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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1293 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2022
Eingemacht & zugedreht

Eingemacht & zugedreht


ausgezeichnet

Vielfältig - einfach - nachhaltig

„Eingemacht & zugedreht: 80 Rezepte und Ideen zum Einkochen, Trocknen, Fermentieren & Co.“ bietet zahlreiche Ideen, wie sich Lebensmittel einfach und nachhaltig haltbar machen lassen.

Ich muss zugeben, dass ich haltbar gemachten Lebensmittel bisher immer ein wenig skeptisch gegenüber stand. Aber nachdem ich nun zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten kennenlernen konnte, wie sich Lebensmittel haltbar machen lassen, habe ich richtig Spaß daran bekommen.

Das Buch bietet neun verschiedene Möglichkeiten Lebensmittel haltbar zu machen. Man kann sie trocknen, fermentieren, einfrieren, mit Essig, Salz oder Alkohol konservieren, mit Salz, haltbar machen, einfrieren, entsaften, einmachen und einkochen. Jede der Möglichkeiten wird zunächst allgemein erklärt bevor es im Anschluß konkrete Rezeptideen gibt. Die passenden Fotos machen direkt Lust dazu, diese auszuprobieren. Positiv finde ich auch das praktische Lesebändchen.

Ich habe zunächst das Brot im Glas ausprobiert und Karotten fermentiert. Beides hat perfekt funktioniert. In den Rezepten ist wirklich alles Schritt für Schritt beschrieben, so dass nichts schief gehen kann. Als nächstes kommt der Rote-Beete-Ketchup und der Mandelparmesan dran.
Ein Blick in das Buch lohnt sich, die Rezepte klingen nämlich alle so lecker, der Aufwand ist überschaubar und die Anzahl der Zutaten ist übersichtlich.

Bewertung vom 03.07.2022
Mama Melba
Conner, Christine

Mama Melba


ausgezeichnet

Ein Roman, der fassungslos macht und voller Emotionen steckt

Mit ihrem Roman „Mama Melba - Heimweh schmeckt wie Sauerkirschen“ hat mich die Autorin Christine Conner von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Die Handlung beginnt 1860. Melba ist Köchin und begibt sich aus dem Schwarzwald nach Louisiana. Dort findet sie auf der Plantage Belle Bleu eine Stellung als Köchin. Die anderen Angestellten nehmen sie nett auf und Melba lernt eine Menge über die dortige Küche. Leider erfährt sie aber auch eine Menge über die gesellschaftliche Unterschiede zwischen den Plantagenbesitzern und ihren Arbeitern. Jeden Tag muss sie mit ansehen wie ungerecht und unmenschlich es auf der Plantage zugeht. Melba kann die Situation nur schwer ertragen und als der Krieg ausbricht, gibt es die Hoffnung auf Freiheit.

Der Schreibstil von Christine Conner ist lebendig und bildgewaltig. Während des Lesens ist mein Kopfkino direkt angesprungen und gleichzeitig ist es ihr gelungen unzählige verschiedene Emotionen bei mir hervorzurufen.

Mama Melba ist eine starke Protagonistin, deren Leben bisher auch keineswegs gradlinig verlaufen ist, die sich im Verlauf der Handlung deutlich weiterentwickelt und die man einfach mögen muss. Die Charaktere werden authentisch dargestellt und dabei gibt es natürlich nicht nur sympathische Menschen. Der Krieg, die Versklavung, Unterdrückung und politische Ereignisse sind hier gekonnt mit der Handlung um Mama Melba verwoben worden. Es ist ein Stück Zeitgeschichte der Südstaaten, in der die damaligen Gräueltaten genauso dazugehören wie die Rezepte und Küche der Südstaaten.

Jedes Kapitel endet mit einem Rezept, so dass ich für mich zahlreiche Anregungen gefunden und große Lust bekommen habe, die Südstaaten-Küche für mich zu entdecken.

Gut gefällt mir auch, dass die Kapitelüberschriften das Alphabet sind, so wie das ganze Leben - wie schon ganz zu Beginn des Romans Melbas Mutter gesagt hat - vom Alphabet eingerahmt ist. Diese Kleinigkeiten machen alles zu einem stimmigen Gesamterlebnis.

