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Benutzername: 
sabisteb
Wohnort: 
Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 23.05.2011
Die Vermessung der Welt
Kehlmann, Daniel

Die Vermessung der Welt


sehr gut

Deutschland 1928: Carl Friedrich Gauß (1777–1855), der „Fürsten der Mathematik“, soll nach Berlin zur 17. Tagung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte reisen und dort Alexander von Humboldt (1769–1859) besuchen.
Eingebettet in diese Rahmenhandlung wird die Karriere der beiden Wissenschaftler von der Kindheit bis zu ihrem Karrierehöhepunkt in sich abwechselnden Kapiteln erzählt, dabei handelt es sich jedoch um fiktive Biografien der beiden Wissenschaftler, die sich zwar an Fakten orientieren, deren erzählte Handlungen so wohl nicht passiert sind.
Der Erzählstil ist bissig ironisch. Das wird noch dadurch übersteigert, dass die komplette Geschichte wie ein wissenschaftlicher Bericht in indirekter Rede verfasst ist, vordergründig also Sachlichkeit vorgibt in Wirklichkeit aber sehr treffend über wissenschaftliche Archetypen und ihre Verschrobenheit und Dünkel, wie sie auch heute noch an den Universitäten existieren, herzieht.
In diesem Buch beschreibt der Autor aber auch, wie heutige Intellektuelle die Welt oft frustriert betrachten „In diesem Moment begriff er, dass niemand den Verstand benutzen wollte. Menschen wollten Ruhe. Sie wollten essen und schlafen, und sie wollten, dass man nett zu ihnen war. Denken wollten sie nicht.“ (S. 55)

Schwer zu sagen, was ich von dem Buch halte. Einerseits sind die beschriebenen Episoden jede für sich sehr witzig, ironisch und unterhaltsam. Professoren, die die Welt um sich herum vergessen, Weltfremd sind und mitten in der Hochzeitsnacht aufspringen um eine Formel zu notieren, ja diese Menschen gibt es noch zur Genüge, diese Karikatur ist sehr gelungen.
Als Roman jedoch hat das Buch so seine Probleme. Zum einen springt es einfach von der Rahmenhandlung in die beiden Nebenstränge der fiktiven Biographien, und dann wieder zurück. Das wirkt unfertig, der Bezug fehlt, so wie der Bezug zwischen den beiden Biographien fehlt. Das Buch macht den Eindruck als wäre es aus zwei kurzen Geschichten zusammengestellt worden: Humboldts ironische Biographie und Gauß ironische Biographie. Um diese beiden zusammenzuhalten wurde drum herum der Besuch von Gauß bei Humboldt drapiert, der diese beiden Geschichten wie ein Buchdeckel zusammenhält. Jede der drei Geschichten für sich ist sehr gut gelungen aber das Zusammenspiel lässt irgendwie ein wenig zu wünschen übrig.

Insgesamt jedoch wunderbare Unterhaltungen für Menschen, die täglich mit Menschen wie Gauß und Humboldt zu tun haben, ja viele Wissenschaftler sind wirklich so wie in diesem Buch beschrieben.

6 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2011
Dämonisch ergeben
Chance, Karen

