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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1153 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2018
Der Astronom / Wild Cards. Die erste Generation Bd.3
Martin, George R. R.

Der Astronom / Wild Cards. Die erste Generation Bd.3


weniger gut

Vor vierzig Jahren veränderte das Wild Cards-Virus die Menschheit. Joker und Asse wurden erschaffen, viele Menschen starben. Doch alle haben gelernt, mit dem Virus zu leben. Grund genug, ein Jubiläum nun zu feiern. In Manhattan steigt die größte Party seit langem. Der Astronom jedoch nutzt diese Gelegenheit, um seine Pläne weiter zu verfolgen. Seine Rache soll jeden treffen und sie ist groß. Seine Widersacher sollen merken, wer die Welt beherrschen wird.

Mit der Reihe "Wild Cards" ist es bei mir so ein Auf und Ab. Als ich den ersten Band gelesen habe, war ich total begeistert, das nächste Buch war so lala. Danach war es mal mehr, mal weniger Begeisterung für die Reihe. Und nun habe ich mich eigentlich auf den nächsten Teil gefreut. Doch ich wurde mehr als enttäuscht.

Schon nach den ersten 50 Seiten hatte ich das Gefühl, dass ich mich durch die Geschichte quälen werde, was dann letztendlich auch der Fall war. Manche Szenen habe ich eher überflogen, denn gelesen. Sex und Drogen waren allgegenwärtig, was mich persönlich sehr gestört hat.

Die Spannung hat auch nach 200 Seiten noch nicht richtig greifen können. Irgendwie fand ich, dass die Luft raus war. Die Charaktere konnten mich diesmal nicht begeistern, die Story war flach und die Ausführung war auch nicht überzeugend.

Viele neue Charaktere tauchen auf, von denen man nicht genau weiß, was ihre Fähigkeit ist bzw. warum sie überhaupt mit von der Partie sind. Vieles erscheint oberflächlich und als Lückenfüller gedacht.

Es gibt unzählige Handlungsstränge, die auch noch sehr oft wechseln. Ich hatte Mühe, allem zu folgen und habe auch ab und zu was verwechselt. Außerdem erscheinen manche Szenen in meinen Augen nicht sinnvoll. Weiter zieht sich auch vieles in die Länge, weil unnötige Informationen erzählt werden.

Die einzelnen Kapitel sind in Stunden aufgeteilt. Wir beginnen im ersten Kapitel mi 6 Uhr morgens und enden am nächsten Tag um 6 Uhr morgens. In jedem Kapitel wird erzählt, was die einzelnen Charaktere erleben.

Leider konnte mich dies alles nicht überzeugen. Für mich habe ich aber aufgrund der nun vielen "schlechteren" Bände der Reihe entschieden, die Reihe nun nicht mehr weiterzuverfolgen.

Fazit:
Leider passen die Reihe und ich nicht mehr zueinander.

