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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 684 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2011
Wanna Waki - Mein Leben bei den Lakota
Stadnick, Isabel

Wanna Waki - Mein Leben bei den Lakota


sehr gut

Die Autorin reist Ende der achtziger Jahre mit einer Reisegruppe in die USA, nach Süd-Dakota, ins Pine-Ridge Indianerreservat. Schon immer hat sie sich für Indianer und ihre Kultur interessiert und nun kann sie die Weite der Prärie mit eigenen Augen sehen, sie lernt die Kultur der Lakota kennen. Aber auch die andere Seite, die Armut und Hoffnungslosigkeit in einer der ärmsten, und scheinbar vergessenen, Gegenden der USA. Am Ende des Reiseaufenthalts bleibt Isabel bei den Lakotan, hier hat sie ihre große Liebe gefunden, und steht zusammen mit Bob den Alltag durch. Viele zu früh stirbt Bob und Isabel geht zurück in die Schweiz, wo sie allerdings nur elf Jahre aushält.
Isabel Stadnick schildert in ihrem Buch ihre Beweggründe, ihr Leben und ihre Gefühle während sie bei den Lakota lebt. Sie erzählt das in einer fast sachlichen Art und Weise, doch vielleicht gerade dadurch konnte ich mir alles recht gut vorstellen und nachvollziehen. Sie hat großen Mut bewiesen und ich hoffe, dass diese Buch noch mehr Leser aufrüttelt, mit was für Ungerechtigkeit auch die amerikanische Urbevölkerung in diesem Jahrhundert zu kämpfen hat. Daneben die wunderbare Lebensauffassung der Indianer und die unendliche Weite der Natur.
Mir hat dieser Bericht von Isabel Stadnick sehr gut gefallen, ich wünsche ihr für die Zukunft alles Gute, und noch viele Leser!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2011
Der letzte Einsatz
Boyd, Noah

Der letzte Einsatz


sehr gut

Es beginnt mit einem Banküberfall, wo die zwei Bankräuber eine ziemliche überraschende Erfah-rung mit einem Bankkunden machen. Dieser verschwindet aber relativ unerkannt und scheint nichts davon zu halten in der Öffentlichkeit aufzutauchen.
Das FBI wird von einem Serienmörder in Atem gehalten, der Leute tötet, die fürs das FBI als unbequem gelten. Zudem fordert er Geld, damit das Morden aufhört, wobei die Geldübergaben ziemlich perfide ausgedacht sind und die Agenten dabei ebenfalls zu Tode kommen, oder ver-schwinden. Gekonnt legt der Täter irreführende Spuren.
Dann verfällt man auf Steve Vail, der früher für das FBI tätig war und dort zu unbequem war, weil er kein Teamplayer ist und nicht immer die üblichen Wege ging.
Hier ist ein "Held", der ohne großen Gehabe und Worte auskommt, eigene Wege überwiegend im Alleingang geht, und einige hochrangige Amtsinhaber ziemlich inkompetent aussehen lässt. Diese verfolgen mit viel Intensität die viel zu offensichtlichen Spuren.
Dieser Krimi ist intelligent aufgebaut und lässt sich gut lesen. Man ist nah mit Steve Vail bei den Ermittlungen dabei, doch seine Art lässt auch den Leser immer etwas im Dunkeln und das macht es so interessant.
Ein mir sympathischer Held, von dem ich in Zukunft gerne mehr lesen möchte.

Bewertung vom 10.09.2011
Alte Liebe
Heidenreich, Elke;Schroeder, Bernd

Alte Liebe


ausgezeichnet

Fast vierzig Jahre Ehe haben Lore und Harry gemeinsam verbracht. Verschieden sind sie immer noch. Harry, der Architekt werden wollte und dann doch sein Berufsleben im Bauamt verbrachte und mittlerweile pensioniert ist, der sich um seinen Garten kümmert, die Zeitung liest und sich politisch interessiert. Lore, Bibliothekarin mit Leidenschaft hält sich vorerst für unersetzbar und kann sich eine Pensionierung nur sehr schwer vorstellen.
Ihre Tochter Gloria könnte man fast als schwarzes Schaf bezeichnen und diese will nun ein drittes Mal heiraten, einen älteren Mann, aus reicher, einflussreicher Familie. Darüber sind sich Lore und Harry einig, dass ihre Tochter im Leben viel falsch gemacht hat, und sie Beide vor der Hochzeit einen Horror haben.
In wirklich toll zu lesenden Dialogen lernt der Leser Harry und Lore kennen, kann beide gut verstehen und erkennt vielleicht so einiges wieder. Schwierig ist es, über die Jahre die Liebe zu erhalten und fast scheint sie im Alltag verloren. Doch gerade die verhasste Hoch-zeit der Tochter scheint sie wieder näher zueinander zu bringen.
Mir hat dieser kleine Roman ganz fantastisch gefallen, einfach gut geschrieben, mit Ironie, viel Gefühl zwischen den Zeilen und einer guten Darstellung des Lebens. Und, man sollte immer bedenken, dass Zeit endlich ist.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2011
Hiobs Brüder
Gablé, Rebecca

