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Benutzername: 
Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2212 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2023
Der ultimative Guide zu absolut Allem* (*gekürzt)
Fry, Hannah;Rutherford, Adam

Der ultimative Guide zu absolut Allem* (*gekürzt)


sehr gut

Klappentext:

„Von den Anfängen des Lebens auf der Erde bis zu den seltsamen Außerirdischen in weit entfernten Galaxien, von den dunkelsten Tiefen der Unendlichkeit bis zu den hellsten Einsichten unseres Geistes - auf einer spannenden Reise durch Zeit und Raum erzählen Hannah Fry und Adam Rutherford die komplette Geschichte unseres Universums, wobei sie lediglich einige langweilige Dinge weglassen.



Unser Gehirn hat sich so entwickelt, dass es uns alle möglichen Dinge sagt, die sich intuitiv richtig anfühlen, aber einfach nicht wahr sind: Die Erde sieht flach aus, die Sterne scheinen fest am Himmelszelt zu stehen, ein Tag hat 24 Stunden... Dieses Buch ist vollgestopft mit Geschichten darüber, wie die Dinge tatsächlich funktionieren. Mit der Kraft der Wissenschaft zeigen uns Rutherford und Fry, wie wir unser Primatenhirn umgehen können. Sie nehmen uns mit auf eine Reise vom Ursprung der Zeit und des Raums über Planeten, Galaxien, die Evolution, die Dinosaurier bis hin zu unserem Verstand. Dabei ringen sie mit einigen haarsträubenden Fragen, die nur die Wissenschaft beantworten kann:



- Was ist Zeit, und woher kommt sie?



- Warum haben die Tiere die Größe und Gestalt, die sie haben?



- Liebt mich mein Hund?



- Warum ist nichts wirklich rund?



Unterhaltsame Ermittlungen zum Stand unseres Wissens über das Universum und den ganzen Rest“



Wenn eine Professorin für Mathematik und ein Genetiker sich zusammen tun um ein Buch auf den Markt zu bringen, kommt eben jene Form auf den Tisch! Es wird zumindest versucht über alles mögliche und unmögliche zu diskutieren. Kann das gut gehen? Oh ja! Es kommt halt nur auf die Umstände an und wie man diese verpackt! Die beiden Autoren haben jedenfalls hier großes Geschick bewiesen und Themen jeglicher Art mit jeder Menge Wissen, (Wort)Witz und Verstand angeschnitten und beleuchtet. Schnell steht jedenfalls in diesem Buch fest: zu viel Wissen ist auch nicht gesund! Die Mischung macht’s wie bereits gesagt! Im ersten Kapitel geht es genau um diese Thematik bis wir im zweiten Kapitel das Leben und das Universum beleuchtet bekommen. Im dritten Kapitel geht es um die Unendlichkeit eines Kreises und so viel mehr, zum Beispiel die Erde oder eben das perfekte runde Objekt. Was ist überhaupt Perfektion? Weiter geht es im Kapitel vier mit dem Alter bis wir im nächsten Kapitel über die Zeit an solches informiert werden. Kapitel,sechs befasst sich mit der Mystik und dem sein oder nicht sein. Gedankenkontrolle ist hier das Zauberwort. Kapitel 7 befasst sich mit paranormalen Dingen - ohne die geht es einfach nicht und die beiden letzten Kapitel beleuchten Liebe und Emotionen und abschließend der Blick des Universums durchs Schlüsselloch. Die beiden Autoren vermischen hier mehr als gekonnt Wissen mit Humor auf eine enorm stimmige Weise. Somit liest man noch bewusster und verknüpft natürlich das eben erlernte Wissen mit einem positiven Aspekt - das ist Lernstrategie! Das Buch richtet sich aber nicht nur an Studenten oder wissbegierige Schüler, nein, es ist auch generell eine sehr unterhaltsame Lektüre die viel Stoff inne hat und die eigenen Gedanken bestens anregt. Lernen kann man sowieso immer, man lernt ja eh nie aus von daher: lesen Sie dieses Buch! Kann nie schaden! Ich vergebe 4 sehr gute Sterne hierfür!

