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ech
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Bochum

Bewertungen

Insgesamt 641 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2020
Die Lichtstein-Saga 2: Andolas (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Die Lichtstein-Saga 2: Andolas (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auch Band 2 der Lichtstein-Saga bietet wieder reichlich Spannung und tolle Charaktere, mit denen man gerne mitfiebert

Nachdem mich die Autorin Nadine Erdmann bereits mit dem ersten Band der auf 4 Bände angelegten Lichtstein-Saga auf ganzer Linie überzeugen konnte, war ich schon sehr gespannt, ob Band 2 das hohe Niveau würde halten können. Kurz gesagt: Er kann.

Nach den dramatischen Ereignissen auf ihrer Reise zum ersten Lichtstein haben die vier Cays, die Auserwählten Cayaniels, deren Aufgabe es ist, alle vier Lichtsteine nach Burgedal zu holen, um mit dem Engelslicht den Übergang zur Schattenwelt, dem Reich der Dämonen, zu sichern, kaum Zeit, sich von den Folgen dieser Ereignisse zu erholen. Denn die Zeit drängt, da die Dämonen längst Verbündete unter den Menschen gefunden haben, die ihnen helfen sollen, die magische Grenze zu durchbrechen. Doch sind Liv, Ari, Noah und Kaelan wirklich schon bereit für die Reise durch das ewige Eis der Weißen Berge und die Gefahren, die dort auf sie lauern ?

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und entwickelt dabei von Beginn an eine unheimliche Sogwirkung, die mich mit jeder Seite tiefer in das tolle Setting hineingezogen hat. Geschickt baut sie dabei ein paar Rätsel und Geheimnisse in die Handlung ein, die sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Bände ziehen. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, gerade die Hauptfiguren wachsen einem hier noch einmal ein ganzes Stück mehr ans Herz.

Eine mehr als gelungene Fortsetzung mit hohem Suchtpotential, die mich nicht nur bestens unterhalten hat, sondern zugleich auch die Neugierde auf die nachfolgenden Bände noch einmal verstärken konnte.

Bewertung vom 29.09.2020
DER TOD SPIELT FALSCH
Scherf, H.C.

DER TOD SPIELT FALSCH


ausgezeichnet

Bei ihrem dritten überzeugenden Auftritt bekommen es Gordon Rabe und sein Team diesmal mit "Vampiren" und einem gnadenlosen Rächer zu tun

Mit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf sein Ermittlerteam rund um Hauptkommissar Gordon Rabe in ihren dritten Fall, der wiederum mehr als überzeugend ausfällt.

Diesmal bekommen es Gordon und seine Mitarbeiter Leonie Felten und Kai Wiesner mit einer geheimnisvollen Gruppierungen zu tun, die ganz im Stile von Vampiren eine Reihe blutleerer Frauenleichen hinterlässt. Und als wäre das noch nicht genug, taucht auch noch ein mysteriöser Rächer in Essen auf, der einige lang zurückliegende Rechnungen begleichen will. Steht auch Gordon auf seiner Liste ? Und geraten dadurch auch Gordons Frau Denise und der gemeinsame Sohn Jonas, der an Autismus leidet, ins Visier des Rächers ?

Dies ist inzwischen die dritte Thrillerserie, die ich von H. C. Scherf lese, und wie bei den Vorgängern überzeugt auch dieses Buch wieder durch eine nahezu perfekt aufgebaute Geschichte, einen packenden Schreibstil und gut charakterisierte Chraraktere, die zudem ziemlich vielschichtig angelegt sind. Auch diesmal geht es wieder ziemlich blutig zu, dabei werden die entsprechenden Szenen allerdings keineswegs als reiner Effekt eingesetzt und auch nicht allzu plakativ ausgeschmückt, sondern ergeben sich aus der Psyche der Täter, die hier durchaus nachvollziehbar beschrieben wird. Das auch diese Serie wieder im Ruhrgebiet angesiedelt ist, blitzt zwar an einigen Stellen durch, im Zentrum stehen hier aber eindeutig die Geschichte und die Figuren, der Lokalkolorit wird eher dosiert eingesetzt. Besonders gut hat mir gefallen, das Leonie und Kai gegenüber den bisherigen Bänden diesmal eine deutlich größere Rolle einnehmen dürfen und diese auch sehr gut ausfüllen.

