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Book-addicted
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www.book-addicted.blogspot.com
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Bewertungen

Insgesamt 673 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2016
Frostherz / Mythos Academy Bd.3
Estep, Jennifer

Frostherz / Mythos Academy Bd.3


sehr gut

Bevor ich nun anfange, etwas zum Buch selbst zu schreiben, sollte wohl gesagt werden, dass es unabdingbar ist, die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben. Auch wenn in den Bänden immer wieder die Vergangenheit Revue passieren lassen wird, ist die Information für einen völligen Mythos-Neuling dann doch zu spärlich. Eben dieses Revue passieren lassen innerhalb der nachfolgenden Bände fand ich bei Band 2 noch ganz gut, denn das Lesen von Band 1 lag knapp 2 Monate und viele andere Bücher zurück und eine Auffrischung der Information tat meinem bücherlastigen Gedächtnis ganz gut. In Band 3 tauchte diese Wiederholung dann genauso ausführlich wieder auf, was mich ein wenig dazu veranlasste, einige Passagen nur zu überfliegen - aber es hielt sich noch in Grenzen.

Nachdem die ersten beiden Bände schon sehr interessant und spannend waren, geizte Band 3 erst recht nicht mit einer Menge Spannung und jeder Menge Action - vergleichsweise spitze sich die Situation eher noch zu, was ich nicht nur sehr angemessen fand (denn eine Geschichte muss ja auch Schwung aufnehmen), sondern mich dazu brachte, das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Dennoch muss ich leider dazu sagen, dass manche Dinge doch recht offensichtlich waren und man sich so das ein oder andere Mal fragte, weswegen unsere (eigentlich) recht clevere Hauptprotagonistin Gwendolyn Frost nicht von selbst auf so manche Lösung kam - oder eher, wieso sie so manches Mal extrem lange brauchte. Trotzdem kam keinesfalls Langeweile auf und auch wenn Gwen in mancherlei Hinsicht dieses Mal nicht die schnellste war, kam wenigstens nicht das Bedürfnis auf, sie in die richtige Richtung schubsen zu wollen, wie es mir bei so manch einem Buch schon das Bedürfnis war.

Besonders gut fand ich, dass man so manche Figur ein wenig besser kennenlernt, die in "Frostkuss" und "Frostfluch" nur als (mehr oder minder) Randfigur dargestellt war (Nickamedes und Morgan) und sich zumindest bei einem der beiden so manche, lang gehegte Frage ENDLICH beantwortet wird - und man eine Überraschung erlebt.

Auch wenn die Geschichte fortschreitet, man trotz Vorhersehbarkeit doch einige Ereignisse miterlebt, die dann doch überraschen konnten und man sowohl Nickamedes, als auch Morgan ein wenig besser kennenlernt, so muss ich doch sagen, dass mir dieses Buch nicht ganz so gut gefiel, wie seine beiden Vorgänger. Dies mag zum einen wohl daran liegen, dass ich die trotz konstanter Spannung irgendwie immer noch darauf gewartet habe, dass etwas WIRKLICH schockierendes passiert, zum anderen wohl einfach daran, dass vermutlich jede Reihe irgendwann einen kleinen Absacker macht - oder daran, dass ich Band 2 wirklich fast unübertrefflich fand. Was auch immer die Gründe sein mögen: ich freue mich schon auf das Lesen von Band 4 und darauf, wie es weitergeht, mit Gwen, ihren Freunden, den Göttern und den bösartigen Schnittern.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Bewertung vom 21.02.2016
Taking Chances - Im Herzen bei dir
McAdams, Molly

Taking Chances - Im Herzen bei dir


weniger gut

Beginnt man diesen Roman zu lesen, so wird man hineingeworfen in Harpers Welt: einer Welt in der ihr herrischer Vater sehr viel bestimmt, aber nie für sie da ist. Umso mehr Grund, vor ihm zu flüchten und sich ein College in weiter Ferne zu suchen. Doch kaum richtig dort angekommen, hat sie schon ein Auge auf den Bruder (Chase) ihrer Zimmernachbarin Bree (Breanna) geworfen, kommt dann aber doch mit dessen Mitbewohner Brandon zusammen. Dies war schon der erste "Häää?" Moment, denn auch, wenn es scheint, als ob Chase nicht unbedingt das ist, was man sich als ersten Freund vorstellt, so scheint die Anziehungskraft zwischen den beiden doch recht groß zu sein - wieso kommt sie dann mit Brandon zusammen? So weit, so gut, dachte ich und begab mich wieder in die Geschichte.

