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Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2020
Nachts an der Seine (MP3-Download)
Moyes, Jojo

Nachts an der Seine (MP3-Download)


gut

Mit einem Taxi durch Paris.

Den Aufenthalt in Paris mit ihrem Freund Pete hat Nell schon eine Weile geplant und freut sich auch darauf, dass dieser nun bevorsteht. Am Londoner Bahnhof steht sie schließlich und wartet auf ihn – doch er taucht nicht auf, kommt nicht von der Arbeit los. So macht sie sich schon einmal auf den Weg und hofft, dass er nachkommt. Die erste Zeit alleine in Paris bringen einige kuriose Situationen mit sich und Nell muss sich selbst beweisen, dass sie manches auch alleine machen kann. Dann lernt sie auch noch den geheimnisvollen Fabien kennen…

Vor allem unterwegs sind Hörbücher für mich eine unheimlich praktische Angelegenheit – verkürzen sie doch bei Laufwegen die Zeit auf angenehme und unterhaltsame Art und Weise. Meist entscheide ich mich für kürzere Hörbücher, so auch diesmal, dieses Hörbuch hatte eine Spielzeit von gut zwei Stunden.

Von Jojo Moyes habe ich bislang nur ein Buch gelesen, aber wohl schon einmal ein Hörbuch gehört. Ebenso war mir Luise Helm als Sprecherin bekannt, wobei sie mir diesmal etwas positiver aufgefallen ist. Sie spricht die Geschichte angenehm und verständlich, manchmal könnte für mich noch ein Ticken mehr Betonung dabei sein, aber das empfinde wohl nur ich so. Ansonsten ist das Hörbuch auch inhaltlich absolut verständlich, man merkt aber meiner Ansicht nach, dass Jojo Moyes aus Großbritannien kommt – einfach an der Art wie sie schreibt bzw. ihre Protagonisten denken lässt.

Die Geschichte war für mich ganz unterhaltsam und gut nachvollziehbar. Es ist interessant, wie man dabei den ein oder anderen Ort in Paris kennenlernt, Nell auf ihrer Reise begleitet. Im gesamten hat mich die Geschichte jetzt aber nicht so gepackt, habe ich einfach schon spannendere, überzeugendere und interessantere Hörbücher gehört. Fast war es so, dass ich Nell gerne mal einen „Arschtritt“ verpasst hätte, damit sie mal aus dem Knick kommt. Natürlich kann man ihre Emotionen auch verstehen, aber manche Menschen stehen sich selbst teilweise auch ein wenig im Weg…

Für mich war es ein Hörbuch, welches mich zwar unterhalten hat, was ich aber nicht unbedingt nochmal hören müsste bzw. überhaupt hätte hören müssen. Die Geschichte klang für mich vielversprechend und spannend, leider plätscherte sie dann eher so dahin. Vielleicht gibt es Menschen, die diese Art und Weise mögen, ich gehöre einfach nicht dazu. Noch dazu wird Luise Helm leider nicht zu einer Lieblingshörbuchsprecherin, hier gefallen mir stimmlich andere Sprecherinnen einfach ein bißchen besser. Von mir gibt es für dieses unterhaltsame, irgendwie eher durchschnittliche Hörbuch 3 von 5 Sternen, bei einer Empfehlung bin ich unentschlossen.

Bewertung vom 27.03.2020
Männer sind auch nur Menschen
Staudinger, Nicole

Männer sind auch nur Menschen


ausgezeichnet

Weil es eben immer noch hapert bei der Gleichstellung.

Warum eigentlich lassen wir Frauen uns von Männern immer wieder die Welt erklären, obwohl wir es selbst vielleicht sogar besser wissen? Mit diesem Buch zeigt die Schlagfertigkeitsqueen Nicole Staudinger auf, dass es oftmals die Ladys sind, die den Laden zusammenhalten und zeigt auf, wie man sich hier in den unterschiedlichsten Situationen schlagfertig behaupten kann.

