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Benutzername: 
Manja Teichner
Wohnort: 
Krefeld
Über mich: 
mein Blog: http://manjasbuchregal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1027 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2014
Die Analphabetin, die rechnen konnte
Jonasson, Jonas

Die Analphabetin, die rechnen konnte


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Freuen Sie sich darauf, was diesem herrlich verrückten Autor für seine neue Protagonistin eingefallen ist!
Die aberwitzige Geschichte der jungen Afrikanerin Nombeko, die zwar nicht lesen kann, aber ein Rechengenie ist, fast zufällig bei der Konstruktion nuklearer Sprengköpfe mithilft und nebenbei Verhandlungen mit den Mächtigen der Welt führt. Nach einem besonders brisanten Geschäft setzt sie sich nach Schweden ab, wo ihr die große Liebe begegnet. Das bringt nicht nur ihr eigenes Leben, sondern gleich die gesamte Weltpolitik durcheinander...
(Quelle: carl's books)

Meine Meinung:
Nombeko ist eigentlich eine Latrinenträgerin. Als Jugendliche aber wurde sie von einem Auto angefahren. Der Fall wurde vor Gericht verhandelt und Nombeko wurde schuldig gesprochen. Sie hatte nicht genug darauf geachtet wohin das Auto fuhr. Sie wird verurteilt 7 Jahre als Angestellte eines Ingenieurs zu arbeiten. Dieser ist zuständig für die Entwicklung des südafrikanischen Atomprogramms. Während der Arbeit stellt sich Nombeko als klüger heraus als anfangs gedacht. Sie kann sehr gut mit Zahlen umgehen und wird schließlich zur rechten Hand des Ingenieurs.
Sie entwickelt eine Atombombe mit, die sie allerdings ihr Leben lang begleiten wird …

Der Roman „Die Analphabetin, die rechnen konnte“ stammt vom Autor Jonas Jonasson. Es ist das zweite Buch des schwedischen Autors, für mich allerdings war es der erste Roman von ihm. Seinen „Hundertjährigen“ kenne ich leider nicht.

Die Protagonistin Nombeko war mir sehr sympathisch. Sie kommt auf Afrika und ist ein Waisenmädchen. Sie ist intelligent und hat sich auf ihre Weise mit ihrem Leben arrangiert. Ich persönlich empfand Nombeko als bemerkens- und bewundernswert.

Auch die anderen Charaktere, Jonas Jonasson hat eine Vielzahl von ihnen in die Geschichte eingebracht, sind mit Liebe zum Detail ausgearbeitet und dargestellt. Durch die große Zahl erst wird die Handlung komplex.

Der Schreibstil des Autors ist spritzig und gut lesbar. Ich hatte während des Lesens Spaß und teilweise musste ich sogar richtig lachen. Der Stil von Jonas Jonasson ist wirklich einzigartig.
Die Handlung selber ist komplex und vielseitig. Man wird als Leser von der ersten Seite an mit einem sehr rasanten Erzähltempo in ihren Bann gezogen und erst am Ende wieder losgelassen. Der Protagonistin Nombeko gönnt er beinahe kaum eine Verschnaufpause.
Einerseits ist das Geschehen witzig, wirkt aber irgendwie auch skurril und konstruiert. Man darf nicht alles so ernst nehmen was man liest.
Jonas Jonasson hat auch gesellschaftskritische Themen wie das Wettrüsten der verschiedenen Länder oder auf Rassismus ins Geschehen eingebaut und in seiner Geschichte verpackt.

Fazit:
„Die Analphabetin, die rechnen konnte“ von Jonas Jonasson ist ein außergewöhnlicher Roman.
Liebevoll gestaltete Charaktere und ein einzigartiger Stil haben mich zusammen mit der tollen Idee hinter der Geschichte absolut begeistert und überzeugt. Für mich war dies bestimmt nicht das letzte Buch dieses Autors.
Absolute Leseempfehlung!