Ich kann das Buch Buch jedem, der sich für Geschichte interessiert und gerne gut unterhalten wird, nur empfehlen.

Bewertung vom 03.07.2022
Feuerwanzen lügen nicht
Höfler, Stefanie

Feuerwanzen lügen nicht


ausgezeichnet

Freundschaft und Geheimnisse

„Feuerwanzen lügen nicht“ ist ein Roman für junge Leser ab elf Jahren über Freundschaft und alles was dazu gehört der Autorin Stefanie Höfler.

Nits und Mischa sind schon lange gut befreundet obwohl sie sehr unterschiedlich sind - vielleicht aber auch gerade deshalb. Der hibbelige, ewig quasselnde Nits und der ernste, schlaue, ruhige Mischa ergänzen sich einfach gut. Nits hat, so wie es unter Freunden ist, Mischa ausnahmslos alles geglaubt, bis er zum ersten Mal mit einer Unwahrheit konfrontiert wird, bei der es dann aber nicht bleibt. Es werden immer mehr Lügen und Nits wundert sich, dass er diese bisher nicht gesehen hat.

Obwohl es in der Geschichte hauptsächlich um Mischa geht, wird sie aus der Perspektive von Nits erzählt. Wir mochten Nits sehr, er quasselt einfach lebendig darauf los und nimmt sich nicht zurück. Jedes der Kapitel beginnt mit einem seiner Reime, die neugierig darauf machen, was nun folgen könnte.

Nach und nach erfährt man immer mehr über Mischa und seine Familie. Auch wenn Lügen nie eine gute Idee sind, wird hier verständlich warum Mischa lügt. Es gibt viele Themen, die Kindern und Jugendlichen einfach unangenehm sind und die sie noch nicht einmal ihren besten Freunden erzählen wollen. Stefanie Höfler spricht hier diverse dieser Themen an und stellt dabei gelungen dar, wie schwierig es sein kann sich anderen gegenüber zu öffnen, obwohl es nicht wirklich einen Grund dazu gibt.

Die Geschichte von Mischa und Nits gibt Mut offener mit Problemen umzugehen. Hier geht es um Freundschaft, Vertrauen, Familie, Lügen, Verletzungen und Mut. Damit werden so viele unterschiedliche Themenbereiche angesprochen, dass sich der Roman gut als Grundlage für tiefgreifende Gespräche eignet.

Bewertung vom 02.07.2022
P.S. Morgen bist du tot
Kurian, Vera

P.S. Morgen bist du tot


ausgezeichnet

Packend, fesselnd, anders

„P.S. Morgen bist du tot“ ist das gelungene Debüt der in Washington lebenden Autorin und Psychologin Vera Kurian.

An der John Adams University in Washington D.C. findet eine klinische Studie mit Psychopathen statt. Insgesamt sind es sieben, die nichts voneinander wissen. Eine von ihnen ist Chloe. Ihr ist die Studie ziemlich egal und sie wollte nur aus einem Grund an diese Uni. Sie will Rache an Will, der ihr in der Vergangenheit Unverzeihliches angetan hat. 60 Tage nach ihrer Ankunft will sie ihn umbringen und hat sich dafür einen detaillierten Plan zurechtgelegt. Allerdings werden dann innerhalb kurzer Zeit zwei Studienteilnehmer auf übelste Weise umgebracht und es entsteht der Verdacht, dass der Mörder es auf die Teilnehmer der Studie abgesehen hat. Chloe tut sich mit anderen Studienteilnehmern zusammen und sie versuchen gemeinsam herauszubekommen, wer dahintersteckt.

Der Schreibstil der Autorin ist richtig fesselnd. Kapitelweise werden die Tage bis zu Chloes Ziel Will umzubringen, heruntergezählt. Die Perspektive wechselt zwischen ihr und einigen der anderen Studienteilnehmern. Dabei gibt es äußerst aufschlussreiche Einblicke in die Gedankenwelt der Charaktere.

