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Benutzername: 
Meli
Wohnort: 
Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 660 Bewertungen
Bewertung vom 05.08.2020
Lovely Mistake / Bedford-Reihe Bd.2
Stankewitz, Sarah

Lovely Mistake / Bedford-Reihe Bd.2


gut

"Keine Berührungen" heißt nicht "keine Gefühle" ...

Um mehr für ihre schwache Mutter da zu sein, setzt Molly sich eine neue Regel: Keine Männer! Damit sie auf keinen Fall Gefühle entwickelt, darf sie für sechs Monate keine Männer mehr berühren. Aber dann zieht sie bei Troy ein und er braucht gar keine Berührungen um ihre Entscheidung ins wanken zu bingen.

Diese Regel ist schon etwas schräg und noch sinnloser, wenn es ständig Ausnahmen gibt. Letztendlich ist Troy der Einzige, den Molly auf keinen Fall berühren will, aber eigentlich doch unbedingt berühren möchte. Wenn sie nur nicht so große Angst davor hätte, verletzt zu werden ... Troy ist schon wenig begeistert von Mollys Verhalten, aber er ist auch unglaublich nett und geduldig und merkt auch, dass Molly trotzdem etwas für ihn empfindet. Eigentlich leugnet Molly nur die ganze Zeit ihre Gefühle, hat Angst und führt sich auf wie eine Diva, während Troy fast immer Verständnis zeigt.

Dafür, dass Molly vorgibt, für ihre kranke Mutter da sein zu wollen, sieht man relativ wenig von ihr, daher wirkt das noch mehr wie eine lahme Ausrede. Molly hat mich einfach ziemlich genervt, weil sie sich immer überall einmischt, auch wenn es sie nichts angeht, gleichzeitig aber keinerlei Kritik zulässt. Troy will sie bei der Verwirklichung ihrer Träume unterstützen, aber auch das ist ihr nicht recht.

Die Handlung konnte mich nicht so ganz überzeugen, im Mittelpunkt standen Mollys Regel und ihre Ängste und dann ging es eben darum, wie sie sich ganz ohne Berührungen immer näher kommen. So richtig spannend fand ich das nicht und auch die Romantik konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Fazit
Insgesamt fand ich "Lovely Mistake" ganz in Ordnung, wirklich begeistern konnte es mich aber nicht. Die Protagonistin hat mich etwas genervt und die Handlung war auch nicht so spannend.

Bewertung vom 12.07.2020
Nur noch ein bisschen Glück
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


sehr gut

Süße Unterhaltung durch ein sympathisches Paar und eine schöne Liebesgeschichte.

Eigentlich wohnt Stella in Stockholm, aber als sie Job, Wohnung und Verlobten verliert, flieht sie in das alte Häuschen ihrer Großeltern, das seit Jahren unbewohnt ist und auch entsprechend aussieht. Hier kann man eigentlich nicht leben, aber Stella hat auch nicht vor lange zu bleiben, denn sie ist eine talentierte Schneiderin, die in New York ihre Träume verwirklichen möchte. Aber solange sie in Laholm ist, greift ihr freundlicher Nachbar Thor ihr unter die Arme.

Thor scheint erst etwas mürrisch, aber er hat ein großes weiches Herz, in dem auch Platz für eine nette Frau wäre. Er ist alleinerziehender Vater von zwei Jugendlichen und eigentlich ganz glücklich mit seinem Alltag als Bauer. Er gibt sich viel Mühe mit seinen Kindern, aber Teenager zu erziehen ist ja nie einfach. Seine Familie bereitet ihm viel Kopfzerbrechen und nach außen hin lässt er sich zwar nichts anmerken, aber sein weicher Kern nimmt sich die Sachen doch etwas zu Herzen.

Die beiden bilden trotz ihrer Unterschiede ein wirklich süßes Paar, das aber weiß, dass diese Beziehung keine Zukunft hat. Stella hat ihre Träume schon einmal für einen Mann verschoben, diesen Fehler möchte sie nicht wiederholen. Und könnte sie jemals glücklich sein, wenn sie für einen Mann auf ihre Träume verzichten würde? Ich fand es da wirklich schön, wie sie sich selbst treu bleibt, sich aber auch ihren Gefühlen nicht widersetzen kann. Ihren inneren Konflikt konnte ich gut nachvollziehen! Und Thor hat das Großstadtmädchen schon sehr gern, aber er will sich auch keine zu großen Hoffnungen machen, weil er weiß, dass sie nicht plant zu bleiben. Aber manche Dinge kann man weder planen noch kontrollieren, natürlich wünscht er sich, dass sie bleibt.

