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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1561 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2021
Eine perfekte Ehe
McCreight, Kimberly

Eine perfekte Ehe


ausgezeichnet

Lizzie Kitsakis ist Anwältin in einer angesehenen New Yorker Kanzlei. Eines Tages ruft ihr ehemaliger Studienfreund Zach an. Er bittet Lizzie um Hilfe, denn er sitzt in der berüchtigten Haftanstalt Rikers Island in Untersuchungshaft. Er steht unter Verdacht, seine Frau Amanda ermordet zu haben. Zach schwört, dass er unschuldig ist. Lizzie lässt sich dazu überreden, Zach zu vertreten. Doch schon bald stellt sie fest, dass es in diesem Fall etliche Ungereimtheiten gibt...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet, was sich in den letzten Tagen der ermordeten Ehefrau Amanda zugetragen hat und bekommt außerdem einen Einblick in Lizzies Ermittlungen. Darüber hinaus gibt es immer wieder Auszüge aus Vernehmungsprotokollen der Grand Jury und Mails, die sich mit einer Datenpanne an einer Schule befassen. Da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Perspektiven zuzuordnen. 

Der Einstieg ins Geschehen verläuft anfangs eher gemächlich. Man macht sich langsam mit den Protagonisten vertraut, beobachtet Lizzies Ermittlungen und rätselt, was es mit den Protokollen und den eingefügten Mails auf sich hat. Die Charaktere wirken äußerst lebendig und sobald man sich mit ihnen und ihren Problemen vertraut gemacht hat, beginnt man sich ganz auf die Handlung einzulassen. Hier ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Jeder scheint Geheimnisse zu hüten, doch um was es geht und ob sie etwas mit Amandas Tod zu tun haben, ahnt man nicht. Es kommt zu einigen überraschenden Wendungen, die dafür sorgen, dass man in den Sog der Ereignisse gerät und das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Handlung ist kaum vorhersehbar und hält selbst zum Schluss noch einige Überraschungen bereit. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Am Ende verknüpfen sich alle Handlungsfäden so gekonnt miteinander, dass man das Buch zufrieden zusammenklappen kann. 

Ein Spannungsroman, der zwar eher gemächlich startet, sich dann aber zu einem echten Pageturner entwickelt. 

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2021
Zara und Zoë - Die Tochter des Paten / Die Profilerin und die Patin Bd.3
Oetker, Alexander

Zara und Zoë - Die Tochter des Paten / Die Profilerin und die Patin Bd.3


sehr gut

Zoe hat den Kontakt zu ihrer Zwillingsschwester Zara komplett abgebrochen. Denn sie macht Zara für den Tod des Vaters verantwortlich. Nichts und niemand könnte Zoe dazu bringen, auf ihre Schwester zuzugehen. Das ändert sich allerdings, als Chiara, die Tochter von Zoes Boss, entführt wird. Dieser hat seine ganz eigenen Methoden, Zoe davon zu überzeugen, ihre Schwester um Hilfe zu bitten...

"Die Tochter des Paten" ist mittlerweile der dritte Thriller um die ungleichen Zwillingsschwestern, von denen eine bei Europol und die andere für die Mafia arbeitet. Bei dieser Serie ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. Wichtige Hintergrundinformationen zu den Schwestern und ihrem Verhältnis zueinander, werden zwar in die Handlung eingestreut, aber gerade am Anfang, könnte es, ohne Vorkenntnisse, nicht ganz einfach sein, dem Verlauf der Ereignisse zu folgen. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Da die Wechsel aber immer mit dem Namen der Person, die gerade im Zentrum steht, dem Datum und dem Handlungsort, gekennzeichnet sind, fällt die Zuordnung relativ leicht. Dieser Teil der Reihe startet zunächst gemächlich, doch durch die rasanten Szenenwechsel, die oft an entscheidenden Stellen stattfinden, nimmt die Handlung rasch Fahrt auf. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum noch aus der Hand legen. 

Im Verlauf der Handlung kommt es zu einigen actionreichen und brutalen Szenen, denn die Gegenspieler der Zwillinge kennen keine Gnade, um ihre Interessen durchzusetzen. Obwohl die Spannung durchgehend gehalten werden kann, hat man gelegentlich das Gefühl, dass einige Szenen arg konstruiert und schon fast unglaubwürdig wirken. Durch das rasante Tempo, dem man sich kaum entziehen kann, sieht man darüber aber großzügig hinweg. 

