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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2010
Ich trinke, also bin ich
Scruton, Roger

Ich trinke, also bin ich


ausgezeichnet

Ob wirklich Wahrheit im Wein liegt versucht der bekannte Philosophieprofessor Roger Scruton herauszubekommen.

Auf leicht süffig - amüsante, aber auch zugleich philosophisch - tiefgreifende Art nähert sich der Autor dem Thema Wein. Er beleuchtet alle Facetten die der Rebensaft in den letzten 2000 Jahren hat erkennen lassen.

Allein das Vorwort macht die Bandbreite deutlich die das Thema Wein abdeckt. Roger Scruton schreibt: "Es wendet sich an Gläubige wie Atheisten, an Christen gleichermaßen wie an Juden, Hindus und Moslems, an alle denkenden Menschen, die ob der Freuden der Meditation den körperlichen Genüssen nicht abhold sind."

Erkennbar wird sogleich, Wein hat ein verbindendes wie trennendes Element. Nehmen wir allein das heilige Abendmahl. Der Wein als Symbol für das Blut Christi bringt evangelische Christen vor den Altar, schmiedet sie zusammen, trennt sie jedoch noch immer messerscharf von ihren katholischen Schwestern und Brüdern.

Dieses Buch, dass keinesfalls ein Weinführer sein möchte, macht jedoch auf sehr umfassende Art mit dem Rebensaft bekannt, dass uns Menschen seit Jahrtausenden begleitet und lässt uns dieses Getränk ganz bewusst als Kulturgut wahrnehmen.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2010
Der Kuss des Bräutigams
Lorenz, Irmtraud

Der Kuss des Bräutigams


ausgezeichnet

Mit ihrer Sabbatzeit bekam die Liebesreise der Autorin zu Jesus eine neue Qualität. Möglichst vielen Menschen will Irmtraud Lorenz davon erzählen, deshalb schrieb sie dieses Buch.

Die Autorin spricht von ihrer Zeit in Berlin. Mit ihrem Mann zusammen arbeiteten sie in einem Team unter Alkoholikern, Drogenabhängigen und Prostituierten. Heute erinnert sich Irmtraud Lorenz an diese Zeit: "Wie viele Wunder durften wir miterleben!" In Köln ist das Ehepaar Lorenz heute weiter aktiv und begeistert Menschen für Jesus.

Was Irmtraud Lorenz nun vor ihren Lesern ausbreitet ist nicht nur in theologischer Sicht eine sehr menschennahe Predigt für Menschen des Alltags. Als Predigttext dient ihr das Hohelied der Liebe. Die Pastorin offenbart in ihrem vorliegenden Buch eine ganz eigene und persönliche Übersetzung des Hohenliedes in Versen. Etwas tiefer gehendes kann es zwischen Liebenden kaum geben.

Irmtraud Lorenz orietiert sich beständig an ihrem Bräutigam. Sich an der Gesinnung Jesu zu laben, heißt in der Konsequenz seine Fußspuren zu suchen, täglich neu. Wer erst einmal so durch ihren Bräutigam gespeist wird wie die Autorin, braucht sich keine Sorgen mehr um das Morgen zu machen. Das faszinierende an diesem Buch: Irmtraud Lorenz sondert hier keine theoretischen Wortblasen ab, sie orientiert sich an Jesus und verbindet ihn nahtlos mit dem Alltag von Menschen die seiner dringend bedürfen.

Mit "Schoßzeiten bei Abba" spricht die Autorin besonders intime Inhalte aus um die sie sicher viele Leser beneiden werden. Dieses Buch ist die brilliant erzählte Liebesgeschichte zwischen Irmtraud und Jesus.