Die Handlung fand ich nicht unbedingt spannend, aber trotzdem ganz gut. Ich fand sie nicht zu vorhersehbar und auch nicht zu klischeehaft, außerdem fand ich es auch nicht schlecht wie Themen wie Feminismus, Body Positivity und Vegetarismus eingearbeitet wurden. Natürlich hat mir vor allem die Liebesgeschichte gut gefallen und wie sich die Charaktere entwickelt haben. Was mich an diesem Buch jedoch gestört hat, waren diese unglaublich kitschigen Gespräche, wo Menschen plötzlich über ihre Gefühle reden, die sie Jahre oder Jahrzehnte unterdrückt haben. Hier wurden schon etwas zu viele Beziehungen auf einmal gerettet.

Fazit
"Nur noch ein bisschen Glück" war genau das, was ich von dem Buch erwartet hatte. Thor und Stella bilden ein sympathisches Paar, dessen süße Liebesgeschichte mir wirklich gut gefallen hat.

Bewertung vom 10.07.2020
Mister Secret / Masters of Love Bd.2
Rayven, Leisa

Mister Secret / Masters of Love Bd.2


sehr gut

Witzige und spannende Liebesgeschichte mit einem explosiven Paar!

Asha ist eigentlich eine Romantikerin, aber ihre Beziehungen halten nie lange. Einige tief verwurzelte Komplexe hindern sie daran, sich richtig zu öffnen, aber sie gibt die Hoffnung noch nicht auf. Sie ist durchaus ehrgeizig, aber ihr Kampfgeist konzentriert sich gerade mehr auf ihren Job als Lektorin.

Instagram-Star "Professor Feelgood" soll nun ihr neues Projekt werden, das sie bei der Arbeit nach oben katapultieren soll. Sie verliebt sich sofort in seine emotionalen Texte, nur kann sie ihn als Person überhaupt nicht ausstehen. Wenn sie bei ihm ist, kommt ihre schlimmste Seite zum Vorschein, auch wenn er sie nicht absichtlich provoziert.

Was mich an ihm genervt hat war, dass er ja so übermenschlich attraktiv ist, dass ihm quasi alle Höschen zufliegen. Wenn Frauen ihn sehen, fangen sie an zu sabbern. Ansonsten fand ich ihn sehr sympathisch, trotz der vielen Aufmerksamkeit ist er bescheiden und hat auch viel Geduld mit Asha, obwohl diese nicht besonders nett zu ihm ist. Asha ist schon so gemein ihm gegenüber, dass ich ihn auch aus Mitgefühl ins Herz geschlossen habe, weil er das nicht verdient. Ich denke, da kann man sagen, dass nicht Professor Feelgood Asha auf die Palme bringt, sie schafft das nämlich ganz alleine.

Ich hatte mir etwas mehr von dem Buch erhofft, aber ich glaube, auf manche Klischees können Autoren wohl nicht verzichten. Den größten Teil des Buches habe richtig mitgefiebert, denn mit ihren Differenzen und Zänkereien bilden Asha und Professor Feelgood ein spannendes, explosives Paar. Mit witzigen Wortkreationen und vielen anderen Details konnte mich das Buch wirklich gut unterhalten, aber ich fand das Drama auch wirklich sehr spannend und wollte kaum aufhören zu lesen. Nur zum Ende hin konnte es meinen hohen Erwartungen nicht mehr so ganz gerecht werden, was ich wirklich schade finde.

Wer "Mister Romance" mochte, dem wird sicher auch diese Fortsetzung gefallen. Ich freue mich auch schon sehr auf den letzten Band der Reihe, der hoffentlich 2021 erscheinen wird.

Fazit
Mir hat "Mister Secret" wirklich sehr gut gefallen. Auch wenn mir Protagonistin Asha manchmal auf die Nerven ging, habe ich Professor Feelgood in Herz geschlossen und ihre witzige und spannende Liebesgeschichte sehr genossen!