Bewertung vom 16.02.2023
Ein französisches Abenteuer
Dolby, Trevor

Ein französisches Abenteuer


ausgezeichnet

Klappentext:

„Trevor Dolby, ein erfolgreicher Verlagsmanager und Bücherliebhaber, lebt mit seiner Familie in London und träumt von einem zweiten Zuhause im warmen Südfrankreich. In dem kleinen Dorf Causses-et-Veyran werden sie schließlich fündig: An der Place de l’Eglise steht ein altes Haus, direkt neben der Kirche. Das Dach ist undicht, die Mauern brüchig, es gibt keinen Strom, keine Sanitäranlagen, die der Rede wert wären. Aber: Für die Londoner Familie ist es Liebe auf den ersten Blick. Mit dem Kauf stürzen sie sich in das Abenteuer ihres Lebens - ein baufälliges Haus, Renovierungsarbeiten mit Hindernissen, eine Sprache, die sie vor so manche Herausforderung stellt und die Eigenheiten des französischen Landlebens, an die man sich erst gewöhnen muss. Doch am Ende wird die britische Familie Teil des Dorfes und die einstige Bauruine Teil der Familiengeschichte.“



Ach, bei dem Buch ging mir das Herz auf! Da wir selbst Besitzer eines sehr, sehr alten und denkmalgeschützten Hauses sind, konnte ich dem Autor und seiner Familie hier wahrlich sehr gut folgen und viele Dinge nachempfinden. Leser die mit alten Häusern und ihrer Renovierung und Instandsetzung nichts am Hut haben, werden hier nur bedingt auf ihre Kosten kommen.

Trevor hatte so einen Traum, eine Vorstellung wo er sich gern sieht in seiner Freizeit oder dem Sommerurlaub: Südfrankreich hieß das Ziel! „Gesucht und gefunden“ so könnte man die Geschichte hier rund um den Neuerwerb Trevors nennen. Wäre da eben nur nicht die Sache mit dem renovieren und instandsetzen. Die Liebe für das Haus war zu groß und so wurde es so gekauft wie es eben war. Jeder andere hätte die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Somit begann das Abenteuer Südfrankreich nahm rasend schnell Gestalt an und erforderte jede Menge Arbeit und Liebe. Es gab Höhen, es gab Tiefen, es gab Überraschungen die gerne in der Versenkung hätten bleiben dürfen und es gab die, die aktuell die Hausbewohner mehr als glücklich macht. Das ist der eine Teil der Geschichte! Der andere nennt sich Dorfgemeinschaft, Sprache und eben Lebensstil „Frankreich“. Alles nicht einfach aber es kann gelingen sich dessen anzunehmen, sich dessen anzueignen wenn man es nur will - und wenn man das schafft wird man reichlich belohnt! Trevor Dolby beschreibt dies alles wahrlich bezaubernd in seinem Buch. Wie gesagt, als Hausbesitzer fiebert man mit, würde gerne auch mal mit dem Hausherrn Tipps austauschen oder ihm gerne einen Rat geben. Schlussendlich haben die Dolbys es trotzdem geschafft und zu dem ist Offenheit gegenüber allem und jedem gerade in Frankreich von Vorteil. Dolby gibt dem Leser ein wenig Lebensweisheit mit auf den Weg: man muss sich anpassen, man muss seine Umgebung beobachten und sich ihrer bedienen (ortsansässige Handwerker etc.) und man muss überall mit viel Witz dabei sein, sonst wird das alles nichts! Genau das macht Dolbys Schreibstil aus. Dieser ist witzig charmant und unheimlich flüssig. Er schildert viele Begebenheiten, dann beschreibt er wieder oder ist auch mal etwas zukunftsdenkend dabei. Zudem gibt es einige Farbbilder im Buch mit Vorher-Nachher-Effekt die wirklich erstaunlich sind!

