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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
marakkaram
Wohnort: 
Lingen

Bewertungen

Insgesamt 564 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2012
Mein Leben in Seife / Anais Bd.27
Licht, Kira

Mein Leben in Seife / Anais Bd.27


ausgezeichnet

>> So übersah ich komplett, dass mein ganzes Leben nur noch aus der Schwärmerei für den Protagonisten einer Vorabendserie bestand. >>
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Louise, Studentin, lebt glücklich in einer sehr ruhigen WG mit 2 männlichen Mitbewohnern und schmachtet Jerome, den Held einer Seifenopfer, an. Für sie steht fest: In der Sekunde, in der sie sich begegnen, wird der Funke überspringen. Jerome wird augenblicklich merken, dass sie, Louise, die Frau seiner Träume, die Liebe seines Lebens ist und sich fragen, wo sie denn blos so lange gesteckt hat schmacht ...und der Tag der heissersehnten Autogrammstunde naht...
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Aber erstens kommt es anders und zweitens.....
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Alles beginnt damit, dass Ihre beiden Mitbewohner sich eine eigene Wohnung suchen (hier kommt Louise zum ersten Mal der Verdacht, dass sie vieles um sich herum gar nicht mehr wahrnimmt, denn das die Beiden schwul sind und eine Beziehung miteinander haben, ist ihr, trotz Zusammenleben, nicht einmal aufgefallen) und ihre Nachfolgerinnen Louises Leben gehörig auf den Kopf stellen. Denn bereits nach kurzer Zeit haben Isabelle und Sandy sie durchschaut und fangen an, sie aus Ihrem wohligen, sicheren Schneckenhaus zu ziehen.
Sie zeigen ihr, dass das Leben mehr zu bieten hat, als ewige Stubenhockerei mit Handyerinnerung, um die Lieblingsserie nicht zu verpassen. Sie schleppen sie mit auf Party's mit und vor allem, sie beziehen Louise in Ihr Leben mit ein. Und so entwickelt sich langsam eine tolle Freundschaft zwischen den Dreien. Dabei lernt sie auch Hannes kennen, der ja so gar nicht ihr Typ ist, aber komischerweise kribbelts schon und die rein körperliche Anziehung lässt sich auch irgendwie nicht leugnen... Hmm, und dann ist da ja auch noch der große, dunkelhaarige Unbekannte, der ständig im Buchladen Ihrer Tante auftaucht. Der wäre schon eher ihr Fall, wenn Jerome nicht wäre - selbstverständlich...
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Kira Licht ist ein wunderbar leichter, witziger erotischer Roman gelungen, der mich absolut begeistert hat. Nie überdreht, nie völlig überzogen - aber voller Emotionen, großartiger Liebesszenen und Realität.
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"Mein Leben in Seife" ist in der Anais Serie im Schwarzkopf Verlag erschienen und liegt leider nicht auf dem Büchertisch zwischen all den grossen Verlagen, wo es meiner Meinung nach hingehört. Auch ich bin nur im Rahmen einer Leserunde mit Wanderbuchaktion der Autorin darauf aufmerksam geworden. Aber da ich jetzt weiss, wo ich suchen muss, werden mit Sicherheit auch ihre anderen Romane in meinem Bücherregal landen.
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Übrigens, das Pärchen auf dem Cover ist wunderschön und findet sich im Buch vor jedem neuen Kapitel wieder.
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Fazit: Ein funkelnder Stern am grossen Himmel der Frauenliteratur und leider noch viel zu unbekannt.
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>> "Das Leben!" sagte ich leise. "Mir ist einfach nur das Leben passiert." >>

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2012
Blood and Chocolate, deutsche Ausgabe
Klause, Annette Curtis