Dämonisch ergeben


ausgezeichnet

Doreena Basarab ist ein Dhampir, also halb Mensch halb Vampir. Normalerweise ist ein Dhampir gefährlich für sich und seine Umwelt, denn Dhampire neigen dazu ab und an einfach mal auszuticken und dabei ihrer Umwelt großen Schaden zuzufügen. Doreena jedoch hat es geschafft diese Raserei unter Kontrolle zu bekommen, zum einen, indem sie Vampire, die gegen die Gesetze der Gemeinschaft handeln, auf Rechnung des Vampirsenats jagt und zur Strecke bringt, zum anderen mit Feenwein (der ein paar Nebenwirkungen hat).
Dorina arbeitet seit etwa einem Monat mit ihrem Vater Mircea für den Vampirsenat, und soll ihm eigentlich nur den Kopf des Barbesitzers Ray bringen, der angeblich in den Schmuggel illegaler Feenartefakte verwickelt ist. Unglücklicherweise ist auch Louis Caesare hinter Ray her und jagt ihr den Kopf auch unfaire Weise ab.
Die Sache wird noch deutlich komplizierter als Doreenas ehemalige Mitbewohnerin Claire wieder in ihrem gemeinsamen Haus auftaucht. Claire ist mit eine Feenprinzen verheiratet (in Midnight's Daughter - Dämonisch verführt) und ihr gemeinsamer Sohn Aiden ist der nächste Thronfolger auf dem Blarestri Thron. Dies gefällt einigen Feenadligen nicht, die sich selber Chancen auf den Thron ausgerechnet hatten und so schwebt der kleine Aiden in Lebensgefahr. Nur die Schutzrune Naudiz, ein Erbstück des könliglichen Blarestri Feenhofs, könnte ihn davor bewahren, einem weiteren feigen Attentat zu entgehen, diese jedoch wurde vom gegnerischen Svarestri Hof gestohlen. Der Dieb hinterging jedoch die Svarestri und versteigerte sie auf eigene Rechnung in einer geheimen Auktion. Die Übergabe des Artefakts sollte in Rays Club erfolgen (dessen Kopf Doreena für den Vampirsenat holen sollte), jedoch blieb nur der tote Feenkrieger zurück. Die Rune ist seitdem verschollen.
Schon bald beginnt eine Spur von Leichen den Weg des Artefakts zu säumen, denn viele Fraktionen sind hinter der Rune her:
Prinz Aesubrand von den Svarestri, der die Rune zurück will.
Die Vampire für die Kämpfe um die freigewordenen US Vampirsenatssitze, denn wer die Rune hat kann nicht getötet werden und erobert so einen Sitz.
Die Magier, da gerade die jährlichen Ley Line Rennen ausgetragen werden, die eine recht hohe Todesrate aufweisen.

Kompliziert und verwickelt kommt dieser Band daher. Zum einen ist da der zunächst einfache Auftrag, Rays Kopf zu Mircea zu bringen, der durch Louis Caesare in vielfacher Hinsicht verkompliziert wird. Louis Caesare braucht den Kopf zur Rettung Christines, die von einem der Opfer als Gefangene gehalten wird. Somit wird er zu Hauptverdächtigen auf der Suche nach er Rune.
Das Buch ist, wie auch die Cassandra Palmer Reihe, eine wilde Jagd, die sich nur binnen weniger Stunden abspielt (in diesem Fall ca. 48 Stunden). Die viele Actionszenen werden jedoch teils so überspitzt dargestellt, dass sie teils wie Slapstick anmuten, und so auch für den weiblichen Leser sehr unterhaltsam zu lesen sind.
Gewürzt wird dies durch einige sehr eindeutige und sehr ausführliche Szenen, in denen es zwischen Doreena und Lousi Caesare zur Sache geht. Diese Szenen sind teils ausführlicher und deutlicher geschildert, als man das aus Büchern kennt, die als Erotik Romane laufen, daher handelt es sich mitnichten um ein Jugendbuch, sondern eindeutig um ein Buch für erwachsene Leserinnen.
Dieser Band spielt nach dem vierten Cassandra Palmer Band „Unwiderstehlich Untot“, es werden einige Ereignisse angeschnitten, die wohl erst im fünften Band oder noch später passieren werden und somit ist dieses Buch ein Spoiler der Cassandra Palmer Reihe. Andererseits wird das Wissen um einige der Ereignisse der anderen Serie in einigen Szenen durchaus vorausgesetzt, man sollte die Cassandra Palmer Bücher also gelesen haben.

Bewertung vom 23.05.2011
Death's Mistress\Dämonisch ergeben,englische Ausgabe
Chance, Karen

