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Benutzername: 
sabisteb
Wohnort: 
Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2011
Sonderberg & Co. und die Jablotschkowsche Kerze
Ehrhardt, Dennis

Sonderberg & Co. und die Jablotschkowsche Kerze


sehr gut

Düsseldorf, 1888. Friedrich Sonderbergs Neffe Gregor und Minnie Cogner besuchen gemeinsam das Feuerwerkt zum 600-jährigen Geburtstag der Stadt Düsseldorf. Gregor ist guter Dinge, denn er hat endlich eine Arbeit in der Lampenfabrik Krump und wurde sogar befördert. Während des Feuerwerks hören Gregor und Minnie eine weitere Explosion, denken sich aber nichts dabei bis am nächsten Morgen der bis zu Unkenntlichkeit verbrannte Besitzer Heinrich Krump in den Trümmern seiner Fabrik explodierten Fabrik gefunden wird. Gregor ist der hauptverdächtige, da ein Brief gefunden wurde, der beweist, dass er entlassen wurde, aus Rache soll er die Fabrik gesprengt haben. Sonderbergs Neffe beteuert seine Unschuld, aber nicht einmal sein Onkel will ihm wirklich glauben. Dennoch ermitteln er und Minnie in dieser Angelegenheit.

Hier nun der dritte Fall der Detektei Sonderberg und CO. Auch dieser Fall ist eher gemütlich, sowohl was die Ermittlungen angeht als auch was das Tempo der Geschichte betrifft. Die Ermittlungen sind soweit sauber durchgeführt, auch wenn der Fall an sich deutlich überkonstruiert und teils ein wenig unglaubwürdig wirkt. Die Sprecher sind durchwachsen, neben echten Größen sind einige der Nebenrollen (besonders die Ehefrau des anderen entlassenen Arbeiters) deutlich schwächer fast schon laienhaft besetzt, so dass diese während des Hörens unangenehm auffallen und den Hörgenuss doch deutlich schmälern.
Eine Jablotschkow’sche Kerze ist nebenbei eine Kohlebogenlampe, die mit Wechselstrom betrieben wurde und gleichmäßig abbrannte. Sie brennt nur 90 Minuten und kann nur einmal gezündet werden. Warum das Hörspiel nach dieser Kohlebogenlampe benannt wurde, die kaum eine Rolle in der Handlung spielt, ist mir jedoch schleierhaft.

Insgesamt ein solides, unterhaltsames historisches Kriminalhörspiel.

Bewertung vom 22.06.2011
Familienersatz, 1 Audio-CD / Prof. Sigmund Freud, Kriminalhörspiel, Audio-CDs Bd.2

Familienersatz, 1 Audio-CD / Prof. Sigmund Freud, Kriminalhörspiel, Audio-CDs Bd.2


gut

Klaus Harranth, Ein neuer Patient platzt bei Prof Sigmund Freud in die Praxis, und will sofort behandelt werden. Freud erkennt, der Mann ist schwer gestört und dies bestätigt sich, als der Patient eine Waffe zieht und mit dieser Freud bedroht. Der Patient hat am Tag zuvor seinen Vater ermordet und verlangt nun von Freud, dass dieser ihm Absolution erteilt.
Freud nutzt das Absagen der anderen Termine des Tages dafür, seine Tochter Anna über die Situation zu informieren, damit diese den Polizisten Karl Gruber ruft, bevor die Situation eskaliert.

Geht es noch langweiliger als in Teil 1? Ja, es geht. Während im ersten Teil zumindest noch Ermittlungen geführt wurden, verdient diese Folge das Prädikat Krimi keinesfalls. In dieser Folge wird nur therapiert. Natürlich hasst der Patient seinen Vater nicht nur, er liebt ihn auch und muss das erkennen. Natürlich hatte er eine schwere Kindheit und fühlte sich von seinem Gefühlkalten Erzeuger nicht genug beachtet. Die übliche tränenreiche Geschichte eines Mörders, der nichts dafür kann, weil er eine schwere Kindheit hatte *gähn*.
Es passiert nichts, gar nichts. Die beiden sitzen in der Praxis, führen ein langes, langes Gespräch bis die Polizei kommt und zum Schluss noch einmal das Nachwort der Psychologin aus Teil 1, die einem noch mal die Fakten der gerade gehörten Psychoanalyse noch einmal erklärt.
Selbst für ein Radiohörspiel (Hr2, 5. Juni 2011, 22 Uhr) langweilig und ereignislos.

Bewertung vom 13.06.2011
Horton hört ein Hu!, 1 DVD-Video, deutsche, englische u. spanische Version

Horton hört ein Hu!, 1 DVD-Video, deutsche, englische u. spanische Version


gut

Elefant Horton lebt im Dschungel von Nümpels. Plötzlich hört er einen Hilferuf! Dieser Hilferuf kommt von einem Staubkorn. Horton rettet das Staubkorn indem er es auf einer Kleeblüte auffängt, denn auf diesem Staubkorn leben kleine Menschen. Das Staubkorn ist in Wirklichkeit die Stadt Hu-Heim und schon bald führt Horton angeregte Gespräche mit dem Bürgermeister von Hu-Heim, der eine Ehefrau, 96 Töchter und einen Sohn hat und vom Gemeinderat regelmäßig rund gemacht wird.
Horton beschließt, Hu-Heim in Sicherheit in einer Höhle auf dem Nümpelsberg zu bringen.
Als eine überfürsorgliche Kängurumutter mitbekommt, wie Horton mit einer Blume redet, macht sie sich Sorgen, dass dieses Verhalten Hortons schlecht für die Kinder sein könnte, ganz besonders für ihr Kind und setzt alles daran Horton die Kleeblume wegzunehmen, und wieder Ordnung im Dschungel zu schaffen. Jede Erschütterung des Staubkorns führt aber zu kleinen Katastrophen in Hu-Heim. Wird es Horton gelingen, das Staubkorn in Sicherheit zu bringen?