Blood and Chocolate, deutsche Ausgabe


sehr gut

>> Du verbreitest Lügengeschichten über mich und bringst die Leute dazu, mich zu hassen. Du nimmst mir meine Freunde. Du bist das Ungeheuer, nicht ich. Ich wollte Dich blos lieben... >>
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Ein Buch, das nicht so leicht zuzuordnen ist, man sollte sich nicht von Cover und Titel täuschen lassen und eine nette Werwolfromanze erwarten. Auch mit dem Film hat es nicht allzu viel zu tun!
Den vierten Stern hat es sich mit einer 3,7 grade noch so geangelt, auch weil die Geschichte für einen Jugendroman aussergewöhnlicher ist und sich stetig steigert.
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Wie gesagt, dieses Buch ist anders. Eine Werwolfgeschichte, ja, aber keine in der netten romantischen Twilight-Art, sondern eine, die klarstellt, wie Werwölfe wirklich ticken. Es geht in erster Linie um Dominanz und Führung. Auch den Frauen steckt es im Blut, in ihren Genen...
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Die sechzehnjährige Vivian verliebt sich in Aiden, er ist ein "Fleischjunge", wie Menschen genannt werden. Aber Aiden ist anders, denkt Viv. Er fühlt sich zum Mystischen hingezogen. Das bestätigt ihr sein Zimmer und auch sein "Wolfsgedicht", wodurch sie überhaupt erst auf ihn aufmerksam wurde. Sie ist sich sicher, mit ihm kann sie ihre wahre Natur teilen. Er wird sie so lieben wie sie ist. Mehr noch, er wird neugierig sein und stolz und sie vergöttern.
Doch kann er das wirklich? Kann Aiden sie so lieben, wie sie ist?
Und wieso kann Viv sich nie an etwas erinnern, wenn sie vor Wut die ganze Nacht lang läuft...Hat sie ein Menschenleben auf dem Gewissen?
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Blood and Chocolate ist ein sehr düsterer Werwolfroman. Ein Jugendroman ohne große Romanzen, hier dominieren Wut, Hass und Verzweifelung. Das Rudel, der raue Umgang und seine gnadenlosen Gesetze stehen im Vordergrund.
Es wird sehr deutlich, dass ein Werwolf nicht einfach ein Mensch ist, der sich bei Vollmond mal eben verwandelt, sondern ein anders denkendes, fühlendes, handelndes Wesen!
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>> Jagen werde ich Dich in meiner Mädchenhaut, aber feiern werde ich als Wolf! >>

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2012
Täubchenjagd
Fölck, Romy

Täubchenjagd


ausgezeichnet

>> Ich habe nie verstanden, warum er damals so kampflos aufgegeben hat. >>
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Ein raffinierter Krimi, der auf ganzer Linie fesselt und überzeugt.
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An den Elbwiesen werden seit geraumer Zeit verstümmelte Taubenkadaver gefunden und plötzlich scheint der Tierquäler noch einen Schritt weiter zu gehen, er tötet auf dieselbe Art und Weise einen Schäferhund. Doch diesmal scheint der Täter schnell ausgemacht, denn bei dem Obdachlosen Hans Nowotny, der ein paar hundert Meter weiter seinen Rausch ausschläft, wird das noch blutverschmierte Tatmesser gefunden.
Trotz der Zeugenaussage, dass es sich definitiv um das Messer des Angeklagten handelt, spricht der Strafrichter Raik Winter diesen Mann in dubio pro reo frei. Und Nowotny taucht sofort unter.
Am darauffolgenden Tag wird die verstümmelte Leiche eines Mädchens gefunden.... und wieder weisen alle Spuren auf Hans Nowotny hin. Hat Raik Winter einen schwerwiegenden Fehler gemacht?
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Romy Fölck hat mit dem Strafrichter Raik Winter einen sympathischen, jungen, ambitionierten und sehr menschlichen Hauptcharakter geschaffen. Allein schon, dass der Roman aus Sicht eines Richters und nicht eines Kommissars o.ä. geschrieben ist, fällt sehr positiv mit und auch, dass dieser Raik Winter ein recht "normaler" Zeitgenosse ist, ohne grossartige Schrullen und Eigenarten, hat mir sehr gefallen.
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Ich habe schon lange keinen Krimi mehr gelesen, der mich so hat mitfiebern lassen und mich dann doch eiskalt erwischt hat. Es ist der Autorin wirklich gelungen, mit viel Raffinesse, falsche Spuren zu legen, lose Fäden baumeln zu lassen und trotzdem am Ende eine durch und durch logische und grandiose Auflösung zu präsentieren, die mich an A. Christie erinnern lässt. Denn grade das ist es doch, was einen richtig guten Krimi ausmacht und an dem so Viele scheitern: die Raffinesse am Schluss, das intelligente Zusammenbringen der roten Fäden.
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Das dies ein Dresden-Krimi ist und ich leider noch nie in Dresden war, hat nicht gestört. Im Gegenteil, die Schauplätze, Cafés und die Geschichte des Eliasfriedhofs sind so toll beschrieben und von daher gut vorstellbar. Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig zu lesen.
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Fazit: Ein Krimi mitten aus dem Leben, der einen immer wieder mit überraschenden Wendungen in Atem hält. Romy Fölck versteht Ihr Handwerk. Dies war mein erster Krimi von ihr, aber mit Sicherheit nicht mein Letzter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2012
Inselweihnachten
Lüpkes, Sandra

