Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Midnight-Girl
Wohnort: 
NRW

Bewertungen

Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 25.12.2016
13 Weihnachtstrolle machen Ärger
Städing, Sabine

13 Weihnachtstrolle machen Ärger


sehr gut

Jonas und seine Schwester Mila trauen ihren Augen kaum, als sie einen Wichtel entdecken, der gerade durch das 24. Türchen von Jonas' Adventskalender verschwindet. Die Kinder sind neugierig und wollen nur mal kurz schauen, was sich hinter dem Türchen verbirgt, doch plötzlich werden sie selbst in den Kalender gezogen und landen in einer ihnen unbekannten Schneelandschaft. Bald stellt sich heraus, dass sie nicht weit vom Weihnachtsdorf entfernt sind, Knecht Ruprecht bringt sie zu den Weihnachtsmännern, die sich ihrer annehmen. So kurz vor Heiligabend geht es hektisch zu, allen müssen mit anpacken, damit die Geschenke rechtzeitig ausgeliefert werden können – und dann ist da noch die Sorge um die Rentiere, die sich eine fiese Erkältung zugezogen haben. Mila und Jonas haben die ersten Eindrücke noch gar nicht richtig verarbeitet als auch noch Trolle auftauchen, die alles durcheinander bringen...

Hat es nicht jeden schonmal in den Fingern gejuckt bereits vor Heiligabend nachzuschauen was sich hinter dem allerletzten Adventskalendertürchen verbirgt? Die Geschwister Jonas und Mila finden es nun heraus, auch wenn sie sich vermutlich nicht unbedingt ein solches Abenteuer vorgestellt haben. Obwohl das Buch in 24 Kapitel unterteilt ist, somit in der Adventszeit vorzüglich selbst als Kalender dienen könnte, ist die Geschichte dafür einfach zu spannend. Man muss unbedingt wissen wie es weiter geht, so dass man ratzfatz durch ist, am besten ohne Pause.

Die lebendigen Beschreibungen werden durch liebevolle Zeichnungen noch unterstrichen, so dass man voll und ganz in der Weihnachtswelt versinken kann, in der es gar nicht so hundertprozentig harmonisch zugeht wie man sich eigentlich vorstellen würde. Es zeigt sich, dass auch Weihnachtsmänner, Wichtel und Rentiere mit durchaus irdischen Problemen zu kämpfen haben, die nicht einfach mittels Zauberei verschwinden. Die Geschwister sind hellauf begeistert von ihrem Aufenthalt, und nachdem sie sich davon überzeugen konnten, dass ihre Eltern noch keinen Alarm geschlagen haben, sogar mit vollem Einsatz dabei, denn jede Unterstützung ist in der heißen Phase willkommen.

Ob gemeinsam oder allein, Groß oder Klein, mit Mila und Jonas im Weihnachtsdorf wird jeder wieder zum Kind mit leuchtenden Augen und voller Vorfreude auf das große Fest. Auch wenn die Trolle ihren Schabernack treiben, irgendwann findet sich für jeden Bewohner in und ums Dorf die richtige Beschäftigung. Jetzt müssen nur noch die Rentiere wieder gesund werden...

Bewertung vom 19.12.2016
Tschechische Märchen
Nemcová, Bozena;Piasecki, Christoph

Tschechische Märchen


ausgezeichnet

Winterzeit ist Märchenzeit. Das war immer so und das wird hoffentlich noch lange so sein. Auch wenn man aus der Kindheit noch zusätzlich den Schnee als Assoziation hat, der inzwischen in manchen Gebieten kaum noch weiße Weihnachten beschert, so möchte man mit manchen Traditionen doch nicht brechen und ist immer wieder erfreut, sobald sich auch im Fernsehprogramm sämtliche Märchen die Klinke in die Hand geben.

Eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Tschechiens, Božena Němcová, hat viele der zauberhaften Geschichten zu Papier gebracht, die jede Generation, damals wie heute, zum Träumen bringen. Pünktlich zur diesjährigen Vorweihnachtszeit ist nun eine Sammlung erschienen, die die Hörer begeistern wird.

