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Benutzername: 
Igelmanu
Wohnort: 
Mülheim

Bewertungen

Insgesamt 997 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2018
Udo Lindenberg liest die Weihnachtsgeschichte nach Udo, m. Audio-CD
Gottfried Böttger, Norbert Wieh

Udo Lindenberg liest die Weihnachtsgeschichte nach Udo, m. Audio-CD


sehr gut

Die Hirten waren völlig von den Socken, aber da sagte der Engel schon: »Jungs, keine Panik, ich hab ’ne göttliche Nachricht für euch.«

Ich bin ein alter Udo-Fan, daher musste auch diese von ihm gelesene Weihnachtsgeschichte bei mir einziehen. Das hat sich gelohnt, ich hatte beim Hören großen Spaß!

Typisch schnodderig liest er vor, der Text vermittelt zwar die ursprüngliche Botschaft, aber eben auf Udo-Art. Darauf muss man sich einlassen, diese Weihnachtsgeschichte klingt anders als gewohnt. Kann daher aber auch solche Hörer ansprechen, denen die althergebrachte Sprache zu verstaubt ist.

Auch spricht Udo ein paar Dinge aus, die in den Evangelien nicht so deutlich erwähnt werden. Beispiel: Bei Lukas heißt es lediglich, dass sich für Maria und Josef kein Raum in der Herberge fand. Udo lässt den Wirt, der das Paar in einen Stall schickt, aussprechen, was er sich womöglich dabei gedacht hat.
»Na ja, für die Ausländer da könn‘ wir das schon mal machen. Die können ruhig zu den Eseln und Kühen. Die sind sowieso nix Besseres gewohnt.«

Die CD läuft über ungefähr 25 Minuten, neben der Weihnachtsgeschichte erklingen (rein instrumental) ungewöhnlich eingespielte Klassiker wie „Stille Nacht“, den Abschluss bildet wiederum ganz klassisch das Läuten der Weihnachtsglocken vom Kleinen Michel. Hamburgs „Kleinem Michel“, der St. Ansgar-Kirche, kommt übrigens der Verkaufserlös zugute, präzise gesagt der benötigten neuen Orgel. (Falls sich jemand über die kurze Laufzeit der CD wundern sollte: Die Weihnachtsgeschichte ist nun mal nicht länger.)

Im Begleitbuch findet sich neben der Weihnachtsgeschichte nach Udo auch noch die nach Lukas und die nach Matthäus. Wer also vergleichen möchte, kann das hier tun.

Fazit: Die heilige Story mal ganz anders. Mir hat’s gut gefallen!

Bewertung vom 23.12.2017
Weihnachtliches Wunder (eBook, ePUB)
Planert, Angela

Weihnachtliches Wunder (eBook, ePUB)


sehr gut

»Weiter! Er musste weitergehen! So schwer wie heute war ihm das Laufen noch nie gefallen, obwohl er seine Füße gar nicht mehr spürte. Nur der Blick zwischen den Schneeflocken, das langsame Vorwärtskommen, bestätigte ihm, dass sie noch da sein mussten.«

Der neunjährige Erylan ist aus dem Waisenhaus geflohen, in dem er nur schlecht behandelt wurde. Es ist bitterkalter Winter und der Kleine versucht, sich selbst durchzuschlagen. In einem leerstehenden Haus findet er eine Zuflucht und hängt seinen Erinnerungen nach, an seine verstorbene Mutter, den verschwundenen Vater und an das letzte gemeinsame Weihnachtsfest…

Eine sehr stimmungsvolle Kurzgeschichte ist das! Die Kälte und die Beschwernisse, denen der kleine Kerl ausgesetzt sind, werden so intensiv beschrieben, dass man richtig mitfühlt und mitleidet. Als erwachsener Leser ahnt man schon früh, worauf die Handlung hinauslaufen wird, Kinder werden sicherlich Spannung empfinden. Kleinen und großen Lesern wird klar, dass Weihnachten die Zeit der Wunder ist und dass man sich gestatten sollte, zu hoffen.