Im Verlauf dessen, was dann noch so passiert, hatte ich stets große Probleme, mich mit der Hauptprotagonistin anzufreunden, denn ihr Verhalten ist nicht nur über alle Maßen naiv und unreif, sie legt auch ein derartiges Vermeidungsverhalten an den Tag, dass es nicht mehr schön ist. Anstatt sich mit schwierigen Situationen auseinanderzusetzen, flüchtet sich stets in die Arme des nächstbesten Mannes (Chase oder Brandon), je nachdem, mit wem sie gerade keine Probleme hat. Auch wenn ich tendenziell eher zu Chase halten würde, trotz seines Bad Boy Images, musste ich feststellen, dass ich mit keinem der Charaktere so richtig warm wurde. Nicht nur, dass sie recht oberflächlich beschrieben wurden und sich ein plastisches Bild nur sehr unzureichend erstellen ließ, so schienen besonders Chase und Brandon zu Beginn fast identisch zu sein, zumindest was die wenigen Beschreibungen der Optik anging. Richtig furchtbar fand ich übrigens auch die Tatsache, dass Harper die Eltern ihrer Zimmernachbarin Bree (Chase's Schwester, wohlgemerkt) dann selbst irgendwann "Mom und Dad" nennt - dies wirkt nicht nur schrecklich aufgesetzt sondern regelrecht unnatürlich.

Die Story betreffend kann ich nur den Kopf schütteln, denn auch, wenn die Geschichte zu Beginn sehr stark an die "After" Reihe von Anna Todd erinnerte (unschuldiges Mädchen greift sich Tattowierten Bad-Boy, neues Wohnheim, stylische Mitbewohnerin, erste Studenten-Party...) hatte sie dennoch Potenzial, etwas eigenes zu werden. Das wird sie dann auch, allerdings wird die Geschichte derart unrealistisch und ein Drama reiht sich an das nächste, dass man sich am liebsten nur noch die Haare raufen würde. Nach oben beschriebenem "unvergesslichem Wochenende" überschlagen sich die Ereignisse und zuerst herrscht Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung, bevor dann alles den Bach hinuntergeht. Bis etwa Seite 291 konnte ich mich noch gut mit der Geschichte anfreunden (trotz einiger Mankos) und griff immer wieder gerne zum Roman, weil ich einfach wissen wollte, wie es weitergeht. Nach dieser Wendung war das Ganze jedoch ein einziger Krampf, denn auch hier nutzt Harper ihre "Gabe" den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und macht sich das Leben so einfach wie möglich. Was folgt ist scheinbar der verzweifelte Versuch, das Buch noch künstlich in die Länge zu ziehen und so sah ich mich vielfach gezwungen, das Ganze einfach nurnoch zu überfliegen. So manches genervte aufseufzen konnte ich mir dann aber doch nicht verkneifen und kann euch daher für dieses Buch absolut keine Empfehlung aussprechen.

Zu Beginn wirkte der Schreibstil fesselnd und die Idee ganz gut, im weiteren Verlauf ließ aber nicht nur die Geschichte sehr zu wünschen übrig, auch ein Zugang zu den einzelnen Charakteren war schlichtweg unmöglich.

Wertung: 2 von 5 Sterne

Bewertung vom 16.02.2016
Drachenherz / Talon Bd.2
Kagawa, Julie

Drachenherz / Talon Bd.2


ausgezeichnet

Wer den ersten Band "Drachenzeit" nicht kennt, der sollte Abstand davon nehmen, diese Fortsetzung hier lesen zu wollen, denn dieser erfordert einiges an Vorwissen um verstanden zu werden. Diese Mühe lohnt aber allemal, denn die Talon - Reihe hat definitiv das Potenzial, um eine der besten Reihen in den letzten Jahren zu werden. Dies liegt nicht nur daran, dass die Geschichte wenig vorhersehbar ist und einen immer wieder in ihrem Bann zieht (sowohl in "Drachenzeit", als auch in "Drachenherz"), sondern auch daran, dass Drachen als solches zumindest meiner Meinung nach als Fantasy-Figuren noch nicht ganz so ausgereizt sind, wie beispielsweise Vampire.