62 von 109 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.01.2014
Tödliches Element / Drowning Bd.1
Ward, Rachel

Tödliches Element / Drowning Bd.1


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Er kommt zu sich. Ein Tropfen trifft sein linkes Auge. Dann schießt Regen aus dem grauen Himmel. Er dreht den Kopf zur Seite, spuckt Schlamm und Kies aus, entdeckt ein Gesicht, wenige Meter entfernt. Haare kleben wie dünne Schlangen auf der Stirn. Aus dem Mundwinkel rinnt Wasser. Bleiche Haut, dreckverschmiert, geschlossene Augen. Es ist sein eigenes Gesicht!
Als Carl aufwacht, ist Rob tot. Doch Carl kann sich an nichts erinnern. Nicht, wie sein Bruder ertrunken ist, oder warum sie an dem See waren und auch nicht, weshalb Neisha, die offensichtlich bei ihnen war, Todesangst vor ihm hat. Er weiß nur, dass er herausfinden muss, was passiert ist. Bevor vollendet wird, was an jenem Tag begann.
(Quelle: Chicken House)

Meine Meinung:
Als Carl aufwacht weiß er nicht wo er ist und wie er dahin gekommen ist. Neben ihm liegt sein Bruder Rob, tot, ertrunken. Aber wie konnte das passieren?
Im Krankenwagen sitzt Carl Neisha gegenüber, die ganz plötzlich Todesangst vor ihm hat. Nur warum? Hat er etwa etwas mit dem Tod von Rob zu tun?
Carl hält es nicht aus, Rob ist allgegenwärtig und Wasser macht ihm plötzlich eine Heidenangst. Er versucht mit allen Mitteln herauszufinden was wirklich am See passiert ist und warum Rob sterben musste …

Der Mystery-Thriller „Drowning – Tödliches Element“ stammt von der Autorin Rachel Ward. Es ist der Auftakt einer Trilogie. Für mich war es das erste Buch der Autorin, ihre „Numbers“ – Trilogie kenne ich leider nicht.

Der Protagonist Carl ist 15 Jahre alt. Er kann sich, als er erwacht an rein gar nichts erinnern. Sein Gedächtnis ist wie ein Sieb. Carl kommt aus einer schwierigen Familie. Sein Vater ist weg, die Mutter trinkt und er selber stand immer im Schatten seines Bruders Rob. Im Verlauf versucht Carl herauszufinden war am See passiert ist, Nach und nach kommen Dinge aus der Vergangenheit ans Licht. Für mich persönlich wirkte Carl recht authentisch, wenn er mir zu Beginn auch noch unsympathisch war. Dies änderte sich aber mit der Zeit.
Neisha war Robs Freundin. Sie bleibt allerdings recht blass, man erfährt nur so viel über sie wie Carl in seinen Erinnerungen preisgibt. Mit ihr hatte ich so meine Probleme, wirklich warm wurde ich nicht mit ihr.
Rob ist zwar ertrunken, doch irgendwie ist er trotzdem allgegenwärtig. Er scheint jemand gewesen zu sein, der recht gewalttätig war und sich nicht so gerne etwas sagen ließ.

Der Schreibstil der Autorin ist jugendlich und einfach gehalten. Man kann die Seiten recht schnell weglesen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Carl in der Ich-Perspektive. So weiß man als Leser immer nur das was Carl weiß und rätselt mit ihm mit.
Die Handlung selber ist mysteriös gestaltet. Die Atmosphäre ist recht düster und irgendwie auch beklemmend. Wasser ist hier das zentrale Element.
Den Beginn empfand ich als eher verhalten. Es scheint als trete man auf der Stelle, kommt nicht weiter. Nach und nach aber baut sich Spannung auf und gegen Ende war ich dann doch gefesselt.

Das Ende selber kam anders als erwartet. Es war dann irgendwie doch nicht so bedeutend wie ich es erwartet hatte. Dennoch ist es absolut stimmig zur gesamten Geschichte.