Death's Mistress\Dämonisch ergeben,englische Ausgabe


ausgezeichnet

Doreena Basarab ist ein Dhampir, also halb Mensch halb Vampir. Normalerweise ist ein Dhampir gefährlich für sich und seine Umwelt, denn Dhampire neigen dazu ab und an einfach mal auszuticken und dabei ihrer Umwelt großen Schaden zuzufügen. Doreena jedoch hat es geschafft diese Raserei unter Kontrolle zu bekommen, zum einen, indem sie Vampire, die gegen die Gesetze der Gemeinschaft handeln, auf Rechnung des Vampirsenats jagt und zur Strecke bringt, zum anderen mit Feenwein (der ein paar Nebenwirkungen hat).
Dorina arbeitet seit etwa einem Monat mit ihrem Vater Mircea für den Vampirsenat, und soll ihm eigentlich nur den Kopf des Barbesitzers Ray bringen, der angeblich in den Schmuggel illegaler Feenartefakte verwickelt ist. Unglücklicherweise ist auch Louis Caesare hinter Ray her und jagt ihr den Kopf auch unfaire Weise ab.
Die Sache wird noch deutlich komplizierter als Doreenas ehemalige Mitbewohnerin Claire wieder in ihrem gemeinsamen Haus auftaucht. Claire ist mit eine Feenprinzen verheiratet (in Midnight's Daughter - Dämonisch verführt) und ihr gemeinsamer Sohn Aiden ist der nächste Thronfolger auf dem Blarestri Thron. Dies gefällt einigen Feenadligen nicht, die sich selber Chancen auf den Thron ausgerechnet hatten und so schwebt der kleine Aiden in Lebensgefahr. Nur die Schutzrune Naudiz, ein Erbstück des könliglichen Blarestri Feenhofs, könnte ihn davor bewahren, einem weiteren feigen Attentat zu entgehen, diese jedoch wurde vom gegnerischen Svarestri Hof gestohlen. Der Dieb hinterging jedoch die Svarestri und versteigerte sie auf eigene Rechnung in einer geheimen Auktion. Die Übergabe des Artefakts sollte in Rays Club erfolgen (dessen Kopf Doreena für den Vampirsenat holen sollte), jedoch blieb nur der tote Feenkrieger zurück. Die Rune ist seitdem verschollen.
Schon bald beginnt eine Spur von Leichen den Weg des Artefakts zu säumen, denn viele Fraktionen sind hinter der Rune her:
Prinz Aesubrand von den Svarestri, der die Rune zurück will.
Die Vampire für die Kämpfe um die freigewordenen US Vampirsenatssitze, denn wer die Rune hat kann nicht getötet werden und erobert so einen Sitz.
Die Magier, da gerade die jährlichen Ley Line Rennen ausgetragen werden, die eine recht hohe Todesrate aufweisen.

Kompliziert und verwickelt kommt dieser Band daher. Zum einen ist da der zunächst einfache Auftrag, Rays Kopf zu Mircea zu bringen, der durch Louis Caesare in vielfacher Hinsicht verkompliziert wird. Louis Caesare braucht den Kopf zur Rettung Christines, die von einem der Opfer als Gefangene gehalten wird. Somit wird er zu Hauptverdächtigen auf der Suche nach er Rune.
Das Buch ist, wie auch die Cassandra Palmer Reihe, eine wilde Jagd, die sich nur binnen weniger Stunden abspielt (in diesem Fall ca. 48 Stunden). Die viele Actionszenen werden jedoch teils so überspitzt dargestellt, dass sie teils wie Slapstick anmuten, und so auch für den weiblichen Leser sehr unterhaltsam zu lesen sind.
Gewürzt wird dies durch einige sehr eindeutige und sehr ausführliche Szenen, in denen es zwischen Doreena und Lousi Caesare zur Sache geht. Diese Szenen sind teils ausführlicher und deutlicher geschildert, als man das aus Büchern kennt, die als Erotik Romane laufen, daher handelt es sich mitnichten um ein Jugendbuch, sondern eindeutig um ein Buch für erwachsene Leserinnen.
Dieser Band spielt nach dem vierten Cassandra Palmer Band „Unwiderstehlich Untot“, es werden einige Ereignisse angeschnitten, die wohl erst im fünften Band oder noch später passieren werden und somit ist dieses Buch ein Spoiler der Cassandra Palmer Reihe. Andererseits wird das Wissen um einige der Ereignisse der anderen Serie in einigen Szenen durchaus vorausgesetzt, man sollte die Cassandra Palmer Bücher also gelesen haben.