Eine temporeiche Fortsetzung, die zwar stellenweise konstruiert wirkt, aber durch Spannung überzeugen kann.  

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2021
Der Klang des Herzens
Moyes, Jojo

Der Klang des Herzens


sehr gut

Die Konzertgeigerin Isabel geht ganz in ihrem Beruf auf. Obwohl sie ihren Mann und ihre beiden Kinder liebt, steht für sie ihr Beruf an erster Stelle. Die Familie hat sich damit arrangiert. Doch dann stirbt Isabels Mann plötzlich. Sie versinkt in ihrer Trauer. Die Post bleibt ungeöffnet und wichtige Entscheidungen werden nicht getroffen. Doch dann erfährt Isabel, dass ihr Mann einen riesigen Schuldenberg hinterlassen hat, der nur abgetragen werden kann, wenn Isabel das Haus, in dem sie mit den Kindern lebt, verkauft. Zum Glück erhält sie zu diesem Zeitpunkt die Nachricht, dass ihr ein entfernter Verwandter ein Haus hinterlassen hat. Doch als Isabel mit den Kindern dort ankommt, entpuppt sich das geerbte Haus als äußerst sanierungsbedürftig. Ihr neuer Nachbar Matt bietet ihr an, das Haus zu sanieren. Isabel ahnt nicht, dass Matt selbst Interesse am Haus hat und ein falsches Spiel mit ihr treibt...

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, da die Autorin es hervorragend versteht, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man sie spontan vor Augen hat. Dadurch kann man von Anfang an in die Geschichte eintauchen. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Überblick, sondern ahnt außerdem früh, dass Matt seine eigenen Interessen bei der Sanierung des alten Hauses verfolgt. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die Charaktere wirken sehr authentisch. Wobei Isabel den Eindruck erweckt, sehr weltfremd durchs Leben zu gehen. Manchmal mag man kaum glauben, wie naiv sie handelt. Doch im Verlauf der Handlung macht sie eine glaubhafte Entwicklung durch, die man gerne beobachtet. Es kommt zu einigen Verwicklungen, die zwar zuweilen vorhersehbar wirken, aber der Geschichte dennoch ihren Reiz geben. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse, die einfühlsam erzählt werden, wodurch man das Buch nur schwer aus der Hand legen mag. 

Ein einfühlsam erzählter Roman, der zwar zuweilen etwas vorhersehbar wirkt, durch lebendige Charaktere und den einzigartigen Erzählstil der Autorin, aber dennoch überzeugen kann.  

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2021
Liebe mich, töte mich
Hillier, Jennifer

Liebe mich, töte mich


sehr gut

Geos beste Freundin Angela kehrt nach einer Party nicht nach Hause zurück. Niemand scheint zu wissen, was mit ihr geschah. Doch vierzehn Jahre später stellt sich heraus, dass Geos damaliger Freund Calvin Angela ermordet hat und dass Geo das Geheimnis kannte und all die Jahre geschwiegen hat. Es kommt zum Prozess und Geo wird zu einer Haftstrafe verurteilt. Nach Verbüßung der Haft, will Geo ein neues Leben beginnen. Doch dann werden weitere Frauen ermordet, auf die gleiche Art und Weise, wie damals Angela...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Wobei es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit gibt. Hier erfährt man nach und nach mehr über die Freundschaft zwischen Geo und Angela und beobachtet außerdem, wie Geo ihre erste große Liebe Calvin kennenlernt. Der Einstieg in diesen Thriller verläuft zunächst eher gemächlich. Dennoch schwebt bereits am Anfang eine eher bedrohliche Atmosphäre zwischen den Zeilen, die die Neugier auf den weiteren Verlauf weckt. 

Die Charaktere sind nur schwer einzuschätzen. Auch wenn Geo sympathisch wirkt, hat man immer das Gefühl, dass sie Wesentliches verschweigt. Dieses Gefühl sorgt allerdings dafür, dass man unbedingt mehr erfahren möchte. Im Verlauf der Handlung steigt die anfangs vermisste Spannung an. Man stellt eigene Vermutungen an, die jedoch von überraschenden Wendungen in andere Bahnen gelenkt werden. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, denn die Autorin versteht es hervorragend, Szenen so zu beschreiben, dass einem der Atem stockt. 