Bewertung vom 11.02.2018
Der Schein
Blix, Ella

Der Schein


sehr gut

Alina soll die nächsten sechs Monate auf dem Internat Hoge Zand auf der Ostseeinsel Griffiun verbringen, da ihr Vater geschäftlich nach Amerika muss. Kaum dort angekommen, lernt sie die Lonelies kennen, eine Gruppe Schüler, die auch die Wochenenden im Internat verbringt und sich zusammengeschlossen hat, um der Einsamkeit vorzubeugen. Alina hatte sich eigentlich fest vorgenommen, sich nicht wohlzufühlen, die nächsten Monate hinter sich zu bringen und dann wieder zurück nach Berlin zu ihrem Freund Lukas zu können. Doch je mehr Zeit sie auf der Insel verbringt, umso geheimnisvoller erscheint ihr alles. Warum darf sie nicht in das angrenzende Naturschutzgebiet? Und wer ist das Mädchen mit der seltsamen Ausrüstung, das Alina getroffen hat? Und warum erscheint an der Nordküste ein schwarzes Schiff und verschwindet auf unheimliche Weise wieder? Alina weiß genau, dass sie den Hinweisen nachgehen muss, denn sie hat das unbestimmte Gefühl, dass alles mit ihr zu tun hat.
Aufgrund des Klappentextes hätte ich jetzt wahrscheinlich nicht nach dem Buch gegriffen, aufgrund des Covers jedoch schon. Es fällt gleich ins Auge. Das samtige Schwarz harmoniert wunderbar mit dem in Gold gehaltenen Mädchen.
Der Inhalt ist dann doch anders, als ich erwartet habe. Zwar weiß man aufgrund des Klappentextes, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, doch dass es auch genau in "Jugendstil" geschrieben ist, hat mich dann sehr überrascht. Umgangssprache, jugendliche Gedankensprünge und ab und zu ein paar Tagebucheinträge geben der Geschichte nochmals einen sehr jugendlichen Kick.
Ich hatte das Buch aufgrund des Schreibstiles innerhalb kürzester Zeit gelesen. Es macht Spaß, sich durch die Geschichte zu bewegen, denn Alina und ihre Freunde sind so unglaublich ungewöhnlich, dass man einfach weiterlesen muss, um ja nichts zu verpassen. Ständig passiert etwas neues, ständig werden neue Geheimnisse aufgedeckt und ständig überraschen alle mit Dingen, die man ihnen gar nicht zugetraut hätte.
Allen voran ist es Alina, um die sich die Geschichte ja dreht. Sie erzählt in Ich-Form davon, warum sie in das Internat geht und welche bewegende Vergangenheit sie hat. Diese Vergangenheit wird immer wieder in Rückblicken dargeboten oder in kurzen Hinweisen in ihren Tagebucheinträgen eingeflochten. Nach und nach ergibt sich somit ein Bild, das unendlich traurig ist. Alina hat schreckliches durchgemacht und sucht auch heute noch nach Antworten auf die vielen Fragen, die sich aus der Vergangenheit aufgestaut haben.
Ihre Mitstreiter, eine kleine Gruppe namens Lonelies besteht aus Lexi, Nian, Gigi und Mareike-Helene (ich feiere das Autorenduo jetzt noch für die tolle Namenswahl). Die Lonelies verbringen auch die Wochenenden im Internat und fahren eigentlich nur in den Ferien nach Hause. Dies hat sie zusammengeschweißt. Sie sind eine tolle Truppe von "Losern", zumindest stellen sie sich so dar. In Wirklichkeit sind sie jedoch die tapfersten Freunde, die sich Alina vorstellen kann.
Am Anfang vergeht Alina noch in Selbstmitleid, weil sie nun sechs Monate auf einer einsamen Insel hoch im Norden verbringen muss. Ohne ihre beste Freundin Pinar und ohne ihren Freund Lukas. Als sie dann jedoch eine mysteriöse Entdeckung macht, wird es interessant. Die Recherche dazu erweist sich jedoch als schwierig und so ist sie auf Hilfe ihrer Freunde angewiesen.
Es macht sehr viel Spaß, alle in der Geschichte zu begleiten. Die vielen Eigenarten, Charakterzüge und Überraschungsmomente führen dazu, dass die Geschichte nie langweilig wird. Der Unterhaltungsfaktor bei dem Buch ist sehr hoch.
Das Ende war mir dann jedoch etwas zu abgehoben. Ich kann mir nur vorstellen, dass hier auf einen zweiten Teil hingearbeitet wurde. Die Auflösung des Rätsels sowie die Erklärung hat noch nicht mal 25 Seiten eingenommen. Ich habe noch sehr viele Fragen, die nicht beantwortet wurden. Einiges schien auch etwas undurchsichtig. Und auch Alinas Reaktion am Ende war für mich nicht richtig nachvollziehbar.

Bewertung vom 08.02.2018
Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Joyce, Rachel

Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie


ausgezeichnet

Wir lernen Frank kennen. Er ist 40, wohnt alleine in seinem Häuschen mit Plattenladen und ist eigentlich ein komischer Kauz. Für ihn scheint es nur die Musik zu geben. Musik löst jedes Problem, Musik ist zeitlos, Musik ist das, was man braucht, um wieder glücklich zu werden. Aber gerade weil Frank nicht "normal" ist, ist er es jedoch für andere. Er ist ein guter Freund, ein guter Zuhörer, er weiß immer, wer welche Musik braucht und ist auch sonst ein gute Seele. Er hilft, wo er kann, sei es, um die Mikrowelle zu reparieren oder jemandem die richtige Platte zu verkaufen.