Da ich von Nicole Staudinger schon verschiedene Bücher gelesen habe, hatte ich in etwa eine Ahnung was hier vom Schreibstil auf mich zukommt. Der Schreibstil hat mir auch hier wieder gut gefallen, denn die Autorin schreibt in einer angenehmen, locker-leichten aber sehr durchdachten Art. Oftmals so, dass man auch mit schmunzelt, aber auch staunt dank der enthaltenen schlagfertigen Aussagen. Für mich war dieser Stil inhaltlich sehr gut verständlich.

Beim Lesen merkt man manchmal, dass sie genau so schreibt, wie ihr manche Sachen in den Sinn kommen – was es für mich aber authentisch macht. So liefert sie auch immer wieder kurze Anekdoten zum jeweiligen Thema, die vielleicht ein wenig abschweifen. Für mich war das beim Lesen absolut in Ordnung. Dabei ist mir auch aufgefallen, wie oft es tatsächlich noch so ist, dass manche Dinge zwischen Mann und Frau mit zweierlei Maß gemessen werden. Dass man hier oftmals manches mit einer anderen Erwartungshaltung angehen sollte, vielleicht nicht immer absolut festgelegt sein sollte, welche Rollenbilder erfüllt werden müssen…

Bei manchen Kapiteln findet man anschließend als Fazit die Überlebensstrategie(n) noch kurz aufgeführt, dies ist jedoch nicht bei jedem Kapitel der Fall. Ich fand dies ganz praktisch, so dass man hier in kurzer Form noch einmal mit auf den Weg bekam, was wirklich hilfreich ist. Auch war es interessant, dass verschiedene Interviews im Buch aufgeführt sind – mit verschiedensten Frauen, so beispielsweise mit Lili Lorenz, freie PR-Frau. Diese Interviews waren für mich definitiv abwechslungsreich und interessant, so gab es hier noch spannende und informative Ansätze.

Alles in allem hat mir das Buch unheimlich gut gefallen. Ich wurde gut unterhalten, bin teilweise aber auch über manche Umgangsformen erschrocken, andererseits konnte ich manches leider auch bestätigen. Meiner Ansicht nach muss hier noch „nachgebessert“ werden – denn es kann doch nicht angehen, dass man beispielsweise einem Berater automatisch mehr Geld zahlen würde als einer Beraterin. (Nicole Staudinger hat hier ein ähnliches Beispiel aus ihrer eigenen beruflichen Laufbahn aufgeführt – und ihr Trick war dann sehr zum Schmunzeln, aber eigentlich ist es ein Armutszeugnis, dass es überhaupt dazu kommen musste…)

Eigentlich sollten dieses Buch gerade mal die Männer lesen, die sich Frauen oftmals herablassend gegenüber verhalten… Vielleicht kam der Aspekt jetzt zu kurz, deshalb sei er definitiv nochmal erwähnt: Nicole Staudinger schimpft in diesem Buch keinesfalls andauernd über die Männer, im Grunde schimpft sie auch nicht, sondern zeigt eben negative Beispiele auf. Genauso führt sie aber auch auf, dass wir die Männer natürlich brauchen – und auch nicht ohne leben wollen. Es ist also keinesfalls ein Männer-Hasser-Buch…

Von mir gibt es eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 25.03.2020
Niedertracht, 4 Audio-CDs
Maurer, Jörg

Niedertracht, 4 Audio-CDs


sehr gut

Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd – und in den Bergen garantiert auch nie eine Leiche.

Eine Leiche wird gefunden, und das in der Gipfelwand des bayrischen Kurortes, im Werdenfelser Land. Doch wie kam die Leiche dort hin, denn man findet keinerlei Kletterausrüstung bei ihr. So muss Kommissar Jennerwein ermitteln – und als wäre das alles nichts, Mut maßt die Bevölkerung natürlich fleißig, was weitere Opfer anbelangt. Außerdem gibt es eine merkwürdige Mückenplage, einen Imker, der auf einmal zu Geld gekommen ist und noch verschiedene skurrile weitere Personen – doch was haben die alles mit diesem Fall zu tun?