Ein Thriller, der zunächst eher gemächlich startet, dann aber deutlich Fahrt aufnimmt und Blicke in tiefste menschliche Abgründe gewährt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2021
Rot wie Feuer / Vanitas Bd.3
Poznanski, Ursula

Rot wie Feuer / Vanitas Bd.3


sehr gut

Carolin Bauers Tarnung in Wien ist definitiv aufgeflogen. Da sie nicht länger in Angst vor der Rache des Karpin-Clans leben will, tritt sie die Flucht nach vorne an. Sie kehrt zurück nach Frankfurt. Ihr Ziel ist es, die mächtigen Köpfe des Karpin-Clans zu vernichten. Deshalb stellt sie Fallen auf und beginnt, eine Clan-Fehde anzuzetteln. Zunächst verläuft alles nach Plan, doch dann scheint Caro entdeckt worden zu sein...

"Rot wie Feuer" ist der Finalband der Vanitas-Trilogie. Um alle Hintergründe zu kennen und die Verwicklungen zu verstehen, ist es sinnvoll, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Dieser letzte Band knüpft beinahe nahtlos an das Ende des zweiten Teils an. Durch kurze Rückblicke ist man schnell wieder mitten im Geschehen und beobachtet Caros Rachefeldzug. 

Es gelingt der Autorin schon früh, Spannung aufzubauen und diese nicht nur durchgehend zu halten, sondern sie kontinuierlich zu steigern. Caro lässt sich einiges einfallen, um die Fehde zwischen den Karpins und einem konkurrierenden Clan ins Leben zu rufen und stetig zu befeuern. Dabei gerät sie selbst in spannende Situationen, deren Ausgang ungewiss ist. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Die Charaktere lassen sich nur schwer einschätzen. Man kann nicht sicher sein, wer hier welches Spiel spielt und das gibt der Geschichte zusätzlichen Reiz. Zum Ende hin werden aber alle offenen Fragen, die man sich beim Lesen der drei Bände gestellt hat, zufriedenstellend geklärt. 

Ein spannender Abschlussband, den man, einmal angefangen, kaum noch aus der Hand legen mag. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2021
Verfehlt / Ermittlungen im Spreewald Bd.2
Dieckerhoff, Christiane

Verfehlt / Ermittlungen im Spreewald Bd.2


sehr gut

Kommissarin Klaudia Wagner und ihre Kollegen zeigen auf dem Spreewaldfest in Uniform Präsenz. Dienstellenleiter PH befindet sich gerade im Urlaub und deshalb trägt Klaudia die Verantwortung. Bisher gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Das Wetter ist gut und die Stimmung ausgelassen. Das ändert sich allerdings schlagartig, als plötzlich der diesjährige Schützenkönig von einem gezielt geworfenen Messer getroffen wird und von seinem festlich geschmückten Kahn in die Spree stürzt. Während die Rettungskräfte noch mit der Bergung der Leiche beschäftigt sind und Klaudia versucht, die Lage unter Kontrolle zu bringen, wird ihr väterlicher Freund Schiebschick im Getümmel auf dem Festplatz von einem Messerwurf nur knapp verfehlt. Schiebschick hat einen Verdacht, dem er unbedingt nachgehen muss. Bevor er Klaudia aber davon berichten kann, wird der alte Fährmann lebensgefährlich verletzt und kurz darauf zwischen den Schaustellerwagen gefunden....

"Verfehlt" ist nach "Spreewaldgrab", "Spreewaldtod", "Spreewaldrache", "Spreewaldwölfe" und "Vermisst" bereits der sechste Fall für Kommissarin Klaudia Wagner. Dieser Teil der Serie ist nach "Vermisst" allerdings erst der zweite Band, der im Aufbau Verlag erscheint. Die vorherigen vier Spreewald-Krimis erschienen bei Ullstein. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man die Bände allerdings unabhängig voneinander lesen. Die privaten und beruflichen Nebenhandlungen bauen, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, zwar aufeinander auf, aber Christiane Dieckerhoff lässt wichtige Hintergrundinformationen so ins Geschehen einfließen, dass man dem Ganzen auch ohne Vorkenntnisse folgen kann.

