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Benutzername: 
Fredhel
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 1149 Bewertungen
Bewertung vom 14.04.2022
Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli
Wagner, Alexandra

Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli


ausgezeichnet

Pädagogisch sinnvoll und ökologisch wertvoll muss nicht generell grau und langweilig sein. Das beweist uns Alexandra Wagner mit dem ersten Band einer neuen Reihe, in der Herkunft und Herstellung von Alltagsgegenständen kindgerecht dargestellt werden.
Wir lernen Anton kennen, dessen Superhelden-Pullover eines Nachts zum Leben erwacht. Anton tritt nun mit ihm eine Reise an, die den Herstellungsprozess bis zu seinem Ursprung erzählt. Kindgerecht werden wichtige Fakten vermittelt. Vielleicht bleibt doch einiges davon bei den kleinen Lesern hängen, sodass nicht mehr nur der Konsum im Vordergrund steht, sondern erkannt wird, dass jedes Ding seinen Wert hat, den man schätzen sollte, anstatt vorschnell alles in den Müll zu werfen und dann neu zu kaufen.
Es gibt viele hübsche Illustrationen, an denen mir vor allem die Gesichter gut gefallen haben. Die Kapitel sind angenehm kurz, der Schreibstil flüssig und dennoch kindgerecht verständlich. Obwohl es eigentlich ein Sachbuch ist, werden die Fakten in eine durchgängige, aufregende Story verpackt, die nichts Oberlehrerhaftes an sich hat.
Bemerkenswert finde ich, dass auch die Herstellung dieses Buches unter strengen ökologischen Gesichtspunkten stattgefunden hat. Es liegt zudem gut in der Hand, auch die Papierseiten haben eine stabile Dicke und die Buchstabengröße ist perfekt für Leseanfänger.

Bewertung vom 10.04.2022
Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


ausgezeichnet

Robert Thorogood hat einen wunderbar britischen Krimi geschrieben. Die Handlung ist zwar relativ schnell durchschaubar, dennoch bleibt es spannend, weil drei clevere Frauen interessante Wege finden, der Polizei bei der Ermittlungsarbeit zu helfen. Sie sind mutig und schlau, und jede hat ihren sehr speziellen Charakter. Erst durch die Morde lernen sie einander kennen.
Das Setting ist so absolut englisch, was mir sehr gefällt. Doch besonders bin ich hingerissen von dem feinen Humor, mit denen die Protagonistinnen gezeichnet werden. Lächelnd musste ich manche Passagen doppelt lesen, weil sie mir so gut gefallen haben.
Dieses Buch würde ich auch gerne verfilmt sehen.
Wer Agatha Raisin mag, der wird Mrs. Potts lieben.

Bewertung vom 09.04.2022
Die Sommerschwestern Bd.1
Peetz, Monika

Die Sommerschwestern Bd.1


sehr gut

Die vier Schwestern Doro, Yella, Helen und Amelie haben schon als Teenager ihren Vater bei einem Hollandurlaub durch einen Autounfall verloren. Jetzt, nach 20 Jahren, lädt ihre egozentrische Mutter die ganze Familie an diesem Ferienort zu einem Treffen ein. Sie hat Wichtiges zu verkünden.
Die Familie wird in erster Linie durch die Augen von Yella charakterisiert. Obwohl sie alle sehr liebt, fühlt sie sich ständig in Angriffsposition, weil weder sie noch ihr Lebenspartner eine strahlende Karriere vorweisen können. Vor allem Mutter Henrietta Thalberg hackt gerne auf ihr rum und gibt ungebetene Ratschläge zu allen Lebenslagen. Doch auch die drei Schwestern haben jede ihre Sorgen, die nach und nach offengelegt werden. Zum Schluss ist die Vergangenheit zwar nicht aufgearbeitet, aber vor allem Yella hat einen Weg gefunden, sich mit der Erinnerung abzufinden und stark für ihre Zukunft zu sein.
Die Handlung plätschert vom Anfang bis zum Schluss gleichbleibend vor sich hin. Nach und nach zeichnet sich ein Bild von jeder Frau, aber auch wenn jede sehr individuell erscheint, entsteht von keiner ein bleibender Eindruck. Den Erlebnissen fehlt die Spannung und auch die Tiefe.
Wenn man sich einfach mal so literarisch berieseln lassen möchte, dann ist man mit diesem Buch richtig und für meine Bewertung kommen knapp 4 Lesesterne zusammen.
Die Sprecherin Ilka Teichmüller liest die Hörbuchversion mit angenehmer Stimme und guter Betonung.

