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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1101 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2022
Die verborgenen Zeichen der Natur
Caudill, Craig

Die verborgenen Zeichen der Natur


ausgezeichnet

Die Zeichen der Natur richtig deuten

Wusstest du, dass man die Himmelsrichtung am Wachstum der Efeublätter an einem Baum ablesen kann? Wusstest du, dass Pinienzapfen sich kurz vor dem Regen schließen? Wusstest du, dass man an den Wachstumsringen eines Baumstumpfes nicht nur das Alter des Baumes ablesen kann, sondern auch die Himmelsrichtungen?

In diesem Buch lernen Kinder, wie viele Zeichen die Natur uns gibt, die wir nur deuten müssen. Anhand der Zeichnungen mit ihren vielen kurzen Erläuterungen, werden Fakten erklärt und dadurch leicht verständlich. Anhand des Buches reist der Leser einmal um die Erde und besucht dabei Seen, Ozeane, Wälder, Wüsten und Gebirge.

Craig Caudill gibt in diesem Buch einen guten Einblick in die Grundkenntnisse, die man benötigt, um sich in der Wildnis zu orientieren. Da er selbst in den Wäldern Kentuckys aufgewachsen ist, kennt er sich perfekt aus und kann sein Wissen auch sehr gut an andere weitergeben. Gepaart mit den Illustrationen von Carrie Shryock ist das Buch sehr gelungen, denn ihr Zeichenstil ist realistisch und voller Details, die das Ansehen zu einem Erlebnis machen.

Meine beiden Kinder (fünf und zehn Jahre) sind sehr begeistert von diesem Buch, denn es hat ihnen innerhalb kürzester Zeit viele neue Informationen über die Natur vermittelt, die sie sich dank der guten Darstellung und der einfachen Erklärungen schnell merken konnten. Ab jetzt werden wir noch genauer hinsehen, wenn wir Spaziergänge durch die Natur unternehmen und mit Sicherheit viele neue Details entdecken, die uns sonst gar nicht aufgefallen wären.

Bewertung vom 23.10.2022
Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1
Wagendorfer, Eva

Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1


ausgezeichnet

Drei junge Frauen verwirklichen ihre Träume

Frankfurt 1927: Die junge Frau Gesa ist mit dem Vorsatz, Karriere als Hörspielsprecherin beim Radio zu machen, in die Stadt gekommen. Ein Jahr nach ihrer Ankunft in Frankfurt übt sie genau das aus und fühlt sich wohl, denn ihre Beziehung zu Schriftsteller Willi läuft gut und in Inge hat sie eine tolle Vermieterin und mittlerweile auch Freundin gefunden. Als sie nun eine wichtige Rolle im neuen Krimi bekommt, der über acht Wochen ausgestrahlt werden soll, ist sie sehr zufrieden und glücklich. Inge dagegen ist seit einiger Zeit sehr bemüht, endlich entdeckt zu werden und auf den großen Bühnen singen zu dürfen, statt unbezahlt in kleinen, schmuddeligen Bars aufzutreten, doch bisher blieb ihr das versagt. Die dritte Freundin im Bunde ist Margot, die erst vor Kurzem in die Stadt gezogen ist, um endlich mit ihrem Cello Geld verdienen zu können. Margot ist ruhig, aber ergänzt das Frauen-Trio perfekt. Leicht haben sie es aber alle nicht und oft müssen sie kämpfen und vehement für ihre Rechte einstehen.

Eva Wagendorfer ist eine sehr talentierte Autorin, der mit diesem Auftakt der Reihe ein rundum gelungener Roman gelungen ist. Die Hintergründe der Geschichte des SÜWRAG sind gründlich recherchiert und wurden perfekt in die Handlung eingebracht, sodass das gesamte Geschehen wie eine reale Geschichte aus dieser Zeit wirkt. Ihre drei Protagonistinnen sind mutig und stark und stehen für ihre Träume ein, dennoch zeigen sie auch Schwäche und brauchen ihre Freundschaft, um immer wieder neue Kraft und neuen Mut zu schöpfen.

Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, denn es hat mich gefesselt und ich wollte immer weiterlesen. Das Schicksal der drei Frauen hat mich nicht mehr losgelassen, denn ich hatte nie das Gefühl, dass es sich bei ihnen um fiktive Persönlichkeiten handelt. Ich liebe Romane, die so gut recherchiert sind und so real wirken, deshalb kann ich es nur weiterempfehlen und zähle es zu meinen Jahreshighlights!

Bewertung vom 22.10.2022
Der Waldspaziergang / Die kleine Spinne Widerlich Bd.9
Amft, Diana

Der Waldspaziergang / Die kleine Spinne Widerlich Bd.9


ausgezeichnet

Ein unterhaltsamer Waldspazierganz mit der kleinen Spinne Widerlich

Langsam wird es Herbst und die kleine Spinne Widerlich möchte gemeinsam mit Mini-Spinni einen Waldspaziergang machen. Auf dem Weg erfahren sie viele Dinge über den Herbst, denn Bella weist sie auf die bunten Blätter hin, Niesi zeigt ihnen den Igel, der sich ein Haus im einem Laubhaufen baut und Förster Waldemar erklärt ihnen, dass Pilze und Beeren, die im Wald wachsen, manchmal auch giftig sein können. So verbringen sie einen wunderschönen Tag im Wald auf den Spuren des Herbstes und wollen das am liebsten jeden Tag wiederholen.

Diana Amft erzählt wunderschön, wie die kleine Spinne den Herbst erlebt und ganz nebenbei vermittelt sie Kindern ganz viel Wissen über diese Jahreszeit. Die Sprache ist sehr einfach und lässt sich sehr gut vorlesen. Die Illustrationen von Martina Matos sind zauberhaft und machen Lust auf einen Spaziergang durch den herbstlichen Wald.

Meine Kinder und ich mögen die kleine Spinne Widerlich sehr gerne, denn die Bücher sind immer wunderschön. Diese Geschichte aus der herbstlichen Natur macht Lust auf eigene Spaziergänge und ein Entdecken der Dinge, die im Buch genannt werden.

Bewertung vom 22.10.2022
Querbeet ins Glück
Kirsch, Lisa

Querbeet ins Glück


sehr gut

Das Glück besteht aus kleinen, fliehenden Momenten!

Maddie ist neu in Berlin-Neukölln und fühlt sich ein bisschen einsam. Denn ihre Arbeit als Musicaldarstellerin bringt es mit sich, dass sie häufig ihren Wohnort wechseln muss, sodass sie nie richtig irgendwo ankommen kann. Deshalb kennt sie gerade nur ihre Vermieterin Gabi, deren Hasen Opa und sie weiß, wo ihr neues Theater sich befindet. Doch dann hat Gabi einen Unfall und Maddie wird stellvertretend für sie in den Garten geschickt, in dem Gabi sehr engagiert ist. Maddie kann sich gar nicht vorstellen, dass sie jemals Spaß am Gärtnern haben wird, aber mit der Zeit merkt sie, wie die Arbeit dort sie erdet und von ihren Alltagssorgen ablenkt. Natürlich trägt auch Mo seinen Teil dazu bei, dass Maddie den Garten so gerne besucht...

Die Autorin Lisa Kirsch hat hier einen kurzweiligen Roman über die beruhigende und verbindende Eigenschaft des Gärtnerns und das unerwartete Auftauchen der Liebe geschrieben. Die Sprache ist einfach und modern und liest sich flüssig.

Ich fand den Roman unterhaltsam und habe ihn gerne gelesen, denn auch ich verbringe sehr gerne Zeit in meinem Garten und kann die Leidenschaft nachvollziehen, die Maddie mit der Zeit entwickelt. Die Kombination aus Garten, Musical und Liebesgeschichte ist sehr gut gelungen und macht die Handlung abwechslungsreich und interessant.

Bewertung vom 20.10.2022
Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2
Schneider, Stephanie

Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2


ausgezeichnet

Endlich wieder neue Abenteuer von Grimm und Möhrchen!