Zwanzig allseits bekannte, aber auch weniger bekannte, Märchenschätze, vereint auf 5 CDs, die somit etwa 5 Stunden Unterhaltung bieten und gleichzeitig in fremde Welten entführen. Eine Fülle an Fantasiereisen erwartet den Hörer, der sich bereitwillig auf jegliches Abenteuer einlässt, dadurch dem Alltag für einige Zeit entfliehen kann und danach entspannt und erholt wie aus einem Traum erwacht.

Natürlich liegen die Geschichten hier in komprimierter Form verspürt man etwaige Kürzungen im Grunde gar nicht. Durch gekonnte wie liebevolle Inszenierung, bei der man spürt, dass jeder mit Leib und Seele bei der Sache ist, werden die Märchen lebendig. Namhafte Sprecher wie Lutz Mackensy, Sascha Rotermund oder Uve Teschner, um nur ein paar wenige zu nennen, geben den Erzählungen einmal mehr eine Stimme.

Eine wahrhaftige „Zauberwelt der Märchen“ eröffnet sich dem Hörer, ein Erlebnis, dass er so schnell nicht wieder vergisst, mit Geschichten, die gar nicht oft genug erzählt werden können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2016
Wir brauchen viel mehr Schafe / Online-Omi Bd.6 (2 Audio-CDs)
Bergmann, Renate

Wir brauchen viel mehr Schafe / Online-Omi Bd.6 (2 Audio-CDs)


gut

Oh weh! Nicht nur, dass Frau Schlode inzwischen auch den Männerchor leitet, jetzt soll sie auch noch die Hauptverantwortliche des diesjährigen Krippenspiels werden. Das kann und will Renate Bergmann so nicht stehen lassen und heckt einen Plan aus, um gemeinsam mit Ilse, Kurt, Gertrud und wie sie alle heißen ein Weihnachtsspektakel sondergleichen auf die Bühne zu bringen. Dabei läuft wahrlich nicht alles glatt, aber Hauptsache die Schafe machen mit – und nicht in die Kirche...

Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Letztes Jahr noch hat sich die Online-Omi plötzlich in London anstatt im Sauerland wiedergefunden, dieses Mal steht der Kiez Kopf, denn jeder soll dabei sein, wenn Renate Bergmann nicht nur das Krippenspiel inszeniert, sondern auch sämtliche Aufgaben für weitere Programmpunkte verteilt. Am Schluss soll idealerweise jede Generation vertreten sein, der Spaß darf natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommen. Doch trotz genauester Planung und Berechnung, sollte jedem, der Renate Bergmann kennt, klar sein, dass nicht alles so glatt geht wie im Vorfeld gedacht. Schlussendlich kommt es aber doch sowieso nur auf das Ergebnis an. Ob sich dieses sehen – beziehungsweise hören – lassen kann? Entscheiden Sie selbst...

Nach vier Lesungen mit Marie Gruber übernimmt nun Carmen-Maja Antoni die Rolle der beliebten Online-Omi. Natürlich ist dies eine extreme Umstellung, die nicht nur dazu verleitet Vergleiche anzustellen, sondern auch einige Auswirkungen auf das Hörerlebnis hat. Keine Frage, Frau Antoni macht ihren Job gut, dennoch fehlt ein bisschen die Herzlichkeit, das tiefergehende Gefühl, welches man ansonsten immer empfunden hat. Manches Mal erscheint auch der Ton zu barsch, nicht immer passend zur inhaltlichen Darstellung. Mit Blick auf Marie Gruber hat man dieser die Rolle sehr viel mehr abgenommen, in ihr tatsächlich die Online-Omi gesehen. Möglicherweise ändert man seine Meinung nach weiteren, bereits angekündigten, Hörbüchern, die ebenfalls von Carmen-Maja Antoni gelesen werden, für den Moment jedoch ist man eher weniger begeistert ob der Umstellung.

