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Benutzername: 
Barbara
Wohnort: 
Velden

Bewertungen

Insgesamt 558 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2022
Mongo
Darer, Harald

Mongo


sehr gut

Ich hab das Buch ziemlich am Stück gelesen. Ich muss sagen, es hat mich schon hart erwischt. Ich hab bei diesem Buch eher damit gerechnet, dass es mehr um die Schwangerschaft geht, um den Umgang mit der Diagnose angesichts familiärer Vorbelastung, und vor allem um die Gegenwart. Dabei lebt das Buch hauptsächlich von den Rückblenden. Diese führen in die gefühlte Hinterwelt Österreichs der 70er mit all ihren Vorurteilen. Ich bin selbst Österreicherin, weshalb ich mir sprachlich nicht schwer getan habe. Ich fand es richtig gut, was mit Österreich -Background zu lesen. Hartheim ist im angrenzenden Bezirk und liegt an einer der Loeblings-Radrouten, ich hab es auch selbst mit der Schule und privat besucht. Wien ist die Stadt meines Studiums, die Orte sind mir vertraut. Das mag ich grundsätzlich an Romanen sehr. Dennoch tat ich mir hier teils schwer, mit Österreich konfrontiert zu werden, einem Teil der österreichischen Gesellschaftsgeschichte, die man gern verdrängen würde. Wo es Sonderschulen gibt und nur solche für Kinder mit Förderbedarf. Wo Kinder abgestempelt werden, wo sie gehänselt und gemobbt werden, tagein tagaus....wo die ganze Familie darunter leidet, wo das Dorfleben einen erdrücken mag ...

Der Roman ist wirklich schonungslos. Manchmal musste ich etwas mit dem Schreibstil kämpfen, ich tat mir wirklich orthographisch schwer ohne die "". Zeitweise war es mir etwas langatmig. Und zeitweise hab ich mich ziemlich geärgert über die Schwiegermutter. Und überhaupt darüber, wie wenig auf ein Kind mit Down-Syndrom eingefangen werden kann. Der Schluss war deshalb heilsam für mich.

Fazit: es ist definitiv kein Wohlfühlroman. Der Roman rüttelt auf, verlangt Konzentration und Aufmerksamkeit. Und vor allem Offenheit. Vieles regte mich zum Nachdenken an. Wer aus seiner Komfortzone sich herausgegeben will, der wird diesen Roman sehr mögen. Für mich war es ein Stück weit diese Komfortzone und Blase verlassen - die Blase eines Menschen in einem Sozialberuf, der selbst im urbanen Raum großgeworden ist, in einem fortschrifttlicheren Umfeld mit positiverer Einstellung zu Vielfalt und Diversität... Für mich war das trotzdem wichtig. Diese Erfahrungen müssen geteilt werden - denn nur dann versteht man auch und kann ein Stück weit nachvollziehen, wie schwer es gewesen sein muss...

Bewertung vom 07.03.2022
Meine ersten Wörter vom Bauernhof - Sprechen lernen mit großen Schiebern und Sachwissen für Kinder ab 12 Monaten
Frank, Cornelia

Meine ersten Wörter vom Bauernhof - Sprechen lernen mit großen Schiebern und Sachwissen für Kinder ab 12 Monaten


sehr gut

Mir gefällt das Buch sehr gut. Das Thema Bauernhof wird durch Schienen interaktiv erlebt. Durch den Schieber kann man dzum Beispiel das Schaf scheren. Mein Sohn fand das allerdings nicht so nett wie ich und wollte das nackte Schaf gar nicht. Er schob es immer schnell hinein und meinte ..."repariert"
Die Zeichnungen sind sehr klar und kontrastreich, sodass das Buch sich auch wirklich ab 12 Monaten eigenet. Durch die Schieber ist es auch etwas länger spannend, also auch unserem 2-Jährigen hat es gut gefallen. Für ihn was es natürlich eher wenig Text, aber das ist nicht weiter schlimm gewesen, man kann ja selbst mehr erzählen, wenn die Aufmerksamkeit es gerade erlaubt.
Schön fand ich es, dass gendersensibel gearbeitet wurde..auch Bäuerinnen sitzen am Traktor. Auch die Hautfarben sind etwas vielfältiger. Alles in allem ein gelungenes Buch für die ganz Kleinen.

