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Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2011
Der Turm der Könige
Riesco, Nerea

Der Turm der Könige


gut

Eine Familiengeschichte, beginnend in Sevilla um 1750, während eines starken Erdbebens. Dazu ein geheimnisvolles Schachspiel, das fünfhundert Jahre zuvor seinen Anfang nahm, und dessen letzte Partie immer noch aussteht.
Leon de Montenegro, der die junge Druckerwitwe Julia de Haro heiratet, soll der auserwählte Spieler sein, doch erst seine Enkelin löst das Rätsel um verschwundene Dokumente und der letzten Partie.
Natürlich gibt es auch Kräfte, die das Schachspiel um die Giralda verhindern wollen, Neider und Intriganten.
Ein groß angelegter historischer Roman, der aber eher auf die Familie de Haro aufbaut, und wo das Geheimnis um diese letzte Schachpartie mehr zu einer Rahmenhandlung wird.

Das Thema des Romans hat mich sehr interessiert, doch die Erzählung geht etwas an dem eigentlichem Schachspiel vorbei , die Geschichte um die Druckerfamilie nimmt mehr Raum ein. Das Buch ist gut lesbar, doch stellenweise zu langatmig und mir fehlte der sog. Funke, der den Leser an die Geschichte fesselt. Ab und zu kam diese Spannung auf, doch die Figuren blieben farblos, die Erzählweise vermittelte mir nur ein gewisses Abhandeln der vielen Punkte, die die Geschichte ausmachen.

Doch die Buchgestaltung ist einfach gelungen, mit dem Grundriss der Kathedrale von Sevilla, dem Foto des Schutzumschlages, und dass dieser aufklappbar ist, mit weiteren tollen Fotos und im Inneren mit einer alten Karten von Sevilla.

Bewertung vom 29.10.2011
Schöne Grüße aus Mixing Part Churches
Loe, Erlend

Schöne Grüße aus Mixing Part Churches


weniger gut

Eine norwegische Familie macht in Garmisch-Patenkirchen Urlaub, eher auf betreiben der Frau, wie die bissigen Dialoge vermuten lassen. Die Kinder sind erst eher Randfiguren, sind aber weder blind noch taub, als sich die Ehekrise der Eltern anbahnt. Wobei mir der Mann ausgesprochen "gestresst" und neben der Spur vorkommt.
Das absolut Beste für mich ist am Anfang des Buches, der Mailkontakt zwischen der norwegischen Familie und ihren Vermietern. Was ein Übersetzungsprogramm so alles anrichten kann, herrlich. Wenn man kein Englisch versteht, ist man an manchen Stellen des Buches schlecht beraten, oder braucht ein Übersetzungsprogramm!
Netter, kleiner Roman, der leider meinen Sinn für Humor nur selten stellenweise getroffen hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2011
Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2
Castillo, Linda

Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2


sehr gut

Ein heftiger Einstieg, auch für einen Thriller. Ein Polizist findet während seines Nachtdienstes eine siebenköpfige Familie ermordet in deren Haus. Es wirkt wie eine Hinrichtung, und die Töchter findet er in der Scheune, noch eine Steigerung der Grausamkeit. Dazu kommt noch die Besonderheit, dass die Familie Amische waren. Die Polizeichefin Kate Burkholder wuchs selber als Kind amischer Eltern auf, wendete sich dann aber von der Glaubensgemeinschaft ab.
Als das Tagebuch der einen Tochter gefunden wird, beginnt die fieberhafte Suche nach dem Mörder mit ein paar wenigen Anhaltspunkten.
Dazu kommt Hilfe für Kate von John Tomasetti vom BCI, der sie in einem früheren Fall unterstützte. Beide sind sich damals näher gekommen. Kate scheint von früher Altlasten mit sich rum zu tragen, die gerade in diesem Fall immer wieder hochkommen. Auch John hat schlimmes hinter sich, seine Familie wurde ermordet, und er kämpft mit sich, um damit klar zu kommen.
Die Geschichte um die Morde empfand ich als gut und spannend geschrieben und in sich schlüssig und sinnvoll aufgebaut. Der Erzählstil, aus der Sicht von Kate Burkholder ist mal etwas anderes und ich empfand es als angenehm zu lesen.
Manche mögen sich daran stören, dass es zwischen Kate und John mehr als nur dienstliche Zusam-menarbeit gibt, mich nicht. So ein wenig Gefühle dabei finde ich nicht schlecht. Störend ist dabei nur, dass sie sich mögen, sich selber, bzw. ihre Vergangenheit ihnen dabei scheinbar im Wege stehen.
Dieser Thriller ist wirklich gut zu lesen, hat ein interessantes Thema um die Lebensweise der Amische und ist rundum gelungen.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2011
Wanna Waki - Mein Leben bei den Lakota
Stadnick, Isabel

