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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2014
Die verlassene Stadt / Survivor Dogs Bd.1
Hunter, Erin

Die verlassene Stadt / Survivor Dogs Bd.1


ausgezeichnet

Lucky ist ein Straßenhund und wurde als solcher gefangen und in ein Tierheim gesteckt. An seine ehemaligen Besitzer kann er sich nicht mehr erinnern. Dort hat er in Sweet eine Freundin gefunden, mit der er sich sehr gut versteht.
Als eines Tages die Erde bebt, werden sehr viele Gebäude zerstört. Auch die Käfige sind davon betroffen. Lucky und Sweet gelingt es, sich aus ihrem zu befreien und zu flüchten. Viele hatten leider keine Gelegenheit dazu, denn sie kamen bei dem Beben ums Leben.
Die Langpfoten, die sie bislang betreut hatten, waren verschwunden, niemand kümmerte sich um die Tiere.
Sweet, die ihr Leben lang ein Rudelhund gewesen ist, kann sich an den Gedanken, ein Einzelhund zu sein, nicht anfreunden und so trennen sich Lucky und Sweet nach kurzer Zeit. Lucky will für sich sein und nur für sich sorgen und Sweet will sich einem Rudel anschließen.

Kurze Zeit darauf trifft Lucky auf ein gemischtes Rudel, alles Hunde, die vorher ihr Leben bei den Langpfoten fristeten, von ihnen verwöhnt wurden und nicht in der Lage sind, allein im Leben und ohne ihre menschlichen Bezugspersonen klarzukommen. In diesem Rudel findet er auch seine Schwester Bella wieder, die aus dem selben Wurf stammt wie er. Es ist ein absolut unkoordinierter und chaotischer Haufen. Lucky will mit ihnen eigentlich nichts zu tun haben, aber er erkennt, dass er, wenn er mit erhobenem Schwanz weiter durchs Leben gehen will, ihnen helfen muss. So beschließt er, weiterzuziehen, wenn er es geschafft hat, dass sich dieses Hunderudel allein versorgen kann ...

Lucky ist ein Golden Retriever, der das Herz am rechten Fleck hat.
Er ist ein Einzelgänger, aber aus Kameradschaft lässt er sich darauf ein, eine Horde von Leinenhunden, die er im stillen als verhätschelt, zahm, dumm und nutzlos ansieht, zu unterrichten, wie man überleben kann. Da die Langpfoten vor dem Beben bereits verschwanden, sind die Hunde nun auf sich gestellt. Niemand, der ihnen eine Dose öffnet, der sie streichelt, ihnen frisches Wasser hinstellt oder mit ihnen spielt. Sie sind sich selbst überlassen, wurden vergessen oder bewusst zurückgelassen. Die Hunde begreifen es nicht, wollen sich nicht aus der Gegend wegbewegen, in der Hoffnung, ihre Langpfoten kommen wieder und holen sie. Und überall lauern Gefahren, sei es das Wasser, das plötzlich nicht mehr klar und rein im Fluss plätschert, seien es andere feindlich gesinnte Hunde.

Es ist ein fantastisches Buch, das hervorragend zeigt, dass man gemeinsam mehr schafft, als ein Einzelner.
Lucky, der immer ein Ziel vor Augen hat, nämlich wieder seiner Wege zu gehen, bleibt doch solange, wie er gebraucht wird.
Man begegnet unter den verschiedenen Hunderassen auch den unterschiedlichsten Charakteren. Es gibt die misstrauischen, die ängstlichen, die rechthaberischen, den verschlagenen, den bösartigen, aber auch den Hund mit Führungsqualitäten.

Dieses Hunderudel, das sich durchweg an die Langpfoten orientierte, soll unter Anleitung lernen, sich selbst zu versorgen. Aber eigentlich wollen sie es nicht. Gefahren lauern überall, wie sollen sie das schaffen? Ist es nicht besser zu warten, bis sich alles wieder eingerenkt hat und ihre Langpfoten wiederkommen?
Es müssen schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden und es stellt sich die Frage, können sie einander vertrauen?