Schöne und treffende Illustrationen begleiten den Text. Sie sind ausschließlich schwarz-weiß, was mir persönlich sehr gut gefiel, Kindern würden die Zeichnungen vielleicht in bunt noch mehr zusagen.

Ich würde die Geschichte in erster Linie zum Vorlesen empfehlen. Vom Schwierigkeitsgrad her wäre der Text auch für selbstlesende Grundschüler geeignet, doch finden sich noch ein paar Fehler im Text und das ist meiner Meinung nach für junge Leser nicht förderlich. Darüber hinaus kann man die Geschichte natürlich auch ohne Kind lesen ;-)

Fazit: Eine stimmungsvolle Kurzgeschichte für Kinder und Erwachsene, die an Weihnachtswunder glauben (möchten)

Bewertung vom 10.12.2017
Das Mädchen, das Weihnachten rettete
Haig, Matt

Das Mädchen, das Weihnachten rettete


ausgezeichnet

»Weißt du, wie Wunder funktionieren?
Wie Rentiere am Himmel fliegen? Wie der Weihnachtsmann in einer einzigen Nacht um die ganze Welt reisen kann? Wie man die Zeit anhalten und Träume wahr werden lassen kann?
Durch Hoffnung.
So funktionieren Wunder.
Ohne Hoffnung gibt es keine Wunder.«

Die 9jährige Amelia hat es nicht leicht im Leben. Sie lebt im London des Jahres 1840, ihre Mutter ist schwer krank und bettlägerig, weshalb Amelia versucht, Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Als Kaminkehrerin. Eine mühselige, unangenehme und schlecht bezahlte Arbeit. Weil sie sich so um ihre Mutter sorgt, schreibt sie an den Weihnachtsmann, voller Hoffnung, denn schließlich kann er Wunder geschehen lassen. Doch der Weihnachtsmann hat mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen, das ganze Fest ist bedroht und er braucht selber Hilfe – am besten von einem kleinen Mädchen, das noch hoffen kann…

In dieses Buch habe ich mich gleich von der ersten Seite an verliebt. Eine traumhafte, phantastische Geschichte wird hier erzählt, mit gleichzeitig herzerwärmenden und witzigen Worten eine Umgebung geschaffen, eine Handlung kreiert, in die man gerne eintaucht. Allein schon diese Wichtelwelt! Die Beschreibung von Wichtelgrund im ersten Kapitel habe ich gleich zweimal gelesen, weil ich mich dabei so amüsiert habe.
Im Gegensatz dazu schnürte mir das folgende Kapitel, in dem Amelia und ihre Not vorgestellt werden, den Hals zu. Das arme Mädchen! Und dabei ist sie so liebenswert in ihrer Offenheit und mit ihrem geliebten Kater, den sie „Käptn Ruß“ genannt hat. Schon entsteht Spannung: Wie wird es Amelia ergehen? Wird es Hilfe für sie geben?
Als auch in Wichtelgrund eine schlimme Notlage eintritt und das Weihnachtsfest in Gefahr gerät, mochte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Und ich las weiter, von Trollen, Wahrheits- und Flunkerelfen und von einer Welt, in der das Wort „unmöglich“ ein schlimmer Fluch ist. Die große Rettungsaktion wird zu einer Reise quer durch das Land der Phantasie, in der alles möglich ist, solange man nur hofft…

Schon den Vorgängerband („Ein Junge namens Weihnacht“) mochte ich sehr. Hier ist aus dem Jungen schon der echte, wahre Weihnachtsmann geworden, seine Geschichte wird also weitererzählt. Es ist nicht notwendig, dass man zuvor Band 1 gelesen hat, alles Wichtige wird kurz beschrieben, man kann gleich in die Handlung einsteigen. Erneut ist das Buch randvoll mit lustigen, toll gezeichneten Illustrationen, die auf den Punkt treffen und die man einfach gerne betrachtet. Ein roter Einband mit silbernem Glitzer wirkt festlich und ganz und gar weihnachtlich. Bei mir wird das Buch einen festen Platz im Regal mit den Lieblingsweihnachtsbüchern haben!

