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Benutzername: 
Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 1024 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2021
Heimatsterben
Höflich, Sarah

Heimatsterben


sehr gut

Die Journalistin Hanna Ahrens kommt aus einer weitverzweigten Familie, die sich fremd geworden ist. Der einzige Anker ist Oma Tilda die im Sterben liegt. Sie bittet ihre Lieblingsenkelin die Familie zusammen zu halten. Obwohl sie in den USA lebt gibt sie sich große Mühe und kehrt nach Deutschland zurück. In Deutschland sind Wahlen und die nationale Partei steht vor dem Wahlsieg. Hannahs Schwager ist der zukünftige Bundeskanzler.
Am Anfang steht die Frage wieviel Nationalismus verträgt eine Demokratie. Dann ist da die Tatsache das in einer Partei es verschiedene Meinungen zu brisanten Themen gibt. Wer gewinnt die Oberhand, die Gemäßigten oder die Radikalen. Wenn es die Hardliner sind, wie entwickelt sich das Land? Wo sind dann die Grenzen?
Am Beispiel einer Familie beantwortet die Autorin diese Fragen und macht sich Gedanken um die Folgen. Die einzelnen Mitglieder der Familie werden in kurzen prägnanten Sätzen beschrieben. Jede Persönlichkeit hat nachvollziehbare Gründe warum sie sich so verhält und nicht anders. Ihr Umfeld ist ein erweiterter Kreis mit ähnlichen Vorgaben. Der Ursprung liegt in der Geschichte. Flucht und dann der Wunsch nach Sicherheit sind die Grundlagen. Eine wertekonservative Denkweise der Aufbau. Das berauschende Gefühl von Macht und Anerkennung sorgt für den Rest.
Am Ende schreibt sie: "Es ist eine rein fiktionale Geschichte auch wenn mich während der Arbeit daran, die Realität manchmal zu überholen schien."
Genauso habe ich es empfunden. Bei jeder Figur hatte ich ein Gesicht vor Augen. Mal aus der realen Politik, mal aus dem Bekannten- oder Freundeskreis.
Es hat mir Angst gemacht, was ist wenn dieses Buch keine Fiktion sondern eine Blaupause der Zukunft ist.

Bewertung vom 08.08.2021
Greenglass House
Milford, Kate

Greenglass House


ausgezeichnet

Die Familie Pine bestehend aus den Eltern und ihrem Adoptivsohn Milo und sechs Gäste werden in ihrem Hotel oben auf den Klippen eingeschneit. Es sind außergewöhnliche Gäste, alle haben anscheinend ein Geheimnis. Normalerweise haben sie in ihrem Haus zu Weihnachten keine Gäste. Deshalb hilft die Köchin mit ihren Töchtern aus. Melly die Jüngste ist sehr vorlaut und bestimmend, sie beschließt mit Milo ein Rollenspiel zu starten, ähnlich wie World of Warcraft am Pc spielen die beiden es mit Papier und Bleistift.. Aus dem Spiel wird ernst und die beiden müssen als Detektive verschwundene Gegenstände wieder beschaffen.
Das Thema Adoption wird sehr behutsam erwähnt. Es fällt allen auf das Milo nicht das leibliche Kind seiner Eltern ist, da er eindeutig chinesische Vorfahren hat. Der Wunsch mehr über seine leiblichen Eltern zu erfahren und gleichzeitig klar zu stellen das er seine Eltern liebt und sie ihn, ist Milo ungeheuer wichtig.
Die Vergangenheit ist genauso wichtig wie die Gegenwart. Das wird deutlich wenn die Bestohlenen erzählen warum die verschwundenen Sachen ihnen so wichtig sind.
Es ist ein Rätselraten, immer wieder erzählt einer der Anwesenden eine Geschichte die wahre Elemente enthält. Zusammen mit dem Haus, mit den gestohlenen Sachen ergibt sich am Ende eine überraschende Lösung.
Es ist ein wunderschöner Schreibstil, Gefühle wie Freundschaft, Treue, Liebe, Hilfsbereitschaft stehen im Vordergrund.
Eine ungeheuer spannende Geschichte mit vielen unterschiedlichen Elementen aus Magie, Sagen, Rätsel und Realität.

