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Book-addicted
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Bewertungen

Insgesamt 673 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2016
Northanger Abbey
McDermid, Val

Northanger Abbey


ausgezeichnet

"Northanger Abbey" ist eine Neufassung des ursprünglichen Romanes von Jane Austen, nun von Val McDermid.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich als totaler Buch-Nerd noch keinen einzigen Roman von Jane Austen gelesen habe, was ich zum Anlass nahm, mir die Neufassung von Jane Austen's Northanger Abbey zu Gemüte zu führen... und was soll ich sagen... nun ja, lest selbst.

Catherine "Cat" Vorland ist die Inkarnation dessen, was man einen Buchliebhaber nennt: sie lebt und liebt mit und in ihren Büchern und wünscht sich nichts sehnlicher, als in einer Welt zu leben, die der ihrer Bücher ein wenig ähnlicher ist. Am meisten wünscht sie sich wohl, eine Heldin zu sein, doch im echten Leben ist das gar nicht so einfach...

Auch wenn ich die Originalfassung nicht kenne, so musste ich doch bemerken, dass auch "Northanger Abbey" von Val McDermid einen altmodischen Touch hat. Beginnend bei den Namen der Protagonisten bis hin zu deren Charakterzügen schleichen sich doch immer wieder altertümliche Dinge ein und nur durch die Nutzung von Internet, Handy, diversen Social Media Netzwerken und einigen modernen Anspielungen wird einem immer wieder ins Gedächtnis gerufen, dass es sich hierbei keineswegs um einen altmodischen Roman handelt, sondern um die Neufassung eines Klassikers. Ab und an fand ich aber gerade diese "Modernisierung", die sich in der Nutzung von Handys, etc. äußert, ein wenig aufgesetzt und hätte es besser gefunden, das ganze etwas weniger präsent zu gestalten - aber eine Neufassung muss wohl in jeglicher Form "neu" sein und so bedient sich die Autorin immer wieder mit dieser Form der Unterhaltungsmedien.

Die Geschichte an sich ist nicht nur faszinierend, sondern stellenweise auch recht spannend und so flogen die Seiten innerhalb weniger Stunden nur so vor sich hin - ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen! Im großen und ganzen hält sich die Spannung zwar wirklich sehr in Grenzen, aber die Geschichte um die Protagonistin Cat, sowie die Familien Thorpe und Tilney sind einfach so fesselnd, dass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Am interessantesten sind hierbei die verschiedenen Beziehungen innerhalb der Familien, aber auch deren Verhaltensweisen zu Cat, die in keine der Familien so richtig hineinzupassen scheint, aber überall sowohl Sympathisanten (manchmal mehr, als ihr lieb ist), als auch Feinde zu haben scheint.

Auch wenn sich der ein oder andere Protagonist früher oder später als wirklich unsympathische/r Zeitgenosse/in entpuppt, so sind alle Protagonisten doch durchweg mit einer gewissen Menge Charme aufgehübscht und selbst die unsympathischste Persönlichkeit hat doch ein wenig "das gewisse Etwas".

Insgesamt muss ich wirklich sagen, dass mich die Neufassung von Jane Austen's "Northanger Abbey" nicht nur ans Haus gefesselt hat, da ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen, sondern auch ziemlich neugierig auf die Originalfassung gemacht hat und ich schätze, dass ich mir diese in den nächsten Wochen, Monaten oder Jahren (wie das eben so ist, wenn man sich Buchtechnisch was vornimmt) auch irgendwann zu Gemüte führen werde - oder es zumindest mal versuche.

Bewertung vom 04.01.2016
Steinerne Schwingen / Dark Elements Bd.1
Armentrout, Jennifer L.

Steinerne Schwingen / Dark Elements Bd.1


ausgezeichnet

"Dark Elements 01 - Steinerne Schwingen" ist der erste Band der "Dark Elements" Reihe von Jennifer L. Armentrout. Bisher habe ich keine anderen Bücher der Autorin gelesen, da ich den Klappentext jedoch äußerst interessant fand, beschloss ich, mal wieder eine neue Autorin auszutesten.

