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Silke Schröder, hallo-buch.de
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Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2011 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2020
Die Jesus-Verschwörung
Asensi, Matilde

Die Jesus-Verschwörung


ausgezeichnet

Schon Mathilde Asensis erster Roman “Wächter des Kreuzes”, der vor ca. 15 Jahren erschien, war ein fesselndes Abenteuer um christliche Mythologie. Jetzt hat sie mit “Die Jesus-Verschwörung” nachgelegt. Wieder begeben sich die ehemalige Nonne und Altphilologin Ottavia Salina, ihr ägyptischer Ehemann Farag Boswell und der ehemalige Schweizer Gardist Kasper Glauser-Röist auf einen atemberaubenden Roadtrip zu den christlichen Kultstätten in Europa und im Nahen Osten. Dabei nimmt sich Asensi zunächst viel Zeit, um ihre Figuren noch einmal vorzustellen. Und natürlich glänzt sie auch wieder mit viel Hintergrundwissen über das, was sich historisch gesichert über die Entstehung des Christentums sagen lässt. So ist “Die Jesus-Verschwörung” ein spannender, actiongeladener Wissenschaftsthriller mit einer großen Portion Fiction und vielen Details zu jener Religion, die unsere Geschichte über Jahrhunderte geprägt hat. Freuen wir uns auf den nächsten Band, der schon kommendes Jahr im März erscheinen wird.

Bewertung vom 11.05.2020
Die Ladenhüterin
Murata, Sayaka

Die Ladenhüterin


ausgezeichnet

In “Die Ladenhüterin” erzählt die Japanerin Sayaka Murata von sozialen und kommunikativen Schwierigkeiten. Ihre Ich-Erzählerin Keiko hat schon als Kind nicht den gesellschaftlichen Konventionen entsprochen und manche alltägliche Sprachregelung unerwartet anders interpretiert, was allerlei Schwierigkeiten nach sich zog. Jetzt, als Jobberin in einem 24-Stunden-Convenience Store, kann sie endlich alles strikt nach Vorgabe machen und fällt nicht mehr aus der Rolle. Pointiert und detailgenau beobachtet, legt Sayaka Murata die strengen und teils absurden Konventionen in der japanischen Gesellschaft offen. Denn selbst im Mikrokosmos ihres Konbinis benötigt ihre Protagonistin, die ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert hat, viel Einfallsreichtum, um sich an den Erwartungen ihrer Umwelt vorbei zu mogeln. So ist “Die Ladenhüterin”, in Japan unter dem Titel “Konbini Ningen” ein Bestseller, ein schonungslos-treffender, manchmal schon komödienhafter Blick auf eine Gesellschaft, deren Normen unverrückbar erscheinen. Derzeit beschreibt die Autorin in einer Kolumne der Süddeutschen Zeitung ihre Sicht auf den Corona-Alltag in Japan.

Bewertung vom 04.05.2020
Whisper Network
Baker, Chandler

Whisper Network


ausgezeichnet

ie #meetoo-Kampagne hat viel an alltäglichem Sexismus ans Licht gebracht. Jetzt präsentiert uns Chandler Baker in ihrem Roman “Whisper Network” eine fesselnd und authentisch erzählte Geschichte von mehreren Frauen, die sich gegen ihren übergriffigen Vorgesetzten auflehnen. Dabei zeigt sie, wie tief sexuelle Belästigung im Berufsleben noch immer verwurzelt ist und wie schwierig es ist, sich dagegen zu wehren. Im Mittelpunkt stehen die drei Juristinnen Sloane, Ardie und Grace, die nicht mehr hinnehmen wollen, dass in ihrer Männer-dominierten Arbeitswelt eine gewisse Übergriffigkeit quasi als Normalverhalten gilt. Die Autorin, die selbst Juristin ist, erzählt von der Solidarität unter den Frauen, aber auch von Konkurrenzkampf, Freundschaft und Feigheit sowie scheinbarer Ohnmacht gegenüber festgefahrenen Strukturen. Und sie zeigt sehr deutlich, wogegen sich Frauen wappnen sollten, wenn sie sich wehren wollen. Den Fluss ihrer Erzählung kombiniert sie dazu gekonnt mit den Zeugenaussagen ihrer Figuren vor Gericht und Polizei. So ist “Whisper Network” ein beeindruckender Roman zur intensiv geführten #meetoo-Debatte, der zeigt, wie sich Frauen gegen die eingeschliffenen Verhaltensweisen wehren können.

Bewertung vom 30.04.2020
Das Tor
Abdel Aziz, Basma

Das Tor


ausgezeichnet

Basma Abdel Aziz erzählt in ihrem beklemmenden Roman “Das Tor” von einer bedrückenden Situation, die stark an Franz Kafkas Klassiker “Der Prozess” oder an George Orwells “1984” erinnert. Alle Romane haben die Vision einer undurchdringlichen dystopischen Bürokratie gemeinsam, und auch Abdel Aziz zeigt hier die totalitäre Absurdität einer selbstherrlichen Verwaltung. Immer hilflosere Bürger kämpfen gegen undurchsichtige Gesetze, die von einer abstrakten, nie in Erscheinung tretenden Regierung verordnet werden. Damit zieht sie nicht nur einige Parallelen zum arabischen Frühling und dessen Nachwirkungen, sondern kritisiert ganz allgemein den staatlichen Autoritarismus. Dabei vergisst sie auch nicht, den wachsenden Einfluss des religiösen Fundamentalismus’ zu erwähnen und schildert sehr eindrücklich die Gefühle und existenziellen Unsicherheiten der einfachen Leute, deren Freiheiten immer mehr eingeschränkt werden. Besonders hebt sie dabei einige Frauen mit ihren unterschiedlichen Schicksalen hervor. So ist “Das Tor” eine Warnung vor staatlichen autoritären Strukturen, die die ägyptische Autorin Basma Abdel Aziz hier gekonnt ad absurdum führt – und die dennoch die Verzweiflung ihrer Protagonisten nähren.

