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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 737 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2021
Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück
Bernstein, Lilly

Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück


ausgezeichnet

Überleben

Es ist noch nicht mal ein Jahrhundert her, dass Krieg, Hunger und der Kampf ums Überleben auch in Deutschland traurige Realität waren. Aus dem Wind, den die fanatischen Nationalsozialist_innen säten, wurde ein Sturm, der viele Familien zerstörte und unmengen Leid hervorrief.
In dieser Zeit wächst die junge Anna mit ihrem Bruder Karlchen und ihrer Tante Marie auf.
Als Leser_innen bekommen wir hautnah mit, welche Zustände während des "Dritten Reiches" und in der Nachkriegszeit herrschten und wie schnell junge Kinder erwachsen werden mussten um zu überleben.
Bei all dem Schrecken gelingt es der Autorin Lilly Bernstein trotzdem den Leser_innen einen persönlichen Bezug zu den Protagonist_innen zu ermöglichen und ein Verständnis für Menschen in Not zu erreichen. Denn Krieg, Hunger, das Sterben an eigentlich heilbaren Krankheiten, das Auseinanderreißen von Familien und die Verfolgung Andersdenkender ist in vielen Regionen der Welt immer noch traurige Realität. Seien wir für die da, die unserer Hilfe bedürfen.

Bewertung vom 17.01.2021
Die Republik
Voland, Maxim

Die Republik


gut

Leider nur kalter Kaffee

Die Idee dieses Buches fand ich richtig klasse: Was wäre gewesen, wenn die DDR weiter existieren und das Staatsgebiet des heutigen Deutschlands ohne Westberlin einnehmen würde. Wie sähe dann das Leben der Menschen aus. Gäbe es Veränderungen und was wäre besser und was schlechter.
Die Umsetzung durch den Autor Maxim Voland kann hingegen mit der Idee leider nicht wirklich mithalten, da er den Leser_innen nur einen x - beliebigen Spionagethriller mit altbekannten Feindbildern präsentiert, die eine klare schwarz - weiß Unterscheidung ermöglichen.
In der Geschichte selbst geht es um ausgetretenes Giftgas, eine Superwaffe der Nazis und kriminelle Verbrecher_innen, die Verbindungen bis ganz nach oben haben. Und es geht um vier Held_innen, die das Schlimmste verhindern wollen und von einer Gefahr in die nächste schlittern. Wird es ihnen gelingen, den Kriminellen das Handwerk zu legen?
Für Liebhaber_innen klassischer schwarz - weiß Und Kalte Krieg Spionagebücher hat das Buch bestimmt was, mich konnte es aber nicht begeistern.

Bewertung vom 13.01.2021
All das Ungesagte zwischen uns
Hoover, Colleen

All das Ungesagte zwischen uns


ausgezeichnet

Morgan und Clara

Schicksalsschläge zerstören oft nicht nur sicher geglaubte Selbstverständlichkeiten, sondern zeigen manchmal auch auf schmerzvolle Art und Weise auf, welche eigenen Anteile bisher nicht gelebt wurden und welche notwendigen Entwicklungsschritte anstehen.
So auch im Falle von Morgan und Clara: Mutter und Tochter. Beide gehen mit den eingetretenen Veränderungen sehr unterschiedlich um, was auch zu einigem Konfliktpotential führt. Morgan muss lernen, den Spagat zwischen loslassen und sorgen zu finden und Clara darf aufpassen, trotz aller jugendlicher Neugierde auf das Leben nicht zu sorglos zu sein.
Werden sie beide ihren jeweiligen Weg gut finden und können ihre jeweiligen Partner sie unterstützen und begleiten? Oder aber werden beide noch weiteren Schicksalsschlägen begegnen, an denen sie zerbrechen werden?
Die Geschichte wird von der Autorin Colleen Hoover sehr berührend und spannend erzählt, so dass es als Leser_in schnell gelingt, sich mit den verschiedenen Charakteren und ihren Entwicklungen zu verbinden und mitzufiebern. Auch die abwechselnden Beschreibungen der Ereignisse aus der Sicht der Mutter und der Tochter tun ein übriges, um tief in die Geschichte eintauchen zu können.
"All das Ungesagte zwischen uns" ist mein erstes Buch von Colleen Hoover, ich werde aber bestimmt in Zukunft noch weitere von ihr lesen.