Fazit:
„Drowning – Tödliches Element“ von Rachel Ward ist ein sehr guter Mystery-Thriller und Auftakt der Trilogie.
Eine düstere Atmosphäre, ein gut dargestellter Protagonist und eine, nach einem eher verhaltenen Beginn, doch fesselnde Handlung, haben mir spannende Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

Bewertung vom 12.01.2014
Ellin
Millman, Christine

Ellin


sehr gut

Als Kind überlebt Ellin als Einzige einen Überfall auf die Farm ihrer Familie. Seitdem steht sie im Dienst von Lord Wolfhard auf der Festung Hammerfelsen. Der Lord ist eine grausame Person, die Festung ist ziemlich düster.
Eines Tage wird der Lord zudringlich, doch Ellin verweigert sich ihm. Daraufhin prügelt er sie beinahe zu Tode. Ellin beschließt in dieser Situation, dass sie fliehen möchte. Ihr Weg führt sie im fremde Gebiete, sie trifft auf merkwürdige Gefährten, die ihr helfen aber nicht unbedingt das sind was sie vorgeben zu sein. Vor allem Kylian ist mürrisch und scheint eine Abneigung gegen Ellin zu haben. Durch die Flucht verändert sich Ellins Leben von Grund auf, doch die Gefahr durch Lord Wolfhard ist noch nicht gebannt …

Der Fantasyroman „Ellin“ stammt von der Autorin Christine Millman. In ihrem Buch entführt die Autorin, deren erster Roman dies für mich war, ihre Leser in eine Zeit, die dem Mittelalter gleicht.

Ellin ist eine 17-jährige junge Frau. Als Kind hat sie schreckliches erlebt, doch der Schrecken ist auch danach nicht vorbei. Bei Lord Wolfhard wird sie unterdrückt und muss sich sogar seine Zudringlichkeit gefallen lassen. Doch Ellin ist eine starke Persönlichkeit mit einem starken Willen. Sie möchte sich das nicht länger gefallen lassen und flieht. Zu Beginn eher unsicher entwickelt sich Ellin zu einer selbstbewussten und mutigen jungen Frau, die mir persönlich sehr sympathisch war.
Kylian ist ein Kämpfer wie er im Buche steht. Nach außen wirkt er recht mürrisch und eher kalt. Tief in Inneren aber entwickelt er Gefühle für Ellin. Diese gibt er aber lange nicht zu, auch zum Schutz von Ellin. Seine Gefährten sind Kylian treu ergeben, sie vertrauen ihm vollkommen. Mit der Seherin Geldis verbindet Kylian ein besonderes Verhältnis.

Auch die zahlreichen Nebenfiguren, wie Kylians Gefährten, hier besonders Jesh, der ebenso Gefühle für Ellin hat, oder auch Lord Wolfhard sind Christine Millman gut gelungen. Sie alle haben Ecken und Kanten, wirken daher sehr realistisch. Zu manch einem hätte ich mir aber schon ein paar mehr Details gewünscht.

Der Schreibstil der Autorin ist etwas gewöhnungsbedürftig. Sie schreibt poetisch und nach etwas Einlesezeit auch flüssig und gut lesbar. Der Stil passt aber gut zur gesamten Geschichte und zur der Zeit in der die Handlung spielt.
Geschildert wird das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven. Hierfür hat Christine Millman den personalen Erzähler verwendet. So bleibt allerdings eine gewisse Distanz zum Gesamtgeschehen.
Die Handlung selber wird je weiter man voranschreitet immer spannender. Die Spannungskurve steigt kontinuierlich an. Man ist von Beginn an direkt mitten im Geschehen. Das Vergangene wird erst nach und nach erläutert. Die komplette Handlung wirkt schlüssig aufgebaut und ist nachvollziehbar. An manchen Stellen allerdings hat sich Christine Millman zu sehr in Beschreibungen verloren und das Geschehen rückt etwas in den Hintergrund.
Die eingebaute Liebesgeschichte zwischen Ellin und Kylian wirkt realistisch und ist richtig schön. Sie beginnt langsam und vorsichtig und entfaltet sich dann vollends.

Das Ende ist abgeschlossen, es handelt sich hier um einen Einzelband. Es ist zufriedenstellend und rundet das Buch gut ab.

Fazit:
Der Fantasyroman „Ellin“ von Christine Millman ist gar nicht mal so schlecht.
Charaktere, die realistisch wirken, eine interessante Grundidee und eine kontinuierlich spannender werdende Handlung machen dieses Buch nicht nur für Liebhaber dieses Genre interessant.
Durchaus lesenswert!

