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Benutzername: 
Manja Teichner
Wohnort: 
Krefeld
Über mich: 
mein Blog: http://manjasbuchregal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1027 Bewertungen
Bewertung vom 16.12.2013
Love Train / Rebella Bd.9
Lankers, Katrin

Love Train / Rebella Bd.9


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Vier Wochen Interrail! Was wie ein tolles Abenteuer klingt, ist für Lena der größtmögliche Albtraum. Denn sie muss ausgerechnet ihre zickige Schwester Juli auf diese Reise begleiten, nachdem sich deren beste Freundin das Bein gebrochen hat. Für Lena gibt es nur einen einzigen Grund mitzufahren: Sie will es zum Abschiedskonzert ihrer Lieblingsband nach Barcelona schaffen. Dafür nimmt sie nicht nur Julis Launen in Kauf, sondern stellt sich auch den Tücken der Tour. Als die beiden Schwestern allerdings auf Tobias und Felix treffen, wird die Reise zu einer rasanten Achterbahnfahrt der Gefühle: Die Mädchen gehen mit den zwei Jungs eine heiße Wette ein und liefern sich ein Rennen durch ganz Europa. Und schon bald schlagen sämtliche Herzen höher …
(Quelle: Coppenrath)

Meine Meinung:
Eigentlich wollte Lena ihre Sommerferien in einer Hängematte verbringen, dabei lesen und es sich einfach gut gehen lassen. Doch es kommt ganz anders. Sie begleitet stattdessen ihre ältere Schwester Juli für 4 Wochen via Interrail quer durch Europa. Zwar könnte sie sich so ihre Lieblingsband in Barcelona anschauen, aber ist es das wirklich wert?
Bereits im Zug lernt Juli 2 Jungs kennen, doch das steigert Lenas Laune nicht besonders. Vor allem auch weil sie die Jungs von nun an häufiger treffen werden.
Denn Tobias und Felix bringen nicht nur die Reise der Mädchen durcheinander, sondern auch deren Gefühle …

Das Jugendbuch „Love Train“ stammt von der Autorin Katrin Lankers. Mit ihrem Buch weckt die Autorin beim Leser das Fernweh und holt gleichzeitig den Sommer nochmal zurück.

Die beiden Schwestern Lena und Juli sind sehr unterschiedlich.
Lena ist 16 Jahre alt und liebt die Musik eines ganz bestimmten Boyband. Sie plant Dinge gerne länger im Voraus und gegenüber Neuem ist sie eher skeptisch und vorsichtig.
Juli ist 18 Jahre alt, also 2 Jahre älter als Lena, und hat gerade erst ihr Abitur bestanden. Sie ist lebenslustig, offen und sehr abenteuerlustig.
Diese Unterschiede führen dazu, dass es zwischen den Schwestern des Öfteren richtig knallt aber ich denke das gehört einfach dazu.

Neben den beiden Mädchen tauchen im Verlauf die Jungs Tobias und Felix auf.
Während ich Felix als sehr sympathisch und freundlich empfand mochte ich Tobias weniger leiden. Die beiden stellen die Reise von Lena und Juli gehörig auf den Kopf.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig. Man fliegt quasi durch die Seiten während Lena und Juli Europa unsicher machen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Lena in der Ich-Perspektive. So baut man als Leser eine recht gute Bindung zu ihr auf.
Die Handlung selber ist interessant gestaltet. Katrin Lankers hat alles gut recherchiert und bietet dem Leser zu den einzelnen Stationen der Reise interessante Fakten und Sightseeing Tipps. In jeder Stadt gibt es zudem Aufgaben, welche teilweise ziemlich kniffelig sind. So ist auch Spannung vorhanden, genauso wie eine süße Lovestory hier nicht fehlt.

Fazit:
„Love Train“ von Katrin Lankers ist ein wundervoller Roman für Jugendliche, der den Sommer zurückholt und das Fernweh weckt.
Sympathische Charaktere und eine interessant gestaltete Handlung mit einer süßen Lovestory wissen hier zu überzeugen.
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.12.2013
Der Bilderwächter / Erdbeerpflücker-Thriller Bd.6
Feth, Monika

