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Lesemone
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Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1541 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2021
Dürre
Laub, Uwe

Dürre


ausgezeichnet

Uwe Laub greift wieder einmal ein sehr zeitgemäßes Thema auf und verarbeitet es in einem sehr spannenden Thriller. Es geht um den Klimawandel und unseren CO2-Fußabdruck. Welches Szenario könnte es geben, wenn die EU eine App beschließt, die den Schadstoffausstoß von jedem Bürger überwacht und notfalls reguliert? Genau das passiert den Geschwistern Leni und Julian und es droht ihnen der Verlust des landwirtschaftlichen Hofes und somit verschwindet ihre Existenzgrundlage. Es entsteht ein Überwachungsstaat und dadurch werden die Bürger gespalten. Ist so eine App auch manipulierbar?

Die Geschichte ist zwar fiktiv, beinhaltet jedoch viele Elemente, die real sind. In Zeiten des Klimawandels sind die Themen Hitzesommer, Dürre, Missernten und Co2-Bepreisung in aller Munde. Während die meisten normalen Menschen den Preis für die Katastrophe zahlen müssen, bereichern sich auf der anderen Seite viele Menschen, die Einfluss und Macht haben. Sehr spannend ist auch das Thema Deepfake, was aktuell immer häufiger dazu führt, dass man nicht allen Informationen einfach glauben kann, sondern gut prüfen muss, ob es Fake News sind. Ich mag die Bücher des Autors sehr, da sie immer ein aktuelles Thema aufgreifen und sehr spannend geschrieben sind. Hier ist besonders das letzte Drittel des Buches so rasant in der Entwicklung gewesen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Mich hat die Geschichte von Anfang bis Ende gefesselt gehabt und man kann zurecht sagen, dass dies ein spannender Thriller ist.

Bewertung vom 09.09.2021
Die vier Winde
Hannah, Kristin

Die vier Winde


ausgezeichnet

Die Geschichte von Elsa Martinelli und ihrer Familie war sehr ergreifend, aber auch sehr bedrückend. Elsa hat zwei Kinder und lebt bei ihren Schwiegereltern in Texas. Die Handlung fängt in den 30er Jahren an und geht bis ins Jahr 1940. Währenddessen erlebt Elsa auf der heimischen Farm ein Dürrejahr und ein Sandsturm nach dem anderen. Kristin Hannah beschreibt die Szenerie mit solch einer Wucht, dass man sehr betroffen ist von den Geschehnissen. Wie kann ein Mensch so etwas nur so lange aushalten, habe ich mich ständig gefragt. Doch auch ihr Aufbruch nach Kalifornien ist nicht gerade rosig. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass es in der damaligen Zeit so heftige Naturkatastrophen gab, dass es zu Flüchtlingsbewegungen, großer Arbeitslosigkeit, Hunger, Elend und Spaltung in der Gesellschaft kam. Mich hat die Geschichte von Elsa sehr bewegt. Sie ist eine sehr mutige, starke Protagonistin, die kämpfte, bis es nicht mehr ging. Ich hätte mir den Ausgang etwas erfreulicher gewünscht, aber so ist das Leben und daher fand ich das Ende auch sehr passend und vor allem ergreifend. Mir hat gut gefallen, dass die Autorin hier ein Stück amerikanische Zeitgeschichte in eine spannende Familiengeschichte verpackt hat. Viele Themen von damals, sind doch gerade in der jetzigen Zeit auf der ganzen Welt aktuell. Ein sehr toller Roman, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Bewertung vom 07.09.2021
Barbara stirbt nicht (eBook, ePUB)
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht (eBook, ePUB)