Dies ist sein Leben, welches aber jäh auf den Kopf gestellt wird, als er Ilse Brauchmann kennenlernt. Die deutsche Putzfrau dringt mit dem ersten Blick in sein Herz vor und löst sich nicht mehr von ihm. Dabei ist sie verlobt und damit tabu. Trotzdem genießt Frank jeden Augenblick mit ihr und als ein Zufall es will, dass er ihr Musikstunden geben kann, ist er der glücklichste Mensch der Welt.

Frank nimm seine Aufgabe als Musiklehrer sehr ernst, will er doch herausfinden, welche Musik für Ilse die Beste ist. Dabei entwickelt sich zwischen Frank und Ilse eine tiefe Freundschaft und damit auch einige Probleme.

Die Geschichte ist eine einzige Liebeserklärung an die Musik. Der Anfang beginnt leise, mit der Vorstellung der ganzen Charaktere und deren Eigenarten. Dazwischen kommt es zu einem lauten Trommelwirbel, als sich die Ereignisse überschlagen, dann wird es wieder ruhig, alle müssen sich finden und am Ende kommt das große Becken, dass mit KRAWUMM zusammengeschlagen wird, um den Abschluss zu markieren.

Die Autorin hat ein wahnsinnig gutes Talent dafür, Geschichten zu schreiben, in denen schrullige Charaktere die Hauptrolle spielen. Dabei kommen alle zwar etwas naiv rüber, aber darunter befindet sich im Kern die wahre Größe.

Frank zum Beispiel hatte keine schöne Kindheit. Zwar wuchs er mit Musik auf, weil seine Mutter Peg absolut musikverliebt war, doch ansonsten war sie keine gute Mutter. Sie kochte nicht richtig, unternahm nichts mit Frank, hatte wechselnde Liebhaber und führte auch sonst eher ein ich-bezogenes Leben. Nur die Liebe zur Musik gab sie an Frank weiter.

Aber auch Franks Umfeld ist einzigartig. Sei es sein Verkaufsassisten Kit, der alles in seiner Umgebung kaputt macht, Maud, die heimlich in Frank verliebt ist, Pater Anthony, der nach einem Absturz durch Frank wieder an Gott glauben konnte oder die Brüder Williams, die als Bestattungsunternehmer eh schon einen unheimlichen Job haben. Oder die Bedienung in dem kleinen Café, die schon früh wusste, was genau so abgeht. Und Ilse, die sich mit etwas Geheimnisvollen umgibt und so alle zum Rätseln bringt.

Ich liebe jeden einzelnen Charakter. Und jeder einzelne hat es verdient, in dem Buch eine Rolle zu spielen. Außerdem ist es ein Plädoyer für Schallplatten, die ja heute wieder absolut "in" sind.

"Das Leben ist scheiße, aber es passt in eine Sonate!" - So bringt es Franks Mutter Peg auf den Punkt. Dieser Satz hat sich in mein Gehirn gebrannt, denn er passt wie die Faust aufs Auge.

Wie schon in "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" oder "Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry" habe ich mich fallen lassen und die Geschichte auf jeder einzelnen Seite genossen.

Fazit:
Die unvergleichliche Art der Autorin hat auch dieses Buch wieder zu einer unvergesslichen Geschichte gemacht.

Bewertung vom 08.02.2018
Das Grauenvolle Grab / Lockwood & Co. Bd.5
Stroud, Jonathan

Das Grauenvolle Grab / Lockwood & Co. Bd.5


ausgezeichnet

Die Plage der Geister spitzt sich immer mehr zu. London wird überschwemmt. Und die große Agentur Fittes schließt immer mehr kleinere Agenturen oder kauft diese auf. Lockwood & Co. sind sich einig: da ist eindeutig was faul. Und der Geisterschädel, der sich im Besitz der Agentur Lockwood befindet, hatte ja angedeutet, dass Penelope Fittes etwas Schlimmes im Schilde führt. Und so machen sich Lockwood, Lucy, George, Holly und Quill an die Recherche und kommen dabei der Agentur Fittes zu oft in die Quere. Eine streitige Auseinandersetzung scheint unaufhaltsam und so hat Lockwood eine gewagte Idee, um endlich wieder Frieden ins gebeutelte London zu bringen.

