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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 886 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2019
Nur wer die Hölle kennt / Nola van Heerden & Renke Nordmann Bd.4
Wendelken, Barbara

Nur wer die Hölle kennt / Nola van Heerden & Renke Nordmann Bd.4


ausgezeichnet

Die Vergangenheit holt einen immer ein

„Nur wer die Hölle kennt“ ist bereits der vierte Fall für die ostfriesischen Kommissare Nola von Heerden und Renke Nordmann. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Martinsfehn 1997. Als die 15-jährige Melody von einer Geburtstagsparty heimkommt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Ihre Mutter, ihr kleiner Bruder Michel und die Reiterin Daniela kommen ums Leben. Der Brandstifter wurde nie gefunden.
Melody hatte eine verkorkste Kindheit. Aber auch ihr Leben danach verlief nicht besonders glücklich. 20 Jahre später scheint Melody ihr Leben endlich in den Griff zu bekommen. Jedenfalls kehrt sie mit ihrem 5-jährigen Sohn Linus in ihr Heimatdorf zurück.
Wieder feiert ihre Freundin Simone Geburtstag und Melody begegnet dort ihrer großen Liebe Thore, der inzwischen verheiratet ist. Damit sind Konflikte vorprogrammiert. Am nächsten Tag ist Simone tot. Wieder ein Brandanschlag. Hat der Täter von damals erneut zugeschlagen?
Barbara Welndelken erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen und aus wechselnden Perspektiven. Wobei der Leser der Polizei fast immer einen Schritt voraus ist. Über das Wiedersehen mit Nola und Renke habe ich mich sehr gefreut. Auch, wenn privat nicht alles rund läuft, verbeißt Nola sich in den Fall, während Renke sich im Gestern zu suhlt.
Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf und lassen bis zum Schluss mehrere Verdächtige als Täter infrage kommen. Dass Barbara Wendelken im Finale nochmal richtig Gas gibt, steigert das Lesevergnügen. Denn einige Überraschungen gegen Ende des Krimis hält die Autorin für ihre Leser noch bereit.

Fazit: Fall Nr. 4 für Nola und Renke. Atmosphärisch!

Bewertung vom 06.04.2019
Die Spur des Geldes
Beck, Peter

Die Spur des Geldes


ausgezeichnet

Atemlos und spannungsgeladen

Um es gleich zu sagen, „Die Spur des Geldes“, der dritte Band um den sympathischen Ermittler Tom Winter, Sicherheitschef einer Schweizer Bank, hat mich begeistert. Es handelt sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
In einem Schacht beim Tegeler See wird der Brunnenmeister der Berliner Wasserwerke tot aufgefunden. Otto Harnisch wurde brutal gefoltert. Er hatte eine Geliebte und ein Bankkonto in der Schweiz. Schnell ist klar, dass ein russischer Oligarch seine Finger im Spiel hat. Doch wo liegt das Motiv?
Tom Winter folgt der Spur des Geldes von Berlin, über London, München und Zürich bis in die Türkei und nach Russland.
Ein erschreckendes Szenario, das sich Peter Beck ausgedacht hat. Wechselnde Perspektiven und exotische Schauplätze sorgen für Dynamik. Rückblenden in Kursivschrift verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
„Die Spur des Geldes“ ist ein Spiel mit der Angst. Viele Ebenen des organisierten Verbrechens werden berührt. Ein gut recherchiertes Buch mit einem ganz intensiven Spannungsbogen bis zum actionreichen Showdown. Brillant erzählt.

Fazit: Tom Winter rettet die Welt. Ein echter Pageturner!

Bewertung vom 03.04.2019
Kalte See / Theo Krumme Bd.5
Berg, Hendrik

Kalte See / Theo Krumme Bd.5


sehr gut

Kinder, wie die Zeit vergeht

„Kalte See“ ist bereits der fünfte Fall für den ehemaligen Berliner Kommissar Theo Krumme und seine nordfriesische Kollegin Pat. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Auf der Insel Föhr wird die Leiche einer jungen Frau am Strand entdeckt. Schnell ist klar, dass es sich um einen Serienkiller handeln muss, der zuvor schon in Düsseldorf und den Niederlanden gemordet hat. Ist die einzige Tatzeugin, Kim, nun auch in Gefahr?
Über das Wiedersehen mit Krumme und Kollegen habe ich mich sehr gefreut. Auch, wenn Krumme hier ziemlich unsympathisch 'rüber kommt. Harke sorgt wieder für die mystische Komponente und Hund Watson für Witz und Humor.
Die Schilderung der Handlung aus wechselnden Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgt für ein abwechslungsreiches und nie langweilig werdendes Lesevergnügen, bei dem der Leser meist einen kleinen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern hat.
Dieses Mal hat Hendrik Berg seinen Plot nicht ganz so fein gesponnen. Er ist wesentlich einfacher und geradliniger aufgebaut. Man vermisst ein wenig die Raffinesse aus den Vorgängern. Nichtsdestotrotz bin ich schon gespannt, wie es mit Krumme & Co weitergeht.