Inselweihnachten


ausgezeichnet

*Es wäre schön, dachte sie, wenn der Sturm in der Lage wäre, ihren Kopf freizupusten. Und ihr Herz.*
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Eine sehr kurze, aber nachdenklich stimmende Erzählung.
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Finja steckt in einer tiefen Krise. Ihre Ehe steht vor dem Ende und auch im Job fühlt sie sich eingeengt. Sie nimmt kurzerhand reissaus, verlässt ihren Mann und flüchtet über Weihnachten auf eine Nordseeinsel.
Die Begegnung mit der Malerin Janette irritiert sie zuerst sehr, sie weiss nicht wirklich was sie von der alten Frau halten soll. Ist sie dement oder verwirrt? Doch dann beginnt Finja ein paar Nachforschungen anzustellen und Stück für Stück offenbart sich ihr Janettes Geschichte.
Es ist eine Geschichte über die Bedeutung der Liebe, über Geduld und Genügsamkeit...
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Dieser schmale Band mit seinen grade mal 62 Seiten erzählt mit knappen Worten seine Geschichte, aber die hat es dafür in sich. Es ist kein Roman, will es aber auch gar nicht sein. Es ist eine kleine Erzählung über die Liebe und kommt in einer wunderschönen Aufmachtung daher. Das Inselgefühl, das Sandra Lüpkes vermittelt, ist rundum gelungen und wird stimmig und einmalig schön ummantelt von den "Seekarten" Bildern des Malers Ole West.
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Fazit: Das perfekte Buch für eine ruhige, kuschelige kleine Auszeit zwischen all der Weihnachtshektik. Und aufgrund der wunderschönen Gestaltung auch hervorragend als Geschenkbändchen geeignet.
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*"Wir lange wollen Sie denn noch auf ihn warten?" Die Frau sah sie an, als sei dies eine Frage ohne jede Berechtigung. "Bis er da ist natürlich!"*

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2012
Das Geheimnis von Vennhues / Hauptkommissar Hambrock Bd.1
Holtkötter, Stefan