Der Bilderwächter / Erdbeerpflücker-Thriller Bd.6


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Zwei Jahre lang hat Jettes Freundin Ilka den Nachlass ihres berühmten Bruders nicht angerührt. Als sie nun das erste Mal die Bilder von Ruben in Augenschein nimmt, ist es, als hätte sie die Büchse der Pandora geöffnet. Ein Mitarbeiter von Rubens Nachlassverwalter wird tot aufgefunden und ein unglaublicher Medienrummel bricht über Ilka herein. Jette und Merle ermitteln im Wettlauf gegen die Zeit, denn auch Ilka scheint in großer Gefahr zu sein ...
(Quelle: cbt)

Meine Meinung:
Ilka möchte wieder Normalität in ihr Leben hineinbringen. Sie studiert nun Kunst in Düsseldorf. Den Nachlass ihres Bruders Ruben hat sie längere Zeit nicht angerührt. Da meldet sich plötzlich der Nachlassverwalter bei ihr, Ilka soll mit ihm in Kontakt treten, denn er möchte den Nachlass öffentlich machen. Dies wiederum möchte aber Ilka nicht.
Als ein Mitarbeiter des Nachlassverwalters dann tot aufgefunden wird bricht ein Medienrummel über Ilka herein. Mit ihren Freunden Jette und Merle beginnt Ilka nachzuforschen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Dabei bemerken sie allerdings nicht, dass auch sie in Gefahr schwebt …

Der Jugendthriller „Der Bilderwächter“ stammt aus der Feder der Autorin Monika Feth. Das Buch ist Teil einer Reihe, wobei jedes Buch in sich abgeschlossen ist und man so alle unabhängig voneinander lesen kann. Ich kenne die Vorgängerteile nicht, allerdings liegt „Spiegelschatten“ noch bei mir auf dem SuB. Wohl nicht mehr lange.

Die Charaktere des Buches haben mir alle wirklich sehr gut gefallen.
Ilka studiert in Düsseldorf Kunst und versucht ihr Leben neu zu ordnen. Ihr Bruder ist tot und nun soll der Nachlass eröffnet werden. Sie weigert sich aber, da es schmerzhaft für sie ist. Ich mochte Ilka während des Lesens eigentlich ganz gerne.
Jette ist ein ebenfalls sehr sympathisches Mädchen. Sie ist einfühlsam aber auch etwas stürmisch. Und sie denkt nach bevor sie handelt.
Auch die anderen Charaktere, Freunde, Mina, Luke, Mike und Merle wirken authentisch und sind facettenreich gestaltet. Die Freundschaft zwischen den Jugendlichen ist wunderbar.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und fesselnd.
Es gibt verschiedene Perspektiven und somit auch Handlungsstränge. Diese laufen nebeneinander und werden dann miteinander verbunden und ergeben ein stimmiges Ganzes.
Die Handlung selber ist spannend gehalten. Der Thriller ist jetzt aber nicht blutig, nein es geht eher um das was sich zwischen den Charakteren abspielt. Das Erzähltempo ist recht rasant und es kommt keine Langeweile auf.

Am Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse. Ich empfand das abgeschlossene Ende dann allerdings ein wenig zu abrupt.

Fazit:
„Der Bilderwächter“ von Monika Feth ist ein wirklich toller Jugendthriller.
Authentische Charaktere und eine unblutige und dennoch spannende Handlung konnten mich, wenn man vom etwas schnellen Ende absieht, fesseln.
Durchaus lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2013
Die Träumerin / The Bone Season Bd.1
Shannon, Samantha

Die Träumerin / The Bone Season Bd.1


ausgezeichnet

Paige lebt im London im Jahre 2059. Sie ist eine Seherin, widernatürlich und wird somit auch von der Regierung gejagt. Ihr Vater weiß nichts von den Fähigkeiten seiner Tochter. Sie hat sich im Untergrund der Gruppe von Jaxon Hall angeschlossen.
Eines Tages als Paige ihren Vater besuchen möchte wird sie von Wachen in der Bahn entdeckt. Um zu flüchten bleibt ihr nichts anderes übrig als einen Wachmann zu töten und den andere schwer zu verletzen. Doch sie hat Spuren hinterlassen und so wird Paige wenig später gefunden, mit Drogen betäubt und gefangen genommen.
Als sie wieder aufwacht befindet sie sich mit vielen anderen Sehern in einer ihr fremden Stadt. Diese wird von den Rephaim geführt, fremde Wesen, denen sie nun dienen sollen. Paiges Wächter hatte bisher noch nei einen Menschen und er scheint außerdem irgendwie anders zu sein als die übrigen Rephaim. Seine Gedanken bleiben für Paige verschlossen.
Kann sie ihm wirklich dienen?