Die Geschichte ist einfach und verständlich erzählt. Ich hatte das Gefühl, die Hunde vor mir zu sehen, so lebensnah und echt sind sie beschrieben. Man hat das Gefühl, man würde sie direkt kläffen hören.

Ein wunderschönes Jugendbuch ab einem Alter von 10 Jahren, das nicht nur dieser Altersklasse Spaß beim lesen bereitet.
Erin Hunter scheint ein ausgesprochen glückliches Händchen für Tiere zu haben, denn nach den Katzen und Eisbären kommen jetzt die Hunde zu Wort.
Eine ebenso faszinierende Idee, die wieder wunderbar umgesetzt wurde.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2014
Das italienische Mädchen
Riley, Lucinda

Das italienische Mädchen


ausgezeichnet

Rosanna, die jüngste Tochter der Menici, erhält nicht allzu viel Aufmerksamkeit seitens ihrer Eltern. Ihre Schwester Carlotta hingegen ist der Liebling der Eltern und hat wegen ihrer Schönheit Freiheiten, von denen Rosanna nur träumt.
Als Rosanna anlässlich einer Geburtstagsfeier ein Lied singen soll, wird der anwesende Tenor Roberto Rossini auf ihre Stimme aufmerksam. Er hält sie für etwas besonderes und ist der Meinung, dass diese ausgebildet werden sollte. Ihre Eltern halten das für Unfug und gehen gedankenlos darüber hinweg. Nur ihr älterer Bruder Luca steht zu ihr und ermöglicht es, dass ihre Stimme ausgebildet wird.
Schon nach der ersten Begegnung von Rosanna und Roberto weiß Rosanna, dass ihr Leben sich eines Tages mit dem Roberto verknüpfen wird, denn für sie ist es bereits Liebe auf den ersten Blick.
Jahre später, inzwischen ist Rosannas Stimme ausgebildet und bereit für die großen Bühnen der Welt, begegnet sie Roberto wieder.
Sie weiß um seinen Ruf als Frauenheld und wird ihm lange widerstehen, aber die Liebe lässt sich nicht verleugnen.
Wird es ihr gelingen, Roberto für alle Zeiten an sich zu binden und ihn die anderen Frauen vergessen zu lassen oder hat ihre Liebe keine Chance? ...

Lucinda Riley hat sich als Autorin einen Namen gemacht. Als sie von ihrem Verlag gefragt wurde, ob es von ihr ältere Bücher gibt, holte sie aus ihrem Keller 8 Bücher, die vor Jahren unter ihrem Pseudonym Lucinda Edmonds erschienen.
Eines dieser Bücher ist das hier vorliegende, es wurde bereits im Original 1996 verlegt und kommt jetzt nach einer Überarbeitung auch in deutsch auf den Büchermarkt.
Da ich bereits von Lucinda Riley zwei Bücher gelesen habe, war ich verständlicherweise auf ihr neues altes Werk gespannt.
Ich wurde nicht enttäuscht.

Lucinda Riley gelingt es, den Leser in ihren Bann zu ziehen.
Aufmerksam verfolgte ich die Geschichte der Liebe von Rosanna und Roberto. Obwohl ihre Liebe echt ist, ist sie zerstörerisch und nicht gut für sie. Rosanna liebt Roberto von Herzen und verlangt von ihm, sie niemals anzulügen. Aber es ist Roberto, ein Frauenheld, der nicht wirklich aus seiner Haut kann und Umstände führen dazu, dass er sich doch gezwungen sieht, zu lügen, was ihm Rosanna jedoch nicht verzeihen kann.
Eine alte Beziehung von ihm kann ihn nicht vergessen und tut alles dafür, dass er sich für sie entscheidet. Roberto ist schwach und ein Egoist, er geht oft den Weg des geringsten Widerstandes und macht sich und anderen damit vieles kaputt.

Es ist ein fantastisches Buch, das vieles in sich vereinigt. Liebe, Glauben, Hoffnung und auch Freundschaft. Loyalität ist ebenso ein Thema wie Geschwisterliebe und das Vertrauen in den anderen.
Während die Geschwister Rosanna und Luca sich herzlich lieben, geht ihre Schwester Carlotta ihren eigenen Weg. Sie verbüßt in ihrem Elternhaus ihr Leben lang einen einzigen Fehler, den sie aus Liebe zu ihren Eltern und ihrer Schwester allen verschwieg. Lediglich Luca weiß darum und hilft ihr, so gut er es vermag.