Bewertung vom 09.01.2014
Solange die Nacht uns trennt / Sternenseelen Bd.2
Pflieger, Kerstin

Solange die Nacht uns trennt / Sternenseelen Bd.2


ausgezeichnet

Mittlerweile sind einige Monate vergangen seit Lilly Raphael kennengelernt und sich in ihn verliebt hat. Raphael ist eine Sternenseele und deshalb können sie nur nachts für ein paar Stunden ihre Liebe ausleben. Tagsüber weiß Raphael nicht wer Lilly ist, kann sich an nichts erinnern. Lilly leidet sehr unter dieser Situation, so sehr das sie sich wünscht selber eine Sternenseele zu sein, um mit Raphael zusammen sein zu können.
Und plötzlich wird ihr dieser Wunsch erfüllt. Sie stirbt und wird tatsächlich zu einer Sternenseele. Doch dieses Dasein ist ganz anders als sie es sich ausgemalt hat. Außerdem stellt sich heraus, sie ist nicht der wiedergeborene Zwillingsstern von Raphael, sondern der von Mikael, einem geheimnisvollen Neuen.
Was wird Lilly nun tun? Und was ist mit der Sternenbestie, die die Stadt bedroht?

Der Fantasyroman „Solange die Nacht uns trennt“ stammt von der Autorin Kerstin Pflieger. Es ist der zweite Teil der „Sternenseelen“ – Reihe. Teil 1 „Wenn die Nacht beginnt“ hat mich im Mai letzten Jahres sehr begeistert und so war ich nun gespannt darauf wie es wohl weitergehen wird.

Die Charaktere des Buches sind teilweise bereits aus Teil 1 bekannt, es kommen aber auch neue hinzu.
Lilly wirkt mittlerweile erwachsener, selbstbewusster und handelt nicht mehr so unentschlossen und übereilt wie noch im ersten Band. Für Raphael würde sie alles tun, sie liebt ihn über alles und möchte einfach nur mit ihm zusammen sein. Mir war Lilly hier in diesem Teil sogar noch sympathischer als bereits im ersten Band.
Auch Raphael hat sich entwickelt. Er ist ebenfalls selbstbewusster und übernimmt nun Verantwortung. Auch ihn mochte ich nun noch mehr als eh schon.
Neu hinzugekommen ist Mikael. Er wirkt sehr geheimnisvoll, allerdings bleibt er was weitere Charakterzüge bzw. Eigenschaften angeht etwas blass. Hier hätte Kerstin Pflieger noch mehrherausholen können.

Neben den Protagonisten gibt es noch weitere Charaktere, wie beispielsweise Samuel, der natürlich nicht fehlen darf, die Kerstin Pflieger ebenso wunderbar herausgearbeitet hat.

Der Schreibstil der Autorin ist, wie auch im Vorgängerband, flüssig und gut lesbar. Sie passt sich der Zielgruppe, den jugendlichen. Mit einem recht jugendlich gehaltenen Stil an.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Lilly, wobei Kerstin Pflieger erneut die personale Erzählperspektive verwendet.
Die Handlung selber ist von Beginn an spannend und fesselt ungemein. Sie knüpft an Teil an, es empfiehlt sich daher diesen vorher zu lesen, da sonst Zusammenhänge verloren gehen. Die Idee der Geschichte ist durchdacht, interessant und sehr gut nachvollziehbar. Man fragt sich als Leser eigentlich immerzu wie es mit Lilly und Raphael weitergehen wird, was mit ihrer Liebe ist.

Das Ende wirkt etwas schnell abgehandelt. Es scheint soweit abgeschlossen zu sein. Jedenfalls habe ich keinerlei Idee was Kerstin Pflieger im 3. Band aufgreifen wird, wie es weitergehen könnte. Hier müssen wir Leser uns wohl überraschen lassen.

Fazit:
„Solange die Nacht uns trennt“ von Kerstin Pflieger ist eine wirklich gelungener 2. Band der „Sternenseelen“ – Reihe.
Reifere Charaktere, ein flüssiger Schreibstil und eine gut umgesetzte interessante Handlung konnten mich, trotz kleiner Schwächen, wie beispielsweise dem raschen Ende, fesseln und machen neugierig auf einen 3. Band.
Absolut zu empfehlen!