Wer Fantasy-Romane liebt, der ist immer auf der Suche nach neuen Themen und neuen Figuren, die nicht schon so ausgereizt sind, wie es bei Vampiren bzw. Vampirromanen inzwischen der Fall ist. Aus diesem Grund sprach mich dieses Buch ziemlich an, denn mit Gargoyles und Dämonen in verschiedener Form hatte ich bisher nur wenig zu tun. Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt, muss ich zugeben, dass ich großer Fan der Serie "Supernatural" bin, was möglicherweise auch ein Grund dafür war, dass ich umso gespannter war, auf diese Welt aus Wächtern, die sich in Gargoyles verwandeln um Dämonen zu bekämpfen, einem Hybrid-Mädchen, das zwischen den Fronten steht und der Erkenntnis, dass gut und böse nicht immer so leicht zu unterscheiden sind, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die verschiedenen Charaktere, die uns während unserer Reise durch dieses Buch begegnen, sind nicht nur unglaublich vielfältig und teilweise wahre Diamanten, sondern haben alle ihre eigene Rolle innerhalb dieses Schauspiels inne - auch wenn man die wahre Gesinnung mancher zu Beginn nicht so recht zu durchschauen weiß. Die Hauptprotagonistin Layla mochte ich sehr gerne, denn sie wirkt nicht wie der typische, trotzige Teenager, sondern scheint Erwachsener, wenn auch nicht immer so wohlüberlegt, wie man es sich manches mal wünschen würde. Dennoch verlässt sie sich immer auf ihren Riecher und versucht stets, ihrem Herzen zu folgen - egal wie unsinnig das für den ein oder anderen erscheinen mag. Laylas Ziehbruder Zayne ist eine Persönlichkeit, die ich bis jetzt nicht recht einzuschätzen weiß, denn auch wenn er loyal und sympathisch erscheint, war er mir doch immer ein wenig suspekt. Der Dämon Roth, dem Layla durch Zufall begegnet, strahlte hingegen von Anfang an etwas aus, was mich ihm vollkommen verfallen ließ und egal, ob er nun auf der guten oder bösen Seite steht (was sich innerhalb des Romanes mehr oder weniger herausstellt, aber ich möchte ja nun nicht Spoilern!), er ist einfach ein echtes Goldstück. Roth kann ich gut und gerne als eine meiner Lieblingsfiguren aus diesem Roman bezeichnen und ich bin sehr sehr sehr gespannt, wie es in Zukunft mit ihm weitergehen wird.

Sprachlich gesehen gefiel mir "Steinerne Schwingen" außerordentlich gut, denn Armentrouts Schreibstil hat etwas fesselndes, etwas magisches, ohne dabei anstrengend oder schwerfällig zu wirken. Toll fand ich das Bonuskapitel am Ende des Buches, welches eine bestimmte Szene aus Roth's Sicht erzählt - und mich dazu brachte, ihn noch ein wenig mehr zu vergöttern, als ohnehin schon.

Insgesamt kann ich "Steinerne Schwingen" mehr als empfehlen und bin schon wahnsinnig gespannt darauf, wie es in den Folgebänden mit Layla, Roth, Zayne und den anderen weitergehen wird, insbesondere deswegen, weil der Cliffhanger am Ende des Buches doch sehr böse war.

Bewertung vom 30.12.2015
Die Luft da oben
Keller, Pauline

Die Luft da oben


sehr gut

Lesen wir uns so in die Geschichte ein und verfolgen Lenas Werdegang, so wird schnell klar: Lena ist eigentlich ziemlich arm dran. Nicht nur, dass sie sich mit 1,82 m Körpergröße durch die Welt schlagen muss, sie wird auch noch dafür gehänselt und die Menschen behandeln sie schlichtweg so, als ob sie eine Art Freak wäre, nur, weil sie etwas größer ist, als die Durchschnittsfrau. Doch wäre es alleine ihre Körpergröße, wäre Lena vermutlich nicht so unglücklich. Ihre Eltern meckern ständig an ihr herum, weil sie - o graus - nach ihrem BWL Studium nicht gleich eine Anstellung gesucht hat, sondern sich lieber etwas Zeit lassen wollte, um den richtigen Arbeitsplatz zu finden und ihr ungeliebter Schwager Manfred mischt sich sowieso in alle Angelegenheiten ein, die ihn nichts angehen. Doch ein (oder auch mehrere) übel kommen meistens nicht alleine und so wird Lenas Übel noch von ihrer "besten" Freundin Verena gekrönt, die mich als Leser manchmal so sehr zur Weißglut brachte, dass ich am liebsten ins Buch geklettert wäre, um sie mal ordentlich durchzuschütteln. Verena ist unerträglich, herrisch, arrogant aber vor allem eines: unsagbar egoistisch. Lena ist das genaue Gegenteil von Mensch, sie ist aufopferungsvoll, nett, absolut sympathisch und ihr Selbstbewusst sein muss sie eher noch suchen, als dass sie es offen zur Schau trägt. Man kann sich richtiggehend in die Rolle dieser Frau hineinversetzen, die nicht nur ein kleines, sondern wortwörtlich ein ganz großes Problem hat - nämlich sich selbst.