Bewertung vom 08.08.2021
Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García
Rinke, Moritz

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García


gut

Der liebenswerte Postbote Pedro auf Lanzarote hat kaum noch Aufgaben, niemand schreibt mehr Briefe. Er muss nur noch Rechnungen und Postwurfsendungen verteilen. Also hat er viel Zeit für seinen Sohn Miguel den er innig liebt. Er bringt ihm alles bei was er weiß, über die Heimatinsel Lanzarote, über Vulkane und die Ausbrüche, spielt mit ihm Fußball und holt ihn von der Schule ab. Dann zieht die Mutter mit dem Sohn nach Barcelona und Pedro verliert den Boden unter den Füßen. Seine Freunde versuchen einfach alles um ihm wieder aufzurichten. Bis zwei, Tenaro und Amado eine Idee haben.
Das Buch beschreibt sehr ausführlich und schön die Insel und ihre Landschaft. Wenn man schon dagewesen ist erkennt man sie sofort wieder. Die Figuren sind auf der einen oder anderen Art alle liebenswert. Andererseits haben sie keine Ecken und Kannten, wäre der traurige Vater nicht, könnte man das Buch als Urlaubsroman bezeichnen.
In seiner Trauer sucht er alle möglichen Ablenkungen dadurch taucht auch das Thema des spanischen Bürgerkriegs auf. Wer hat wann welche Schuld auf sich geladen. Es wird auch immer wieder zu aktuellem Geschehen Stellung genommen, dass wertet den Roman auf.
Für mich hätte die Geschichte etwas straffer geschrieben werden können. Es gab öfter Variationen des gleichen Themas und dadurch wurde der Roman langatmig.
Ein Gedanke ist herausragend; eine Flucht aus welchen Gründen auch immer ist eine Flucht. Das Vergangene wird der Flüchtende nie los. Sie begleitet ihn immer ob es nun gute oder böse Erinnerungen sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2021
Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Durch das Portal der Zeit: Ausgezeichnet mit dem LovelyBooks-Leserpreis 2021: Kategorie Kinderbuch (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 3)


ausgezeichnet

Mit jedem Band wird die Geschichte des Flüsterwalds spannender. Die Verwicklungen und Abenteuer der Freunde steigern sich.
Ella, Lukas, Rani, Punchy und Felicitas reisen durch die Zeit um dem Professor, Ellas Großvater zu helfen. Sie reisen in die Vergangenheit und dürfen ja nichts verändern weil sie dann auch die Zukunft verändern würden. Schwierige Aufgabe, vor allem weil Rani doch etwas sprunghaft und daher unzuverlässig ist.. Er meint es nicht böse es ist seine Natur. Aber dadurch wird ihre Aufgabe noch schwieriger.
Die Abenteuer sind ungeheuer spannend, die Art zu reisen aufregend, die Bewohner denen sie begegnen würde ich auch gern kennen lernen.
Wenn ich ehrlich bin, wäre ich gern auch mit von der Partie.
Der Autor schreibt sehr empathisch, die Gefühle und Handlungen sind fast spürbar. Es macht sehr viel Spaß der Geschichte zu folgen, mittlerweile der dritte Band und noch immer habe ich nicht genug vom Flüsterwald. Der Wald macht im positiven Sinn süchtig. Ich kann mir gut vorstellen das es Kindern genauso geht.
Die Freundschaft so unterschiedlicher Figuren, die Liebe der Eltern zu ihren Kindern, der Mut gemeinsam die Probleme anzugehen, dass alles sind positive Gedanken die Kinder und auch alle anderen Leser aus diesem Buch mitnehmen. Egal was passiert, zusammen schaffen sie es.
Eine schöne Botschaft, gemeinsam sind wir stark. Toleranz ist wichtig, denn alle haben unterschiedliche Fähigkeiten, Stärken und Schwächen.

