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Benutzername: 
bärin
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 560 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2017
Meer Liebe auf Sylt
Thesenfitz, Claudia

Meer Liebe auf Sylt


ausgezeichnet

Die elegante Henriette, Chefredakteurin einer großen Frauenzeitschrift in Hamburg, reist nach Sylt, um dort mit ihrer Tochter den zweiten Geburtstag ihrer Enkelin Emma zu feiern. Zusammen mit ihr trifft dort Ulla, die andere Oma von Emma und das absolute Gegenteil von Henrietta dort ein. Ulla ist überzeugte Veganerin, Esoterikerin, absolut ungeschminkt, mit jeder Menge Haaren unter den Armen und an den Beinen und trägt mit Vorliebe Pumphosen. Hier prallen zwei total verschiedene Welten aufeinander!

Emmas Mutter Alex reist, ohne ein Wort zu sagen, ihrem Mann nach Amerika hinterher, um ihre Ehe zu retten. Nun müssen sich die beiden Omas um das kleine Mädchen kümmern. Durch die so gegensätzlichen Lebensanschauungen und die schlagfertigen Rededuelle kommt man aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Doch die Omas raufen sich zusammen und werden sogar gute Freundinnen.

"Das Leben ist kurz. Brich die Regeln, vergib schnell, küsse langsam, liebe wahrhaftig, lache unkontrolliert, tanze, als wenn niemand zusieht - und bereue nichts!" Soll Henrietta sich daran halten? Sie erkennt, dass Job und Geld nicht alles sind, was zählt. Und dass das Lachen ihrer Enkelin ihr mehr gibt als aller Reichtum.

Dieser Glücksroman lässt die Leserin nachdenklich zurück. Er rät uns, das Leben zu genießen und auf Konventionen zu pfeifen. Das Buch ist locker leicht in witzigem Schreibstil verfasst und ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 01.03.2017
Es klingelte an der Tür / Nero Wolfe Bd.41
Stout, Rex

Es klingelte an der Tür / Nero Wolfe Bd.41


sehr gut

Dieser klassische Krimi von Rex Stout aus dem Jahre 1965 wurde neu übersetzt und bei Klett-Cotta neu heraus gebracht. Der nostalgische Einband im Leinen-Charakter hinterlässt auf jeden Fall ein gutes Gefühl.

Der bekannte eigenwillige Detektiv Nero Wolfe residiert in seinem Haus in New York, das er nur sehr selten und nur im äußersten Notfall verlässt. Sein persönlicher Sekretär und Assistent Archie Goodwin erledigt alles Notwendige für ihn. Nero widmet sich lieber seiner Orchideenzucht und den vorzüglichen Gerichten, die sein Koch Fritz für ihn zubereitet.

Natürlich muss er auch ab und zu aus finanziellen Gründen einen Fall übernehmen, selbst wenn er aussichtslos scheint. Wie im aktuellen Fall von der reichen Witwe Mrs. Bruner, die sich vom FBI verfolgt sieht, nachdem sie 10.000 Exemplare eines Enthüllungsbuches an wichtige Leute im ganzen Land versandt hat.

Es ist wirklich lesenswert, mit welchen wohl durchdachten Methoden der außergewöhnliche Detektiv es schafft, dass seine Klientin sehr mit ihm zufrieden ist. Ganz nebenbei klärt er auch noch den Mord an einem Autor auf. Die Geschichte wird humorvoll aus der Sicht von Archie Goodwin erzählt. Das immer noch aktuelle Thema der Überwachung der Bürger war auch schon vor über 50 Jahren ein Thema. Besonders amüsant fand ich die Zusammenkünfte der Ermittler bei lauter Radiomusik, damit sie nicht abgehört werden konnten.

Bewertung vom 27.02.2017
DEMUT / Harry Svensson Bd.1
Olsson, Mats

DEMUT / Harry Svensson Bd.1


sehr gut

Der ehemalige Journalist Harry Svensson findet in einem Hotelzimmer eine tote junge Frau, die vor ihrem Tod kräftig verprügelt wurde, wie die Striemen auf ihrer Rückseite beweisen. Das bleibt nicht der einzige Mord mit diesen Merkmalen und Harry beginnt zu ermitteln. Er kennt sich in der Spanking-Szene in Skandinavien ebenso wie in New York aus, da er offenbar auch eine Vorliebe für diese Art der "Bestrafung" hat.