Die Autorin erzählt in ihrem Buch von den vielen Menschen die Stunden oder auch Monate in ihrem Haus gelebt haben und dort Gott kennengelernt haben. Spannend wäre es das Entstehen solcher neuen Beziehungen zu dokumentieren um sie dann in Buchform ebenfalls anderen zugänglich zu machen. Solche authentischen Berichte von Einzelschicksalen könnten sich zu Flächenbränden ausweiten.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.nage.eu

Bewertung vom 08.11.2010
Hinter den Fassaden von Versailles
Newton, William Ritchey

Hinter den Fassaden von Versailles


ausgezeichnet

Zerstören will uns der französische Historiker William Ritchey Newton nicht unsere Vorstellung von einem Versailles voller Pomp und Glanz und Glimmer, aber er schärft unser Auge in seinem Buch für die andere Seite von Versailles.

In den Kapiteln: Wohnen - Essen - Wasser - Heizung - Beleuchtung - Großreinemachen - Wäsche - Leben bei Hofe zeigt er welche Arbeit notwenig war um dieses glanzvoll erscheinende Versailles am laufen zu halten und wie beispielsweise die Bediensteten in Versailles lebten.

Alles was in Versailles gebraucht wurde und unter welchen Schwierigkeiten es gelegentlich besorgt werden musste, beschreibt Newton sehr anschaulich. So war Ludwig der XIV. bekannt für seine Vorliebe für Wasserfontänen. Wasser allerdings war nicht so einfach zu beschaffen. Es mussten erhebliche Eingriffe in die Natur vorgenommen werden. Hatte man zunächst das Gebiet um Versailles entwässert, wurden nun mehrere Teiche zu einem künstlichen See, dem berühmten Grand Canal, zusammengefasst.

Um das Schloss rund um die Uhr mit Wasser zu versorgen war ein ausgeklügeltes System von 253 Pumpen notwendig und es musste immerhin ein Höhenunterschied von über 150 Meter überwunden werden. Kein Wunder also das Wasser zum Teil ab 1733 rationiert wurde. Wie gut, dass gerade zu jener Zeit ein medizinischer Ratgeber darüber informierte, dass: "Das Baden, ist es nicht aus medizinischen Gründen von höchster Dringlichkeit, ist nicht nur überflüssig, sondern auch für die Menschen zudem äußerst schädlich."

Mit vielen Fakten, jedoch auch einer gehörigen Portion Humor, lässt uns der französische Historiker ein neues Bild von Versailles sehen. So beschreibt er auch Hungersnöte, den frierenden Hofstaat, falsche Kamine und den furchtbaren Gestank bei Hofe. Er zerstört die Glimmerwelt von Versailles und eröffnet uns einen realistischen Blick auf das Schloss des Sonnenkönigs.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2010
Bruckner-Handbuch

Bruckner-Handbuch


ausgezeichnet

Dieses soeben erschienene Handbuch zur Person von Anton Bruckner und seines äußerst umfangreichen Werkes hat es sich zur Aufgabe gemacht bisherige Ergebnisse der Bruckner - Forschung zu präsentieren, Konsequenzen für die künftige Sicht auf die Person Bruckners zu ziehen und sinnvolle Wege zu finden um sich dem immer noch sehr rätselhaften Komponisten nähern zu können.

Der Komponist und seine Musik

Werke

und

Die Bruckner - Rezeption

sind herausragende Themen dieses Handbuches.

Bruckner - Spezialisten aus Österreich, der Schweiz und Deutschland haben Beiträge zu Leben und Werk des Meisters der groß besetzten Kirchenmusik und der Sinfonik geschrieben. Jeweils aus ihrer Sicht und Lebenserfahrung herausgeschrieben, geben ein interessantes und facettenreiches Brucknerbild wieder.

Um Bruckner zu verstehen muss der Leser sich zunächst mit seinem Leben beschäftigen. Immer gegenwärtig wird dabei die katholische Komponente in Bruckners Leben sein müssen. Ungewöhnlich erscheint noch heute für Bruckner - Biographen, dass er ein Riesenwerk aus groß besetzten Vokalkompositionen hinterlassen hat, aber so gut wie nichts auf der Königin der Instrumente. Dies ist nur eins der vielen Rätsel, dem die Autoren auf der Spur sind.