Was nun den Band "Drachenherz" angeht, so muss ich wirklich sagen, dass sich die Autorin fast selbst übertroffen hat. Ich war schon wirklich verliebt in den ersten Band der Reihe, doch dieser Folgeband gefällt mir sogar noch ein Stückchen besser, obwohl ich am Anfang des Buches nicht ganz davon überzeugt war, dass es mir genauso gut gefallen würde, wie es bei "Drachenzeit" der Fall war. Schnell war ich allerdings vom Gegenteil überzeugt, denn sowohl die Spannung, als auch die Problematik in der Dreiecks-Gefühlsduselei zwischen Ember, Garett und Riley/Cobalt steigt von Seite zu Seite und reißt uns in einen Taumel voller Gefühle, dem man sich nicht entziehen kann - und will. Die Spannung lässt absolut nicht zu wünschen übrig und wir erleben in diesem über 500 Seiten starken Buch eine Menge Action, gepaart mit der oben erwähnten Romantik. Anfangs hat mich dieses Liebes-Dreieck zwischen Ember, Riley und Garrett massiv gestört, mittlerweile finde ich jedoch, dass sich dadurch eine gewisse Spannung ergibt, die ein knisternde Gefühlsfeuer aufwirft, welches im Laufe der Zeit einfach hinzugehört und das man absolut nicht mehr missen möchte. Ich für meinen Teil habe einen ganz klaren Favoriten und hoffe sehr, dass sich Ember am Schluss für "den richtigen" entscheiden wird, aber das bleibt - wohl oder übel - abzuwarten.

Insgesamt kann ich "Drachenherz" nur empfehlen, denn die Autorin überzeugt nicht nur mit einer grandiosen Geschichte, tollen Charakteren und Beschreibungen, die uns in eine neue Welt entführen, sondern sorgt auch dafür, dass wir uns tagsüber (wenn wir gerade nicht lesen können) so manches Mal in diese Welt hineinträumen und uns wünschen würden, wir könnten live dabei sein.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 14.02.2016
Das große Förder-Spiele-Buch 1
Hahnenberg, Ursula;Diephaus, Daniela

Das große Förder-Spiele-Buch 1


ausgezeichnet

*Gesamtfazit
*
Insgesamt empfinde ich das große Förder-Spiele-Buch (2-4 Jahre) als eine tolle Investition für alle, die mit Kindern dieser Altersgruppe zu tun haben. Sowohl für Eltern, als auch für Pädagogen oder Therapeuten bieten sich hier vielerlei Möglichkeiten, die Kinder abwechslungsreich zu beschäftigen, egal ob langfristig, oder als kurze Abwechslung innerhalb einer Therapieeinheit. Die Spiele sind in aller Regel schnell vorzubereiten und können, bis auf wenige Ausnahmen, direkt gestartet werden. Die Aufmachung der einzelnen Kapitel und "Spiele-Seiten" gefiel mir persönlich äußerst gut, denn es ist nicht nur übersichtlich gestaltet, sondern auch relativ kurz gehalten. Das Wichtigste ist auf einen Blick zu erfassen und die Beispielbilder verschönern das Ganze optisch. Das viele der Ideen nicht gerade neu sind und man sie sicherlich damals selbst schon gespielt hat, empfinde ich eher als positiv, denn man kann nicht ständig das Rad neu erfinden und altes hat sich schon häufig bewehrt. Außerdem braucht man oft erst wieder diverse Anregungen, um sich an solche Spiele erinnern zu können, weswegen dieses Buch auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit bietet, die Kinder individuell zu fördern. Der Serviceteil ist eine tolle Zugabe und ich würde ihn auf keinen Fall missen wollen, denn neben einem erklärenden Glossar bieten sich hier viele Tabellen, die eine schnelle Entscheidung (je nach Situation und Förderbedarf) erleichtern.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 11.02.2016
Frühkindlicher Autismus (eBook, PDF)
Sinzig, Judith

Frühkindlicher Autismus (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Die ausführliche Rezension gibts auf meinem Blog: www.book-addicted.de