Offenbar ist hier ein Serientäter am Werk, der auch im Ausland schon mehrfach zugeschlagen hat - und das im wahrsten Sinne des Wortes! Harry spricht mit den Opfern und Zeugen und kommt so dem Täter gefährlich nahe. Arne, ebenfalls ehemaliger Reporter und schon älter, unterstützt ihn dabei kräftig. Auch Lisen, eine junge, hübsche Galeristin ist mit von der Partie. Gemeinsam entlarven sie den Mörder und begeben sich damit in Lebensgefahr.

Das Buch ist mit 731 Seiten eindeutig zu lang - 500 Seiten hätten auch gereicht, da es einige Längen aufzuweisen hat. Der Autor lässt den früheren Reporter Harry in Ich-Form erzählen, dazwischen sind immer wieder kurze Kapitel, die vom Mörder handeln, der stets nur "Er" genannt wird. Der Schreibstil ist angenehm, die Spannung wächst erst allerdings erst zum Schluss so richtig, davor plätschert das Geschehen mehr oder weniger dahin.

Bewertung vom 17.02.2017
Mia liebt Pasta
Hoechst, Mirja

Mia liebt Pasta


ausgezeichnet

Ich habe etwas mit Mia gemein: wir lieben beide Pasta in allen Formen und Arten! Daher war dieses Buch genau richtig für mich und nach meinem Geschmack. Schon beim Durchblättern lief mir das Wasser im Mund zusammen. Als erstes habe ich die Nudelsuppe Thai-Style getestet - sehr lecker und sehr scharf! Als nächstes kommen die Linguine mit Süßkartoffel-Kokos-Creme dran.

Dieses interessante Pasta-Kochbuch von Mirja Hoechst, genannt Mia, hat mir sehr gut gefallen. Auf dem Cover sieht man Mia, wie sie freudig lächelnd einen Teller Nudeln isst. Sie erzählt in der Einleitung, warum sie Pasta liebt, erklärt dann das richtige Handwerkszeug und die Pastaformen. Dann kommen wir zum Kapitel Grundrezepte für Pastateig, Soßen und Pesto. Die folgenden Kapitel heißen: Gekocht - Gefüllt - Gebacken - Gekühlt und Gesüßt. Ein Register am Ende des Buches erleichtert das Auffinden der einzelnen Rezepte. Zu jedem der leckeren Sachen gibt es ein großes, appetitanregendes Farbfoto, das zum Nachkochen anregt. Die Anleitungen sind leicht verständlich geschrieben und die Zutaten bekommt man in jedem größeren Supermarkt bzw. hat man vorrätig. Ich werde sicher noch einige der leckeren Rezepte ausprobieren!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.02.2017
Saures
Janssen, Freddie

Saures


sehr gut

Das Kochbuch "Saures" von Freddie Janssen zieht schon von außen alle Blicke auf sich: schwarzes Cover mit einer leuchtend grünen Gurke auf der Vorderseite. Passt gut zum Thema!

In der Einleitung erzählt die Autorin, warum sie so fasziniert vom Thema Einlegen ist und wie sie dazu gekommen ist sowie von ihrer beruflichen Entwicklung. Dann folgt noch Wissenswertes zum Thema und Erklärungen zum Unterschied zwischen Einlegen und Fermentieren.

Ein umfangreiches Kapitel widmet sich dem Thema Pickles, wo ich einige interessante Rezepte fand, die ich gerne ausprobieren möchte. Danach geht es um das Fermentieren, gefolgt von Saucen. Im Kapitel Rezepte kann man dann gleich die zuvor eingelegten oder fermentierten Lebensmittel zum Einsatz bringen.

Die Rezepte sind gut erklärt und scheinen nicht schwierig zu sein. Dazu gibt es appetitliche Fotos und witzige Gemüse-Karikaturen. Leider sind manchmal recht ungewöhnliche Zutaten gefordert, die man wahrscheinlich nicht so ohne weiteres überall bekommt. Auch saure Getränke können zubereitet werden. Ein praktisches Register am Ende des Buches erleichtert die Rezeptsuche sehr.

Ich finde das Buch sehr interessant und werde sicher Einiges ausprobieren. In unserem Garten wird sich bestimmt alles Mögliche finden, was sich dafür eignet.

Bewertung vom 31.01.2017
Simple
Henry, Diana

Simple


ausgezeichnet

Simple - Kleiner Aufwand, grandioser Geschmack von Diana Henry, im Ars Vivendi Verlag erschienen, ist ein besonders schönes Kochbuch.