sehr gut

Zu Beginn war ich total schockiert, wie sehr Walter Schmidt ignoriert hat, dass seine Frau Barbara krank ist. Er hat eigentlich so viele liebe Menschen um sich, die sich um ihn und auch um Barbara gerne gekümmert hätten. Er schiebt sie jedoch mit seiner schroffen, kalten Art beiseite. Selbst der Arzt soll nicht kommen. Zu den Kindern hat er eine sehr unterkühlte Beziehung und dennoch sind sie gleich zur Stelle. Obwohl er von nichts eine Ahnung hat und immer für selbstverständlich nahm, dass seine Frau alles um ihn herum geregelt hat, versucht er nun bzw. muss er sogar, das Zepter in die Hand nehmen und den ganzen Haushalt schmeißen. Helfen will er sich aber auch hier nicht lassen. Stück für Stück merkt er, dass man alles lernen kann wenn man will oder wie bei ihm, muss. Die Autorin hat ein Portrait entworfen, was es leider noch in mehr Ehen gibt, als man denkt. Ich fand es aber bewundernswert, wie ruhig und gelassen Barbara mit der Situation umging. Nach und nach wird klar, dass sie weiß, wie sie ihren Mann zu nehmen hat. Die Autorin spart nicht mit bissigen Szenen und heftigen Seitenhieben, wenn auch der Hintergrund ein sehr trauriger ist. Es gibt viele schöne Dialoge mit netten Charakteren. Gar nicht gefallen hat mir das Ende. Es passte nicht so ganz zum Rest des Buches und ich fand es dann auch sehr abrupt. Das Buch war gut zu lesen, aber man muss im Hinterkopf behalten, dass es einen traurigen Hintergrund hat und daher vielleicht nicht für Personen geeignet ist, die gerade mit dem Thema Tod konfrontiert sind.

Bewertung vom 06.09.2021
Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


gut

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Anne, die es gewohnt ist, sich um Haushalt und Kinder zu kümmern. Ihr Mann Benno nimmt das als selbstverständlich und ist mehr damit beschäftigt, sich darum zu kümmern, reich zu werden. Das nagt an der Ehe und an Anne, die sich langweilt. Während lange Zeit im Buch gezeigt wird, wie die typische Familie in den 60er Jahren so lebt, kommt dann irgendwann sehr spät das Thema Avonberaterin auf. Ich hatte das Gefühl, dass Anne das eher machen wollte, weil sie ihre Schwiegermutter dazu angestachelt hat. Gut beschrieben wird jedoch, wie eingefahren die Männer der damaligen Zeit so waren und ihren Frauen nicht viel zutrauten, außer Haushalt und Kinder. Damals brauchte man sogar noch das Einverständnis des Ehemanns, wenn man arbeiten wollte. Mir hat auch die Beschreibung der Kluft, zwischen Stadt- und Landfrauen gefallen. Zwischendrin kämpft Anne noch um den Erhalt ihrer Ehe. Das Buch ist leicht zu lesen, bleibt eher an der Oberfläche und hat mich nicht so wirklich angesprochen, da ich die Charaktere nicht sonderlich sympathisch fand.

Bewertung vom 05.09.2021
Russische Botschaften
Musharbash, Yassin

Russische Botschaften


sehr gut

Im Mittelpunkt der Handlung steht Investigativjournalistin Merle Schwalb. Sie ist direkt dabei, als ein russischer Agent von einem Balkon stürzt und neben ihr aufschlägt. Unfall oder Mord?

In Zeiten von Fake News, Intrigen und unsichtbaren Bedrohungen, ist dem Autor Yassin Musharbash ein spannendes Buch gelungen. Schnell merkt Merle, dass der Fall für sie alleine zu groß ist und zieht ihre Kollegen ins Vertrauen. Schnell merkt die Truppe, dass sie auf die Kollegen eines Konkurrenzblatts angewiesen sind und es wird eine geheime Recherchezentrale errichtet. Obwohl hier viel recherchiert wird, fand ich dies für den Leser sehr informativ und spannend dargelegt. Man merkt, dass der Autor vom Fach ist. Aufgrund der anstehenden Wahlen ist das Thema Wahlmanipulation und Fake News natürlich topaktuell. Es wird auch sehr gut dargestellt, in welchen Gefahren sich investigative Reporter tagtäglich begeben, um zu recherchieren. Ich fand das Buch sehr spannend zu lesen. Es werden viele Fakten dargelegt, ohne mit dem Finger auf jemand bestimmten zu zeigen. Es stimmt nachdenklich und jeder kann seine eigenen Schlüsse daraus ziehen. Eine tolle Lektüre!