Alles in allem war das ein lesenswertes Buch für alle Hausbesitzer oder die die es werden wollen, denn fest steht, ohne Liebe fällt jedes Haus irgendwann auseinander! 5 Sterne für diese 250 Seiten angenehme Unterhaltung und Erfahrungsaustausch!

Bewertung vom 14.02.2023
Kapitel 2 ist weg!
Lieb, Josh

Kapitel 2 ist weg!


ausgezeichnet

Klappentext:

„Halt, in diesem Buch stimmt was nicht! Das zweite Kapitel ist weg – eben war es noch da. Und jetzt ist es verschwunden. Es kann nicht weglaufen oder sich verstecken.



Also muss jemand das zweite Kapitel gestohlen haben! Aber wer?



Ob die kleine Ameise wohl herausfindet, wer das zweite Kapitel geklaut hat? Ob die etwas tollpatschige Eidechse, Hauptkommissarin McGonagle, ihr wohl dabei hilft? Und ist mit Kröte Milo, dem Hausmeister des Buches, vielleicht irgendwas faul?



Eine superwitzige und wirklich besondere Geschichte für Groß und Klein zum Mitraten, Schlapplachen und Immer-wieder-Anschauen!



Tolles Konzept: ein witziger Bilderbuchkrimi



Überraschende Story



Supercool illustriert von Nikolai Renger“



Wenn man so will, erhält hier der Lesenachwuchs sein erstes waschechtes Krimi-Abenteuer! Gesucht wird, wie der Titel bereits sagt, Kapitel 2. Alle sind auf den Beinen, es gibt viel zu bestaunen und natürlich wird man zum mitmachen aufgefordert! Schließlich ist man ja ein Team! Die Texte sind alle wunderbar verständlich und altersgerecht. Die Zeichnungen sind wirklich herrlich und machen auch Erwachsenen Spaß! Selbstredend ist der Krimi-Faktor hier auf dem geringsten Level aber dennoch kommt Spannung auf welche Kinder sehr gut verkraften können. Ich vergebe hier gern 5 Sterne, denn nicht nur die Geschichte ist top, auch die Größe, die Qualität der Buchseiten und auch der feste Einband lassen dieses Buch glänzen!

Bewertung vom 14.02.2023
Elefanten weinen nicht
Neitzel, Gesa

Elefanten weinen nicht


ausgezeichnet

Klappentext:

„Es ist ein ganz gewöhnlicher Morgen in der Savanne – anscheinend zumindest. Matti, die kleine Manguste, wacht auf und möchte das Näschen ins Freie recken. Nur, das geht nicht! Vor dem Eingang seines Baues hockt ein riesengraues Dings mit faltigem, borstigem Popo und versperrt Matti Weg und Sicht. Das ist Elias, der alte Elefant. Er ist sehr, sehr traurig – aber er hat verinnerlicht, dass Elefanten nicht weinen. Dabei würde er doch so gerne … Also sitzt Elias da so rum, seufzt und weiß nicht weiter. Zum Glück ist Matti ziemlich nett und auch ganz schön schlau. Die Manguste weiß genau, dass es viel, viel besser ist, zu fühlen und zu tun, was wir wollen – und nicht, was wir angeblich sollen. Er führt Elias am Rüssel durch die Savanne und sie treffen: einen Löwen, der sich fürchtet, obwohl doch alle Tiere ihn fürchten, er selbst aber keine Angst haben soll. Ein Nilpferd, das tagsüber am Ufer grast, und eine Leopardin, die auf ein Affenbaby aufpasst, statt es zu jagen. Elias ist verblüfft und er versteht, dass er sehr wohl zu seinen Gefühlen stehen und weinen darf. Und das macht er dann auch. Aber nicht mehr vor Traurigkeit, sondern vor Rührung und Freude. Endlich hat er einen Freund gefunden, der ihm geholfen hat, zu sein, wie er will. Und außerdem bilden Matti und Elias am Ende eine Herde – auch wenn Mangusten und Elefanten das eigentlich nicht sollen …