Liebhaber von spannenden und abgründigen Thrillern werden hier erneut bestens bedient und unterhalten, auf den nächsten Auftritt des rundherum überzeugenden Teams bin ich nun schon sehr gespannt.

Bewertung vom 09.09.2020
DANCE OR DIE
Westen, Jessika

DANCE OR DIE


ausgezeichnet

Bewegender Roman, der die dramatischen Ereignisse während der Loveparade 2010 in Duisburg eindrucksvoll wiedergibt

Als die Journalistin Jessika Westen am 24. Juli 2010 für den WDR Liveeindrücke von die Loveparade in Duisburg liefern soll, glaubt sie noch, einen ziemlich unbeschwerten Arbeitstag vor sich zu haben, bei dem der Umgang mit angetrunkenen Besuchern ihr größtes Problem darstellen würde. Das sie plötzlich im Zentrum der medialen Berichterstattung über eine Katastrophe mit 21 Toten und vielen Schwerverletzten stehen würde, konnte sie da noch nicht ahnen. Seitdem hat sie regelmäßig über die Folgen dieses furchtbaren Tages berichtet und stand im Kontakt zu vielen Menschen, die direkt oder indirekt an den Vorgängen beteiligt bzw. von ihnen betroffen waren.

Aus all diesen Begegnungen und Gesprächen ist nun dieses Buch entstanden, das die Ereignisse am Beispiel von drei fiktiven Personen nacherzählt. Da ist zum einen die junge Katharina, genant Katty, die mit ihren Freunden eigentlich nur einen unbeschwerten Tag verleben will und plötzlich mitten in der Hölle landet. Der Rettungssanitäter Rene und sein Kollege Frank rechnen an diesem Tag nur mit leichten Einsätzen bei kleineren Unfällen und alkoholbedingten Ausfällen und müssen plötzlich um Menschenleben kämpfen. Und die Reporterin Emma berichtet am Duisburger Hauptbahnhof über die Ankunft der Partywilligen, als sich urplötzlich die Ereignisse überschlagen.

Aus diesen drei Perspektiven ergibt sich ein eindrucksvoller und ungemein packender Blick auf die Abläufe dieses schrecklichen Tages, die viele Beteiligten bis zum heutigen Tag nicht losgelassen haben. Dabei geht es weniger um die Suche nach Schuldigen, an dieser Frage ist ja bereits ein Gericht gescheitert, sondern um die Schicksale der Menschen, die von den Ereignissen betroffen waren.

Ein wichtiges Buch, das niemanden kalt lässt und noch lange über sein Ende nachwirkt.

Bewertung vom 03.09.2020
Cold-Blooded: Der Geschmack von Blut und Schatten
Gancarczyk, Martin

Cold-Blooded: Der Geschmack von Blut und Schatten


sehr gut

Abgedrehter Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe mit einer gut aufeinander abgestimmten Mischung aus Humor und Spannung

Bei seinem Debüt legt der Autor Martin Gancarczyk gleich einen mehr als unterhaltsamen und ziemlich abgedrehten Roman vor, der zugleich den Start einer als Troilogie angelegten Urban-Fantasy-Reihe darstellt. In dem grandiosen Setting, das er dabei entwickelt, haben sich die Grundbedingugen für die Menschen entscheidend verändert. Die Schattenwesen haben die Kontrolle übernommen und der Menschheit den Stellenwert von Nutztieren zugewiesen.