Bewertung vom 30.06.2020
Ein Kleid aus Seide und Sternen Bd.1
Lim, Elizabeth

Ein Kleid aus Seide und Sternen Bd.1


gut

Viele Abenteuer, wenige Details

In A'landi herrscht ein Krieg und Maias Familie verliert eine Menge. Als der Krieg dann vorbei ist, braucht der Kaiser einen neuen Schneider, doch die einzige Person aus der Familie, deren Fähigkeiten dafür genügen würden, ist Maia selbst - nur als Frau ist das unmöglich. Nähen ist Maias große Leidenschaft und sie ist auch wirklich sehr gut darin, außerdem braucht ihre Familie sie, natürlich lässt sie sich da nicht von ein paar Regeln aufhalten. Also muss sie sich als Junge ausgeben und gegen andere talentierte Schneider antreten - und damit beginnt ihr großes Abenteuer erst!

Es soll eine Kreuzung aus "Project Runway" und "Mulan" sein und vor allem an Anfang ist es das auch, bis sich mehr und mehr eine eigene, magische Geschichte entwickelt. Es hat ein asiatisch wirkendes Setting mit einem Kaiser, Seidenraupen und unterdrückten Frauen - wobei sich letzteres eigentlich nur darin zeigt, dass Maia als Frau nicht der Hofschneider werden dürfte. Etwa ab der Hälfte des Buches wurde es mir dann schon ein bisschen zu orientalisch, bei beiden Kulturen war es mir aber zu wenig, sodass man von keinem der beiden so richtig die Atmosphäre spüren kann.

Maias Arbeit als Näherin wird oft mit vielen schönen Details beschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Ich hätte mir diese Liebe zum Detail aber auch bei der Umgebung und den Personen gewünscht. Das Worldbuilding kommt knapp, man setzt eher auf Abenteuer und dabei sieht man nur wenig von der Welt und den Leuten, die dort leben. Auch die meisten Charaktere bleiben eher blass, auch wenn manche schon ziemlich interessant wirken. Ich hoffe, dass man das alles in der Fortsetzung nachholt!

Generell hat mir einfach ein bisschen was gefehlt, Die Handlung hüpft schnell von einem Punkt zum anderen, allein beim Schneidern geht man richtig ins Detail. Auch die Liebesgeschichte hat einige Zeit, um sich schön zu entfalten, aber auch das ging mir einen Ticken zu schnell, es war einfach ein bisschen zu viel für diese kurze Zeit.

Fazit
In "Ein Kleid aus Seide und Sternen" gefielen mir das fantasievolle Nähen, die sympathische Protagonistin und ihre spannenden Abenteuer. Das Buch hat aber ein hohes Tempo und neben der Protagonistin, ihrem Handwerk und ihrem Abenteuer verblasst alles andere. Ich wünsche mir da mehr Details und mehr Tiefe bei den Nebencharakteren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2020
Repeat This Love
Scott, Kylie

Repeat This Love


sehr gut

Spannende Liebesgeschichte durch Gedächtnisverlust

Clem erinnert sich an nichts aus ihrem Leben, sie ist wie neugeboren, lernt ihre Freunde und Familie neu kennen - aber auch sich selbst muss sie neu kennenlernen, weil sie zum Beispiel nicht mehr weiß, was sie gerne isst oder anzieht. Ihr Umgang mit ihrem Gedächtnisverlust, ihre Neugier und ihre offene Art machen sie wirklich sympathisch.

Dann trifft sie Ed, ihr Ex, der sich noch sehr gut an alles erinnern kann. Zwischen Ed und Clem ist etwas passiert, sodass sie sich erst vor kurzer Zeit getrennt haben. Ed ist deswegen noch ziemlich sauer, aber er hat definitiv noch Gefühle für sie. Und er ist definitiv nicht so herzlos, dass er sie im Stich lassen könnte, wenn sie gerade so viel Unterstützung braucht. Außerdem ist sie auch nicht mehr so wie früher, manchmal ist es so, als sei sie ein ganz neuer Mensch.

Die beiden sind ein tolles Paar. Ed bleibt eher distanziert, weil er eben wütend und verletzt ist, Clem hingegen tritt in so ziemlich jedes Fettnäpfchen. weil sie keine Hemmungen hat, manche Themen anzusprechen. Damit bringt sie Ed noch mehr auf die Palme. Sie streiten sich oft, aber man spürt die Chemie zwischen ihnen. Sie können nicht miteinander, aber ohne einander erst recht nicht. Ich habe die Szenen mit den beiden wirklich genossen, weil sie schon witzig und auch voller Gefühl waren.