Bewertung vom 08.01.2014
Sechs Richtige und eine Falsche
Hasselbusch, Birgit

Sechs Richtige und eine Falsche


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Ein fabelhaftes Lotto-Märchen und ein warmherzig-witziger Liebesroman
Jeden Morgen prüft Jule (33) mit ihrem Opernglas die Position ihres Lieblingsschuhs in der Auslage gegenüber - bis der Stiefel endgültig weg ist. Und an besagtem Morgen ist noch einer weg: Der Kerl, der gerade noch schlafend in ihrem Bett gelegen hatte. Egal. Erst mal schnell in den Sender, denn es gilt, eine Story über Lotto-Millionäre auf die Beine zu stellen. Während Jule sich mit Schuhen, Männern und Millionären unterschiedlichster Prägung herumschlägt, geschehen wundersame Dinge: Die Antworten ihrer Freunde auf die Frage "Welchen Wunsch würdest du dir mit den Lotto-Millionen erfüllen?" werden wahr, und sie selbst gerät in Verdacht, die Lotto-Fee zu sein …
(Quelle: Deutscher Taschenbuch Verlag)

Meine Meinung:
Jule Claussen ist angestellt bei einem regionalen Radiosender der Stadt Hamburg. Von ihrem Chef erhält sie eine interessante Aufgabe. Der Jackpot im Lotto wurde geknackt und Jule soll nun den Gewinner ausfindig machen und vors Mikro locken. Bis dahin soll sie ehemalige Gewinner interviewen und Umfragen zum Thema Lotto machen.
Nach dem Beitrag „Was mach ich mit einem Lottogewinn?“ passiert es plötzlich, ein ominöser Spender erfüllt den Leuten plötzlich ihre Wünsche. Egal ob ein Kinoabend oder auch etwas kostspieligere Dinge, er ist zur Stelle. Als Erkennungsmerkmal hinterlässt er jedes Mal einen Aufkleber in Kleeblattform.
Als Jule letztlich sogar behauptet, sie habe den Jackpot geknackt, ist das Chaos mehr als perfekt …

Der Roman „Sechs Richtige und eine Falsche“ stammt von der Autorin Birgit Hasselbusch. Sie ist bereits eine bekannte Autorin, für mich persönlich war dieses Buch aber das erste von ihr. Doch es werden mit Sicherheit weitere folgen.

Jule ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie ist ein Mensch wie du oder ich, hat eigentlich immer so ihre kleinen aber auch größeren Problem. So herrscht quasi immer Ebbe auf ihrem Konto, neue Schuhe oder so sind da eigentlich nie drin. Jule hat zudem einen Freund, der kommt und geht wann es ihm passt. Aufgewachsen ist Jule ohne Vater, ihre Mutter hat sie alleine großgezogen.
Verena ist Jules beste Freundin, jemand den man so wirklich gerne als Freundin haben möchte. Sie ist Jule eine große Stütze, ist immer für sie da. Einmal in der Woche unternehmen die beiden Frauen etwas gemeinsam, sie besuchen einen Zumba-Kurs. Hier führt Jule auch ihre Umfragen bei den anderen Frauen durch.
Carl ist quasi Jules Ersatzpapa. Er war in ihrer Kindheit immer für sie da, hat aber auch jetzt immer ein offenes Ohr für sie.

Der Schreibstil der Autorin ist locker, leicht und richtig toll zu lesen. Humorvoll beschreibt sie Szenen, es kam nicht selten vor das ich wirklich schmunzeln musste.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Jule in der Ich-Perspektive. So lernt man die Protagonistin noch besser kennen und schließt sie ins Herz.
Die Handlung selber ist durchdacht und interessant. Der Alltag in einer Radioredaktion wird gut dargestellt, man lernt sogar noch etwas dabei. Natürlich ist es auch spannend zu lesen wie Jule den Gewinner ausfindig zu machen versucht oder auch wie der ominöse Spender Dinge erfüllt.

Das Ende selber hat mir wirklich sehr gefallen. Es kam überraschend und ist sehr gelungen. Es gibt dem Buch eine ganz besondere Note.

Fazit:
„Sechs Richtige und eine Falsche“ von Birgit Hasselbusch ist ein locker leichtes Buch, ideal für zwischendurch.
Eine sympathische Protagonistin, der humorvolle Stil und die interessante aber auch spannend aufgebaute Handlung bescherten mir wirklich unterhaltsame Lesestunden.
Lesenswert!