Das Buch ist geeignet zum Vor- und Selberlesen, für Kinder und für Kinder im Herzen. Auch der erwachsene Leser kann viel Spaß mit dem Buch haben, allein schon wegen der kreativen Wortschöpfungen und den vielen phantasievollen Einfällen. Und natürlich sind Themen wie Freundschaft, Einsatz für andere und Nächstenliebe immer wichtig, nicht nur zur Weihnachtszeit.

Fazit: Wunderschön, witzig und voller Phantasie. Ich hoffe, es wird noch einen weiteren Band geben!

Bewertung vom 09.12.2017
Früher war mehr Weihnachten
Evers, Horst

Früher war mehr Weihnachten


gut

»Alle Vierundzwanziger-Türchen der Adventskalender haben übrigens Druckstellen. So einige Druckstellen vom Fühlen. Meine Tochter behauptet felsenfest, sie wäre es nicht gewesen. Und ich glaube ihr, weil ich ein guter Vater bin. Einer, der seiner Tochter vertraut, der das, was sie sagt, ernst nimmt, dem Kind nicht aus Bequemlichkeit oder Universalmisstrauen irgendwas unterstellt. Ein Vater, der genau weiß, wie sehr so ein grundloser Verdacht eine Kinderseele verletzen kann, dem seine Tochter wichtiger ist als uneingedrückte Vierundzwanziger-Türchen und der darüber hinaus ja weiß, dass er sie selbst zerdrückt hat.«

Ich mag Bücher von Horst Evers. Eigentlich. Als ich daher dieses Buch mit Weihnachtsgeschichten von ihm entdeckte, überlegte ich nicht lange, sondern nahm es sofort mit.
Hätte ich vor dem Kauf ordentlich reingeschaut, wäre mir aufgefallen, dass keine einzige Geschichte neu ist, sondern alle bereits in früheren Erzählbänden erschienen sind. Das hat mich wirklich überrascht. Ich hatte nicht vorausgesetzt, dass der Autor sich dreizehn neue Weihnachtsgeschichten einfallen lässt, aber zumindest ein paar neue hätte ich erwartet, soviel Kreativität traue ich ihm eigentlich zu.
Von diesen dreizehn Geschichten haben mich zudem nicht alle begeistern können. Ich habe mir angewöhnt, bei Büchern mit Erzählungen jede einzeln zu bewerten. Lediglich eine Geschichte gefiel mir so gut, dass ich ihr fünf Sterne geben konnte, fünfmal konnte ich vier Sterne vergeben und viermal mit drei Sternen werten. Drei Geschichten sagten mir nicht zu, dafür gab es nur zwei Sterne. Im Schnitt komme ich so auf drei Sterne.
Im Großen und Ganzen sind die Geschichten unterhaltsam und man kann sich an dem witzig-sarkastischen Stil des Autors erfreuen. Wer aber schon mehrere Bücher von ihm gelesen hat, sollte sich überlegen, ob er dieses Buch, von dem nichts Neues zu erwarten ist, braucht.

Fazit: Ganz unterhaltsam, aber ich habe schon Besseres von Horst Evers gelesen. Für Leser, die noch nicht viel von ihm kennen, könnte sich dieser Band lohnen.