Im Laufe des Buches lernen wir Lena immer besser kennen und stellen fest, dass ihr Selbstbewusstsein nicht nur einen gehörigen Knacks davongetragen hat, sondern quasi erst gar nicht vorhanden ist - wenn man sich jedoch die Kommentare diverser Mitmenschen von Lena so "anhört" ist dies jedoch absolut kein Wunder. Aus diesem Grund neigt unsere Hauptprotagonistin sehr stark dazu, sich nicht nur über die Maßen zu unterschätzen, sondern auch ihr Selbstbild als komplett anders anzusehen als der ein oder andere Mensch aus ihrer Umgebung. Dies führt, logischerweise, dazu, dass sie nicht erkennt, was andere an ihr finden und sie sich der ehrlichen Zuneigung (ob freundschaftlich oder romantisch) mancher Menschen in ihrem Umfeld gar nicht so sehr bewusst ist.

Lenas "Unpässlichkeit", wie ich ihre Körpergröße nun einfach mal nennen möchte, ist allgegenwärtig präsent, begleitet uns und wird hin und wieder auch als Problem thematisiert, wobei ihre eigene Unsicherheit viel eher zur Sprache kommt, als deren Ursache. Ich persönlich empfand die Thematik als sehr interessant und Lenas Verhalten, sowie ihre Art zu Handeln und mit der Problematik umzugehen ist mir selbst, wie vermutlich vielen anderen, nicht ganz fremd. Oftmals schätzen wir uns anderes ein, sehen uns anders, als andere Menschen in unserem Umfeld es tun würden und unterschätzen uns und unsere Art. So manches Mal sollten wir uns aber selbst vielleicht auch einen Spiegel vorhalten und versuchen, uns einmal durch die Augen unserer Liebsten zu sehen - denn oftmals sind wir mit uns selbst viel zu selbstkritisch und zwar genau an den Punkten, an denen es nicht unbedingt angebracht wäre.

Insgesamt muss ich dieses Erstlingswerk loben: die Thematik ist nicht nur interessant, sondern auch schön in Szene gesetzt, die Charaktere passen ins Bild und insbesondere mit Lena konnte ich mich auch sehr gut identifizieren. Einzig die Tatsache, dass Lena sehr oft gedanklich abschweift und wir stellenweise Seitenweise über eine Thematik informiert werden, die für den aktuellen Stand der Dinge oder die aktuelle Situation nicht unbedingt vonnöten gewesen wäre, störte mich ein klein wenig, doch an sich wurde der Lesegenuss dadurch nur wenig beeinträchtigt. Wer Lust auf einen schönen Roman hat, der zum nachdenken anregt und ein paar schöne Lesestunden schenkt, dem kann ich "Die Luft da oben" also uneingeschränkt empfehlen."

Bewertung vom 25.12.2015
Drachenzeit / Talon Bd.1
Kagawa, Julie

Drachenzeit / Talon Bd.1


ausgezeichnet

"Drachenzeit" ist der erste Roman der "Talon" - Reihe" der Autorin Julie Kagawa, die vielen wohl durch die Reihe "Plötzlich Fee" - Reihe ein Begriff sein dürfte. Dies ist mein erster Roman der Autorin und ich war äußerst gespannt, wie sich die Thematik der Drachen behandeln würde.