Die Reihe rund um die "Geisterjäger" Lockwood, Lucy und George hat mich schwer begeistern können. Der nun abschließende fünfte Teil der Reihe hat nochmal so richtig gezeigt, was in den Agenten steckt. Mit viel Sarkasmus, Charme und einer gehörigen Portion Mut haben alle bewiesen, dass sie würdig genug sind, um es mit den ganz Großen aufzunehmen.

Die Jagd nach dem wahren Schuldigen führt die Agenten diesmal in einen Teil von London, den man sich nicht mal im Traum vorstellen möchte. Doch ist dieser Teil ebenso wichtig und unentbehrlich. Ohne diesen würde alles zusammenbrechen und ganz London überrannt werden.

Der Zusammenhalt von Lockwood und seinen Kollegen ist beispielhaft. Alle können sich blind vertrauen und stets aufeinander bauen. Sei es bei der Geisterjagd, sei es beim Lösen schwieriger Rätsel oder einfach nur beim Zuhören von Problemen, die alleine nicht bewältigt werden können.

Die Geisterjagd steht eindeutig im Vordergrund, auch die Suche nach dem wahren Schuldigen für die ganze Epidemie, doch der Autor lässt auch die leisen Untertöne nicht aus. So sind es Lockwood und Lucy, die sich sehr weiterentwickeln und endlich Gefühle zeigen, die eigentlich schon zu lange aufgestaut werden. Beide zeigen, was sie bewegt, was sie sorgt und ängstigt.

Es gab einige Moment, in denen ich die Luft anhalten musste, weil Dinge passieren, die ich mir einfach nicht vorstellen konnte. Der Autor bringt überraschende Wendungen ein und sorgt damit für Spannung. Mehrmals habe ich mich unheimlich gefreut, mehrmals war ich traurig und habe auch mal ein paar Tränen vergossen.

Auch wenn dies der letzte Teil der Reihe ist, hoffe ich doch, dass der Autor sich entschließt, die Reihe fortzuführen, denn mit vielen Andeutungen hat er einiges der Fantasie der Leser überlassen. Mehrere Fragen wurden nicht (richtig oder nur andeutungsweise) beantwortet, hier muss man sich überlegen, wie es denn wohl weitergehen könnte. Der Autor hat sich sozusagen eine Hintertür offen gelassen.

Der flüssige Schreibstil des Autors hat dazu geführt, dass ich nicht vom Buch ablassen konnte. Jede freie Minute habe ich damit verbracht, mich mit Lockwood & Co. durch London zu bewegen, Geister zu jagen, Recherchen durchzuführen und Toast zu essen und Tee zu trinken (was die Protagonisten sehr oft tun - London eben!).

Gerne wäre ich länger dort geblieben, gerne hätte ich mehr Geister gejagt und mit Lockwood, Lucy, George, Holly und Quills fechten geübt. Aber alles Gute hat auch mal ein Ende. Ich hoffe nur, nicht für immer.

Fazit:
Eine Reihe, die sich mit jedem Band mehr in mein Herz geschlichen hat.

Bewertung vom 08.02.2018
Das Flammende Phantom / Lockwood & Co. Bd.4
Stroud, Jonathan

Das Flammende Phantom / Lockwood & Co. Bd.4


ausgezeichnet

Lucy hat bei Lockwood & Co. gekündigt und schlägt sich als freie Mitarbeiterin durch. Nach mehreren Aufträgen, die sie zusammen mit anderen Agenturen ausführt, kommt sie durch Zufall wieder mit ihren alten Kollegen zusammen, um einen besonders schwierigen Fall zu lösen.
Kurz darauf finden sich Lockwood, Lucy, George und Holly, zusammen mit dem ehemaligen Mitarbeiter der Agentur Rotwell, Quill Kips in einem kleinen Dorf wieder, das von Geistern geradezu überschwemmt ist. Den dort treibt das Flammende Phantom sein Unwesen und stürzt alle in Angst und Schrecken. Lucy, Lockwood und die anderen kommen dabei aber noch einer weiteren Ungeheuerlichkeit auf die Spur, die das gesamte Geistesjäger-Wesen Londons auf den Kopf stellt.