Bewertung vom 09.12.2017
Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser
Heldt, Dora

Schnee ist auch nur hübschgemachtes Wasser


gut

Dora Heldt kenne ich als Autorin unterhaltsamer Bücher. Besonders mag ich die, in denen „Papa Heinz“ vorkommt ;-) Dieses Buch enthält zehn Geschichten rund um die Themen Winter und Weihnachten, allerdings sind ein paar der Texte sehr kurz, wirken mehr wie niedergeschriebene Gedanken.
Der Leser trifft alte Bekannte aus früheren Büchern der Autorin wieder. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Texte alle neu sind, speziell einer kam mir sehr bekannt vor. Im Buch findet sich kein Hinweis, ob die Geschichten (teilweise) schon früher erschienen sind, Fans sollten sich zur Sicherheit vor dem Kauf das Buch etwas genauer ansehen.

Sehr gut gefielen mir wieder die stimmungsvollen Beschreibungen von Sylt, das mehrfach Schauplatz der Handlung war. Was ich persönlich gar nicht mochte, war, dass die Zielgruppe scheinbar Weihnachtsmuffel sind. Gut, es geht nicht in allen Geschichten um das Fest, aber wenn, dann wird es negativ dargestellt, die (meist) Protagonistinnen sind einfach nur genervt davon. Wenn man sich selber auf Weihnachten freut, dann liest man das so geballt nicht gerne.

Wie immer bei Büchern mit Geschichten bewerte ich jede davon einzeln. Eine gefiel mir so gut, dass ich ihr fünf Sterne geben konnte, drei Geschichten erhielten von mir vier Sterne, weitere fünf drei Sterne und eine mochte ich lediglich mit zwei Sternen bewerten. Macht einen Schnitt von drei Sternen. Ich könnte mir vorstellen, dass Weihnachtsmuffel zufriedener sind.

Fazit: Perfekt für Weihnachtsmuffel. Ich konnte zwar immer man wieder schmunzeln, habe mich aber an anderer Stelle auch geärgert.

Bewertung vom 09.12.2017
Die Katze, die zur Weihnacht kam
Amory, Cleveland

Die Katze, die zur Weihnacht kam


ausgezeichnet

»Niemanden, der je Eigentum einer Katze war, wird es verwundern, dass er selbst die unbedeutendsten Ereignisse, die im Zusammenhang mit seiner Katze passierten, sein ganzes Leben nicht vergisst.«

Dieses Buch wartete bei mir fast ein Jahr aufs Gelesenwerden, weil ich davon ausging, dass es ein Weihnachtsbuch wäre. Das ist aber nicht der Fall. Die Handlung startet nur zufällig am Weihnachtstag, weil der Autor da seine Katze auf der Straße gefunden und mit zu sich nach Hause genommen hat. Sie ist sein erstes Haustier, die kommende Zeit mit ihr wird folglich recht spannend. Cleveland Amory berichtet über das erste Jahr mit ihr, Weihnachten spielt keine sonderliche Rolle im Buch und man kann es problemlos auch im Sommer lesen.

Der Autor schreibt liebevoll, witzig und extrem unterhaltsam. Ich habe manches Mal beim Lesen laut lachen müssen! Selber habe ich keine Katze, kann nur auf Berichte befreundeter „Katzenmenschen“ zurückgreifen, aber ich denke, dass die beschriebenen Situationen vielen Frauchen und Herrchen, die sich im Eigentum einer Katze befinden, bekannt vorkommen werden. Wirklich schöne und treffende Illustrationen machen den Lesespaß perfekt, dieses Buch ist eins von der Sorte, die man gerne mehrfach liest.

Der Autor war ein sehr populärer amerikanischer Tierschützer, der sich mit spektakulären Rettungsaktionen einen Namen machte. Im Buch verfolgt der Leser mit, wie er in Kanada Robben mit Farbe besprüht, um sie vor dem Abschlachten zu bewahren. Durch seine vielen Reisen sah er sich eigentlich außerstande, sich ein eigenes Haustier zuzulegen. Eigentlich ;-)

Fazit: Liebevoll, witzig und extrem unterhaltsam. Wer Katzen mag, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