Der Roman „The Bone Season – die Träumerin“ stammt aus der Feder der Autorin Samantha Shannon. Es ist das Debütwerk der Autorin und gleichzeitig auch der Auftakt zur „The Bone Season“ – Reihe, einer Reihe die eine Mischung aus Fantasy- und Dystopie vereint.

Paige ist eine wirklich sehr starke authentische Protagonistin. Sie ist sehr willensstark und möchte um jeden Preis überleben. Paige ist eine Seherin, eine Widernatürliche. Ihr Vater weiß nichts davon. Sie hat sich der Truppe von Jaxon Hall angeschlossen. Paiges Art zu reden wie ihr der Mund gewachsen ist macht sie wirklich sehr sympathisch und man fiebert mit ihr mit.
Jaxon Hall ist ein interessanter Charakter. Er ist einer der Denkerfürsten, nennt Sieben Siegel sein Eigen und somit ist er wohl sogar der stärkste und mächtigste unter ihnen. Einerseits ist Jaxon skrupellos und knallhart, auf der anderen Seite aber verteidigt und beschützt er seine Truppe stets.
Arcturius ist ein Rephait. Er ist unnahbar, von großer Gestalt und ziemlich düster. Er ist Paiges Wächter und bringt sie nicht selten bis an ihre Grenzen, da er kein Erbarmen kennt. Außerdem ist er der Geliebte der Nashira, was ihn zu Paiges Feind macht.

Neben den Genannten gibt es noch viele weitere Charaktere. Sie sind ebenfalls vielseitig und interessant. Jeder von ihnen hat Persönlichkeit und einen festen Platz im Geschehen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lebhaft. Sie beschreibt die Szenen sehr bildhaft, man kann sich beispielsweise die geschaffene Welt, das London der Zukunft, sehr gut vorstellen.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Paige in der Ich-Perspektive. So ist man als Leser immer hautnah dran und erlebt alles was Paige erlebt direkt mit.
Die Handlung selber ist von Beginn an spannend. Es ist ein sehr interessantes Thema, neuartig und kreativ und phantasievoll umgesetzt. Die Spannungskurve steigert sich immer mehr, je weiter man im Buch vorankommt. Es passiert sehr viel und zu keiner Zeit wird auch nur annähernd langweilig. Eher im Gegenteil, Samantha Shannon hat Wendungen und Überraschungen eingebaut, die das geschehen abwechslungsreich gestalten. Die Atmosphäre ist recht düster und außergewöhnlich.
Es ist aber nicht nur spannend, auch Gefühle haben im Buch ihren Platz, wenn auch eher untergeordnet.

Das Ende ist teilweise abgeschlossen. Es gibt aber auch offen gebliebene Dinge und Fragen, die neugierig auf den zweiten Teil machen.

Fazit:
„The Bone Season – Die Träumerin“ von Samantha Shannon ist ein grandioses Debüt und ein mehr als gelungener Auftakt der „The Bone Season“ – Reihe.
Facettenreiche Charaktere, ein bildhafter Stil und eine Handlung die spannend und neuartig ist machen das Buch wirklich zu einem „Must Read“!
Ein absolutes Lesehighlight! Unbedingt lesen!

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2013
Wo Schneeflocken glitzern
Constable, Cathryn

Wo Schneeflocken glitzern


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Sophie ist überglücklich. Ihre Internatsklasse macht einen Schulausflug nach Russland. Dafür fälscht sie sogar die Unterschrift ihres Vormunds. Endlich wird sie das Land sehen, von dem sie schon ihr Leben lang träumt! Als aber ihre russische Betreuerin plötzlich aus dem Zug verschwindet, sind Sophie und ihre beiden Freundinnen auf sich allein gestellt, inmitten einer einsamen, tief verschneiten Winterlandschaft und ohne Verbindung zur Außenwelt. Doch Prinzessin Volkonskaja nimmt sie in ihrem Palast auf. Auch wenn Sophie rätselhaft ist, wieso sie die Mädchen bereits erwartet hat …
(Quelle: Chicken House)

Meine Meinung:
Sophie lebt in einem Internat. Als ihre Klasse einen Schulausflug nach Russland macht ist sie überglücklich. Dort wollte sie schon immer mal hin. Doch die Freude verfliegt recht schnell und es kommt alles ganz anders.
Ganz plötzlich verschwindet die russische Betreuung aus dem Zug und Sophie und ihre beiden Freundinnen stehen alleine da. Sie finden sich in einer wunderschönen aber auch sehr einsamen Schneelandschaft wieder. Bis sie Volkonskaja, der Prinzessin des Winterpalastes, gegenüber stehen. Sie nimmt die Mädchen mit in den Palast.
Doch irgendwie ist etwas merkwürdig, es scheint als hätte sie die Mädchen bereits erwartet …

Das Jugendbuch „Wo Schneeflocken glitzern“ stammt von der Autorin Cathryn Constable. Es ähnelt einem wunderbaren Wintermärchen für junge Leser bis ca. 14 Jahre.