Auch bei diesem Teil der Reihe gelingt es der Autorin mühelos, das besondere Flair des Spreewalds in die Handlung einfließen zu lassen. Die Anfangsszene auf dem Festplatz ist so lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, direkt dabei zu sein. Deshalb kann man sich früh auf das Geschehen einlassen und sich gemeinsam mit Klaudia Wagner und ihrem Team auf Spurensuche begeben. Der Fall ist temporeich und hat es wirklich in sich. Dabei trifft man nicht nur auf alte Bekannte aus den vorherigen Teilen, sondern lernt auch neue Akteure kennen. Da alle Charaktere lebendig wirken und der Fall einiges zu bieten hat, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Man mag kaum glauben, dass Klaudias väterlicher Freund Schiebschick in seiner Vergangenheit etwas getan haben soll, dass ihn ins Visier eines skrupellosen Messerwerfers rücken lässt. Erfahrene Krimileser dürften früh Hinweise erkennen, die den Täter in den Fokus der eigenen Ermittlungen rücken lassen. Dennoch kann man sich zunächst nicht sicher sein. Durch überraschende Wendungen bleibt die Handlung dennoch durchgehend spannend.

Wieder ein gelungener Teil der Spreewald-Reihe, der durch Spannung, lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2021
Frau Merian und die Wunder der Welt
Kornberger, Ruth

Frau Merian und die Wunder der Welt


sehr gut

Die Malerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian ist ihrer Zeit weit voraus. Nach ihrer gescheiterten Ehe, wagt sie mit ihren beiden Töchtern in Amsterdam einen Neuanfang. Sie gibt Malunterricht und fertigt Zeichnungen an, um sich und ihre Mädchen zu versorgen. Dabei hat sie immer das Ziel vor Augen, nach Surinam zu reisen, um dort Insekten zu zeichnen und zu erforschen. Maria Sibylla Merian muss hartnäckig bleiben und ihren gesamten Besitz verkaufen, damit ihr Traum in Erfüllung gehen kann....

Maria Sibylla Merian lebte von 1647 bis 1717. Sie war nicht nur Künstlerin, sondern gehörte außerdem zu den ersten Forscherinnen, die Insekten intensiv beobachteten und daraus Rückschlüsse über deren Lebensumstände zogen. Sie ist die Hauptprotagonistin in Ruth Kornbergers Roman. Im interessanten Nachwort erfährt man, in welcher Form sich die historisch belegten Fakten, mit der künstlerischen Freiheit der Autorin mischen. 

Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos, denn Ruth Kornberger versteht es hervorragend, nicht nur die damalige Zeit, sondern auch die Charaktere, so zu beschreiben, dass man sich sofort so fühlt, als wäre man mitten im Geschehen. Man erfährt sehr viel aus dem Leben der faszinierenden und mutigen Künstlerin, die ihrer Zeit weit voraus war. Maria Sibylla Merian wirkt so lebendig, dass man ihre Begeisterung für Insekten und den Wunsch, nach Surinam zu reisen, nachvollziehen kann. Dass die Handlung zu trocken erzählt wird oder langatmig wirkt, braucht man nicht zu befürchten, denn die Autorin mischt Fakten und Fiktion gekonnt miteinander und erzählt mitreißend. Der geheimnisvolle Jan der Jong, der immer wieder Maria Sibyllas Weg kreuzt und ihr Herz schneller schlagen lässt, sorgt außerdem für Abwechslung.

Ein mitreißend erzählter Roman, über eine faszinierende Frau, die ihrer Zeit weit voraus war.   

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2021
Eine Sehnsucht nach morgen / Ruhrpott Saga Bd.3
Völler, Eva

Eine Sehnsucht nach morgen / Ruhrpott Saga Bd.3


ausgezeichnet

Essen, 1968: Bärbel hat mittlerweile ihr Studium absolviert und ist Ärztin. Nun kehrt sie mit gemischten Gefühlen zurück in die Heimat. Sie freut sich zwar darauf, endlich wieder gemeinsam mit ihrer Familie leben zu können, doch die Angst, wie sie das Wiedersehen mit ihrer ersten Liebe verkraften soll, ist groß. Denn Klaus wohnt, mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter, direkt in Bärbels Nachbarschaft. Doch nicht nur Bärbel, sondern auch die anderen Familienmitglieder, haben mit einigen Problemen zu kämpfen...

