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Buchdoktor
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Deutschland
Über mich: 
Romane, Krimis, Fantasy und Sachbücher zu sozialen und pädagogischen Tehmen interessieren mich.

Bewertungen

Insgesamt 612 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2017
Buchbinden für Einsteiger
Dressel, Gila

Buchbinden für Einsteiger


ausgezeichnet

Sehr anschaulich erklärt und illustriert
Gila Dressel stellt sehr ausführlich Papierarten und Papierqualitäten vor, mit denen sich Bücher und Einbände aller Art selbst herstellen lassen. Sie zeigt Tricks für die Verarbeitung und illustriert ihre Hinweise aussagekräftig. Wir lernen die wichtigsten Buchbinderwerkzeuge kennen, können mit Hilfe ihres Buches aus einem alten Stuhl eine behelfsmäßige Heftlade bauen und Schraubzwingen als Eratz für eine Presse einsetzen. Die Autorin erklärt ein einfaches Lumbeck-Verfahren für eine Klebebindung, Einbände mit sichtbaren Bünden, Ganzleinenbände aus fröhlichen Baumwollstoffen, Papier- und Ledereinbände, geschraubte und geschnürte Bücher. Alle Arbeitsgänge vom Vorstechen der Löcher, über das Heften und Binden sind praxisnah erklärt. Sehr anschaulich wird die Herstellung einer Buchdecke gezeigt. Die Arbeitstechniken sind so erklärt, dass jeder sie auch für andere Arbeiten, wie Sammelmappen mit Verschlussbändern oder Skizzenbücher anwenden kann. Da das Heften eines Buches auf Bänder sehr professionell gezeigt wird, verwundert, dass die Autorin als Leim Alleskleber aus der Tube empfiehlt. Hochwertigen Buchbinderleim können interessierte Buchliebhaber problemlos beschaffen. Dressels Tipps zur Buchreparatur sind ausgesprochen pfiffig - besonders praktisch der Tropfentrick zum sauberen Einstreichen einer einzelnen Buchseite.

"Buchbinden für Einsteiger" erfüllt alle Erwartungen, die der Titel weckt.

Bewertung vom 02.01.2017
Liebe bleibt jung (eBook, ePUB)
Stabrey, Anne

Liebe bleibt jung (eBook, ePUB)


sehr gut

Neue Partnerschaften im Alter
Niemand möchte gern allein alt werden. 2030 wird ein Drittel der deutschen Bevölkerung über 60Jahre alt sein, ein großer Teil davon wird allein leben. Die Suche nach einem neuen Partner hat im Alter ihre Tücken. Mancher fühlt sich nach jahrelanger Ehe immer noch dem ehemaligen Partner verpflichtet, mancher wird trotz einer Vielzahl von Chancen, eine neue Liebe zu finden, enttäuscht. Zahlreiche "junge Alte" nutzen inzwischen das Internet zur Partnersuche. Die Entscheidung, mit Haus oder Wohnung die eigene Selbständigkeit aufzugeben, um eine neue Partnerschaft zu wagen, vermeiden einige ältere Paare durch "Zusammensein und getrennt wohnen". Anne Stabrey, die selbst über 60 ist, hat 13 ausführliche Interviews mit 62- bis 79jährigen aus der Region Berlin-Brandenburg über ihre Lebenssituation, ihre Wünsche an einen Partner und mögliche Enttäuschungen bei der Partnersuche geführt. Sehr bewegend ist der Bericht einer blinden Frau, die selbständig lebt und wegen ihrer Behinderung keinen Partner findet.

Mit einem kurzen Sachteil führt die Autorin ins Thema ein. Ihr Buch ist ansprechend gestaltet und wird durch Zitate Prominenter zum Thema Altern aufgelockert. Stabrey hat ihre Interviewpartner geschickt gewählt; die Interviews übersichtlich strukturiert. Durch die temperamentvolle, offene Art der Interviewten ist das Buch sehr angenehm zu lesen. Bei kontroversen Themen weist die Autorin schnörkellos auf Widersprüche hin und scheut sich nicht, Vertreter extremer Ansichten couragiert in ihre Schranken zu weisen.

Bewertung vom 02.01.2017
Menschen der Geschichte
Schulz-Reiss, Christine

Menschen der Geschichte


sehr gut

Kurze Biografien bedeutender Herrscher
Die Autorin zeigt bedeutende Herrscher in Kurzbiografien von einer persönlichen Seite. In einem kurzen Rätseltext fragt Christine Schulz-Reiss jeweils mit einer wenig bekannten Information nach einer außergewöhnlichen Person, die Geschichte machte. Diese Rätsel löst sie mit einer kurzen Biografie der gesuchten Person auf den folgenden Seiten auf.