»Wie sicher jeder weiß, der längere Zeit Umgang mit ihnen hatte, zeigen Katzen eine unendliche Geduld mit der Begrenztheit des menschlichen Geistes. Sie sind sich bewusst, dass sie sich wohl oder übel mit unserem für sie qualvoll langsamen Auffassungsvermögen abfinden müssen. Sie müssen in Kauf nehmen, dass wir Menschen peinlich niedrige Intelligenzquotienten haben und vermutlich wegen dieses Defekts außerstande sind, auch nur die simpelsten und klarsten Weisungen zu verstehen, geschweige denn zu befolgen.«

Bewertung vom 09.12.2017
Der Elefant im Wohnzimmer
Bishop, Sylvia

Der Elefant im Wohnzimmer


ausgezeichnet

Am Morgen ihres zehnten Geburtstages saß auf Ericas Türschwelle ein Elefant. Zusammen mit einem Schreiben, in dem stand, dass sie, Erica Perkins, rechtmäßige Besitzerin dieses Elefanten sei.
»Es ist doch völlig egal, ob ich nun die rechtmäßige Besitzerin bin oder nicht«, sagte Erica, »ich habe einen Elefanten geschenkt bekommen, und das scheint mir das größere Problem zu sein.«

Die kleine Erica ist zum Glück ein sehr selbständiges Mädchen – jeder andere wäre von der plötzlichen Verantwortung für einen ausgewachsenen Elefanten schlicht überfordert gewesen! Aber Erica ist es gewöhnt, alleine für sich zu sorgen, sie ist mutig, witzig, gefühl- und phantasievoll. Ein starkes Mädchen! Der Leser schließt sie gleich ins Herz – zusammen mit dem Elefanten! Letzterer ist ein so liebenswertes Tier, dass man ihn gerne im heimischen Wohnzimmer aufnehmen würde, wenn er denn nur nicht so groß wäre ;-)
Natürlich warten diverse Probleme auf Erica und ihren rüsseltragenden Freund. Angefangen bei der Beschaffung riesiger Futtermengen bis zum Kampf gegen ein paar fiese Gestalten, die ihre ganz eigenen Pläne mit den Freunden haben.

Ein herrliches Buch ist das! Es gibt tolle Charaktere (mit zwei und mit vier Beinen), ganz viel zu Lachen und es wird zudem richtig spannend. Außerdem sind die Bilder einfach klasse, so schön gezeichnet und ausdrucksstark!
Themen wie Freundschaft und Engagement für andere sind hier wichtig, zudem habe ich über den enormen Einfallsreichtum des Autors gestaunt. Das Buch ist gut geeignet zum Vor- und Selberlesen. Beim Vorlesen hat ein guter Vorleser hier prima Möglichkeiten, sein Können zu beweisen. Das ständige TÖRÖÖ des Elefanten wird garantiert sehr gut ankommen. Und wenn der Elefant erst anfängt, zu niesen…

Fazit: Ich liebe dieses Buch! Witzig, spannend und mit tollen Bildern, für kleine Leser und solche, die im Herzen Kind geblieben sind.

Bewertung vom 09.12.2017
Stille Nacht
Müller, Titus

Stille Nacht


sehr gut

„Stille Nacht“ ist ein Lied, das man vermutlich auch dann kennt, wenn man ansonsten mit Weihnachten nicht viel am Hut hat. Es ist das weltweit bekannteste Weihnachtslied, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Außerdem hat das Lied eine Geschichte – und die wird in diesem Buch erzählt.