Das Buch hat schon leichten Thriller-Charakter, da Clementine schon einmal angegriffen wurde und dabei bleibt es nicht. Durch viele Nebencharaktere, die sich auch oft mal seltsam verhalten, kann man eigentlich jeden verdächtigen und das macht das Buch zusätzlich spannend, zumal sich Clementine selbst ja an nichts mehr erinnert, was vor dem Unfall geschehen ist. Das heißt, das einfach viele Hintergrundinformationen fehlen und man kann auch nie so genau wissen, ob die gegebenen Dinge auch wirklich wahr sind ...

Zum Ende hin fand ich es aber etwas schwächer, weil das Buch in so viele Richtungen ging und die letzten Kapitel ziemlich voll waren. Da hätten ein paar zusätzliche Seiten gut getan, damit die süße, romantische Atmosphäre nicht verloren geht!

Fazit
Insgesamt hat mir "Repeat This Love" wirklich gut gefallen. Ich mochte die Protagonisten Clem und Ed, sowie die Geschichte rund um Gedächtnisverlust und frühere Beziehungen. Die Geschichte war spannend, witzig und romantisch, nur zum Ende hin schwächelte es ein wenig.

Bewertung vom 23.06.2020
Lessons from a One-Night-Stand / Baileys-Serie Bd.1
Rayne, Piper

Lessons from a One-Night-Stand / Baileys-Serie Bd.1


sehr gut

Süße, witzige und heiße Liebesgeschichte

Das Buch hat mir wirklich besser gefallen, als ich gedacht hätte. Holly und vor allem Austin habe ich so schnell ins Herz geschlossen und ihre Liebesgeschichte fand ich von Anfang an spannend.

Austin ist einer der beliebtesten Menschen in seiner Stadt, nicht nur wegen seiner Familie, sondern weil er auch ein netter, liebevoller und verantwortungsbewusster Mann ist, der sich seit neun Jahren um seine jüngeren Geschwister kümmert und dafür seine Träume erst einmal vernachlässigen musste. Nun sind die Jüngsten endlich bald volljährig und er möchte die Stadt verlassen und Coach am College werden - wäre da nicht plötzlich diese Frau.

Holly hat in Alaska etwas zu erledigen und hat gar nicht vor, lange zu bleiben. Darum sucht sie auch nach keiner Beziehung, schon gar nicht mit einem Mann, der ebenfalls bald gehen wird. Es gibt von Anfang an keine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft, aber was kann man schon gegen seine Gefühle machen?

Sie hatten schon Sex miteinander, bevor sie wussten, dass sie demnächst zusammen arbeiten würden, aber das Buch berichtet nur rückblickend davon. Ich fand es gut, dass man so direkt in die Liebesgeschichte einsteigt, weil es vorher zwar einen One-Night-Stand gab und sie sich schon flüchtig kannten, aber die Gefühle beginnen erst danach. Sie können nicht wirklich die Finger voneinander lassen, obwohl sie schon wissen, dass es bald enden muss und ich habe da einfach richtig mitgefiebert, weil ich beide so sympathisch fand und sie auch so süß fand. Auch der humorvolle Schreibstil hat mir gut gefallen.

Ich fand aber auch nicht alles an diesem Buch toll. Zum einen ist die Familie recht groß und nervt auch ein klein bisschen. Dazu sind sie in ihrem Heimatort sehr berühmt und andere Bewohner sowie eine Gossip-Girl-mäßige Klatschseite im Internet interessieren sich schon etwas zu sehr für alles, was sie tun. Und da ist auch ein bisschen klischeehaftes Drama, auf das man wohl nicht verzichten konnte. Aber da ich so viel Spaß an der Geschichte hatte, hat mich das auch nicht so sehr gestört, wie es sonst der Fall gewesen wäre.

Neun Geschwister, neun Bücher: In jedem Buch ist ein anderes Mitglied der Bailey-Geschwister dran, aber nicht unbedingt in der Reihenfolge ihrer Geburt. Ich werde auf jeden Fall noch mindestens ein weiteres Buch der Reihe lesen und freue mich auch schon sehr darauf!