Das große, ziemlich schwere Buch fällt schon optisch auf und wenn man es in die Hand nimmt, auch noch durch die strukturierte Oberfläche, die sich sehr gut anfühlt.

Es ist in 12 verschiedene Untergruppen wie Eier, Salate, Fisch, Ofengerichte, Hähnchen usw. gegliedert. Im Vorwort und zwischen den einzelnen Kapiteln erzählt die Autorin locker aus ihrem Leben und wie sie dazu kam, bestimmte Gerichte so zu kochen oder woher sie die Anregung dazu hatte.

Die Rezepte sind nicht schwer nachzukochen, die meisten gehen schnell (bis auf die Schmorgerichte wie "Langsam gegartes Schwein" - das braucht 10 Stunden bei 110°). Besonders interessant fand ich die Hähnchen-Rezepte. Die meisten Rezepte haben äußerst appetitliche Bilder dabei, die Lust auf sofortiges Nachkochen machen. Manche Zutaten sind etwas exotisch, aber den Großteil habe ich vorrätig, auch die Gewürze.

Ich habe viele schöne Anregungen gefunden und werde sicherlich einige der vielen köstlichen Gerichte nachkochen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2017
Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1
Anderson, Poppy J.

Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1


sehr gut

Der Koch Andrew Knight führt in Boston sein angesagtes Restaurant. Als seine Tante Daisy ihn überreden will, bei einer TV-Koch-Show aufzutreten, widerstrebt ihm das sehr. Und er erkennt, dass er auch keinerlei Lust mehr auf Kochen hat. So beschließt er spontan, sich eine Auszeit zu gönnen und überlässt sein Lokal seinem Sous-Chef.

Er schaltet einfach sein Handy aus und fährt nach Maine, wo er als Kind mit seinen Eltern Urlaub gemacht hatte. Aus Unachtsamkeit kommt es beinahe zu einem Zusammenstoß mit einer jungen Frau, der zwar nichts passiert, die sich aber furchtbar darüber aufregt. Andrews SUV ist nicht mehr fahrtüchtig und sie ist so gnädig, ihm ein Gästezimmer über ihrem Restaurant "Crab Inn" zu überlassen, bis sein Wagen repariert ist. Brooke kocht hier und kümmert sich auch sonst um alles, da ihre Mutter erkrankt ist. Andrew ist begeistert von ihrem Essen und hilft ihr im Restaurant, verschweigt ihr aber, dass er selbst von Beruf Koch ist. Sie kommen sich näher, es gilt aber noch einige Schwierigkeiten zu überwinden, bis es zu dem erwarteten Happy End kommt.

Die beiden Hauptpersonen Andrew und Brooke sind sehr sympathisch, besonders gut gefallen haben mir ihre recht amüsanten Streitgespräche. Ich habe mich von dieser witzigen, gut geschriebenen Liebesgeschichte gut unterhalten gefühlt. Dazu noch die vielen leckeren Gerichte, die beschrieben wurden - da bekommt man gleich Appetit auf die köstlichen Leckereien.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2017
Die Geschichte eines neuen Namens / Neapolitanische Saga Bd.2
Ferrante, Elena

Die Geschichte eines neuen Namens / Neapolitanische Saga Bd.2


sehr gut

Nach dem ersten Buch über die Kinder- und frühen Jugendjahre der beiden ungleichen Freundinnen Lila und Elena, welches mich nicht so sehr begeistert hat, gefällt mir der zweite Teil schon viel besser.

Die Geschichte um die beiden 16-jährigen Mädchen, die im Rione, einem ärmlichen Viertel von Neapel, aufgewachsen sind, geht dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat - bei der Hochzeit Lilas mit dem reichen Lebensmittelhändler Stefano. Die Schusterstochter Lila, die in Armut aufgewachsen ist, gibt nun das Geld mit vollen Händen aus und vergisst auch ihre alten Freunde nicht. Allerdings ist ihr Leben nicht so, wie sie es sich erträumt hat. Noch in der Hochzeitsnacht muss sie erfahren, dass ihr Mann sie belogen hat. Als sie ihm Vorwürfe macht, prügelt er sie grün und blau. Nachdem sie die Schule abgebrochen hat, zeigt sie längere Zeit kein Interesse mehr an Büchern und am Lernen. Sie arbeitet in den Geschäften ihres Mannes mit.