Zum Hörbuch „Niedertracht“ bin ich mehr zufällig gekommen. Generell finde ich solche Alpenkrimis ja auch immer wieder sehr unterhaltsam, von daher war ich auf diese Geschichte sehr gespannt.

Gesprochen wird das Hörbuch von Jörg Maurer, dem Autor, selbst, was mir sehr gut gefallen hat. Er stammt wohl selbst aus dem bayrischen Alpenland, aus Garmisch-Partenkirchen, so dass er hier sprachlich toll die verschiedensten Personen mit tollem Dialekt darstellen konnte. (Es sind aber nicht nur Bayern dabei, auch andere Personen spricht er richtig toll.) Mir hat das Zuhören so richtig viel Spaß gemacht, denn so war es richtig authentisch, da jeder so klang, wie man ihn/sie sich auch vorgestellt hat.

Die Geschichte ist durchaus spannend, absolut durchdacht und auch ganz schön turbulent zeitweise. Man bekommt von verschiedenen Personen etwas erzählt, merkt, dass vieles miteinander verknüpft ist, kann aber noch nicht direkt die richtigen Schlüsse ziehen. Das war einerseits wirklich richtig spannend, mit der Zeit aber auch ganz schön anstrengend. Gerade die Forschung um den Mückenschwarm und die entsprechenden Erkenntnisse waren sicher eine immens spannende Überlegung, waren für mich aber leider ein bißchen zu konstruiert. Ansonsten fand ich aber die restliche Geschichte, um die es ja hauptsächlich dabei geht, wirklich richtig spannend und gut gemacht.

Für mich war dieses Hörbuch ein großer Hörgenuss. Die Spieldauer von gut sechs Stunden (5 CDs) verging dank der spannenden Geschichte wirklich schnell. Es war wirklich sehr überlegt, immer wieder lustig und auch dank der verschiedenen Personen sehr vielfältig. Mir hätte es gereicht, wenn manche Verknüpfung bzw. Besonderheit nicht dabei gewesen wäre, aber für andere ist das sicher wichtig und gerade deshalb interessant. Mir war es dann einfach ein bißchen zu viel, weniger hätte auch gereicht, da die grundsätzliche Geschichte schon ziemlich spannend und richtig gut war.

Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen für ein wirklich spannendes, unterhaltsames und auch lustiges Hörbuch, das toll von Jörg Maurer gelesen wurde. Ich kann hier definitiv eine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 24.03.2020
Vis-à-Vis Reiseführer Paris, m. 1 Karte

Vis-à-Vis Reiseführer Paris, m. 1 Karte


ausgezeichnet

Mit einem Taxi nach Paris...

Dieser Reiseführer mit fast 450 Seiten Inhalt gibt einem viele Einblicke in die französische Hauptstadt Paris. Dank einem kleinen Beilagenheft "So schmeckt Paris" kann man anschließend zuhause leckere Rezepte wie einen Croque-Madame oder auch Macarons framboise (Himbeere) ausprobieren. Ebenso findet man hinten im Buch einen entnehmbaren Faltplan, der praktischerweise aus beschichtetem Papier besteht.

Dieser Reiseführer ist so gegliedert, dass man zuerst einmal eine Vorstellung von Paris erhält, geschichtliches darüber erfährt und auch Tipps für Themen- und Tagestouren erhält. Weiter werden dann die verschiedenen Stadtteile einzeln aufgeführt, vom Marais bis über das Quartiert Latin bis hin zu Montmatre. Mit der Ausführung von weiteren Abstechern und Spaziergängen. Weiterhin erhält man Tipps für Gäste in Paris (Hotels, Restaurants, Shopping, Unterhaltung, Paris mit Kindern) sowie Grundinformationen, was praktische Hinweise, Informationen über die Anreise, einen Stadtplan sowie einen Sprachführer beinhaltet.