*Gesamtfazit*
Insgesamt muss gesagt werden, dass dieses Buch weniger für Physiotherapeuten geeignet ist, die sich eine Hilfe zur eigentlichen Therapie erhoffen, da dieses Fachbuch nicht für unser Berufsfeld konzipiert wurde und wir meiner Ansicht nach somit auch keine großartigen Therapievorschläge erwarten können. Was die Hintergrundinformation angeht, so kann ich dieses Buch nur ganz klar empfehlen, denn gerade für Therapeuten - oder auch Pädagogen, die mit derart "betroffenen" Kindern arbeiten, klären sich hier viele Fragen und so manche Therapiesituation kann nun möglicherweise anders abgehalten werden - weil man sich etwas mehr mit der Thematik beschäftigt hat und nun mehr auf das entsprechende Kind eingehen kann. Die Erklärungen und Beschreibungen waren stets gut verständlich formuliert, sodass zu keinem Zeitpunkt Unklarheiten blieben. Für Eltern empfinde ich dieses Buch als weniger sinnvoll, außer für jene, die sich genauestens in die Thematik einlesen möchten und keine Mühen scheuen. Insgesamt kann ich diesen Buch wirklich nur empfehlen und vergebe daher

Bewertung vom 10.02.2016
Eiskalte Sehnsucht / Dark Elements Bd.2
Armentrout, Jennifer L.

Eiskalte Sehnsucht / Dark Elements Bd.2


sehr gut

"Eiskalte Sehnsucht" zu rezensieren ist nun gar nicht so einfach, denn dieses Buch ist einer dieser berühmten zweiten Bände, wie sie dem geneigten Leser und Blogger so manches Mal eben unterkommen. Noch begeistert von Band 1 freut man sich wahnsinnig auf das Erscheinen des Folgebandes, im Fieber der Erwartung und voller Optimismus, schlägt man das Buch auf und... erstmal geht es auch genauso weiter, wie es in Band 1 der Fall war. Die Geschichte reißt uns ins Geschehen, fesselt uns und will uns gar nicht mehr loslassen, man fiebert mit und fühlt sich voll integriert - doch im laufe des Leseflusses fällt immer wieder auf, dass der Begeisterung durch manche Dinge ein kleiner Dämpfer versetzt wird. Im Falle von "Eiskalte Sehnsucht" lag das weniger an der Geschichte selbst, denn die war genauso flüssig und spannend geschrieben und ausbaldowert, wie bisher, vielmehr störte mich das Gefühlschaos der Hauptprotagonistin stellenweise sehr.

Nahm man in "Steinerne Schwingen" noch an, dass Zayne stets nur ein Freund bleiben wird und Roth wohl zum aktuellen Liebhaber unserer werten Layla aufgestiegen ist, so wird man in "Eiskalte Sehnsucht" dann eines besseren belehrt. Als Roth aus der Hölle zurückkommt (über die Umstände dessen will ich jetzt aber gar nicht zuviel verraten), ist das Verhältnis zwischen ihn und Layla - gelinde ausgedrückt - recht eisig, was Layla mirnichtsdirnichts wieder in ihre Schwärmerei (oder auch ausgeprägte Verliebtheit) für Zayne verfallen lässt. Je nachdem, ob Roth dann auf der Bildfläche erscheint oder nicht, schmachtet sie ihn aber dennoch an und stellenweise weiß man nicht so genau, was sie eigentlich wirklich will. Das empfand ich stellenweise als sehr störend und auch wenn ich bekennender Roth-Sympathisant bin, hätte ich mich dennoch auch mit einer Beziehung zu Zayne zufriedengegeben - wenn sie sich doch nur mal entschieden hätten! So wirkt das ganze eher wie der typische Teenie - Gefühlshorror und schadet dem Lesevergnügen mehr, als dass es zur Bereicherung beiträgt.

Dieses Wirrwarr an Gefühlen lässt die sonst so taffe und erwachsen wirkende Layla wie der Teenager wirken, der sie eben auch ist und bestätigt meinen Eindruck aus Band 1: Layla wirkt erwachsen, handelt aber nicht immer so wohlüberlebt, wie man es sich wünschen würde.