Bewertung vom 06.04.2022
Sylter Sünden / Kari Blom Bd.7
Tomasson, Ben Kryst

Sylter Sünden / Kari Blom Bd.7


sehr gut

Es gibt ein Wiedersehen mit Kari, Jonas und den zauberhaften alten Damen, genannt die Häkelmafia. 
Kari ist mal wieder aus Kiel undercover nach Sylt abkommandiert. Während sie im Golfresort als Kellnerin getarnt einen illegalen Waffenhandel aufdecken soll, sind Jonas und seine Kollegen dort zeitgleich als Security bei einer Promi-Hochzeit. Leider können sie den Tod des Bräutigams noch in der Hochzeitsnacht nicht verhindern. Da sich beide Ermittlungen überschneiden, kommen sich Kari und Jonas noch vor der geplanten Hochzeit dienstlich und privat ins Gehege. Ob die Hochzeit überhaupt stattfinden wird? 
Kari jedenfalls erkennt man fast nicht wieder, denn sie ist regelrecht auf Konfrontation aus. Sie nörgelt an Jonas rum, besinnt sich plötzlich auf ihr Bauchgefühl, will Fakten ignorieren und ist absolut nicht kompromissbereit. 
Gegen Ende versteht auch der Leser, warum das so ist.
Ansonsten ist dieser locker leichte Regionalkrimi wie seine Vorgängerbände sehr unterhaltsam. Die alten Damen ermitteln mit gewohntem Charme. Sie können sogar einen Mann mit zwei Häkelnadeln und Haarspray außer Gefecht setzen. Köstlich.
Wenn man jetzt nicht gerade ein Buch mit Tiefgang erwartet, dann ist "Sylter Sünden" die perfekte Lektüre für den Strandkorb.

In der Hörbuchversion konnte mich die Sprecherin Chris Nonnast nicht überzeugen. Sie spricht hölzern und überdeutlich, es fehlt an Lebendigkeit.

Bewertung vom 05.04.2022
Noctis / Oxen Bd.5
Jensen, Jens Henrik

Noctis / Oxen Bd.5


ausgezeichnet

Wieder ein Oxen-Thriller, der absolut hält, was man erwartet.
Selbst traumatisiert soll Oxen anderen Kriegsveteranen -und dadurch auch sich selbst- bei der Bewältigung erlebter Schrecken helfen. Doch auf einmal werden überraschend viele Veteranen hinterrücks ermordet. In diesem Zusammenhang betritt eine neue, interessante, vor allem sehr fähige Protagonistin das Oxen-Umfeld. Es handelt sich um die Polizistin Sally Finnsen, die ihren verschollenen Bruder sucht, ebenfalls ein Veteran. 
Wenn die Handlung zu Beginn noch in normalen Spannungsbahnen verläuft, steigt der Thrill in ungewohnte Höhen, als Oxen in gewohntem Alleingang Unglaubliches entdeckt und auf dem besten Wege ist, selbst zur Kriegsveteranenleiche zu werden.
Ich bin mal wieder begeistert vom Autor, der einen Spannungsmoment an den Nächsten reiht, sodass man als Leser fast vergisst zu atmen. Die Hauptpersonen rund um Oxen empfinde ich als sehr stimmig, allerdings ist seine Person selbst völlig unrealistisch. Kein Mensch kann so kämpfen und derart viel Schmerz aushalten und dann auch noch überleben. Aber das macht ja gerade den Reiz dieser Serie aus. Drum gibts von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2022
1795 / Winge und Cardell ermitteln Bd.3
Natt och Dag, Niklas