Chloe ist eine interessante Protagonistin. Sie ist sehr selbstbewusst, berechnend, zielstrebig und weiß, was sie will. Egal was passiert, sie verfolgt besessen ihr Ziel. Aber auch die übrigen Studienteilnehmer werden detailliert und authentisch dargestellt. Sie trauen sich gegenseitig kein Stück und ich wusste beim Lesen auch nicht mehr, wem ich trauen kann und wer falsch spielt. Man merkt, dass die Autorin Psychologin ist, da sie deren Gedankenwelt, wie sie ohne Gewissensbisse lügen und manipulieren gekonnt darstellt. Gleichzeitig gelingt es ihr Sympathien für ihre Charaktere zu erschaffen.

Die Schauplätze und das Leben der Studenten werden glaubwürdig beschrieben. Ich war wirklich durchgehend gefesselt und es haben sich zahlreiche Fragezeichen in meinem Kopf gesammelt, die durch verblüffende Wendungen gelöst wurden und neue hervorgerufen habe.

Ich fand diesen Thriller großartig und bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

Bewertung vom 30.06.2022
Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1
Valentine, Jenny

Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1


ausgezeichnet

Eine lebensfrohe Protagonistin voller Optimismus

„Ich bin Joy“ ist der erste Band der Die Joy-Applebloom-Trilogie der Autorin Jenny Valentine.

Der Name von der zehnjährigen Joy ist Programm. Sie ist eine süße, optimistische Protagonistin in deren Leben sich gerade so einiges verändert. Bisher ist sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester Claude um die Welt gereist und hat für ihr Alter schon eine ganze Menge gesehen und erlebt. Doch nun lebt sie mit ihrer Familie bei ihrem Großvater in England und besucht dort die Schule. Für Joy ist das alles ganz neu, feste Routinen gehörten bisher nicht zu ihrem Tagesablauf, aber sie sieht immer das Positive im Leben. Als auf dem Schulhof eine große alte Eiche gefällt werden soll, ist für Joy klar, dass sie etwas dagegen unternehmen muss und findet dabei in Benny einen Unterstützer und Freund.

Mit Joy hat die Autorin eine wirklich liebenswerte Protagonistin erschaffen. Das Buch ist aus ihrer Perspektive erzählt und ihre Gedanken und Ideen sind nachvollziehbar. Sie liebt das Leben und diese Lebensfreude kommt auf jeder Seite durch. Wenn sie ein Ziel hat, wird sie es auch erreichen.

In dem Buch befinden sich passende Zeichnungen der Illustratorin Claire Lefevre, die die Handlung gelungen abrunden.
Am Ende des Buches befindet sich ein Steckbrief „Alles über JOY“. Den hätten wir uns zu Beginn gewünscht, aber das ist nur eine Kleinigkeit, insgesamt finde ich das Buch rundum gelungen und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 30.06.2022
Die Familie
Krupitsky, Naomi

Die Familie


ausgezeichnet

Ein fesselnder Roman über Familienbande und Frauenfreundschaft

„Die Familie“ ist das Debüt der in San Francisco lebenden Autorin Naomi Krupitsky.

Die Handlung beginnt 1928 in Brooklyn und erstreckt sich über 20 Jahre. Die beiden Mädchen Sofia Colicchio und Antonia Russo sind im Mafia-Milieu groß geworden. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, verbindet sie eine innige Freundschaft. Während Sofia sehr lebendig ist und nicht übersehen werden kann, ist Antonia eine ruhige, abwartende Person, die aber alles genau wahrnimmt. Die Väter der beiden arbeiten für die „Familie“ - also die Mafia - , aber Antonias Vater möchte andere Wege gehen und verschwindet. Mit seinem Verschwinden entsteht ein Bruch in der Freundschaft von Antonia und Sofia.

Die Entwicklung der beiden Protagonistinnen ist gut und nachvollziehbar beschrieben. Beide Frauen durchleben einiges an Höhen und Tiefen. Auch die anderen Familienmitglieder sind interessante Persönlichkeiten, über die ich auch gerne noch mehr erfahren hätte.