Der vierte Teil der Lockwood-Reihe ließ mir kaum Zeit, ihn aus der Hand zu legen. Denn die spannenden Fälle, die Lucy und ihre Freunde bestreiten müssen, halten einem bei guter Laune und nach jedem gelösten Fall gibt es ein kleines "Puzzleteil" als Belohnung. Diese Teile setzen sich nach und nach zusammen und führen zur einer Erkenntnis, die alle erschüttert.

Lucy, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hat schwer mit sich zu kämpfen. Einerseits vermisste sie Anthony, George und Holly sowie die Zusammenarbeit mit ihnen, auf der anderen Seite möchte sie aber auch Lockwood nicht in Gefahr bringen. Denn die Prophezeiung, die ihr in Band 3 gemacht wurde, geht ihr nicht aus dem Kopf.

Als jedoch Lucy zusammen mit den anderen an einem Fall arbeitet, merkt sie, dass sie wieder komplett ist und sucht unterbewusst einen Weg, um wieder ins Team aufgenommen zu werden.

Erst scheinen alle Vorkommnisse nichts miteinander zu tun zu haben, doch nach und nach kommt so einiges ans Licht. Unvorstellbares ereignet sich und dies auch noch direkt vor der Nase der Bürger von London.

Der Autor hat sich nochmals so richtig ins Zeug gelegt und einen spannenden vierten Teil der Reihe abgeliefert.
Alle Charaktere haben sich enorm weiterentwickelt und es ergeben sich auch ungewöhnliche Zusammenschlüsse, die man sich gar nicht vorstellen konnte.

Lucy vor allem macht sich sehr viele Gedanken, wie es zukünftig weitergehen soll. Da ihre Gabe, Geister zu hören und auch mit ihnen zu sprechen, sehr selten ist, ist sie natürlich auch bei den anderen Agenturen sehr gefragt und ihre Mitarbeit wird auch gebraucht. Sie wird nur nicht geschätzt, weil ihr aufmüpfige Art bei den Erwachsenen verurteilt wird. Ihr scharfer Verstand, der Mut und die Sorge werden dabei gerne übersehen.

Die Verschwörungen nehmen kein Ende und am Schluss gibt es nochmal eine große Überraschung, so dass man direkt nach dem fünften Teil greifen möchte.

Der Erzählstil ist packend, lässt an den richtigen Stellen den nötigen Freiraum für die eigene Phantasie, gibt genug Stoff für das Kopfkino und ist vor allem eins: schauderhaft spannend.

Diesmal gibt es einige Szenen, die etwas blutiger und brutaler waren, als bei den vorherigen Bänden. Aber es geht ja auch um die Geisterjagd.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen drängen sich jedoch nun auch in den Vordergrund, was aber der Geschichte sehr zuträglich ist.
Man merkt, dass die Protagonisten erwachsen werden und der jugendliche Leichtsinn ist nun fast vollständig abhanden gekommen. Durch dieses frühe Erwachsenwerden, weil eben nur Jugendliche Geister sehen und dadurch die Bedrohung abwenden können, führt dazu, dass die Vernunft Oberhand gewinnt.

Insoweit bleibt wirklich nur abzuwarten, was der Autor sich für den fünften Teil aufgehoben hat.

Fazit:
Hier sind es nicht nur die echten Geister, sondern auch die im Kopf, mit denen alle zu kämpfen haben.

Bewertung vom 08.02.2018
Trollhunters
del Toro, Guillermo;Kraus, Daniel

Trollhunters


ausgezeichnet

Jim lebt in San Bernadino und hat mit seinen 15 Jahren die üblichen Probleme. Er findet ein Mädchen toll, Hausaufgaben sind ihm zuwider und leider hat er den Loserstatus zusammen mit seinem besten Freund Tub inne. Und an die Monster, die seinen Vater in seinen Träumen verfolgen, glaubt er schon lange nicht mehr.
Doch dann wird er eines Nachts von großen Pranken unter seinem Bett erfasst und in ein Loch gezogen. Kurz danach wacht Jim wieder auf - in einer Trollhöhle. Und merkt bald darauf, dass er zu mehr bestimmt ist, als der Loser von San Bernadino zu sein.