"Eine Sehnsucht nach morgen" ist nach "Ein Traum vom Glück" und "Ein Gefühl von Hoffnung" der finale Band der Ruhrpott-Saga. Obwohl man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen kann, wenn man noch keinen Teil der Saga gelesen hat, empfiehlt es sich, die Reihenfolge einzuhalten, da die Bände aufeinander aufbauen.

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt wieder mühelos. Wie bereits in den vorherigen Teilen, ist der damalige Zeitgeist sofort spürbar und die Ruhrpott-Atmosphäre allgegenwärtig. Man freut sich über das Wiedersehen mit den bereits liebgewonnenen Charakteren und beobachtet gespannt, was sich in der Zwischenzeit zugetragen hat. Man fühlt sich in der Handlung sofort wieder heimisch und kann sich dadurch von Anfang an auf die Fortsetzung einlassen.

Die Charaktere wirken gewohnt lebendig und die Probleme, mit denen sie sich in diesem Teil auseinandersetzen müssen, werden authentisch vermittelt. Damalige Ansichten und Gepflogenheiten bilden eine glaubwürdige Hintergrundkulisse. Man kann mit den Protagonisten mitfiebern und dadurch ganz in der Handlung versinken. Es ist fast so, als ob man als stiller Beobachter dabei und selbst Teil der Familie wäre. Deshalb fliegt man förmlich durch die Zeilen und kommt viel zu schnell am Ende an.

Auch dieser Teil der Saga überzeugt wieder durch lebendige Charaktere und eine glaubwürdige Hintergrundkulisse. Deshalb fällt es schwer, sich am Ende von den liebgewonnenen Akteuren zu trennen.

19 von 30 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2021
Der Kryptologe
Haller, Elias

Der Kryptologe


sehr gut

Arne Stiller kehrt nach einer Suspendierung an seinen Arbeitsplatz in der Dresdner Mordkommission zurück. Das Gefühl, dass die Rückkehr nicht einfach wird, bestätigt sich, als er einen Blick in sein neues Büro wirft, das eher an eine Besenkammer erinnert. Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, hat Stiller allerdings nicht. Denn in der Kanalisation unter der Semperoper wird die Frau eines Sensationsreporters ermordet aufgefunden. Sie trägt ein Galakleid und an Händen und Füßen sind Schnitte, die rätselhafte Zahlenkombinationen ergeben. Da Stiller Kryptologe ist, scheint er für diesen Fall besonders geeignet zu sein. Doch ihm läuft die Zeit davon, denn von der kleinen Tochter der Ermordeten fehlt jede Spur...

"Der Kryptologe" ist der Auftakt zu einer neuen Thriller-Serie um Arne Stiller, der im Verlauf der Ermittlungen Unterstützung von Kollegin Inge Allhammer erhält. Arne Stiller und Inge Allhammer sind bei den Vorgesetzten nicht gerade gut angesehen. Die beiden haben Probleme und müssen sich erst zusammenraufen. Im Verlauf der Handlung wirken diese beiden Charaktere allerdings immer sympathischer. Es macht Spaß, die Wortgefechte der beiden zu verfolgen, denn sie lockern die spannende Thriller-Handlung auf. 

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos. Denn auch in seiner neuen Serie, gelingt es Elias Haller wieder von Anfang an, Spannung aufzubauen und das Interesse am Fall zu wecken. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch entwickelt sich eine temporeiche Suche nach dem Killer. Kurze Rückblicke in dessen Vergangenheit, laden dazu ein, über seine Identität zu spekulieren. Doch überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man sich bis zum Schluss nicht sicher sein kann, wer hinter allem steckt. Dadurch bleibt die Spannung nicht nur durchgehend erhalten, sondern steigert sich zum Ende hin sogar noch. 

Ein gelungener Auftakt, der neugierig auf den weiteren Verlauf der Reihe macht. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.