Bewertung vom 10.01.2021
Zwei Nächte und drei Leben lang
Janus, Elja

Zwei Nächte und drei Leben lang


ausgezeichnet

Jess und Cem

Die Autorin Elja Janus ist für sehr berührende Bücher voller Liebe, Schmerz und Tiefgang bekannt und ich durfte schon einige ihrer Bücher lesen, so dass ich gespannt und neugierig darauf war, was mich wohl in diesem Buch erwarten würde. Und ich darf sagen, das ich wie immer nicht enttäuscht wurde.
In diesem Buch lernen die Leser_innen Jess und Cem kennen: Zwei Menschen, die von Anbeginn an wie für einander geschaffen scheinen und denen das Leben das große Glück nicht zu gönnen scheint. Auf Momente voller Verbindung folgen massive Schicksalsschläge voller Leid und Schmerz und mehr als einmal zerbricht ihre Beziehung.
Und doch versuchen ihre Herzen immer wieder zueinander zu finden. Voller Sehnsucht nach der_m Anderen, voller inneren Wisssen, das es niemanden sonst geben kann.
Als Leser_in wird mensch direkt zum Teil der Geschichte, hofft mit, leidet mit und hat doch immer das Gefühl, dass das nicht alles gewesen sein kann.
Beim Lesen verfliegt dabei die Zeit wie im Fluge und am Ende bleibt mensch dankbar und berührt zurück.

Bewertung vom 10.01.2021
Die Kannenbäckerin
Spratte, Annette

Die Kannenbäckerin


ausgezeichnet

Johanna und Johann

Wer an Kriege denkt, in die das Gebiet des heutigen Deutschlands verwickelt war, wird wahrscheinlich als erstes an den Zweiten und den Ersten Weltkrieg denken. Dabei gibt es einen Krieg, der über 30 Jahre das Land verwüstete und die Menschen darben ließ.
Genau um diese furchtbare Zeit im 17. Jahrhundert und das Leben der "einfachen" Menschen geht es in dem hier vorliegenden spannenden Geschichtsroman von Anette Spratte.
Als Leser_in lernen wir die junge Johanna kennen, die ihre gesamte Herkunftsfamilie an die Pest verliert, sich als Junge verkleidet zur Familie ihres Onkels durchschlägt und dort beginnt, das Handwerk der Töpferei zu erlernen, das zu dieser Zeit nur Männern vorbehalten ist. Mit Mut, Kraft und unendlicher Zähigkeit erkämpft sich Johanna ihreren Platz in einer männlich dominierten Welt und muss dabei viele Abenteuer bestehen.
Der Roman ist nicht nur ein Abbild dieser von Krieg und Pest heimgesuchten Zeit, sondern zeigt auch auf, welche Möglichkeiten und Grenzen den verschiedenen Menschen zur Verfügung standen. Ganz nebenbei lernen die Leser_innen auch noch viel über die Töpferkunst, was richtig spannend ist.
Ein sehr gelungenes Buch, wenn auch für meinen Geschmack zu stark christlich angehaucht.

Bewertung vom 01.01.2021
Wie man seine Eltern erzieht / Eltern Bd.1
Johnson, Pete

Wie man seine Eltern erzieht / Eltern Bd.1


sehr gut

Luis der Komiker

Als Jugendliche_r hat mensch es oft nicht leicht. Da ist die Schule, die körperlichen Veränderungen, erste Beziehungen etc. Und wenn dann auch noch die Eltern sich ins eigene Leben einmischen, es fast komplett verplanen und Druck ausübern.
So wie im Fall des jungen Luis, dessen Eltern auf einmal total viel Theater wegen seiner schulischen Leistungen machen und nicht erkennen könne oder wollen, das ihr Sohn ganz andere Talente hat: Z.B. die eines Komikers und Schauspielers.
Da ist Hilfe für Luis schwer zu finden, vor allem da ein Casting für eine Fernsehshow bevorsteht, an dem er unbedingt teilnehmen will.
Gemeinsam mit einer Freundin setzt er alle Hebel in Bewegung, um seine Eltern zu erziehen und seinen Traum wahr werden zu lassen.
Wird es ihm gelingen?
Das Buch ist lustig und jugendgerecht geschrieben und verleitet mehr als einmal zum lauten Lachen.
Es ist der Auftakt einer ganzen Serie und lohnt sich nicht nur für junge Leser_innen, sondern auch Eltern, die verstehen wollen, was in ihren Kindern so vorgeht.

Bewertung vom 01.01.2021
Die große Pause
Bielendorfer, Bastian

Die große Pause


sehr gut

Ein Corona - Tagebuch

Das Jahr 2020 sorgte für einige weltweite Veränderungen, die mensch sich vorher nicht zu träumen gewagt hätte. Unter dem Eindruck der Corona Plandemie wurden zentrale Grundrechte geschleift, soziale Kontakte in zu großen Ausmaßen kriminalisiert, das Thema Gesundheit und Tod in den Vordergrund der Diskussion gehoben und auch die Möglichkeit eröffnet, das eigene bisherige Leben kritisch zu reflektieren und ganz nebenbei die Umwelt zu schützen.
Literatur über dieses Jahr gibt es viele: Sachlich - nüchterne, reißerische oder auch humoristische wie in diesem Fall. Der Comedian Bastian Bielendorfer lässt die Leser_innen an seinen Beobachtungen aus dem ersten Halbjahr des Jahres teilhaben und zeigt dabei deutlich auf, das es wichtig ist, sich trotz Ängsten und Sorgen des Humors nicht zu verschließen.
Seine Sicht der Dinge reiht sich ein in die Betrachtung vieler anderer Diskurse und hat hier dann auch ihren Platz. Einen Platz unter vielem.
Vieles sehe ich anders als der Autor, manches ähnlich und das ist auch gut so.