Die Protagonistin Sophie ist 13 Jahre alt. Zu Beginn wirkt sie jedoch nicht so, sondern redet und agiert beinahe wie eine 16-jährige. Das ändert sich aber leider. Als sie gemeinsam mit ihren Freundinnen in den Palast kommt wird aus dem recht reifen Mädchen ein naives kleines, beinahe schon hilfloses Kind. Sie lässt sich rumschubsen. Außerdem braucht Sophie sehr lange um einige Dinge wirklich zu begreifen.
Ihre Freundinnen Marianne, die klug ist und eine Brille trägt, und Delphine, ein schönes aber ziemlich arrogantes Mädchen, ergänzen Sophie sehr gut. Die drei bilden ein recht gutes Gespann.
Prinzessin Volkonskaja, die Prinzessin des Winterpalasts, war mir weniger sympathisch. Mit ihrer recht arrogantes Art und Weise hatte ich so einige Probleme.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut lesbar. Im Text findet sich auch das ein oder andere russische Wort. Dies hat aber beim Lesen kaum gestört.
Die Handlung wirkt geheimnisvoll und so baut sich recht schnell eine unterschwellige Spannung auf. Man fiebert als Leser richtig mit und möchte die Geheimnisse ebenso lösen. Die vorherrschende Atmosphäre ist recht düster und die gewählte Kulisse ist wirklich schön beschrieben, man kann es sich sehr gut vorstellen.

Das Ende kam für mich recht überraschend. Es ist abgeschlossen, alle wichtigen Fragen werden zufriedenstellend beantwortet.

Fazit:
„Wo Schneeflocken glitzern“ von Cathryn Constable ist ein schönes Jugendbuch für junge Leser bis zu einem Alter von ca. 14 Jahren.
Die sehr gut beschriebene Kulisse, eine mysteriöse Atmosphäre und eine recht spannende Handlung haben mir angenehme unterhaltsame Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

Bewertung vom 13.12.2013
Sheila Levine ist tot und lebt in New York
Parent, Gail

Sheila Levine ist tot und lebt in New York


weniger gut

Meine Meinung:
New York in den 70-iger Jahren.
Hier lebt Sheila Levine. Und sie hat einen Plan. Sie möchte einen kreativen Job, eine hippe schicke Wohnung und einen attraktiven Mann.
Wenn es nach ihrer Mutter gehen würde, dann hätte Sheila einen Job als Lehrerin, eine sichere Wohnung und einen jüdischen Mann an ihrer Seite.
Doch weder das eine, noch das andere klappt. Und so entschließt sich Sheila etwas zu ändern. Sie plant ihren eigenen Tod vorzutäuschen und möchte einen Abschiedsbrief schreiben, in dem sie mit allen abrechnet …

Der Roman „Sheila Levin ist tot und lebt in New York“ stammt von der Autorin Gail Parent. Er wurde im Jahr 1972 erstmals in den USA veröffentlicht, nun ist er auch in Deutsch zu haben.
Der Klappentext versprach hier eine amüsante Geschichte, doch leider kam alles ganz anders.

Die Protagonistin Sheila Levine ist 40 Jahre alt und ich hatte so einige Probleme mit ihr. Sie wirkt sehr unselbstständig, naiv wie ein Kleinkind und so verhält sie sich auch die meiste Zeit. Sheila möchte nach ihrem Collegeabschluss hoch hinaus. Doch das klappt nicht so wirklich, sie wohnt mit einer Mitbewohnerin in der Wohnung, der Job ist auch nicht ganz so toll wie erhofft und einen Mann findet sie auch nicht. Immer wieder bemitleidet sich Sheila selber, sie ist das Opfer, alle anderen sind schuld. Okay, sie bekommt ständig irgendwoher Druck aber trotzdem kann man doch erwachsen werden. Mir jedenfalls wurde ihr Selbstmitleid und Gejammer sehr schnell zu viel.