Hiobs Brüder


sehr gut

1147, eine Insel vor Englands Küste, auf die seelisch und körperlich Behinderte von Mönchen verbannt werden, nur mit dem Allernötigsten versorgt. Hier beginnt die Geschichte von dem, der Losian genannt wird, weil er sein Gedächtnis verloren hat, Simon deClare und einigen anderen, die mit auf der Inselfestung mehr oder weniger leben.
Doch sie schaffen es, zurück aufs Festland zu kommen, wo erneute Gefahren, Überraschungen und Prüfungen auf sie warten. Losian findet seine Heimat wieder, irgendwann auch seine Erinnerungen, und neue Herausforderungen. Da ist die Freundschaft mit den anderen von der Insel ein fester Punkt in seinem Leben.
Denn England herrscht seit Jahren Krieg um die Krone und das ganze Land ist zerrissen.

Rebecca Gable erwähnt in ihrem Nachwort, dass es ihr einfach nicht gegeben ist, sich kurzzufassen. Da hat sie wohl Recht, und zwischendurch fragte ich mich auch mal, warum dieser Roman so umfangreich sein muss. Doch am Ende des Buches möchte ich keine einzige Zeile missen, denn die Autorin hat einfach einen tollen Schreibstil, wo ich keinen einzigen Dialog, keinen Erzählstrang nicht gelesen haben wollte. Man kann sich die Figuren sehr gut vorstellen, ihre Beweggründe. Und auch die Hauptprotagonisten haben so ihre Schwächen, was sie umso sympathischer macht. Auch Nebenfiguren sind sehr gut dargestellt.
Wie schön, dass Rebecca Gable sich nicht kurzfassen kann, und man als Leser nicht nur zu einem Roman von ihr greifen kann!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2011
Die Wette
Hely, Steve; Chandrasekaran, Vali

Die Wette


sehr gut

Zwei US-amerikanische Autoren, sie schreiben u.a. für die Letterman-Show und eine Comedy-Serie, entschließen sich zu einer Wette, die sie rund um den Globus führt. Einer startet ostwärts, einer westwärts. Als Einschränkung gilt, dass keine Flugzeuge benutzt werden sollen. Na ja, so ganz hält sich der Eine da nicht dran und auch sein Start ist, gelinde gesagt, etwas unüberlegt. Der Leser begleitet beide Protagonisten abwechselnd bei ihrer Reise durch die verschiedenen Länder, wobei einer halt ein paar Abweichungen macht. Es gibt einige eher ernste Szenen, doch das komische, oder auch ironische und abgeklärt betrachtete, überwiegt. Ja, und auch einige ernsthafte Erkenntnisse kommen dazu.
Die einzelnen Kapitel sind eher kurz gehalten und lassen sich allesamt gut lesen. Diese Geschichte unterhält und verschafft einem Einsichten, wie dass man vielleicht doch nicht Pekingente übermäßig genießen sollte.
Die beiden Autoren sind von zwei verschiedenen Übersetzern ins Deutsche übertragen worden, und das erhält die Eigenheiten der zwei Autoren.
Ein schönes Buch, super Unterhaltung, mal etwas ganz anderes. Mir hat es gut gefallen und manchmal musste sich meine Familie einige Textstellen anhören

Bewertung vom 30.07.2011
Sommerzauber
Roberts, Nora; Jordan, Penny; Miller, Linda L.; Woods, Sherryl

Sommerzauber


gut

Vier Liebesromane von den Autorinnen Nora Roberts,. Penny Jordan, Linda Lael Miller und Sherryl Woods. Die Geschichten spielen alle in der heutigen Zeit und in verschiedenen Locations, wie in einem ländlichen Hotel in Neuengland, einem griechischen Erben, Mexiko und San Francisco. Gemein haben alle Geschichten, dass die männlichen Hauptpersonen neben einer tollen Optik, einem einwandfreien Charakter, leichtem Machogehabe alle finanziell sehr gut da stehen. Die Frauen sind alle selbständig, aber eben nicht wohlhabend.
Alle Geschichten sind nett zu lesen, nicht sehr anspruchsvoll und eben sehr vorhersehbar. Aber es soll ja auch leichte Sommerlektüre sein, und das kann ich bestätigen.
Eine nette Sache vom Verlag, diese vier Liebesromane zusammen in einem Taschenbuch zu veröf-fentlichen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.07.2011
Teufelsfrucht / Xavier Kieffer Bd.1
Hillenbrand, Tom