Die Geschichte des Lieds ist gleichzeitig auch die des Hilfspfarrers Joseph Mohr. Als uneheliches Kind geboren und in großer Armut aufgewachsen konnte er nur durch die Förderung des Domvikars die Schule besuchen und Geistlicher werden, doch seine Herkunft verfolgte ihn ein Leben lang. Im Buch erlebt man ihn als jungen Mann auf der Suche nach seinem Weg. Eine besondere Nähe empfindet er für das einfache Volk, so sorgt er sich beispielsweise um Sophie, die Frau eines Schiffers, um deren Ehe es nicht zum Besten gestellt ist.
1816 schrieb Joseph Mohr den Text „Stille Nacht“ als Gedicht mit sechs Strophen. Zwei Jahre später bat er seinen Freund, den Lehrer und Organisten Franz Xaver Gruber, eine Melodie dazu zu komponieren. Am Heiligabend 1818 wurde das Lied dann erstmals aufgeführt, in der Schifferkirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg.
Dem Lied gelang, was Joseph Mohr sich erhofft hatte: Es berührte die Menschen, die es hörten, bewegte etwas in ihnen. So dreht sich die Handlung um Themen wie Versöhnung, Vergebung, Achtung vor anderen Menschen, Toleranz und Vorurteile. Alles Punkte, die heute nicht weniger aktuell sind als vor 200 Jahren.

Der Stil ist leicht zu lesen, die Handlung berührt. Und nebenbei erfährt man auch noch viel über das Leben der einfachen Menschen in dieser Zeit, hier insbesondere der Schiffer. Auch den Anhang fand ich interessant, der die geschichtlichen Hintergründe noch mal zusammengefasst darstellt.

Fazit: Ein sehr schönes Weihnachtsbuch, berührend und informativ zugleich.

Bewertung vom 27.11.2017
Die himmelblaue Weihnachtstasse
Schlatter-Gomez, Bruno

Die himmelblaue Weihnachtstasse


ausgezeichnet

Ich liebe schöne Weihnachtsbücher! Untrennbar gehören sie für mich zur Vorweihnachtszeit dazu, manche Exemplare begleiten mich seit meiner Kindheit und werden alle Jahre wieder gelesen. Dieses Buch mit Schweizer Adventsgeschichten wird sicher eins von denen sein, die ich auch in späteren Jahren hervorholen werde.

Mit den 11 Texten schafft der Autor es, sowohl Kinder als auch Erwachsene anzusprechen. Er erzählt lebendig und stimmungsvoll, seine Themen sind abwechslungsreich und doch klassisch weihnachtlich. Da geht es mal um Nächstenliebe, mal um Vergebung, um Hoffnung, Zusammenhalt oder Menschen, die im Abseits stehen. Vermutlich findet jeder Leser, gleich welcher Altersgruppe er angehört, hier seine ganz persönliche Lieblingsgeschichte. Kleine Kinder interessieren sich womöglich besonders für das Schicksal eines kranken Hamsters, Schulkinder für die unerwarteten Herausforderungen, die ein Krippenspiel mit sich bringen kann. Mein Favorit war die Geschichte um die alte „Frau Fisch auf Betteltour“, in der es sowohl um das Thema Vorurteile als auch um Einsamkeit geht. Jeder Leser sollte hier mal kurz innehalten und überlegen, wie oft und schnell man sich doch einfach ein Urteil über seine Mitmenschen bildet!

Die Geschichten eignen sich zum Vor- und zum Selberlesen. Letzteres wird durch kurze Kapitel und ein großes Schriftbild erleichtert. Liebevolle Illustrationen und ein goldglänzender Einband unterstützen die weihnachtliche Stimmung, die sich beim Lesen einstellt.

Ich habe mir angewöhnt, bei Büchern mit Geschichten jede Geschichte einzeln zu werten. Von den elf Geschichten konnte ich sieben mit fünf Sternen bewerten, dreimal vergab ich vier Sterne und eine Geschichte erhielt von mir drei Sterne. Im Schnitt komme ich so auf eine Wertung von 4,5 Sternen, die ich aufrunde, weil ich dieses Weihnachtsbuch für die ganze Familie wirklich sehr mag.

Fazit: Ein sehr schönes Weihnachtsbuch für die ganze Familie. Die Geschichten sind kindgerecht und haben trotzdem für den erwachsenen Leser ihren Reiz und regen zum Nachdenken an.