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Benutzername: 
Pip
Wohnort: 
Belm

Bewertungen

Insgesamt 1024 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2021
Die verschwundenen Studentinnen
Michaelides, Alex

Die verschwundenen Studentinnen


schlecht

An der Universität im alt ehrwürdigen Cambridge verschwinden Studentinnen und die erste wird ermordet aufgefunden. Sie ist eine Freundin von Zoe Marianas Nichte. Mariana leidet unter dem Tod ihres Mannes und will nicht auch noch ihre Nichte verlieren, sie eilt nach Cambridge um die dortige Polizei mit ihrem Fachwissen als Psychologin zu unterstützen.
Zuviel Psycho zu wenig Thriller das ist mein Empfinden bei diesem Buch. Mariana leidet viel zu sehr als das sie in irgendeiner Form eine Hilfe sein könnte. Da sie zur Hälfte Griechin ist wird sehr viel Bezug zu griechischen Göttern oder anderen alten Erzählungen die in einer Form mit der Antike zu tun haben genommen. Einerseits ist das Buch sehr langatmig geschrieben, aber durch die ständigen Wendungen und immer wieder anderen Figurenkonstellationen war ich neugierig wie sich das Buch entwickelt. Nachvollziehbar war für mich keine der Handlungen. Entweder ist jemand verdächtig oder nicht, wenn ja fördere ich keine Treffen oder andere Aktionen mit dem Verdächtigen. Das Ganze wurde für mich immer mehr zu einer Terrorgeschichte. Ganz anders wie ich es nach dem Begleittext erwartet hatte.
Ich wollte keine griechische Mythologie, ich wollte keine ermordeten Studentinnen, ich wollte keinen Psychoterror.
Ich wollte einen Thriller in dem die Studentinnen zwar verschwinden aber am Ende wieder lebend auftauchen.
Für mich zu viel Durcheinander, zu viel Realitätsverlust.

Bewertung vom 21.08.2021
Wie man einen Tiger fängt
Keller, Tae

Wie man einen Tiger fängt


sehr gut

Lily zieht mit ihrer Mutter und Schwester zu ihrer kranken Großmutter. Sie liebt sie sehr denn die Oma weiß schöne koreanische Märchen die sie den Schwestern immer wieder erzählt hat, zusammen mit den koreanischen Reiskuchen die sie ihnen gebacken hat sind es ganz besondere Erinnerungen. In ihrer Angst um die Halmoni verbindet sie die Geschichten mit der Realität. Wenn sie eine Lösung für die Geschichten findet wird ihre Oma wieder gesund. Wenn sie kein braves asiatisches Mädchen mehr ist kann sie den Bann brechen. Obwohl sie schüchtern und fremd in dem Ort ist findet sie einen Freund.
Familie, Freundschaft, Mut, Angst und alles andere was im Leben wichtig ist kommt auf einmal auf die kleine Lily zu. Sie muss fast allein dadurch weil auch alle anderen sich mit den gleichen Problemen beschäftigen müssen.
Dieses Gefühl wird hier nicht bedrohlich oder als zu groß dargestellt. Sondern immer nur so groß wie man es mit etwas Hilfe bewältigen kann. Sei es Hilfe die aus den Geschichten kommt oder Hilfe von einem Freund oder Familienmitglied.
LIly entwickelt sich von einem kleinen Kind voller Angst und Schüchternheit zu einem starken Mädchen.
Der Schreibstil ist märchenhaft, er ist eine ausgewogene Mischung aus der Magie der Märchen und den realen Gefühlen des wirklichen Lebens.
Vielleicht wäre es schön gewesen etwas mehr über ein braves asiatisches Mädchen zu erfahren, Was es bedeutet in einer Kultur geboren zu sein aber die Eltern, Großeltern oder Teile davon in einer anderen. Also die Erziehung durch die Umwelt ist vielleicht eine Art und die der Familie eine andere.
Es ist ein Familienbuch, jedes Alter findet für sich eine andere Geschichte darin.