Manch einer sagt heute was Anton Bruckner alles erlebt und getan hat, damit wären drei andere Männer zufrieden gewesen. Dieses Handbuch spiegelt dies sehr gut wieder. Da ist zum einen sein kompositorisches Werk, da ist der Herr Universitätsdozent und auch der Konservatoriumsprofessor Bruckner. Gerade in seiner Wiener Zeit muss er ein hohes tägliches Arbeitspensum bewältigt haben.

Vieles im Leben von Anton Bruckner ist nach wie vor nicht entschlüsselt, jedoch ist dieses Handbuch das bisher Beste, was ich über Bruckner gelesen habe. Viele Musikstudenten werden dieses Buch dankbar in Händen halten.



Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 06.11.2010
Unterwegs nach Weihnachten
Baltes, Steffi

Unterwegs nach Weihnachten


ausgezeichnet

"Unterwegs nach Weihnachten" ist eine Erklärung für das Weihnachtsfest und dieses widerum ist die unendliche Geschichte der Liebe Gottes zu uns Menschen.

Einem Adventskalender gleich erzählt die Theologin Steffi Baltes in 24 Kapiteln wie es zu dem Wunder in der Krippe kam. Sie beginnt mit der Wasser holenden Maria, der unterwegs gesagt wird: "Sei gegrüßt! Dich hat Gott mit seiner Gnade ausgezeichnet. Er, der Herr, ist mit dir!" Die erschrockene Maria eilt danach nach Hause.

Fast immer steht eine Person oder ein Ort im Mittelpunkt der Kapitel. In einfacher Sprache macht die Autorin mit Advent und der Geschichte um die Jesusfigur bekannt. Schlicht kommen auch die ganzseitigen schwarz - weiss Bilder im Buch daher. Nichts ist hier knallig bunt oder pompös. Das Geschilderte im Text an sich ist der Höhepunkt und wartet darauf von jedem Leser auf seine ganz persönliche Art und Weise entdeckt zu werden.

Weil die Autorin so viele unterschiedliche Blickwinkel auf die Ereignisse um die Geburt Jesu herum beschreibt, ist dieses Büchlein so interessant und vielseitig und wird jeden noch so eingefleischten Kenner der Weihnachtsgeschichte mit einem neuen Gedankengang überraschen.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 06.11.2010
Das unvollendete Geschenk
Walsh, Dan

Das unvollendete Geschenk


ausgezeichnet

Wer die Geschichte des kleinen Patrick liest, der könnte auf den ersten Blick doch schon den Glauben an die Menschheit verlieren.

Vor 67 Jahren lebte er in England. Sein Vater war als Pilot in Deutschland und seine Mutter ist soeben auf dem Weg mit ihm zum Großvater ums Leben gekommen. Der Großvater hatte sich mit seinem Sohn, Patricks Vater, entzweit. Seit Jahren schon sprachen sie nicht miteinander. Patrick hatte nie die Chance gehabt seinen Großvater kennenzulernen. Seine Mutter nun, eine sehr gläubige Frau, wollte die Familie wieder vereinen. Auf dem Weg dorthin verlor sie ihr Leben.

Eine Dame vom Jugendamt lieferte Patrick nun beim Großvater ab. Er nimmt ihn, aber Freude auf einen Enkel sollte anders aussehen. Der alte Mann ist verbittert und kommt aus seiner Trauer um den Verlust der eigenen Frau und den Verlust seines Sohnes nicht hinweg.

Wenige Tage vor Weihnachten nun kommt Patrick zu ihm ins Haus. Sein Vater ist bereits benachrichtigt, in wenigen Tagen sollte er ihn abholen, aber dann kommt das Telegramm: Sein Vater wird vermißt!

Der mir unbekannte Autor kann schreiben. Sein Buch hatte ich in wenigen Stunden verschlungen. Vielleicht drückt er ein wenig zu sehr auf die Tränendrüsen, vielleicht beschreibt er ja sogar eine Geschichte die das Leben vorgegeben hat.