Die Geschichte als solche ist gewohnt humoristisch, mit ernsthaften Einfärbungen, die jedoch nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind. Manches Mal versteckt sich auch gar kein tieferer Sinn hinter dem Ganzen, es soll einfach Spaß machen. Genau durch diese Mischung ergibt sich eine fröhliche Erzählung, die zwar nicht mit großartigen Überraschungen aufwartet, aber dennoch die Wartezeit vor Weihnachten versüßt, zum Lachen und Nachdenken gleichermaßen anregt und ganz wundervolle Bilder in die Köpfe zaubert, die nicht alle sofort wieder in Vergessenheit geraten werden... Man darf gespannt sein wie Renate Bergmann das nächste Weihnachtsfest verbringt – und natürlich was dazwischen noch so alles geschieht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2016
Ein Stern über Sylt
Thorn, Ines

Ein Stern über Sylt


sehr gut

Eigentlich sollte es ein ruhiges und beschauliches Weihnachtsfest auf Sylt werden. Thiemo, der ursprünglich von der Insel stammt und eigentlich jedes Jahr mit seiner Mutter feierte, verbringt nun die Feiertage gemeinsam mit Freunden in Kampen. Doch recht bald schon muss er sich die Frage stellen, ob dies wirklich eine solch gute Idee war. Immer mehr merkt er, was er eigentlich schon seit geraumer Zeit ahnte, die Kluft zwischen ihm und seinen Freunden ist tiefer als Thiemo sich bisher eingestehen wollte. Da die Insel jedoch immer für eine Überraschung gut ist, hält sie auch für ihn ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk bereit...

Sylt ist immer eine Reise wert, egal ob Sommer oder Winter, weshalb es auch nicht verwunderlich ist, dass es Thiemo nach nunmehr 15 Jahren immer stärker zurück zieht. Eine gute Gelegenheit bietet sich nun als er gemeinsam mit Freunden die Feiertage dort verbringen kann. Allerdings spürt man von Anfang an, dass Thiemo sich in seiner Haut gar nicht so wohl fühlt, wie er den anderen Glauben machen will. Gleichzeitig hat man das Gefühl seine Freunde übersehen seine Gefühlswelt geflissentlich. Unweigerlich stellt man sich sofort die Frage welcher Art diese Gemeinschaft wohl sein mag. Thiemo wirkt mit Mitte zwanzig um einiges erwachsener als seine Mitreisenden, die, obwohl im selben Alter, teilweise auf Grund ihres Verhaltens maximal auf Anfang zwanzig geschätzt werden würden, wenn nicht sogar noch jünger.

Umso erfreuter ist man, als die Geschichte eine Richtung einschlägt, die Thiemos Charakter mehr entspricht. Zwar begibt er sich zunächst in eine Situation, die vermieden hätte werden können, aber es zeigt sich, dass auch diese durchaus etwas Gutes hatte, zumindest wenn Thiemo es schafft noch rechtzeitig die Kurve zu bekommen. Dass dies geschehen wird, dessen ist man sich eigentlich recht sicher, doch weiß man nicht was schlussendlich daraus resultieren wird und was dies für die weitere Entwicklung und den weiteren Verlauf bedeutet.

Ein bisschen melancholisch kommt dieser Weihnachtsroman daher, birgt aber gleichzeitig eine besinnliche, wärmende Atmosphäre, die immer mehr aufgeht und den Leser gefangen nimmt. Trotz der überschaubaren Seitenanzahl kann man sich für einige Zeit zurücklehnen, ob des weiteren Geschehens sinnieren, Hoffnungen äußern und sich überraschen lassen. Und wer weiß, vielleicht geschieht ja auch noch ein kleines Weihnachtswunder...

Bewertung vom 05.12.2016
Friesenherzen und Winterzauber
Janz, Tanja

Friesenherzen und Winterzauber


sehr gut

Als Ellen feststellen muss, dass ihr Freund andere Zukunftsvorstellungen hat als sie, kommt ihr das Angebot ihrer Mutter, diese und ihre beste Freundin in St. Peter-Ording zu besuchen, gerade recht. Der Abstand wir ihr sicher gut tun, doch Ellen liegt noch etwas anderes auf der Seele. Ihr Verlag erwartet ein neues Exposé, ausgerechnet für einen Liebesroman. Zuerst einmal lässt Ellen jedoch die wundervolle Umgebung mit ihren vereisten Salzwiesen und Weiten des Standes auf sich wirken und ahnt noch nicht was ihr alles widerfahren wird – und was ausgerechnet ein kleiner Teeladen und ein geheimnisvoller, verwitterter Briefkasten damit zu tun haben...