Grimm und Möhrchen leben nun glücklich miteinander im Haus mit der schiefen Sieben. Gemeinsam erleben sie die Jahreszeiten ganz neu, denn vieles kennt der kleine Zesel noch nicht. So weiß er gar nicht, was los ist, als er an Karneval einen Clown anstatt Rudi im Kassenhäuschen der Tankstelle trifft, erst als Grimm ihm alles erklärt, findet er Karneval und das Verkleiden richtig toll. Im Laufe des Jahres erleben sie noch viele Abenteuer und unvergessliche Momente.

Stephanie Schneider hat auch in diesem zweiten Band wieder viele lustige Abenteuer von Grimm und Möhrchen erzählt. Immer gibt es Situationen, die Kinder wie Erwachsene zum Lachen bringen, trotzdem wird es nie zu viel und alles bleibt realistisch. Gemeinsam mit den Illustrationen von Stefanie Scharnberg ist das Buch einfach wunderschön und verzaubert seine Leser.

Meine Tochter liebt Grimm und seinen Zesel Möhrchen. Sie könnte sich jede Geschichte hundertmal anhören und hätte immer noch nicht genug davon, was das größte Kompliment an ein Buch ist, das es gibt. Auch ich lese die kurzen Abenteuer sehr gerne vor, denn sie sind kurzweilig und die Sprache ist unkompliziert, trotz der lustigen Wortneuschöpfungen der Autorin. Hoffentlich werden noch viele Geschichten von den beiden Freunden erscheinen!

Bewertung vom 19.10.2022
Fast bis zum Nordkap
Pinnow, Judith

Fast bis zum Nordkap


ausgezeichnet

Eine Auszeit in Romanform

Bea lebt in Hamburg, arbeitet in einer Werbeagentur und hat beinahe alles erreicht, was sie wollte. Doch in letzter Zeit plagen sie ein fieser Schwindel und Schlafstörungen. Gerade der Schwindel tritt immer nur dann auf, wenn sie die Agentur betritt. Eigentlich ganz deutliche Zeichen für einen Burnout, doch Bea will sich das nicht eingestehen. Schließlich ist so glücklich mit ihrem Leben, ihrem Luxus und ihrem Freund Marco, um den sie sicherlich einige andere Frauen beneiden. Da ihr Hausarzt ihr nicht mit einem neuen Medikament helfen will, steht Bea vor der Wahl, ob sie so weitermachen möchte oder ob sie sich eine Auszeit nimmt. Schlussendlich zwingt ihr gesundheitlicher Zustand sie zu einer Pause und sie beschließt, mit einem Bulli bis ans Nordkap zu fahren.

Per lebt mit seinen beiden Töchtern Ebba und Olivia in einem kleinen schwedischen Dorf. Da er alleinerziehend ist, ist er froh, selbständig als Schreiner zu arbeiten und seiner Leidenschaft, dem Bauen vom Tiny Houses, nachgehen zu können. Als Bea in seinem Heimatdorf strandet, da der Bulli einen Motorschaden hat, ist Per von ihr bezaubert und je besser er sie kennenlernt, desto mehr schätzt er sie.

Judith Pinnow hat mit diesem Roman eine Auszeit für die Seele geschaffen, denn obwohl nicht alles glattläuft, so belastet es den Leser doch nicht. Trotzdem wirken Per und Bea wie normale Menschen, die durch ihre Probleme teilweise ausgebremst werden und auch nicht sofort den perfekten Plan B finden. Auch die zauberhafte schwedische Landschaft trägt zum Wohlfühlen bei und schafft ein regelrechtes Fernweh nach Schweden.

Sehr gerne habe ich dieses Buch gelesen und mich sehr wohlgefühlt. Da ich sowieso ein großer Schweden-Fan bin, hat alles einfach gepasst. Dieser Roman war bisher der erste der Autorin, aber sicherlich nicht der letzte, denn ich mag ihre Art zu schreiben sehr.