Der Schreibstil der Autorin ist zu Beginn wirklich herrlich amüsant, sarkastisch und ironisch. Es machte total Spaß das Buch anzufangen. Doch leider folgte recht schnell Ernüchterung. Es wirkt alles eintönig, manchmal sogar richtig gehend altbacken. Erst zum Ende hin blitzte der tolle Stil vom Anfang nochmal kurz auf.
Die Geschichte selber beginnt klasse. Doch irgendwie kommt die Autorin nicht von der Stelle. Die Handlung plätschert nur so dahin. Es gibt zwar immer wieder Dinge, die Sheila das Leben schwer machen aber nach ein paar Seiten verliert man die Lust darüber zu lesen, da es immer wieder das Gleiche ist.
Dabei finde ich die Idee einen Roman als Abschiedsbrief zu schreibe wirklich toll. Es ist mal etwas Neues, das ich in dieser Form noch nicht gelesen habe.

Das Ende in Form des Epilogs hat mir wiederum gefallen. Er schließt das Buch mit Würde ab.

Fazit:
„Sheila Levine ist tot und lebt in New York“ von Gail Parent ist ein Roman, der komplett anders ist als erwartet.
Die tolle Idee der Form eines Abschiedsbriefs kann die leider sehr naive Protagonistin und die zähe dahin plätschernde Handlung nicht ausgleichen.
Sehr schade!

Bewertung vom 12.12.2013
Die Liebesnachricht
Ernestam, Maria

Die Liebesnachricht


gut

Meine Meinung:
Mariannas Vater wurde ermordet, auf einem Karusellpferd. Marianna war zu dem Zeitpunkt 11 Jahre alt.
Mehr als 30 Jahre später verfolgt sie der Tod ihres Vaters noch immer. Sie lebt noch in dem kleinen Ort und verkauft dort Spielzeug.
Eines Tages zieht Amnon Goldstein in den Ort. Er möchte ein Buch über den Bewohner schreiben, der seinen Vater damals im 2. Weltkrieg aufgenommen hatte, als es fremdenfeindliche Übergriffe auf ihn gab. Amnons Familie sind Juden. Da geschehen plötzlich merkwürdige Dinge im Ort und Amnon gerät unter Verdacht. Nur Marianna hält zu ihm, vertraut ihm. Die beiden erfahren, dass sie beide Väter haben, die fremdenfeindliches Leid erfahren haben und so miteinander verbunden sind.
Können Marianna und Amnon so vielleicht auch den ungeklärten Mord an Mariannas Vater aufklären?

Der Roman „Die Liebesnachricht“ stammt aus der der Feder der Autorin Maria Ernestam. Sie hat bereits andere Bücher veröffentlicht, für mich jedoch war dies das erste Buch von ihr.

Die Protagonistin Marianna hat den Tod ihres Vaters nie verwunden. Er lässt sie einfach nicht los. Sie ist die älteste von insgesamt 3 Schwestern, die ein gutes Verhältnis zueinander haben. Marianna ist verheiratet mit Victor und die beiden haben eine gemeinsame Tochter Teresa. Zurzeit ist Victor mit den Kind in den USA, um die Ehe von Marianna und Victor ist es nicht sonderlich gut bestellt.
Amnon Goldstein ist extra aus den USA nach Schweden gereist. Er möchte über die Vergangenheit recherchieren. Amnon ist Jude. Er wirkt während des gesamten Buches recht mysteriös und geheimnisvoll.

Neben den beiden genannte Charakteren gibt es noch viele weitere. Beispielsweise Mariannas Schwestern Elena, die Bäckerin, und Karolina, die Künstlerin. Und Jan, der mir aber nicht so sonderlich sympathisch war, da ich nicht wirklich schlau aus ihm wurde.
Außerdem spricht die Autorin noch eine Vielzahl von Personen an, allerdings bleiben diese sehr blass, wie Torsten oder auch Lisbeth.

Der Schreibstil der Autorin war für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Es gibt teilweise extrem Sprünge in der Handlung, da musste ich mich erst mal zurecht finden. Das hat den Lesefluss leider ziemlich gestört.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Marianna in der Ich-Perspektive. Man bekommt so einen recht guten Bezug zu ihr.
Die Handlung beginnt mit dem Prolog, in dem das Ereignis geschildert wird als Marianna 11 Jahre alt war. Dann gibt es einen großen Zeitsprung und das eigentliche Geschehen beginnt. Allerdings hat mich dieses nicht wirklich gepackt. Es wirkt oft sehr zäh und langatmig. Man muss sich bei den vielen Personen erst mal zurecht finden. Zwar erfährt man auch Hintergründe aber diese dann zuzuordnen war teilweise richtig schwer. Spannung ist im Roman nur mäßig vorhanden. Wenn man denkt jetzt geht es aufwärts, wird man recht schnell wieder auf den Boden zurück geholt. Es ist ein stetiges Auf und Ab.