Durch die Zeichentrick-Serie "Trolljäger" bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Trolle sind ja eher etwas für High-Fantasy-Geschichten und werden deshalb meist als Bösewichte abgestempelt. Sie nun in unsere Welt zu holen und derart unterschiedlich zu gestalten, war eine herrliche Abwechslung. Dabei haben die Autoren verschiedene Arten von Trollen geschaffen. Große, kleine, dicke, dünne, kugelige, wuselige, träge, mit Klauen, Tentakeln, Fell oder Federn. Und eben die klassischen uns bekannten wie aus "Der Herr der Ringe" oder "Harry Potter".

Wir begegnen Jim, einem Jungen, der es so gar nicht leicht hat. Sein Vater wirkt etwas verwirrt, in der Schule gehört er zu den Losern und auch sonst bringt er nicht sehr viel auf die Reihe. Er versucht zwar, normal zu wirken, doch wenn irgendwo ein Fettnäpfchen steht, tappt er garantiert hinein. Jim scheint sein Leben allerdings einigermaßen im Griff zu haben, zumindest gibt er dies anderen gegenüber so wieder. Dank seines besten Freundes Tub stürzt er aber auch nicht in Depressionen, sondern genießt das Leben so gut er kann.

Mit Jim wird die typische Loser-Figur geschaffen, der allerdings das Beste aus jeder Situation macht. Er ist realitätsnah und weiß genau, dass er eben ein komischer Kauz ist.

Dann passiert das Unmögliche. Die Monster, von denen sein Vater immer spricht, gibt es wirklich und Jim findet sich plötzlich unter der Erde wieder, wo er - von Trollen gejagt - um sein Leben kämpfen muss.

Und ab da geben die Autoren Vollgas und lassen kaum Atempausen. Die rasante Abfolge der Ereignisse hält die Spannung aufrecht.

Das Buch ist in meinen Augen jedoch erst für Kinder ab 12 Jahren geeignet, da es doch einige Szenen enthält, die nicht sehr appetitlich erscheinen. Es fließt Blut und brutale Kämpfe und grausame Methoden werden beschrieben. Dies führt natürlich zu einem starken Kopfkino.
Der Spaßfaktor ist trotzdem hoch, da auch viel Sarkasmus mieinfließt. Dies liegt vor allem an Jims besten Freund Tub sowie an den Trollen Blinky und ARRRGH!!!. Schon allein einen Troll ARRRGH!!! zu nennen, hat mir unheimlich gut gefallen.

Das Buch ist die Vorlage für die Zeichentrick-Serie "Trolljäger" (die übrigens auch erst ab 12 Jahren empfohlen wird). Da ich die Fernseh-Serie schon kannte, hatte ich immer die gezeichneten Figuren vor Augen, zumindest, was die Hauptfiguren betraf. Es gibt einige Abweichungen in der Serie (z. B. wohnt Jim alleine mit seiner Mutter und nicht dem Vater). Der Handlungsstrang ist ein anderer, aber es gibt viele Parallelen.

Die Figuren sind sehr liebenswert. Besonders Jims Vater hat mir sehr gut gefallen, aber auch Claire, ein junges, schottisches Mädchen, das gerade durch seine nicht mädchenhafte Art total zauberhaft wirkt. Was auch Jim nicht gerade kalt lässt.

Es gibt allerdings auch ein paar Ungereimtheiten und Logikfehler, aber trotzdem steht der Lesespaß im Vordergrund. Guillermo del Toro, der mit schon mit "Die Saat" und den nachfolgenden Büchern begeistern konnte, zeigt nun zusammen mit Daniel Kraus auch sein Talent im Jugendbuch-Genre.

Fazit:
Ein gelungener Spaß mit sympathischen Charakteren. Ich hoffe auf einen zweiten Teil.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2018
Sie riechen dich / Pheromon Bd.1
Wekwerth, Rainer;Thariot

Sie riechen dich / Pheromon Bd.1


sehr gut

"Pheromon: Sie riechen Dich" wird in zwei Strängen erzählt. Im ersten Strang befinden wir uns in der Gegenwart, im Jahr 2018 und begleiten Jake, einen 17jährigen Jungen, der auf der Highschool eigentlich nur die üblichen Probleme vorzuweisen hat. Football, Unterricht und Mädchen. Doch trägt er leider einige Handicaps mit sich herum. Ohne Brille ist er fast blind und sein Heuschnupfen hilft ihm auch nicht gerade, den Frühling und Sommer genießen zu können.
Als er auch noch bei einem wichtigen Footballspiel kurz vor Schluss den Spielzug vermasselt, scheint alles im Eimer zu sein.
Doch gleichzeitig ist dies für ihn ein Neuanfang, denn plötzlich merkt Jake, dass sein Heuschnupfen weg ist und auch die Brille nicht mehr von Nöten ist. Sein Geruchssinn entwickelt sich sogar so weit, dass er meilenweite entfernt Feuer riechen kann. Und Gefühle. Er riecht sofort, ob jemand traurig oder froh ist, ob jemand lügt oder die Wahrheit erzählt.