Dieser Animationsfilm basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Dr. Seus (Theodor Seuss Geisel), das sich auch heute in den USA immer noch großer Beliebtheit erfreut. Horton Hears a Who! erschien bereits 1954. Die Geschichte reimt sich im Orginal, und auch in der deutschen Synchronisation ist das soweit ganz gut gelungen.

Mir war der Film zu aufgeregt, zu hektisch und die Reaktion der Kängurumutter war dermaßen unlogisch und reaktionär, dass mich das den ganzen Film einfach nur irritierte. Insgesamt eher einfach gestrickt, sehr bunt und kindgerecht mit einer sehr einfachen Botschaft: "Ein Mensch ist ein Mensch, egal wie klein."

Bewertung vom 09.06.2011
Blood Price
Huff, Tanya

Blood Price


ausgezeichnet

Toronto, März 1991. Acht Monate ist es nun her, dass Vicky „Vicktory“ Nelson wegen einer Augenkrankheit, die ihr langsam die Sehfähigkeit raubt, ihren heißgeliebten Job als Polizistin aufgegeben hat. Nun ist sie Privatdetektiv und es läuft nicht besonders gut. Als Vicky spät nachts Zeugin eines Mordes in einer U-Bahn Station wird ahnt sie noch nicht, dass dieser Mord nur der Anfang einer sehr blutigen Mordserie ist. Kurz darauf taucht die Freundin des Mordopfers in ihrer Detektei auf und engagiert Vicky den Mörder zu suchen und zu finden, von dem sie überzeugt ist, dass es sich um einen Vampir handelt.
Zusammen mit ihrem Ex-Partner (in mehr als einer Hinsicht) Michael Celluci versucht Vicky den Fall zu knacken, der sich bald als eher ungewöhnlich entpuppt, vor allem, weil noch ein anderer Mann sich mit ihr bei der Lösung des Falles zusammentun will: Henry Fitzroy. Henry hat seine eigenen Gründe, warum der den Täter sucht, denn er ist ein Vampir und er hat so gar keine Lust, dass die Inquisition wieder erwacht und er eines Tages erneut mit angespitzten Pfählen konfrontiert ist. Henry liebt sein derzeitiges, ruhiges Leben in seiner Luxuswohnung und möchte nur in Ruhe weiterhin seine kitschigen Liebesromane um 1800 (Nackenbeißer) schreiben, da stören diese Morde ungemein.

Dieses Buch dürfte wohl der Vorläufer aller heutiger Urban Fantasy Bücher mit Detektivin sein. Obwohl das Buch bereits 1991 erschien, wirkt es immer noch frisch und zeitgemäß, mit einigen kleinen Ausnahmen. 1991 gab es noch keine Handys, sondern nur Münztelefone und Anrufbeantworter. Internet gab es an den Universitäten und auch erste PC hatten bereits die Büros erobert, waren aber noch nicht so verbreitet wie heute, daher wurde noch in Lexikas recherchiert.
Der Grund warum Tanya Huff diesen Vampirroman bzw. die Blut Reihe schrieb ist eher profan. Ende der 80er Jahre arbeitete sie in einem Science Fiction Buchladen in Toronto und erkannte, dass Vampirfans sehr loyal sind. Sie kaufen alles, soweit ein Blutsauger auf dem Titelbild ist, in der Hoffnung, dass es gute Unterhaltung verspricht. Da sie gerade mit ihrem Mann ein Haus erworben hatte und darauf eine große Hypothek lastete, schienen Vampire eine sichere Einnahmequelle. Daran hat sich auch heute nichts geändert.

Henry Fitzroy ist anders als die Vampire, der Bis(s) Ära. Er ist zwar ebenso kultiviert und stärker als ein normaler Mensch, aber er hat auch seine Schwächen, die das wieder ausgleichen. Er ist nicht der Übermensch wie die heutigen Vampire, die eher an vampirische Supermann Verschnitte erinnern. Henry schläft tagsüber, verträgt keine Sonne und kann durchaus verletzt werden und sterben. Er trinkt Menschenblut und zwar nur von lebenden Menschen, keine Konserven, er ist also noch ein richtiger Vampir, auch wenn er katholisch ist, zur Kirche geht und vor Kreuzen keine Angst hat. Er ist nicht übernatürlich schön, sondern einfach nur sehr attraktiv (wenn man auf rothaarige Männer steht, die ein wenig kleiner sind als man selber).
Vicky und er ergänzen sich wunderbar. Sie ist nachtblind, er kann tagsüber nicht aus dem Haus. Zusammen decken sie in ihrem Ermittlungen die kompletten 24 Stunden des Tages ab.
Dann ist da noch der Polizist Michael Celluci, Vickys Ex-Partner, mit dem sie mehr verbindet als nur eine berufliche Partnerschaft und Vicky ist hin und her gerissen zwischen diesen beiden Männern.

Dieser erste Fall der Blut-Reihe ist fast noch ein ganz normaler Krimi. Eine Mordserie erschüttert Toronto. Die Morde zeigen ein Muster und die Ermittler folgen diesem. Das Motiv ist irdisch und der Täter, ja dieser ist zumindest zum Teil durchaus menschlich.
Hier wird noch ganz normale, klassische Polizeiarbeit geleistet und die Personen der Reihe werden eingeführt.
Blood Price / Blutzoll war auch der Pilotfilm der Blood-Ties Fernsehserie, welche auf dieser Buchreihe basiert.