Bewertung vom 05.08.2021
Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1
Carey, Ella

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1


gut

Amerika im zweiten Weltkrieg, die Männer müssen an die Front. Auf einmal müssen die Frauen deren Jobs erledigen. Lily Rose wird aus diesem Grund Chefköchin, sie ist sehr fähig und einfallsreich in ihrem Beruf aber als Frau hätte sie vorher keine Chance gehabt. Sie kommt aus eine wohlhabenden Elternhaus, etwas das für sie persönlich die Sache noch schwieriger macht. In ihrer Gesellschaftsschicht haben die Frauen gut auszusehen und auf die Männer zu warten.
Sie liebt das Kochen und Tom ihren Kollegen aus dem Restaurant. Dann muss er an die Front und alles ändert sich.
Aber was wird wenn die Männer wieder kommen?
Genau mit diesem riesigen gesellschaftlichen Problem hat sich die Autorin beschäftigt. Sie zeigt die grundsätzlichen gesellschaftlichen Verhaltensregeln zu der Zeit auf. Auch die Rassentrennung wird am Rande erwähnt. ( Dieses Thema hätte gern deutlicher betrachtet werden können.)
Es ist eine Liebesgeschichte ohne Frage. Es wird aber immer wieder der Finger in die Wunde gelegt. Warum können Frauen Männerarbeit verrichten wenn keine Männer da sind und wenn sie wieder kommen müssen die Frauen wieder verschwinden.
Der Mut der Protagonistin taucht immer dann auf wenn sie kurz vor dem Ende steht. Dann wächst sie über sich selbst hinaus. Das ist aber nur möglich weil es Menschen gibt die an sie glauben.
Der Krieg, die Not und Verzweiflung stellen nur den Rahmen dar, für eine Geschichte die es sehr häufig überall auf der Welt in diesem Zeitraum gegeben hat.
Ich konnte das Buch schnell und flüssig lesen, es war spannend geschrieben, mit genug Emotionalität um die meisten Beteiligten sympathisch zu finden.

Bewertung vom 03.08.2021
Unsichtbar im hellen Licht
Gardner, Sally

Unsichtbar im hellen Licht


gut

Das Buch war für mich anspruchsvoll, weil ich mich in einer Parallelwelt hinein finden musste, von der anscheinend kaum jemand etwas weiß. Celeste erwacht im Theater und alles ist anders wie gewohnt. Ein grün gekleideter Mann erklärt ihr, sie habe drei Aufgaben um ihre Familie und andere zu retten. Das Wie bleibt unklar weil er keine Fragen beantwortet. Die neue Welt hat sehr viel Ähnlichkeit mit ihrer realen auch einige Menschen sind identisch. Aber alle denken diese Umgebung und Gegenwart sei richtig.
Ich empfand es als schwierig mich in diesem Buch am Anfang zurecht zu finden. Es erschien mir alles als ein böser Traum der am Ende mit dem Aufwachen zu Ende ist.
Das war es nicht, es wurde spannend, Das Theater wurde zur Welt mit allen realen Ereignissen im Kleinen. Es heißt immer die Welt des Theaters oder des Films ist eine andere, genau dieses Thema hat sich die Autorin als Vorbild genommen, es geht viel um Ehrgeiz, Einbildung, Egoismus und gleichzeitig auch um Gerechtigkeit und Liebe. Die Entwicklung die das Kind Celeste macht, ist übernatürlich sie wächst über sich hinaus Wie der Spruch " Wenn andere dir Steine in den Weg legen, bau dir eine Treppe daraus."
Die anderen wichtigen Figuren blieben teilweise hinter Celeste zurück, sie spielten alle eine kleine Rolle. Der Rest blieb blass und machte den Eindruck eines Hintergrund Chors.
Die Autorin hat viele Märchenelemente verarbeitet. Das störte meinen Lesefluss weil ich jedes mal überlegte welches Märchen ist jetzt gemeint.
Vielleicht kommen andere Leser besser mit dem Buch zurecht als ich, da mein Fokus mehr auf eine andere Art Literatur liegt. Denn wer mehr Fantasy liest findet diese Art Buch mit Sicherheit nicht so verwirrend.