Das Geheimnis von Vennhues / Hauptkommissar Hambrock Bd.1


ausgezeichnet

O schaurig ist's übers Moor zu gehen. (Annette von Droste-Hülshoff)
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Du weisst, was man sich früher über Irrlichter erzählt hat? Früher hat es geheißen, dass diese Lichter die Seelen von Selbstmördern sind.
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Ein atmosphärischer, intelligenter (Münsterland) Moor-Krimi.
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Nach über zwanzig Jahren kehrt Peter Bodenstein in sein Heimatdorf zurück. Damals war er der einzige Hauptverdächtige in einem grausamen Mordfall und nur aus Mangel an Beweisen wurde er freigesprochen.
Kaum wieder daheim schlägt ihm das Misstrauen und der offene Hass der alten Dorfbewohner entgegen.
Und plötzlich ist alles genauso wie damals, wieder wird ein Junge grausam zugerichtet im Moor gefunden und wieder wird ein Messer aus der Bodensteinschen Küche am Tatort gefunden und wieder ist Peter der einzige Hauptverdächtige....
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Stefan Holtkötter hat mit Das Geheimnis von Vennhues einen atmosphärisch unheimlich dichten Krimi geschaffen, der das Dorfleben bzw. die Dorfgemeinschaft der 80-iger Jahre bis in die heutige Zeit perfekt wiederspiegelt.
Ein ganz besonderes Highlight, Vennhues liegt an der deutsch/niederländischen Grenze, direkt am Moor. Diese einmalige Atmosphäre, die ein Moor verbreitet (der Nebel, die Geräusche, Aberglauben u Irrlichter etc.), insbesondere in der Nacht und in der Dämmerung, ist grandios eingefangen. Ich bin zwar nicht direkt am Moor aufgewachsen, aber nur ein paar Kilometer davon entfernt und mich hat dieser Krimi allein durch seine geschickte und teilweise auch sehr düstere Stimmung emotional gepackt und ins fiktive Vennhues gesogen.
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Mit Hauptkommissar Bernhard Hambrock, der in Vennhues aufwuchs und mit Peter befreundet war, hat der Autor einen grundsoliden, ehrlichen, sturrköpfigen und sehr sympathischen Charakter geschaffen; einen Münsterländer durch und durch. Auch alle anderen Charaktere sind sehr gut und vor allem für den Leser sehr greifbar ausgearbeitet. Sie sind in sich stimmig, wie die Geschichte, die sie erzählen.
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Dies war mein erster Münsterland-Krimi, auf den ich nur durch Zufall gestossen bin, aber ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit Bernhard Hambrock.
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Fazit: Wer auf der Suche nach einem Regionalkrimi. mit einer in sich stimmigen Geschichte, toller Atmosphäre und einer geschickten Auslösung ist, der ist hier genau richtig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2012
Ambra
Janesch, Sabrina

Ambra


sehr gut

*Siehst Du die Spinne? Sie hat sich alles gemerkt, was jemals um sie herum geschehen ist.*
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Eine deutsch/polnische Familiengeschichte, eine Reise voller Mystik und zugleich eine Liebeserklärung an Danzig.
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Erst nach dem Tod ihres Vaters erfährt Kinga von ihren polnischen Verwandten und dem Haus, das jetzt in ihren Besitz übergegangen ist. Sie macht sich auf in die Stadt am Meer, begleitet von einem weiteren Familienerbstück, einer Spinne, eingeschlossen in Bernstein.
Das Zusammentreffen mit der Familie gestaltet sich schwierig, denn es herrscht ein seit Generationen weitergelebter Zwist und auch die deutsch/polnische Annäherung geht über sehr holprige Pfade...
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Sabrina Janesch erzählt in einer wunderschönen, ruhigen, fast schon poetischen Sprache und trotzdem mit einer Wucht und Wortgewalt, die aussergewöhnlich ist.
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In Ambra fliessen 3 Erzählstränge zusammen, die bei jeweiligem Wechsel mit einem Symbol gekennzeichnet sind.
Da ist zum einen die Vergangenheit, die Spinne, bzw. der Bernsteinanhänger, der seine Geschichte, die Geschichte der Brüder Konrad und Marian und damit den Beginn der Entzweiung der Familien Mischa / Myska erzählt.
Auf der heutigen Ebene erzählt Kinga von Ihrer Reise und den Erlebnissen mit ihrer Familie und den Menschen in Polen, daneben bekommt man aber auch immer wieder die Version eines zwar recht unbeteiligten, aber trotzdem wohl nicht unbedingt unparteiischen, Dritten mit.
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Das Buch lebt von dem gelungenen Wechselspiel der Ebenen, seiner Mystik und den Geschichten mit ihren offen liegenden Enden, denen man im ganzen Buch begegnet. Sabrina Janesch überlässt es dem Leser, welche Schlüsse er daraus zieht, wie er die Personen und ihre Sicht der Geschehnisse wahrnimmt. Und oftmals liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte.
Einzige Schwachstelle dieses Stils ist für mich persönlich das Ende. Hier hätte ich mir zum ersten Mal mehr Klarheit gewünscht.
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Ambra ist ein sehr vielschichtiger Roman, der Aufmerksamkeit fordert, die man ihm aber auch sehr gerne zugesteht, denn einmal eingetaucht, lässt er einen nur schwer wieder los.
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Fazit: Eine fesselnde und faszinierende deutsch/polnische Familiengeschichte, in der die Geister der Vergangenheit und die Mystik des Lebens eine große Rolle spielen.
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*Zu viele Dinge waren zu Ende gegangen und zu wenige hatten ihren Anfang genommen.*