Bewertung vom 06.01.2014
Es wird keine Helden geben
Seidl, Anna

Es wird keine Helden geben


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Eigentlich ist es doch ein ganz normaler Montagmorgen. Miriam wäre sogar fast zu spät gekommen hätte ihr Freund Tobi ihr keine SMS geschrieben. Und doch ist an diesem Tag alles ganz anders.
Kurz nach der Pause passiert es, es knallt, mehrfach und total laut. Schüsse wie sich herausstellt, ein Amoklauf an Miriams Schule. Es gibt Tote und Verletzte, Tobi verliert auch sein Leben. Miriam sieht ihn liegen kann ihm aber nicht helfen, ist unfähig sich auch nur zu bewegen, hat sie doch selber Angst zu sterben. Sie überlebt am Ende, doch alles ist von nun an anders. Das unbeschwerte Leben ist vorbei, geblieben ist Schmerz und Trauer.
Wie wird Miriam mit dem Erlebten weiterleben können?

Der Jugendroman „Es wird keine Helden geben“ stammt aus der Feder der jungen Autorin Anna Seidl. Sie war gerade mal zarte 16 Jahre alt, als sie dieses Buch, ihr Debüt, geschrieben hat.

Miriam, die Protagonistin, ist eigentlich ein ganz normales 15-jähriges Mädchen. Sie geht aufs Gymnasium, hat Freunde und ist verliebt in Tobi. Ihr Leben ist für sie schön so wie es ist. Durch den Amoklauf verändert sich Miriam. Sie wird ruhiger, in sich gekehrter, zieht sich total zurück. Niemand kommt mehr an sie heran. Zu sehr schmerzt sie der Tod von Tobi, sie vermisst ihn jeden Tag aufs Neue. Miriam ist aber auch wütend. Sie gibt zum einem dem Amokläufer Mathias, einem Jungen aus ihrer Parallelklasse, die Schuld an allem aber auch sich selbst irgendwie, denn sie war nicht immer wirklich nett zu Mathias. Hat sie etwa diese Katastrophe mit verschuldet? Nach und nach lernt Miriam mit dem Erlebten umzugehen, doch ganz die Alte werden geht nicht mehr.

Auch die ganzen anderen Charaktere, wie Miriams Freundinnen, ihre Eltern aber auch die Lehrer und Mitschüler, jeder Einzelne gehört in die Geschichte, hat einen festen Platz in ihr. Man lernt als Leser durch diese Personen auch andere Richtungen kennen wie man mit einem Amoklauf umgehen kann.

Der Schreibstil der Autorin ist packend, schonungslos, berührend aber auch sehr eindringlich. Man kann als Leser eigentlich gar nicht anders, man liest und liest und wird immer tiefer ins Geschehen hineingezogen. Manchmal allerdings wurde mir die erdrückende Atmosphäre dann doch zu viel, ich musste Pausen einlegen um das Gelesene zu verarbeiten, zu verstehen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Miriam in der Ich-Persepktive. Man erhält so als Leser einen tiefen und ungeschönten Einblick in Miriams Gedanken und Gefühle.
Die Handlung umfasst so vieles. Der Amoklauf ist nicht das zentrale Thema, obwohl er immer wieder angeführt wird. Er wird bereits zu Anfang auf ein paar Seiten beschrieben, Seiten die Gänsehaut erzeugen. Es geht vielmehr um das Leben mit dem Erlebten, um Trauerbewältigung, Verlust, Schmerz, das Verarbeiten der Bilder, die sich im Kopf eingebrannt haben. Aber auch die Frage nach dem „Warum“ kommt auf. Hätte man die Tat vielleicht verhindern können? Es sind so viele Dinge, die Anna Seidl aufgreift und dem Leser näher bringt, so viele Sachen, die einem im Gedächtnis haften bleiben und über die man nachdenkt.
Am Ende habe ich das Buch sichtlich bewegt zugeschlagen.

