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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1325 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2022
Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2
Korn, Carmen

Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Drei Städte – drei Familien – ein Jahrzehnt

„Zwischen heute und morgen“ ist nach „Und die Welt war jung“ der zweite Band der Drei-Städte-Saga der Autorin Carmen Korn. Auch wenn die Handlung und die Entwicklung der Charaktere an den ersten Band anschließen, sind die Ereignisse in diesem Roman auch ohne Vorwissen verständlich.

Die Handlung beginnt 1960 und die Schauplätze sind wieder Hamburg, Köln und San Remo. Die Ereignisse werden in kurzen Wechseln aus den unterschiedliche Orten und den verschieden Perspektiven der Protagonisten geschildert. Die jeweilige Atmosphäre der Stadt wird gut eingefangen und auch der Zeitgeist der 1960er Jahre kam direkt bei mir an. Die Nachwehen des Zweiten Weltkrieges sind zu spüren, aber auch die Unbeschwertheit und der wirtschaftliche Aufschwung sind gut mit der Handlung verwoben.

Die bekannten Protagonisten Heinrich und Gerda Aldenhoven (Köln), Kurt und Elisabeth Borgfeldt (Hamburg) und Bruno und Margarethe Canna (San Remo) sind älter geworden und ihre Kinder rücken vermehrt in den Vordergrund.

Direkt zu Beginn gibt es ein Personenverzeichnis und einen Stammbaum. Für Neueinsteiger ist dies bestimmt hilfreich, wer den vorherigen Band kennt, wird sicherlich auch so zurecht kommen. Ich fand es trotzdem schön mir diese Informationen vorab noch einmal anzuschauen, da ich mir so die bisherigen Ereignisse gut wieder in Erinnerung rufen konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist unaufgeregt und lässt sich sehr leicht lesen. Ihre Charaktere beschreibt sie authentisch und facettenreich. Die permanenten Orts- und Perspektivwechsel sind bestimmt nicht für jeden etwas, da diese oft bereits nach drei oder vier Seiten erfolgen. Ich hätte häufig gerne direkt weitergelesen, war aber dadurch auch gleichzeitig um so mehr gefesselt.

Ich habe diesen Band gerne gelesen und kann ihn Fans historischer Romane und/oder von Familiengeschichten nur empfehlen.

Bewertung vom 08.09.2022
Elbpakt
Wollschlaeger, Nicole

Elbpakt


ausgezeichnet

„Elbpakt“ ist der siebte Roman der ELB-Krimireihe mit dem Kommissar Philipp Goldberg und seinen beiden Kophusener Kollegen Hauke Thomsen und Peter Brandt der Autorin Nicole Wollschläger. Das Buch lässt sich unabhängig von den vorherigen Bänden lesen, macht aber mit dem Hintergrundwissen um die Entwicklung der sympathischen Charaktere noch mehr Spaß.

Ursula Neumann meldet einen Einbruch, aber als Philipp Goldberg und Hauke Thomsen bei ihr eintreffen, hat sich alles erledigt. Das ist schon ungewöhnlich, aber richtig mysteriös wird es, als die alte Dame verschwindet und es gleichzeitig im Park der Seniorenresidenz zu gruseligen Grabfunden kommt. Hier muss es Zusammenhänge geben, aber welche ?

Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen, ist sehr lebendig und detailliert. Direkt zu Beginn tauchten zahlreiche Fragezeichen in meinem Kopf auf und diese wurden zunächst auch nicht weniger. Ein gut durchdachter Spannungsbogen erstreckt sich von der ersten bis zur letzten Seite und hat dafür gesorgt, dass ich das Buch nur äußerst ungern aus der Hand gelegt habe. Die Ereignisse haben bei mir für Entsetzen gesorgt und ich war froh, dass zwischendurch immer mal wieder ein wenig Humor hervorblitzte, damit ich das Luftholen nicht vergesse.

Neben dem sympathischen Kophusener-Ermittlertrio Philip, Peter und Hauke gibt es weitere Charaktere die interessant dargestellt werden und bei denen ich zunächst nicht wusste, wie ich sie einzuschätzen sollte.

Die Ermittlungsarbeiten fand ich spannend und haben mich zum Miträtseln gebracht. Dabei wurden die Vergangenheit und die Gegenwart geschickt miteinander verknüpft. Die Zusammenarbeit des Trios ist auch in diesem Fall wieder gelungen dargestellt, sie arbeiten Hand in Hand und man merkt wie gut sich die Kollegen ergänzen.

