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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 05.01.2020
Die Weltköche zu Gast im Ikarus

Die Weltköche zu Gast im Ikarus


ausgezeichnet

Interessantes zu Entdecken

Bereits in der 16. Saison dieses Genuss-Konzepts kochen im Spitzenrestaurant Ikarus Monat für Monat Gastköche, die ihr Können dort präsentieren dürfen.

Mittlerweile ist der 6. Band dieser Buchreihe erschienen. Wer diese Reihe des Pantauro-Verlages bereits kennt, weiß was man erwarten darf: Großformat, hochwertig gestaltet mit einzigartigen Porträts der Spitzenköche, Vorstellung der Restaurants, in denen diese kochen, wenn sie nicht gerade im Ikarus als Gastkoch fungieren. Ebenso werden außergewöhnliche Rezepte vorgestellt, die wohl auch für den Fortgeschrittenen unter den Hobbyköchen eine Herausforderung darstellen.

Alles in allem ein gelungenes Werk über internationale Sterneköche, die einiges an Erfahrung vorzuweisen haben. Mit Spannung verfolgt man den Werdegang und die Ambitionen dieser Koch-Persönlichkeiten, die zum Teil sehr weit reisen, um deren kulinarische Genüsse in Salzburg anbieten zu können. Beispielsweise Belgien, Dänemark, Italien, Frankreich oder auch Thailand … Ebenso wird das Ikarus-Team vorgestellt.

Wer sich also mal etwas Besonderes gönnen möchte, ist mit diesem Band gut bedient – oder auch mit einem Besuch im Ikarus (Hangar 7, Salzburg). 5 Sterne

Bewertung vom 04.01.2020
Der Junge, der seinem Vater nach Auschwitz folgte
Dronfield, Jeremy

Der Junge, der seinem Vater nach Auschwitz folgte


ausgezeichnet

Erschütternde Geschichte

„Gemeinsam stärker als der Tod“

Wien 1938: Die Familie Kleinmann lebt seit dem Anschluss in Angst und Schrecken, immerhin ist bereits bekannt wie die Nazis mit Juden verfahren. Gustav, Tini und deren vier Kinder – Edith, Herta, Fritz und Kurt – hoffen, dass die Familie zusammen bleiben kann und versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Doch schon bald werden Gustav und Fritz verhaftet und ins KZ Buchenwald gebracht. Tini versucht unermüdlich ihre Kinder zu schützen und eine Ausreisegenehmigung zu erhalten. Dies gelingt nur für Edith und Kurt. Auch Tini und Herta werden letztendlich von der Gestapo verhaftet und in ein Lager geschickt.

Das Buch erzählt nun die Geschichte der Familie aus unterschiedlichen Perspektiven. Hauptsächlich aus Sicht von Gustav oder Fritz, die Unvorstellbares erleben müssen – und dies über Jahre. Das einzige was die beiden am Leben hält, ist ihre Liebe und ihr Zusammenhalt. Als Gustav nach Auschwitz deportiert werden soll, beschließt Fritz, seinem Vater zu folgen. Welche Schrecken den beiden während der Gefangenschaft noch blühen, erahnen sie nicht mal ansatzweise.

Geheim schreibt Gustav über Jahre in seinem Tagebuch und wie durch ein Wunder, wird dieses von den Nazis nicht entdeckt. Der Autor Jeremy Dronfield hat dieses Lagertagebuch als Grundlage für diese erschreckende Geschichte genommen, ergänzt noch durch Gespräche mit Familienmitgliedern, vor allem mit Fritz, ergibt das Buch ein detailliertes Bild des Grauens.

„Nicht verzweifeln, Zähne zusammenbeißen, die Mörder der SS dürfen nicht siegen.“

Während des Lesens musste ich mehrmals unterbrechen, die Grausamkeiten sind schon beim Lesen nur schwer zu ertragen. Sicherlich gibt es unzählige solcher Schicksale und diese Geschichte soll wohl auch stellvertretend dafür stehen. Was mich aber positiv gestimmt hat, war der Zusammenhalt und die Solidarität der Gefangenen. Liebe, Freundschaft, Unterstützung, Hoffnung und eine große Portion Glück hat Gustav und Fritz letztendlich gerettet und ein Leben nach der Hölle ermöglicht. Ergänzend finden sich einige private Bilder der Familie Kleinmann. Ebenso erfährt man neben dieser Geschichte über die politischen Entwicklungen dieser Zeit und das Leben der Familie nach dem Krieg.