Bewertung vom 18.10.2022
Deckel drauf und aufbewahrt - Wie Frida ihre schönsten Erinnerungen bewahren wollte

Deckel drauf und aufbewahrt - Wie Frida ihre schönsten Erinnerungen bewahren wollte


sehr gut

Fridas Erinnerungsschatz

Frida ist mit Oma Blaubeeren sammeln, aber es sind so viele, dass Frida gar nicht alle aufessen kann. Da hat Oma eine Lösung, denn sie kocht die Beeren immer zu Marmelade, dann kann man das ganze Jahr über leckere Blaubeeren essen. Frida ist begeistert und packt ab jetzt jede wichtige Erinnung in ein Einmachglas.

Vera Brosgol hat das Kinderbuch wunderbar illustriert, sodass die Geschichte auch ohne Vorlesen des Textes gut verstanden werden kann. Leider ist die Handlung aber etwas verwirrend, sodass meine Tochter immer wieder nachfragen musste.

Ich finde das Bilderbuch sehr schön gestaltet. Leider ist die Geschichte gerade zum Ende hin etwas unlogisch, was ich sehr schade finde. Das Thema Erinnerungen und diese aufbewahren finde ich aber sehr gut und wichtig.

Bewertung vom 17.10.2022
Träume / Das Tor zur Welt Bd.1
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


ausgezeichnet

Einziger Ausweg: Amerika

Ein Moorhof im Alten Land 1882: Ava arbeitet von frühmorgens bis spätabends auf dem Hof ihrer Eltern mit. Leider sind ihre Eltern aber gar nicht ihre wahren Eltern, was ihren Stand in der Familie noch schwerer macht. Gerade die Angst vor dem Vater steigt von Tag zu Tag, denn er trinkt immer mehr Alkohol und wird dann unberechenbar. Als er dann plötzlich, beinahe über Nacht, beschließt, dass die ganze Familie nach Amerika geht und dort ein neues und besseres Leben beginnt, freut sich Ava sehr. Leider kommt alles ganz anders als erwartet...

Hamburg 1911: Claire Conrad ist Luxus gewöhnt, denn sie ist die Tochter aus dem Bürgertum. Trotzdem eckt sie ständig an, denn sie kann ihre Emotionen nur schwer kontrollieren und gerät mit ihrer Mutter fast täglich aneinander, was viele Strafen nach sich zieht. Dabei könnte Claire mit ihren fast dreißig Jahren schon in ihrem eigenen Hausstand mit Ehemann und Kindern leben, doch erst der Tod des Vaters und dann ihre Liebe zu Reeder Magnus Godebrink hat sie sämtliche Verehrer abweisen lassen. Als sie nun aber erfährt, dass Magnus heiratet ist sie schockiert und kann ihre Wut noch weniger kontrollieren...

Miriam Georg hat es geschafft, den Roman von der ersten Seite an fesselnd und interessant zu gestalten, denn der Prolog ist der perfekte Einstieg in die Handlung. Interessant wird es auch durch die beiden Zeitebenen, da so immer wieder ein Blick in die Vergangenheit gewährt wird und somit die Neugier des Lesers weiter steigert. Auch die verschiedenen Erzählperspektiven machen die Geschichte vielschichtiger.

Ich habe das Buch innerhalb von 48 Stunden beendet, denn es hat mich nicht mehr losgelassen und ich wollte immer weiterlesen. Da es nicht der erste Roman ist, denn ich über Hamburg zur Zeit um 1900 lese, waren mir einige Fakten schon bekannt, dennoch hat mich das Schicksal von Ava und Claire sehr berührt. Miriam Georg hat es in diesem ersten Teil der Reihe geschafft, Geschichte erlebbar zu machen und ich hatte immer das Gefühl, selbst Teil der Handlung zu sein. Somit ist das Buch eins meiner Jahreshighlights und ich werde schnellstmöglich den zweiten Teil lesen, um zu erfahren, wie es mit Claire, Ava und all den anderen weitergeht.