Die Story an sich konnte mich, jenseits der Emotionalitäten, aber weiterhin genauso begeistern, da der Weg, den die Geschichte einschlägt, nicht von vornherein klar ist und man am Ende dieses Bandes eine Überraschung erlebt, mit der man so nicht gerechnet hätte. Im Nachhinein gab es Anzeichen, doch durch die vielen Ereignisse, die auf Layla und ihre Freunde, die Dämonen und Wächter einströmen, wird es dem Leser nicht so leicht gemacht, die Absicht der Autorin zu durchschauen. Insgesamt kann ich "Eiskalte Sehnsucht" nur empfehlen, denn wenn man über das Gefühlschaos der Hauptprotagonistin hinwegsieht, ist dieser Roman absolut lesenswert - vorausgesetzt man kennt den ersten Band.

Wertung: 4 von 5 Sterne

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2016
Frostfluch / Mythos Academy Bd.2
Estep, Jennifer

Frostfluch / Mythos Academy Bd.2


ausgezeichnet

Wie bei vielen Romanen einer Reihe sollte man den ersten Band schon gelesen haben, bevor man sich den Folgebänden widmet. Zwar wird in "Frostfluch" vieles noch einmal aufgegriffen, viel erklärt, nicht nur zum eigentlichen Inhalt, auch zu den unterschiedlichen Beziehungen zwischen den Charakteren wird nochmal einiges aufgegriffen - dennoch fehlt meiner Ansicht nach einfach etwas, wenn man den Vorgänger nicht kennt, weswegen ich dringend empfehlen würde "Frostkuss" vorher zu lesen. Diverse Kurzgeschichten ("First Frost", "Halloween Frost") sind zwar sehr lesenswert, tragen jedoch nicht unbedingt zur Handlung bei und sind daher kein muss.

Soo, schlagen wir nun also endlich unser Buch auf, versinken wir - mir nichts, Dir nichts - wieder total in der Welt von Gwendolyn Frost, unserem altbekannten und beliebten Gypsy-Mädchen. Die Mythos Academy ist, wie auch schon im Vorgängerroman wieder voll von mystischen Unheimlichkeit, dieses Mal jedoch nur bedingt Schauplatz des Ganzen. Dies liegt daran, dass Gwen Frost, ihre Freundin Daphne und die weiteren Schüler der Mythos Academy dieses Mal ein Wochenende lang den Winterkarneval feiern - in einem schicken Hotel an einer Skipiste, wo sie ihrem Reichtum frönen, Ski fahren und feiern was das Zeug hält. Ich für meinen Teil fand die Idee, den Schauplatz woanders hin zu verlegen ganz gut, denn auch, wenn man die Mythos Academy innerhalb eines Bandes noch lange nicht leid geworden ist, so ist es dennoch eine willkommene Abwechslung. Das Ski-Resort wird detailgetreu beschrieben und ein kleines bisschen konnte ich mich in die Welt des Skifahrens hineinversetzen (und ich bin noch nie Ski gefahren, ich hab quasi keine Ahnung davon), was ich nicht nur erstaunlich fand, sondern eben auch als sehr positiv werte - nicht jeder Autor schafft es, mir Sportarten näherzubringen, denen ich mich selbst noch nie gewidmet habe! :-)

Die Story an sich setzt eigentlich ziemlich genau dort an, wo der Vorgängerband aufgehört hat - die Thematik setzt sich fort und Gwen durchlebt in Gedanken noch öfter einige wichtige Punkte, die sie in ihrem bisherigen Leben durchmachen musste (insbesondere in den letzten Wochen auf der Mythos Academy) und erlebt vieles neues - und hochgefährliches! Auch wenn ich den Vorgängerband schon unglaublich toll fand, so muss ich sagen, dass mir Band 2 dann sogar fast noch einen Ticken besser gefiel - vielleicht, weil ich mich nun schon etwas mehr in die Welt von Gwendolyn Frost, ihren Freunden und der Academy eingelebt habe und mich noch viel mehr in die einzelnen Charaktere hineinversetzen kann. Auch wenn manche Dinge doch recht schnell klar werden (zumindest als aufmerksamer Leser), so tut dies dem Lesefluss keinen Abbruch und besonders gegen Ende hin erfahren wir etwas, mit dem wir so nicht gerechnet hätten. Die Charaktere an sich sind - wie gehabt - unglaublich vielseitig und interessant gestaltet und den ein oder anderen lernen wir nun etwas besser kennen, als es in "Frostkuss" der Fall war - was mir außerordentlich gut gefiel!