Diese Geschichte wird wieder aus Elenas Sicht erzählt. Sie
ist eine Musterschülerin und macht ihr Abitur mit Bestnoten, was ihre Familie nicht sonderlich beeindruckt. Das einzige was für ihre Eltern zählt ist Geld, welches immer knapp ist. So sind sie auch nicht begeistert, als Lenú ein Stipendium für Pisa bekommt. Dort lernt sie ihren Verlobten kennen, der aus einer angesehenen Familie stammt.

Hatten die beiden Freundinnen nach Lilas Hochzeit erst mal weniger, dann wieder mehr Kontakt, so verbringen sie dann sogar einen gemeinsamen Strandurlaub auf Ischia, wo sich bedeutende Dinge ereignen. Lila spielt sich als Wohltäterin gegenüber Elena auf, da sie sie für ihre Begleitung bezahlt hat.

Das Verhältnis der beiden Freundinnen wird immer wieder von Neid und Missgunst beeinträchtigt. Trotzdem hält diese Freundschaft weiterhin an. Die beiden intelligenten Mädchen stehen immer wieder in einem Konkurrrenzkampf zueinander.

Lila will sich von ihrem Mann nichts sagen lassen, sie hat ihren eigenen Kopf, den sie durchsetzen will. Sie beginnt ein Verhältnis mit einem Studenten, für den auch Lenú schon lange schwärmt. Er fordert sie intellektuell heraus, sie diskutieren viel und dadurch fängt sie wieder an, alles zu lesen, was sie in die Finger bekommt. Durch ihn erwachen ihre geistigen Fähigkeiten wieder, etwas, das ihr Mann nicht verstehen kann.

Das Leben in Italien in den 60er Jahren wird hier gut beschrieben, die große Kluft zwischen Arm und Reich. Die Männer setzen ihre Wünsche mit Gewalt durch, die Frauen haben nicht viel zu sagen. Für die untere Schicht ist es ein äußerst schwieriger Weg, an Bildung zu gelangen und es gibt nicht viele, die den Kampf wagen. Lila hatte ihn zeitweise aufgegeben, Elena geht dagegen ihren Weg, der nicht einfach für sie ist und sie ist oft voller Selbstzweifel. Aber sie schafft es während Lila dagegen an einem Tiefpunkt angelangt ist.

Nun bin ich auf den dritten Teil gespannt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2016
Lebensgeister
Yoshimoto, Banana

Lebensgeister


sehr gut

Sayoko erleidet zusammen mit ihrem Geliebten, dem Künstler Yoichi einen schweren Autounfall. Sie überlebt schwer verletzt, aber ihr Freund ist tot. Sie macht eine Nahtoderfahrung, die sie glücklich macht. Im Zwischenreich begegnet sie ihrem geliebten Hund und ihrem Großvater, den sie ebenfalls sehr gern hatte. Ihr Opa sagt ihr, dass sie wieder in die Welt und in ihr Leben zurück gehen soll und dass sie die Landschaft hier nicht vergessen soll.

Es dauert lange, bis es ihr körperlich wieder besser geht, aber seelisch ist nichts mehr wie zuvor. Sie kümmert sich um den Nachlass und die Kunstwerke ihres Freundes, pflegt ein liebevolles Verhältnis zu seinen Eltern und besucht abends öfters die Bar von Shingaki, mit dem sie sich anfreundet. Dort an der Theke sieht sie den Geist der verstorbenen Schwester des Barkeepers. Auch in dem Haus, in dem sie nun wohnt, gibt es einen Geist, die Mutter ihres Nachbarn. Sie fürchtet sich nicht vor den Geistern, die sie seit ihrem Unfall sehen kann, sie sind ein Teil ihres Lebens.

Dies ist das erste Buch von Banana Yoshimoto, das ich gelesen habe und es hat mich sehr beeindruckt. Es ist mit großer Leichtigkeit geschrieben und obwohl es eigentlich nicht viel Handlung enthält, hat es mich doch gefesselt mit seiner Poesie. Dieses Buch lässt einen nachdenklich zurück. Es ist sicher nicht leicht, nach dem Tod eines geliebten Menschen in das Leben zurück zu finden.

Das Buchcover passt mit seiner Leichtigkeit, den schwebenden Blüten gut zum Buchinhalt. Positiv fand ich auch, dass viele japanische Begriffe vom Übersetzer in einer Fußnote erklärt wurden.