Vergebung und Schuld sind die beherrschenden Themen dieses Buches. Nur keine Angst vorm Lesen, dieses Buch trieft nicht vor Frömmigkeit.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2010
Getting Lost Is Part of the Journey
Blame, Steve

Getting Lost Is Part of the Journey


ausgezeichnet

Wer Steve Blame kennt der muss dieses Buch lesen. Schonungslos und in aller Offenheit werden hier die Sonnen - und Schattenseiten der verrückten Welt der Popszene beschrieben.

Der Autor erzählt in 21 Kapiteln wie er sich in Drogen und Alkohol verlor, wie er Madonna und den Dalai Lama traf. Blame war das sichtbar und zu Fleisch und Blut gewordene MTV News.

Aber Steve Blame erzählt eben auch und dass macht die Ehrlichkeit seines Buches aus, wie nach dem Glimmer - und Sonnenschein die dicken Gewitterwolken kamen.

Heute ist die erste Generation der Blames längst verschwunden, deshalb ist dieses Buch auch so etwas wie ein Vermächtnis oder die Chronik einer längst vergessenen Zeit.

Dieses Buch brachte eine herrliche Erinnerung an jene Zeit und ein Widertreffen mit Steve Blame, der trotz allem seinen Humor längst nicht verloren zu haben scheint. Dieses Buch wird ein herrliches Geschichts - und Geschichtenbuch sein, für alle die sich gern zurückerinnern.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 04.11.2010
Gott 9.0
Küstenmacher, Marion;Haberer, Tilmann;Küstenmacher, Werner 'Tiki'

Gott 9.0


ausgezeichnet

Skeptisch stehe ich diesem Buch gegenüber. Das Cover, na ja, aber dann noch dieser Titel. Die Autoren kenne ich, wollen sie mir jetzt Gott als Computerprogramm schmackhaft machen oder soll er austauschbar sein wie eine Diskette?

Was dann jedoch die drei Autoren in ihrem Buch als verschiedene Bewusstseinsstufen des Menschen beschreiben ist einleuchtend. Die erste Stufe beginnt in ihrer Tabelle vor etwa 100 000 Jahren. Menschliche Wesen hören auf Tier zu sein und entdecken einen Gott. Nicht den, den wir heute sehen. Das Bewusstsein der Menschen vor 100 000 Jahren lies sie einen völlig anderen Gott sehen.

Die Autoren gehen von 9 Bewusstseinsstufen des Menschen aus, von daher also Gott 9.0

Die Texte im Buch sind tiefgründig, interessant und nicht immer ganz leicht zu lesen. Aber der Leser wird dem Buch bis zur letzten Seite die Treue halten, weil seine Neugier gleichzeitig sein Antriebsmotor sein wird. "Wohin unsere Gesellschaft spirituell wachsen wird" ist eine spannende Frage.

Denen die heute Schwierigkeiten mit Gott und ihrem Glauben an ihn haben, denen machen die Autoren Hoffnungen und Mut, denn sie sagen: "Mit dem Modell von Gott 9.0 wollen wir zeigen, dass Glaube kein ein für alle Mal feststehendes Set von Überzeugungen ist. Glaube ist nicht statisch, sondern lebendiges Wachstum. Er lebt von immer neuen Wandlungen. Das Markusevangelium fasst die Botschaft Jesu bündig in einem Satz zusammen: Das Reich Gottes ist im Anbrechen. Ändert euren Sinn, wandelt euch, erneurt euer Bewusstsein! Glaubt diese gute Nachricht! (Markus 1, 15)."

An Hand von Tabellen wird vieles exakter ausgedrückt und zusammengefasst. Geschichtliche Veränderungen können auf einen Blick bis ins Heute verfolgt werden. Alle Entwicklung scheint schon immer auf Veränderung und Erneuerung zu beruhen. Die Autoren sehen die Menschheit gerade eine neue Schwelle überschreiten. Voller Hoffnung und Zuversicht schauen die Autoren in die Zukunft.

Mir war einiges neu und deshalb fremd in diesem Buch, alles wurde aber sehr gut und einleuchtend beschrieben, so dass ich alle Texte sehr gut bewältigen konnte, sicher auch mit Hilfe der Zeichnungen von Werner Tiki Küstenmacher, dessen Zeichnungen zum schmunzeln und verstehen beitragen.