Bewertung vom 20.08.2021
Bis ans Ende aller Fragen
Hertz, Anne

Bis ans Ende aller Fragen


gut

Maxi ist Single und darüber nicht glücklich. Als Café Besitzerin ist sie zu mindestens beruflich im Leben angekommen. Aber zu ihrem absoluten Glück fehlen ihr Mann und Kinder. Durch ihre Tagebuchrückblenden erfahren wir Leser von ihren Jungmädchenträumen. In der Gegenwart hat sie mit Hilfe ihrer Nichte einige ungewöhnliche Ideen wie man einen interessanten Mann kennen lernen könnte.
Ich habe früher einige Bücher von diesem Autorenduo gelesen und war sehr zufrieden mit dem Mehr in ihren Liebesromanen. Es ging nicht einfach nur um Liebe zwischen zwei Menschen sondern die äußeren Umstände waren immer besonders. Auch in diesem Buch ist das wieder so gestaltet. Nur für mein Empfinden geht es an die Grenzen des guten Geschmacks. Es gibt Situationen die kann man sich einfach nicht vorstellen oder mir fehlt die Vorstellungskraft das sich Frauen/Männer so verhalten. Ob sie nun verzweifelt sind oder einfach nur Torschlusspanik haben. Die Figuren sind überwiegend normal dargestellt aber die Ausnahmen der Regel sind derartig schräg das sie für mich unglaubwürdig wirken.
Meiner Meinung konnte man das Buch lesen, es kommt aber nicht an die früheren Bücher heran.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2021
Schlüssel zu Bonhoeffers Haus
Fabrycky, Laura M.

Schlüssel zu Bonhoeffers Haus


ausgezeichnet

Die Autorin erzählt aus ihrem Leben. Im Jahr als Donald Trump Präsident wird, kommt sie mit ihrer Familie nach Berlin. Ihr Mann gehört zum Botschaftspersonal. Sie ist fremde Orte gewöhnt es ist nicht das erste Mal das sie in einer fremden Stadt, in einer fremden Sprache mit anderen Umgangsregeln neu anfangen muss. Durch Zufall gerät sie an Informationen zum Bonhoeffer Haus und macht eine Führung mit. Dietrich Bonhoeffer ist ihr nicht unbekannt. Der bekannte Widerständler ist auch in den USA eine historische Persönlichkeit.
Sie geht immer wieder in das Haus, sie fühlt sich den Gedanken und Empfindungen von Bonhoeffer heimisch. Das Team das das Haus betreut nimmt sie auf, sie wird ehrenamtliche Fremdenführerin und vermittelt Besuchergruppen auf Englisch wichtige Informationen zu Leben und Werk von Dietrich Bonhoeffer.
Ich habe einiges über Dietrich Bonhoeffer gelesen, ich habe das Haus in Berlin besucht und auch den Film mipt Ulrich Tukur gesehen.
Warum dieses Buch auch noch?
Die Autorin beschreibt was dieses Haus mit ihr macht. Sie vermittelt die Atmosphäre die immer noch in diesen Räumen herrscht. Dietrich Bonhoeffer war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Nur mit Worten war er ein großer und gefürchteter Widerstandskämpfer. Worte sind wichtig, gefährlich, sie können verletzen, sie können trösten.
Mit jedem Wort das die Autorin als Fremdenführerin ihren Gästen erzählt, schafft sie ein Bild der Zeit in der Bonhoeffer gelebt und gestorben ist. Ein Bild das lange zum Entstehen gebraucht hat. Denn unmittelbar nach Ende des Krieges wollte oder konnte niemand daran erinnern. Entweder war die Schuld, die Schmach oder auch der Wunsch des Vergessens zu groß.
Für sie selber die mit diesem Vergessen nichts zu tun hat, ist diese Gedenkstätte ein Schlüssel zu ihrem Leben. Auch in ihrem Heimatland sind die Menschen in Gruppen gespalten entweder dafür oder dagegen und das bedingungslos. Für sie. die auch ihr Land in Deutschland vertreten soll ist das eine unmögliche Situation. Wie bekommt sie das Selbstbewusstsein um ihre Meinung und gleichzeitig die vorherrschende politische Meinung aus den USA zu vermitteln. Sie muss Rücksicht auf ihren Mann nehmen und will gleichzeitig ihren Kindern ein mutiges Vorbild sein. Da sind Parallelen zu Dietrich Bonhoeffer er musste als Pastor Rücksicht auf seine Kirche nehmen und war gleichzeitig seinem Gewissen verpflichtet.
Was nehmen wir persönlich heute aus den Gedanken von Bonhoeffer für unser Leben mit. Ist Gott wirklich bei uns am Abend und am Morgen oder haben wir ihn irgendwann verloren. Oder andersherum gefragt, haben wir genau so viel Vertrauen um unser Leben für unsere tiefsten Überzeugungen zu ändern. vertrauen wir darauf das es irgendwo Hilfe für unser Handeln gibt.
Laura Fabrycky hat dieses Vertrauen wieder gefunden. Das vermittelt sie mit jedem Satz in diesem Buch. Es hilft wenn man ein Vorbild hat, man kann sich daran orientieren. Schon der Umgang mit dem Gedenken lotst manchmal die Gedanken in die richtige Richtung.