Bewertung vom 02.08.2021
Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1
Wnuk, Oliver

Kasi Kauz und die komische Krähe / Kasi Kauz Bd.1


ausgezeichnet

Es ist eine Geschichte über Toleranz, Angst vor Unbekannten und Willkommen. Ein Papagei landet im Wald wo Kazi Kauz und seine Freunde leben. Alle erschrecken sehr. Bunt, laut und eine fremde Sprache. Was will der hier, tut er uns was an und ähnliche Verdächtigungen gibt es von den Eichhörnchen, Wildschweinen und anderen Tieren.
Kazi findet das traurig und redet mit jedem einzelnen von ihnen und kann ihre Bedenken zerstreuen. Mit einfachen kindgerechten Worten wird die Geschichte erzählt, die Ängste werden ernst genommen und besprochen, es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Der Text wird dazu ganzseitig jeweils illustriert, mit sehr schönen Bildern auf denen die Kinder das gerade Vorgelesene noch mal nachverfolgen können.
Abgesehen vom Text der mir sehr gut gefallen hat, waren es die Bilder die besonders gut gelungen sind. Wenn es nur die Bilder wären, könnte trotzdem jede/r Vorlesende/r mit deren Hilfe die Geschichte sich ausdenken und erzählen.
Ein Pluspunkt wenn die Kinder sich das Bilderbuch allein anschauen, denn nicht immer ist jemand in der Nähe und liest vor. Jetzt können die Kleinen selber lesen und haben mit Sicherheit sehr viel Freude daran.

Bewertung vom 01.08.2021
Die letzte Bibliothek der Welt (eBook, ePUB)
Sampson, Freya

Die letzte Bibliothek der Welt (eBook, ePUB)


sehr gut

Wie überall muss im englischen Chalcott gespart werden, daher soll die städtische Bibliothek geschlossen werden. Für June würde dadurch ihr Lebensinhalt wegfallen. Sie ist extrem schüchtern, die einzigen Menschen denen sie freundlich und ohne Zurückhaltung begegnet sind ihre Kunden in der Bibliothek. Stanley, ein älterer Herr mit dem sie Kreuzworträtsel löst, Chantal, eine Schülerin die in Ruhe lernen will, Leila eine Asylsuchende mit ihr zusammen schaut sie Kochbücher an. Nach Feierabend geht sei allein ihr Haus zurück und liest.
Ihre Kunden sind auch unglücklich über die geplante Schließung, also planen alle zusammen eine Protestaktion.
Am Anfang ist das Geschehen sehr zäh dargestellt. Als Leserin habe ich nur June vor Augen gehabt und die gab zu dem Zeitpunkt kein gutes Bild ab. Die anderen Akteure kamen erst nach und nach dazu und waren von Beginn an viel agiler. Dann wendete sich das Geschehen und June entwickelte sich von einem Mauerblümchen zu einer zaghaften Kämpferin, Als Alex als weitere Figur in Erscheinung trat kam auch ganz leise Liebe mit ins Spiel. Das ergab denn auch einige reizende Missverständnisse durch unausgesprochene Gedanken und halbe Sätze.
War der Anfang noch zäh gewann das Buch danach mit jeder Seite, vor allem weil das Zwischenmenschliche immer nur angedeutet wurde. Es wurde immer in kurzen prägnanten Sätzen etwas dargestellt und die Ausschmückung bleibt uns Lesern überlassen.
Die Liebe bleibt leise im Hintergrund, etwas das ich als äußerst angenehm empfunden habe.
Vor allem die Probleme im sozialen Bereich werden immer wieder kurz angeschnitten, das könnte man auch als Kritik am englischen System verstehen.
Trotz der eindeutigen englischen Verhältnisse war das Buch leicht verständlich und gut zu lesen, es hat Spaß gemacht.