Bestärkt Kinder, Gefühl wahrzunehmen und zuzulassen



Emotionale und farbenprächtige Bilder von Julian Meyer



Mit tollen Fakten über Elefanten und Mangusten“



Heulen ist uncool? Völliger Quatsch! Elefant Elias und Manguste Matti geben hier den Kindern eine wunderbare Geschichte mit auf den Lebensweg: Gefühle zulassen und somit auch ehrlich zu sich selbst sein! Elias ist nämlich der Meinung das er nicht weinen darf, weil Elefanten das ja nunmal nich machen. Gehört sich eben nicht. Matti sieht das ganz anders und zeigt Elias in der Savanne das es auch andere Tiere gibt die Gefühle zulassen! Ein wunderbarer Tenor wird hier erzählt und zeigt den Kindern auf gefühlvolle Weise das man Gefühl zeigen darf, und auch muss! Elias findet das ganz wunderbar und ist schlussendlich ganz gerührt von Mattis Mühe und Arbeit. Bis eben die Tränen vor lauter Rührung kullern! Geht doch! Und keiner lacht Elias aus oder findet das komisch, ganz im Gegenteil.

Ein ganz wichtiges Buch mit einer enormen Botschaft! 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 14.02.2023
Macht
Furre, Heidi

Macht


ausgezeichnet

Klappentext:

„Liv ist Pflegerin, Mitte dreißig und führt ein scheinbar perfektes Leben in einem Osloer Einfamilienhaus. Sie liebt ihren Mann Terje und ihre beiden Kinder Rosa und Johannes. Aber was kaum jemand weiß, nicht einmal ihr Mann: Liv ist vor Jahren vergewaltigt worden.Der Gang zum Zahnarzt ist für sie eine Herausforderung, wenn sie nachts von der Bushaltestelle nach Hause läuft, muss sie Terje anrufen. Überall lauert die Angst. Liv bemüht sich, die Oberfläche frei von Kratzern zu halten. Auch wenn sie hinter der Fassade damit beschäftigt ist, ihr Trauma zu bewältigen: Sie will die Opferrolle nicht annehmen. Der Vorfall liegt ein halbes Leben zurück, warum soll er immer noch bestimmen, was sie im Hier und Jetzt tut? Doch als eine neue Patientin ins Pflegeheim eingeliefert wird, deren Bruder vor Jahren wegen einer Vergewaltigung angeklagt worden ist, muss Liv ihr mühsam aufgebautes Leben verteidigen. Bei ihrer Familie und ihrer Freundin Frances findet sie Kraft und Trost: Sie wagt die Konfrontation und übt den Befreiungsschlag – denn sie will unbedingt die Macht über sich selbst zurück.“



Autorin Heidi Furres spricht in ihrem Roman „Macht“ Themen an, über die man nicht so ohne weiteres spricht. Es geht um den Umgang mit sexueller Gewalt, vielmehr geht es darum wie eine Frau der dies widerfahren ist, damit umgeht. Protagonistin Liv hat dies erlebt und sie erzählte es so gut wie niemanden. Selbst ihr Mann hat davon keine Ahnung. Einerseits ist es ihr Schutzschild damit irgendwie umzugehen aber ihrer Familie gegenüber ist es doch auch ungerecht da sie sie in vielen Situationen im Leben sie immer und immer wieder braucht. Einigen erscheint dies komisch, andere denken es ist ein Tick, aber die Wahrheit kennt nur Liv. Liv hat ihre Gewohnheiten und lebt damit, ihre Mitmenschen stellen dazu kaum Fragen aber dennoch. Sie gehört halt nicht zu der Spezies die sich offen hinstellt und ihre Lebensgeschichte in die Welt hinausposaunt. Schlussendlich stellt sich immer wieder die Frage wer hier die Macht über wem hat! Hat das Trauma Liv voll im Griff oder Liv das Trauma? Genau diese Entwicklung beschreibt Furres brillant in diesem Buch. Der Leser wird auf eine rasante und äußerst emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen. Man würde so gern mit Liv reden, ihr Mut machen endlich alles zu erzählen, damit ihre Seele zu erleichtern aber auch andere Frauen bzw. Menschen Mut zu machen diese Schandtaten öffentlich zu machen denn keiner ist damit allein! Liv ist mittlerweile so verbissen in diesem Trott das es schon selbst beim lesen weh tut. Sie muss ihren Weg selbst finden! Anders geht das nicht! Eine Wendung tritt ein als eine Patientin ins Pflegeheim eingeliefert wird, ja, aber hier gilt es auch Grenzen einzuhalten und diese zu wahren. Furres erzählt die Geschichte brillant! Sie reibt viele Themen auf bis sie schmerzen. Ihr Wortwahl ist passend und der Ausdruck ebenfalls. Selbstredend ist die Geschichte keine leichte Kost aber es ist ein Meilenstein wenn auch über solche Opfer berichtet wird!