Wanna Waki - Mein Leben bei den Lakota


sehr gut

Die Autorin reist Ende der achtziger Jahre mit einer Reisegruppe in die USA, nach Süd-Dakota, ins Pine-Ridge Indianerreservat. Schon immer hat sie sich für Indianer und ihre Kultur interessiert und nun kann sie die Weite der Prärie mit eigenen Augen sehen, sie lernt die Kultur der Lakota kennen. Aber auch die andere Seite, die Armut und Hoffnungslosigkeit in einer der ärmsten, und scheinbar vergessenen, Gegenden der USA. Am Ende des Reiseaufenthalts bleibt Isabel bei den Lakotan, hier hat sie ihre große Liebe gefunden, und steht zusammen mit Bob den Alltag durch. Viele zu früh stirbt Bob und Isabel geht zurück in die Schweiz, wo sie allerdings nur elf Jahre aushält.
Isabel Stadnick schildert in ihrem Buch ihre Beweggründe, ihr Leben und ihre Gefühle während sie bei den Lakota lebt. Sie erzählt das in einer fast sachlichen Art und Weise, doch vielleicht gerade dadurch konnte ich mir alles recht gut vorstellen und nachvollziehen. Sie hat großen Mut bewiesen und ich hoffe, dass diese Buch noch mehr Leser aufrüttelt, mit was für Ungerechtigkeit auch die amerikanische Urbevölkerung in diesem Jahrhundert zu kämpfen hat. Daneben die wunderbare Lebensauffassung der Indianer und die unendliche Weite der Natur.
Mir hat dieser Bericht von Isabel Stadnick sehr gut gefallen, ich wünsche ihr für die Zukunft alles Gute, und noch viele Leser!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2011
Der letzte Einsatz
Boyd, Noah

Der letzte Einsatz


sehr gut

Es beginnt mit einem Banküberfall, wo die zwei Bankräuber eine ziemliche überraschende Erfah-rung mit einem Bankkunden machen. Dieser verschwindet aber relativ unerkannt und scheint nichts davon zu halten in der Öffentlichkeit aufzutauchen.
Das FBI wird von einem Serienmörder in Atem gehalten, der Leute tötet, die fürs das FBI als unbequem gelten. Zudem fordert er Geld, damit das Morden aufhört, wobei die Geldübergaben ziemlich perfide ausgedacht sind und die Agenten dabei ebenfalls zu Tode kommen, oder ver-schwinden. Gekonnt legt der Täter irreführende Spuren.
Dann verfällt man auf Steve Vail, der früher für das FBI tätig war und dort zu unbequem war, weil er kein Teamplayer ist und nicht immer die üblichen Wege ging.
Hier ist ein "Held", der ohne großen Gehabe und Worte auskommt, eigene Wege überwiegend im Alleingang geht, und einige hochrangige Amtsinhaber ziemlich inkompetent aussehen lässt. Diese verfolgen mit viel Intensität die viel zu offensichtlichen Spuren.
Dieser Krimi ist intelligent aufgebaut und lässt sich gut lesen. Man ist nah mit Steve Vail bei den Ermittlungen dabei, doch seine Art lässt auch den Leser immer etwas im Dunkeln und das macht es so interessant.
Ein mir sympathischer Held, von dem ich in Zukunft gerne mehr lesen möchte.