So häufig, wie man in den letzten Romanen auf Vampirromane trifft, so selten begegnet man Romanen, die Drachen als Thematik behandeln, weswegen ich natürlich umso neugieriger auf "Drachenzeit" war. Wer mich und meinen Blog kennt, der weiß, dass ich gerne solche "Romantasy" Romane lese und mir auch nicht zu schade bin, neue Autoren und Thematiken einmal auszuprobieren. Was "Drachenzeit" angeht, so muss ich wirklich sagen, dass ich ein wenig überrascht war, wie gut ich mich aufs Thema Drachen einlassen konnte, denn manchmal tue ich mir etwas schwer, wenn es um gewisse fantastische Figuren geht. In diesem Fall jedoch war das absolut kein Problem, denn Julie Kagawa schafft es, die Drachen so darzustellen, als könnten sie tatsächlich ein verborgener Teil der Gesellschaft sein, von dem wir einfach nichts mitbekommen, statt Figuren, die der Fantasie entspringen. Zusätzlich sind die Drachen nicht nur gemeine, feuerspeiende Objekte, ohne Seele oder Gedanken, sondern tatsächlich denkende Wesen wie Du und ich, die ihr eigenes Dasein fristen - nur eben etwas anders, als wir Menschen es tun. Die Drachen haben sich nicht nur ihr eigenes "Netzwerk" in Form des Talon-Ordens aufgebaut, sondern auch eine gewisse Struktur in ihr Leben gebracht, wie Ember und ihr Bruder Dante schmerzlich erfahren müssen, denn die Ausbildung eines Nestlings, wie man die jungen Drachen nennt, ist alles andere, als ein Spaß. Doch es gibt auf Einzelgänger, Flüchtlinge, die dem Orden entkommen sind und die Methoden dessen anzweifeln, was im Laufe des Buches schon sehr berechtigt erscheint.

Zusätzlich wird den Drachen das Leben durch die Krieger des St. Georg Ordens erschwert, die die Drachen jagen und töten.

Die Charaktere sind faszinierend, eigenwillig, äußerst sympathisch und besonders Ember gefiel mir auf Grund ihrer Charakterstärke besonders gut. Ihr Bruder Dante kommt bei der ganzen Geschichte nicht ganz so gut weg, was vielfach aber auch an der Tatsache liegt, dass man nur wenig von ihm erfährt und sich die beiden Zwillinge im Laufe der Zeit sehr voneinander entfernen. Andere Charaktere, besonders "Miss Gruselfunktionär" (Embers Ausbilderin) fand ich, trotz ihrer "bösen" Art richtig cool. Auch von Garrett und dem Einzelgänger, dessen Name wir im Laufe der Geschichte erfahren, erfährt man nach und nach mehr und kann ich sich richtig gutes Bild von den beiden machen.

Die Ortsbeschreibungen und der Schreibstil im Allgemeinen gefielen mir sehr gut, denn die Autorin schafft es, richtiggehend bildlich zu beschreiben, sodass man alles genau vor Augen hat. Die Kapitel sind an den passenden Stellen gesetzt und sind weder zu kurz, noch zu lang.

Insgesamt kann ich euch "Drachenzeit" wirklich empfehlen, denn um in die Geschichte der Drachen eingeführt zu werden, ist dieser Band nicht nur ideal, sondern macht auch Lust auf mehr. Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr gespannt, wie es mit "Drachenherz" im Januar schließlich weitergehen wird und werde mir diesen Band auf jeden Fall auch zu Gemüte führen!

Bewertung vom 20.12.2015
Pädiatrie

Pädiatrie


ausgezeichnet

*Gliederung*
Das Buch unterteilt sich in 14 große Kapitel, welche jeweils noch einmal einige Unterpunkte haben, die sich wiederum in noch kleinere Unterpunkte aufspalten. Nachfolgend möchte ich gerne die 14 Kapitel nennen, denn diese empfinde ich zuerst einmal sehr wichtig, denn man will ja auch wissen, welche Themen behandelt werden, denn dies unterscheidet sich ja von Fachbuch zu Fachbuch.