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2012
Monty Vampir
Poppe, Grit

Monty Vampir


ausgezeichnet

Du bist ein Vampir, Monty. Vergiss das nicht!
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Die Nacht aller Nächte! Es ist Mondfinsternis und Monty soll endlich seinen allerersten Menschen beissen. Naja, eigentlich trinkt er ja viel lieber roten Saft und auch die Blutwurststückchen, die Mama ihm unters Essen mischt, fischt er heimlich heraus.
Darum ist Monty auch gar nicht traurig, als seine Eltern krank im Sarg liegen und ihn in dieser wichtigen Nacht nicht begleiten können. Und so macht sich der schüchterne Monty allein auf die Suche und begegnet dabei ausgerechnet Luzi. "Oh, schön, ein Mädchen in meinem Alter", denkt er noch, bevor alles ganz anders kommt als geplant...
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Von einem Menschen gebissen, um Mitternacht bei Mondfinsternis. Au weia, Monty kann gar nicht glauben, was da grade mit ihm passiert. Und wie kann man das wohl wieder rückgängig machen?
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Mit Monty Vampir ist Grit Poppe eine wunderschöne und vor allem kindgerechte Geschichte über einen kleinen Vampir in Nöten, Freundschaft und Anderssein (Menschsein), gelungen.
Abgerundet mit vielen kleinen und großen Illustrationen von Regina Kehn eignet sich das Buch wunderbar zum vorlesen, aber auch für junge Leser zum selberlesen. Die Aufteilung ist sehr gut gemacht und überfordert nicht. Und auch ich, als Erwachsene, hatte meinen Spass!
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Fazit: Ein rundum gelungenes Kinderbuch mit einer überraschenden und mal etwas anderen Vampirgeschichte. Sehr empfehlenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2012
Eukalyptusmond
Lehmann, Christine

Eukalyptusmond


ausgezeichnet

>> Ziele sind etwas anderes als Träume. Bist Du ein Tagträumer, Lena. Sind immer die anderen Schuld? >>
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Ein wunderschöner Australienroman und eine Reise ins Erwachsenwerden.
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Die 18-jährige Lena schmeisst 1 Jahr vor Abschluss das Abi, um Ihrer Freundin Hannah nach Australien zu folgen. Angemeldet hat sie sich zwar für Working Holiday auf einer Tierfarm im Outback, aber der Plan ist, dass Hannah sie direkt vom Flughafen abholt und dann: Party, Sonne, Strandleben "Ich komme!".
Nur vergisst Hannah sie und Sohn und Tochter der Farmerin sammeln sie am Flughafen ein. Auf dem Weg zur Walker Farm erfährt sie u.a., das Brandon Pilot ist. Wow, das war ja schon immer ihr großer, ihr unerreichbarer Traum.
Was jetzt?
Lena muss Entscheidungen treffen und zum ersten Mal in ihrem Leben auch die Verantwortung dafür übernehmen.
"Enttäuschen wirst Du nur Dich selber. Nicht mich. Es ist Dein Leben."
Und dann sind da auch noch ihre Gefühle für Bran, der als Kind 10 Jahre bei den Aboriginal People verbracht hat. Doch ist er überhaupt frei? Und welches Geheimnis umgibt ihn?
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Christine Lehmann ist ein vielschichtiger Australienroman für Jugendliche gelungen, der zum einen vom Erwachsenwerden, Träume, Ziele und Verantwortung erzählt, aber auch die Geschichte der Ureinwohner Australiens geschickt mit einbindet.
Es geht um Lena, einer unschlüssigen, ja eigentlich ziellosen Jugendlichen, die bislang immer so durchs Leben gerutscht ist und noch gar nicht weiss, wofür es sich auch mal zu kämpfen lohnt und Bran, der aufgrund seiner Vergangenheit nach seinen Wurzeln sucht.
"Mir fiel auf, dass er in dieser Nacht zwei "Wir" hatte, zwischen denen er hin- und herwechselte, ohne es zu merken."
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Die Autorin hat sehr starke, ehrliche und, mit all ihren Schwächen, sehr liebenswerte Charaktere geschaffen, mit denen es ihr spielend gelingt, die großen, aber auch die kleineren Emotionen zu transportieren.
Man fängt an zu lesen und hat das Gefühl, grade selber in Australien angekommen und auf dem Weg durchs Land zur Walker Farm zu sein.
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Fazit: Ein rundum gelungener Roman über Australien, Liebe, Freundschaft, Mut und Vertrauen in sich selbst, der auch für Erwachsene lesenswert ist.
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>> Wir behandeln sie wie Kinder, haben Ihnen Ihr Land weggenommen und schimpfen sie jetzt aus, weil sie mit unserem Lebensstil nicht zurechtkommen. (Terry über die Aboriginal People)* >>