Das ende ist ziemlich offen. Es beantwortet zwar alles Wichtiges aber manche Dinge bleiben dann doch dem Leser überlassen wie es weitergehen könnte.

Fazit:
„Die Liebesnachricht“ von Maria Ernestam ist ein durchwachsener Roman.
Die Charaktere sind zwar gut dargestellt aber die recht langgezogene Handlung mit dem stetigen Auf und Ab an Spannung konnte mich dann leider nicht wirklich überzeugen.
Schade, ich hatte mir mehr erhofft!

Bewertung vom 11.12.2013
Speechless - [Sprachlos]
Harrington, Hannah

Speechless - [Sprachlos]


ausgezeichnet

Chelsea ist beliebt und die beste Freundin von Kristin. Die beiden tratschen und verbreiten Gerüchte und fühlen sich gut dabei. Es macht ihnen nichts aus das sie Menschen damit vor den Kopf stoßen.
Dann an Silvester erwischt Chelsea auf der Toilette ihren Mitschüler Noah in flagranti. Aber nicht mit einem Mädchen, nein Noah ist schwul und ein Junge ist bei ihm. Chelsea kann diese Entdeckung nicht für sich behalten und erzählt es Kristin so laut das es die ganze Clique mitbekommt. Mit fatalen Folgen, wie Chelsea am nächsten Tag erfährt. Noah wurde ins Krankenhaus geprügelt, von Warren und Joey. Chelsea ist schockiert, ihr schlechtes Gewissen nagt an ihr. Sie versucht es zu bessern, geht zur Polizei und erzählt denen was sie weiß. Von da an machen ihr „ihre Freunde“ das Leben zur Hölle.
Doch damit nicht genug, Chelsea will etwas ändern, will nicht immer alles nur rumtratschen, sondern auch mal die Klappe halten. Sie legt ein Schweigegelübte ab.
Doch kann sich so wirklich alles bessern? Wird sich ihr Leben nun ändern?

Das Jugendbuch „Speechless“ stammt von der Autorin Hannah Harrington. Es ist das erste Buch der Autorin das im Mira Taschenbuchverlag unter dem Label „Darkiss“ erschienen ist.

Die Protagonistin Chelsea ist zu Beginn eine eher schwierige Person. Auf meiner Sympathieskala stand sie sehr weit unten, da ich ihre oberflächliche Art nicht so wirklich mochte. Sie und ihre beste Freundin Kristin tratschen für ihr Leben gerne. Ob sie anderen damit schaden ist ihnen egal. Dann aber nach den Geschehnissen auf der Silvesterparty und den Folgen daraus bemerkt man als Leser wie Chelsea beginnt sich zu wandeln. Dieser Prozess vollzieht sich nach und nach und je mehr Chelsea sich änder, desto mehr mochte ich sie. Sie hat mein Leserherz Stück für Stück erobert, wurde mir immer sympathischer. Sie zeigt verschiedene Seiten und man merkt auch ganz tief im Inneren ist Chelsea ein guter liebenswerter Mensch.
Chelseas sogenannte „Freunde“ haben mir gar nicht zugesagt. Ich empfand sie als schrecklich, so jemanden braucht man nicht wirklich.
Aber es gibt auch noch weitere tolle Personen im Buch. So zum Beispiel Sam. Er hat eine so warmherzige und humorvolle Art an sich. Oder auch Andy und sein Team vom Diner. Das sind einfach nur klasse Typen, wahre Freunde auf die man zählen kann. Sie sind eine Bereicherung für diesen Roman.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig. Sie hat es geschafft mich von der ersten Seite an mitzureißen, ein Aufhören war erst am Ende des Buches möglich.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Chelsea in der Ich-Perspektive. Man lernt sie so kennen, ihre anfänglichen Fehler und wird Zeuge ihrer Wandlung. Ihre Gefühle und Gedanken sind für den Leser zugänglich und es war beeindruckend für mich zu lesen welch inneren Monolog Chelsea mit sich führte.
Die Handlung selber ist ernsthaft. Sie beinhaltet Themen wie Mobbing, Ausgrenzung und Homosexualität. Sie regt zum Nachdenken, zum Mitdenken an. Aber es gibt auch Passagen die mich zum Schmunzeln gebracht haben und es gibt auch Platz für Romantik, wenn auch nur am Rande.