Wer bei Krimis gerne miträtselt, Spannung und kleine Schockmomente mag, dem kann ich das Buch nur empfehlen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten ELB-Krimi.

Bewertung vom 08.09.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


ausgezeichnet

Spannende Zeitreise durch Kunst und Politik

"Das neunte Gemälde" ist der erst Band der Lennard-Lomberg-Reihe des Autors Andreas Storm.


Die Handlung beginnt in der Gegenwart im April 2016. Der Kunstexperte Leonard Lomberg soll die Rückgabe eines Gemäldes organisieren. Kurz darauf ist der Auftraggeber tot und das Kunstwerk nicht aufzufinden. Lomberg ahnt zu diesem Zeitpunkt nicht, was es mit diesem Gemälde auf sich hat. Zwischen diesem und der Vergangenheit seiner Familiengeschichte gibt es ungeahnte Verknüpfungen.


Die Story wechselt durchgehend zwischen drei Zeitebenen - 2016, 1966 und 1946 – und Orten – Bonn, Rheingau und Paris - hin und her. Dabei strömen direkt zu Beginn eine Menge Informationen auf den Leser ein und auch die Anzahl der Charaktere ist nicht gering. Der Schreibstil des Autors passt in die Kunstszene, er bedient sich einer angemessenen Sprache, verwendet teilweise lange Sätze und macht es seinen Lesern nicht immer leicht.


Die Handlung ist komplex und historisches und politisches Wissen ist durchaus von Vorteil. Zugegebenermaßen klingt das nach einem anstrengendem Buch und so habe ich es zu Beginn auch empfunden. Dennoch lohnt es sich dranzubleiben. Die Handlung ist ebenso spannend wie vielschichtig. Es gibt immer wieder unerwartete Wendungen und interessante Informationen über Kunstgeschichte. Andreas Storm taucht tief in die Familiengeschichte seines Protagonisten und in die deutsche Kriegs- und Nachkriegszeit ein. Dabei werden die Charaktere interessant und facettenreich dargestellt.


Obwohl ich zwischenzeitlich ein wenig verwirrt war, ist es dem Autor gut gelungen seinen roten Faden nicht zu verlieren. Die zahlreichen historischen bzw. politischen Verwicklungen waren genial konstruiert und mit dem richtigen Maß an Spannung. Letztendlich war ich begeistert. Es lohnt sich bei diesem Buch dranzubleiben und möglichst viel am Stück zu lesen Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Fall von Leonard Lomberg.

Bewertung vom 04.09.2022
Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1
Leonard, Susanna

Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1


ausgezeichnet

Dian Fossey - eine vielschichtige Frau

„Dian Fossey - Die Forscherin: Sie rettete bedrohte Tiere. Und bezahlte einen hohen Preis“ lautet der erste Titel aus der Reihe „Mutige Frauen, die Geschichte schrieben“ von der Autorin Susanna Leonard.

Der Name der amerikanischen Gorillaforscherin Dian Fossey war mir durchaus bekannt, aber über ihr Leben wusste ich bisher – abgesehen von ihrer Forschungsarbeit – nichts. In dieser Romanbiografie berichtet die Autorin nun über ihr gesamtes Leben. Sie beginnt mit den letzten Jahren der Forscherin, es folgen Rückblicke in ihre Kindheit, zu ihrer ersten Afrikareise, verschiedenen Zeitpunkten ihrer Forschungsarbeiten und die Ereignisse um diese herum. Die Ereignisse werden nicht chronologisch erzählt. Dadurch liest sich diese Romanbiografie sehr spannend. Gerade erfährt man mehr über Dians Kindheit, ist noch ganz betroffen von den Ungerechtigkeiten, die sie erfahren musste, da geht es in Afrika bei den Berggorillas weiter.

Dian war eine vielschichtige Frau. Ihren Mitmenschen gegenüber verhielt sie sich oft harsch und fordernd, aber trotzdem merkt man an ihrem Handeln und Verhalten sowohl Kindern als auch Tieren gegenüber, dass sie ein großes Herz hatte und ihr Gerechtigkeit sehr wichtig war. Diese ist ihr sogar so wichtig, dass sie bei ihren Forderungen einige Male weit über das Ziel hinausgeschossen ist.