Im zweiten Erzählsprung stoßen wir auf Dr. Travis Jelen, der mit seinen über 60 Jahren in der Zukunft im Jahre 2118 lebt. Er arbeitet ehrenamtlich als Arzt in einer Einrichtung, die sich um Obdachlose kümmert und um diejenige, die sich keine Krankenversicherung und somit keine Fachärzte leisten können.
Travis selbst hat schon einiges hinter sich. Alkohol war bis vor drei Jahren noch sein ständiger Begleiter und das Gefängnis hat er auch schon von innen gesehen. Nun ist er auf Bewährung und möchte dies aus als Neuanfang werten.
Als er von Jugendlichen überfallen wird, fällt ihm ein schwangeres Mädchen auf, dass ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Ein paar Tage später sieht er sie wieder. Nur scheint sie das Kind mittlerweile bekommen zu haben. Nur kann sich das Mädchen gar nicht daran erinnern, je schwanger gewesen zu sein.
Auch Travis stellt Nachforschungen an und stößt dabei auf die Organisation Human Future Project.

Beide Protagonisten, Jake und Travis, waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Gerade Travis, der in seinem Alter noch mit enormem Elan an die Aufklärung geht und sich mächtig ins Zeug legt. Er denkt so gut wie nicht an sich, führt sich die Vorteile für die anderen vor Augen und handelt auch ständig so, dass es den anderen gut geht. Was er selbst durchmachen muss, rückt er in den Hintergrund. Für ihn ist es wichtig, dass es den anderen gut geht.
Jake ist aber auch so. Er versucht zwar mit allen Mitteln herauszufinden, was eigentlich los ist, vergisst aber nicht, dass es noch andere Personen gibt, die ebenfalls Hilfe brauchen.

Diese Vorgehensweise hat mich bei beiden sehr überrascht. Erstens müsste Jake mit seinen 16 Jahren eher der Draufgänger und Partymensch sein und Travis mit über 60 so langsam herunterfahren und mehr an sich denken. Aber beide handeln meist selbstlos.

Der Schreibstil hat mich sehr fesseln können. Ich hatte Mühe, das Buch aus der Hand zu legen, da mit jedem weiteren Kapitel mehr Informationen freigelegt wurden. Die Spannung war greifbar und ich hatte auch ein richtig gutes Kopfkino. Die Charaktere waren ausgefeilt, die Story lief richtig rund und die einzelnen Kapitel (immer abwechselnd Gegenwart und Zukunft) griffen auch gut ineinander über. Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen und konnte mich auch gut in alle hineinversetzen.

Der Gegenpart - in diesem Fall die Organisation Human Future Project - blieb immer geheimnisvoll. Selbst am Ende, wo alles ein bisschen aufgelöst wird, sind noch einige Fragen offen. Aber dies ist auch gut so, schließlich handelt es sich hier ja um den Auftakt der Reihe. Die Spannung wird also gehalten und die Neugier ist geweckt.

Die Zusammenarbeit der beiden Autoren ist mehr als gelungen. Im Laufe des Buches hatte ich erst das Gefühl, dass es sich um eine Fantasy-Story handelt, die dann jedoch ab der Mitte eher doch als Science-fiction gehandelt werden kann.

weiter auf: https://kleeblatts-buecherblog.blogspot.de/2018/01/rezension-rainer-wekwerth-thariot.html

Bewertung vom 22.01.2018
Die Raunende Maske / Lockwood & Co. Bd.3
Stroud, Jonathan

Die Raunende Maske / Lockwood & Co. Bd.3


ausgezeichnet

Lucy, George und Lockwood haben alle Hände voll zu tun. George und Lockwood finden es deswegen mehr als in Ordnung, nun eine Sekretärin einzustellen, was Lockwood auch prompt tut. Holly Munro bringt sich auch gleich ein, in dem sie das Haus aufräumt, die Termine koordiniert und auch sonst das Leben der Agentur bereichert. Alle sind zufrieden, bis auf Lucy, die in Holly eine mächtige Konkurrentin sieht.