Bewertung vom 18.08.2021
Ein Prosit auf den Mörder / Clarissas feines Gespür Bd.1
Erlenkamp, Andreas

Ein Prosit auf den Mörder / Clarissas feines Gespür Bd.1


sehr gut

Clarissa von Michel ist in Pension gegangen. Als ehemalige Kriminalkommissarin ist sie eine Bereicherung für den Kriminalclub in ihrem neuen Wohnort Niedermühlenbach. Dann geschieht ein echter Mord. Ein äußerst unbeliebter Mitbürger ist tot und Clarissa und ihr Club ermitteln.
Es ist ein humorvoller leichter Krimi mit einem Touch von den guten alten englischen Krimis wie Agatha Christie, Sir Conan Doyle u.a..
Das als Umgebung die Mosel in all ihrer Schönheit genommen wurde, ist für mich als ein großer Fan der Gegend, ihrer Menschen und natürlich auch des Weins ein großer Pluspunkt. Es fügt sich alles perfekt in einander.
Sehr liebenswerte Charakter, eine schöne Beschreibung und ein würdiger Toter. Die kleinen humorvollen Einlagen runden das Ganze ab. Natürlich ist Clarissa die Hauptperson und daher besonders, aber ihre Mitstreiter sind auch nicht ohne. Vor allem wenn mal wieder vorgefasste Meinungen in Wirklichkeit genau anders aussehen. Das ist eine Besonderheit am Schreibstil. Die einzelnen Protagonisten können über sich selber lachen. Wir als Leser lachen gleich mit. Kleinigkeiten nur aber sie machen den Krimi außergewöhnlich.
Die ganze Geschichte ist locker leicht erzählt, keine Brutalitäten, nichts was das Lesen bei einem Glas Wein stören würde.
Es ist der erste Band einer neuen Serie und ich freue mich jetzt schon auf die folgenden Bände.

Bewertung vom 17.08.2021
The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie (eBook, ePUB)
Hoffman, Alice

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie (eBook, ePUB)


gut

Eine magische Familie und ihre Regeln. Das man Magie nicht für etwas Böses gebrauchen darf ist auch allen Nichtmagischen klar aber es gibt noch ein paar andere Regeln an denen sich die Kinder von Susanna Owens halten müssen.
Nach dem Klappentext hatte ich eher eine humorvolle Familiengeschichte mit Magie erwartet. Vor allem da das Buch in der Gegenwart spielt hatte ich mir einige peinliche, lustige oder ungewöhnliche Szenen vorgestellt.
Das Gegenteil war der Fall. Magie ist wie eine außergewöhnliche Begabung. Sie ist eine Last und hat auch ihre Vorteile. Je nach Situation überwiegt das eine oder das andere. Das Anders sein wie die Mitmenschen, in die Zukunft sehen können, mit einem Fluch belastet zu sein der auch die Mitmenschen treffen kann. Nichts davon ist schön. Eine besondere Beziehung zu Tieren zu haben, auf Anhieb schwimmen zu können, schöne und gesunde Düfte her zu stellen das sind gute Fähigkeiten.
Unaufgeregt aber nicht weniger spannend erzählt die Autorin in ihrem Roman für Jugendliche und Erwachsene von so einem Leben. Einige Ereignisse wiederholen sich von Generation zu Generation, diese Kontinuität macht das Magische des Buchs aus.
Es sind keine Zauberkräfte oder Hexenkünste am Werk.
Ich war im ersten Moment etwas enttäuscht aber dann hat mich das Buch in seinem Bann gezogen. Manchmal ist etwas das man nicht erwartet hat besser als alles andere.