Ein wichtiges Buch gegen das Vergessen. Keine leichte Kost, aber ich wünsche dem Buch viele Leser. 5 Sterne

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2020
Kärntner Kesseltrieb
Bleyer, Alexandra

Kärntner Kesseltrieb


ausgezeichnet

Endlich ist der Sepp wieder in Aktion

Obwohl der Sepp Flattacher von sich behauptet „nichts könne ihn aufregen, außer …“, weiß man es als Leser des nunmehr 4. Bandes der Reihe besser: ALLES kann den Sepp aufregen. Und am meisten die Polizei, die so überhaupt nichts aus dem „Gstauda“ bringt, wenn er ihnen nicht zur Hand gehen würde.

Dieses Mal sind es die Touristen, die der Sepp so gar nicht in seinem Wald haben möchte. Noch dazu, wenn mehr Pilze gesammelt werden als erlaubt und sein Hochsitz in Beschlag genommen wird. Doch der Sepp wäre nicht der Sepp, wenn er nicht doch noch ein gutes Herz hätte und die Touris vom Bären fressen oder von den „Alpenhecht-Piranhas“ anknabbern ließe. Da warnt er lieber von diesen Gefahren.

Doch nicht nur die Touristen ziehen im Mölltal herum, auch Drogendealer treiben neuerdings ihr Unwesen. Aber da hört sich für den Sepp jeder Spaß auf – wenn mitten im Wald eine Hanfplantage gefunden wird, gibt es nur zwei Dinge zu tun: Die Pflanzen vernichten und den Täter finden. Dass man sich auch dieses Mal nicht auf die Kompetenz der hiesigen Polizei verlassen kann versteht sich von selbst. Aber für solch heikle Dinge gibt es ja Aufsichtsjäger Sepp Flattacher!

Und wenn Sepp nicht gerade Drogendealer jagt, Touristen „hilft“, sich vor Schlangen fürchtet oder mit seinem Nachbarn streitet, dann lässt er seinen ganzen Charme bei seiner Irmi sprühen – wenn man den Sepp kennt, dann weiß man: Das kann nur schiefgehen. Er hats halt so richtig drauf mit den Frauen, da kann er dem Reini gleich Nachhilfe geben, wie das so läuft. Also schräger geht’s gar nicht mehr.

Auch dieses Mal lässt Alexandra Bleyer ihren Sepp wieder zur Hochform auflaufen – Situationskomik, Wortspielereien, herrliche Dialoge, Lokalkolorit vom Feinsten. Da fühlt man sich gleich wieder wohl im schönen Kärnten.

Die Charaktere sind bereits aus den Vorgängerbänden bekannt und mir mittlerweile ans Herz gewachsen. Besonders Sepp mit seiner schrulligen Art überzeugt immer wieder aufs Neue.
Wie immer gibt es im Anschluss ein Glossar mit den Kärntner-Dialekt-Schmankerln, die die Autorin wieder eingebaut hat.

Der Krimi hat mich wieder voll und ganz überzeugt und ich hoffe, dass die Reihe noch viele weitere Fälle für Sepp & Co parat hält. Auf jeden Fall gibt es wieder 5 Sterne.

Bewertung vom 03.01.2020
Arznei gegen die Sterblichkeit
Ransmayr, Christoph

Arznei gegen die Sterblichkeit


ausgezeichnet

Geschichten zum Dank

Der österreichische Autor Christoph Ransmayr ist bekannt für seine wunderbaren, literarischen Texte, beeindruckt mit fragiler Sprachkunst und begeistert mit subtilen Kritiken. Inmitten seiner Geschichten finden sich Gesellschaftskritik, Umweltkatastrophen, Philosophisches, Tiefsinniges – beschrieben mit einer Prägnanz, die seinesgleichen sucht.