Bei Liebeskummer Abstand zu gewinnen ist sicherlich nicht das Schlechteste, doch ist es nicht jedem vergönnt so spontan wie Krimi-Autorin Ellen sein zu können und an die Küste zu flüchten. Dennoch kann man sich wunderbar in die Gegebenheiten hineinträumen, auch wenn es negativer Emotionen bedarf, um dem Alltag zu entfliehen. Die raue See, die bei Wind und Wetter der ideale Ort ist, die Seele zu heilen, macht alles wett und verkehrt die Gefühle ins Positive. Man kann das Meer sogar riechen, wenn man de Augen schließt und sich gut konzentriert.

Ellen erfährt durch einige zufällige Begegnungen mit den unterschiedlichsten Charakteren einmal mehr, dass jeder Rückschlag auch eine Chance bedeuten kann, privat wie beruflich. Jeder muss aber für sich selbst entscheiden, ob er mit den daraus möglicherweise entstehenden Veränderungen umgehen kann und möchte. Trotz der sanften und teils ernsthaften Töne, die Autorin Tanja Janz anschlägt, gibt es durchaus auch humoristische Passagen, die fast wie ein Wechsel der Gezeiten wirken, gegensätzlich, aber doch ergänzend.

Im Hinblick auf den Verlauf der Geschichte lassen sich keine großartigen Überraschungen ausmachen. Vielmehr wird der Leser seine, während der Lektüre entstandenen, Überlegungen bestätigt sehen. Im Grunde wünscht man sich ja auch eigentlich genau das, die Figuren so greifen zu können, dass man ihre Handlungen verstehen und sogar vorhersehen kann. Nichtsdestotrotz verhalten sich Menschen ab und an auch entgegen ihres Naturells, das hätte hier noch etwas Pep hinein gebracht. So handelt es sich zwar nach wie vor um eine wundervolle Geschichte für die Vorweihnachtszeit, die jedoch alles in allem zu glatt daher kommt.

Bewertung vom 05.12.2016
Die Stille vor dem Tod
Mcfadyen, Cody

Die Stille vor dem Tod


weniger gut

Als Smoky Barrett und ihr Team zum Tatort gerufen werden, spüren sie bereits, dass hier etwas Größeres, Gewaltigeres vor sich geht, doch so richtig greifen lässt es sich noch nicht. Die Täter haben eine bestimmte Vorstellung vom weiteren Verlauf des Geschehens, agieren entsprechend, um ihre Gedankengänge auch umgesetzt zu sehen. Smoky steht im Fokus, doch weder Hintergrund noch Ziele sind den Ermittlern bekannt. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass sowohl die vorangegangenen als auch die noch ausstehenden Taten von langer Hand geplant wurden...

Was recht vielversprechend beginnt, wird schon bald langatmig und zäh. Der lang ersehnte fünfte Band der Smoky-Barrett-Reihe aus Cody McFadyens Feder bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Es wird versucht dem Leser sämtliche Informationen zu übermitteln, wie es scheint ohne die Dringlichkeit im Vorhinein abzuwägen. So erhält man zwar ein umfassendes Bild der Charaktere, auch anhand früherer Gegebenheiten, was sich jedoch stark auf das vorliegende Hauptgeschehen sowie die Spannungskurve auswirkt.

Grundsätzlich ist man als Leser ja froh über detailgetreue Darstellungen, um sich voll und ganz in die gegebenen Situationen hineinversetzen zu können. Hier allerdings erscheinen die Beschreibungen in weiten Teilen unangemessen, da die Handlung somit viel zu überladen wirkt und im Grunde kein roter Faden klar erkennbar ist. Sicherlich sind Verknüpfungen zur Vergangenheit notwendig, um einige Ereignisse näher zu erläutern oder gar verständlich zu machen, doch verliert sich der Autor schlussendlich in diesen, so dass man mehr als nur konzentriert bei der Sache sein muss, um ihm überhaupt noch folgen zu können. Gleichzeitig wirkt sich diese Langatmigkeit natürlich auch auf die Spannung aus, die zwar durchaus vorhanden ist, aber immer wieder von nicht enden wollenden Erläuterungen überdeckt wird. Kaum dass das Tempo mal ein wenig angezogen wird, dauert es nicht lange und schon ist man wieder inmitten einer Zustandsbeschreibung, die in weiten Teilen irrelevant für den Fortgang des Geschehens ist.