Am Ende des Buches befinden sich ein paar Fragen. Diese dienen dazu das man sich auch nach dem Lesen Gedanken über die Themen des Buches macht, sie sollen/können eine Diskussion anregen.

Fazit:
„Speechless (Sprachlos)“ von Hannah Harrington ist ein Jugendbuch das andere in den Schatten stellt.
Die angesprochenen Themen regen zum Nachdenken an, zeigen auf wozu Mobbing letztlich führen kann.
Die sympathische Protagonistin und der mitreißende Stil der Autorin tun ihr Übriges und überzeugen auf ganzer Linie.
Von mir gibt es einen klare und absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.12.2013
Wir in drei Worten
McFarlane, Mhairi

Wir in drei Worten


gut

Kurzbeschreibung:
Zu Unizeiten waren sie unzertrennlich.
Beste Kumpels waren sie. Die Welt konnte ihnen nichts anhaben. Doch in der Nacht vor der Abschlussfeier ist etwas passiert. Seitdem haben sie sich nicht mehr gesehen. Zehn Jahre und 781 erfolglose Google-Suchen später stehen sie sich unerwartet gegenüber.
(Quelle: Knaur TB)

Meine Meinung:
Rachel und Ben sind beste Freunde. Doch in der Nacht vor der Abschlussfeier ist irgendwas passiert und die beiden verlieren sich aus den Augen.
Dann 10 Jahre später steht Rachel kurz vor ihrer Hochzeit mit Rhys. Doch es kriselt zwischen den beiden und es kommt zur Trennung. Da läuft Rachel plötzlich Ben wieder über den Weg. Dieser ist verheiratet mit Olivia, die das ganze Gegenteil von Rachel ist. Die beiden lassen ihre Freundschaft wieder aufleben.
Doch ist das wirklich alles oder ist nicht doch mehr zwischen Ben und Rachel?

Der Roman „Wir in drei Worten“ stammt von der Autorin „Wir in drei Worten“ von Mhairi McFarlane. Es ist das Debütwerk von ihr.
Ich bin mit einigen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, doch leider hat es mehr versprochen als es am Ende gehalten hat.

Die Protagonisten konnten mich leider nicht komplett überzeugen. Sie blieben ein wenig zu farblos, es ist zu wenig Tiefe vorhanden.
Rachel ist seit 13 Jahren mit Rhys zusammen als es kurz vor der Hochzeit zur Trennung kommt. Zuerst weiß sie nicht wirklich etwas mit sich anzufangen, dann aber nimmt sie ihr Leben wieder in die Hand. Ich empfand Rachel als recht nette Person mit einigen Ecken und Kanten, doch irgendwie konnte ich keinerlei Bezug zu ihr aufbauen.
Ben ist verheiratet mit Olivia. Er scheint perfekt zu sein. Doch mir war er schon fast zu perfekt, zu glatt. Es war mir irgendwie zu viel. Außerdem konnte ich vor allem beim Ben der Gegenwart nicht immer alle Handlungen nachvollziehen. Der Ben der Studienzeit war mir da wesentlich sympathischer.

Neben den beiden Protagonisten gibt es zahlreiche Nebenfiguren im Buch, wie zum Beispiel Rachels Freunde oder eben auch Olivia. Doch auch bei ihnen muss ich sagen, manche waren okay, andere wiederum nicht wirklich gelungen.

Der Schreibstil der Autorin ist an und für sich flüssig und gut lesbar. Mit ihrem trockenen Humor hatte ich manchmal ein paar Probleme, dieser ist leider nicht jedermanns Sache.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Rachel in der Ich-Perspektive. Eigentlich eine gute Perspektive, ich mag diese wirklich. Und dennoch hatte ich während des Lesens keine wirklich Bindung zu ihr aufgebaut. Sie blieb mir irgendwie fremd.
Die Handlung selber ist recht vorhersehbar. Ich geb zu ich hatte eine richtig schöne Liebesgeschichte erwartet mit allem was dazu gehört. Doch dann hab ich etwas bekommen wo die Romantik komplett fehlt und auch sonst wirkt alles ziemlich in die Länge gezogen. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, als Erklärung was damals so alles passiert ist.

Das Ende des Romans wirkt als käme es zu schnell. Es wird alles sehr schnell abgehandelt, etwas langsamer wäre hier besser gewesen. Ich bin auch nicht wirklich glücklich mit dem Schluss.