Dieses Buch ist ein wenig anders als die bisherigen der Autorin. In ihren neueren Werken vereinigt sie Ereignisse der Vergangenheit mit der Gegenwart, die durch Familiengeheimnisse miteinander verwoben sind.
In diesem älteren Werk wird die Geschichte von Rosanna in einem Brief an ihren Sohn Nico erzählt. Es ist die Geschichte seiner Eltern und erzählt von ihrer großen Liebe. Sie ist chronologisch aufgebaut und lässt den Leser genauso daran teilhaben und miterleben.

Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, so hat mich die Story gepackt und mitgerissen. Zum Ende saß ich mit Tränen in den Augen da und hätte mir gern ein anderes Ende gewünscht.

Ein absolut packendes Buch, das von einer großen Liebe erzählt.
Ich empfehle das Buch sehr gern weiter.

24 von 43 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2014
5 Farben Blau / Rhys by night Bd.1
Arnold, Kajsa

5 Farben Blau / Rhys by night Bd.1


ausgezeichnet

Nach einer totalen Bruchlandung in der Liebe flüchtet Jazman, Jaz genannt, nach Hause zu ihrem Bruder Alex. Seit ihre Eltern tot sind, hat sie nur noch ihn und er fängt sie auf. Er will sie als seine Assistentin in seiner Firma einstellen, dem kommt aber sein Geschäftspartner, Rhys Cunningham, zuvor. Statt die Assistentin ihres Bruders zu werden, wird sie die von Rhys, der sie kurzerhand einstellt. Ihrem Bruder erklärt er es damit, dass weibliche Mitarbeiterinnen vor ihm nicht sicher sind, es sei denn, sie würden unmittelbar mit ihm zusammenarbeiten, dann wären sie passé für ihn.
Da auch Jaz kein Verhältnis mehr mit ihrem Chef haben will, kommt ihr das Arragement gerade recht. Aber sehr bald knistert es zwischen den beiden und obwohl sie ihre Prinzipien haben, fühlen sie sich zueinander hingezogen und bald kommen sie nicht voneinander los.
Bis Jaz' Bruder davon Wind bekommt...

Ich bin in der Wahl meiner Lektüre recht abwechlungsreich, wer möchte schon immer ein und dasselbe Genre lesen?
Wenn ich allerdings das Bedürfnis nach einem romantisch knisternden Liebesroman habe, darf es gern einer von Kajsa Arnold sein.

Wieder einmal zeigt sie, wie einfühlsam sie ihre Geschichten erzählen kann.
Eine Liebesgeschichte, wie es sie bereits viele gibt und doch ist jede auf ihre Art einzigartig.
Sie bringt Protagonisten ins Spiel, die bereits eine Vergangenheit hinter sich haben, sich Prinzipien gesetzt haben, aber doch gegen die Liebe nicht ankommen. Alle sich selbst gesetzten Verhaltensregeln werden außer Kraft gesetzt, weil nur die Leidenschaft und die Liebe zählen.
Jaz und Rhys wollen es beide nicht, aber sie haben gegen die Anziehungskraft des jeweils anderen nichts entgegenzusetzen.

Einiges im Handlungsablauf war vorhersehbar, und doch konnte die Autorin mich mit einigen Wendungen noch überraschen.
Ein Buch, das man definitiv nicht aus der Hand legen kann, wenn man es erst einmal begonnen hat.
Der Plot ist völlig glaubhaft und die Liebesszenen sind einfach nur schön, ohne obszön oder aufdringlich zu wirken.

Sehr gern habe ich Jaz und Rhys begleitet, habe mit ihnen gebangt und gehofft und mich mit den beiden Protagonisten recht wohl gefühlt.
Aber auch die Randpersonen behaupten ihren Platz im Buch, wobei ich natürlich hoffe, von der ein oder anderen Person noch etwas zu hören.