Fazit: Solider Krimi mit viel Atmosphäre, der jedoch nicht an die Vorgänger heranreicht.

Bewertung vom 02.04.2019
Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1 (eBook, ePUB)
Pohl, Alex

Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Loverboy 2.0

„Eisige Tage“ ist mein erster Roman von Alex Pohl. Unter seinem Pseudonym L.C. Frey kannte ich ihn nicht. Es handelt sich um den ersten Fall für die Leipziger Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic. Worum geht es? Malinowski, ein schmieriger Anwalt mit Verbindungen zur Russenmafia wurde ermordet. Wer ist der Täter und wo liegt das Motiv?
In einem anderen Handlungsstrang lernen wir die 13-jährige Elise kennen. Ein junges, naives Mädchen aus einem behüteten Elternhaus, das sich in der Stadt rumtreibt und unsterblich in einen Gangster verliebt ist. Aljoscha ist ein skrupelloser Loverboy, der noch einen älteren Bruder namens Sergej hat. Beider Onkel ist Mafiaboss Iwanow.
Die Story ist verwirrend und der Stil etwas hölzern. Denn der Autor springt durch Zeit und Raum. Dem spannenden Einstieg folgt ein schwacher Mittelteil. Wechselnde Perspektiven sollen für Dynamik sorgen. Spannend, keine Frage. Aber auch blutig und brutal. Schließlich geht es um junge Mädchen und alte Männer..
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Nur mit Hanna bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Sie ist alleinerziehend und braucht dringend die ausverkaufte Legoburg als Weihnachtsgeschenk für ihren Sohn. Zudem klüngelt sie mit dem Boss der Russenmafia. Novic, der aus dem Kosovo stammt, kommt sympathisch rüber. Auch, wenn er mit den Dämonen der Vergangenheit kämpft.

Fazit: Solider Auftakt einer neuen Krimi-Reihe. Harter Stoff!

Bewertung vom 01.04.2019
Zum Glück gibt es Umwege
Buist, Anne;Simsion, Graeme

Zum Glück gibt es Umwege


gut

Der Camino verändert dich

Zoe und Martin wandern den Jakobsweg, von Cluny in Frankreich bis nach Santiago de Compostela. Doch bis dahin ist es ein weiter, steiniger Weg. Zoe ist Künstlerin und kommt aus Kalifornien. Martin ist Engländer und will eigentlich nur seinen Wanderkarren testen. Beide sind grundverschieden. Hieraus resultiert ein gehöriges Maß an Witz und Humor.
Graeme Simsion (Das Rosie-Projekt) und seine Frau Anne Buist sind den Jakobsweg zweimal gegangen. Örtlichkeiten und Wegbeschreibungen gehen auf eigenen Augenschein zurück, und so manche Begegnung auf dem Camino ist, fiktiv abgewandelt, in die Romanhandlung eingeflossen.
Erzählt wird die Geschichte in wechselnden Perspektiven aus Sicht von Zoe und Martin. Mit Zoe bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Martin dagegen habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Denn er ist ein Kopfmensch, der alles vorab geplant und strukturiert hat.
Zoe jedoch läuft morgens einfach los, ohne Karte und ohne zu wissen, wo sie am Abend übernachtet. Einmal landet sie in einer Kirche, ein anderes Mal - zufällig - in einem von Martins vorgebuchten, aber kurzfristig stornierten Zimmer. Immerhin, am Ende wächst sie über sich hinaus.
Die Gespräche der Pilger drehen sich meines Erachtens im Kreis: Woher kommst du? Wo bist du gestartet? Bis wohin gehst du? Waschen, Essen, Schlafen. Immer wieder geht es um Geld - und um Alkohol. Viel Alkohol. Das hat mir nicht gefallen. Interessant fand ich, dass es mehr als einen Jakobsweg gibt. Alles in allem hat das Buch mich nicht inspiriert, meine eigene Reise anzutreten.

Fazit: Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss. Berührt hat es mich nicht.

