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Lisega

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Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2013
Little Miss Sunshine

Little Miss Sunshine


ausgezeichnet

Ein pummeliges bebrilltes Mädchen glaubt unerschütterlich an ihre Chancen auf den Titel einer Schönheitskönigin, ihr drogen- und pornosüchtiger Großvater übt mit ihr einen Auftritt, der es in sich hat, und die ganze problembeladene Familie fährt im klapprigen VW-Bus nach Kalifornien zur Wahl der Miss Sunshine – das sind die Zutaten für diese überaus gelungene, etwas andere Komödie. „Little Miss Sunshine“ überzeugt mit einer tollen Story über eine zwar schräge, aber mit ihren ungelösten Problemen doch sehr normale Familie, schwarzem Humor und vielen skurrilen, makabren aber auch rührenden Momenten. Denn so sehr die Hoovers auch an ihrem emotionalen Gepäck schleppen, letztendlich halten sie zusammen – das zeigt sich v.a. im genialen Schluss des Films, wo die Absurdität der Schönheitswettbewerbe für kleine Mädchen sehr hintersinnig verdeutlicht wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2013
The Darjeeling Limited

The Darjeeling Limited


weniger gut

Wes Anderson wird von Kritikern stets für seinen skurrilen Humor mit Tiefgang gelobt. Ein Grund für mich, diesem Film eine Chance zu geben, obwohl ich schon „Die Tiefseetaucher“ reichlich seltsam und nur gewollt lustig fand. Doch jetzt gebe ich auf: Auch „Darjeeling Limited“ fand ich selbst bei wohlwollendster Betrachtung total sinnfrei. Zwar sind die Schauspieler wirklich gut, die Musik passt wunderbar und der Regisseur hat zweifellos ein Auge für schöne Bilder, aber mir hat sich der Film überhaupt nicht erschlossen. Das geht mit dem seltsamen Vorfilm „Hotel Chevalier“ schon los, und der Hauptfilm bleibt auch nur mäßig interessant und lustig. Keine Ahnung, wo man hier Tiefgang finden soll, denn die Charaktere sind total oberflächlich gezeichnet, und die Dialoge strotzen jetzt auch nicht gerade vor Intelligenz. Wes Andersons Filme treffen definitiv nicht meinen Geschmack, obwohl ich trockenen Humor sonst eigentlich schätze.

Bewertung vom 25.11.2013
Die dunkle Königin / Das Lied von Eis und Feuer Bd.8 (3 MP3-CDs)
Martin, George R. R.

Die dunkle Königin / Das Lied von Eis und Feuer Bd.8 (3 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Der achte Band von George R.R. Martins Fantasy-Epos „Das Lied von Eis und Feuer“ konzentriert sich wie der Vorgängerband auf die Ereignisse im Süden Westeros‘, viele Hauptfiguren tauchen nur selten (Arya, Sansa) oder gar nicht auf (Bran, Jon, Daenerys). Trotzdem kommt in den über 19 Stunden Laufzeit der ungekürzten Lesung für keinen Moment Langeweile auf: Die titelgebende „ Dunkle Königin“, Cersei Lannister, leidet als Regentin ihres Sohnes Tommen zunehmend unter Verfolgungswahn und trifft eine Fehlentscheidung nach der anderen. Die Eisenmänner greifen unter ihrem neuen König Euron Krähenauge den reichen Süden an, Brienne von Tarths Suche nach Sansa Stark endet überraschend, Samwell erreicht Oldtown … Martin lässt sich wieder viel Zeit für Charakterzeichnung, vermeintlich schwache Figuren entpuppen sich als clevere Strategen, Meisterintriganten verwickeln sich in ihre eigenen Fallstricke, Totgeglaubte tauchen wieder auf … Und das Ganze wird von Reinhard Kuhnert wieder hervorragend gesprochen. Ihm gelingt es einmal mehr mühelos, den vielen Charakteren in diesem ausufernden Epos jeweils eine eigene Stimme zu verleihen. Eine absolut gelungene Vertonung.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2013
Inspector Barnaby, Vol. 18 DVD-Box
Inspector Barnaby