Bewertung vom 02.09.2021
Someone like you / Moonflower Bay Bd.2 (eBook, ePUB)
Holiday, Jenny

Someone like you / Moonflower Bay Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nora kommt in das beschauliche Moonflower Bay, weil dort eine Ärztin gesucht wird. Sie braucht unbedingt eine Auszeit und nimmt sich vor, die nächsten zwei Jahre dort zu arbeiten und dann mit ihrer Schwester neue Wege zu gehen. Aber wenn man den ersten Band kennt, dann weiß man, dass man von Moonflower Bay und seinen Bewohner nicht mehr so schnell los kommt. Die Geschichte zwischen Jake und Nora entwickelt sich zwar ganz zufällig, aber dann gleich sehr intensiv. Ich hätte die ganzen Bettszenen nicht unbedingt so ausführlich gebraucht. Das hat mich schon im ersten Band gestört. Zum Ende hin bekommt die Geschichte etwas mehr Tiefgang und man erfährt viel über Jakes Gefühls- und Gedankenwelt. Sehr schön fand ich, dass viele bekannte Charaktere wieder mit dabei sind, wie Eve und Sawyer, um die es im ersten Band ging. Die Herzlichkeit der Bewohner ist stets präsent und dort hilft jeder dem anderen. Mir hat dieser Band daher deutlich besser gefallen, als der Vorgängerband.

Bewertung vom 31.08.2021
Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe / Die große Berlin-Familiensaga Bd.1
Renk, Ulrike

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe / Die große Berlin-Familiensaga Bd.1


gut

Während mich die Ostpreußen-Saga und auch die Seidenstadt-Saga von Anfang bis Ende total gefesselt hatte und ich die Bücher gar nicht mehr aus der Hand legen konnte, tat ich mir mit dem ersten Band der neuen Saga ziemlich schwer. Die Geschichte ist ganz anders, als die bisherigen Bücher der Autorin. Ich fühlte mich in der Welt der Dichter überhaupt nicht wohl. Man musste sich sehr auf die damalige Zeit und das Denken der Menschen einlassen, um überhaupt etwas für sie abzugewinnen. Der Roman beruht auf der wahren Geschichte von Paula Dehmel. Ich muss gestehen, dass ich vorher weder von ihr, noch von Richard Dehmel je was gehört habe. Um ehrlich zu sein, ich will auch gar nicht mehr von ihnen wissen. Richard ist ein Narzisst, der die Menschen in seiner Umgebung blendet und dann seelisch kaputt macht und sich noch darüber wundert. Er ist ein Mensch, der ständig aufs Podest gehoben und angehimmelt werden musste. Genügend Fans hatte er wohl zu seiner Zeit. Zum Glück geht es überwiegend in der Geschichte um Paula. Leider verspricht der Klappentext da etwas, was erst sehr spät überhaupt zur Sprache kommt. Lange Strecken widmet sich Ulrike Renk dem Leben der jungen Paula, die zu ihrer Tante Auguste zieht, um gesellschaftlich Fuß zu fassen. Sie hat ein sehr inniges Verhältnis zu ihrem Bruder Franz, mit dem sie regen Briefkontakt pflegt. Später gibt es diesen schwülstigen Briefverkehr zwischen Paula und Richard. Mich hat leider dieses poetische und dieses Gesülze in den Briefen überhaupt nicht angesprochen. Es hat sehr den Lesefluss unterbrochen. Am liebsten hätte ich Paula die ganze Geschichte hindurch geschüttelt, damit sie ihre rosarote Brille abzieht. Mir fehlte in diesem Buch der Spannungsbogen. Es geht immer wieder um die gleichen Dinge und man dreht sich regelrecht im Kreis. Erst das letzte Drittel des Buches fand ich interessant, aber nicht spannend. Bei den anderen Büchern konnte man mit den Protagonisten mitfiebern, sie erlebten etwas. Hier plätscherte die Handlung vor sich hin und endet mit einem Paukenschlag. Ich hoffe sehr, dass die weiteren Bände etwas interessanter und spannender werden!