Zu Beginn des Buches gibt es ein hilfreiches Personenregister und ein Hinweis auf die Zeittafel und den Glossar am Ende des Buches. Das gefiel mir sehr gut, da es ist immer so schade ist, wenn man diese Dinge erst im Anschluß entdeckt.

Der angenehme Schreibstil macht das Lesen leicht und angenehm. Ich habe diese gut recherchierte Romanbiografie sehr gerne gelesen. Mit ihrem Nachwort, warum Dian Fossey und ihr Handeln für die Berggorillas wichtig war, hat Susanna Leonard ihr Buch gelungen abgerundet.

Bewertung vom 03.09.2022
Das Geheimnis des Pilgers / Pilger Bd.2
Schier, Petra

Das Geheimnis des Pilgers / Pilger Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung der Pilger-Trilogie

"Das Geheimnis des Pilgers" ist nach „Das Kreuz des Pilgers“ der zweite Band der Pilger-Reihe der Autorin Petra Schier.

Die Handlung beginnt im Juli 1379. Conlin ist inzwischen Graf vom Langenreth, eigentlich eine Ehre, aber da sein Bruder den guten Ruf der Familie erfolgreich zugrunde gerichtet hat, bedeutet es für ihn eine Last. Er benötigt Geld, um die Ehre seiner Familie zu retten. Seine Verlobte Reinhild möchte ihn finanziell unterstützen, aber alles gestaltet sich schwieriger als gedacht.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, da ich die Ereignisse aus dem vorherigen Band noch lebendig in Erinnerung hatte. Das vorangestellte Personenverzeichnis ist hilfreich. So hatte ich einen guten Überblick über die zahlreichen Charaktere und konnte stets schnell nachschauen, wer zu wem in welchem Verhältnis steht.

Bereits nach wenigen Seiten habe ich mich zeitlich zurückversetzt gefühlt und konnte mir das Leben der Menschen gut vorstellen. Der Schreibstil von Petra Schier ist unkompliziert und flüssig zu lesen. Die Dialoge machen alles sehr lebendig und auch authentisch. Der Zeitgeist wird hier gut eingefangen und ich konnte durch die detaillierten Beschreibungen der Schauplätze direkt in die Örtlichkeiten des 14. Jahrhunderts eintauchen. Zu Beginn des Buches findet man eine Karte der Umgebung, durch die man sich sehr gut orientieren kann und so noch bildhafter vor Augen hat, wo sich alles abspielt.

Die einzelnen Charaktere werden gut und facettenreich dargestellt. Nicht jeder ist direkt zu durchschauen und keiner ist nur gut oder böse.

Von mir gibt es auch für den zweiten Teil eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Leser, die gut recherchierte Romane mit Spannung und interessanten historischen Hintergründen mögen.

Bewertung vom 03.09.2022
König der Bären / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.2
Walder, Vanessa

König der Bären / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.2


ausgezeichnet

Eine spannende und lehrreiche Geschichte über Bären

„König der Bären“ ist der zweite Band in der „Das geheime Leben der Tiere“-Reihe der Autorin Vanessa Walder.

Scout ist ein kleines Grizzly-Mädchen, das durch ein Unglück viel zu früh von seiner Mutter und seinem Bruder getrennt wird. Nun muss sie alleine zurechtkommen. Im Wald gibt es eine Menge Gefahren und Scout muss noch eine Menge lernen. Dazu heftet sie sich an die Fersen des Giganten. Der Gigant ist ein riesiges, kraftvolles Grizzly-Männchen, der eigentlich alleine und für sich lebt.

Scout erlebt eine Menge Abenteuer über die eine eine Vielzahl interessanter Informationen über Bären vermittelt werden. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie sammelt sind ebenso spannend wie lehrreich.

Scout ist eine tolle Protagonistin, die man einfach mögen muss. Es macht Spaß ihr Leben und ihre Erfahrungen zu verfolgen. Wir haben dabei eine Menge über Bären und ihr Leben gelernt.
Zusätzlich gibt es am Ende des Buches noch einmal „Noch Fragen?“ in denen es weitere interessante und informative Fakten gibt.

In dem Buch befinden sich zahlreiche schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Simona M. Ceccarelli, die das Gelesene gelungen abrunden.

