sprache beherrsche, war es für mich einfach alles zu verstehen. Im anderen Fall wäre es mir zu lästig gewesen, immer die Übersetzung zu suchen. Das hätte meinen Lesefluss beeinträchtigt.

Fazit: Der Krimi besticht durch seine bildliche Sprache. Mir hat ein wenig Spannung gefehlt, er hat mich dennoch gut unterhalten.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne

Bewertung vom 10.10.2021
Zwang zu töten
Aurass, Dieter

Zwang zu töten


ausgezeichnet

Das inzwischen sehr erfolgreiche Team der Mordkommission in Koblenz wird mit einem sonderbaren Leichenfund konfrontiert. Kurz darauf wird eine Frau ermordet aufgefunden, deren Tötungsmerkmale erschreckend sind.
Ulf Auer und sein Team finden heraus, dass die beiden bei dem Psychotherapeuten Dr. Rossbacher in Behandlung einer Gruppentherapie waren. Als der dritte aus der Gruppe getötet aufgefunden wird, stellt sich die Frage, ob die weiteren Teilnehmer gefährdet sind.
Die Mordkommission steht vor einem Rätsel und unter Druck ihres Kriminaloberrates.
Wird es ihnen gelingen, weitere Morde zu verhindern?

Nach "Jedem dritten Tag" ist dies mein zweites Buch von Dieter Aurass und es hat mich nicht überrascht, dass dem Autor wieder ein klasse Thriller gelungen ist.
Diesmal ist das Thema Phobien im Vordergrund und das wurde sehr gut umgesetzt.
Ulfs Vergangenheit wird unter die Lupe genommen und man bekommt einige Einblicke ins Privatleben von ihm. Das Team ist wieder hoch motiviert und ganz besonders Coco. Sie ist inzwischen ein vollwertiges Mitglied der Mordkommission und beweist ihren Scharfsinn.
Die Charaktere sind vielschichtig und facettenreich. Nur die Staatsanwältin Sandra Hartung hat nicht meine Sympathie. Sie wirkt sehr kaltherzig.
Durch die kurzen Kapitel entwickelt sich die Spannung immer mehr. Dieter Aurass versteht es perfekt, den Leser durch geschickte Wendungen zu verwirren und auf falsche Fährten zu führen. Dann geht es Schlag auf Schlag und das Ende hat mich wirklich überrascht.

Fazit: ein mehr als gelungener Thriller, der Spannung und geschickte Wendungen enthält.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 10.10.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


ausgezeichnet

Hannah besucht ihre Schwester in Köln, als in der Stadt das Chaos ausbricht. Die Straßen sind blockiert, ein Weiterkommen fast nicht möglich und Hannah schlittert in eine Falle.
Sie ist alamiert und ahnt, dass Janus dahinter steckt.
Hauptkommissar Kappler erreicht Hannah nicht mehr und ist in großer Sorge. Er macht sich sofort auf die Suche nach ihr.
Janus hat sich wieder was Besonderes einfallen lassen. Gelingt es Hannah auch diesmal alle Rätsel zu lösen?

Nach "Raum der Angst" ist dies der zweite Escape-Room-Thriller von Marc Meller. Er knüpft direkt an Band eins an und auch diesmal war ich fasziniert und begeistert von der ersten Zeile an. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Hannah erlebt zum zweiten Mal ihren persönlichen Alptraum. Sie ist sehr klug und taff. Manchmal etwas zu mutig und stark, aber das passt zur Story. Hannah, Kappler und Janus sind die Hauptakteure und werden dementsprechend beschrieben. Die Nebencharaktere bleiben blass, aber das tut der Sache keinen Abbruch.
Sehr bildlich ist die Darstellung in den Katakomben. Entsprechend düster die Stimmung, aber auch die Ängste der Eingeschlossenen sind fast spürbar.
Janus spielt wieder fiese Psychospiele und die Katakomben sind nicht das einzige Rätsel.
Wechselnde Perspektiven haben mich in Atem gehalten und durch fiese Cliffhanger bleibt es spannend. Der Autor führt rasant durch die Zeilen.

Fazit: Ein überraschendes Ende und bewegende Erlebnisse wurden in einem rasanten Thriller geschildert. Der Autor weiß, wie man Leser fesseln kann. Ein echter Pageturner. Ich empfehle erst Band eins zu lesen um mitzuerleben, was Hannah im vorherigen Buch alles erlebt hat.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 07.10.2021
Tödliches Cannstatter Zuckerle
Bender, Jochen

Tödliches Cannstatter Zuckerle


sehr gut

Beim Cannstatter Weinberghäusle wird eine Leiche geborgen. Kurz darauf wird ein junges Mädchen vermisst.
Die Stuttgarter Kommissare Jens Hurlebaus und Bianca Walter stellen fest, dass der Tote der Lehrer der vermissten Kiara war.
Bei den Ermittlungen gibt es einige Verdächtige und die Suche gestaltet sich schwierig. Viele Wege führen zunächst in eine Sackgasse, aber dann führt einer sie zu Mittelalterfeiern. Werden sie dort Kiara lebend finden?

Dies ist ein Regionalkrimi von Jochen Bender. Es gibt viele Handlungsstränge, die zunächst nichts miteinander zu tun haben. Der Autor führt den Leser dabei durch einige Wendungen auf die falsche Fährte.
Die Charaktere sind ausgereift. Mir haben Jens, Bianca und Olga sehr gut gefallen. Auch die Mittelalter-Rituale sind gut beschrieben.
Der Schreibstil ist flüssig. Allerdings bleibt die Spannung ein wenig auf der Strecke und nimmt erst gegen Ende an Fahrt auf. Bis zum Ende rätselt man mit, wer der Täter ist.
Vieles wird in der Ich-Form Hurlebaus berichtet, was etwas ungewohnt ist, wenn Teile des Buches aus Sicht des Kommissars berichtet wird.
Schön fand ich, dass der schwäbische Dialakt hier angewandt wird, aber es bleibt dezent.

Fazit: Mein erstes Buch des Autors war Dienstage & Silvester und ich muss sagen, dass hier eine positive Steigerung festzustellen ist. Ein solider Regionalkrimi mit Lokalkolorit haben mich letztendlich überzeugt.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und