Bewertung vom 29.04.2020
Der Klassenkassen-Klau / Mina und die Karma-Jäger Bd.1
Clark, Janet

Der Klassenkassen-Klau / Mina und die Karma-Jäger Bd.1


ausgezeichnet

ie durch ihre Thriller bekannte Autorin Janet Clark hat mit “Milena und die Karma-Jäger – Der Klassenkassen-Klau” ihr erstes Buch für Kinder geschrieben. Herausgekommen ist ein spannendes und gleichzeitig humorvoll-fröhliches Abenteuer, in dessen MIttelpunkt die pfiffige Ich-Erzählerin Milena steht. Mit viel Girlie-Power muss sie so manche Hürde nehmen und sich mit einem wichtigen Thema auseinandersetzen – es geht um Zusammenhalt und Freundschaft. Abgerundet wird das hübsch aufgemachte Buch mit lustigen und passenden Illustrationen von Sabine Sauter. Hoffen wir also auf noch weitere fantastische Episoden mit Milena und ihrem Geist Julius.

Bewertung vom 29.04.2020
Das Gesicht des Bösen / Tempe Brennan Bd.19
Reichs, Kathy

Das Gesicht des Bösen / Tempe Brennan Bd.19


ausgezeichnet

In ihrem neuen, dem mittlerweile 19. Fall mit der forensische Anthropologin Tempe Brennan entwickelt Kathy Reichs erneut eine packende Storyline. Wie schon in früheren Fällen verwebt sie auch in “Das Gesicht des Bösen” wieder interessante forensische Erkenntnisse, modernste Ermittlungstechniken und gesellschaftlich brisante Themen. Dabei räumt sie auch dem Privatleben ihrer Heldin mit all seinen Höhen und Tiefen wieder einen gebührenden Platz ein und würzt das Ganze mit dem ihr eigenen Humor. Ergebnis: ein solider und sehr unterhaltsamer Thriller, der wie stets mit viel Hintergrundwissen über die hohe Kunst der Kriminalistik gespickt ist.

Bewertung vom 29.04.2020
Schwarzer Fjord
Koch, Sven

Schwarzer Fjord


sehr gut

Vor der malerischen Kulisse der dänischen Nordseeküste spielt der neue Psychothriller “Schwarzer Fjord” von Sven Koch. Im Mittelpunkt steht seine Ich-Erzählerin Liv, die mit allen Mitteln versucht, das Verschwinden ihrer besten Freundin aufzuklären. Dabei entblößt der Autor immer mehr Geheimnisse aus der Vergangenheit und der komplexen Beziehung zwischen den beiden Frauen. Herausgekommen ist ein handwerklich solider Krimi, der mit seinen Wendungen Spannung und Thrill erzeugt. Eine Krimi-Reise an die dänische See.

Bewertung vom 29.04.2020
Verderben. Einer stirbt. Wer lügt?
Cooke, C. J.

Verderben. Einer stirbt. Wer lügt?


ausgezeichnet

C.J. Cooke erzählt ihren spannenden Psychothriller “Verderben” aus mehreren Perspektiven und in verschiedenen Zeitebenen. Aus der Sicht der drei Ich-Erzähler Helen, Michael und Sohn Reuben erfahren wir immer mehr über das Geschehene und die mysteriöse Bedrohung von unbekannter Seite. Bei einem Switch in die Vergangenheit klären sich auch die Umstände des weit zurückliegenden Unglücks. Dabei zeigt die Autorin, dass es keinen Sinn macht, sich den unbequemen Lasten der Vergangenheit nicht zu stellen. So ist “Verderben” ein spannender Psychothriller mit einem ganz besonderen Plot.

Bewertung vom 20.04.2020
Leben
Laub, Uwe

Leben


ausgezeichnet

“Leben” von Uwe Laub ist ein eindrucksvoller Wissenschaftsthriller, der eine perfekte Balance zwischen Action und intelligent-informativer Storyline findet. Und er ist der Roman der Stunde, wenn es um spannende Unterhaltung in Zeiten von “Corona” geht. Uwe Laub zeigt uns sehr eindrucksvoll, wie angreifbar unser Leben durch gesundheitliche Gefahren geworden ist. Neben dieser fiktiven Bedrohung geht es ihm aber auch um ein ganz reales Geschehen, das bereits jetzt das Leben von Milliarden Lebewesen weltweit bedroht: Um die These, dass das sechste globale Artensterben bereits im vollen Gange ist – ausgelöst und verursacht durch uns selbst. Auch hier beeindruckt Laub mit detaillierten Recherchen, die sich nahtlos in seinen rasanten Thriller fügen. In dessen Mittelpunkt steht der Pharmareferent Fabian, der zunächst ganz zufällig in diese rasante Story hinein stolpert, sich dann aber gut zu schlagen weiß. So ist “Leben” packend inszeniert und mit spannenden Hintergrundinfos gespickt.