Bewertung vom 31.12.2020
Die Djurkovic und ihr Metzger
Raab, Thomas

Die Djurkovic und ihr Metzger


gut

Wiener Schmäh

Es gibt Bücher, da macht es ab der ersten Sekunde klick, ich bleibe gespannt dabei und auf einmal ist die Zeit um Stunden vergangen, wenn ich aus der Lektüre wieder auftauche. Es gibt andere Bücher, da lege ich die Geschichte direkt wieder zur Seite und schaue den Band nicht mehr an. Und es gibt Bücher wie das hier vorliegende, wo ich auch nach langem Lesen nicht so wirklich weiß, was ich davon halten soll.
Von der Geschichte her geht es um eine Danjela und ihren möglichen Partner Wilibald, den Metzger. Gemeinsam erleben sie viele Abenteuer bis am Ende vielleicht das Glück steht.
So weit so gut, mensch könnte meinen, mensch habe es hier mit einer x - beliebigen Liebesgeschichte zu tun. Dem ist aber nicht wirklich so, was vor allem an der Sprache des Autors Thomas Raab liegt.
Diese erinnert mich stark an Besuche in Österreich und kombiniert den Wiener Schmäh mit einer lustigen Erzählweise. Für Liebhaber_innen dieses Stils ist das Buch bestimmt was und etwas Unterhaltung ist sicherlich garantiert, mehr aber auch nicht.

Bewertung vom 29.12.2020
Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1
Kodiak, Frank

Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1


gut

Eine grausame Geschichte

Kinder gehören oft zu den schutzlosesten Menschen und müssen vieles erdulden: Ob nun tyrannische Eltern, Familienangehörige, Lehrer_innen, oder auch Zwangsarbeit und / oder Zwangsprostitution. Bis zu 100.000 verschwinden jedes Jahr in Deutschland. Der Großteil taucht wieder auf, ca 2000 aber nicht. Und das Jahr für Jahr.
Umso wichtiger ist es, das es Menschen und Organisationen gibt, die sich für diese Kinder einsetzen: Wie im Falle dieses Buches der Verein Amissa. Ein gloreiches Beispiel für ehrenamtliche selbstlose Hilfe?
Daran bekommen die beiden Privatdedektiv_innen Rica und Jan so ihre Zweifel, als sie anfangen verschwundene Mädchen zu suchen und dabei mehr Staub aufwirbeln als gut ist.
Die Geschichte wird sehr spannend und teilweise extrem gewaltvoll erzählt und es regieren eher Grautöne als das klassische Schwarz - Weiß Schema.
Das Buch lässt mich etwas unschlüssig zurück. Das Thema und die Geschichte konnten mich fesseln, die Gewalt, die Jan ausübt, um an Informationen zu kommen, schrecken mich aber eher ab.
Ob es im zweiten Band besser wird?

Bewertung vom 27.12.2020
One Last Song / One-Last-Serie Bd.1
Böhm, Nicole

One Last Song / One-Last-Serie Bd.1


sehr gut

Ein Hochlied der Liebe

In der Musikszene erfolgreich zu werden und dabei nur über wenig Startkapital und Vitamin B zu verfügen ist nicht einfach, wenn nicht sogar manchmal unmöglich. In der Promiwelt zuhause zu sein und dann neue Freund_innen oder Partner_innen zu finden, die es nicht auf den eigenen Ruhm und viel Geld absehen ist vielleicht sogar noch schwieriger. Kann es trotzdem funktionieren, wenn sich zwei Menschen aus so verschiedenen Welten begegnen und ihr Herz aneinander verlieren?
Die beiden Hauptprotagonist_innen dieses Buches Riley und Julian stehen genau vor dieser Herausforderung und als Leser_innen dieses Buches sind wir hautnah dabei, wenn sie einander finden, scheitern und versuchen sich neu zu begegnen.
Der Autorin Nicole Böhm gelingt mit "One last Song" ein wunderschönes erstes Buch einer Triologie über die Liebe zwischen Menschen und vor allem die Liebe zur Musik, die oft mehr sagen kann als tausend Worte. Es fällt leicht in die Atmosphäre des Buches einzutauchen und sich am Ende zu fragen, wie es wohl weitergehen wird. Ich bin schon gespannt.