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2012
Der himmlische Weihnachtshund
Schier, Petra

Der himmlische Weihnachtshund


ausgezeichnet

Es erschien ihm verrückt, doch in ihrer Nähe hatte er tatsächlich das Gefühl, all die Jahre nur auf ihre Rückkehr gewartet zu haben. War das real oder wurde er allmählich wunderlich?
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Ein himmlischer Prolog: Santa und seine Elfen räumen auf und entdecken einen hinter den Schrank gerutschten Wunschzettel. An sich kein Problem, es sind ja noch ein paar Tage bis Weihnachten... Nur, der Brief an Santa ist 20 Jahre alt. Der damals 9-jährige Michael ist völlig verzweifelt, weil seine allerbeste Freundin Fiona wegzieht. Ob sich da noch was machen lässt? Es scheint aussichtlos, aber Santa hat schon so eine Idee....
Und so findet sich die kleine Labradorwelpin aus dem Tierheim, plötzlich in einem stinkenden Müllcontainer wieder....
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Einfach göttlich ;)
Petra Schier hat mit leichter Hand einen wunderschönen, warmherzigen Weihnachtsroman geschrieben, der einen so manches Mal schmunzeln lässt und das nicht nur über die Gedankenwelt der kleinen Labradorhündin. Jeder Charakter ist mit Herz und Seele ausgearbeitet und auch Michael hat einen wunderbaren Humor mitbekommen.
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Ja, es ist ein Weihnachtsbuch und ja, es gibt Santa und Elfen, die sich auch immer mal in kurzen Kapiteln zu Wort melden. Die aber, genauso wie die Gedankenwelt des Welpen, passend und mit einem Augenzwinkern eingestreut sind und gefühlt viel zu kurz. Aber das ist es wahrscheinlich, was es ausmacht; es drängt sich nicht auf.
Und so kommt das Buch ohne den ganz großen Kitsch und Rührseeligkeit aus. Es besticht durch die Natürlichkeit der Figuren (nehmen wir mal Santa, seine Frau und die Elfen für einen kurzen Augenblick beiseite ;)) und einer zarten, schönen Liebesgeschichte.
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Fazit: Wer einen verzaubernden, intelligenten Weihnachtsroman sucht, der ist hier genau richtig. Dieses Büchlein hat es geschafft, mich in null-komma-nichts in Weihnachtsstimmung zu versetzen. Ein Wohlfühlroman auf ganzer Linie. Vielen Dank!

Und gibt es etwas Schöneres, als sagen zu können: Dies war mein erstes Buch von Petra Schier, aber mit Sicherheit nicht mein Letztes!?!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.