Seine Dankesreden bei Preisverleihungen geben einen Einblick in Ransmayrs Schreiben und laden dazu ein, mehr davon lesen zu wollen.

Ich könnte im Nachhinein nicht sagen, welcher Text mich am meisten angesprochen hat:
Arznei gegen die Sterblichkeit
Mädchen im gelben Kleid
Eine Zierde für den Verein
An der Bahre eines freien Mannes

Alle sind unterschiedlich und doch hat jeder Text für sich das gewisse Etwas. Geschichten, die man immer wieder gerne liest – langsam und mit Bedacht, um die Feinheiten zu spüren und die Sprachkunst auf sich wirken zu lassen. 5 Sterne

Bewertung vom 03.01.2020
Der Mistelzweig-Mord
James, P. D.

Der Mistelzweig-Mord


ausgezeichnet

Kurzweilige Krimilektüre

Die Autorin P.D. James war mir bis jetzt unbekannt, doch das wird sich nun ändern. Diese weihnachtlichen Kurzkrimis sind im altmodischen Stil der 20er-Jahre angesiedelt und erinnern mich ein wenig an Agatha Christie.

Chief Superintendent Dalgliesh zeigt Kombinationsgeschick und Beobachtungsgabe und lässt uns miträtseln bevor er überraschende Details zutage fördert. Die Geschichten versetzen uns in die Atmosphäre des englischen Landhauses, die Gesellschaft der damaligen Zeit und die Wichtigkeit von Statussymbolen und dem Familienerbe.

Man darf sich keine blutrünstigen, actiongeladenen Krimis erwarten. Man liest ruhige, rätselhafte Geschichten, die oftmals ein überraschendes Ende aufweisen. Wie bei Kurzgeschichten üblich werden keine ausschweifenden Details berichtet, sondern kurz und präzise Charaktere und Situationen beschrieben.

Geschichten, die das Flair der Anfänge des letzten Jahrhunderts ins Wohnzimmer bringen und zum „Immer-wieder-gerne-lesen“ einladen. 5 Sterne

Bewertung vom 03.01.2020
Tannenduft mit Todesfolge
Kruse, Tatjana

Tannenduft mit Todesfolge


ausgezeichnet

Für Leser, die schwarzen Humor mögen

Als Einstimmung auf die Weihnachtszeit oder auch noch danach kann man sich den Krimigeschichten von Tatjana Kruse widmen. Vorausgesetzt, man mag schwarzen Humor. Der wird dafür hier zuhauf und vom Feinsten geboten.

17 Kurzkrimis laden ein zwischen Punsch und Weihnachtsmarkt, zwischen Festtagsstimmung und –essen, zwischen Rauschgoldengeln, Weihnachtsmännern und Schneegestöber spannende Momente zu erleben.

Während sich so mancher noch wundert, wird man bereits von neuem überrascht und taucht in die Untiefen der menschlichen Seelen ein, lacht so manches Mal und schüttelt dann auch wieder den Kopf. Während ein Chor die Weihnachtslieder trällert, verschwindet so mancher in der Finsternis des Winters. Dafür schreibt Santa Claus auch schon mal Drohbriefe, wenn es die Situation erfordert oder es werden Weihnachtselfen verbuddelt bevor es zu einem Weihnachts-Happy-End kommt oder Weihnachten ganz ausfällt.

Wer die Krimis von Tatjana Kruse kennt, weiß worauf er sich einlässt. Schaurig schwarz, humorvoll, unterhaltsam mit überraschenden Wendungen. Gerne vergebe ich hier 5 Sterne.

Bewertung vom 31.12.2019
Romane schreiben
Ernst, Gustav;Fleischanderl, Karin

Romane schreiben


sehr gut

Wie schreibt man einen Roman?

Die Autoren Karin Fleischanderl und Gustav Ernst sind Gründer der „Leondinger Akademie für Literatur“ und auch zum Teil als Literaturkritiker bzw. Juror bei Literaturveranstaltungen tätig. Sie wissen somit wovon sie sprechen.