Obwohl ich wusste, dass es ein Mehrteiler ist, war ich enttäuscht, dass es schon zu Ende war. Wieder hat es der Autorin gefallen, das Buch mit einem fiesen Cliffhanger zu beenden. Ich hasse es, wenn dann der Folgeband noch nicht bei mir zum Lesen vorliegt.

Ein Buch für schöne und besinnliche Stunden, zum Abschalten, Träumen und Seufzen.
Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

Bewertung vom 07.03.2014
Schwindelfreie Lügen
Arnold, Kajsa

Schwindelfreie Lügen


ausgezeichnet

Sylvie arbeitet in einem Juweliergeschäft, als sie eines abends überfallen wird. Der Täter wusste genau, was er wollte.
Und er hatte eine Stimme, die Sylvie unter die Haut ging und die sie nicht vergessen konnte.
Um diesen Schock zu verarbeiten, erhält sie von ihrem Chef Urlaub und ein Ticket für die Filmfestspiele in Cannes.
Im Zug dorthin lernt sie den gut aussehenden Jean Godard kennen und wie das Schicksal so will, fährt auch er nach Cannes, sogar ins gleiche Hotel.
Obwohl Sylvie sich zu ihm hingezogen fühlt, hat sie irgendwie das Gefühl, dass er nicht ganz das ist, was er zeigt. Sylvie ist auf der Hut, aber ist es dafür nicht längst zu spät? ...

Hach, wieder so ein schöner Liebesroman aus der Feder von Kajsa Arnold.
Mit wenigen Worten, denn das Buch hat nur 130 Seiten, nimmt sie den Leser mit in die Filmwelt der Schönen und Reichen, nach Cannes.

Nicht nur Sylvie ist von dem Charme des sympathischen Jean geblendet. Auch ich mochte ihn, trotz seiner Heimlichkeiten.
Sylvie, die Protagonistin kann man sich sehr gut vorstellen, ihre Ängste und ihre Reaktionen. Dass sie während des Überfalls das Collier tatsächlich, zwar nach Startschwierigkeiten, herausgerückt hat, macht sie nur zu menschlich. Der Schreck sitzt ihr noch in den Gliedern, was man sehr gut nachvollziehen kann.
Sie beschäftigt sich in Gedanken immer noch mit dem Überfall, vor allem die sanfte Stimme des Räubers hat sie selbst überrascht.
Und nun ist da dieser Jean, der ebenfalls ihr Herz berührt, aber sie ist misstrauisch, denn irgendwas verheimlicht er ihr.

Die Geschichte ist von Anfang auf Tempo gemacht und spannend erzählt. Immer im Hinterkopf die Fragen, wie geht es aus und gibt es für die beiden eine Chance.
Trotz der Kürze des Geschichte lässt sie nichts vermissen. Liebe, Betrug, Vertrauen, Verbrechen ebenso wie Spannung vermischen sich zu einem vollendeten Ganzen und bescheren dem Leser spannende Lesegenuß mit einer Portion Liebe.
Kajsa Arnold, eine Autorin, die ich wiederholt gern weiterempfehle.

Bewertung vom 05.03.2014
Der Verhörspezialist
Bindig, Dieter;Seul, Shirley M.

Der Verhörspezialist


ausgezeichnet

Dieter Bindig, seit 30 Jahren im Dienst, berichtet von seiner Polizeiarbeit.
Er ist ein Verhörspezialist und weiß genau, worüber er schreibt.
Im Laufe der Jahre hat er sich fundiertes Fachwissen angeeignet, das er nicht nur innerhalb der Polizei weitergibt, sondern er lässt auch mit dem Buch den Leser daran teilhaben.

Ganz großen Wert legt er selbst darauf, die Personen, mit denen er zum ersten Mal zu tun hat, nicht in eine "Schublade" zu stecken. Er geht ihnen offen und ohne Vorurteile entgegen. Ja, er versucht sogar, die "Schubladen", in die man bestimmte Leute gern steckt, lange offen zu halten.