Bewertung vom 20.05.2011
Die Dämonenseherin
Melzer, Brigitte

Die Dämonenseherin


ausgezeichnet

Es gibt Menschen mit besonderen Fähigkeiten, sogenannte Seher. Diese Menschen empfangen Visionen, sobald sie einen Menschen oder Gegenstand berühren, daher erkennt man sie daran, dass sie immer Handschuhe tragen, auch im Sommer. Einige Seher verfügen auch über zusätzliche Fähigkeiten wie Telekinese, Pyrokinese oder Thelepathie. Da die normale menschliche Gesellschaft diesen Sehern mit Misstrauen begegnet, haben diese sich zu einer geschlossenen Gesellschaft zusammengefunden, die sich zum eigenen Schutz auf abgeschottete Anwesen zurückgezogen hat. Kinder, die eine Begabung als Seher zeigen, werden von ihren Eltern getrennt und wachsen unter ihresgleichen auf, um sie vor Diskriminierung und Angriffen zu schützen.

Special Agent Logan Drake und sein Team überwachen diese Parallelgesellschaft der Sonderbegabten und das aus gutem Grund. Vor einigen Jahren arbeiteten Wissenschaftler der Seher Gemeinschaft daran, die Fähigkeiten ihrer Mitglieder zu vergrößern. Sie pflanzten den Probanden ein sogenanntes Samenkorn ein, das zunächst auch seinen Dienst tat. Die Fähigkeiten der behandelten Seher wuchsen, jedoch gleichzeitig auch das Samenkorn, das sich von ihren Fähigkeiten nährte. Irgendwann jedoch, übernahm der so entstandene Dämon die Kontrolle, er schlüpfte aus deinem Wirt und tötete diesen anschließen. Es kam zu einem Massaker auf dem Leith Walk, das viele Polizisten und Seher das Leben kostete. Die Experimente wurden eingestellt, zumindest glaubte man das.
Nun jedoch häufen sich die Hinweisen, die darauf hindeuten, dass die Versuche im Verborgenen weitergeführt wurden. Ausgerechnet der Anführer des Seherrates, Logan Drakes großer Bruder, bittet ihn um Hilfe. Probanden dieser zweiten, verbotenen Testreihe sind entkommen und werden zu einer Bedrohung für sich und ihre Umwelt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Denn außer der Sondereinheit der Polizei und dem Rat der Seher hat es noch eine weitere Partei auf die geflohenen Probanden abgesehen, diese dritte Partei jedoch tötet jede Versuchsperson, derer sie habhaft werden kann.
Als wäre das nicht schon stressig genug, kreuzt auch noch die mysteriöse Alessa Logans Weg, die verzweifelt ihre Freundin sucht und sich schon bald als eine der Versuchspersonen herausstellt, deren Dämon kurz vor dem Schlüpfen steht.

Eine interessante Mischung für Urban Fantasy. Zum einen geht es vordergründig um die Jagd nach Dämonen und einem Serienkiller, der es auf Seher abgesehen hat, die von einem Dämon infiziert sind. Gewürzt wird das Ganze durch eine Liebesgeschichte und einige recht deutliche Bettszenen.
Diese Geschichte ist aber mehr. Es geht um Abgrenzung und Vorurteile. Die nicht Seher, die Normalos, misstrauen den Sehern. Sie haben Angst vor deren Andersartigkeit und grenzen sie aus. Die Seher kapseln sich ab in geschlossenen Gemeinschaften, um sich vor den Verfolgungen und dem Misstrauen der Normalos zu schützen. Es entsteht eine Parallelgemeinschaft, die das Misstrauen noch mehr schürt. Logan Drake jedoch sieht sie Sehergemeinschaft nicht als Schutz für die Kinder, die ansonsten von anderen gehänselt wurden, er hasst sie, weil sie ihm seinen großen Bruder weggenommen haben. Nach und nach lernt er, die Sichtweise aller beteiligten Seiten zu verstehen, er muss seine Haltung gegenüber der Gemeinschaft der Seher überdenken und Vorurteile revidieren.