Bewertung vom 27.01.2022
Diana / Ikonen ihrer Zeit Bd.5
Heiland, Julie

Diana / Ikonen ihrer Zeit Bd.5


ausgezeichnet

Das Buch berichtet in Romanform vom Leben Dianas. Wie die Autorin im Nachwort betont, ist dies keine Abfolge historischer Gegebenheiten, sondern eine Erzählung, die auf Recherchen und wahren Begebenheiten beruht. Die Details der Erzählung selbst sind frei erfunden und machen das Buch sehr lebendig.
Die Erzählung setzt ein im Jahr 1977 und erzählt dann anfangs chronologisch, später jedoch etwas durcheinander von Dianas Leben an Charles Seite. Die Kapitel sind großteils auch mit Jahreszahlen versehen, zumindest immer dann, wenn ein Zeitsprung und damit auch eine Rückschau o.ä. eingeleitet wird, sodass die Leserin/der Leser die Ereignisse chronologisch ordnen kann. Die Perspektive der Erzählung ist klar die von Diana selbst. Dadurch werden ihre Erwartungen und Gefühle, die Enttäuschung und Verletzung sehr gut spürbar. Diana wirkt im Buch sehr nahbar, vieles ihres im Buch skizzierten Handelns wird durch die Erzählung erklärbar und nachvollziehbar. Der Druck, der auf den beteiligten Royals lastet, wird stark spürbar.

Mir hat an diesem Buch sehr gut gefallen, wie die Dialoge gestaltet sind und wie die Persönlichkeit und die Probleme, die Diana hatte, angesprochen wurden. So, wie die Erzählung im Buch geschildert wird, wirken die Figuren schlüssig, ist das Handeln der einzelnen Akteure gut nachvollziehbar und sie passen zu dem Charakter, wie er im Buch geschildert wird. Da ich selbst jetzt nicht alle der zugrunde liegenden Biographien gelesen habe und auch sonst nicht jede Klatschzeile zu den britischen Royals, kann ich nicht beurteilen, ob die Figuren mit der Darstellung so auch getroffen wurden, dem kleinen Einblick, den ich bisher gewinnen konnte, wirkt es aber schon so. Die Autorin hat gut recherchiert und gründlich gearbeitet, das merkt man.

Ich persönlich finde die Sprünge zwischen den Jahren in Teil 2 des Buches etwas mühsam, mir persönlich ist eine chronologische Abfolge etwas lieber. Auch braucht man ein wenig, um in das Leben der jungen Diana hineinzufinden, wenn man vorher noch nichts über die weiß. Durch die Romanform bleibt die kritische Distanz zu dem einen oder anderen Aspekt Aufgabe des Lesers.

Fazit: die Figur Diana löst immer noch großes Interesse aus. Viele Geschichten und Mythen schwirren um sie. Das Buch lässt auf sehr flüssige Weise in das Leben von Diana eintauchen. Diana wirkt in dem Buch nach einer Frau, die immer wieder hin- und hergerissen ist. Diese Brüchigkeit, diese Zerissenheit der Person wird sehr gut transportiert. Ich denke, jeder Diana-Fan wird die Biografie gerne lesen.

Bewertung vom 27.01.2022
Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1
Engel, Henrike

Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1


ausgezeichnet

Schon das Cover hat mich angesprochen. Die Art, wie die Protagonistin darauf dargestellt wird, spiegelt ihre Darstellung im Buch gut wieder und hat zumindest für mich meiner Vorstellung, die ich mir beim Lesen von dieser Frau gemacht habe, entsprochen.
Zum Inhalt wird bereits einiges im Klappentext erwähnt. Die Geschichte spielt im Hamburger Hafen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine junge Ärztin, damals in Deutschland noch eine Seltenheit, beginnt dort mit ihrer Arbeit. Sie arbeitet in einem Frauenhaus und setzt sich dort für die Rechte der Frau ein. Auf Gynäkologie spezialisiert, versucht sie mit den ihr vorhandenen Mitteln, zu helfen, wo es geht. Sie ist die klassische Frau aus reichem Haus, der ein standhaftes Leben in Aussicht gestanden wäre, mit vielen Vorzügen, aber auch dem Verzicht auf Emanzipation und Freiheit. Mit diesem hat sie bewusst gebrochen, wenngleich sie dennoch weiter finanziell von ihren Eltern abhängig ist (wobei sie sehr bescheiden ist und fast alles in die Arbeit steckt und sich zum Beispiel einen gynäkologischen Stuhl leistet)..
Die zweite wichtige Person ist eine Pastorentochter, die von Zuhause klare Regeln kennt und eine starke Begrenzung der Möglichkeiten einer Frau erlebt - sie empfindet das Leben ihrer Mutter als Käfig, dem sie entkommen will. Ihr Vater hält ihr regelmäßig Predigten, was eine Frau zu tun habe und was nicht, sie entlockt ihm aber das Zugeständnis, sich ein Jahr ehrenamtlich engagieren zu dürfen. Stolz geht sie deshalb uns Frauenhaus und entdeckt dabei eine Leiche....