Anhand von Beispielen erläutert er, wie man erkennt, ob sein Gegenüber die Wahrheit sagt oder nicht. Durch die Körpersprache und Blickkontakte erkennt er, woran er bei ihnen ist. Hände, Füße, Nase reiben o.ä. zeigen ihm, ob er angelogen wird oder nicht.
Auch ich habe immer gedacht, dass derjenige im Unrecht ist, der bei langem Blickkontakt während eines Verhörs zuerst diesen unterbricht. Dass dem gar nicht so ist, ist z.B. eine der Erkenntnisse, die ich aus dem Buch gezogen habe.

Er zeigt, wie Gespräche geführt werden, um es einem Täter oder Lügner, der seine eigene Schuld vertuschen will, leicht zu machen, die Wahrheit auszusprechen. Er geht individuell auf den Menschen ein, zeigt ihm Wege, aus dem Lügennetz herauszukommen.

Interessant ist auch die Zusammenarbeit mit dem Staatsanwalt. Wieviel Vorleistung erbracht und wie genau schon ermittelt werden muss, bevor ein Haftbefehl ausgestellt werden kann, ist für den Laien vorher nicht erkennbar. Man muss schon mit ziemlicher Sicherheit sagen und es beweisen können, bis dieser ausgestellt wird.

Dieter Bindig bringt seine Erkenntnisse dem Leser so nah, dass man das Gefühl hat, in einem Hörsaal zu stehen und ihm zu lauschen. So empfand zumindest ich es. Er spricht den Leser sogar des öfteren direkt an und befragt ihn, wie weit man selbst zum gerade besprochenen Fall Erkenntnisse aus dem bisher gehörten ziehen kann.

Der Autor zeigt uns aber nicht nur, wie er arbeitet und wie erfolgreich er mit seinen Methoden ist. Er lässt den Leser auch daran teilhaben, wie man ihn selbst als Anfänger gelinkt hatte, indem man ihm eine fette Lüge aufgetischt hatte, der er aufgesessen ist. Diese fiel ihm später dann auf die Füße.

Alles in allem ein sehr aufschlussreiches Buch. Nicht nur, was die Polizeiarbeit angeht, sondern auch in den Erkenntnissen, die man als Leser daraus ziehen kann. Viele Dinge lassen sich im normalen Umfeld ebenfalls anwenden, z. B. wenn es darum geht, eine Lüge zu erkennen. Wenn man nur ein wenig darauf achtet, was man hier gelesen hat, dann dürfte es nicht allzu schwer sein.

Ich fand dieses Buch interessant und sehr aufschlussreich und kann es für Interessierte weiterempfehlen.

Bewertung vom 03.03.2014
Schwarze Tränen
Finn, Thomas

Schwarze Tränen


sehr gut

Lukas Faust, Nachfahre des berühmten Doktor Faust ist ein kleiner Gauner und Trickbetrüger. Mehr schlecht als recht kommt er über die Runden.
Als er während eines betrügerischen Hütchenspieles plötzlich türmen muss, gelingt ihm das nur durch die Hilfe Sylvias. Dass sie ein Sukkubus, ein Liebesdämon ist, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.
Sie befördert ihn irgendwie nach Staufen, in das Zimmer, in dem vor fast 500 Jahren sein Vorfahre Doktor Faust gestorben ist.
Bevor Sylvia ihm etwas antun konnte, wird er von Agrippa von Nettesheim gerettet, seines Zeichens ein Zauberer bzw. Hexenmeister.
Noch denkt Lukas eher an so etwas wie die Versteckte Kamera, doch bald muss er feststellen, dass das alles hier blutiger Ernst ist.
Der Zauberer bringt in dazu, um Mitternacht sein Erbe einzufordern, um es ihm gleich darauf abspenstig machen zu wollen. Es handelt sich um einen Folianten mit der Aufschrift "Höllenzwang". Während eines kurzen Kampfes zwischen den beiden, bricht aus dem Einband ein Diamant heraus und geht entzwei. Von da ab überschlagen sich die Ereignisse, denn es beginnt nicht nur die Jagd auf das Buch, sondern auch auf Lukas Faust...

Was für ein Buch.
Der Autor ließ sich in dem Buch so gut wie alles tummeln, was irgendwie mit der Hölle zu tun hat. Egal, ob es der Teufel selbst in Form eines schwarzen Pudels mit Namen Mephistopheles ist, eine Hexe, Dämonen, Zauberer, in dem Buch hat alles Platz. Selbst Tatzelwürmer und die berüchtigten Wolperdinger hat er zum Leben erwacht.