Den Einblick in die den Clan der Mafia fand ich sehr interessant. Da ist auf der einen Seite, der Zusammenhalt innerhalb der „Familie“ – wie dass nach dem Verschwinden von Antonias Vater für sie und ihre Mutter gesorgt wird – und auf der anderen Seite diese kalten Taten abseits des Rechts.

Mich hat das Debüt über Freundschaft, Loyalität, Zusammenhalt und Familie gefesselt und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 28.06.2022
In fünf Jahren
Serle, Rebecca

In fünf Jahren


ausgezeichnet

Unerwartet – eine Geschichte über Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Verlust

„In fünf Jahren“ ist eine unvorhersehbarer Liebesroman der in New York und Los Angeles lebenden Autorin und Drehbuchschreiberin Rebecca Serle.

Dannie ist jemand, der seine Zukunft genau geplant hat. Sie weiß genau was sie will und sieht ihre Zukunft als Firmenanwältin in einer großen Kanzlei. Nach einem Traum stellt sie nun fest, dass die Zukunft etwas anderes für sie bereit hält. Bereits ab diesem Punkt verlief die Handlung anders als ich gedacht hatte. Dannie möchte ihr vorherbestimmtes Schicksal verändern. Aber kann das funktionieren ?

Über die Handlung selbst möchte ich an dieser Stelle gar nicht viel mehr verraten. Aber mich hat sie mehrfach überrascht. Immer wenn ich gedacht habe, dass ich nun wüsste wohin die Story führt, gab es eine Wendung. Diese war keineswegs an den Haaren herbeigezogen, sondern in sich stimmig und passend.

Der Schreibstil von Rebecca Serle liest sich sehr angenehm. Die Emotionen der Charaktere kamen voll bei mir an. Ich habe mit ihnen gehofft und gebangt, zwischendurch aber auch immer wieder gelacht.

Die Freundschaft zwischen Dannie und ihrer Freundin Bella ist einfach nur schön beschrieben. Die beiden sind vollkommen unterschiedlich und trotzdem seit Kindertagen gut befreundet.

Ich hatte eine leichte, humorvolle Liebesgeschichte erwartet, aber bekommen habe ich viel mehr. Es geht nicht nur um Liebe, sondern auch um Freundschaft, Beziehungen zwischen Lebenspartnern, Eltern, Kindern und Zusammenhalt. Dieser Roman geht unter die Haut, ruft Emotionen hervor und hat mich zutiefst berührt. Mir wird dieses Buch sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben.

Bewertung vom 27.06.2022
Der Bewunderer: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Bewunderer: Thriller


ausgezeichnet

Spannung bis zum Ende

„Der Bewunderer“ ist der siebte Band mit der Berliner Spezialermittlerin Laura Kern von der in Zons lebenden Thriller-Autorin Catherine Shepherd. Vorwissen aus den vorherigen Bänden ist zum Verständnis von diesem nicht zwingend notwendig und das Buch kann unabhängig gelesen werden.

Die Leiche einer Frau wird kunstvoll auf einer bemalten Leinwand angerichtet gefunden. Dieser groteske Mord ist ein Fall für die Spezialermittlerin Laura Kern und schon bald gibt es ein zweites Opfer, das wieder als Kunstwerk drapiert wurde. Die Ermittlungen sind schwierig, da die Ermittler keine Idee haben, was die Kunstwerke bedeuten könnten.

Bereits der Prolog aus Sicht des Bewunderers ist fesselnd und spannend. Durch die kurzen Kapitel und die Perspektivwechsel zwischen den Handlungssträngen und den Sprüngen aus der Gegenwart in die Vergangenheit, entwickelt das Buch schnell einen Sog, dem ich mich nur schwer entziehen konnte. Schnell hatte ich einen ersten Verdacht und hatte gleichzeitig unzählige Fragezeichen im Kopf, wie das alles zusammenhängen könnte.

Mit der Spezialermittlerin Laura Kern hat die Autorin einen sehr interessanten Charakter geschaffen, deren Fälle ich immer wieder gerne verfolge. Neben dem eigentlichen Verbrechen erfährt man stets auch ein wenig aus dem privaten Umfeld von Laura und ihrem Kollegen Max.