Inspector Barnaby, Vol. 18 DVD-Box


sehr gut

Die Fernsehfilme mit Inspector Barnaby sind für Fans typisch britischer Krimi-Serien ein Muss. Der Lokal-Kolorit der fiktiven ländlichen Grafschaft Midsomer, die „typisch englischen“ exzentrischen Charaktere und der immer wieder zum Tragen kommende trockene Humor sind das, was deutsche Zuschauer an Barnabys Fällen lieben. Auch die vier TV-Krimis in Vol. 18 enthalten alle Zutaten, die Fans der Reihe schätzen: In „Sportler und Spione“ ermittelt Barnaby im Kreise widerspenstiger Ex-Spione und darf als Cricket-Schiedsrichter agieren, „Sag Ja und stirb!“ konfrontiert Barnaby und Jones mit einem vermeintlichen Eifersuchtsmord, in „Böse kleine Welt“ liegt ein Toter wie die Romanfigur Gulliver in Liliput in einem Miniaturdorf gefesselt am Boden, und „Über den Dächern von Chattham“ macht ein Einbrecher die Grafschaft unsicher, während Barnaby den Mord an einem Enthüllungs-Journalisten aufklären muss. Während frühere Boxsets wegen der wirren Ausstrahlung im deutschen Fernsehen nicht chronologisch geordnet waren, enthält diese Box ausschließlich Folgen aus der 12. Staffel (Produktionsjahr 2009) mit dem Assistenten Detective Sergeant Ben Jones.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2013
Shackleton - Verschollen im ewigen Eis

Shackleton - Verschollen im ewigen Eis


ausgezeichnet

Ernest Shackleton zählt neben Roald Amundsen und Robert F. Scott zu den großen Helden der Polarforschung. Obwohl er nie den Südpol erreicht hat und seine Antarktisexpeditionen keine entscheidenden wissenschaftlichen Erkenntnisse erbracht haben, gehört er wegen seines Wagemuts und seiner Beharrlichkeit zu den Großen unter den Forschern - und, weil seine Fahrten immer glücklich endeten.

Berühmt ist vor allem die Irrfahrt der "Endurance", die hier mit Kenneth Branagh in der Hauptrolle hervorragend verfilmt wurde. 1914 brach Ernest Shackleton mit 27 Männern auf, um die erste Antarktisdurchquerung zu wagen. Doch die Expedition erlitt Schiffbruch, die "Endurance" wurde im Wedellmeer vom Packeis engeschlossen. Es folgten fast zehn Monate Eisdrift, dann wurde das Schiff vom schmelzenden Eis zerquetscht, die Mannschaft rettete sich auf eine Scholle, worauf sie weitere fünfeinhalt Monate durch die weiße Hölle driftete, bevor sie mit drei Rettungsbooten eine Woche übers offene Eismeer zur Elefanteninsel fuhr. Hier harrte der Großteil der Männer monatelang aus, während Shackleton mit fünf Gefährten die 1200 Kilometer weite Überfahrt nach Südgeorgien zu einer rettenden Walfangstation wagte. Auf wundersame Weise durch stürmische See in Südgeorgien angekommen, musste noch in einem dreitägigen Marsch die gebirgige Insel durchquert werden, um endlich auf die norwegischen Walfänger zu stoßen. Eine insgesamt 635 Tage andauernde Irrfahrt - ein Wunder, dass alle diese Odyssee überlebten.