Viele träumen davon, ein eigenes Buch zu veröffentlichen. Dass dahinter eine Menge an Arbeit steckt, dass man das nötige Handwerkszeug braucht und auch noch ein Verlag und Leser benötigt werden, vergessen manche. Es bleibt wohl bei vielen ein Traum. Doch für alle Engagierten gibt es massenhaft Schreibratgeber durch die man sich quälen kann (und vielleicht das ein oder andere für sich mitnimmt).

Dieses Buch gibt einen guten Überblick über das Schreiben an sich, Dramaturgie, Perspektive, Dialoge, Plausibilität, Textformen, Komik/Ironie/Humor und sicherlich einen wichtigen Bereich: Katastrophen im Text.

Im Anschluss findet man noch Ausführungen wie man einen Verlag findet. Es gibt weiterführende nützliche Adressen und Literatur.

Sehr positiv finde ich, dass hier der österreichische Markt im Vordergrund steht. Auch, dass viele Beispiele angeführt werden, um die Hinweise zu veranschaulichen. Es wird nichts beschönigt, das ist auch gut so – doch leider finde ich teilweise den Ton zu nüchtern und negativ, dass man nicht unbedingt motiviert wird, die Ideen zu Papier zu bringen.

Viele Tipps und Tricks zielen auf gehobene Literatur und nicht auf einfache Belletristik. Inwieweit man für sich von den Ratschlägen profitieren kann, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde auf jeden Fall, dass das Buch ein gutes Grundwerkzeug ist, in dem man immer wieder mal nachschlagen kann. 4 Sterne

Bewertung vom 31.12.2019
Swinging Bells
Freund, René

Swinging Bells


sehr gut

Humorvoll und ernst zugleich

„Wie alt muss man eigentlich werden, um Weihnachten endlich so feiern zu dürfen, wie man will?“

Das hat sich sicherlich schon so mancher gefragt. Die beiden Protagonisten Sandra und Thomas haben es endlich geschafft. Sie müssen dieses Jahr zu Weihnachten endlich mal nicht zwischen den Eltern in Wien und denen in Niederösterreich pendeln. Sie können sich ein eigenes Weihnachtsfest gestalten, ganz nach ihrem Geschmack – gut Essen, keine Geschenke und dafür anregende Gespräche und dann noch vielleicht … Nur blöd, dass sich ausgerechnet für den Heiligen Abend Interessenten für das Doppelbett angekündigt haben, das die beiden verkaufen wollen. Als Thomas noch kurz zur Tankstelle muss, klingelt es plötzlich und Sandra bittet das Pärchen in die Wohnung. Doch die beiden erkundigen sich nicht nach dem Bett, sondern lassen sich im Wohnzimmer nieder und haben eine Flasche Prosecco mitgebracht. Was wird hier gespielt?

So nach und nach werden die wahren Gründe für das Hereinschneien von Elisabeth und Leo herausgekehrt. Kopfkino pur! Wenn man sich dieses Rollenspiel vorstellt, kann man gar nicht anders als zu lachen. Doch dann kippt die ganze Situation. Erst wird das Missverständnis aufgeklärt und man weiß nun warum die vier zusammensitzen. Wo es nun schon mal so ist wie es ist, bleiben alle auch auf der Couch sitzen und beginnen ein ungewöhnliches Adventkalenderspiel, bei dem manches zu Tage kommt, was schon lange gebrodelt hat und man erkennt, dass hinter der Fassade nicht alles eitle Wonne ist.

Für mich war es der erste Roman von René Freund und wird bestimmt nicht der letzte bleiben. Die humorvolle Sprache mit tiefgründigen Themen hinterlegt und pointierten Dialogen haben mich überzeugt.

Das Buch lässt sich flüssig lesen und man versinkt förmlich mit den Protagonisten auf der Couch und wird zum stillen Beobachter. Dafür bekommt man auch so manche Überraschung, die man nicht erwartet hatte.

Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte – ungewöhnlich, skurril und zum Nachdenken. 4 Sterne

Bewertung vom 30.12.2019
Bonjour, la vie. Aufgeben gilt nicht
Barnérias, Marine

Bonjour, la vie. Aufgeben gilt nicht


ausgezeichnet

Hut ab, Marine

Als Marine Barnérias im April 2015 plötzlich Sehstörungen hat und sich in die Notaufnahme begibt, ahnt sie noch nicht, dass sich schlagartig ihr ganzes Leben verändern wird. Sie erhält die Diagnose MS – multiple Sklerose – und ist erstmal überfordert. Wer kann es ihr verdenken? Die medizinischen Details strömen auf sie ein, Behandlungsmethoden, Gespräche, Angst, Chaos, Ratlosigkeit und und und … Bis sie plötzlich den Rucksack packt, um erstmal über alles nachzudenken, um mit sich und der Krankheit ins Reine zu kommen.

„Die Lösung finde ich nur, wenn ich meinen eigenen Weg gehe.“

Sie startet los, macht eine Reise, die sie erstmal nach Neuseeland, dann nach Myanmar und schließlich in die Mongolei führt. Auf dieser Reise lernt sie etwas sehr Wichtiges: das Zusammenspiel zwischen Körper, Geist und Seele. Sie lacht und weint, sie träumt und hofft, sie findet Menschen, die andere Perspektiven, andere Einstellungen, ein komplett anderes Leben als das ihre haben. Sie lernt über sich selbst, beginnt ihren Körper anders wahrzunehmen, lernt über ihre Krankheit, die sie nun Rosy nennt als einen Teil von sich zu akzeptieren.

Nach ihrer Rückkehr wird sie erstmal von ihrer Familie liebevoll aufgenommen bevor sich die Ärzte wieder negativ äußern wollen – doch in der Zwischenzeit ist Marine gewachsen und lässt es nicht zu.

Mit diesem Buch erzählt sie über ihre Reise, ihre einzelnen Stationen, Gedanken und kleinen Schritte auf dem Weg zu sich selbst. Sie lernt Kraft zu schöpfen, um allem gewachsen zu sein und sich für die weitere Behandlungsmethodik zu entscheiden.

Eine bewundernswerte junge Frau, die mit Humor und Zuversicht durchs Leben marschiert – ohne einer Diagnose mehr Raum zu geben als unbedingt sein muss. 5 Sterne

Bewertung vom 30.12.2019
Kaiserlicher Glanz
Größing, Sigrid-Maria

Kaiserlicher Glanz


sehr gut

Auch Kaiser sind nur Menschen

Die Autorin Sigrid-Maria Größing gilt als Expertin der Geschichte des Hauses Habsburg. Sie hat bereits einige Bücher veröffentlicht. Dieses Mal dürfen wir uns über Anekdoten und Kurzgeschichten erfreuen. Und man erkennt – auch Kaiser sind manches Mal Menschen …

Der Bogen spannt sich von Rudolf von Habsburg (1218 – 1291) bis hin zu Karl I. (1887 – 1922) und zeigt dazwischen eine Vielzahl von Herrschern, die mal mehr und mal weniger vom Vielvölkerstaat akzeptiert wurden. Allesamt Männer, mit Ausnahme der „Mutter Europas“ Maria Theresia, Erzherzogin von Österreich, deren Mann Franz Stephan von Lothringen zum Kaiser gekrönt wurde und somit die Habsburger-Tradition fortsetzte.

Viele Geschichten erzeugen Kopfschütteln, andere wieder zeigen die Grausamkeiten des Regimes, wieder andere sind dermaßen skurril, dass man darüber lachen muss. Beispielsweise wurde Ladislaus Postumus bereits als Baby zum König gekrönt. Die traditionellen Rituale wurden trotzdem vollzogen, das Baby begann zu schreien als man es auf einen Stuhl setzen wollte, was es naturgemäß noch nicht konnte und schlief schlussendlich in seiner Wiege ein.

Der Überblick über die Habsburger Herrscher ist für alle ein guter Einstieg in das Haus Habsburg. Was ich mir gewünscht hätte, wären bei jeder Kapitelüberschrift noch einige Jahreszahlen (Geburt und Tod, eventuell Krönungstag) gewesen. Somit hätte man als Laie gleich einen Überblick bekommen. Zumindest eine Stammbaum-Tafel hätte ich mir hier gewünscht, dies hätte die Einordnung der Namen unendlich erleichtert.

Ansonsten ein flott geschriebenes, locker zu lesendes Buch. Gerne vergebe ich dafür 4 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.