Eine gelungene Mischung als Krimi (wer ist der Mörder + wo werden die illegalen Experimente durchgeführt), Liebesgeschichte und Fantasy, die zwar bekannte Motive, wie die Handschuhe als Zeichen der Seher (Alfred Bester - Demolished Man) wiederverwendet, diese jedoch nutzt, um eine doch neue, unterhaltsame Parallelwelt zu schaffen, die unserer sehr ähnlich ist.
Wer in Edinburgh war, wird viele der touristisch attraktiven Schauplätze wiedererkennen, die beschrieben werden. Durchaus eine geeignete Lektüre für oder vor dem Urlaub in Edinburgh.

Bewertung vom 19.05.2011
Touristisch für Anfänger
Dreyer, Clemens

Touristisch für Anfänger


sehr gut

Alle diesem Werk zugrunde liegenden Urteile basieren auf realen Urteilen. In diesem Buch jedoch steht die humoristische Auseinandersetzung mit diesen gerichtlichen Urteilen im Vordergrund (S. 192). Dabei scheinen auch die Richter teils Humor zu brauchen, wie einige Urteile zeigen:

- Die Absage einer Flugreise wegen Flugangst ist kein Fall für die Reiserücktrittsversicherung
- Allergiker aufgepasst: Ein Brot kann Spuren von Ameisen enthalten.
- Das Tragen von Armbändern stellt keine Beeinträchtigung dar. Und die Kennzeichnung von All-Inklusive Urlaubern durch billige Plastikarmbänder ist keine Herabwürdigung der Gäste

Das Büchlein behandelt die Themen Reisebuchung, Gepäck, Anreise, Hotel(an)lage, Zimmer, Stand, Meer und Pool, Essen Freizeit, All Inklusive und die Klage.

Das Buch schwankt dabei zwischen extrem platten Zoten, wie dem Dialog eines Sextouristen, dessen Abkürzungen was ganz anderes bedeuten als die gleichen Abkürzungen im Reisefachjargon, die man schon als recht geschmacklos bezeichnen kann und wirklich nützlichen Informationen, wie den Definitionen der Sternekategorien bei Hotels und was vorhanden sein muss. Es erklärt was „Allgemeines Lebensrisiko“ ist, und wo dieses dem Touristen immer wieder begegnet.

Der wirklich nützlichste Tipp war für mich jener, wie ich mir Touristen in meiner Heimatstadt vom Hals halte: Einfach eine Touristentasche aus meiner Heimatstadt kaufen. Touristen lassen ihresgleichen in Ruhe.

Langenscheidt ist ein Sprachverlag, umso ärgerlicher Fehler wie „sowohl … wie auch“ statt als auch (S. 31)

Fazit: Nett. Dieses Büchlein fällt in die Kategorie „Bücher, die die Welt nicht braucht“, dafür unterhält es aber mit vielen bunten Bildchen während einer Flugreise sicherlich ungemein. Klischees und Vorurteile über die Spezies homo touristicus werden satirisch überspitzt gesammelt und vielleicht gehen dabei dem einen oder anderen Urlauber die Augen auf.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2011
Sonderberg & Co. und der Mord auf Schloss Jägerhof
Ehrhardt, Dennis

Sonderberg & Co. und der Mord auf Schloss Jägerhof


sehr gut

Düsseldorf, 1885: Als Dr. Friedrich Sonderberg, seines Zeichens Privatdetektiv mit seiner Nachbarin Fräulein Minnie Cogner im Schlossgarten spazieren gehen, entdecken sie die Leiche einer jungen Frau. Neben ihr einige Seidenspinner, die der eigentliche Grund waren, warum Dr. Sonderberg diese Ecke des Schlossgartens überhaupt näher inspizierte, denn Seidenspinner leben schon lange nicht mehr in freier Wildbahn, schon lange nicht in Düsseldorf.
Die junge Dame kam auf sehr unschöne Weise ums Leben: durch Bienenstiche im Hals. Nun stellt sich die Frage: Unfall oder Mord. Zunächst plädiert die örtliche Polizei für Unfall, bis die Leiche beraubt wird und Beweisstücke verschwinden, nun beginnt es nach Mord zu riechen.
Wer war die junge Frau und warum musste sie sterben?