I Anamnese, Untersuchung, Entwicklung, Humangenetik
II Ernährung und metabolische Erkrankungen
III Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin
IV Erkrankungen des Nervensystems
V Erkrankungen des Immunsystems
VI Infektologie
VII Pneumologie
VIII Herz-Kreislauf-System
IX Gastroenterologie
X Hämatologie - Onkologie
XI Niere und Harnwegssystem
XII Endokrinologie und Diabetologie
XIII Interdisziplinäre Pädiatrie
XIV Pädiatrische Spezialbereiche

Danach findet sich noch ein Serviceteil mit einem Stichwortverzeichnis. Ich für meinen Teil finde die Einteilung, sowie die einzelnen Themen, die in diesem Fachbuch behandelt werden, soweit gut, zumindest aus Physiktherapeutischer und Medizinisch-Fachangestellter Sicht. Möglicherweise hat ein Medizinstudent oder ein Assistenzarzt aber eine andere Meinung hierzu.

*Gesamtfazit*
Wer es tatsächlich bis hierher geschafft hat und alles gelesen hat, dem kann ich nur zu einer Menge Geduld und tatsächlichem Interesse gratulieren. Es ist immer schwierig, ein ausuferndes Fachbuch innerhalb einer kurzen Rezension zu präsentieren und zu rezensieren, weswegen ich häufig ein wenig ausführlicher werde, als es die Allgemeinheit wohl zu schätzen weiß. Abschließend möchte ich jedoch noch einmal kurz meine Gedanken zu diesem Fachbuch zusammenfassen. Sucht man als Physiotherapeut ein pädiatrisches Fachbuch, so gibt es unzählige Exemplare, mit denen man sich beschäftigen kann, psychiatrische Bücher, therapeutische Bücher, medizinische Bücher... ich für meinen Teil informiere mich gerne breit gefächert, auch wenn das heißt, ein wenig mehr zu wissen als das, was ich normalerweise in meinem Buch wissen müsste. Aus diesem Grund entschied ich mich dazu, ein medizinisches Fachbuch zu lesen bzw. durchzuarbeiten und mich ein bisschen mehr mit den kindlichen Erkrankungen auseinanderzusetzen, die mir tagtäglich begegnen. Wie ich zu Beginn der Rezension schon erwähnt habe, arbeite ich nicht in einer Physiotherapeutischen Praxis, welche sich auf Kinder spezialisiert hat, sondern einer speziellen Heiltherapeutischen/Heilpädagogischen Einrichtung, in der ich häufig mit Kindern zu tun habe, die nicht nur eine Orthopädische Erkrankungen aufweisen, sondern tatsächlich Behinderungen, Gendefekte oder sonstige körperliche wie geistige Einschränkungen. Aus diesem Aspekt heraus betrachtet empfand ich dieses Fachbuch als sehr hilfreich und auch aufschlussreich, denn es bietet allerhand Informationen und erwies sich bisher schon als ideales Nachschlagewerk mit zahlreichen Grafiken, Fotografien und Erläuterungen, die die Fachtexte positiv unterstreichen. Auch für Medizin-Studenten ist dieses Werk sicherlich eine gute Unterstützung zu Vorlesungen, denn die recht kurzen, aber schlüssigen Erklärungen bieten eine Grundlage oder aber eine Auffrischung der, meines Erachtens, relevanten Fakten. Die einzelnen Fachtexte sind mit ein wenig Fachverständnis sehr gut zu verstehen und man braucht kein zusätzliches Nachschlagewerk, um die Information tatsächlich verarbeiten zu können. Die Informationen, die zu den einzelnen Erkrankungen bereitgestellt werden, sowie die Grundlagen, die hin und wieder ebenfalls vermittelt werden, fand ich jeweils absolut ausreichend und in aller Regel blieben keine Fragen offen.

Wer ein medizinisches Nachschlagewerk im Bereich der Pädiatrie sucht, dem kann ich dieses Buch vorbehaltlos empfehlen und vergebe daher: 5 Sterne!

Bewertung vom 15.12.2015
Rattenkinder / Chefinspektor Tony Braun Bd.6
Schiller, B. C.

Rattenkinder / Chefinspektor Tony Braun Bd.6


gut

"Rattenkinder" ist ein Roman des Autorenduos B.C. Schiller. Da ich gelegentlich ganz gerne mal einen Thriller lese, kam mir ein recht neuer Roman gerade recht und ich beschloss, mich diesem, doch sehr spannend klingenden Buch zu widmen.