Alexander der Große - Gaius Julius Cäsar - Kleopatra VII. - Jesus von Nazareth - Muhammad - Karl der Große - Dschingis Khan - Jeanne d'Arc - Martin Luther - Ludwig XIV. - Friedrich der Große - Maria Theresia - Katharina die Große - George Washington - Thomas Jefferson - Napoleon Bonaparte I. - Abraham Lincoln - Otto von Bismarck - Karl Marx - Bertha von Suttner - Emmeline Pankhurst - Mahatma Gandhi - Wladimir Iljitsch Lenin - Winston Churchill - Adolf Hitler - Konrad Adenauer - Willy Brandt - John F. Kennedy - Martin Luther King jr. - Nelson Mandela - Michail Gorbatschow.

Bewertung vom 02.01.2017
Beckenboden-Power
Franklin, Eric

Beckenboden-Power


sehr gut

Bewegung, Vorstellungskraft und Körperbewusstsein
Der Tänzer und Bewegungspädagoge Eric Franklin hat Elemente des integralen Yoga, Formen des Tanzes und die asiatische Vorstellung von der Lebensenergie Qi zu einer eigenen Trainingsmethode kombiniert. Der Autor will Bewegung, Vorstellungskraft und Körperbewusstsein miteinander verbinden, um Männer und Frauen zu regelmäßigen Beckenboden-Training anzuregen. Voraussetzung für die Stärkung jeder Muskelgruppe ist nach Franklin die Wahrnehmung dieser Muskelgruppe. Mit eingängigen Skizzen unterstützt der Autor die visuelle Vorstellung, indem er die beschriebenen Muskelgruppen und Körperteile jeweils mit einem leicht zu merkenden Gegenstand verknüpft (zum Beispiel einen Papierdrachen mit dem Muskeldreieck zwischen Schambein und Sitzhöckern). Franklin erläutert den Zusammenhang zwischen untrainierter Beckenbodenmuskulatur und Rückenbeschwerden, den Einfluss des Beckenbodens auf Sängerstimmen und warum ein verkrampfter Beckenboden zu Knieproblemen führen wird. Zusätzlich zu den bekannten Beckenbodenübungen am Boden oder auf einem Hocker führt Franklin Übungen mit einem Paar Stoffbälle ein, Übungen im Wasser eines Schwimmbads und visualisierte Bewegungen in Muskeln und Organen.

Franklins Buch ist anders aufgebaut als die üblichen Übungsprogramme für den Beckenboden; er trainiert die Beckenboden-Muskulatur nicht als einzelnen Bereich, sondern betrachtet den Beckenboden als Fundament des gesamten Körpers. Franklins treffende grafische Darstellungen unterstützen regelmäßiges Training, indem sie eine konkrete Vorstellung von der Beckenbodenregion vermitteln. "Beckenboden Power" ist für Übungsleiter, Hebammen und interessierte Laien geeignet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2017
For Boys Only
Forssberg, Manne

For Boys Only


ausgezeichnet

Forssberg schreibt Klartext
Manne Forssberg informiert sachlich über den männlichen und weiblichen Körper und erklärt, wie die Liebe im dritten Jahrtausend funktioniert. Seine eigene Pubertät liegt noch nicht lange zurück. Sehr direkt beschreibt er eigene Erfahrungen und Gefühle auf dem Weg vom Cliquen-Mitglied zum Partner in einer Zweierbeziehung. Forssberg will seine jugendlichen Leser in ihrer Entwicklung zum mündigen, rücksichtsvollen Partner unterstützen. In einem eigenen Kapitel setzt er sich kritisch mit dem Pseudo-Wissen auseinander, das durch Pornographie und in einigen Medien vermittelt wird. Ebenso viel Raum nehmen jeweils seine Analyse der männlichen Rolle, des Verhältnisses zwischen Männern und Frauen in unserer Gesellschaft und das Thema Homosexualität ein. Sachkapitel, Rückblicke auf eigene Erlebnisse des Autors und Meinungen verschiedener Jugendlicher reihen sich locker aneinander. Das Buch regt an, darin herum zu schmökern. Es enthält eine ausführliche Liste mit Beratungsstellen und weiteren Informationsquellen im Internet.