Dieses Buch ist ebenso interessant, spannend und lehrreich wie der erste Band, in dem es um Wölfe ging. Beide Male werden in einer lebendigen und bewegenden Geschichte zahlreiche interessante Fakten verwoben. Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Band „Das geheime Leben der Tiere“ und sind gespannt, was wir dann alles Neues lernen werden.

Bewertung vom 01.09.2022
Gretas Geheimnis / Die Winzerin Bd.2
Engel, Nora

Gretas Geheimnis / Die Winzerin Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung um Greta und den Wein

„Gretas Geheimnis“ ist der zweite Band der Trilogie um die Protagonistin Greta von der Autorin Nora Engel. Nora Engel ist das Pseudonym der Autorinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar.

Die Handlung beginnt 1975 und schließt direkt an die Handlung aus dem vorherigen Band an. Greta hat den Kellermeister Bruno Bachstern geheiratet und das Erbe des Weingutes angetreten. Obwohl Greta wenig Erfahrung hat, stürzt sie sich tatkräftig in die Arbeit und meistert diese. Dabei werden ihr allerdings so einige Steine in den Weg gelegt und auch in ihrer Ehe läuft nicht immer alles wie gewünscht.

Aus Greta ist eine selbstbewusste junge Frau geworden, die sich ihren Weg sucht und findet. Obwohl ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte, mag ich Greta sehr. Sie stellt sich ihren Herausforderungen, ist offen, unvoreingenommen und freundlich.

Der Schreibstil des Autorenduos ist lebendig und liest sich leicht und angenehm. In einer unterhaltsamen Geschichte werden hier interessante historische Aspekte und Ereignisse, Umbrüche in der Politik und der Gesellschaft verwoben und Informationen rund um den Anbau von Wein und die Winzerei vermittelt.

Am Ende des Romans befindet sich eine Playliste, eine Literaturliste und eine mit TV und Film-Titeln. Dadurch werden die Erinnerungen an diese Zeit nochmals lebendiger. Aber auch wenn man diese zuvor nicht entdeckt, der Zeitgeist wird durch die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse gekonnt eingefangen und lebendig.

Wie zu befürchten, endet auch dieser Band mit einem Cliffhanger. Ich würde lieber heute als morgen weiterlesen, um zu erfahren, wie es für Greta weitergeht.

Bewertung vom 31.08.2022
Welcome to the jungle
Carter, Hilton

Welcome to the jungle


ausgezeichnet

Geniale Ideen & großartige Fotografien !

„Welcome to the jungle: Geniale Indoor-Projekte, unkomplizierte Pflanzen und das perfekte Styling für ein wildes Zuhause“ ist ein geniales, rundum gelungenes Buch des Autors, Instagram-Stars, Pflanzen- und Raumgestalters Hilton Carter, in dem jeder Pflanzenliebhaber etwas für sich entdecken kann.

In seinem Vorwort schreibt Hilton Carter, dass es ihm ein Anliegen war, mit diesem Buch seine Leser so sehr zu inspirieren, dass sie das Buch direkt zur Seite legen und mit der Umsetzung beginnen. In meinem Fall ist ihm das gelungen. Ich habe so viel Input erhalten, dass ich am liebsten direkt losgelegt hätte und lediglich daran gescheitert bin, dass ich noch einiges an Materialien besorgen muss und ich dauerhafte Veränderungen gerne wohl überlegt angehe.

Es gibt vier Abschnitte: „Wilde DIY Ideen“, „Wilde Pflanzen-Hacks“, „Wilder Apell“ und „Wilde Pflanzen“ und in jedem befinden sich geniale Fotos, die Carters Liebe und Leidenschaft für Pflanzen spürbar werden lassen.

In einfachen Worten werden hier 25 vollkommen unterschiedliche Ideen einfach erklärt. Für jedes Projekt gibt es eine ausführliche Anleitung mit einer Auflistung der benötigten Werkzeuge und eine Materialliste.

Es gibt eine Vielzahl von Pflanzenpflegetipps und Fachwissen über die richtige Topfauswahl, Beleuchtungsempfehlungen, Schädlingsvermeidung und vieles mehr.

Mich hat das Buch begeistert, da es inhaltlich und optisch einfach Spaß macht. Ich kann es jedem – egal ob grüner Daumen oder nicht – nur empfehlen.