Bewertung vom 10.09.2011
Alte Liebe
Heidenreich, Elke;Schroeder, Bernd

Alte Liebe


ausgezeichnet

Fast vierzig Jahre Ehe haben Lore und Harry gemeinsam verbracht. Verschieden sind sie immer noch. Harry, der Architekt werden wollte und dann doch sein Berufsleben im Bauamt verbrachte und mittlerweile pensioniert ist, der sich um seinen Garten kümmert, die Zeitung liest und sich politisch interessiert. Lore, Bibliothekarin mit Leidenschaft hält sich vorerst für unersetzbar und kann sich eine Pensionierung nur sehr schwer vorstellen.
Ihre Tochter Gloria könnte man fast als schwarzes Schaf bezeichnen und diese will nun ein drittes Mal heiraten, einen älteren Mann, aus reicher, einflussreicher Familie. Darüber sind sich Lore und Harry einig, dass ihre Tochter im Leben viel falsch gemacht hat, und sie Beide vor der Hochzeit einen Horror haben.
In wirklich toll zu lesenden Dialogen lernt der Leser Harry und Lore kennen, kann beide gut verstehen und erkennt vielleicht so einiges wieder. Schwierig ist es, über die Jahre die Liebe zu erhalten und fast scheint sie im Alltag verloren. Doch gerade die verhasste Hoch-zeit der Tochter scheint sie wieder näher zueinander zu bringen.
Mir hat dieser kleine Roman ganz fantastisch gefallen, einfach gut geschrieben, mit Ironie, viel Gefühl zwischen den Zeilen und einer guten Darstellung des Lebens. Und, man sollte immer bedenken, dass Zeit endlich ist.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2011
Hiobs Brüder
Gablé, Rebecca

Hiobs Brüder


sehr gut

1147, eine Insel vor Englands Küste, auf die seelisch und körperlich Behinderte von Mönchen verbannt werden, nur mit dem Allernötigsten versorgt. Hier beginnt die Geschichte von dem, der Losian genannt wird, weil er sein Gedächtnis verloren hat, Simon deClare und einigen anderen, die mit auf der Inselfestung mehr oder weniger leben.
Doch sie schaffen es, zurück aufs Festland zu kommen, wo erneute Gefahren, Überraschungen und Prüfungen auf sie warten. Losian findet seine Heimat wieder, irgendwann auch seine Erinnerungen, und neue Herausforderungen. Da ist die Freundschaft mit den anderen von der Insel ein fester Punkt in seinem Leben.
Denn England herrscht seit Jahren Krieg um die Krone und das ganze Land ist zerrissen.

Rebecca Gable erwähnt in ihrem Nachwort, dass es ihr einfach nicht gegeben ist, sich kurzzufassen. Da hat sie wohl Recht, und zwischendurch fragte ich mich auch mal, warum dieser Roman so umfangreich sein muss. Doch am Ende des Buches möchte ich keine einzige Zeile missen, denn die Autorin hat einfach einen tollen Schreibstil, wo ich keinen einzigen Dialog, keinen Erzählstrang nicht gelesen haben wollte. Man kann sich die Figuren sehr gut vorstellen, ihre Beweggründe. Und auch die Hauptprotagonisten haben so ihre Schwächen, was sie umso sympathischer macht. Auch Nebenfiguren sind sehr gut dargestellt.
Wie schön, dass Rebecca Gable sich nicht kurzfassen kann, und man als Leser nicht nur zu einem Roman von ihr greifen kann!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2011
Die Wette
Hely, Steve; Chandrasekaran, Vali

Die Wette


sehr gut

Zwei US-amerikanische Autoren, sie schreiben u.a. für die Letterman-Show und eine Comedy-Serie, entschließen sich zu einer Wette, die sie rund um den Globus führt. Einer startet ostwärts, einer westwärts. Als Einschränkung gilt, dass keine Flugzeuge benutzt werden sollen. Na ja, so ganz hält sich der Eine da nicht dran und auch sein Start ist, gelinde gesagt, etwas unüberlegt. Der Leser begleitet beide Protagonisten abwechselnd bei ihrer Reise durch die verschiedenen Länder, wobei einer halt ein paar Abweichungen macht. Es gibt einige eher ernste Szenen, doch das komische, oder auch ironische und abgeklärt betrachtete, überwiegt. Ja, und auch einige ernsthafte Erkenntnisse kommen dazu.
Die einzelnen Kapitel sind eher kurz gehalten und lassen sich allesamt gut lesen. Diese Geschichte unterhält und verschafft einem Einsichten, wie dass man vielleicht doch nicht Pekingente übermäßig genießen sollte.
Die beiden Autoren sind von zwei verschiedenen Übersetzern ins Deutsche übertragen worden, und das erhält die Eigenheiten der zwei Autoren.
Ein schönes Buch, super Unterhaltung, mal etwas ganz anderes. Mir hat es gut gefallen und manchmal musste sich meine Familie einige Textstellen anhören