Fazit
"Lessons from a One-Night-Stand" hat wirklich gut gefallen! Bei der süßen und witzigen Liebesgeschichte von Holly und Austin konnte ich einfach nur mitfiebern und ich hatte auch richtig viel Spaß beim Lesen.

Bewertung vom 09.06.2020
Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange / Die Tribute von Panem Bd.4
Collins, Suzanne

Die Tribute von Panem X: Das Lied von Vogel und Schlange / Die Tribute von Panem Bd.4


sehr gut

Spannende Hintergrundgeschichte, aber man wollte zu viel auf einmal erklären

Das Buch hat mich schon angesprochen, weil ich generell Bücher mag, die aus der Perspektive eines "Bösewichts" geschrieben sind. Coriolanus Snow ist ein sehr interessanter Charakter und ich war schon gespannt, wie er zu dem unbarmherzigen Präsidenten wurde, den wir aus der Trilogie kennen.

Der Krieg ist erst zehn Jahre her und die zehnten Hungerspiele stehen an. Im Krieg hat die Familie Snow so viel verloren, sodass nur noch Coriolanus, seine Cousine, seine Großmutter und ein beinahe leeres Haus übrig geblieben sind. Sie haben kaum noch etwas zu Essen, aber dafür haben sie noch ihren Stolz und geben sich viel Mühe, nach außen den Schein von Wohlstand zu bewahren. Vor allem Coriolanus ist die Ehre seiner Familie wichtig. Bis zu einem gewissen Grad ist er noch unschuldig, er hat unter Krieg und Hunger gelitten, schwierige Zeiten durchgemacht und für ihn ist es noch lange nicht vorbei, weil er natürlich entschlossen ist, seine Familie wieder an die Spitze der Gesellschaft zu bringen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht, er ist berechnend und manipulativ, aber wirklich böse ist er auch dann nicht, wenn er die Hungerspiele ausnutzt, um selbst davon zu profitieren ... oder?

Ich fand seine Perspektive wirklich interessant, weil ich ihn trotz allem nie wirklich hassen konnte. Er zeigt auch öfter mal Mitgefühl und Menschlichkeit, doch er sitzt auch auf einem hohen Ross, obwohl er ja eigentlich nichts hat - außer seinem Stolz und dem unbeirrbaren Gefühl, besser als alle anderen zu sein.

Durch ihn, seine oft eher spontanen und doch berechnenden Pläne und seine Hinterhältigkeit fand ich das Buch schon fast durchgehend spannend, zumindest bis zu einer gewissen Stelle, ab der es für mich eher bergab ging. Panem und das Kapitol so kurz nach dem Krieg waren eine wirklich interessante Kulisse, die schon fast mehr der normalen Welt gleicht als dem Panem, wie man es aus Katniss' Perspektive kennt.

Die Hungerspiele sehen da noch ganz anders aus und sind in den Kinderschuhen, es wird aber auch gut erklärt, was ihr Zweck ist. Das Prequel soll neben der Entwicklung von Coriolanus Snow noch zeigen, wie dieser die Hungerspiele revolutioniert hat und welche Dinge, die wir aus der Trilogie kennen, schon damals eine Rolle spielten. Ich finde, hier wollte man viel zu viel auf einmal und das hat mich an diesem Buch auch am meisten gestört. Das Buch deckt nur eine relativ kurze Zeitspanne ab, wenn man bedenkt, dass es die Hungerspiele 75 Jahre lang gibt und Snow sogar noch ein Stück älter ist. In diesen paar Monaten soll es so viele neue Ideen gegeben haben? So viele Dinge sollen für Coriolanus eine tiefere, persönliche Bedeutung gehabt haben, obwohl sie eigentlich eher zufällig waren? Für mich wurden da einfach zu viele Verknüpfungen gemacht, wo sie einfach nicht passten und es waren auch insgesamt so viele.

Anfang und Mittelteil fand ich sehr stark und spannend, aber zum Ende hin ist die Geschichte abgeschweift und ich fand, Coriolanus hat da auch seinen Biss verloren.

Fazit
Zum größten Teil fand ich "Das Lied von Vogel und Schlange" spannend und interessant, weil ich Coriolanus Snow als Protagonist so interessant fand und auch die Einblicke in die Welt von Panem nach dem Krieg haben mir gut gefallen. Ich finde aber, man wollte hier zu viele Dinge auf einmal einführen und zu viele Verbindungen schaffen, was einfach zu viel des Guten war.