Zu Beginn eines Kapitels über die verschiedenen Stadtteile erhält man eine Karte zum Überblick, in diese sind schon die verschiedenen Sehenswürdigkeiten eingezeichnet. Weiterhin sind die Stadtteile toll mit kleinen Details erläutert, so einer gezeichneten Übersichtskarte mit Hinweise auf Museen, die dann mit einem kleinen Bild versehen sind. Anschließend sind die Sehenswürdigkeiten dann näher erläutert - zusammen mit der Lage auf dem Stadtplan, ggf. den Öffnungszeiten und der nächsten Metro-Haltestelle. Generell bekommt man hier wirklich viele Informationen, die einen fast ein wenig überfahren können - denn dieser Reiseführer ist wirklich umfangreich.

Auch die Restaurant-und Einkaufstipps sind wirklich vielfältig und geben einen guten Überblick, wo man was bekommen kann. Ebenso informativ sind die Angaben über die Anreise sowie die Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs in Paris. Hier erhält man einen guten Einblick. Bevor man dann im Buch verschiedene Stadtpläne findet, ist ein Kartenregister aufgeführt, so findet man zielsicher jede Adresse im Stadtplan, zumal man vorab auch eine Erläuterung dafür findet, ebenso eine Übersicht über die Legenden. Mit einem kleinen Sprachführer Französisch schließt das Buch dann fast, ein Pariser Métro und RER (der Regionalzug)-Plan bilden den Abschluß. In der Klappbroschur findet man dann noch einen großen Paris Plan, welcher praktischerweise beschichtet ist (zum Schutz vor Wasser/Nässe, möglicherweise aber auch mit wasserentfernbarem Stift beschreibbar) und auf der Rückseite noch nützliche Hinweise (Entfernungen, Nahverkehrsnutzung) enthält.

Dieser Reiseführer ist wirklich super umfangreich, er enthält Informationen en masse. Man kann hier wirklich viel an Informationen für sich rausholen, ich kann aber auch verstehen, wenn einem diese vielen Angaben zuviel sind. Für mich war es gerade zum Nachlesen wirklich interessant und auch hilfreich, man erfährt über die einzelnen Stadtviertel unheimlich viel - und das hat mir richtig gut gefallen. Das kleine Mini-Kochbuch ist wirklich schön gemacht und bietet für zuhause dann leckere Erinnerungen zum Selbstkochen an. Die beschichtete Karte habe ich als recht nützlich empfunden, wobei man heute auch dank dem Handy ja viel an Navigation steuern kann.

Für mich war es ein interessanter und wirklich gehaltvoller Reiseführer, der für unterwegs in der Handtasche aufgrund der Größe zwar nicht geeignet war, aber als Vorbereitung gut gedient hat, ebenso abends immer wieder informativ war, beim Vorbereiten geholfen hat. Von mir gibt es eine Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.03.2020
Alles von einem Brett
Fazis, Birgit

Alles von einem Brett


gut

Ein Brotzeitbrett halt.

Mit diesem „Koch“buch erhält man die unterschiedlichsten Ideen für verschiedene Brotzeitplatten. Mal orientalisch, mal bayrisch, mal für einen Filmabend – je nach Lust und Laune und Geschmack.

Beim Kochen bzw. der Essenszubereitung mag ich es gerne abwechslungsreich, von daher war ich auf die verschiedenen Rezepte gespannt. Denn die klassischen Brotzeitbretter kennt man in Franken natürlich – da kann vom Angemachten (Käse, auch Obatzter genannt) über den geräucherten Schinken bis hin zum Rotgelegten oder Presssack – serviert mit frischem Brot – vieles dabei sein.