Teufelsfrucht / Xavier Kieffer Bd.1


sehr gut

Ein kleines, bodenständiges in der Luxemburger Unterstadt. Sein Besitzer, Xavier Kieffer, war einst erfolgreiche Nachwuchskoch, lernte in einem Sternerestaurant. Doch der Stress war ihm irgendwann zu viel und so kocht er lieber Ur-luxemburgische Küche. Doch dann stirbt in seinem Restaurant ein Gastronomie-Kritiker. Da ist dann Xaviers Neugier geweckt und nach und nach kommt er einer sehr umfangreichen Gaunerei eines großen Lebensmittelkonzerns auf die Spur.
Dieser kulinarische Krimi, so steht es auf dem Cover, und passt genau, ist wirklich lesenswert. Klar und flüssig zu lesen, Informationen genau am richtigen Punkt, genau wie die Spannung in einem guten Rahmen gehalten wird. Dazu noch Besonderheiten der Luxemburgischen Küche, und eine mögliche Fiktion der Machenschaften der Lebensmittelindustrie. Gut geschriebene Dialoge von Xavier mit seinem Freund, einem EU-Mitarbeiter, wie alle Gespräche in diesem Roman.
Von Xavier und seinem Umfeld würde ich gerne mehr lesen, und wenn man als Leser mehr davon möchte, ist es vielleicht für den Autoren wie für einen Koch, ein dickes Lob.
Schön zu lesender Krimi, der in einem interessanten Bereich spielt mit angenehmen Charakteren.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2011
Ein Garten am Meer
Henrichs, Bertina

Ein Garten am Meer


gut

Ein ruhiges, kleines Küstenörtchen in der Bretagne. Alteingesessene Einwohner. Marthe, eine ver-witwete Rentnerin und Hans von Scharnbeck, ein wortkarger Deutscher. Doch auch hier hält der Kommerze Einzug, denn der Bürgermeister erlaubt den Bau eines Freizeitparks, dem die Grundstücke und Häuser einiger Anwohner weichen müssen. Marthe möchte nicht gehen. Wie wehrt man sich, mit Transparenten, Einschaltung der Medien, oder Sabotage und Anwalt? Durch diese Aktionen lernen sich Marthe und Hans etwas näher kennen.
Die Geschehnisse nehmen unerwartete Wendungen, Erlebnisse lassen schmunzeln und Hans und Marthe stellen fest, dass trotz ihren Alters noch gar nichts vorbei ist.
Dies alles ist in einem ruhigen, aber doch treffenden, Stil geschrieben. Die verschiedenen Charaktere sind mit kurzen Beschreibungen treffend dargestellt, und man kann sie sich gut vorstellen.
Ein schöner Roman, der die Welt von heute zeigt und ganz ohne Mord und Totschlag auskommt.

Bewertung vom 08.07.2011
Eine verlässliche Frau
Goolrick, Robert

Eine verlässliche Frau


gut

Anfang des letzten Jahrhunderts im US-Staat Wisconsin in einem kleinen Ort. Ein nicht mehr ganz junger Mann steht einsam am Bahnhof und wartet auf eine verlässliche Frau, die er per Zeitungsannonce und Brief kennen gelernt hat. Der Mann, Ralph Truitt, lebt seit vielen Jahren allein, er ist ein reicher Geschäftsmann, doch nach Dramen in seiner Vergangenheit total einsam und doch noch voller Vertrauen in die Zukunft. Die Frau, die aus dem Zug steigt, ist nicht die, deren Foto ihm geschickt wurde, diese ist viel hübscher. Und, sie ist nicht nur optisch nicht die Frau für die sie sich ausgiebt. Denn ihre Absichten sind alles andere als verlässlich.
Aber erstmal ist man im kalten Winter in Wisconsin, mitten im Nichts, mit einer Kleinstadt, wo die Leute oft grundlos durchdrehen.
Diese Kälte und leichte Düsternis begleitet den Leser durch den ganzen Roman, während man über die Vergangenheit der Protagonisten liest und in deren Gegenwart eintaucht.
Erst scheint alles nach Plan zu gehen, doch nach und nach ändern sich die Gefühle der -verlässlichen- Frau, Catherine, sie kann ihr trostloses Leben ändern und erkennen was wirkliche Liebe bedeutet, Vergeben und Hoffnung.
Man wird in die Tiefen und Abgründe der menschlichen Seele und Gelüste geführt. Der Autor kann dies sehr fesselnd schildern. Man kann Ralph Truitt und Catherine verstehen, und auch nachempfinden was Antonio vorwärts treibt, auch wenn mir als Leser dadurch nicht eine Figur als großer Sympathieträger ans Herz gewachsen ist. Doch man kann mit Ralph und Catherine mitfüh-len.
Der Stil des Autors ist anders, fast außergewöhnlich zu nennen. Aus einem Thema von Liebe, Hass, Reue, Einsamkeit, Hoffnung um drei Hauptpersonen schafft er es eine fesselnde Handlung zu weben. Leider sind ist die Darstellungen des Innenlebens, der Beweggründe der Personen reichlich langatmig beschrieben, was mich manchmal dazu brachte, nicht jede Zeile zu lesen, oder zu überfliegen, da ich aufgrund des vorher gelesenen schon wusste, was sich abspielte. Es wurde schon oft beschrieben. Dabei bleibt die Kälte und Düsternis des langen Winters in Wisconsin immer präsent.
Ein gutes, außergewöhnliches, Buch, ein interessanter Schreibstil, nur stellenweise etwas zu langatmig.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.