Bewertung vom 30.07.2021
Die Zeit der Kirschen
Barreau, Nicolas

Die Zeit der Kirschen


sehr gut

Es ist eine Fortsetzung die keine Fortsetzung ist. Außer das uns alte Bekannte wieder besuchen ist alles Neu. Wir haben uns von Aurelie und Andre verabschiedet als sie nach langen Hin und Her ein Paar wurden. Nun will Andre seiner Liebsten einen Heiratsantrag machen aber Gut gedacht ist nicht gut gemacht. Den Valentinstag dafür auszusuchen gerade dann wenn ihr Bistro mehr als genug Gäste hat ist eine schlechte Idee. So entstehen von Anfang an kleine Missverständnisse, winzige Zwistigkeiten und immer wieder kommt bei einem von beiden die Arbeit dazwischen.
Es ist die Leichtigkeit des Humors und die romantischen Ideen die diesen Autor so liebenswert machen. Es ist der französische Touch der seinen Büchern sehr viel Charme verleiht. Alle Charaktere haben das gewisse Etwas sei es die Schüchternheit bei Andre, die Durchsetzungskraft bei seinem Chef oder seiner Kollegin die ihn immer dahin bekommt wohin sie ihn haben will. Aurelie ist natürlich auch besonders. Genau so wie man sich eine junge Französin vorstellt wenn man Edith Piaf oder Coco Chanel im Hinterkopf hat.
Eigentlich hatte ich erwartet das sich Aurelie zwischen zwei Männern entscheiden muss aber sie weiß was sie will und sie weiß auch wie sie es bekommt.
Ein schöner Roman nicht nur zur Kirschenzeit.I

Bewertung vom 29.07.2021
Mein Wille geschehe
Schwarze, Bernd

Mein Wille geschehe


gut

Es weckt große Erwartungen wenn bekannte Namen mit auf dem Cover stehen. Und es weckt auch Erwartungen wenn zu viel im Rückentext oder in anderen Veröffentlichungen sehr viel über den Inhalt verraten wird. Dieser Text ist ein richtiger Spoiler.
Benedikt Theves ein Pastor der evangelischen Kirche ist etwas depressiv und hat wenig Kraft sich gegenüber seiner Umwelt durch zusetzen. Bis ihm eines Tages der Kragen platzt. Er begeht Totschlag. Im ersten Schock versteckt er die Leiche. Als das er jetzt komplett zusammenbricht geschieht das Gegenteil, er kann sich auf moderate Art wehren und seine Predigten und Ideen werden mit Begeisterung angenommen.
Im Grunde wusste ich was im Buch geschehen würde aber ich war neugierig auf das danach. Bis ich aber beim Geschehen angelangt war dauerte es etliche Seiten. Zu ausführlich wurde Kindheit, Befinden, Ehe und Umfeld des Pastors erzählt. Die Tat an sich war schon bekannt und dann kam der interessante Teil.
Wie lebt man als Pastor mit seiner Schuld. Meiner Meinung nach nicht so, aber das machte den Clou der Geschichte aus. Die Selbstzweifel und die Versuche der Beichte waren gut dargestellt, die Reaktionen darauf ebenso. Das war der normale Teil. Dann kam der Schluss und der hatte es in sich. Da war wirklich Gottes Hilfe im Spiel. In der Geschichte und auch beim Schreiben. Denn um auf so etwas zukommen muss man alle Spielarten des menschlichen Wesens in und auswendig kennen.
Ich hatte mehr erwartet, war aber nicht enttäuscht. Wenn im nächsten Buch dieses Autors auf die Eingangs beschriebenen Namen und Spoiler verzichtet werden, wäre das ein überzeugendes Leseangebot.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.