Das Buch gefällt mir vom Schreibstil, die Personen werden sehr greifbar und in ihrem Handeln durchaus nachvollziehbar und realistisch. Es scheint gut recherchiert und trifft das Bild, das ich selbst von der Zeit habe.
Der Fortgang der Geschichte ist manchmal etwas langatmig/ langsamer, weshalb man für das doch dicke Buch etwas Geduld mitbringen sollte. Dennoch absolute Empfehlung für Menschen, die Krimis und historische Romane mögen

Bewertung vom 27.01.2022
Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
Steinfeld, Mimi

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)


ausgezeichnet

Ich habe das Buch in sehr kurzer Zeit gelesen. Es ist leicht zu lesen und ideal geeignet, um sich zwischendurch wieder bewusst zu werden, das auch das Leben anderer sehr chaotisch sein kann.

Zum Inhalt

Die Protagonistin des Buches ist Crassie. Sie konnte nie besonders gut mit ihrer manilulativen und narzisstischen Mutter. Doch als diese Anfang des Buches stirbt, geht es doch nochmal mehr rund in ihrem Leben. Einige Probleme tun sich in ihrem Leben auf, aber auch neue Optionen und Perspektiven tun sich nach und nach auf.



Cressie wirkt nach einer sehr chaotischen Frau, die so manches in ihrem Leben ordnen sollte und dabei ist, es zu lernen. Einen Einblick in ihre Gefühlswelt zu bekommen wie es in diesem Buch geschieht, bedeutet, sich auf ihre Denkmuster und Prioritäten einzulassen, und ihren verworrenen Erklärungen auch zu folgen.

Es gelingt den Autor auf sehr spritzige Art und Weise, in die Welt der Protagonistin zu entführen und sie gut zwei Wochen ihres Lebens zu begleiten. Mir hat die Sprache und der Inhalt des Buches gut gefallen. Im ePub Format waren bei mir allerdings etwas Probleme mit den langen Hashtags, die als Überschriften für die einzelnen Kapitel dienten. Sie ragten in die nächste Seite hinein. Sonst ein wirklich witziges und kurzweiliges Buch..

Bewertung vom 27.01.2022
Das Geheimnis der Pirateninsel / 1000 Gefahren junior Bd.2
Lenk, Fabian

Das Geheimnis der Pirateninsel / 1000 Gefahren junior Bd.2


ausgezeichnet

Das Cover hat mich persönlich für eine Piratengeschichte schon sehr angesprochen, auch meinen Kindern gefiel das Cover sehr gut.
Der Pirat wirkt dynamisch und abenteuerlustig, was sehr gut zu dem Eindruck im Buch passt - wobei hier eben schon das Bild unterschiedlich ist, je nachdem, wie sich die Kinder selbst entscheiden. Ein Pirat, der sich dafür entscheidet, mit dem Kapitän mitzufahren, ist vermutlich mutiger und abenteuerlustiger als derjenige, der sich bei der ersten Entscheidungsfrage dagegen entscheidet.

Grundsätzlich hat mich das Konzept der Serie überzeugt. Ich kannte bisher nämlich noch keines der Bücher dieser Serie. Das Konzept ist, dass Erstleser nicht selbst nur ein Buch von vorne bis hinten durchlesen, sondern die Leser das Buch interaktiv entdecken. Nach jeder Seite steht entweder - "Lies weiter auf Seite xy" oder es ist eine Entscheidungsfrage. Bei Entscheidungsfragen steht dann - farblich abgehoben - "Wenn du dich für a entscheidest, lies weiter auf S. xy. Wenn du dich für b entscheidest, lies weiter auf z". Dadurch ist es insgesamt ziemlich viel zu blättern. Für mich war es fast zu viel Blätterei, zumindest immer eine Doppelseite wäre für den Lesefluss förderlicher gewesen. Anderseits ist es für Erstleser wieder angenehmer, mehr Pausen dazwischen zu haben. Je nach Entscheidung (insgesamt gibt es glaub ich 8 so Entscheidungen) liest man auf einer anderen Seite weiter, so kann man das Buch auch dreimal lesen und es ist immer anders. Die Geschichte selbst ist etwas langatmig dazwischen gewesen beim ersten Mal, aber das kann ja auch an unseren Entscheidungen lesen. Es ist jedenfalls ungewohnt, die letzte Seite zu lesen und dann in der Mitte wieder weiterzulesen. Und irgendwo in der Mitte steht dann ENDE. Ungewohnt bedeutet aber auch gar nicht schlecht, sondern einfach einmal ganz anders. Unsere Kinder haben es sehr gerne gelesen. Sie Bilder haben ihnen sehr gefallen, auch die Rätsel zwischendurch haben ihnen gut gefallen. Man musste zum Beispiel einen Weg durch die Wellen finden, ohne gegen die Klippen zu schellen. Alles in allem ein sehr gelungenes Buch, das viel Freude verspricht und gerade für Kinder, die ein "normales" Buch nicht so spannend finden, sicher eine gute Alternative.