Der Erzählstil von Catherine Sheperd ist packend und eingängig, ihre Beschreibungen sind bildhaft und die Charaktere lebendig und authentisch.

Das Ende hat mich wieder einmal überrascht, war aber rund und schlüssig.

Mich hat auch dieser spannende Fall wieder bestens unterhalten und ich freue mich schon auf den nächsten Thriller mit Laura Kern.

Bewertung vom 25.06.2022
Sieben Kinder - eine Welt : Komm, ich zeige dir, wie ich lebe
Lamothe, Matt

Sieben Kinder - eine Welt : Komm, ich zeige dir, wie ich lebe


ausgezeichnet

Ein schöner Einblick in unterschiedliche Welten

„Sieben Kinder - eine Welt: Komm, ich zeig dir, wie ich lebe“ ist ein wunderschön illustriertes Bilderbuch des in Chicago lebenden Autor Matt Lamothe für Kinder ab sechs Jahren, in dem kulturelle Vielfalt gelungen dargestellt wird.

Sieben Kinder aus Italien, Japan, Indien, Peru, Uganda, Russland und dem Iran zeigen uns ihre Welt. Sie zeigen uns ihr Zuhause, stellen ihre Familien vor, berichten über ihr Schulsystem, ihre Mahlzeiten, ihre Freizeit und vieles mehr. In kurzen einfachen Sätzen, unterstützt durch detaillierte Illustrationen, werden die Unterschiede gut abgebildet.

Auf den letzten Seiten befindet sich ein informatives Glossar, in dem zahlreiche Ausdrücke in einfachen Worten erklärt werden.

Sehr gut gefielen mir auch die Innencover, auf denen eine Weltkarte abgebildet ist, die auf einen Blick vermittelt, wo sich die Länder aus denen die Kinder berichten, befinden.

Die Botschaft des Buches „Wir alle sind Teil derselben Welt“ wird hier gelungen vermittelt und durch die Farben der bunten Illustrationen - nicht zu knallig, aber farbenfroh - wird das Buch auch optisch zu einem Highlight.

Bewertung vom 23.06.2022
Von hier betrachtet sieht das scheiße aus
Osswald, Max

Von hier betrachtet sieht das scheiße aus


ausgezeichnet

Ein großartiges Debüt

„Von hier betrachtet sieht das scheiße aus“ ist der Debütroman des Autors und Comedians Max Osswald.

Der 29-jährige Ben ist müde vom Leben. Er hasst seinen Job, empfindet dabei weder Freude noch Spaß und hat dadurch seine sozialen Kontakte verloren. Diesen unhaltbaren Zustand will er beenden, aber ihm fehlt der Mut sich umzubringen. Es könnte je etwas schief gehen…. Deswegen beauftragt er durch seinen Dealer einen Auftragsmörder, der ihn in 50 Tagen umbringen soll.
Aber wie verbringt man seine letzten 50 Tage ?
50 Tage sind endlich und müssen genutzt werden. Dadurch verändert sich Ben und hat den Mut Dinge zu tun, die er ansonsten nicht erlebt hätte.

Der Schreibstil von Max Osswald ist großartig. Trotz der schwierigen Thematik gelingt es ihm mit bissiger Ironie und Sarkasmus seine Leser zum Lachen zu bringen. Er spricht aktuelle Themen, wie den Leistungsdruck in der Gesellschaft und den Sinn des Lebens an.

Mit Ben hat er einen sympathischen Protagonisten geschaffen, dessen Gedanken und Handeln nachvollziehbar sind. Einiges ist überdreht, die Ausdrucksweise ist zum Teil recht deutlich und nichts für empfindliche Ohren und gleichzeitig schwingt eine Melancholie mit, die ich nie vermutet hätte. Diese widersprüchliche Mischung ist zu einem gelungenem Gesamtwerk geworden, das mich emotional berührt und nachdenklich zurückgelassen hat.

Für mich passt hier alles, Layout, Schreibstil und Message – unbedingt lesen.