Grayson Hoff ist aufgrund der 5 % - Regel zum Gejagten erklärt worden. Seit 8 Monaten ist sein Leben ein einziger Überlebenskampf, weitere 4 Monate muss er noch durchhalten, um den größten Schlamassel überstanden zu haben. Doch als es ihn schließlich doch erwischt, erwacht er zu seinem eigenen Erstaunen direkt wieder zum Leben. Der Gestaltwandler Wayland vom Geheimdienst MIA weiht ihn daraufhin in Geheimnisse ein, die Graysons Leben und alles, was er bisher über sich zu wissen geglaubt hat, endgültig auf den Kopf stellen. Die aufkommenden Gefühle zwischen Grayson und Wayland machen die Sache auch nicht unbedingt einfacher.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor das wilde Geschehen voran und lässt seine beiden Hauptfiguren dabei von einer absurden Situation in die nächste stolpern. Dies alles erleben wir abwechselnd aus den Perspektiven von Wayland und Grayson, der dabei auch als Ich-Erzähler fungiert. Mit viel Einfallsreichtum entwirft der Autor hier ein ziemlich abgefahrendes Alternativszenario unserer Welt und besiedelt es mit einer ganzer Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Charaktere in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Das dabei einige Dinge nur kurz angerissen werden können und erst in den nachfolgenden Bänden näher beleuchtet werden, kann den hohen Unterhaltungswert des Auftaktbandes kaum trüben. Man muss hier aber schn ziemlich aufmerksam lesen, um in dem ganzen Trubel den Überblick zu behalten.

Wer auf abgedrehte Urban Fantasy steht und kein Problem damit hat, das der Humor auch vor religiösen und insbesondere biblischen Motiven keinen Halt macht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Der Autor lässt sich aber auch noch ein wenig Steigerungspotential für die nachfolgenden Bände.

Bewertung vom 01.09.2020
Schrei nach Rache (eBook, ePUB)
Bürgel, Matthias

Schrei nach Rache (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auch der zweite Auftritt des Fallanalytikers Falk Hagedorn bietet wieder Thrillerspannung vom Feinsten

In diesem Thriller schickt der Autor Matthias Bürgel den knorrigen Fallanalytiker Falk Hagedorn in seinen zweiten Fall und liefert dabei wieder packende Thrillerspannung vom Feinsten.

Eigentlich hat Falk Hagedorn, der nach einem Unfall seit Jahren dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen ist, die Arbeit für die Polizei längst hinter sich gelassen und sich mit einer eigenen Praxis selbstständig gemacht. Doch dann lässt er sich doch noch einmal vom LKA überreden, ein Täterprofil für eine grausame Mordserie im Umfeld von Flughäfen zu erstellen. Zwischen den Taten gibt es scheinbar keinen Zusammenhang und eine DNA-Spur von einem der Tatorte deutet auf eine Frau als Täterin hin. Doch wenn Hagedorn gewusst hätte, worauf er sich dabei einlässt, hätte er mit Sicherheit die Finger von der Sache gelassen.

Matthias Bürgel arbeitet selber als Kriminalbeamter und konnte so einiges an persönlichen Erfahrungen in die Geschichte einfließen lassen. Dies merkt man diesem Thriller auch jederzeit an, die Ermittlungen werden sehr realitätsnah beschrieben und auch die Abläufe innerhalb des Polizeiapparates kommen absolut glaubwürdig rüber.

Die Story selber besticht durch einen packenden Schreibstil und ein hohes Erzähltempo, die bildhaften Beschreibungen lassen zudem beim Lesen das Kopfkino auf Hochtouren laufen. Gekonnt treibt der Autor die gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie nach einigen überraschenden Wendungen schließlich in einem krachenden Showdown münden, der neben einem großen Schockmoment auch noch eine schlüssige Auflösung präsentiert. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders Falk Hagedorn macht es einem dabei mit seiner arroganten und zuweilen auch ziemlich abweisenden Art nicht unbedingt leicht, ihn zu mögen. Doch immer wieder blitzt durch, das sich unter der rauhen Schale doch ein weicher Kern verbirgt.

Wer auf packende und wendungsreiche Thriller steht, wird hier bestens bedient und vorzüglich unterhalten.