Fazit:
„Es wird keine Helden geben“ von Anna Seidl ist ein Debütwerk das es in sich hat.
Schonungslos, gefühlvoll und mit Hilfe einer starken Protagonistin bringt Anna Seidl dem Leser Themen näher, die zum nachdenken und drüber reden anregen. Ein Buch das lange nachhallt.
Absolut empfehlenswert!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2014
Die verborgenen Insignien des Pan / Pan-Trilogie Bd.3 (eBook, ePUB)
Regnier, Sandra

Die verborgenen Insignien des Pan / Pan-Trilogie Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Felicity hat eine Mission, sie soll die Insignien des Pan ausfindig machen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn gleichzeitig herrscht bei ihr auch ziemliches Gefühlschaos. Sie weiß einfach nicht wie sie Lee nehmen soll, was er wirklich will. Und an ihrer Schule werden es immer mehr Jungs, die auf sie fliegen.
Während eines Zeitsprungs wird Felicity von den Drachen entführt. Sie wollen, dass sie ihnen statt den Feen die Insignien aushändigt. Doch das kann Felicity nicht, weiß sie doch selbst nicht was die Insignien sind. Denn es gibt gleich zwei Bilder, die auf die Insignien hindeuten.
Als sich die Lage in der Anderwelt dramatisch zuspitzt ist es nun an Felicity die Lage zu entspannen.
Kann sie ihre Mission erfüllen und die Insignien ausfindig machen? Und wie geht es mit ihr und Lee weiter?

Der Fantasyroman „Die verborgenen Insignien des Pan“ stammt aus der Feder der Autorin Sandra Regnier. Es ist der 3. Und abschließende Teil der „Pan-Trilogie“ um Felicity und den Halbelfen Lee.

Die Charaktere des Buches sind bereits sehr gut bekannt und beliebt aus den beiden Vorgängerbänden.
Felicity ist erwachsener und reifer als noch zu Beginn. Sie wirkt entschlossen die Insignien zu finden. In diesem Teil erfährt sie viel über sich, ihre Vergangenheit und ihre Familie. Immer wieder ist sie oft mehrere Tage weg, macht weitere Zeitreisen, die verborgene Geheimnisse lüften sollen.
Lee ist einfach noch immer er selbst. Mit einem Unterschied, endlich will und kann er nicht mehr ohne seine Felicity sein. Er will ihr seine Gefühle beweisen, ihr zeigen, dass er es ernst meint.
Endlich ist nun auch soweit, die Liebe zwischen Felicity und Lee ist endlich vorhanden. Bisher wurde sie nur angedeutet, nun aber gibt Sandra Regnier ihr endlich den Raum, den sie braucht, lässt sie Teil der Geschichte werden.

Auch die Nebencharaktere sind bekannt und ebenso wundervoll gestaltet. Manch einer drängt nun mehr in den Vordergrund, andere wiederum gehen eher etwas zurück. Wer gut oder böse ist, das ist lange Zeit unklar. Doch gerade das macht es ja so interessant.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und mitreißend. Man kann gar nicht anders als lesen um zu erfahren wie es nun endet.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Felicity in der Ich-Perspektive. Der Leser ist mit ihr verbunden, fiebert so mit ihr mit.
Die Handlung selber toppt nochmals die Vorgängerbände um einiges. Band 3 knüpft an den zweiten Teil an, es gibt keinerlei Rückblenden oder ähnliches. Man muss die beiden ersten Teile unbedingt kennen um der Handlung folgen zu können. Die Handlung ist spannend, fesselt ungemein und das Tempo ist extrem hoch. Langeweile, keine Chance. Immerzu passiert etwas, es gibt Wendungen, teilweise geht es richtig Schlag auf Schlag.

Das Ende ist spannend und endlich werden alle Stränge, die noch offen sind, zusammengeführt und aufgelöst. Alle offenen Fragen werden zufriedenstellend beantwortet. Es ist ein würdiger Abschluss einer wirklich fantastischen Trilogie.

Fazit:
„Die verborgenen Insignien des Pan“ von Sandra Regnier ist ein einmaliger und erstklassiger Abschluss der „Pan-Trilogie“.
Noch spannender und fesselnder führt die Autorin ihre Charaktere in ein würdiges Ende, das den Leser zufrieden aber auch mit einem weinenden Auge, da es nun zu Ende ist, zurücklässt.
Absolut zu empfehlen! Nicht nur Teil 3, sondern die komplette Trilogie!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.