Bewertung vom 28.03.2019
Ostfriesennacht / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.13
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesennacht / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.13


sehr gut

13 Fälle und kein bisschen müde

„Ostfriesennacht“ ist bereits der 13. Fall für Ostfrieslands Kultkommissarin Ann Kathrin Klaasen. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Ein Serienkiller geht um in Ostfriesland. Er tötet Frauen mit einem Tier-Tattoo, einem sogenannten Krafttier. Auch die Tochter von Anns Ehemann Frank Weller, Jule, hat so ein Tattoo - und einen neuen Freund…
Klaus-Peter Wolf hat seinen neuen Kriminalroman wieder packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Aber auch etwas unappetitlich.
Über das Wiedersehen mit Ann, Frank und Kollege Rupert habe ich mich sehr gefreut. Ann tappt diesmal lange im Dunkeln, Frank ist mir ziemlich auf den Keks gegangen und Rupi sorgt wie immer für humorvolle Einlagen.
Zitat: »Manchmal«, sagte Rupert tapfer, »muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss.«

Fazit: Der 13. Fall für Ann Kathrin Klaasen und zugleich Frank Wellers persönlichster.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2019
Toter Schrei / Max Bischoff - Im Kopf des Mörders Bd.3 (eBook, ePUB)
Strobel, Arno

Toter Schrei / Max Bischoff - Im Kopf des Mörders Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Hölle, Hölle, Hölle

„Im Kopf des Mörders - Toter Schrei“ ist der dritte und letzte Teil einer Thriller-Trilogie von Arno Strobel um den jungen Düsseldorfer Kommissar Max Bischoff. Die Vorgänger hatten mich begeistert, doch diesmal wurde ich etwas enttäuscht. Worum geht es?
Max wird aus allem gerissen, was sein bisheriges Leben ausmachte, sowohl beruflich als auch privat. Ein Unbekannter hat seine Schwester Kirsten, die im Rollstuhl sitzt, entführt. Er will Max vernichten und hat einen perfiden Plan, dem Max nicht gewachsen scheint.
Um seine Schwester zu retten, nimmt Max den Tod Unschuldiger billigend in Kauf. Auch, wenn er selbst betroffen ist, Max ist schließlich Polizist. Bisher hat Max immer nur reagiert, die Befehle des Entführers befolgt. Aber ist er auch ein Mörder?
Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Zwischendurch sind auch immer wieder Abschnitte in Kursivschrift und Briefe des Entführers eingestreut. Spannend, keine Frage. Gekonnt spielt Arno Strobel hier mit unseren Urängsten.
Über das Wiedersehen mit Max und seinem Partner Horst Böhmer habe ich mich sehr gefreut. Doch Max‘ Handeln war für mich oft nicht nachvollziehbar. Wie gehabt, erschließt sich einem der Titel erst ganz zum Schluss. Ein echter Strobel eben.

Fazit: Spannender Abschluss der Thriller-Trilogie um Max Bischoff. Gut, aber nicht so gut wie die beiden Vorgänger.

Bewertung vom 13.03.2019
Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3
Herrmann, Elisabeth

Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3


sehr gut

Spione, Schläfer und Agenten

Die beiden Vorgänger hatten mich überzeugt. Deshalb stand „Schatten der Toten“ schon lange auf meiner Wunschliste. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Eigentlich ist Judith Kepler ein Cleaner, ein Tatortreiniger. Aber davon merkt man in diesem Band wenig. Sie sieht sich eher als Putzfrau. Als Judiths Chef auf der Intensivstation liegt, muss sie die Geschäfte für Dombrowski Facility Management übernehmen.
Doch dann stirbt Eva Kellermann, eine frühere Stasi-Spionin. Der Plot führt Judith tief in die Vergangenheit, auf der Suche nach ihrem Vater Richard Lindner, alias Bastide Larcan. Zu DDR-Zeiten war er ein sogenannter Romeo, heute ist er ein international gesuchter Mann.
Dann ist da auch noch die kleine Tabea, in dessen Vater Frederik sich Judith verliebt. Auch er ist ein Spion. Ab und zu finden sich Bezüge zu den Vorgängern, erscheinen alte Bekannte. Ich könnte mir vorstellen, dass Neueinsteiger, die die ersten Bände nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
Viele Ebenen des organisierten Verbrechens und des Ermittlungsapparates werden berührt. Geheimdienstliche Aktivitäten sind im Spiel. Der einzelne Mensch wird oftmals hart getroffen von den Handlungen der Mächtigen und ihrer brutalen Handlanger.
Alle Spuren führen nach Odessa. Hier nimmt der Thriller endlich Fahrt auf, gerade noch rechtzeitig, um in einem Finale zu münden, das zwar nicht alle Fragen löst, dies jedoch auch gar nicht will. Ein gut recherchiertes Buch. Ein Stück Zeitgeschichte.

