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Island
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 541 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2019
Find mich da, wo Liebe ist
Harris, Anstey

Find mich da, wo Liebe ist


ausgezeichnet

Grace wollte eigentlich einmal Cellistin werden, wegen eines traumatischen Erlebnisses gab sie diesen Traum aber auf und spielte seitdem nicht einmal mehr vor anderen Menschen. Aber die Liebe zur Musik hat sie doch nicht losgelassen und so baut und repariert sie nun Streichinstrumente und hat einen kleinen, aber liebevoll eingerichteten Laden in einem englischen Örtchen, außerdem besucht sie gerne klassische Konzerte.
Ihre andere Leidenschaft gilt ihrem Langzeit-Freund David, von dem sie weiß, dass er verheiratet ist, ihm aber glaubt, dass diese Ehe nur noch seinen Kindern zuliebe auf dem Papier existiert.
Während eines Besuches bei David in Paris kommt es dann aber zu einem Vorfall, der nach und nach alle möglichen Steine ins Rollen bringt und so Graces bisher recht geordnet verlaufendes Leben durcheinander bringt und in Frage stellt. In dieser, für sie schwierigen Zeit, erhält sie Unterstützung von ihrer jugendlichen Aushilfe Nadia und ihrem alten Stammkunden Mr. Williams.
Mir hat das Buch gut gefallen, es war spannend und fesselnd, viele Dinge haben sich erst im letzten Drittel des Romans geklärt und manches war anders als vermutet. Die Protagonistin fand ich einerseits sympathisch, andererseits konnte ich nicht all ihre Handlungen voll nachvollziehen. Dennoch kann ich das Buch auf jeden Fall allen empfehlen, die Frauenliteratur mit etwas Tiefgang mögen.

Bewertung vom 24.03.2019
Sterne sieht man nur im Dunkeln
Werkmeister, Meike

Sterne sieht man nur im Dunkeln


ausgezeichnet

Bei diesem Buch haben mich die Covergestaltung und der Klappentext gleich angesprochen und meine Neugier geweckt.
Protagonistin Anni ist, wie ich, Mitte 30. Sie macht die Grafik für Computerspiele und lebt mit ihrem Langzeitfreund Thies in einem süßen kleinen Häuschen in Bremen, heiraten möchte sie jedoch nicht und plötzlich erhält sie von ihrem Chef auch noch die Möglichkeit nach Berlin zu gehen und ihre alte Freundin Maria, die auf Norderney lebt, meldet sich nach langer Funkstille bei ihr. Also fährt sie zu ihr auf die Insel, weil ihr alles etwas viel wird und jobbt für sechs Wochen in ihrem kleinen Café am Strand. Dabei wird sie mit ihrer Vergangenheit und dem Grund, warum der Kontakt zu Maria abgerissen ist, konfrontiert und es gibt viel, was sie verarbeiten und worüber sie sich klar werden muss.
Mir hat das Buch gut gefallen, der Schreibstil war angenehm zu lesen und die Illustrationen von Anni, die immer wieder eine Rolle spielen und am Ende des Buches sogar noch einmal farbig und auf Glanzpapier im Buch zu finden sind, sind eine schöne Auflockerung und Ergänzung und machen das Buch zu etwas Besonderem. Die Protagonistin Anni ist mir sehr sympathisch und ich kann mich gut in sie hineinversetzen, gleiches gilt aber auch für ihren Freund Thies.
Schön fand ich auch, dass die Handlung im Norden, also in Bremen und auf Norderney spielt. Das macht das Buch natürlich auch zu einer guten Sommerlektüre für den Urlaub an der See. In meinem Fall es auf jeden Fall auch die Sehnsucht nach einem Urlaub an der Nordsee geweckt

Bewertung vom 20.03.2018
Kühn hat Ärger / Martin Kühn Bd.2
Weiler, Jan

Kühn hat Ärger / Martin Kühn Bd.2


ausgezeichnet

Ich habe den ersten Teil der Krimireihe um den Münchener Kommissar Martin Kühn nicht gelesen, sondern bin direkt mit dem zweiten Teil eingestiegen. Andere Bücher von Jan Weiler kenne ich aber schon und mochte seinen Schreibstil auch immer sehr, so war ich sofort neugierig darauf, auch einmal einen Krimi von ihm zu lesen.