Im Vorwort zu diesem Buch wurde ich in meiner Vorfreude ein wenig ausgebremst. Hier ist ständig die Rede vom „Crowdpleaser-Board“. Was ist an „Brotzeitbrett“ denn so falsch? Ja, mich nerven solche englischen Begriffe, vor allem weil man doch nicht alles übernehmen muss… Bei den anschließenden Tipps geht’s dann auch mit solchen Begriffen weiter, denn man brauch für drunter natürlich ein „Board“ – oder halt Platten, Tabletts. (Was ist an „Brett“ jetzt so schlimm?) Und darf auch zusätzliche „Props“ nicht vergessen… nun ja… (Als Empfehlung sei hier auch mal gesagt, dass man eine zum Servieren geeignete Steinplatte – egal ob Marmor, Schiefer etc., am besten in einem entsprechenden Betrieb kauft, da hier Auswahl und Preis definitiv besser sind als in Deko-Handelsketten. Das aber nur am Rande.)

Anschließend kommen die unterschiedlichsten Platten bzw. Bretter, die natürlich mit einem tollen Foto abgebildet sind. Die Fotos machen definitiv Lust auf die verschiedenen Lebensmittel und zeigen, wie man hier die unterschiedlichen Speisen miteinander kombinieren kann. Von der Frühstücksplatte über das dreierlei Hummus-Brett bis hin zum Tex-Mex-Brett oder auch der pfiffigen Kindergeburtstagssause vom Brett. Da findet man beispielsweise kleine Brezel-Hot-Dogs, Käse-Sesam-Stangen, Süßknabbereien oder auch lustigen Geburtstagskuchen am Stiel. (der definitiv toll aussieht, aber ob es den Aufwand wert ist, muss dann jeder für sich selbst entscheiden) Auch gibt es eine Game-Day-Platter mit Mini-Burgern und leckeren Ofen-Pommes, anschließend eine wohl klassische Ladies-Night-Platte – mit ganz viel Salat und Frischkäsebällchen.

Das ist mir in der Bezeichnung ein bißchen zuviel Klischee in der Bezeichnung, hätte es da nicht auch eine „grüne Blumenwiese-Platte“ sein können? (es sind essbare Blüten drauf). Bei den jeweiligen Platten findet man unter der Überschrift einen kurzen Text, in dem die verschiedenen Zutaten der Platten auch teilweise nochmal mit erwähnt werden, da nicht immer alle abgebildeten Speisen zubereitet werden müssen. Hier findet man zum Schluß der zugehörigen Rezepte eine kurze Aufzählung über die weiteren Zutaten fürs Brett. Die einzelnen Rezepte sind immer kurz und knackig mit Zutaten und Zubereitung aufgeführt.

Ja, ich bin ein wenig zwiegespalten hinsichtlich der verschiedenen Brotzeitbretter, wie ich sie nenne. Grundsätzlich sind da tolle Anregungen dabei, aber manchmal habe ich mich auch gefragt, ob manche Rezepte nicht etwas übertrieben sind. (Kapern im Sesam-Mantel, die man im heißen Öl anbrät und anschließend halbseitig im gerösteten Sesam wälzt.) Wirklich gut gefallen haben mir Rezepte wie das fürs Pfannenbrot oder Hummus, den man in dreierlei Varianten noch abwandeln kann. Auch Rezepte für Dips finde ich generell toll – und manchmal braucht es ja nur ein wenig Anregung in optischer Form, damit man auf die ganz eigene zusammengestellte Platte kommt. Insofern erhält man diese hier definitiv.

Dennoch muss ich sagen, dass ich mir hier alles in allem irgendwie noch mehr von diesem Zubereitungsbuch erwartet habe. Die Fotos sind alle wirklich toll, es sind schöne Ideen dabei, aber eben auch welche, die ich als übertrieben empfunden habe. Auch die sprachliche Bezeichnung war für mich ein nerviger Punkt, ebenso wie die „Klischee“-Platte(n). Insofern gibt es von mir 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unents

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2020
Peter Tschaikowsky. Schwanensee
Courtney-Tickle, Jessica

Peter Tschaikowsky. Schwanensee


ausgezeichnet

Ein musikalisches Bilderbuch für klein und groß.