Bewertung vom 27.01.2022
Die Schule der Felidix / Mitternachtskatzen Bd.1
Laban, Barbara

Die Schule der Felidix / Mitternachtskatzen Bd.1


ausgezeichnet

Ich hab das Buch selbst gelesen und meine 11 Jahre alte Nichte lesen lassen. Und beiden hat die Geschichte sehr gut gefallen. Doch worum geht es? Die Geschichte spielt in London. Dort leben Nova und Henry und erleben dort allerlei mit Katzen. Sie haben eine besondere Gabe: sie verstehen Katzen! Diese ist in dieser Situation besonders wichtig, denn unter den Katzen ist etwas schreckliches geschehen: Die Katzenkönigin wurde entführt und nun gilt es, in die Londoner Unterwelt abzutauchen und sie zu suchen.
Mit einer Karte bewaffnet nehmen sie den Weg auf sich und legen los, um die Katzenkönigin zu retten ...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist auch für Erwachsene noch spannend und ein wenig magisch. Sie zieht einen in den Bann und macht einen gespannt auf Band 2. Besonders cool fand ich auch die Verortung in London, einfach weil ich persönlich diese Stadt liebe.
Auch meiner Nichte hat das Buch gut gefallen. Die Schrift ist eher groß gehalten. Zeichnungen gibt es eher wenig, aber dafür sind sie sehr großformatig und toll gezeichnet.

Alles in allem ein lesenswertes Buch!

Bewertung vom 30.10.2021
Wo kommen wir denn da hin / Offline-Opa Bd.1
Habicht, Günter

Wo kommen wir denn da hin / Offline-Opa Bd.1


gut

Günter, 63, geht vorzeitig in den Ruhestand. Er wird Rentner. Worte, die er selbst so gar nicht hören kann. Doch was macht Mensch nun mit der vielen Zeit, wenn man nicht mehr Touristen durch Berlins Straßen chauffiert? Eine Frage, die nicht nur ihn betrifft, sondern vor allem auch seine Frau. ... Welche Wege und Umwege das Paar findet, um dem Herbst des Lebens zu gestalten und dem Leben wieder Sinn zu geben, wird in diesem Buch geschildert.

Zugegeben, Günter Habichts Geschichte ist eine, die nicht gerade an Erzähltempo zulegt - ja an manchen Stellen hat man mehr das Gefühl, eine Charakterstudie zu lesen. Es ist dennoch spannend zu lesen. An dem einen oder anderen Moment findet man sich als Paar wieder, im nächsten schüttelt man den Kopf über Günters Hang zum Regeln kontrollieren und einhalten und hofft inständig, so einen Mann nicht zu treffen auf der Straße.. ja, oft ärgert man sich auch ein wenig über die Ansichten dieses Busfahrers, seine Erwartungen an seine Frau und die Umwelt- und an der anderen Stelle versteht man auch wieder sein Bedürfnis nach Freiheit, nach Ruhe und Selbstständigkeit. Auch andere vorkommende Personen erinnern einen an Personen, die sicher jeder kennt- neugierige Nachbarn inklusive.

Das Buch liest sich leicht und ohne schwierigen Wortschatz, auch finden sich kaum Dialektwörter, so dass auch als Österreicherin ein gutes Textverständnis gegeben ist. Das Cover selbst hätte mich jetzt nicht so angesprochen wenngleich sie auch das Bild von Günter, das ich mir selbst im Buch gemacht habe, irgendwie trifft.
Alles in allem leichte Lektüre, die auf unterhaltsame Weise dazu einlädt, sich selbst Gedanken zu machen, wie man die Zeit nach der Pension gestalten könnte und vor allem, wir es gelingen kann, sich als Paar nicht zu verlieren (wenngleich das Buch keine Antwort darauf liefert)