Zaubermond Audio ist bekannt für Fantasy Hörspiele, wie Dorian Hunter oder Reverend Pain und seit kurzem auch für Krimis wie Goldagengården. Sonderberg und Co. ist nun ein klassisches Kriminalhörspiel, wie man sie schon lange kennt. Nicht innovativ, aber klassisch.
Dr. Friedrich Sonderberg ist Privatdetektiv, angeblich ein berühmter, worauf sich sein Ruf jedoch begründet bleibt zunächst unklar. Noch hat er jedenfalls nicht einmal eine wirkliche Kanzlei, kein Schild, keine Angestellten und das ist anscheinend auch eher sein erster Fall. Worin er seinen Dr. erworben hat bleibt auch ungeklärt.
Der Fall an sich ist solide ermittelt, klassische Industriespionage des 19. Jahrhunderts und teils auch recht vorhersehbar, dennoch unterhaltsam.
Die Sprecher sind durchweg fast alle sehr gut und solide, bis auf Jan-Gregor Kremp als Dr. Friedrich Sonderberg, der eher leblos klingt und den Detektiv wie eine Schlaftablette wirken lässt. Regina Lemnitz als Minnie Cogner spielt ihn regelmäßig an die Wand und lässt Kremp im Kontrast noch blasser wirken. Schade, dass gerade die namensgebende Hauptrolle eher schwächer besetzt wurde, aber vielleicht ist es ja auch gewollt, dass der Detektiv schnarchnasig und langweilig wirkt.

Fazit: Nettes historisches Kriminalhörspiel. Nichts Besonderes, aber solide unterhaltsam und sauber ermittelt.

Bewertung vom 17.05.2011
Gefährtin (02)

Gefährtin (02)


ausgezeichnet

Jonathan wurde daheim in London von seltsamen Albträumen geplagt wurde, die kurz darauf Wirklichkeit wurden. Als er eines Nachts von der Ermordung eines Kneipenwirtes träumt und dieser kurz darauf tatsächlich ermordet aufgefunden wurde, flieht Jonathan nach Mailand. Auf dem Flug lernt er die Studentin Betty kennen, die in derselben Pension wie er untergekommen ist. Die beiden kommen sich näher, aber Jonathans Träume verfolgen ihn auch in Mailand weiter und Betty scheint irgendwie in diese Ereignisse verwickelt zu sein.

In dieser Folge erfährt man mehr von Jonathans und Betty Vergangenheit, die diese beiden auf eine besondere Weise miteinander verbinden. Beide haben in ihrer Kindheit sehr ähnliche, schreckliche Erlebnisse gehabt. Ist Betty ein Opfer wie Jonathan oder schon einen Schritt weiter? Wurde sie auf Jonathan angesetzt, um ihn für die andere Seite zu gewinnen?
Die Idee erinnert ein immer noch ein wenig an S.I. Synthtic Intelligence. Eine Welt, in der Traum und Realität langsam verschmelzen und man nicht mehr weiß, was real ist und was nicht. In dieser Episode gewinnt die Realität mehr an Einfluss, aber die Traumwelt wird umso bedrohlicher.
Was wäre wenn man in seinen Träumen, in denen man keine Hemmungen kennt, und man mehr man selbst ist als zu Wachzeiten, Dinge korrigieren könnte, die tagsüber falsch gelaufen sind?
Die Idee ist solide umgesetzt, die Sprecher keine Koryphäen aber sehr und soweit professionell, auch wenn einige Rollen durchaus ein wenig abgelesen und steif erscheinen. Die akustische Unterhaltung ist sparsam aber gelungen.
Diese Episode ist der zweite und bisher letzte Teil einer ursprünglich auf sechst Teile ausgelegten Hörspielereihe von den Produzenten der Professor Zamorra Hörspiele, die anscheinend jedoch eingestellt wurde. Die weiteren Folgen hätten laut Homepage des Verlags bereits 2009 erscheinen sollen und Suche / Muster / Prüfung / Trauma heißen sollen. Was passiert ist, weiß ich leider nicht, denn sie Serie hatte durchaus Potential.

Fazit: Spannendes Mystery Hörspiel mit guten Sprechern und solider Umsetzung. Viele lose Enden, aber nicht so viele dass es verwirrend würde. Die Serie hatte potential.