Der böse Zauberer Rotbart hat die Prinzessin Odette in einen Schwan verzaubert, sie mit einem Bann belegt. Tagsüber verwandelt sie sich in einen Schwan, nachts wird sie wieder zum Menschen. Der Bann kann nur durch das Versprechen wahrer Liebe gebrochen werden…

Die Geschichte von Schwanensee ist ja eine recht bekannte Geschichte, die es in den verschiedensten Ballettinszenierungen gibt. Nun war ich auf dieses Musik-Bilderbuch zum Hören gespannt und muss gleich sagen: es ist für mich das schönste Buch, das ich seit langer Zeit in Händen gehalten habe.

Das Buch kommt in einem etwas größeren Format daher, größer als A 4, nicht ganz A 3. Es wirkt sehr wertig auf mich, wohl zuerst durch das schöne Cover und die tolle Machart. Die einzelnen Szenen im Buch sind mit einem kleinen Stück Text versehen, hier wird dann die Geschichte Stück für Stück erzählt. Ansonsten ist es jeweils ein großes Bild, auf dem man so wunderbar viel entdecken kann. So kann das Buch meiner Ansicht nach von kleinen wie großen Menschen gelesen werden, wobei selbst ein Anschauen schon ausreicht um die Geschichte verstehen zu können.

Die Zeichnungen sind wirklich unheimlich liebevoll gemacht, sehr detailliert, farbenfroh und aussagekräftig. Man kann sich hier im Bilderbuch-gucken verlieren. Des weiteren gibt es je Seite natürlich noch die Musik zur Szene: Es ist abgebildet, so man in einem bestimmen Bereich drücken muss, damit die entsprechende Musik erklingt. Und die ist wirklich wunderbar! Für meinen Geschmack könnten die Stücke alle noch ein Stück länger sein. Lediglich bei einem Musikstück habe ich mal die Zeit „gestoppt“, hier waren es ungefähr 11 Sekunden. Für mich könnten hier durchaus einige Minuten lang Musik erklingen, denn man kann ja nebenbei noch so viel auf den Bildern entdecken.

Die kurzen Musikeinspieler sind natürlich die klassischen Lieder von Tschaikowsky, ganz klar. Von wem genau diese hier gespielt wurden, geht für mich aus dem Buch nicht ganz hervor. Ganz hinten im Buch findet man noch eine Übersicht über die Musikstücke, so kann man hier noch einmal dank Markierung die jeweiligen Stücke hören und weiß genau Bescheid, um den wievielten Akt und welche Szene es sich handelt. Ebenso findet man ein Glossar über Begriffe direkt daneben.

Mir gefällt dieses Buch unheimlich gut. Es ist ein Bilderbuch, das für Kinder und Erwachsene geeignet ist. Für Kinder gibt es so viel auf den Bildern zu entdecken, so dass sie sich, wenn sie noch nicht im Lesealter sind, auch selbst ein bisschen damit beschäftigen können. Natürlich kann man es dann auch entsprechend vorlesen oder später selbst lesen lassen. Auch als Erwachsener kann man im Buch und der Musik regelrecht versinken. Ich hätte mir gewünscht, dass die Musikstücke noch ein bisschen länger abspielbar sind, also ruhig mal ein-zwei Minuten lang. Natürlich ist das aber ein Erwachsenen-Empfinden, für Kinder kann es eben schnell mit Ungeduld bzw. Langeweile verbunden sein. Ein kleines Manko ist für mich allerdings, dass man teilweise schon echt kräftig auf die Abbildung drücken muss, damit die Musik abgespielt wird. Hier war es schon so, dass man mehrere Versuche gebraucht hat, bis die Musik läuft. Das fand ich ein bisschen schade.

Von mir gibt es für dieses wunderbar illustrierte und musikalische Bilderbuch 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung. Ein Buch, das nicht nur für Ballett-Freunde etwas ist.