Bewertung vom 09.06.2020
It was always you / Blakely Brüder Bd.1
Hotel, Nikola

It was always you / Blakely Brüder Bd.1


gut

Verbotene Liebe, vorhersehbar und übertrieben dramatisch

Ivy hat sich in den letzten vier Jahren immer nach ihrem Zuhause gesehnt, nach ihrer Familie, auch wenn diese sie so sehr vernachlässigt haben. Ihr Stiefvater hat sie damals, kurz nach dem Tod ihrer Mutter, ganz plötzlich in ein Internat verfrachtet und den Kontakt stark reduziert, sodass Ivy ganz allein dastand. Nun wird sie plötzlich zurück auf die Privatinsel gerufen - ja, ihr Stiefvater ist sehr reich, natürlich ist Ivy aber zu stolz, um sein Geld auszugeben - und das ist ziemlich verwirrend für sie. Ihr Stiefvater tut ein bisschen so, als wäre nie etwas gewesen, Stiefbruder Noah ist ein nerviger Rebell und Stiefbruder Asher ist einfach so unglaublich attraktiv.

Asher fand ich erstmal ziemlich kindisch und auch bis zum Ende konnte er mich nicht wirklich davon überzeugen, dass er ein unwiderstehlich toller Kerl sein soll. Als sie jünger waren, war er immer sehr fies zu ihr und nach den vier Jahren ist er ziemlich sauer auf Ivy, weil sie vier Jahre nicht da war. Ivy gegenüber ist er meist kalt und abweisend, außerdem ist er undurchschaubar und geheimnisvoll. Der klassische mysteriöse Liebesroman-Kerl.

Die Handlung fand ich jetzt nicht sooo gut und ziemlich vorhersehbar. Zum Schluss hat alles Sinn ergeben, aber das heißt nicht unbedingt, dass die Auflösung besonders gut war und die Story gerettet hat. Die Liebesgeschichte zwischen Ivy und Asher besteht aus Missverständnissen und unterdrückter Leidenschaft, was daran liegt, dass sie Stiefgeschwister sind und der Vater sie voneinander ferngehalten hat. So richtig überzeugen konnte mich die verbotene Liebe aber nicht. Viele Szenen zwischen den beiden fand ich kitschig oder einfach zu übertrieben dramatisch.

Die Handletterings fand ich schon ganz hübsch und sie passten auch gut in die Geschichte, zudem Ivy dabei auch beschreibt, wie sie sie macht.

Fazit
Die Liebesgeschichte von "It was always you" konnte mich nicht wirklich begeistern, da sie ziemlich vorhersehbar und flach blieb. Die Protagonisten Ivy und Asher konnten mich nicht von ihrer verbotenen Liebe überzeugen.

Bewertung vom 28.05.2020
Lips Don't Lie
Scott, Ginger

Lips Don't Lie


sehr gut

Hoffnung auf Liebe und ein besseres Leben

Tristan hat sehr tiefgründige Gedanken und weiß genau, wie furchtbar sein Leben in der Gang ist. Er möchte da so gern raus, aber er kann einfach nicht. Leider hat er sich schon so sehr daran gewöhnt, dass ergar keine Hoffnung mehr hat, irgendwann ein Leben ohne Kriminalität führen zu können. Als er nun Riley trifft, will er das selbstbewusste Mädchen vor der dunklen Seite beschützen und hält sie deswegen auf Abstand.

Riley ist neu in der Gegend und nimmt die Bedrohung durch die Gangs noch nicht so ernst, denn mit solchen Dingen hatte sie bisher nichts zu tun und sie ist auch nicht leicht einzuschüchtern. Dass sie ihren Willen durchsetzen will liegt dann nicht nur an ihrer Sturheit und Entschlossenheit, sondern auch daran, dass sie einfach keine Ahnung hat, wie gefährlich die Situation werden kann.

Für Tristan symbolisiert Riley das Gute, nach dem er sich sehnt, und er bewundert ihre Stärke und dass sie nicht so leicht aufgibt. Ich fand ihre Liebesgeschichte wirklich süß, weil sie zwar schon schnell Gefühle entwickeln, aber der Sache trotzdem viel Zeit gelassen wird. Es ist eine süße, unschuldige Liebe, die mich wirklich berühren konnte, da sie auch so gut zu den Charakteren und ihrer Geschichte gepasst hat.