Ein gewaltiges Werk mit passendem Titel! 5 Sterne!

Bewertung vom 14.02.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf ins Zuhause seiner Kindheit, an der Mosel. Dort beginnt er, sich mit der Vergangenheit seiner Familie zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war im Wirtschaftswunder-Deutschland eine schillernde Figur. Er erfand ein Waschpulver, mit dem er ein reicher Mann wurde, bis er unter ungeklärten Umständen alles verlor. Seine Spurensuche führt Jakob bis nach Rio de Janeiro. Dort trifft er die Tochter des jüdischen Besitzers der Drogerie, in der die Karriere seines Großvaters einst begann. Jakob erfährt, was hinter Aufstieg und Fall des Familienimperiums steckt. In seinem Roman erzählt Andreas Wunn eine große Geschichte von Vätern und Söhnen, Schuld und Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und dem Glück einer Familie, das in den Händen zerrinnt wie Pulver.“



Man könnte jetzt anhand des Klappentextes meinen, Autor Andreas Wunn hat einfach den typischen und momentan so gängigen Typus Geschichte gewählt „Elternteil liegt im Sterben, Kind kommt in die alte Heimat und große Geschichten tun sich auf“. Ja, so ist es auch aber hier kommt das große ABER: Wunn dreht die Geschichte so gekonnt und so wortgewaltig, dass von einem „gängigen Typus“ keine Rede mehr ist. Seine Wortwahl ist überragend mal ganz treffend und dann mal wieder zweideutig. Alles gepaart mit ein wenig Witz, Trauer, Neugier und eben jenen großen Ereignissen das es nur so kracht! Vater Auber liegt im Sterben und Jakob tritt wohlmöglich seine letzte Reise zu ihm an. Wir erfahren etwas über die Familienverhältnisse aller drei Generationen und schnell stet fest Großvater Auber, Theodor, war wohl der Saubermann der Familie und das im wahrsten Sinne. Er war der Erfinder eines Waschpulvers und somit brachte er der eigenen Familie Glanz und Gloria aber auch seinen Kunden brachte es endlich saubere Zeiten. Nur war alles immer so „sauber“? Der tiefe Fall kam nicht von ungefähr doch wer redet gern darüber? Genau darum geht es hier. Wunn puhlt in alten Wunden die eben weh tun und so sauber alles nach außen hin scheint, ist die Welt der Auber-Männer keineswegs. Es tun sich Abgründe auf und diese lassen selbst unsere Leser sprachlos zurück. Sprachlos sind auch oft die Gespräche zwischen den Männern selbst - es scheint so typisch gewählt bzgl. des Bildes „Mann“ und dennoch folgt man der Geschichte sehr gut ohne Fragezeichen über dem Kopf. Es gibt hier extreme Wendungen die aber glänzend eingewoben worden sind und der Geschichte den perfekten Glanz verleihen. Dennoch bleibt der Ton immer ruhig und nie aufgeregt. Wunn beschreibt bildhaft aber übertreibt es damit nicht, hier ist alles gut dosiert und die Geschichte rollt wie bei 1000 Umdrehungen in der Waschmaschine gekonnt mit ohne das dabei zu viel Waschpulver verwendet wurde und alles überschäumt. Auch die Zeitenwechsel oder Ortswechsel sind äußerst stimmig und nehmen den Leser sehr gut an die Hand.