Bewertung vom 17.08.2021
Niemandsmeer
Adams, Hope

Niemandsmeer


sehr gut

Ein außergewöhnlicher Mord eingebettet in einer historischen Handlung.
1841 werden 200 Frauen wegen geringer Vergehen zur Deportation nach Tasmanien verurteilt. Auf dem Schiff Rajah werden sie über hundert Tage verbringen, eng an eng, mit schlechtem Essen und wenig Bewegung oder irgendeiner Form an Ablenkung. Zu mindestens so ist es geplant, aber eine junge Frau fährt mit und will den Frauen etwas Menschenwürde zurück geben. Es ist eine Idee der Quäkerinnen um Eliza Fry, die Mitleid mit den Frauen haben die unverschuldet straffällig geworden sind. Sie näht mit den Frauen einen Quilt fast 6m² groß.
Heute kann man ihn in einem australischen Museum bewundern.
Der fiktive Teil handelt von einer jungen Frau die eigentlich wegen Mordes verurteilt wurde und sich an Bord geschmuggelt hat. Auch auf dem Schiff geschieht ein Mord. Die Aufklärung übernehmen der Kapitän, der Schiffsarzt, ein Priester und besagte Begleitperson der Frauen.
Die Autorin beschreibt die Lebensumstände an Bord, als ob sie mit gefahren ist. Sie erzählt von den Ängsten und Gefahren genauso wie von der männlichen Überheblichkeit gegenüber dem vermeintlich schwächeren Geschlecht, die Arroganz der Bessergestellten gegenüber den Unterlegenen und genauso eindringlich von dem Wunsch, Menschen ihre Würde zurück zu geben, ihnen Hoffnung auf ein besseres Leben zu geben und dafür zu sorgen das diese Frauen ihren Kopf wieder hochheben.
Das Buch ist nicht gefühlsdusselig oder wie die meisten Geschichten zu diesem Grundthema melodramatisch mit Happy End. Es zeigt die damalige Realität und das man mit eisernen Willen viel erreicht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2021
Der Ort der verlorenen Herzen
Stihlé, Claire

Der Ort der verlorenen Herzen


sehr gut

Antoine hat sechs einsame Menschen eingeladen mit ihm zusammen Weihnachten zu feiern. Sie kennen einander nicht und einige kennen auch Antoine nicht. Anouk ist eine von ihnen. Ihren Eltern hat früher das Haus gehört das Antoine für Besucher umgebaut hat. Daher glaubt sie, ist sie an diese Einladung gekommen. Bei einem Schneesturm erzählen sich diese Menschen ihre Geschichte und kommen sich näher.

Das alles spielt zu Weihnachten und daher könnte man auf die Idee kommen dieses Buch sei ein Wohlführoman. Das war es für mich nicht. Die Geschichte hätte zu jeder anderen Zeit spielen können, gut, an Weihnachten ist man noch etwas einsamer als sonst, daher sehnt man sich eher nach Gesellschaft. Das erzwungene Zusammensein hätte auch ein anderes Unwetter sein können.

Egal, nicht gewollte Einsamkeit ist ein Riesenproblem für die Menschen, keine Ansprache, kein Trost am Ende pure Verzweiflung.

Darum geht es in diesem Buch, wieviel kann ich selber dagegen tun und wobei brauche ich Hilfe. Reicht es einfach andere Schicksalsgenossen zu treffen oder muss es jemand sein der dieses Problem professioneller lösen kann.

Auf alle Fälle haben die Protagonisten mit Hilfe der Autorin erkannt, das sie sich erst mal zu ihrem Problem bekennen müssen und das sie einen guten Teil selber schuld sind, weil sie ihre Wünsche auf andere projektiert haben.

Man kann nicht immer alles haben, ein einfacher Satz, absolut logisch aber wenn es sehr intensive Wünsche sind wie z.B.: ein Mensch zu lieben oder ein Kind dann ist alles nicht mehr einfach.

Ohne große Sentimentalität, ohne in die Melodramatik abzurutschen, zeigt die Autorin Verständnis für Menschen und lässt sie nicht bedauernswert sondern bewundernswert in den Augen von uns Lesern dar stehen.

