Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 628 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2022
Das gebrannte Kind / Cold Case Bd.3
Frennstedt, Tina

Das gebrannte Kind / Cold Case Bd.3


ausgezeichnet

Überzeugender Cold-Case-Krimi;
Dies ist Band 3 aus der Reihe um Cold Case Ermittlerin Tess Hjalmarsson und für mich das erste Buch dieser Autorin. Daß ich die ersten Bände nicht kenne, hat nicht geschadet. Verweise auf alte Fälle hielten sich in Grenzen und sie blieben für mich interessant. Dieser Fall und der Aufbau des Buches haben mir sehr gut gefallen. Ich mag Cold Case Krimis besonders gerne und hier waren die Personen und ihre Handlungen glaubhaft und nachvollziehbar. Besonders überzeugt hat mich, dass die Autorin als Journalistin über Cold Case Fälle berichtet und diese als Motive für ihre Romane verwendet. Man merkt, dass sie ihr Handwerk versteht und das Schreiben beherrscht. Die Sprache ist einwandfrei, das Buch liest sich flüssig. Mir hat es so gut gefallen, dass ich die ersten beiden Fälle um Kommissarin Tess Hjalmarsson sicher noch lesen werde.

Bewertung vom 16.02.2022
Der blonde Hund
Ehmer, Kerstin

Der blonde Hund


ausgezeichnet

Spannender dritter Fall;
Den ersten Fall des Kommissar Spiro habe ich mit Vergnügen gelesen und fand diesen dritten Band ebenfalls sehr gelungen. Der Kriminalfall bedeutet für Spiro ausführliche Recherchen - nicht nur in Berlin - und es ist faszinierend zu sehen, unter welchen Rahmenbedingungen vor 100 Jahren ermittelt wurde. Der Fall ist geschickt so konstruiert, dass Informationen zum Zeitgehen und Zeigeist organisch eingeworben werden können, ohne zu viel oder unnötig zu sein. Durch Informationen über seine Kollegen und die Aktivitäten seiner Freundin Nike wird das Bild abgerundet. Die Sprache ist angenehm und das Buch liest sich leicht und flüssig. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven und so hat der Leser einen übergeordneten Blick auf das Geschehen. Für mich ein sehr unterhaltsames, gut recherchiertes Lesevergnügen!

Bewertung vom 11.02.2022
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


sehr gut

Gelungene Fortsetzung;
Den ersten Band dieser Reihe („Der Donnerstagsmordclub“) habe ich nicht gelesen, aber der Erfolg hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Es gibt zwar ab und zu kleine Hinweise auf den ersten Fall, aber das hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Ich konnte problemlos folgen und für den aktuellen Fall war kein Vorwissen notwendig. Der Plot ist interessant und hat mit dem Geheimdienst ein für mich überraschendes Thema. Auch als Fortsetzung finde ich den Fall gut, da er sehr spezielle Themen aufgreift und neue Personen einführt, die es im ersten Band offensichtlich noch nicht gab. Die Personen sind natürlich sehr überzeichnet und in ihrer Exzentrik sehr sympathisch, aber das ist auch genau das, was ich nach dem Klappentext erwartet habe. An der Sprache habe ich nichts zu beanstanden, das Buch liest sich schnell und flüssig. Das Geschehen ist logisch aufgebaut und schreitet kontinuierlich voran. Für mich hätte es noch etwas spannender und weniger naiv sein können, daher gebe ich nicht die vollen fünf Sterne. Etwas Luft nach oben bleibt also noch. Unterhaltsam ist es aber allemal und ein nette Lektüre sowieso.