Dieses Buch empfehle ich allen die sich um ihre Zukunft sorgen und die an einem guten Verhältnis zum lieben Gott interessiert sind.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

9 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2010
Böse Dinge geschehen / David Logan & Elisabeth Waishkey Bd.1
Dolan, Harry

Böse Dinge geschehen / David Logan & Elisabeth Waishkey Bd.1


ausgezeichnet

Mal ehrlich, wie würden Sie reagieren wenn Ihr Chef Sie darum bitten würde, ihm beim verbuddeln einer Leiche behilflich zu sein? Na gut, Sie helfen ihm. Aber wenig später ist der Chef auch tot . . .

Besonders brisant: Dieser Krimi spielt in der Welt des Literaturgeschäftes. Die Polizei ist schnell zur Stelle. Wird Sie so wie gewollt an Selbstmord glauben?

Loyalität ist ein großes Thema in diesem meisterlich geschriebenen Krimi. Wo beginnt sie, wo hört sie auf fragt Autor Harry Dolan sehr eindringlich und mehrmals.

Und noch eines ist bei der Auflösung des Mordes wichtig. Gehe niemals vom Schein eines Menschen aus. Jeder und sei er noch so schlecht, hat eine Chance auf Veränderung.

Der Autor aus dem fernen Michigan legt eine spannende Lektüre vor. Sein Philosophiestudium kann er nicht verleugnen und dies tut diesem Kriminalroman sehr gut. Nicht ist in der Romanhandlung vorhersehbar, die Spannung bleibt bis zu letzten Seite Partner des Lesers.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2010
Ich wünsch mir nichts, nur eine Kleinigkeit
Balters, Antje

Ich wünsch mir nichts, nur eine Kleinigkeit


ausgezeichnet

Julia ist Ehefrau, Hausfrau und Mutter. Dank der Autorin dürfen wir Julia den gesamten Heiligabend über beobachten. Schon früh um 6 Uhr schleicht sie in ihren Lieblingsraum um ganz für sich allein einen Kaffee zu kochen um ihn in aller Ruhe genießen zu können.

So ganz anfreunden konnte ich mich nicht mit der Figur der Julia. Auf der einen Seite bezeichnet sie die Küche als "das Herz und die Kommandozentrale des Hauses", sie beklagt sich über die viele Arbeit die nur so selten vom Mann und den Kindern be - und geachtet wird.

Auf der anderen Seite besteht sie aber auch auf Arbeiten, die nur sie erledigen kann. "Die Auswahl des Baumes war immer ihre Sache, da war sie eigen." Natürlich führt sie noch das eine Beispiel an, als vor Jahren ihr Mann den Baum besorgen musste, weil der Sohn krank war und sie ihn nicht allein lassen wollte. Natürlich kam der Mann nicht mit einem Baum sondern mit einer Krücke nach Hause, die zu allem Unglück noch zwei Spitzen hatte.

Antje Balters beschreibt die sich immer wiederholende Geschichte von einer Hausfrau, die irgendwann einmal darüber nachzudenken beginnt ob das alles richtig ist was in ihrem Haus läuft. Und weil auch viele Leser vielleicht selbst Teil so einer Geschichte in der Realität sind, bringt diese Geschichte nicht wirklich neues.

Bei ihren gedanklichen Ausflügen die Julia am Heiligabend startet, lernt der Leser sie ein wenig besser kennen. Sie hat Angst um ihre Familie, Angst davor das die größer werdenden Kinder nicht mehr so viel wert auf weihnachtliche Traditionen legen und außerdem vermutet Julia, dass ihr Mann eine Affäre hat.

Ihre wöchentliche Chorprobe, die sie als "Freigang" empfindet reicht längst nicht mehr aus sie aus ihrem Alltagstrott herauszuholen. Wie gut, dass dann doch noch etwas Unvorhergesehenes geschieht . . .


Christian Döring, www.buecherveranedern.npage.eu