In der Hölle gab es eine Revolution, der Teufel verfügt momentan nicht über seine volle Kraft und wurde aus ihr verbannt. Sein großes Ziel ist es, wieder von Gott in die Schar der Engel aufgenommen zu werden.

Jeder verfolgt hier seine eigenen Interessen und Lukas ist mittendrin.
Hilfe bekommt er von Abraham, einem Zauberer und Millepertia, einer Hexe, die sich jedoch lange davor gesträubt hatte. Sie sind auf der Suche nach den Tränen des Teufels, 3 Diamanten.

Gekonnt bindet der Autor bekannte Sagen und Erzählungen in seine Geschichte ein. So findet man im Buch die Nibelungensage verarbeitet, Kriemhilds Rosengarten zu Worms wie auch Kaiser Barbarossa und seine Mannen, die im Kyffhäuser noch immer schlafen und auf ihre Wiederkehr warten.

Der Autor hat sehr gute Recherchearbeit geleistet, nicht nur, was die alten Sagen angeht oder die Tragödie von Goethes "Faust". Der Leser bekommt Kenntnis von Diamanten wie den "Grüner Dresden" oder dem Orphanus = „die Waise".
Geschichtliche Persönlichkeiten wie Arnold von Wied, einem Erzbischof von Köln, oder dem Markgraf Karl, auf den die Stadt Karlsruhe beruht, finden sich ebenso in dem Buch wieder.
Eine kleine Geschichte durch die Zeit mit fundiertem Wissen wiedergegeben.

Das Buch strotzt nur so von Einfällen des Autors, die er fantastisch umgesetzt hat. Durch die hervorragende Recherchearbeit wirkt die Geschichte trotz der vielen Zauberer, Hexen und dem Teufel glaubhaft und nachvollziehbar.

Obwohl dieses Genre definitiv nicht zu meinem bevorzugten gehört, hat der Autor es geschafft, mich mit seinem Buch gefangen zu nehmen. Er hat mich in eine Welt hineinkatapultiert, die beängstigend real erschien.
Die Geschichte baut schon von Beginn an Spannung auf, bringt einige Wendungen und überrascht immer wieder aufs Neue.
Obwohl sie in sich abgeschlossen ist, wäre eine Fortsetzung denkbar.

Für Leser mit einem Hang zur Phantastik gebe ich meine uneingeschränkte Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2014
Super-Marienkäferchen... ist schon auf dem Weg
Genechten, Guido van

Super-Marienkäferchen... ist schon auf dem Weg


sehr gut

Ein Elefant, ein Hund, ein Kamel und eine Schlange sind in Bedrängnis geraten und können sich nicht mehr allein aus ihrer Misere heraushelfen.
Wie durch ein Wunder erscheint da auf einmal das Super-Marienkäferchen und hilft ihnen schnell und effiktiv.
Denn das Super-Marienkäferchen hat Super-Kräfte, die es dazu einsetzen kann.

Super-Marienkäferchen ist ein wunderschönes Kinderbuch ab 3 Jahre.
Mit wenigen und einfachen Worten wird die Geschichte des Marienkäferchens erzählt. Durch die Super-Kräfte, die das Käferchen besitzt, wird die Fantasie der Kinder angeregt, denn sie kennen noch nicht Superman. Sie sind dabei, das Super-Marienkäferchen kennenzulernen.
Nebenbei erfahren sie ein klein wenig z.B. über den Elefanten, das Kamel und den Wal.
Die Worte und Bilder sind kind- und altersgerecht.
Während ich mich in das Kamel verliebt habe, es ist absolut hinreißend gezeichnet, bin ich ein klein wenig enttäuscht vom Marienkäferchen.
Während ein echtes Marienkäferchen eher rund ist, ist dieses spitz und eckig.
Ich weiß nicht, wie Kinderaugen es sehen, aber ich hätte es gern ein wenig niedlicher gehabt.

Eine schöne Geschichte, die man sich gut mit Kinder anschauen gemeinsam anschauen lässt und die die Fantasie anregen.