Bewertung vom 08.02.2022
Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


ausgezeichnet

Charmante Whisky-Trinkerinnen;
Cover, Titel und Klappentext beschreiben perfekt, was einen bei diesem Krimi erwartet. Meine Erwartung und Hoffnung auf gute Unterhaltung wurden noch übertroffen. Der Schreibstil ist leicht, flüssig und humorvoll und ich hatte die sehr sympathischen Protagonistinnen sofort vor meinem inneren Auge. Es wurde alles sehr stimmig beschrieben und hat einen sehr schönen britischen Charme. Der Kriminalfall ist tatsächlich komplexer als gedacht und durch ihre Tätigkeiten im wirklichen Leben sind die Damen um Mrs Potts gut gerüstet und bestens vernetzt, um den Fall aufzuklären. Mir hat gut gefallen, wie eine Dame nach der anderen eingeführt wurde und wie sie sich kennen und schätzen gelernt haben. Das Buch hat einen ganz eigenen britischen Charme und mir sehr gut gefallen und ich würde gerne noch weitere Fälle von Mrs Potts´Mordclub lesen.

Bewertung vom 08.02.2022
Butter
Yuzuki, Asako

Butter


ausgezeichnet

Genuß und Selbstfindung in Japan;
Die Journalistin Rika freundet sich mit der verurteilten Serienmöderin Manako Kajii an, die sie nur im Gefängnis besuchen darf, um mit ihr über Rezepte, gute Restaurants und sonstige Genüsse zu sprechen. Butter ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Rezepte und da Butterknappheit herrscht, ist sie das beherrschende Thema. Die Geschichte liest sich gut und flüssig und ich fand sie sehr interessant. Sie wird aus Rikas Sicht erzählt und über ihr Umfeld und ihre Gedanken erfährt man sehr viel über die japanische Gesellschaft. Vor allem das Leben der Frauen folgt sehr festen Rollenvorstellungen, bei denen der individuelle Genuß auf der Strecke bleibt. Das zeigt sich auch bei der Recherche über Manako Kajiis Vorleben. Dadurch verändert sich Rika, befreit sich aus der Tretmühle, erweitert ihren Horizont und findet Gefallen an sinnlichem Genuß. Ich habe erst wenige Bücher aus Japan gelesen und bin bis jetzt nie enttäuscht worden. Mir gefällt der Blick auf eine andere Gesellschaft, die hier in einer sehr schönen, ganz neuartigen Erzählung verpackt ist. Das Ende gefällt mir auch sehr gut, da alle Fäden zusammengeführt werden. Wirklich gelungen!

Bewertung vom 08.02.2022
Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1
Mohlin, Peter;Nyström, Peter

Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Gelungener Cold Case Krimi;
Es gibt im Buch zwei verschiedene Erzählzeiten: Rückblicke in das Jahr 2009, in dem die junge Frau in Schweden verschwand und 2019 beginnend in den USA und sich daraus entwickelnd der Rückkehr von John nach Schweden. Dort erfolgen die aktuellen Ermittlungen im neuen Cold Case Team, die er wesentlich prägt und vorwärts bringt – nicht zuletzt weil er ein gewisses Eigeninteresse daran hat. Die Geschichte wird gut aufgebaut und entwickelt sich konsequent weiter. Der Fall ist gut konstruiert, ohne überladen oder künstlich zu wirken. Die Personen finde ich gut und glaubhaft dargestellt und die Handlung ist immer spannend. Ein bisschen Culture Clash (Amerikaner in Schweden) sorgt für etwas zum Schmunzeln, wird geschickt eingewoben und hat gerade das richtige Maß. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann mir eine Fortsetzung mit diesem Ermittlerteam auf jeden Fall vorstellen.

Bewertung vom 08.02.2022
Aulaskimo
Ulbricht, Arne

Aulaskimo


ausgezeichnet

Spannungs- und emotionsgeladen;
Den Autor kannte ich noch nicht, aber das Thema hat mich sehr gereizt. Wie würde man reagieren, wenn eine nahestehende Person plötzlich verschwindet? Hier wird das Verschwinden der Kinder gekonnt aus drei wechselnden Perspektiven erzählt: Mutter, Vater und Kinder. Es gelingt dem Autor, die emotionsgeladenen Momente sehr gut wiederzugeben, ich habe mitgefiebert und war richtig betroffen, nachdem die Kinder verschwunden waren. Die Reaktionen der Eltern finde ich gut getroffen und psychologisch glaubhaft, in so einer Ausnahmesituation ist alles möglich und das Schwanken zwischen Schuldzuweisungen und schlechtem Gewissen sind gut dargestellt. Die Sprache ist abwechslungsreich und das Buch liest sich flüssig und schnell, bzw. wollte ich schnell weiterlesen, um zu wissen, wie es weitergeht. Das Ende fand ich glaubwürdig und gelungen. Insgesamt ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Bewertung vom 03.02.2022
Vita & Virginia
Lavizzari, Alexandra