In diesem Band muss Martin Kühn in einem Mordfall ermitteln, der ihn sowohl in das Milieu der Reichen und Schönen in München Grünwald führt, als auch in einen Hochhausstadtteil führt, in dem die sozial Abgehängten wohnen. Kühn selbst repräsentiert wohl die Mittelschicht, die sich das Wohnen in der überteuerten bayerischen Metropole auch kaum noch leisten kann.

Daran kann man schon erkennen, dass das Buch nicht unbedingt (nur) ein klassischer Krimi ist, sondern viel mehr auch eine Milieustudie, verbunden mit Kritik an den aktuellen Entwicklungen, der Explosion der Preise auf dem Immobilienmarkt, dem oft sehr dekatentem Verhalten der wenigen Reichen, aber auch der vermehrten Anfälligkeit für rechte Propaganda durch AfD, Pegida und Co.

Der Charakter des Ermittlers selbst, wird genau wie die Charaktere der weiteren Hauptpersonen, von Jan Weiler sehr scharf gezeichnet, mit all seinen Stärken und Schwächen. Ich konnte mich so sehr gut in ihn hineinversetzen und empfand ihn als recht sympathisch.

Was man dem Buch vielleicht etwas vorwerfen oder je nach vorheriger Erwartung auch zugute halten kann, ist, dass die Krimihandlung zu Gunsten der Gesellschaftskritik und der detailgenauen Ausgestaltung der Protagonisten etwas in den Hintergrund tritt und der Ausgang vielleicht etwas, wenn auch nicht vollkommen, vorhersehbar ist.

Der Schreibstil von Jan Weiler ist, wie auch bereits aus seinen anderen Werken bekannt, sehr pointiert und unterhaltsam und angenehm zu lesen. Dass ich den 1. Band der Kühn-Reihe nicht kannte, stellte kein Problem dar, man kann diesen Krimi auch sehr gut lesen, ohne Vorwissen zu haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2017
In einem anderen Licht
Burseg, Katrin

In einem anderen Licht


ausgezeichnet

Miriam arbeitet als Redakteurin bei einer Frauenzeitschrift und hat einen kleinen Sohn namens Max. Dessen Vater kam als Fotojournalist bei einem Auslandseinsatz ums Leben, als sie gerade zum zweiten Mal schwanger war. Daraufhin verlor Miriam das ungeborene Kind. Nach diesen schweren Schicksalsschlägen lebt sie mehr oder weniger nur noch für Max, der damals drei Jahre alt ist, weiter. Zwei Jahre später beginnt dann die eigentliche Handlung des Romans. Miriam erhält anonyme Briefe in die Redaktion, dass sie die reiche Reederswitwe Dorothea Sartorius, die für Miriams Zeitschrift ein Preisgeld für einen Preis für Zivilcourage ausgelobt hat, nach einer gewissen Marguerite fragen solle. Nach mehreren dieser Briefe, die ersten ignoriert sie noch, ist Miriams Neugier dann doch geweckt und so versucht sie herauszufinden, was es mit den mysteriösen Briefen auf sich hat. Ihre Recherchen führen sie schließlich bis zurück zum Terrorismus der 70er Jahre.
Gleichzeitig spielt Miriams und Max Trauer und wie sie damit umgehen und sie zu bewältigen versuchen, aber auch eine große Rolle in dem Roman und man kann sich als Leserin sehr gut in die Frau und den kleinen Jungen, der so früh seinen Vater verloren hat, hineinversetzen. Katrin Burseg ist es gelungen, sehr eindrucksvolle Charaktere zu erschaffen und auch die Handlung ist sehr fesselnd und immer wieder überraschend, sodass es einem schwer fällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Bewertung vom 22.11.2017
Winterengel
Bomann, Corina

Winterengel


ausgezeichnet

Da ich schon mehrere Romane von Corina Bomann gelesen habe, hat auch Winterengel gleich mein Interesse geweckt.

Zunächst zur Umschlaggestaltung des aktuellen Buches. Es handelt sich um ein Hardcover mit zusätzlichem Schutzumschlag. Dieser ist recht aufwändig gestaltet mit aufgesetzten goldenen Buchstaben und golden glitzernden Engeln. Vollkommen zufrieden gestellt hat mich die grafische Gestaltung aber nicht, schöner hätte ich es gefunden, wenn auf dem Cover Engel abgebildet wären, die den im Buch beschriebenen ähneln.