Ein berührendes Buch das ich gern gelesen habe.

Bewertung vom 15.08.2021
Florance Bell und die Melodie der Maschinen
Steenbergen, Carsten

Florance Bell und die Melodie der Maschinen


gut

Florance ist eine Mechanikerin und einfach verrückt nach Maschinen. Sie lebt in England das 1820 von Napoleon besetzt ist. Also eine andere Welt und auch eine andere Geschichtsschreibung. Sie arbeitet mit einem Ingenieur für einen ebenfalls Maschinenverrückten Earl. Bei einem Fest wird das Haus überfallen und Florance von Rebellen entführt.
Die politische Situation ist verworren. Rebellen wollen wieder ein freies England, andere haben sich mit den französischen Machthabern abgefunden. obwohl es keine echte Freiheit für die Engländer gibt.
Die gesellschaftliche Situation ist realistisch dargestellt, die Familie des Earls hält sich für etwas Besseres und Florance wird herum kommandiert.
Der Steampunk ist nicht übertrieben dargestellt, das hätte gerne etwas mehr sein können.
Die Phantasie verteilt sich auf alle Bereiche, es ist eine Mischung aus Realität mit eventuell möglichen und auch unmöglichen Tatsachen.
Während Florance von Anfang an sehr sympathisch dargestellt ist, werden einige andere Figuren erst im Laufe der Handlung akzeptierbar. Sie ist eine perfekte Hauptfigur die überlegt handelt und daher gut als Vorbild funktioniert.
Einige Nebenfiguren bleiben blass, sie sind bessere Statisten eher Füllmaterial für das Buch. Aber genau das passt, es sind nirgendwo weiße Flecken entstanden.
Man darf das Buch nur nicht mit der historischen Geschichte vergleichen, aber ich denke das zwölfjährige und älter eine phantastische Erzählung davon unterscheiden können.

Bewertung vom 13.08.2021
Der Tod und das dunkle Meer
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer


ausgezeichnet

Ein Schiff der Ostindienkompanie ist auf dem Heimweg nach Amsterdam. An Bord der Saardam ist unter anderem der Generalgouverneur mit seine Familie und Samuel Pipps ein berühmter Detektiv mit seinem Freund und Gehilfen. Von Anfang an steht die Reise unter einem unglücklichen Stern. Vor Abfahrt gibt es den ersten Toten. Aberglaube, Angst, Machtgier und Verzweiflung sind mit an Bord.
Der Autor hat eine überragende Mischung aus historischen Roman, Krimi, Fantasy und zarten Liebesroman geschrieben. Es ist das Jahr 1634, ein wertvolles Instrument wird gestohlen und wiederbeschafft, alle glauben es habe etwas mit dem Teufel zu tun. Sara die Frau des Gouverneurs und Arent der Freund des Detektivs sind sich in ihrer Ehrlichkeit und Menschlichkeit sehr ähnlich und kommen sich näher.
Die Machtgier und die Gier nach Geld und Gut ist besonders ausgeprägt, vor allem auch die Grausamkeit spielt eine Rolle. Es sind nicht die Taten sondern mehr die Gedanken der einzelnen Figuren die ich als perfide und grausam bezeichnen möchte. Trotzdem habe ich bis auf die eine Figur für alle Verständnis empfunden und konnte ihre Handlungen mit schweren Herzen auch gut heißen. Aus anderen Büchern weiß ich, dass es für eine Frau in der Zeit nicht gut sondern es kann lebensgefährlich sein wenn sie klug ist.
Es ist ungeheuer spannend wie sich die Geschichte entwickelt, ist wirklich der Teufel im Spiel oder sind es Menschen mit teuflischen Gedanken.
Ich fand die immer wieder überraschenden Wendungen sehr gut, weil es wurde immer wieder die passende Erklärung dazu geliefert.
Die Frage nach Gerechtigkeit, in der Zeit ein ungekanntes Wort, wurde trotzdem groß geschrieben.
Die letzten Seiten haben ein kleines bisschen die Hoffnung vermittelt es könnte ein weiteres Buch mit den Hauptfiguren geben. Das würde mich sehr freuen.