Eine tatsächliche Bewertung des Inhalts fällt allein aus dem Grunde schwer, da man sich nach Beendigung der Lektüre nicht einmal sicher ist, den gesamten Kontext erfasst zu haben. Die Geschichte birgt zweifelsohne Potential, ist auch noch lange nicht zu Ende erzählt, die Umsetzung dessen ist jedoch alles andere als gelungen. Bleibt zu hoffen, dass es sich um einen einmaligen Schnitzer handelt und es im sechsten Teil wieder richtig zur Sache geht ohne ausschweifende Erklärungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2016
Weihnachtsgruß

Weihnachtsgruß


ausgezeichnet

Als festen Bestandteil der Vorweihnachtszeit gibt es auch dieses Jahr wieder einen Adventskalender zum Hören und Türchen öffnen aus dem Audiobuch Verlag. Der schlichte Titel „Weihnachtsgruß“ sollte nicht unterschätzt werden, die Erwartungen, die man an dieses Werk hat, vor allem wenn man ihn aus vorherigen Jahren kennt, werden vollends erfüllt.

Die CD mit etwa 73 Minuten Gesamtlänge beinhaltet zwar 24 Tracks, jedoch nicht 24 verschiedene Werke. So werden längere Geschichten oder Auszüge quasi auf mehrere Tage verteilt. Hier ist es aber natürlich voll und ganz dem Hörer überlassen, ob er sich tatsächlich nur einen Track genehmigt oder gleich mehrere zu Gemüte führt. Passend zu den Geschichten und Gedichten kann man außen auf der CD-Hülle täglich ein Türchen öffnen, hinter dem sich ein Bild, thematisch an den jeweiligen Inhalt angelehnt, befindet.

Dieses Jahr geben sich von Eduard Ebel über Elizabeth von Arnim und Martin Luther bis hin zu Hans Christian Andersen und Wilhelm Busch wieder zahlreiche bekannte Autoren und Autorinnen die Klinke in die Hand. Mal mehr mal weniger bekannte Stücke begleiten den Hörer durch die Adventszeit.

Sprecherin Doris Wolters gelingt es jedem Werk seine ureigene Atmosphäre zu entlocken und auf den Hörer zu übertragen. Auch wenn man weiß, dass es im Grunde der Einbildung entspringt, ist man sicher, Zimt und Lebkuchen zu riechen oder gar das Knirschen von Schuhen auf Schnee zu hören.

Eine, wie jedes Jahr, gelungene Zusammenstellung, die dazu beiträgt, die Zeit vor Weihnachten wie im Flug vergehen zu lassen.

Bewertung vom 27.11.2016
Gestern hast du
Gleich, Michel

Gestern hast du "morgen" gesagt


ausgezeichnet

Körperliche Betätigung und gesunde Ernährung sind nicht nur wichtig für das physische Wohlbefinden, sondern nachweislich auf für die Psyche. Warum also fällt es den meisten Menschen so schwer sich zu motivieren, warum finden wir immer und überall Ausreden, wenn wir doch in der Theorie so genau wissen was wir wollen und was gut für uns ist? Michèl Gleich zeigt und in „Gestern hast du „morgen“ gesagt“, dass es Zeit ist für Veränderungen, die nicht nur im Kopf stattfinden, Selbstmitleid war einmal, es ist notwendig sich vom Sofa zu erheben und aktiv zu werden.

Nach einigen persönlichen Worten und Erlebnissen des Autors sowie einer Einführung in das Trainingskonzept geht es gleich in den Eingangstest, um die eigene Stärke zu ermitteln. Das Programm enthält ein 5-stufiges Training, welches verspricht, dass man mit nur 3x30 Minuten pro Woche sichtbar muskulöser wird. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man sich an den Plan hält, sich nicht selbst belügt und gleichzeitig auf die Ernährung achtet, wobei dies nicht automatisch bedeutet auf alles verzichten zu müssen. Die Rezepte im hinteren Teil des Buches zeigen aufschlussreich welche Nährstoffe in welchem Lebensmittel enthalten und wann sie wofür wichtig sind. Sämtliche Gerichte lassen sich schnell und einfach nachkochen, hier liegt es nur am eigenen Geschmack, ob man sich häufiger dazu hinreißen lässt oder nicht. Natürlich kann man nach belieben selbst variieren und der Kreativität freien Lauf lassen.