Bewertung vom 30.08.2021
Die letzten Romantiker
Conklin, Tara

Die letzten Romantiker


gut

Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Man konnte direkt eintauchen in die Erzählungen von Fiona. Bildhaft beschreibt sie den Verlauf ihrer Kindheit und was der Tod des Vaters aus der Familie gemacht hat. Die Kinder werden groß, jeder geht seine eigenen Wege. Immer wieder wird der Bezug zu ihrem Bruder Joe hergestellt, der das Sorgenkind der Familie ist. Doch als die Tragödie ihren Lauf nimmt, ist von Familiensinn nicht mehr viel zu spüren. Leider wurde es dann im Mittelteil des Buches sehr langweilig und anstrengend, Fiona und ihren Erörterungen zu folgen. Die Geschwister blieben als Charaktere sehr blass. Das war zu Beginn des Buches noch ganz anders. Zum Ende hin, konnte mich die Geschichte dann wieder fesseln. Alles in allem eine Familiengeschichte, die zwar so einige Tragödien beinhaltet, die mich aber leider nicht wirklich berührt hat.

Bewertung vom 28.08.2021
Pacific Crest Trail Killer
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer


sehr gut

Ich habe noch nie vorher von dem Pacific Crest Trail gehört und fand es daher sehr spannend, dass sich der Autor dieses Setting für seinen Thriller ausgesucht hat. Anschaulich wird beschrieben, wie man sich auf so eine lange Wanderung vorbereitet und ausstattet. Im Mittelpunkt steht Mark Stetson, der nach einem Militäreinsatz im Ausland viel gesehen hat und sich mit der Wanderung einen Jugendtraum erfüllen will. Im Buch ist vorne eine Landkarte drin, wo man genau mitverfolgen kann, wo sich die Geschehnisse ereignet haben. Der Inhalt des Thrillers ist ziemlich heftig und Christian Piskulla hat es sich auch nicht nehmen lassen, viele Einzelheiten sehr bildhaft und deutlich zu beschreiben. Die Geschichte bleibt spannend bis zum Ende. Ich fand es sehr interessant, wie das FBI versucht hat, dem Täter auf die Spur zu kommen. So hat man auch viel über Land und Leute in Amerika und über deren Gesinnung erfahren. Von diesen Trailerparks habe ich schon öfter gehört und nicht auf allen geht es ordentlich zu. Zuerst dachte ich nach dem Beenden der Geschichte, das ist ein sehr gewaltbetontes, sexistisches Buch, welches viel zu ausschweifend erzählt wurde. Aber im Nachwort erklärt der Autor seine Beweggründe, die ich absolut nachvollziehbar fand. Ich habe die Message hinter dem Buch verstanden. Trotzdem waren mir viele Szene zu heftig und ich hätte auf die Erotikschiene komplett verzichten können.
Fazit: ein sehr spannender Thriller, den man aber nur lesen sollte, wenn man auch was ertragen kann!

Bewertung vom 24.08.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1 (eBook, ePUB)
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Mir hat der Auftakt zu der neuen Serie rund um den Strafverteidiger Anton Pirlo gut gefallen. Er besticht durch unkonventionelle Ermittlungsmethoden, wirkt in seinem Tun immer cool und lässig und hat Charisma. Wieviel davon im echten Autor steckt, bleibt sein Geheimnis. Alleine schon, dass hier aus dem Wohnzimmer heraus agiert wird, fand ich eine super Idee, scheint aber auf wahre Begebenheiten zu beruhen. Man merkt, dass sich der Autor gut in dem Bereich der Strafverteidigung auskennt. Die Geschichte ist schlüssig gegliedert, so dass man als Laie das Justizwesen auch verstehen kann. Einer Frau wird vorgeworfen, dass sie ihren Ehemann getötet hätte und Pirlo wird mit ihrer Verteidigung betraut. Außerdem muss er sich noch um den Ärger mit seinen eigenen Brüdern kümmern. Den Khatib-Clan fand ich echt witzig! Man weiß bis zum Schluss nicht, ob es zu einem Freispruch kommen wird. So blieb die Spannung durchweg erhalten. Ich fand das Buch sehr erfrischend, jung, dynamisch, humorvoll. Mir hat es großen Spaß gemacht, mitzuverfolgen, wie Pirlo und Sophie ihre Verteidigung aufgebaut und durchgezogen haben.