Im dritten Teil der Lockwood-Reihe stoßen wir auf eine sehr unentschlossene Lucy, die mittlerweile alles in Frage stellt - außer ihre Berufung zur Geisterjagd. Ihre Gabe, sich mit Geistern unterhalten zu können, um so herauszufinden, was diese so umtriebig sein lässt, rettet so manchen Auftrag. Nur ist es Lockwood, der das unterbinden will, aus Angst, dass Lucy eines Tages an den falschen Geist gerät.
Lucy wird von Tag zu Tag unzufriedener. Nicht nur, dass Lockwood ihrer Gabe Einhalt gebietet, auch die neu zur Agentur gestoßene Holly bringt sie durcheinander. Sie ist eifersüchtig, weil gerade Lockwood sich sehr für Holly engagiert und es mehr als gutheißt, sie nun im Team zu haben.

Da die Geschichte aus Lucys Sicht erzählt wird, bekommen wir sehr viel Einsicht in ihr Gefühlsleben. Sie fühlt sich ausgeschlossen, unverstanden und ist eifersüchtig. Ihr Gedanken werden immer wieder dadurch unterbrochen, dass sie Worte und Gesten falsch deutet und sich dann lieber über sich Gedanken macht, anstatt sich um andere Dinge zu kümmern. Gerade bei Einsätzen ist dies natürlich sehr riskant und birgt so einige Risiken.

Lockwood wird in diesem Band als noch undurchsichtiger dargestellt. Hatte er in den ersten beiden Teilen noch ein tadelloses Verhalten gerade gegenüber Lucy, fängt er nun an zu kritisieren und gerade Holly über den grünen Klee zu loben, obwohl er eigentlich genau weiß, dass er Lucy damit wehtut. Entweder macht er dies absichtlich oder er weiß wirklich nicht, wie er sich gegenüber allen verhalten soll.

George bleibt der Alte bzw. stürzt sich mit noch mehr Feuereifer in die Recherche-Arbeiten. Dabei entsteht eine enge Zusammenarbeit mit der Artefaktenjägerin Flo Bones. Die beiden scheinen gute Freunde geworden zu sein. Dies wird bei kommenden Aufträgen bestimmt noch nützlich werden.

Die neue im Bunde ist Holly Munro, die von einer ehemaligen großen Agentur zu Lockwood & Co. gewechselt ist. Sie ist fleißig, adrett, immer höflich und weiß auf alles eine Antwort. Ihr Ordnungsfimmel ist sehr nützlich, da der Tagesablauf nun geregelt ist und unnötige Aufträge erst gar nicht angenommen werden. Sie kocht, wäscht, wischt Staub und fängt an, sich langsam aber stetig als wertvolles Mitglied zu entpuppen. Doch auch sie kommt mit Lucy nicht ganz zurecht und so ergeben sich teilweise sehr witzige Dialoge, weil beide zwar wissen, dass sie sich nicht leiden können, aber trotzdem keinen Streß verursachen wollen.

Irgendwie hat dieser Teil ein bisschen von dem Charme eingebüßt, der von den ersten beiden Teilen ausgestrahlt hat. Dies lag unter anderem daran, dass Lockwood eben etwas mehr hormongesteuert gehandelt hat. Aber man muss ja auch bedenken, dass es sich immerhin um Teenager handelt und gerade 16 ein sehr gefährliches Alter ist.

Die Story an sich war wieder richtig spannend, vor allem im letzten Drittel. Dort konnte ich das Buch sehr schlecht weglegen, weil die packende Geschichte einem sehr in den Bann gezogen hat. Es gab einiges Neues, was in den ersten beiden Teilen noch nicht behandelt wurde, gerade was die Geister anbetraf.

Am Ende hat der Autor dann noch mal einen Brüller rausgelassen, so dass ich sofort nach dem vierten Teil greifen musste. Ich bin gespannt, wie sich nun alle weiterentwickeln werden.

Fazit:
Etwas weniger Charme, dafür viele Geister und Erfahrungswerte in der Gruppe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.