Die Autorin schreibt nicht nur in einer flüssigen und gut verständlichen Sprache, sondern schafft es auch, mit ihren Worten zu fesseln, uns an das Buch zu ketten und mit ihren außergewöhnlichen Ideen zu begeistern, sodass man das Buch eigentlich erst dann weglegen kann, wenn man es zu Ende gelesen hat. Insgesamt kann ich euch diese Fortsetzung also nur wärmstens empfehlen und vergebe daher

Wertung: 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 06.02.2016
Umdrehungen
Bethke-Jehle, Sonja

Umdrehungen


ausgezeichnet

Was erwartet man von einem Buch, welches von einer Liebesgeschichte erzählt, die einen tragischen Unfall erleidet? Um ehrlich zu sein, wusste ich das am Anfang auch nicht so genau, denn bisher hatte ich kein derartiges Buch gelesen. Ich freute mich aber sehr auf die Lektüre, denn gerade weil ich beruflich mit körperlich wie auch geistig beeinträchtigen Menschen zu tun habe, war ich gespannt, wie die Autorin das Thema angeht und in einem Roman verbaut.

Wie würden wir uns fühlen, wenn wir von heute auf morgen im Rollstuhl sitzen würden, ohne Aussicht darauf, jemals wieder laufen zu können? Wie würden wir damit umgehen, wen hätten wir noch an unserer Seite und was würden wir aus unserem Leben machen? Vor diesen Fragen sieht sich auch Ben, der nach einem tragischen (Arbeits-)Unfall plötzlich im Rollstuhl sitzt. Er muss sich in seinem neuen Leben zurechtfinden, was ihm, verständlicherweise, jedoch extrem schwer fällt und weiß nicht so recht, wie es mit ihm weitergehen soll. Die Autorin beschreibt sehr gut die Gefühlswelt, des nun behinderten Ben und lässt uns nicht nur daran teilhaben, sondern auch ein wenig mitfühlen, was in ihm vorgeht. Man spürt deutlich seine Ängste, seine Verzweiflung und seine Hoffnungslosigkeit und würde nichts lieber tun, als ihm ein wenig von seinen Problemen abzunehmen, doch leider ist uns dies weder im realen Leben, noch in der Welt der Bücher, möglich.

Besonders spannend fand ich die alltäglichen Probleme, die eine Querschnittslähmung so mit sich bringt, denn hier gibt uns die Autorin einen sehr detaillierten Einblick. Obwohl ich mit behinderten Menschen arbeite und mir durchaus über die funktionierenden/nicht funktionierenden Körperfunktionen im Klaren bin, so habe ich mir (zugegeben) noch nie wirklich Gedanken über die tatsächlichen Einschränkungen und die damit verbundenen Unzulänglichkeiten Gedanken gemacht. (Vermutlich, weil ich eher weniger mit Querschnittsgelähmten Menschen, als eher mit Schwerstmehrfachbehinderten zu tun habe). Die Autorin gibt sich große Mühe, dem Leser einen Einblick in Ben's Welt zu verschaffen und behandelt die Thematik mit großem Respekt, ohne das ganze beim lesen "zu erschweren".

Die Liebesgeschichte zwischen Ben und Zita entwickelt sich rasend schnell, was in diesem Roman allerdings nur zu verständlich ist. Eine Beziehung, die solchem Druck ausgesetzt wird, schreitet zwangsläufig anders voran, als eine "normale" Beziehung, wenn sie überhaupt standhält. Auch wenn Zita häufig wirkt, wie eine oberflächliche, kaufsüchtige junge Frau, so wird schnell klar, dass man sich in ihr getäuscht hat, denn sie steht zu Ben und gibt sich die größte Mühe, um ihm in jeder Lebenslage beistehen zu können.

Insgesamt kann ich euch diesen Roman uneingeschränkt empfehlen, denn die Autorin geht auch mit diesem, zugegeben etwas schwierigen Thema, sehr leicht um, ohne dem ganzen die Dramatik zu nehmen oder das Thema "kleinzureden". Die Charaktere sind wundervoll gestaltet und das Lesevergnügen auf jeden Fall gegeben. Auch wenn man sich zu Beginn der Lektüre nicht so ganz sicher war, was man von einem Roman über ein solch schwierigen Thema zu erwarten hat, so wurden zumindest in meinem Fall nur positive Gefühle hinterlassen.