Nun aber zum Inhalt. Die 19-jährige Anna Härtel lebt kurz vor der Jahrhundertwende mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in ärmlichen Verhältnissen in dem kleinen Örtchen Spiegelberg in der Nähe von Heilbronn. Ihr verstorbener Vater hatte eine Glaserwerkstatt. Bei ihm hat auch Anna dieses Handwerk erlernt, kann auf Grund von Schulden den Betrieb nicht halten, nachdem der Vater gestorben ist. Deshalb arbeitet sie für eine andere Werkstatt und fertigt nebenbei Glasengel an, die sie am Markt verkauft, um ihre Familie irgendwie über Wasser zu halten. Dort wird ein Gesandter der englischen Queen auf ihre Begabung aufmerksam und zeigt der Regentin ihre Engel, woraufhin diese Anna nach England einlädt und ihr einen großen Auftrag in Aussicht stellt. Dafür würde Anna jedoch ihre Stelle riskieren und eine weite Reise antreten müssen. Nach längerem Überlegen ergreift die junge Frau die Chance und so wartet ein großes Abenteuer, bei dem nicht immer alles gut läuft, auf Anna.

Mich hat das Buch sehr gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Gerne habe ich mich mit der sympathischen Protagonistin Anna auf die Reise ins verschneite England vor über hundert Jahren begeben und mit ihr gefiebert, dass alles am Ende gut wird. Der Schreibstil von Corina Bomann war, wie gewohnt, sehr angenehm lesbar. Schade fand ich nur, dass der Roman so schnell zu Ende war.

Bewertung vom 22.11.2017
Der Duft von Pinienkernen
Bold, Emily

Der Duft von Pinienkernen


ausgezeichnet

Greta und Karin haben sich ihren gemeinsamen Traum verwirklicht und führen eine Nudelbar in München, in der die Halbitalienerin Greta unter anderem die Rezepte ihrer italienischen Großmutter kocht. Doch eines Tages begeht Greta einen schlimmen Fehler, der dazu führt, dass die Freundschaft zu Katrin zerbricht, sie ihre WG auflösen und sich auch beruflich die Weg der beiden trennen. Für Greta ist diese Situation kaum zu ertragen, daher ist sie recht froh über das Angebot eines Verlegers, durch Italien zu reisen und dort nach authentischen italienischen Rezepten für ein Kochbuch zu suchen. So hat sie wenigstens etwas Ablenkung und außerdem stand im alten Rezeptbuch ihrer Großmutter auch eine Lebensweisheit, die sie endgültig dazu motiviert, diese kulinarische Reise anzutreten. Zur Seite wird ihr dabei, zumindest zeitweise, ein etwas nerdig wirkender Fotograf gestellt. In Italien kommt es zu vielen interessanten Begegnungen und doch geht Greta der Streit mit Katrin auch dort nie ganz aus dem Kopf.

Mich hat die Geschichte gleich angesprochen, da ich selbst ebenfalls gutes Essen und kochen liebe und ich auch schon einige Ecken von Italien gesehen habe. Daher hatte ich große Lust, mich mit Greta auf diese Reise zu begeben und wurde auch nicht enttäuscht. Lokalkolorit war auf jeden Fall genug vorhanden, um Lust zu kriegen, die Orte auch selbst aufzusuchen und ihre Spezialitäten zu probieren. Auch die Protagonistin Greta war mir sehr sympathisch, da sie eben nicht vollkommen perfekt ist und diesen schlimmen Fehler gemacht hat, über den sie dann lange nicht hinweg kommt, weil ihr die Freundschaft zu Katrin einfach sehr wichtig ist. Neben dem Kulinarischen ist also auch Freundschaft ein wichtiges Thema. Und natürlich spielt auch Liebe eine gewisse Rolle, es handelt sich ja schließlich um einen Frauenroman. Trotz dieses Genres fand ich die Handlung aber nicht zu stark vorhersehbar, sondern es gab auch immer wieder überraschende Wendungen.