Bewertung vom 16.03.2020
111 Gründe zu tanzen
Bales, Lisa

111 Gründe zu tanzen


ausgezeichnet

Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel nichts mit dir anzufangen

Tanzen ist etwas, das wir alle schon als Kinder getan haben. Oftmals nimmt es mit den Jahren ab, dabei gibt es doch so viele wunderbare Gründe, es viel öfter zu tun! Lisa Bales führt in diesem Buch 111 verschiedene Gründe auf – und überzeugt so hoffentlich auch den letzten Tanzmuffel…

Tanzen ist für mich vor allem in den letzten Jahren immer interessanter geworden, als Teenager war ich da nicht wirklich begeistert von… Mit den Jahren hat mich Tanzen dann immer mehr begeistert, wenngleich in einer Zuschauerposition z.B. beim Ballett oder in der eigenen Freizeit beim Tanzen, Zumba machen, nun ja. Von daher war ich gespannt auf die 111 Gründe, die Lisa Bales hier aufführt.

Der Schreibstil des Buches hat mir ganz gut gefallen, es liest sich angenehm, wenngleich es weniger Unterhaltungsliteratur also doch eher „Überzeugungsliteratur“ ist. Will heißen, es ist natürlich manchmal auch sachlich und fachlich, bringt Thesen ein und führt diese auch aus. Nichtsdestotrotz hat mir der Stil gut gefallen und es hat sich angenehm lesen lassen.

Bei den Gründen ist es so, dass diese in elf verschiedene Kapitel eingeteilt sind – beginnen von Motiven fürs Tanzen, der Körper- bzw. Geistgesundheit, dem Tanz als Lebensgefühl oder auch einem Kapitel namens „Keine Hemmungen vorm Tanzen“. So entwickelt man beispielsweise Körperbewusstsein beim Tanzen, was natürlich auch das Selbstbewusstsein stärkt. Außerdem – man merkt es ja selbst auch – tanzen die Endorphine, die Glücksgefühle direkt mit einem mit. Allein diese Gründe sollten doch absolut überzeugen, finde ich.

Mir hat die Aufführung gut gefallen, wenngleich ich manchmal ein bißchen das Gefühl hatte, dass die aufgeführten Gründe ein wenig ähneln. Was bei 111 Gründen natürlich auch mal vorkommen kann, ist kein Vorwurf meinerseits. Für mich hätten es auch 55 Gründe fürs Tanzen getan, denn wer will, der tut es – und dafür brauch es dann gar nicht enorm viele Auslöser. Einige ganz und voll überzeugende reichen dann auch schon. Für mich eine spannende, interessante und unterhaltsame Lektüre, die mich überzeugt hat. Entsprechend vergebe ich hier 5 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus. Und jetzt bitte alle: das Tanzbein schwingen. Egal wie und wo.

Bewertung vom 13.03.2020
Notruf 110 (Band 2)
Friese, Hartmut

Notruf 110 (Band 2)


ausgezeichnet

Abwechslung im Polizeialltag

In diesem Buch berichtet der Polizist Hartmut Friese über seinen beruflichen Alltag bei der Polizeiinspektion Neustadt/Aisch. Die Schilderungen betreffen die 90er Jahre – und weiter zurück liegende Jahre.

Kuriose Geschichten aus dem Polizeialltag finde ich schon immer interessant, insofern habe ich mich gefreut, wieder einmal etwas darüber zu lesen. Wenn einem eine Gegend dann auch noch etwas bekannt ist, ist dies natürlich zusätzlich ganz amüsant – und man die ein oder andere Örtlichkeit eben kennen könnte. (Wenngleich die Geschehnisse über zwanzig Jahre zurückliegen, d.h. auch hier gab es ordentlich Veränderung.)

Der Schreibstil von Hartmut Friese hat mir unheimlich gut gefallen, er schreibt sehr angenehm, gut verständlich, dennoch sehr überlegt in der Wortwahl teilweise. Natürlich fließt auch mit ein, dass er ein waschechter Franke ist, was das ganze aber einfach authentisch macht.