Der Autor zeigt besonderes Einfühlungsvermögen in seine Zielgruppe, trifft ihren Ton und fasst sich kurz.

Bewertung vom 02.01.2017
Frauenkörper, Frauenweisheit
Northrup, Christiane

Frauenkörper, Frauenweisheit


ausgezeichnet

Krankheit als Chance zur Veränderung
Als Christine Northrup ihre Tätigkeit als Gynäkologin an einer amerikanischen Klink begann, war klar, dass von ihr 60 Arbeitsstunden in der Woche erwartet wurden. Sechs Wochen nach der Geburt ihrer ersten Tochter nahm sie dieses Arbeits-Pensum als stillende Mutter wieder auf. Eine kritische Bestandssaufnahme des Raubbaus an ihrer Gesundheit und die Beobachtungen an ihren Patientinnen führten schließlich dazu, dass Northrup ihre klinische Tätigkeit beendete, mit Kolleginnen eine ganzheitlich orientierte Gemeinschaftspraxis eröffnete und einen Gesundheits-Info-Brief herausgab. Northrups berufliche und persönliche Erfahrungen fließen in ihr umfangreiches Frauen-Gesundheitsbuch ein. Sie erläutert ausführlich und ausgewogen alle Fragen um Menstruation, Schwangerschaft, Geburt, Stillzeit und das weibliche Klimakterium. Die Entstehung von Krankheiten führt die Autorin auf die persönliche Lebensführung, besonders die Ernährung, teils unbewusste persönliche Einstellungen und so genannte Co-Abhängigkeiten zurück. Ohne grundlegende Änderung der eigenen Einstellung und des eigenen Selbstwertgefühls sei eine Heilung oft nicht möglich. Northrup nimmt ihre Patientinnen und ihre Leserinnen ernst, denkt in Zusammenhängen, informiert umfassend und empfiehlt bewährte Hausmittel. Zahlreiche Erfahrungsberichte ihrer Patientinnen zeigen sowohl Erfolge durch Verhaltensänderungen als auch durch traditionelle Behandlungsmethoden.

Selbst wer sich zur Zeit völlig gesund und ausgeglichen fühlt, liest Northrups Buch mit Gewinn. Es bietet Gelegenheit zu einer Bestandsaufnahme des eigenen Lebens und zu einer veränderten Sicht auf die Erfahrungen der Generation unserer Mütter und unserer Töchter. Mit Northrups Wechseljahresbuch gibt es wenige Überschneidungen. Beide Titel sind absolut lohnenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2017
Frau ohne Kind
Roggenkamp, Viola

Frau ohne Kind


ausgezeichnet

Kritisches und Mütterliches beim Festmahl mit Rapunzel
Die Journalistin Viola Roggenkamp lud zwölf Frauen zwischen 31 und 53 Jahren zu einem üppigen Menü in ihre Küche, um mit ihnen über ihre gemeinsame Kinderlosigkeit zu sprechen. So verschieden die Frauen sind, allen ist gemeinsam, dass sie einen qualifizierten Beruf haben, an dem sie sehr hängen. Beschreibungen der Völlerei am Küchentisch wechseln mit denen engagierter Diskussionen und Einzelbeiträgen der Besucherinnen ab. Die Gründe für die bewusst gewählte Kinderlosigkeit aller Frauen in der Runde sind nicht überraschend: es gibt zu wenig nette Typen; Er will nicht und Sie leidet darunter; verschiedenste Zufälle oder ambivalente Gefühle zur Mutterschaft. Der Parität halber hat eine der Frauen ein ausführliches Gespräch mit einem Nachbarn geführt, der sich zu seiner Kinderlosigkeit und seiner sozialen Vaterschaft gegenüber Jugendlichen äußert, die er beruflich betreut. Sehr deutlich wird in Roggenkamps Bestandaufnahme, wie leicht Mütter und Nichtmütter sich gegenseitig abwerten und wie schnell das auch Großmütter und Nichtgroßmütter tun. Auch Feministinnen pflegen ihre kleinen Klischees: klar, dass eine Frau, die einen Kinderwagen schiebt, nicht zusätzlich auch noch kompetent in anderen Fragen sein kann. Eine Teilnehmerin gibt einen treffenden Rückblick auf die Geschichte der Frauen-Berufstätigkeit seit 1900 und auf spezielle Bosheiten des (inzwischen reformierten) deutschen Eherechts. Eine andere spricht über den Kinderwunsch von Frauenpaaren. Die sehr persönlichen und sehr offenen Stellungnahmen überzeugen durch Mütterlichkeit und Einfühlungsvermögen. Roggenkamps Schlemmerinnen sind sich einig: ein frauenfeindliches Land ist konsequent auch kinderfeindlich. Die derzeitige Situation von Frauen und Müttern in Deutschland und die zukünftige Bevölkerungsentwicklung werden in eingeschobenen Info-Kästen mit Zahlen und treffenden Zitaten belegt. Obwohl Roggenkamps Tafelrunde die Situation kinderloser Frauen thematisiert, ist ihr Buch (gerade deshalb oder trotzdem?) ein elegant formulierter Text über die Mutterschaft. Am Ende der Lektüre drängt sich die indianische Weisheit auf: Urteile erst dann über eine andere Person, nachdem du einen halben Mond in ihren Schuhen gegangen bist.