Bewertung vom 26.09.2017
Bea macht blau
Hennig, Tessa

Bea macht blau


ausgezeichnet

Bei diesem Buch haben mich vor allem der Titel und die Kurzbeschreibung angesprochen. Die Covergestaltung fand ich weniger passend. Grundsätzlich bin ich wohl noch nicht ganz die Zielgruppe des Romans, sondern eher Frauen ab 40 mit (fast) erwachsenen Kindern, aber dass die Protagonistin auf die 50 zugeht, lässt sich ja bereits durch den Klappentext erahnen. Ich fand sie jedenfalls recht sympathisch und habe mich trotz unseres Altersunterschiedes gut in sie hineinversetzen können, bzw. fand es auch interessant, ihre Perspektive einzunehmen. Die Geschichte von ihrer "Flucht" ins Baskenland, wo sich ihr dann überraschend die Möglichkeit bietet, ein Gästehaus zu übernehmen, hat mir gut gefallen. Dazu beigetragen haben sicher auch die vielfältig ausgestalteten weiteren Charaktere, die im Buch eine Rolle spielen. Die Beschreibung der Gegend und vor allem die der Stadt Bilbao hat dafür gesorgt, dass ich auch gerne einmal dort hin reisen und vor allem auch die dortigen Tapas, auch wenn sie dort anders genannt werden, probieren möchte. Das Ende des Romans hielt dann auch noch einige Überraschungen bereit, was bei Frauenromanen ja nicht immer der Fall ist, da deren Ausgang doch oft vorhersehbar ist. Alles in allem ein empfehlenswerter Sommerroman für den Strand oder den Balkon.

Bewertung vom 26.09.2017
Wildeule / Gesine Cordes Bd.3
Wieners, Annette

Wildeule / Gesine Cordes Bd.3


ausgezeichnet

Bei "Wildeule" handelt es sich nach "Kaninchenherz" und "Fuchskind" bereits um den dritten Band der Krimireihe um die Friedhofsgärtnerin und ehemalige Kommissarin Gesine Cordes. Mir gefällt diese Serie, da die Hauptperson etwas anders ist, als in vielen anderen Krimis. Sie hat ihre Ecken und Kanten, was man auch in diesem Band merkt und nicht immer kann man all ihre Entscheidungen und Verhaltensweisen nachvollziehen und so ging es mir auch bei diesem neuen Fall. Gleichzeitig habe ich mich aber auch gefreut, wieder von den Charakteren aus den ersten beiden Krimis zu lesen. Ich denke, man kann "Wildeule" durchaus auch lesen, wenn man die ersten beiden Fälle nicht kennt, aber es lohnt sich durchaus, von Anfang an einzusteigen. Der Fall diesmal hat mich überzeugt, die Spannung blieb bei mir lange erhalten und alles erschien weitgehend schlüssig. Auch der Schreibstil der Autorin konnte mich wie gewohnt überzeugen.

Bewertung vom 11.07.2017
Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8
Löhnig, Inge

Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8


ausgezeichnet

Auf den neuen Band der Kommissar Dühnfort Reihe habe ich mich sehr gefreut, da ich es kaum noch erwarten konnte, wie es mit Tino und seiner schwangeren Nun-Ehefrau Gina weitergeht. Und meine Erwartungen sind auch diesmal nicht enttäuscht worden. Inge Löhnig ist es wieder einmal gelungen, verschiedene Handlungsstränge so zu verknüpfen, dass man als Leser lange nicht ahnt, wer der wirkliche Täter ist, der hinter den beiden Frauenmorden, bei denen jeweils die Figur eines Äffchens zu den Leichen gelegt wurde, steckt. Und natürlich spielt auch das Privatleben des Kommissars immer wieder eine Rolle, diesmal besonders in Bezug auf die Schwangerschaft von Gina, die nicht ganz so verläuft, wie geplant. Aber auch die gewohnten Eigenarten von Dühnfort, wie seine Vorliebe für guten Kaffee, kommen natürlich nicht zu kurz. Und eine gute Prise Münchener Lokalkolorit ist natürlich auch vorhanden. Zudem bringt Inge Löhnig den Leser diesmal sogar an einen Ort, der wahrscheinlich auch Einheimischen unbekannt ist. Somit ist hier die Mischung aus Krimi und Roman eine für meinen Geschmack recht gelungene und das Ganze wird noch gepaart mit dem angenehm lesbaren Schreibstil der Autorin. Einziges Manko ist nun, dass es sicher wieder ein Jahr dauern wird, bis der neunte Teil der Krimireihe erscheint.