Fazit: Hier stimmt alles! Vom Cover bis hin zu den authentischen Figuren und einer wahrlich brillant erzählten Geschichte! 5 Sterne mit Leseempfehlung vergebe ich hier!

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Bewertung vom 12.02.2023
Dawn DeDeaux

Dawn DeDeaux


ausgezeichnet

Klappentext:

„Soziale Ungleichheit, Bevölkerungswachstum, Klimawandel. Die Künstlerin Dawn DeDeaux scheut sich nicht vor heiklen Themen. Seit den 1970er-Jahren beschäftigt sie sich in Videos, Performances und Installationen mit Fragen nach der Gegenwart und Zukunft der Menschheit. Der Katalog, der anlässlich ihrer ersten umfassenden Museumsausstellung erscheint, präsentiert DeDeaux’ fünf Jahrzehnte umspannendes Werk: von frühen, mittels Radio- und Satellitenfrequenzen operierenden Arbeiten, bis zu jüngsten Werken aus ihrer Serie MotherShip, in denen sie Szenarien für eine Flucht von der zerstörten Erde entwickelt. Die Kunst ist bei ihr stets mit neuen Technologien eng verschränkt. Folgerichtig kontextualisieren die wissenschaftlichen Textbeiträge ihr Schaffen in verschiedenen interdisziplinären Diskursen, die über den Kunstkontext hinausgehen.“



Auch wenn ich kein großer Freund und Fan von zeitgenössischer Kunst bin, so kommt man doch an Dawn DeDeaux einfach nicht vorbei. Ihre Kunst zeigt immer das aktuelle Geschehen in seiner bittersten Form. Es ist erstaunlich wie sie die Augenblicke für die Ewigkeit festhält. Nochmal: jeder Leser bzw. Kunstinteressent wird dazu seine eigene Sicht darauf haben und das ist auch gut so. Dieser Katalog trägt den Namen zurecht, denn der Leser darf hier die letzten 5 Jahrzehnten der Künstlerin mit seinen außergewöhnlichsten Werken bestaunen. DeDeaux hat bereits vom Klimawandel „erzählt“ als die meisten von uns das Thema noch nicht mal genau definieren konnten. Die Bilder mit den Texten gehen eine gewisse Symbiose ein und erklären nicht nur die Gedanken hinter den Werken sondern eben auch ein Stück Zeitgeschichte gleichermaßen.

Optik und Haptik des Buches: der Leineneinband mit seinen metallischen Farben gibt bereits den Ton vor - das Buch ist äußerst hochwertig produziert. Die Seiten haben einen leichten Glanz aber auch ausreichend Griffigkeit. Die Drucke sind alle klar und brillant, die Texte harmonieren sehr gut mit den Bildern und umgedreht. Kurzum: hier passt alles.

Ich vergebe gern 5 Sterne einerseits für diese außergewöhnliche Künstlerin aber auch für gesamte Aufmachung des Buches

Bewertung vom 12.02.2023
Guido Reni

Guido Reni


ausgezeichnet

Klappentext:

„Guido Reni war der Malerstar des italienischen Barocks, einer der erfolgreichsten Künstler Europas, begehrt bei den bedeutendsten Auftraggebern. Wie kein anderer übersetzte er die Schönheit des Göttlichen in Malerei – gleich ob es sich um den christlichen Himmel oder die antike Götterwelt handelte. Dies trug Reni auch seinen Beinamen »il divino« ein. Später oft missverstanden und verdrängt, verdient er eine Wiederentdeckung. Der Katalog zur Ausstellung im Städel Museum stellt sein Schaffen, aber auch seine ambivalente Persönlichkeit umfassend und mit neuen Forschungsergebnissen vor. Zum ersten Mal seit über 30 Jahren werden seine faszinierenden Gemälde, Zeichnungen und Radierungen wieder zusammengeführt und eröffnen einen neuen Blick auf einen der Großen der italienischen Kunst.