Die Kriminalität und die Drogengeschichten bleiben zuerst im Hintergrund und es geht mehr darum, wie Tristan versucht, seine Gefühle zu unterdrücken. Der traurige Junge ist mir wirklich schnell ans Herz gewachsen, auch wenn ich seine Gedanken und ständige Selbstreflexion dann als etwas zu übertrieben tiefsinnig fand. Nach und nach konnte man die Bedrohung durch Gangsterboss Dub aber immer deutlicher spüren und da habe ich dann erst recht mitgefiebert und mich gefragt, wie diese komplizierte Angelegenheit noch gut ausgehen könnte. Das Ende fand ich dann auch sehr passend, sodass die Geschichte insgesamt einfach stimmig ist.

Fazit
"Lips Don't Lie" überzeugt mit sympathischen Charakteren, einer gelungenen Liebesgeschichte und einer spannenden Handlung rund um das aussichtslose Leben in einer Gang.

Bewertung vom 27.05.2020
Truly / In Love Bd.1
Reed, Ava

Truly / In Love Bd.1


gut

Nur kurze Momente, kein richtiges Kennenlernen

Andie ist eigentlich eine süße Maus. Nach einer schwierigen Zeit läuft es bei ihr finanziell nicht so gut, aber sie freut sich sehr auf das Studium gemeinsam mit ihrer Freundin, die deutlich extrovertierter ist als Andie - was wohl keine große Leistung ist, denn Andie ist schüchtern, hat kein großes Selbstvertrauen und hat außerdem noch einen Ordnungsfimmel.

Cooper ist etwas verkorkst, weil er etwas erlebt hat, sodass er sich nicht mehr traut, eine Beziehung einzugehen. Andie erinnert ihn an dieses Ereignis und schürt nur seine Ängste, weswegen er sie auf Distanz hält und daher etwas grob behandelt. Das verletzt Andie dann schon, weil sie eben etwas sensibel ist.

Das Buch konnte mich einfach nicht so richtig packen. Ich hatte oft das Gefühl, dass es keine richtige Handlung hat, weil die Liebesgeschichte mich nicht so ganz überzeugen konnte. Spannung wurde erst einmal durch den Prolog erzeugt, der einige Zeit in der Zukunft spielt und deswegen neugierig macht, wie es denn zu dieser Situation kommt und was danach passiert. Als das dann aufgelöst wurde, war ich schon ein wenig enttäuscht, weil ich etwas anderes erwartet hatte.

Bei der Liebesgeschichte war mein Problem, dass die beiden sich kaum kennengelernt haben. Sie finden einander attraktiv und die Chemie ist da, aber weil Cooper sich so zurückhält und Andie sich nicht traut, passiert kaum etwas zwischen ihnen. Die Szenen der beiden sind immer sehr kurz, sie reden kaum - daher kann ich bei Andie auch kaum nachvollziehen, warum sie sich in ihn verliebt, wenn er doch gar nicht die Chance hat, irgendwelche Eigenschaften von sich zu präsentieren. Eigentlich ist das die Geschichte vom Anfang einer Liebesgeschichte, also bevor es wirklich Liebe wird, aber dann auch wieder nicht, weil manches dafür auch schon wieder zu viel ist. In puncto Liebe ist mir dann jedenfalls zu wenig passiert, ich hätte mehr Momente der Zweisamkeit gewünscht.

Und ohne Liebesgeschichte bleibt auch nicht mehr so viel übrig. Andies beste Freundin June und Coopers bester Freund Mason, die in der Fortsetzung "Madly" die Hauptrolle spielen, bekommen hier schon so einige gemeinsame Auftritte, sodass ich die Geschichte der beiden schon interessanter fand als die von Andie und Cooper - das sollte ja wohl nicht so sein, dass ein anderes Paar den Protagonisten die Show stiehlt!

Fazit
"Truly" konnte mich leider nicht wirklich überzeugen, weil ich eine Liebesgeschichte erwartet habe, diese aber nur dezent war. Da hätte ich gerne etwas mehr Gefühl und mehr schöne Szenen mit den Protagonisten!