Bewertung vom 29.01.2016
Die Alchimistin Bd.1
Meyer, Kai

Die Alchimistin Bd.1


ausgezeichnet

"Die Alchimistin" ist ein Roman des Autors Kai Meyer. Auch wenn ich bisher nur wenig von Kai Meyer rezensiert habe, bin ich ein sehr großer Fan des Autors und habe zumindest den Großteil der älteren Büchern von ihm gelesen (daher auch keine Rezensionen, das war alles vor meiner Blogger-Zeit). Die Neuauflage der "Alchimistin-Saga" im Heyne Verlag war ausschlaggebend, dass ich die Reihe unbedingt noch einmal lesen wollte und so begann ich mit dem ersten Band...

...und wurde sofort wieder in die verrückte Welt von Aura Institoris, ihrem Alchimisten-Vater, ihrer Schwester Sylvette, Mutter Charlotte, den Stiefbrüdern Daniel und Christopher, dem Hermaphroditen Gillian, sowie vielen weiteren, fantastischen Charakteren gezogen. "Die Alchimistin" ist ein Buch, das einen sofort in seinen Bann zieht, denn nicht nur die Protagonisten zeugen von ungeheurer Charaktertiefe, auch die Landschafts- und Ortsbeschreibungen die Kai Meyer in einer Art und Weise beschriebt, dass man sich sofort dorthin versetzt fühlt, überzeugen.

Die meisten von euch werden den Autor hauptsächlich als Verfasser fantastischer Werke im Sinn haben, wer seine Werke jedoch schon länger verfolgt, der weiß, dass sich Meyer häufig auch auf einer historischen Schiene bewegt, die jedoch nicht minder spannend oder interessant aufgezogen ist. Die Details sind bis ins kleinste recherchiert und absolut realitätstreu, sodass das Lesen, dieses und auch anderer seiner historischen Werke, nicht nur zum reinen Vergnügen macht, sondern auch eine Art bildendende Aufgabe innehat.

Auch wenn die Charaktere durchweg tiefgründig, wie auch gut überlegt wirken, so wartet man bei manch einem doch fast umsonst darauf, dass sich eine gewisse Sympathie einstellt, denn so mancher Part ist und bleibt einfach unzugänglich. Dennoch sind selbst die Schurken in diesem Buch eine Besonderheit, auch wenn man lange Zeit nicht so recht zu fassen bekommt, wer nun auf der guten Seite steht - und wem man vielleicht doch lieber nicht zu viel anvertrauen sollte.

Besonders die thematisierte Alchemie empfand ich als überaus spannend, denn in aller Regel wird man heutzutage nicht mehr mit dieser "alten Kunst", wie sie damals vielfach praktiziert und ausprobiert wurde, konfrontiert. Jeder kennt die Alchemie nur unter der Kunst, die alle wertlosen Gegenstände zu Gold verwandeln kann - oder können sollte - doch die wenigsten kennen das Verfahren, bzw. die Grundidee, Unsterblichkeit zu erlangen. Durch die Harry Potter Romane wurde der "Stein der Weisen" eher ein Begriff, doch das tatsächliche Herstellungsverfahren ist auch dort ein großes Geheimnis und wird nie näher erläutert.

"Die Alchimistin" befasst sich mit den verschiedensten Formen zum Erlangen der Unsterblichkeit und schockiert mit mancherlei grausamen Methode. Dies tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch und so bleibt der Roman packend, fesselnden überaus spannend. Außerdem beinhaltet er soviel mehr, als die Suche nach der Unsterblichkeit: Familiendramen, düstere Geheimnisse, das Auftreten des Templerordens, reisen in Ferne Länder, dunkle Katakomben... alles in allem handelt es sich hierbei also um eine Geschichte, die einen förmlich ins Buch hineinzieht, festhält und erst wieder gehen lässt, wenn man die letzte Seite beendet und seufzend das Buch zugeklappt hat.