GUIDO RENI (1575–1642), in Bologna und Rom tätig, machte sich mit religiösen und mythologischen Sujets einen Namen. Schon die Zeitgenossen verstanden ihn als eine Art Gegenpart zur Kunst Caravaggios. »Der Göttliche« wurde damit für zwei Jahrhunderte eine der prägenden Figuren der europäischen Malerei.“



Reni muss mit Federn gemalt haben, oder die Engel haben ihm dabei geholfen, jedenfalls ist das meine Einschätzung zu seinem künstlerischen Tun und Handeln. Seine Pinselführung war grandios! Die Wahl seiner Farben und auch das Spiel mit Licht und Schatten ist einmalig. Guido Reni war ein wahrer Meister und dieser Katalog hier zeigt uns die gesammelte Schönheit seiner Werke in einem Buch vereint. Für meine Begriffe bestand die größte Herausforderung hier die Farben und die Reinheit seiner Bilder nicht beim Druck dieses Werkes zu verfälschen. Alles ist stimmig, die Farben strahlen (und das nicht zu gekünstelt oder zu unglaubwürdig) und auch die Qualität des Papiers ist bestens gewählt. Die Texte zu den Bildern sind sehr gut verständlich und treffend. Sie erklären nicht nur die Werke, sondern auch die Herstellung durch Reni und der Leser erhält dadurch andere, tiefgreifende Einblicke und Verständnis. 5 Sterne für dieses Werk sowie eine klare Lese- und Genussempfehlung für‘s Auge und die Seele!

Bewertung vom 12.02.2023
Metamorphosen / Metamorphoses
Koelbl, Herlinde

Metamorphosen / Metamorphoses


sehr gut

Klappentext:

„Licht fällt durch ein löchriges Blatt, ein Netz feinster, verzweigter Adern wird sichtbar. Eine Zitrone gleicht einem porösen Stein. Eine Frucht hüllt sich in zarte Fäden. Blütenblätter wellen sich zu erotischen Gebilden. Glattes verwandelt sich in vielfach Gefaltetes. Vergänglichkeit zeigt sich malerisch in phantasievollen Farben und mit einem ungeahnten Formenreichtum. Auch Herlinde Koelbls neue Arbeit ist eine Art Feldforschung, aber dieses Mal sind keine Menschen zu sehen. In Metamorphosen geht es um Schönheit. Eine andere Schönheit, die man nur erkennt, wenn man aufmerksam ist und so genau hinsieht wie die Fotografin. Die entsteht, weil alles Lebende sich ständig wandelt, immerzu in einen neuen, faszinierenden Seinszustand eintritt, für den Herlinde Koelbl uns die Augen öffnet. Sprachen: Deutsch, Englisch“



Herlinde Koelbl hat ein extrem feines Auge und vermag besondere Situationen gekonnt einzufangen. In diesem Werk geht es um die Metamorphose welches in der Botanik so viel wie „Gestaltsumwandlung“ bzw. die Anpassung an die Umwelt mit all ihren Einflüssen bedeutet. Diese Umwandlung mit all ihren Facetten hat Koelbl hier eingefangen und zeigt auf wie lieblich und einzigartige diese Umwandlung sein kann. Das Buch hat ein Format von 21.5 x 2 x 29 cm und hätte für meine Begriffe ruhig noch etwas üppiger sein dürfen. Die Bilder sind einmalig und hätten eine große Plattform verdient! Die Farben und die Umsetzung auf das Papier sind dem Verlag sehr gut gelungen und zeigen farbenprächtige Aufnahmen in allen Facetten. Die Texte und Erläuterungen fügen sich sehr gut zu den Bildern ein und alles wirkt harmonisch und stimmig.