Bewertung vom 16.10.2022
Adam und seine Tuba
Gombac, Ziga X

Adam und seine Tuba


ausgezeichnet

Adams große Begabung

Adam ist das jüngste Kind der Familie Purzlovski. Die Familie reist mit ihren Wagen von Stadt zu Stadt und unterhalten die Besucher mit ihren Zirkusvorstellungen. Oma Antonia spuckt Feuer, Opa Angus schluckt Schwerter, Mama und Papa tanzen auf dem Seil und die Zwillinge Alea und Aria haben ebenfalls schon eine eigene Disziplin. Nur Adam hat bisher keinen Platz in der Vorführung, denn mit Artistik kann er nichts anfangen. Doch eines Tages hören sie ihn auf seiner Tuba spielen und merken, dass er zwar kein Artist ist, aber ein hervorragender Musiker.

Ziga X. Gombac hat hier eine sehr einfühlsame Geschichte über den kleinen Adam verfasst, der augenscheinlich gar nicht in die Familie passt, bis alle endlich genauer hinsehen und seine Begabung entdecken. Die Sprache ist einfach und doch so voller Gefühl, sodass Kinder gebannt lauschen und sich dann selbst Gedanken über das Gehörte machen.

Die Illustrationen von Maja Kastelic sind wunderschön und bezaubern die Betrachter des Kinderbuches von der ersten Seite an. Ihre Zeichnungen beschränken sich auf die wichtigsten Details, sodass der Fokus sofort auf die Dinge gerichtet wird, die für die Geschichte von Bedeutung sind. Die farbliche Gestaltung in warmen Rot- und Brauntönen ist stimmungsvoll und passt sehr gut zum Text.

Ich war sofort ganz verliebt in das Kinderbuch, denn ich mag die Illustrationen von Maja Kastelic sehr. Auch die Handlung ist sehr berührend und bezaubernd zugleich. Das Thema eigenen Stärken wird sensibel behandelt und bleibt nachhaltig im Kopf. Einfach ein Buchhighlight, das sich auch perfekt als Geschenk eignet.

Bewertung vom 15.10.2022
Käthe Kruse und die Träume der Kinder / Die Puppen-Saga Bd.1
Peters, Julie

Käthe Kruse und die Träume der Kinder / Die Puppen-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Das harte Leben der jungen Puppenschöpferin Käthe Kruse

Im September 1883 bringt Christiane Simon ihre uneheliche Tochter Katharina auf die Welt. Sie musste dazu ihre Heimatstadt Breslau verlassen, denn ihr Liebster Robert ist verheiratet und scheut das Gerede der Leute. Wäre es nach ihm gegangen, wäre Christiane ohne das Kind wieder in die Stadt zurückgekehrt, doch die Mutterliebe hielt sie davon ab, ihr Leben gestaltet sich dadurch aber noch schwieriger und Almosen von Robert wollte sie keine annehmen. So wächst Katharina zwar bei ihrer Mutter auf und führt ein relativ glückliches Leben mit einer guten Schulbildung und regelmäßigen Besuchen des Vaters, aber ihre Mithilfe beim Nähen ist immer notwendig, egal wie ungern sie es tut. Erst ihr Erfolg als Schauspieler am Berliner Lessing-Theater ermöglicht Mutter und Tochter ein Leben mit einem gewissen Wohlstand. Dieser endet aber mit der Beziehung Katharinas zum Künstler Max Kruse und ihrer unehelichen Schwangerschaft.

Julie Peters hat das Leben der heutzutage sehr berühmten Käthe Kruse perfekt auf die beiden Teile der Reihe aufgeteilt, sodass sich der erste Band vor allem den jüngeren Jahren und den ersten Puppen, die aus der Not heraus für ihre Tochter Maria entstanden sind, widmet. Das harte Leben und die Nöte einer unverheirateten Frau mit unehelichen Kindern werden gut herausgestellt, denn die gesellschaftlichen Konventionen verlangen nach einer Ehe und nach geordneten Verhältnissen.

Ich mag es sehr, Bücher über starke und mutige Frauen zu lesen, die für sich einstehen und für ihre Rechte kämpfen. Käthe Kruse ist zwar auf den ersten Blick eine Frau, die sich sehr nach den Plänen ihres Lebensgefährten richtet, doch sie weiß immer, was sie möchte und lernt mit der Zeit immer mehr für sich selbst einzustehen. Nun bin ich sehr auf den zweiten Teil gespannt, der im Dezember erscheinen wird.