Vita & Virginia


sehr gut

Faszinierende Leben;
Ohne Vorwissen über beide Autorinnen und ohne „Orlando“ gelesen zu haben, habe ich mich in dieses kleine Buch gestürzt, weil mich der Klappentext sehr gereizt hat. Es ist wirklich faszinierend, welch freies Leben vor 100 Jahren einer privilegierten Schicht möglich war und wie sich beide Schriftstellerinnen gegenseitig befruchtet haben. Ihre Beziehung wird chronologisch hauptsächlich aus Briefen, die sie sich gegenseitig geschrieben haben und ihren literarischen Werken nacherzählt, insbesondere die Bedeutung Vitas für Virginias „Orlando“. Das Buch ist gut geschrieben und liest sich flüssig. Vor allem die enthaltenen Fotos fand ich sehr interessant. Da es sehr kurz ist, hätte ich mir ein bisschen mehr biografisches Wissen über die Leben der beiden vor ihrem Kennenlernen zur Abrundung gewünscht.

Bewertung vom 01.02.2022
Commissaire Laviolette und das ermordete Haus / Commissaire Laviolette Bd.0
Magnan, Pierre

Commissaire Laviolette und das ermordete Haus / Commissaire Laviolette Bd.0


ausgezeichnet

Zeitloses Familiendrama (ohne Commissaire Laviolette);
Pierre Magnan hat dieses Buch, das nicht zu seiner Reihe um Commissaire Laviolette gehört, in den frühen 1980ern geschrieben. Es ist kein zeitgenössischer Krimi, sondern spielt nach dem Ersten Weltkrieg. Der zugrundeliegende Mord an der Familie Monge geschah bereits 1896, der überlebende Sohn Séraphin Monge kehrt 23 Jahre später an den Ort des Geschehens zurück und will die Tat rächen. Der Schreibstil gefällt mir gut, die Personen und ihre Handlungen sind nachvollziehbar und glaubhaft dargestellt. Dem Kriminalfall tut es keinen Abbruch, dass alles bereits 100 Jahre zurück liegt. Séraphin wird bei all seinen Schritten begleitet und mit ihm erfährt man die Details über die Tat und findet am Ende auch den Schuldigen. Das Buch ist jederzeit spannend und in seinen Motivlagen und Beschreibungen zeitlos. Immer wieder lesenswert!

Bewertung vom 31.01.2022
Eine verdächtig wahre Geschichte
Laurain, Antoine

Eine verdächtig wahre Geschichte


ausgezeichnet

Zauberhaft;
Für mich das erste Buch von diesem Autor und es hat mich gefangen. Inhaltlich bewegt es sich ein bisschen zwischen Krimi und Roman: Es geht um das geheimnisvolle Vorleben der erfolgreichen und abgebrühten Lektorin Violaine Lepage, die sich nach ihrem Koma an einiges nicht erinnern kann und den verschwundenen, sehr erfolgreichen Autor – oder Autorin und die eigenartige Mordserie in Violaines Heimatregion. Die Geschichte wird flüssig und glaubhaft erzählt und ist ebenso charmant wie spannend. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und war besonders angenehm davon überrascht, das am Ende alle offenen Handlungsstränge eine Erklärung gefunden haben. Persönlich mag ich es nicht besonders, wenn man lauter Fragezeichen im Kopf hat, wenn das Buch zu Ende ist. Dieses hier ist einfach nur lesenswert und sehr unterhaltsam.