Fazit:
„Wir in drei Worten“ von Mhairi McFarlane ist ein durchwachsenes Debütwerk. Die beiden Protagonisten, denen es ziemlich an Tiefe fehlt und eine recht vorhersehbare Handlung konnten mich trotz des gut lesbaren flüssigen Stils nicht wirklich überzeugen.
Schade eigentlich!

Bewertung vom 09.12.2013
Norden ist, wo oben ist
Bertram, Rüdiger

Norden ist, wo oben ist


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Lügen haben lange Beine: Paul alias "Elvis" wollte das fremde Mädchen nur ein bisschen beeindrucken - aber er hat nicht mit Mels wilden Einfällen gerechnet. Die Spritztour mit der Jacht seines Vaters ist erst der Anfang eines irrwitzigen Abenteuers.
Mel kennt sich mit Raststätten aus, Paul mit Western. Mel, weil an Raststätten schon mal ein paar Pommes übrig bleiben und man praktisch denken muss, wenn man nicht viel Geld hat; Paul, weil er lieber Revolverhelden beim Schießen zusieht als seinen Eltern beim Streiten in der großen Villa. Arme Mel, reicher Paul? Nicht ganz. Das Schicksal schickt die zwei auf große Reise. Ans Meer, auf eine Odyssee, die alles verändert. Die Bedeutung von Reichtum zum Beispiel. Und die von Freundschaft.
(Quelle: Ravensburger Buchverlag)

Meine Meinung:
Philipp und Mel treffen sich an einer Raststätte. Mel wurde von ihrer Reisegruppe dort vergessen und möchte nun gerne ihren Bruder, den sie jedoch gar nicht kennt, finden. Philipp hingegen hat die Streitereien seiner geschiedenen Eltern mehr als satt und da beide glauben er ist mit dem jeweils anderen Elternteil unterwegs sitzt er nun auch an der Raststätte. Also beschließen die beiden Kinder sich zusammen zu tun.
Doch Philipp verschweigt Mel seinen richtigen Namen, er nennt sich „Elvis“.
Gemeinsam machen sich die Kinder auf nach Norden, wo Mels Bruder vermutet wird und es beginnt ein rasantes Abenteuer …

Das Kinder- und Jugendbuch „Norden ist, wo oben ist“ stammt aus der Feder des Autor Rüdiger Bertram. Es ist für Kinder ab ca. 9 Jahre geeignet.

Philipp ist 11 Jahre alt und kommt aus einem reichen Elternhaus. Seine Eltern sind geschieden und streiten sich nur. Er hat das mehr als satt und will nur weg. Mir und meinem Sohn war Philipp, der sich Elvis nennt, während des Lesens ziemlich sympathisch geworden.
Mel ist auch 11 Jahre alt. Sie kommt aus einem recht armen Elternhaus und lebt derzeit bei einer Pflegefamilie. Ihre Reisegruppe hat sie an der Raststätte vergessen. Mel hat manchmal richtig verrückte Ideen und wir haben sie wirklich sehr gerne gemocht.
Diese beiden Kinder, die komplett unterschiedlich sind, treffen aufeinander und beschließen sich zusammen zu tun.

Der Schreibstil des Autors ist kindgerecht und verständlich.
Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Philipp in der Ich-Perspektive. So ist man als Leser immer mittendrin statt nur dabei.
Die Handlung selber ist zum einen spannend aber es gibt auch witzige humorvolle Passagen. Es ist eigentlich ein großes Abenteuer gespickt mit einigen kleinen und auch größeren Schwierigkeiten, die die beiden Kinder überwinden müssen. Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt sind wunderbar in die Geschichte eingebaut und werden den kleinen Lesern auf altersgerechte Art und Weise nähergebracht.

Das Ende des Buches ist recht offen gehalten. Dies ist vermutlich so gewollt, denn so kann man gemeinsam mit den kleinen Lesern die Geschichte weiterspinnen und darüber diskutieren. Und wer weiß vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine Fortsetzung, wie es mit Philip und Mel weitergeht.

Fazit:
„Norden ist, wo oben ist“ von Rüdiger Bertram ist ein wirklich tolles Kinderbuch für Leser ab einem Alter von ca. 9 Jahren.
Sympathische Protagonisten, ein altersgerechter Schreibstil und eine spannende abenteuerliche Handlung überzeugen sicherlich nicht nur kleine Leser.
Klare Leseempfehlung!