1795 / Winge und Cardell ermitteln Bd.3


sehr gut

Bei diesem Buch muss ich zugeben, dass ich mich sehr schwer damit getan habe. Ohne den Klappentext hätte ich wohl kaum in die Handlung hineinfinden können, obwohl ich die beiden Vorgänger auch gelesen habe.
Dennoch bin ich von "1795" fasziniert. Hier wird ein historisches Schweden gezeigt fernab jeglicher Glanzbildchen-Glorifizierung. Man erlebt eine dunkle, schmutzige Stadt, in der zwar Polizei und Stadtknechte für Recht und Ordnung sorgen sollen, doch in Wahrheit regiert das Recht des Stärkeren. Die Schwachen in der Gesellschaft finden nirgendwo Schutz. Im Gegenteil, immer droht ihnen ein elendes Dasein im Arbeitshaus. Fast meint man schon den Geruch der Fäulnis, der über der Stadt liegt, mit der eigenen Nase zu riechen, und mit eigenen Ohren das nächtliche Gegröle der Trunkenbolde zu hören. 
Der Autor ist ein Meister der Sprache. Er macht die Schrecken der Vergangenheit erlebbar, und dabei ist sein Schreibstil von unnachahmlicher Eleganz. Trotz meiner Begeisterung dafür muss ich doch einen Lesestern in der Bewertung abziehen, weil ich den Plot sehr schwer verständlich fand.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2022
Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
Leo, Maxim

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße


ausgezeichnet

Michael Hartung ist ein ehemaliger DDR-Bürger, der auch als Erwachsener seinen Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Ursprünglich war er bei der Bahn angestellt, doch dieser Job und auch alle weiteren Versuche in der Selbstständigkeit waren nicht von Bestand. Seit Jahren ist er Inhaber einer schlecht laufenden Videothek, der Streaming-Dienste zunehmend die Kundschaft abgraben. 
Es naht der 30. Jahrestag der Maueröffnung. Der findige Journalist Landmann entdeckt, dass eben dieser Michael Hartung seinerzeit einen Zug von der DDR in den Westen umgeleitet hat. Eine Sensationsstory bahnt sich an, da spielt es keine Rolle, wie oft Hartung betont, dass die Weichenstellung nur ein unglücklicher Unfall gewesen ist. Hartung wird zum Helden stilisiert. Die "Heldensage" entwickelt eine Eigendynamik, die sich für ihn und noch mehr für Landmann in finanzieller Hinsicht lohnt. Doch der Held zaudert immer mehr, und je mehr er alles hinterfragt, umso größer wird der Druck auf ihn.
Ja, es ist wirklich ein Plot wie ein Schildbürgerstreich. Die Protagonisten sind Menschen wie du und ich, ohne Allüren, sondern mit ganz normalen Alltagsproblemen.
Die Sicht der Westdeutschen auf den Osten wird gewaltig auf die Schippe genommen. Klischees wollen in der breiten Öffentlichkeit bedient werden und schon rollt der Rubel. 
Michael Hartung ist allerdings ein Mann, dem man bei der Mannwerdung zuschauen kann. Wenn er sich noch anfangs genügsam von Tag zu Tag treiben lässt, so endet die Geschichte mit einem Michael Hartung, der sein Leben reflektiert und sich seiner Vergangenheit ehrlich stellt. 
"Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" ist eine leicht erzählte Geschichte, die unter der Oberfläche erstaunlichen Tiefgang verbirgt.

Bewertung vom 31.03.2022
Die Stimme des Wahns / Ackerman & Shirazi Bd.3
Cross, Ethan

Die Stimme des Wahns / Ackerman & Shirazi Bd.3


sehr gut

Leider kenne ich die Vorgängerbände nicht. Für die aktuelle Handlung spielt das keine Rolle, man kommt gut in den Inhalt hinein. Allerdings hätte ich schon gern gewusst wie die Gebrüder Ackermann von ihrem bösartigen Vater erst zur Killermaschine erzogen worden sind, dann aber mit ihren schrecklichen Fähigkeiten in den Staatsdienst treten konnten.
Jetzt geht es jedenfalls darum, dass der hochintelligente Serienkiller Demon nicht wie angenommen inhaftiert ist, sondern er sitzt wie die Spinne im Netz eines großen Killerimperiums. Mit Hilfe eines Neurochirurgen formt er Männer zu willfährigen Erfüllungsgehilfen. Doch sein Ziel sind die Ackermann-Brüder, die er sich einverleiben will.
Einerseits ist die Handlung, wenn man sie mit Vernunft betrachtet, hochgradig hanebüchen, ja eigentlich sogar komplett irre. Dennoch zieht einen die temporeiche Action, geschildert in kurzen, prägnanten Kapiteln mit spannenden Szenenwechseln, direkt in ihren Bann; man fiebert mit Francis, der ja fast schon wie ein Supermann agiert, schmerzfrei und mit Waffen am ganzen Körper. Doch in Demon scheint er seinen Meister gefunden zu haben, oder ist es eine Pattsituation? Das letzte Kapitel birgt noch einiges an Überraschung und macht Vorfreude auf den nächsten Band. So soll es sein bei einer guten Thrillerreihe.