Der Zweiteiler gibt die Expedition packend und authentisch wieder - von der Vorbereitung der Reise im durch den drohenden Krieg unruhigen England bis zur Rettung der Männer von Elephant Island habe ich jede Minute gebannt verfolgt. Kenneth Branagh schlüpft gekonnt in die Rolle des führungsstarken Shackleton. Man nimmt ihm den energischen, charismatischen, leutseligen, bei seinen Männern beliebten, wenn nötig aber auch autoritären Expeditionsleiter jederzeit ab. Die Ausstattung ist bis ins letzte Detail perfekt, und die Bilder aus dem Eismeer sind wirklich atemberaubend gelungen - v.a. die eisverkrustete "Endurance" im Halbdunkel der Polarnacht ist von faszinierender Schönheit.

Natürlich hatten die Macher des Zweiteilers mit den Bildern des Expeditionsfotografen Frank Hurley erstklassige Vorlagen für die Verfilmung. Einige Originalaufnahmen Hurleys sind auch im umfangreichen Making Of zu sehen, allein deshalb lohnt es sich hier, auch mal das Bonusmaterial anzuschauen. Aber auch der Einblick in die Dreharbeiten auf Island und Grönland mit zahlreichen Interviews ist wirklich interessant. Hier stehen auch Untertitel zur Verfügung - beim Film (deutsche und englische Tonspur) leider nicht, beim Slang einiger Mannschaftsmitglieder muss man da bei der englischen Originalfassung schon ganz genau hinhören.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2013
Game of Thrones - Staffel 2 DVD-Box
Peter Dinklage,Lena Headey,Nikolaj...

Game of Thrones - Staffel 2 DVD-Box


ausgezeichnet

„A Clash of Kings“ heißt der zweite Band von George R. R. Martins Fantasy-Epos „Das Lied von Eis und Feuer“, der als zweite Staffel der grandiosen Serie „Game of Thrones“ verfilmt wurde. Und tatsächlich kämpfen in Westeros nach dem Tod von König Robert Baratheon mehrere Häuser um den Eisernen Thron: Roberts vermeintlicher Erbe Joffrey, ein grausamer Rotzlöffel, den seine Mutter Cersei Lannister zu lenken versucht, seine Onkel Renly und Stannis Baratheon, der zum König des Nordens ausgerufene Robb Stark und natürlich Daenerys Targaryen, die mit ihren frisch geschlüpften Drachen durch Essos streift und eine Armee aufstellen will.

Die erste Staffel der meisterhaften HBO-Serie hat hohe Erwartungen an die Fortsetzung geweckt; meiner Meinung nach wurden diese nicht enttäuscht. Die zweite Staffel schöpft wieder aus dem Vollen, es wird hemmungslos geliebt und gehasst, gemeuchelt und gestorben. Martins Erzählung ufert aus, insofern wurden einige Handlungsstränge für die TV-Adaption stark gestrafft, verändert oder (zumindest vorerst) ganz weggelassen. Man muss die Serie als eigenständige Version des Epos sehen, dann ist sie einfach großartig. Wie hier politische Ränkespiele und Intrigen dargestellt werden, eine gewaltige Schlacht auf den Bildschirm gezaubert wird und fantastische Elemente wie Schattenwölfe, Drachen, dunkle Magie und „die Anderen“ mittels bester CGI-Technik in die mystische Welt von Westeros integriert werden, ist einfach beste Fernsehunterhaltung. Trotz der komplexen Handlung und der zunehmenden Zahl an Charakteren verliert man meiner Meinung nach in den zehn Folgen nicht den Überblick, die Spannung bleibt hoch, was den hervorragenden Drehbüchern, den beeindruckenden Bildern und den erstklassigen Darstellern geschuldet ist.

Wen die vielen Namen und Schauplätze doch verwirren, der kann im Bonus-Material eine Aufstellung der Häuser, Charakterprofile und Infos über die Religionen von Westeros nachlesen. Dazu gibt es ein sehenswertes Making of der Schlacht in der Schwarzwasser-Bucht. "Game of Thrones" hat definitiv Suchtpotential, als „Ersatzdroge" bis zum Erscheinen der dritten Staffel müssen jetzt nochmals die Bücher herhalten!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.