Kurzum: Koelbl zeigt mit ihrem Buch sogar auf wie wunderschön Vergänglichkeit sein kann und hat, wieder mal, damit eine besondere künstlerische Leistung vollbracht - 4 sehr gute Sterne!

Bewertung vom 12.02.2023
Große Kunstgeschichten. Hokusai
Hodge, Susie

Große Kunstgeschichten. Hokusai


ausgezeichnet

Klappentext:

„Auf den Spuren von Katsushika Hokusai: Kinder entdecken seine Welt



Das Meer und die Berge: Die Kunstwerke und Holzschnitte des japanischen Künstlers Hokusai sind weltberühmt – insbesondere „Die große Welle vor Kanagawa". Doch was für ein Leben führte der große Künstler? Mit dieser eindrucksvoll illustrierten Biografie tauchen die Kinder nicht nur in das Leben des inspirierenden Malers ein, sondern erhalten auch viele praktische Anregungen, den einzigartigen Stil selbst auszuprobieren.



Die Welt mit den Augen von Hokusai sehen



In seinen eindrucksvollen Werken hielt Katsushika Hokusai das bunte Leben in Japans Städten fest. In diesem Kunstbuch begleiten die Kinder den jungen Maler von seinen Anfängen bis hinein ins hohe Alter, als er schließlich mit seinen liebsten Motiven experimentierte: Tiere, Pflanzen, Berge und das Meer.

Ausdrucksstarke Illustrationen bilden die wichtigsten Lebensstationen des Künstlers ab und vermitteln Wissen über Kunst auf kindgerechte Art und Weise. Ergänzt wird das Buch durch Tipps, wie die Kinder Drucke mit selbstgemachten Stempeln herstellen können.



Große Kunstgeschichten für Kinder ab 8 Jahren



Auch wenn Kinder Malen und Zeichnen lieben, können sie mit der Kunst im Museum oft wenig anfangen. Zusammen mit einem der weltweit größten und renommiertesten Museen, dem Metropolitan Museum of Art (The MET) in New York, entstand diese Kunstbuch-Reihe, die Kindern die spannende Welt berühmter Künstler*innen auf wunderbare Weise näherbringt. Im Mittelpunkt stehen die Biografien und Werke weltbekannter Maler*innen wie Hokusai, dessen Leben eine Inspiration für die kreativen Künstler*innen von morgen ist.



Kinder erleben große Kunst: Die anschaulich illustrierte Künstler-Biografie des berühmten Malers Hokusai.“



Ich bin immer sehr interessiert an Kinderbüchern die sich mit Themen wie eben bekannte Persönlichkeiten oder Kunst sprechen/ berichten. Es ist immer eine besondere Aufgabe und Kunst der Autoren eine große komplexe Welt den Kindern verständlich zu erklären die sich manches Mal selbst für Erwachsene schwierig vermitteln lässt.

Die Texte hier stammen aus der Feder von Susie Hodge und die Zeichnungen dazu liefert Kim Ekdahl. Hier geht es um den wohl bekanntesten japanischen Künstler überhaupt - Katsushika Hokusai. Die Kinder erhalten einen verständlichen Einblick in eine kurze Biografie ehe diese auf den folgenden Seiten genauer beleuchtet wird und mit Bildern untermalt wird. Alles ist hier stimmige und rollt wie die bekannte Welle Hokusai‘s durch die Buchseiten. Die Kinder sehen einerseits etwas über den Künstler aber blicken auch in die japanische Kultur. Zudem werden Kunsttechniken verständlich definiert. Kurzum: Das Buch ist äußerst informativ und hier wird kein Leser mit einem Fragezeichen über dem Kopf das Buch schließen, im Gegenteil! Kinder werden ganz schnell die große Welle erkennen genau so wie den Fuji und vielleicht lockt dieses Buch die Leidenschaft auf Kunst noch mehr heraus als schon vorhanden. 5 Sterne für dieses mehr als gelungene Kinderbuch!