Bewertung vom 27.08.2020
Der Mann, der niemals töten wollte (eBook, ePUB)
Blatter, Ulrike

Der Mann, der niemals töten wollte (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Packender Kriminalroman mit einer düsteren Geschichte voller Tragik und Dramatik

Mit diesem Kriminalroman schickt die Autorin Ulrike Blatter ihren Ermittler Erich Bloch und sein Team in ihren zweiten von bislang drei Fällen. Man braucht hier aber keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um dieses Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Die Kripo Konstanz bekommt es diesmal mit gleich zwei Vermisstenfällen zu tun. Während sich Hanna Kronawitter um den Fall des verschwundenen Leiters des Jugendamtes kümmert, begeben sich Erich Bloch und sein Kollege Cenk auf die Suche nach der sechsjährigen, schwerkranken Yasmin. Doch dann werden aus beiden Fällen plötzlich Mordermittlungen und die Suche nach Yasmin wird zum Rennen gegen die Zeit.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie dabei aus immer wieder wechselnden Perspektiven. So setzt sich das Puzzle um die beiden Fälle erst nach und nach zusammen, bis sich schließlich zum Ende hin das tragische Gesamtbild offenbart. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die teilweise auch ziemlich sperrig geraten. Dies trifft insbesondere auf Erich Bloch zu, der es einem wilrklich nicht leicht macht, ihn zu mögen. Wenn man ihn dann aber im Umgang mit dem kleinen Max oder seinem Hund Churchill erlebt, merkt man schnell, das unter der rauhen Schale doch ein weicher Kern steckt.

Ein tiefgründiger und packender Kriminalroman voller Dramatik. der mich gut unterhalten und zugleich zum Nachdenken anregen konnte.

Bewertung vom 26.08.2020
Die Lichtstein-Saga: Aquilas
Erdmann, Nadine

Die Lichtstein-Saga: Aquilas


ausgezeichnet

Packender Auftakt einer Fantasy-Saga mit einem tollen Setting und gut gezeichneten Protagonisten

Nachdem mich die Autorin Nadine Erdmann zuletzt schon mit ihrer E-Book-Reihe "Die Totenbändiger" überzeugen konnte, war ich auf den ersten Band der auf 4 Bände angelegten Lichtstein-Saga, die noch einmal ein deutliches Stück weiter Richtung High Fantasy geht, schon sehr gespannt. Am Ende hat mich auch dieses Buch wieder absolut begeistert zurückgelassen.

Die in der Welt der Menschen aufgewachsene Liv wacht eines guten Tages in der Zwischenwelt Interria auf und erfährt dort ihre wahre Herkunft und Bestimmung. Sie ist eine von vier Cays, den Auserwählten Cayaniels, deren Aufgabe es ist, die vier Lichtsteine nach Burgedal zu holen, um mit dem Engelslicht den Übergang zur Schattenwelt, dem Reich der Dämonen, zu sichern. Und die Zeit drängt, denn die Dämonen haben längst Verbündete unter den Menschen gefunden, die ihnen helfen sollen, die magische Grenze zu durchbrechen. So bleiben Liv und ihren Mitstreitern Ari, Noah und Kaelan wenig Zeit zum Kennenlernen und zur Vorbereitung auf ihre erste gemeinsame Mission.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und absolviert den üblichen Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine spannende Geschichte zu erzählen, die zugleich Lust auf die weiteren Bände macht, umd zum anderen das Setting und die Protagonisten einzuführen, die das Geschehen auch über die weiteren Bände tragen sollen, scheinbar mühelos. So entwickelt die Geschichte von Beginn an eine unheimliche Sogwirkung, die einen mit jeder Seite tiefer in das tolle Setting hineinzieht, Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, gerade die Hauptfiguren wachsen einem dabei schnell ans Herz.

Ein mehr als gelungener Auftakt mit hohem Suchtpotential, der die Messlatte für die weiteren Bände zudem gleich mächtig hoch hängt.

Bewertung vom 26.08.2020
Verschnitt
Hauff, Jennifer

Verschnitt


ausgezeichnet

Beklemmender Thriller zum Thema Intersexualität, der betroffen macht und noch lange nachhallt

In diesem Thriller rückt die Autorin Jennifer Hauff das Thema Intersexualität in den Mittelpunkt und transportiert es über eine spannende und bewegende Geschichte, die noch lange über ihr Ende nachhallt.