Bewertung vom 27.08.2022
Sonnenblumentage
Bergmann, Frieda

Sonnenblumentage


ausgezeichnet

Das Leben steckt voller Möglichkeiten

„Sonnenblumentage“ ist ein wundervoller Wohlfühlroman der in Franken lebenden Autorin Frieda Bergmann.

Marie arbeitet als Floristin in einer kleinen Gärtnerei in einem Dorf in der Nähe von Bamberg. Eigentlich ist sie mit ihrem Leben ganz zufrieden und trotzdem stellt sie sich die Frage, ob das alles gewesen ist. Vielleicht hätte sie auch einmal etwas Neues probieren, etwas wagen, nicht immer den sicheren Weg gehen und aus ihrem Leben ausbrechen sollen ?

Als Marie sich zu einem Wellness-Wochenende mit ihrer Tante aufbricht, kommt alles anders als gedacht. Sie kommt an einen Punkt, an dem sie entscheiden kann und ab diesem Moment, nimmt der Roman einen ganz besonderen Verlauf.

Im Wechsel werden die weiteren Ereignisse aus zwei unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Es gibt den Erzählstrang „Was wäre, wenn sie geht“ und den „Was wäre, wenn sie bleibt“. Es entstehen zwei sehr unterschiedliche Lebenswege für die Protagonistin. Beide werden emotional, lebendig und sehr detailliert geschildert.

Während Marie in „Was wäre, wenn sie bleibt“ versucht ihren Freund Fabian aus seiner Lethargie zu reißen, beginnt in „Was wäre, wenn sie bleibt“ ein vollkommen neues Leben für sie, ein Leben voller Möglichkeiten, das Mut erfordert und Chancen bietet.

Ich habe beide Handlungsstränge gerne verfolgt, Die Charaktere wirken authentisch, die Dialoge sind lebendig und voller Emotionen. Es wird deutlich wie sehr einzelne Entscheidungen unser Leben nachhaltig verändern können. Als kleines Highlight gibt es zum Beginn der Kapitel kurze Sprichwörter/Weisheiten, über die es sich lohnt nachzudenken.

Der Roman liest sich wie ein leichter Sommerroman, enthält aber einiges an Tiefgang und lädt dazu ein, über sein Leben und die Möglichkeiten, die sich bieten nachzudenken.

Bewertung vom 27.08.2022
Ein Bild von einer Frau
Bub, Natascha

Ein Bild von einer Frau


ausgezeichnet

Auf der Jagd nach dem perfektem Foto

„Ein Bild von einer Frau“ ist ein historischer Roman, in dem die Autorin Natascha Bub eine fiktive Geschichte, um Inge Schönthal später Feltrinelli – im Roman Insa Schönthal – und ihre Begegnung mit Ernest Hemingway erzählt.

Mit dem Ziel Ernest Hemingway zu fotografieren reist Insa 1953 nach Kuba. Dies gestaltet sich schwieriger als gedacht, da Ernest Hemingway sie zwar sogar bei sich wohnen lässt, aber keineswegs vor die Kamera möchte. Wird es der jungen Frau gelingen ihr Foto zu bekommen ?

Der Schreibstil von Natascha Bub ist sehr lebendig und liest sich angenehm. Schon nach wenigen Seiten konnte ich die Atmosphäre der 1950er Jahre greifen und fühlte mich zeitlich zurückversetzt.

Insa ist eine mutige, zielstrebige, junge Frau. Ihr mangelt es weder an Selbstbewusstsein noch an Einfallsreichtum, um ihre Interessen durchzusetzen. Ihre Lebenslust, die Atmosphäre von Kuba, der Zeitgeist, das alles kam direkt bei mir an.

Ernest Hemingway bietet da einen starken Kontrast. Er lebt zurückgezogen, ist mürrisch, unhöflich und wirkt ein wenig verschroben. Obwohl die beiden auf den ersten Blick wenig Gemeinsamkeiten haben, verbindet sie mehr, als man denken mag.

Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen. Der Autorin ist es wirklich ganz großartig gelungen, um zwei historische Persönlichkeiten einen unterhaltsamen Roman zu konstruieren. Dabei merkt man, dass sie ausgiebig recherchiert hat. Mit ihrem Nachwort rundet sie das Gelesene gelungen ab. Ich fand es ebenso spannend das Buch zu lesen, wie auch etwas über die Entstehungsgeschichte des Buches zu erfahren.