Bewertung vom 02.01.2017
Die Kunst, freundlich Konflikte zu lösen
Baum, Tanja

Die Kunst, freundlich Konflikte zu lösen


sehr gut

Konfliktlösung - ein Balanceakt zwischen Höflichkeit und Entschlossenheit
Wenn eine Kundin die Qualität einer Ware kritisiert und die Verkäuferin auf die Beschwerde schnippisch reagiert, sind beide verärgert und das Problem ist immer noch nicht gelöst. Mit Beispielen aus ihrer Perspektive als Kundin stellt Tanja Baum typische Alltagskonflikte vor, die dann eskalieren, wenn unsachliche Aussagen den anderen empören, wenn jemand sich angegriffen oder in die Opferrolle gedrängt fühlt. Die Autorin beschreibt, wie unser Verhalten durch erlernte Normen, das eigene Harmoniebedürfnis und Stress beeinflusst wird. Sie zeigt den wichtigen Unterschied zwischen der Sachebene und der persönlichen Ebene in Diskussionen auf. Die Personaltrainerin stellt in ihrem Ratgeber Situationen am Arbeitsplatz dar, in denen von einem Kollegen erwartet wird, dass er als Moderator den Konflikt aus der Welt schafft. Doch exakte Analyse und Moderation klären die Situation, sie ändern noch nichts. Ausführlich werden Konflikte in Teams und Gruppen beschrieben. Als Reaktion auf Kritik scheint oft nur Kampf oder Flucht möglich, den sachlichen Umgang mit persönlichen Angriffen müssen wir erst noch lernen. Da das nicht von heute auf morgen geht, gibt es im Anhang ein Trainings-Programm für neue Strategien der Konfliktlösung. Die Leser können ihre Situation beschreiben und analysieren, Strategien erproben und ihren Nutzen bewerten. Tanja Baum setzt bei der Konfliktlösung auf angemessene, akzeptierende Sprache und die Fähigkeit, sich in den Diskussionspartner hinein zu versetzen. Ihre Tipps sind deshalb vor allem für Situationen geeignet, in denen es um den höflichen Umgang mit unzufriedenen Kunden geht. Für chronische Konflikte am Arbeitsplatz, die durch organisatorische Mängel oder Führungsschwäche verstärkt werden, sollte man von ihrem Buch keine Wunder erwarten.

Bewertung vom 02.01.2017
Philosophie
Schulz-Reiss, Christine

Philosophie


ausgezeichnet

Einstieg in die Philosophie für jedes Alter
Vor 2500 Jahren fragten sich die ersten Denker, woraus die Welt gemacht ist. In unserem Jahrtausend sind Technologien wie das Klonen ethisch zu bewerten. Die Journalistin Christina Schulz-Reiss hat das Thema Philosophie, die Liebe zur Weisheit, für jugendliche und erwachsene Leser in handliche Häppchen zerlegt. Je nach Lust und Laune können die maximal zwei Seiten langen Kapitel in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Jedes Kapitel baut auf einem Beispiel aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen auf. Wir lernen die Religionsstifter Buddha, Muhammad und Jesus Christus kennen, erfahren, dass arabische Philosophen Anlass waren, Aristoteles und Platons Werke aus dem Griechischen ins Lateinische zu übersetzen, und finden heraus, was der Keks mit dem gleichnamigen Philosophen zu tun hat. Auch Denkerinnen von Theano, der Gattin des Pythagoras, bis zu de Beauvoir sind vertreten. Das Personenregister bietet mehr als 50 Kurzbiografien der im Buch portraitierte Philosophen von Anaximander bis Zenon. Mit Hilfe des umfangreichen Stichwortverzeichnisses kann das Buch auch als Nachschlagewerk benutzt werden.