Absolut für das Buch, und die Befolgung dessen, spricht, dass ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht trainiert wird, aufwendige Hilfsmittel/Geräte sind nicht notwendig. Zudem lassen sich die Übungen draußen wie drinnen ausführen. Die Anleitungen sind detailliert und umfangreich sowie mit Bildmaterial erläutert, es kann also nichts mehr schief gehen. Auch geht es mehr um die korrekte Ausführung als um Schnelligkeit, so dass man sich nicht unnötig unter Druck gesetzt fühlt. Mag die angegebene Zeit, 45 Sekunden pro Übung, zunächst recht niedrig erscheinen, darf man sich nicht täuschen (lassen). Spätestens nach dem zweiten Durchgang der ersten Trainingsstufe ist man froh, dass die Zeit nicht höher angesetzt wurde. Gleichzeitig ist man auch ein klein wenig stolz den Anfang gemacht und die erste Hürde genommen zu haben, um von nun an keine Ausreden mehr zu benötigen.

Ob Anfänger oder Profi, für jeden ist die richtige Stufe dabei, natürlich lassen sich auch jederzeit Extra-Trainingseinheiten einfügen. Wichtig ist in jedem Falle, dass man nicht das Gefühl hat vor unerreichbaren Zielen zu stehen. Ein echter Motivator dieses Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2016
Dancing Girls - Ida springt über ihren Schatten
Abidi, Heike

Dancing Girls - Ida springt über ihren Schatten


sehr gut

Nachdem die Dancing Girls ihren ersten öffentlichen Auftritt erfolgreich hinter sich gebracht haben, kann Ida es kaum erwarten neue Tänze einzustudieren. Sie hat auch schon einige Ideen wie sie ihre geliebten Pirouetten einbauen kann. Doch die anderen drei Mädels wollen zunächst den neuen Probenraum in Schuss bringen, um ihrer Kreativität freien Lauf lassen zu können. Als Ida dann auch noch hört, dass die Dancing Girls bei der Restaurant-Eröffnung von Yasmins Eltern zu einem türkischen Hit tanzen sollen, wird ihr alles zu viel. Plötzlich stellt Ida sogar ihre Liebe und Begeisterung zum Ballett in Frage...

Vier Mädchen, vier Tanzstile, vier Meinungen. Dass es dabei auch schonmal zu Reibereien kommt ist unvermeidbar, doch die Mädchen haben bereits im ersten Band bewiesen was sie dennoch auf die Beine stellen können. Dieses Mal aber hat Ida schon ganz klare Vorstellungen wie es mit den Dancing Girls weitergehen soll und fühlt sich vor den Kopf gestoßen als sie die Pläne der anderen hört. Eigentlich sollte das für sie heißen, dass man auch Kompromisse eingehen muss, sich Ideen anderer Menschen anhört, offen für neues ist, aber auch – und das ist ganz wichtig – mit den Leuten spricht, seine Gedanken nicht nur für sich behält.

Eine Lektion, die jeder im Leben früher oder später lernen muss und eine wichtige dazu. Es geht nicht darum immer nur zurückzustecken, zu einem harmonischen Miteinander gehören auch ab und an mal Auseinandersetzungen. Es wäre doch schlimm, wenn immer alle derselben Meinung wären.

Natürlich dreht sich auch im zweiten Band fast alles ums Tanzen und den ungewöhnlichen Stilmix des Quartetts, das mit der Zeit zu wahren Freundinnen zusammengewachsen ist. Der Leser fiebert dem nächsten Auftritt der Mädchen regelrecht entgegen, obwohl lange Zeit nicht klar ist ob und in welcher Besetzung dieser stattfinden wird. Heike Abidi schafft es erneut auf recht wenigen Seiten eine komplexe Geschichte zu erzählen, die viele, auch ernsthaftere, Aspekte beinhaltet, aber trotzdem nicht zu schwerfällig erscheint, sondern von Leichtigkeit geprägt ist.

Die Dancing Girls sind voll und ganz in ihrem Element und finden immer wieder auf den richtigen Weg zurück. Hoffentlich bald auch mit einem neuen Auftritt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.