Zwischendurch sind die Geschichten auch immer noch mit Karikaturen vom POK Alfred Berger von der Kriminalinspektion Ingolstadt versehen. Diese lockern das gesamte Buch noch zusätzlich auf.

Von den Geschichten kommt hier verschiedenstes vor, so gibt es den Ehemann, der spät heimkommt und sich beim Nachbarn noch an den Blumen bedient, damit die Ehefrau nicht gar so verärgert ist. Oder auch das Pärchen, welches sich im Foyer einer Bankfiliale sehr unbeobachtet fühlt und so intime Momente miteinander teilt. Abwechslungsreich sind die Geschichten also auf alle Fälle – und dadurch auch sehr angenehm zu lesen.

Für mich war es wieder eine sehr unterhaltsame Lektüre, die mir richtig gut gefallen hat. Es liest sich angenehm, locker, leicht und man muss immer wieder schmunzeln und lachen. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2020
Wir von der anderen Seite
Decker, Anika

Wir von der anderen Seite


ausgezeichnet

Eine wunderbare Geschichte, die so viel echtes Leben beinhaltet.

Rahel wacht im Krankenhaus auf und weiß eigentlich erstmal gar nichts mehr, sie denkt, dass Weihnachten ist, dabei ist längst der Silvestertag. Mit der Zeit versteht sie, dass sie auf der Intensivstation liegt, im Koma lag. Ihre Familie kümmert sich um sie und hilft ihr, die als Autorin für Drehbücher für Komödien tätig ist, durchaus mit Humor auf die Beine. Doch das ist nicht unbedingt leicht, denn so wirkt beispielsweise der Medikamentenentzug so, dass Rahel ein winkendes Eichhörnchen sieht...

Von „Wir von der anderen Seite“ hatte ich schon einiges gehört und gelesen, folglich war ich sehr gespannt über das Buch und hab mich sehr gefreut, als es mir dann über den Weg lief. Nun hatte ich bei den fast 400 Seiten etwas Respekt, allzu dicke Bücher sind insofern nicht direkt mein Fall, dass sie mich erst mal einschüchtern. Dieses Buch war aber dann kurz nach dem Lesen gar nicht so - denn es flog nur so dahin.

Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen, das Buch liest sich wirklich sehr angenehm, ist unterhaltsam, humorvoll und aber doch auch emotional, denn die Geschichte lässt einen absolut nicht kalt. Es war gut und verständlich zu lesen, längere Sätze haben mich hier nicht gestört bzw. sind mir auch nicht negativ aufgefallen. Fremdwörter oder Fachbegriffe kommen nicht unbedingt großartig vor, natürlich hin und wieder mal welche medizinischer Natur, diese werden aber durchaus auch verständlich erläutert.

Die Geschichte hat mich sehr gepackt, denn sie ist sehr bewegend und unterhaltsam zugleich. Man hat Teil am Leben und am aktuellen Gesundheitsstand von Rahel, bei der ich immer ein wenig grübeln musste, ob es sich dabei nicht doch um Anika Decker selbst handelt. (Was ich später online in einer Hörbuch-Empfehlung des Rundfunks als bestätigt gefunden habe.) Dabei bekommt man wirklich tiefe und ehrliche Einblicke, sieht, wie manches mit Humor genommen wird, wie der Humor gelegentlich schwerfällt, da sich manches am Gesundheitszustand leider nicht so schnell ändern bzw. bessern will. Ich habe beim Lesen wirklich mitgefühlt, aber auch oft gelacht, denn in gewisser Weise ist hier Galgenhumor im Spiel. Auch die Geschichte rund um ein abzugebendes Drehbuch, unangenehme Menschen in diesem Geschäft und die schwierige finanzielle Situation waren ein spannender Einblick.

Für mich war dies eine richtig tolle Lektüre, eine, die unterhaltsam und lustig war, voller Humor, die aber auch sehr berührend und emotional war. Ich hatte das Buch fast an einem Abend durch, was wirklich für ein gut geschriebenes Buch spricht, wie ich finde. Von mir gibt es eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen.