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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2019
R.I.P. / Kommissar Huldar Bd.3
Sigurdardóttir, Yrsa

R.I.P. / Kommissar Huldar Bd.3


ausgezeichnet

War doch alles nur ein Spaß...

Zwei Jugendliche fallen in die Hände eines kaltblütigen Mörders. Bevor er seine Opfer tötet, lässt er sie sich mehrfach entschuldigen und versendet diese Botschaften über die sozialen Netze an die Freunde und Bekannten, die so die letzten qualvollen Minuten miterleben müssen. Kommissar Huldar ermittelt mit seinem Team und stößt dabei über die hinzugezogene Psychologin Freyja auf ein mögliches Motiv, welches aber zunächst nicht wirklich in den Fokus genommen wird. Die Nummerierung der Opfer bereitet der Polizei ebenfalls große Sorgen, da es zu befürchten ist, dass weitere Opfer folgen werden...

"R.I.P." ist bereits der dritte Band um Kommissar Huldar und der Psychologin Freyja. Die ersten beiden Bände konnten mich schon begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in das neue Buch der erfolgreichen Autorin Yrsa Sigurdadottir gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte wieder in ihrem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell nach Island entführte. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Thrillers mit dem grau-samen Mord an einer jungen Frau aufgebaut und in der Folge mit den spannenden Ermittlungen und den möglichen Hintergründen der Tat auf einem hohen Niveau gehalten. Die gut und interessant charakterisierten Protagonisten sorgen mit ihrer eigenen Vita und ihrem angespannten Miteinander für einen besonderen Charme in der Geschichte. Die Autorin Yrsa Sigurdardottir greift mit den Hinter-gründen der Tat ein brisantes Thema auf, mit dem sie aus meiner Sicht nicht zu plakativ umgeht, sondern es sehr gut in den Fokus setzt. Das Finale ist für mich überraschend und gut nachvollziehbar geschrieben und sorgt beim Leser sicherlich noch für einen gewissen Nachhall.

"R.I.P." ist aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer spannenden Thriller-Reihe, die hoffentlich noch viele Bände in der Zukunft bereithält. ich empfehle das Buch auch aufgrund der sozialkritischen Hintergründe, die dem Buch eine zusätzliche Tiefe geben sehr gerne weite und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.07.2019
Die One-Pot-Challenge
Schreiner, Jumbo;Kintrup, Martin;Schocke, Sarah

Die One-Pot-Challenge


ausgezeichnet

Topf vs. Pfanne vs. Blech

Die One-Pot Challenge ist ausgerufen. Dieses etwas andere Kochbuch kommt aus meiner Sicht mit einer sehr gelungenen Idee daher. Der Mitautor und aus dem Fernsehen bekannte Jumbo Schreiner überlegt sich eine spannende Zutat und stellt ein Trio aus drei Köchen bzw. Köchinnen vor die Aufgabe, etwas spektakuläres daraus zu zaubern. Einer der drei Küchenhelden arbeitet dabei mit einer Pfanne, einer mit einem Topf und einer mit einem Blech. Die Ergebnisse können sich dann wirklich sehen lassen und laden zum Nachahmen ein.
Die erste genannte Zutat ist die von mir sehr geschätzte Aubergine. Sarah Schocke startet mit dem Blech und zaubert eine "Gebackene Aubergine mit Couscous und Tahin", während Martin Kintrup mit der Pfanne ein "Caprese mit Balsamico-Auberginen" kreiert und Sandra Schumann einen "Auberginen-Eintopf mit roten Linsen" ins Rennen schickt. Ich habe alle drei Rezepte ausprobiert und sie konnten mich allesamt überzeugen, so dass ich keinen wirklichen Gewinner in der Runde hätte bestimmen können, außer mir selber, da ich die drei Gerichte probieren konnte. So arbeiten sich die drei Köche durch zwanzig unterschiedliche Grundzutaten wie Linsen oder Feta und können fast immer mit sehr vielversprechenden Ideen aufwarten. Die Rezepte werden verständlich und gut beschrieben, während peppige Fotos und der immer wiederkehrende Wettstreit dem Kochbuch eine besondere Note verleihen.
Aus meiner Sicht ist die "One-Pot-Challenge" eine erfrischende und witzige Idee, neue und kreative Rezeptideen in einem lebendigen Mantel zu präsentieren. Ich habe mich animiert gefühlt, einige Ideen auszutesten und werde sicherlich noch das eine oder andere Rezept auf den Teller bringen. Sicherlich eine Bereicherung für mein Kochbuch-Regal, so dass ich die "One-Pot-Challenge" gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 14.07.2019
Die sieben Gründe zu töten / Helena Faber Bd.3
Wilhelm, Uwe

Die sieben Gründe zu töten / Helena Faber Bd.3


ausgezeichnet

Eine andere Welt

Helena Fabers Leben ist komplett auf den Kopf gestellt. Die ehemalige Staatsanwältin hat mittlerweile 3 Jahre Haft abgesessen und steht kurz vor ihrer Entlassung. Ihre Ehe ist gescheitert und Sophie, eine ihrer Töchter, ist noch immer verschollen, wofür die andere, Katharina, sich die Schuld gibt und an diesen Selbst-vorwürfen zu zerbrechen droht. Dann geschieht das Unerwartete, es gibt Lebenszeichen von Sophie aus Saudi-Arabien. Die mittlerweile fünfzehnjährige junge Frau soll Mutter zweier Kinder sein und sich in der Gewalt eines arabischen Herrschers befinden. Helena weiß, sie muss sofort handeln, um Katharina vor Dummheiten zu bewahren und Sophia nach Hause zu holen...

"Die 7 Gründe zu töten" ist bereits der dritte Teil einer Trilogie um das Leben der Staatsanwältin Helena Faber. Ich bin als Querein-steiger in den letzten Band eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Nach kurzer Zeit hatte ich aber schon bedauert, die ersten beiden nicht gelesen zu haben, da mir das Buch so gut gefiel. Der äußerst lebendige und temporeiche Schreibstil vom Autor Uwe Wilhelm hat mich schnell gepackt und ließ mich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Er arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln und den damit verbundenen häufigen Perspektivwechseln. Die Erzählung erfolgt jeweils aus der Sicht der aktuell berichtenden Person, was anfänglich noch ein wenig ungewöhnlich war, mir aber im Verlauf des Thrillers immer besser gefallen hat und zum hohen Tempo beigetragen hat. Der Spannungsbogen wird auf einem äußerst hohen Niveau gehalten und die Handlung blieb für mich immer schwer vorhersehbar, da der Autor mit der arabischen Welt eine große Unbekannte ins Spielgebracht hat. Wie er selber im Anhang schildert, gestalteten sich die Recherchen zu dem Buch als äußerst schwierig, da er keinen Zugang in das Land erhielt. Er beruft sich auf Schilderungen zweier Personen, die diese, für uns oft nur sehr schwer zu ertragende bzw. verstehende Welt, über mehrere Jahre erlebt und erduldet haben. Das Buch bekommt hierdurch noch eine zusätzliche Tiefe und hat mich auch im Nachhinein noch länger berührt.

Insgesamt halte ich "Die 7 Gründe zu töten" für einen äußerst gelungenen und mit seiner speziellen Thematik auch für einen aus der Masse des Genres herausragenden Thriller. Aus meiner Erfahrung empfehle ich aber mit dem ersten Band zu beginnen, um in den Genuss der gesamten Reihe zu kommen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 13.07.2019
Küstenstill / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.1
Haller, Elias

Küstenstill / Kommissare Hardy Finkel und Greta Silber Bd.1


ausgezeichnet

Ein absoluter Pageturner


(11)

Hardy Finkel tritt gerade erst seine neue Stelle als Kommissar an der Ostseeküste an, als er schon mit einem prekären Fall beauftragt wird. Es wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die vom Täter grausam misshandelt und zur Schau gestellt wird. Als dann kurze Zeit später ein zweites Opfer aufgefunden wird, ist den Ermittlern schnell klar, dass es auf einen Wettlauf mit der Zeit hinauslaufen wird. Was Hardy Finkel aber noch nicht ahnt ist, dass er deutlich tiefer in den Fall involviert ist, als er für möglich hält...

Der Autor Elias Haller konnte mich schon mit einigen seiner Thriller begeistern und mit Hardy Finkel schickt er einen neuen Ermittler ins Rennen, was mich mit hohen Erwartungen in das Buch hat starten lassen. Um es vorweg zu nehmen, diese Erwartungen wurden noch übertroffen. Haller überzeugte mich vor allem wieder mit seinem unglaublich temporeichen und flüssig zu lesenden Schreibstil. Er arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, die mit den verbundenen Perspektivwechseln den Lesefluss noch deutlich erhöhen. Der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn mit dem Auffinden der ersten Leiche klassisch aufgebaut und mit vielen überraschenden Handlungen und immer wieder neuen Erkenntnissen auf einem hohen Niveau gehalten. Der Leser bekommt so im Verlauf des Buches sehr häufig die Gelegenheit eigene Theorien und Überlegungen zum Täter und den Hintergründen aufzustellen, um dann aber in dem fulminanten Finale von einer aus meiner Sicht nicht vorhersehbaren und völlig überzeugenden Auflösung überrascht zu werden.

"Küstenstill" ist für mich ein mehr als gelungener Thriller, der den Leser in Atem hält und ihm kaum eine Chance gibt, das Buch aus der Hand zu legen. Der Inhalt ist an einigen Stellen sicherlich nicht für zu zartbesaitete Leser geeignet, wer dies allerdings nicht scheut, dem sei der Thriller ans Herz gelegt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!

Bewertung vom 13.07.2019
Das Labyrinth des Fauns
Funke, Cornelia;Del Toro, Guillermo

Das Labyrinth des Fauns


ausgezeichnet

Ein sehr düsteres Märchen

n der Zeit des fortgeschrittenen Zweiten Weltkrieges zieht Ofelia mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem neuen Steifvater. Das neue Zuhause behagt der jungen Ofelia überhaupt nicht, so dass sie sich gerne in dem dunklen umgebenden Wald zurückzieht. Hier begegnet sie einem mysteriösen Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Sollte es ihr gelingen diese zu lösen, wird sie die neue Prinzessin sein. Gleichzeitig wird dies zu einem Kampf zwischen Gut und Böse...

Cornelia Funke ist als erfolgreiche Jugendbuchautorin fantastischer Bücher bekannt. Gerade ihre Tintenwelt-Trilogie konnte mich begeistern, so dass ich nun sehr gespannt auf ihr neues Werk war. Inspiriert wurde Cornelia Funke von der Idee und dem Film "Pans Labyrinth" des spanischen Regisseurs Guillermo del Toro. Sie hat dies nun in einen Fantasyroman umgewandelt und bedient sich in ihrer Erzählung vieler Stilmittel eines Märchens. Ihr fantasievoller und ausgeschmückter Schreibstil verleiht dem Buch einen eigenen Charme, ist dabei aber stets flüssig und einfach zu lesen. Typisch für ein Märchen unterscheidet sie hier deutlich zwischen Gut und Böse und gibt dem Bösen das Bild des Wolfes, während die Gute eine noch unerkannte Prinzessin darstellt. Das Ganze wird in den historischen Hintergrund der Kämpfe zwischen den faschistischen Spaniern und den Widerstandsgruppen gestellt, was der Szenerie eine dunkle Schwere verleiht. Weiterhin sorgen der dunkle Wald und die zahlreichen Fabelwesen im Labyrinth für eine sehr düstere Atmosphäre. Gerne kommen Märchen auch schon einmal sehr gewalttätig daher, was definitiv auch für dieses Buch gilt. Ich fand es für die Bezeichnung eines Jugendbuches stellenweise schon für grenzwertig, so dass man sich überlegen sollte, wem man das Buch zu lesen geben sollte. Mich hat die Geschichte zumindest gepackt und obwohl der Verlauf durchaus ein wenig vorhersehbar erscheint konnte ich doch gut in die fremde und düstere Welt abtauchen.

Ich persönlich halte "Das Labyrinth des Fauns" für einen gelungenen und fesselnden Fantasyroman, der aus meiner Sicht vor allem von der Erzählkunst der Autorin lebt. Hervorheben möchte ich auch noch die grafische Umsetzung einiger Szenen, wo in sehr liebevoll gezeich-neten Bildern die Fantasie des Lesers ein wenig Unterstützung erhält. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 13.07.2019
Im Jahr der Finsternis
Callis, I. L.

Im Jahr der Finsternis


ausgezeichnet

Das Spiel mit der Angst

Der erfolgreiche Anwalt Viktor Hellberg wird von seiner sechzehn-jährigen Tochter Maria begleitet, als er sich um den Nachlass seiner kürzlich verstorbenen Mutter kümmern möchte. Kurz nach der Ankunft wird Maria entführt und die Täter verlangen von Viktor die Herausgabe einer CD. Verzweifelt versucht Viktor die Forderung zu erfüllen und beginnt mit der Suche, welche ihn nach Wien führt. Dort erkennt er mehr und mehr die Tragweite der Situation, in der er und seine Tochter mittlerweile gefangen sind. Geht es eventuell sogar um die Zukunft Europas?

Die Autorin I.L. Callis hat aus meiner Sicht "Im Jahr der Finsternis" einen packenden Polit-Thriller geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr bildreichen und äußerst angenehm zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an die Geschichte fesseln konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften und grausamen Prolog direkt aufgebaut und über die anschließende Entführung und des geplanten Attentats auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Geschickt baut I.L. Callis ihre komplexe und vielschichtige Geschichte auf und gibt ihr mit gut recherchierten Informationen der aktuellen Politik in Europa und der restlichen Welt einen erschreckend authentischen Charakter. Gut spiegelt sie die aktuellen Bemühungen rechtsradikaler Parteien mit dem Schüren der Angst, die Macht der Demokratie zu missbrauchen. Das spannende und fulminante Finale rundet das Buch für mich sehr gelungen ab. Bemerkenswert und sehr spannend fand ich noch den Fokus auf den beauftragten Attentäter, einen südamerikanischen Pistolero. Der vermeintlich Böse wurde in diesem Buch mit seiner Familienehre und seinem Auftreten in ein Licht gestellt, dass er mir im Verlaufe der Geschichte immer sympathischer wurde.

"Im Jahr der Finsternis" ist ein aus meiner Sicht richtig gut gelungener Polit-Thriller mit einem erschreckend aktuellen Bezug zu unserem heutigen politischen Umfeld. Ein Buch, welches jede Menge Spannung bietet und gleichzeitig noch wichtige Botschaften für das reale Leben vermittelt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 07.07.2019
Die Nickel Boys
Whitehead, Colson

Die Nickel Boys


ausgezeichnet

Ein farbiger Junge in der Welt des weißen Mannes

Der farbige sechzehnjährige Elwood steht kurz davor, seinem vorgeprägten Schicksal zu entrinnen, als er einen Platz am College erhält. Mit viel Fleiß und Engagement hat er sich seinen Traum erfüllt. Durch einen unglücklichen Umstand jedoch und ohne davon Kenntnis zu haben, sitzt er in einem gestohlenen Auto, welches von der Polizei kontrolliert wird. Ohne auch nur einmal angehört zu werden, landet er in einer Besserungsanstalt, wo sein Leben einen völlig neuen Verlauf nehmen soll...

Ich war sehr gespannt auf das neue Werk von dem Autor Colson Whitehead, der für seinen letzten Roman "Underground Railroad" den Pulitzer-Preis erhalten hat. Auch in "Die Nickel Boys" setzt er sich mit dem Thema des Rassismus in Amerika auseinander. Erneut basiert seine Fiktion auf wahre Begebenheiten. Er wurde durch die Geschichte der Dozier School for Boys in Marianna, Florida inspiriert. Die Geschichte spielt in den 60er-Jahren und Whitehead erzählt in seinem fesselnden und tiefgehenden Schreibstil schonungslos über das Leben des tapferen Jungen Elwood. Schnell muss er erkennen, dass er sich anpassen muss, um in der Mühle der Gewalt und Erniedrigung zu überleben. Sein Gewissen und seine Begeisterung für Martin Luther King treiben ihn aber dazu, Veränderungen herbei-führen zu wollen. Er kann nicht untätig mit ansehen, wie anderen Menschen Unrecht angetan wird, was ihn immer wieder mit den rassistischen und gewalttätigen Wärtern konfrontiert. Beim Lesen schrie mir förmlich die Ungerechtigkeit, aber leider auch oft die Hilflosigkeit der Protagonisten entgegen, was mich innerlich aufwühlte.

Mit "Die Nickel Boys" hat der Autor Colson Whitehead aus meiner Sicht ein weiteres unbequemes Ausrufezeichen für die amerika-nische Gesellschaft gesetzt. Ein Buch, das mich nicht mehr losließ und mich auch im Nachgang noch lange beschäftigte. Ich empfehle das äußerst lesenswerte Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 07.07.2019
Der Blütenjäger / Laura Kern Bd.4
Shepherd, Catherine

Der Blütenjäger / Laura Kern Bd.4


ausgezeichnet

Laura Kern ermittelt wieder

Laura Kern bekommt es mit einem erbarmungslosen Serientäter zu tun. Die Opfer sind junge Frauen, die scheinbar durch einen Wald gejagt und kurz vor der Rettung mit einem Schuss durch die Lunge ins Herz kaltblütig erschossen werden. Der Täter drapiert an den Leichen noch ein Foto und eine Blüte. Hier setzen die Ermittlungen an, doch das Team um Laura Kern steht vor einem Rätsel, was hat die inszenierte Darstellung der Opfer zu bedeuten? Zudem kann keine Verbindung zwischen den Opfern gefunden werden, was dafür spricht, dass der Täter nach dem Zufallsprinzip vorgeht. Kann ein nächster Mord verhindert werden? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Der Blütenjäger ist bereits der vierte Band um die attraktive und engagierte Ermittlerin Laura Kern. Die Vorgängerbände konnten mich schon in den Bann ziehen, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin. Nach nur wenigen Seiten war es wieder um mich geschehen, die Autorin Catherine Shepherd baut um die skrupellosen Morde an den jungen Mädchen eine raffinierte Story auf und sorgt so direkt für ein hohes Spannungsniveau. Der Leser bekommt immer wieder die Gelegenheit eigene Überlegungen bezüglich des Täters und den Hintergründen anzustellen, wird aber wohl des Öfteren durch plötzliche Wendungen und neue Informa-tionen eines Besseren belehrt. Ein Buch, welches ich wirklich nur sehr schwer zur Seite legen konnte und welches mit einem hohen Tempo erzählt wird. Die charismatische Hauptprotagonistin Laura Kern verleiht der Geschichte auch mit ihrer eigenen nicht ganz einfachen Vergangenheit einen zusätzlichen Charme.

Mit "Der Blütenjäger" ist Catherine Shepherd aus meiner Sicht wieder einmal ein packender Thriller gelungen, der hoffen lässt, dass es noch einige Fälle für die Ermittlerin zu lösen gilt. Freunden spannender und fesselnder Thriller empfehle ich das Buch gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 05.07.2019
Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird
Çesme, Nuray

Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird


gut

Im Liebeswahn

Amelia ist in ihrem Beruf erfolgreich und mit ihrem guten Aussehen hat sie keine Probleme immer wieder neue Männer-Bekanntschaften zu machen. Nur zu ihrem eigenen Unglück ist niemals der richtige dabei, bis sie eines Tages mehr zufällig auf Marlon trifft. Alles ist perfekt, es gibt romantische Dates und nach einer schönen und leidenschaftlichen Nacht verschwindet Marlon ohne ein Wort aus ihrem Leben. Amelia kann und will dies nicht akzeptieren, sie folgt Marlon auf Tritt und Schritt, um so ein Teil seines Lebens zu sein...

Nuray Cesme hat mit "Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird" das spannende Thema Ghosting in den Fokus gestellt. Sie erzählt die Geschichte in einem einfachen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Die Hauptprotagonistin Amelia wird Opfer des Ghostings und kommt mit ihrer Situation nicht wirklich klar. Nachdem sie in ihrer Kindheit eine strenge Erziehung genossen hat, scheint sie mit den vorherrschenden Oberflächlichkeiten unserer heutigen Gesellschaft überfordert. Sie steigert sich in eine Obsession und verliert dabei völlig die Kontrolle über sich selbst und ihrer Situation. Die Autorin Nuray Cesme nimmt dieses spannende Thema auf und schöpft aber aus meiner Sicht leider nicht das ganze Potential aus. Sie arbeitet mit vielen Perspektivwechseln, was das Ganze für mich lebendig erscheinen lässt, dennoch blieben die Protagonisten für mich sehr blass. Zudem wurde das Buch als Psychothriller angekündigt, was es aus meiner Sicht nicht ist. Meine Erwartungshaltung an das Buch war daher eine andere, so dass ich doch ein wenig enttäuscht zurückblieb.

"Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird" ist für mich eher ein Roman, der durchaus auch einen Spannungsbogen vorweisen kann, dann aber ein wenig überhastet beendet wird. Bei der Umsetzung des Themas bleibt so leider noch Luft nach oben, was mich das Buch mit drei von fünf Sternen bewerten lässt.

Bewertung vom 05.07.2019
Requiem für den Kanzler / Kommissar Achill und Stadtführer Sartorius Bd.1
Ittensohn, Uwe

Requiem für den Kanzler / Kommissar Achill und Stadtführer Sartorius Bd.1


ausgezeichnet

Die letzte Ehre

Um ihn für seine Verdienste in seinem Leben zu ehren, soll Alt-bundeskanzler Helmut Kohl im Dom zu Speyer beigesetzt werden. Es ist in diesem Zusammenhang ein großer Staatsakt geplant, der den Kriminalhauptkommissar Frank Achill auf den Plan ruft. Er wird für den reibungslosen Verlauf der Veranstaltung verantwortlich gemacht. Die anfänglich als Routineauftrag eingestufte Aufgabe, entwickelt sich allerdings nach einigen Hinweisen auf einen vermeintlichen Terroranschlag, zu einer kniffligen und gefährlichen Angelegenheit. Der ortskundige Stadtführer und Freund Achills Andre Sartorius wird hinzugezogen, um alle Eventualitäten eines Anschlages abzuwägen. Kann ein Anschlag verhindert werden? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Requiem für den Kanzler" ist das Krimidebüt des Autors Uwe Ittensohn. Sein aus meiner Sicht sehr gelungener Kriminalroman konnte mich in erster Linie mit seiner lebendigen Schreibweise und einer gut aufeinander abgestimmten Mischung aus Spannung und Humor überzeugen. Die dadurch entstandene lockere Atmosphäre und die gut herausgearbeiteten und sympathischen Protagonisten machten das Buch zu einem angenehmen Leseerlebnis. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die gesamte Länge das Buches mit überraschenden Wendungen und einer authentisch geschilderten Polizeiarbeit auf einem hohen Niveau gehalten. Das gelungene Finale rundet dann die clever inszenierte Geschichte gut ab und lässt auf weitere Bücher des Autors hoffen.

Insgesamt hat mich der Regionalkrimi "Requiem für den Kanzler" sehr gut unterhalten, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.