Im Zentrum der Geschichte steht die OP-Schwester Liane, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Machenschaften von Professor Gelders, der seit Jahren geschlechtsverändernde Operationen an Kleinkindern vornimmt, ein Ende zu setzen. Welche persönlichen Motive sie dabei antreiben, wird erst im Verlauf der Geschichte deutlich. Mit aller Entschlossenheit zieht Liane ihren Plan durch, nimmt dabei wenig Rücksicht auf ihr persönliches Umfeld und merkt erst spät, das sie mit ihrem Fanatismus Menschenleben gefährdet. Kann sie ihr Ziel erreichen, ohne dabei selbst zur Täterin zu werden ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende einen Showdown, der nicht nur reichlich Spannung bietet, sondern darüber hinaus auch noch eine schlüssige Auflösung auf Lager hat, die keine wesentlichen Fragen offen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Echte Sympathieträger sucht man zu Beginn noch vergebens, sie entwickeln sich erst im Laufe der Geschichte, wenn man immer mehr hinter die Fassade der einzelnen Figuren blicken durfte. Die doch ziemlich berechnende Art von Liane macht es dabei nicht wirklich leicht, sie zu mögen, auch wenn man im Verlauf der Geschichte ihre Motive immer besser nachvollziehen kann.

Man merkt der Geschichte jederzeit an, das die Autorin intensiv zum Thema Intersexualität recherchiert hat. Die Ergebnisse lässt sie gekonnt in das Geschehen einfließen, ohne es damit zu überfrachten oder den Lesefluss zu stören. Die Wirkung der Geschichte, die auf Fakten berüht und von einem wahren Fall inspiriert wurde, wird dadurch aber noch einmal deutlich verstärkt.

Bewertung vom 21.08.2020
Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1
Matheson, Nadine

Im Zeichen des Killers / Jigsaw Man Bd.1


sehr gut

Spannender Thriller mit einer angeschlagenen Ermittlerin, die reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet

Bei ihrem Thriller-Debüt schickt die Autorin Nadine Matheson mit DI Anjelica Henley eine doch ziemlich angeschlagene Ermittlerin ins Rennen, die zwar keinen perfekten Start hinlegt, insgesamt aber doch reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet.

Nachdem DI Henley bei der Verhaftung eines Killers lebensgefährlich verletzt wurde und dabei fast ihr ungeborenes Kind verloren hätte, hat sie im letzten Jahr nur Innendienst geschoben. Doch nun ist sie zum Entsetzen ihres Mannes Rob wieder an vorderster Front gefragt und bekommt es gleich mit einem brutalen Täter zu tun, der den damaligen Killer scheinbar kopiert. Haben es Henley und ihr neuer Partner Salim Ramouter mit einem Nachahmungstäter zu tun oder steuert der Jigsaw Man seinen Nachfolger aus dem Gefängnis heraus ?

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schlußendlich in einem fulminanten Finale münden, das in Sachen Spannung und Dramatik jede Menge zu bieten hat. Das tröstet so ein wenig darüber hinweg, das man in Sachen Tätersuche schon recht früh erahnen kann, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird.

DI Henley schleppt eine Menge an privaten und beruflichen Problemen mit sich herum und ihre Art, mit ihnen umzugehen, macht es einem nicht unbedingt leicht, sie zu mögen. Zum Ende hin konnte sie bei mir aber doch noch ein paar Pluspunkte sammeln. Mit Salim Ramouter gibt es hier aber einen gut gesetzten Gegenpol zu ihr, der den Sprung zum Sympathieträger wesentlich besser und schneller hinbekommt. Und auch die übrigen Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind gut gezeichnet und vielschichtig angelegt.

Wer auf spannende und eher düster angelegte Thriller steht, wird hier insgesamt gut bedient, für die weiteren Bände der Reihe bleibt aber auch noch deutlich Luft nach oben.