Fazit: Schöner Abschluss der Judith Kepler-Trilogie. Gut, aber nicht das beste Buch der Reihe.

Bewertung vom 11.03.2019
Der Läufer / Kommissar Johan Rokka Bd.2 (eBook, ePUB)
Ullberg Westin, Gabriella

Der Läufer / Kommissar Johan Rokka Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im Himmel bringt uns niemand zum Schweigen

„Der Läufer“ von Gabriella Ullberg Westin ist bereits der zweite Fall für den sympathischen Ermittler Johan Rokka aus Hudiksvall, Nordschweden. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Tindra wird am Abend ihrer Abiturfeier auf dem Köpmanberg brutal ermordet. Genau dort wo vor zwanzig Jahren auch Johans erste Liebe Fanny verschwand. Rokka glaubt nicht an Zufälle. Bald ist klar, er wird überwacht, seine Ermittlungen behindert. Wo liegt das Motiv?
Und was hat das alles mit einem Zettel, der am Tatort gefunden wurde „Im Himmel bringt uns niemand zum Schweigen“ zu tun?
Gabriella Ullberg Westin hat ihren neuen Kriminalroman wieder packend in Szene gesetzt. Wechselnde Schauplätze und Perspektiven sorgen für Dynamik. Spannend, keine Frage. Aber auch blutig und brutal. Ab und zu sind Briefe in Kursivschrift eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Immer mal wieder finden sich Bezüge zum Vorgänger. Das macht Lust auf mehr für die, die den ersten Band (noch) nicht kennen.
Über das Wiedersehen mit Johann und Kollegin Janna Weissmann habe ich mich gefreut. Die Geschichte nimmt viele überraschende und dramatische Wendungen. Der Titel erschließt sich einem erneut erst ganz zum Schluss. Am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Bleibt abschließend festzustellen, dass man auf den nächsten Einsatz für Johan gespannt sein darf: „Der Todgeweihte“ Johan Rokka Band 3, der im Januar 2020 erscheint.

Fazit: Johan Rokkas persönlichster Fall. Genauso spannend wie Band 1.

Bewertung vom 10.03.2019
Siam Affairs
Einsingbach, Thomas;Wilunpan, Sirirat

Siam Affairs


ausgezeichnet

Patriarchat 2.0

Bangkok, 11. September 2001: Das Buch startet mit einem mysteriösen Prolog.
Siebzehn Jahre später: Ein berühmter plastischer Chirurg wird entführt, ein deutscher Geschäftsmann verschwindet und die Hochzeit des Jahres steht an. Ex-FBI-Agent William LaRouche, der als Trauzeuge seiner guten Freundin Penelope aus New York angereist ist, wird um Hilfe gebeten.
Und damit nicht genug. Plötzlich taucht auch noch ein Müllsack mit einem amputierten Unterarm auf…
Chalor Supanapa, Erbe aus der zweitreichsten Familie Thailands, soll nicht nur heiraten. Er will auch in Ostdeutschland Land kaufen. Sein Konkurrent ist Maik Yang, der für den chinesischen Geheimdienst arbeitet, zu dessen Aufgabe auch der Erwerb von Grund und Boden im Ausland gehört.
Es geht um patriarchale Strukturen, Transgender und um Landraub. Es geht aber auch um Gier und Macht - und um Wut und Rache.
„Siam Affairs“ hat letztendlich alles, was einen guten Thriller ausmacht: Eigenwillige, originelle Charaktere, einen nachvollziehbaren wie spannenden Plot, ein überzeugender Schreibstil und mit Bangkok ein Setting, das nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern für die Handlung zwingend erforderlich ist.
Wechselnde Schauplätze und Perspektiven sorgen für Dynamik. Wahrhaft positive Identifikationsfiguren existieren nicht. Jeder hat auf die eine oder andere Art Schuld auf sich geladen. Außer William und Penelope. Beide bleiben bis zum Schluss eher blass.
Thomas Einsingbach kannte ich bisher nicht, werde ihn aber nun im Auge behalten.

Fazit: Harter, blutiger Thriller, der in Bangkok verortet ist. Ich bin begeistert!