Bewertung vom 28.03.2022
Die Tote im Container / Team Helsinki Bd.1
Ollikainen, A.M.

Die Tote im Container / Team Helsinki Bd.1


sehr gut

Vor dem Landsitz einer Unternehmerfamilie steht morgens plötzlich ein Container, in dem eine ertrunkene afrikanische junge Frau aufgefunden wird. Es dauert seine Zeit, ehe das Ermittlerteam herausfindet, dass es sich hierbei um eine Dozentin aus Namibia handelt, die erst kürzlich eingereist ist. Auch das Unternehmen hat eine unrühmliche Vergangenheit in Namibia, wie in kurzen Episoden eingeblendet wird. Der Firmengründer hat sich dort nach Gutsherrenart ausgetobt und ist mit allem ungestraft davon gekommen. Doch bevor die Zusammenhänge klar werden, geraten noch mehr Personen in höchste Lebensgefahr.
Die meisten skandinavischen Krimis spielen ja in Schweden oder Dänemark. Deswegen war ich recht gespannt auf dieses finnische Buch. Es wird wohl an den Autoren und nicht an Finnland liegen, dass sich meine Begeisterung doch sehr in Grenzen hält. Zu Beginn stürmen viele, eigentlich zu viele Personennamen auf den Leser ein. Bei den Ermittlungen kommt keine rechte Spannung auf. Als Leser hat man schon früh seine Verdachtsmomente und fragt sich, warum die Polizei das Offensichtliche nicht sehen will. Alles mündet in ein actionreiches Finale, bei dem ich leider etwas den Überblick verloren habe. Auch Polizeikommissarin Paula Pihlajal, die das Team leitet, bleibt blass. Es wird eine ominöse Hintergrundstory angerissen, die sich mit ihrer Vergangenheit befasst und die wahrscheinlich in den Folgebänden wieder aufgegriffen wird. Doch dieser Handlungsstrang bleibt viel zu rätselhaft und macht leider auch nicht neugierig auf mehr.
Zusammenfassend möchte ich sagen: die Idee des Buches an sich ist gut, aber die Ausführung könnte besser sein.

Bewertung vom 24.03.2022
Commissario Leone und die Tränen der Madonna
Zannini, Patrizia

Commissario Leone und die Tränen der Madonna


sehr gut

In Rom geht ein unheimlicher Mörder um. Die Opfer: allesamt 22 Jahre alt, strahlend blaue Augen.
Da hat Commissario Enzo Leone eine ordentliche Nuss zu knacken. Sein Ermittlungsteam besteht aus sehr sympathischen, aber auch sehr unterschiedlichen Personen. Vor allem der kleinwüchsige Kollege/Praktikant hat es mir dabei besonders angetan, denn er ist das absolute Computergenie. An die unappetitliche Seite der Polizeiarbeit, wie Obduktionen, muss er sich noch gewöhnen. Alle zusammen kommen sie dem Mörder auf die Spur, auch wenn es für einige quasi Rettung in letzter Minute bedeuten wird.
Als Zugabe gibt es auf der letzten Seite noch das Rezept für ein typisch italienisches Ofengericht. Auch so spiegelt sich viel von der italienischen Seele in dem Krimi wider. Man fühlt sich quasi wie im Italienurlaub.
Als Urlaubslektüre kann ich das Buch gern weiterempfehlen. Es liest sich leicht in einem Rutsch runter, auch wenn man als Leser leider fast schon zu schnell dem Mörder auf die Spur kommt (jedenfalls viel schneller als der Commissario).
Mir hat es etwas an Tiefe gefehlt. Auch die Liebesgeschichte am Rande ist mir etwas zu kitschig. Trotzdem kann ich hier gerne 4 Lesesterne vergeben.