Im Anhang finden sich allerlei interessante Daten und Fakten zu den Notizen und Nachforschungen, die Kai Meyer getätigt hat, sowie einiges zur Entstehung des Buches - eine tolle Ergänzung, die ein wenig Neugier befriedigen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2016
Zwei für immer
Jones, Andy

Zwei für immer


ausgezeichnet

Die Story an sich ist schnell erzählt: man lernt sich kennen, hat Sex und ehe man es sich versieht, ist der weibliche Part schwanger - kein Wunder, denn wirklich verhütet wurde nicht und hinterher großartig kommentiert schon gar nicht. Die Tatsache, dass Ivy beim ersten Verkehr zum Thema Verhütung nur ein "Es ist okay" übrig hatte, stößt Fisher im Laufe des Romanes noch so einige Male bitter auf, was man ziemlich gut nachvollziehen kann. Warum, das erfährt man erst gegen Ende des Buches, meiner Meinung nach ist die Entschuldigung jedoch eher schlecht und wiegt keinesfalls die vielen Gedanken von Fisher auf. Dass das Leben nicht leichter wird, wenn man sich kaum kennt und die neue Freundin plötzlich schwanger ist, das muss Fisher recht schnell lernen, doch meiner Meinung nach schlägt er sich recht wacker und erträgt jeden noch so nervigen Charakterzug seiner Angebeteten.

Vielleicht mag es der aufmerksame Leser schon zwischen den Zeilen gelesen haben: ich mag Ivy nicht besonders. Dies liegt nicht nur an der Tatsache, dass es mir nicht in den Kopf will, wie man sich in ihrem Alter so unvernünftig verhalten kann, sondern auch an der Tatsache, dass sie viel zu Gefühlskalt ist, einige nervige Angewohnheiten hat und gar nicht zu schätzen weiß, was sich Fisher für Mühe gibt. Anstatt zu würdigen, was er tut, blockt sie ihn häufig ab und lebt in ihrer eigenen Welt, in die sie ihn nicht hineinlässt. Auch hierfür gibt es am Ende des Buches eine Erklärung, in meinem Fall führte diese - mehr schlechte als rechte Rechtfertigung - jedoch nur dazu, dass sich die leichte Sympathie, die nach etwa 300 Seiten dann doch aufgekeimt war, gleich wieder verflüchtigte. Ivy ist mir mit ihrer Art regelrecht zuwider und so manches Mal hoffte ich, dass Fisher eine Affäre anfängt - ob schwangere Freundin oder nicht. Normalerweise bin ich selbst bei Romanfiguren der reinste Moralapostel aber hier hätte es die überaus nervige Ivy absolut verdient - zudem sie ja eine ganz große Mitschuld trägt, dass sie so unverhofft schwanger geworden ist und ein "aber man muss doch an das Baby denken" hier absolut nicht zieht.

Fisher hingegen mochte ich von Anfang an, denn seine Art wirkt direkt sympathisch und liebenswert. Dass er Ivy mit Haut und Haaren liebt, wird recht schnell deutlich und auch wenn sie phasenweise mehr als nur ein wenig abwesend ist, gibt er nicht auf und versucht mit allen Mitteln, ihre Zuneigung zurückzugewinnen. Auch seinem besten Freund El, der schwer krank ist und immer weiter abbaut (Chorea Huntington), ist er stets treu, besucht ihn und ist immer für ihn da. Das Verhältnis zwischen Fisher, El und dessen Freund Phil ist herzzerreißend und ich muss gestehen, so nervig ich Ivy und ihre Art fand, umso mehr liebte ich El und Phil. Die beiden sind so unglaublich wundervoll, dass man sie am liebsten knuddeln möchte und um ehrlich zu sein, würde ich Ivy sofort eintauschen - gegen mehr von El und Phil.

So haben wir also zwei Handlungsstränge - einmal die Beziehung zwischen Ivy und Fisher und zum anderen die Beziehung zwischen El und Phil, bzw. Fisher, El und Phil. Dennoch muss man diese Handlungsstränge doch als ein ganzes sehen, denn beides überschneidet sich häufig und lässt eine komplette Geschichte mit einem tollen Familiären Umfeld entstehen (denn wir lernen auch Ivys, sowie Fishers Familie kennen).

Auch wenn man denken mag, dass an dieser Geschichte nichts neues, nichts bewegendes, nichts außergewöhnliches dran ist, so sollte man sich doch heranwagen und dieser Geschichte eine Chance geben, denn sie ist alles andere als gewöhnlich. Sie ist wundervoll, berührend, mitreißend und lässt uns teilhaben am Leben von außergewöhnlichen Menschen, deren Entscheidungen, der Komplexität der Liebe, des Sterbens und des loslassens.