Nachdem ich es nun heute Abend beendet habe, stehe ich ein bisschen mit mir selbst im Zwiespalt, denn so recht weiß ich noch gar nicht, wie ich zu diesem Buch stehen soll. Die Spannung, die der Leser beim Klappentext zwangsläufig erwartet, taucht eigentlich nur auf den letzten 20 Seiten minimal auf und verpufft genauso schnell, wie sie aufgetaucht ist. Durch die unglaublich vielen Charaktere, die in diesem Buch eine Rolle spielen, sowie die verschiedenen Handlungsstränge, fällt es nicht nur schwer, diese gedanklich in Einklang zu bringen (wobei sich dies im Laufe des Buches von selbst ergibt), auch den Figuren fehlt eine gewisse Tiefe und eine Zugänglichkeit, die ich eigentlich erwarten würde, bei einem Roman, der die Psyche in Aufruhr bringen soll. Zwar erhält man früher oder später einen gewissen Zugang zu den einzelnen Charakteren, jegliche Emotion, die man jedoch normalerweise zu einer Romanfigur aufbaut (ob nun Sympathie oder Antipathie) war mir jedoch völlig abhanden gekommen.

Die Story an sich ist interessant, denn im großen und ganzen dreht sich hier alles um einen Menschenhändlerring (in diesem Fall der Handel mit Babys), eine Mutter die ihr Kind an ebendiesen Ring verliert und einen Psychiatrieinsassen, der scheinbar unter einer Amnesie leidet, dem Hauptkommissar jedoch Hinweise auf Mord(e) geben kann. Die Story ist verstrickt und stellenweise sehr langatmig, was dazu beitrug, dass ich mit diesem Roman einfach nicht vorankam. Als ich mich jedoch erst einmal durch die ersten hundert, zweihundert Seiten gekämpft hatte, war ich jedoch doch ein wenig vertrauter mit der Szenerie, was das Lesen etwas erleichterte. Trotz des schweren Startes und der fehlenden Spannung interessierte mich aber dennoch, was es mit dem seltsamen Psychiatrieinsassen auf sich hat und so las ich das Buch, trotz allem zu Ende. Den Schluss empfand ich zwar als "nicht vorhersehbar" aber die Enthüllung der Frage, was es letztendlich mit Viktor Maly auf sich hat, nahm ich mit einem Schulterzucken hin. Schade, eigentlich.

Insgesamt wartet "Rattenkinder" mit einer interessanten, aber zu langatmigen, Story auf, die einige interessante Ansätze aufbringt, meiner Ansicht nach aber nicht so liebevoll ausgearbeitet ist, wie sie es hätte sein können. Der Titel passt zwar ganz gut ins Bild, die Bezeichnung "Thriller" ist jedoch meiner Meinung nach ganz und gar nicht passend - hier fehlt mir schlicht und ergreifend der "Schockmoment".

Bewertung vom 10.12.2015
Halloween Frost (eBook, ePUB)
Estep, Jennifer

Halloween Frost (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Halloween Frost" ist eine Kurzgeschichte der Reihe "Mythos Academy" der Autorin Jennifer Estep. Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich euch bereits von "First Frost" und "Frostkuss" berichtet, von denen ich absolut begeistert war! Daher musste ich auch "Halloween Frost" unbedingt lesen und hier folgt nun die Rezension, extra für euch!
Wer die "Mythos Academy" Reihe bisher nicht kennt, kann gut und gerne auch "Halloween Frost" lesen und so einen kurzen, aber spannenden Einblick in die Geschichte um Gwen Frost, die Mythos Academy, ihre Freunde und diverse Monster erhalten. Auch wenn die Geschichte, wie der Name schon sagt, ein recht kurzweiliges Vergnügen ist, so macht es doch Spaß sie zu lesen, den sie ist nicht nur eine nette Möglichkeit, um einen Einblick zu erhalten, sondern auch eine spannende Angelegenheit. Auch auf knapp 23 Seiten schafft es die Autorin, etwas Spannung aufzubauen und dabei die Unterhaltung nicht zu kurz kommen zu lassen, denn es macht Spaß, diese Geschichte zu lesen!

Achja: Wer sich wirklich erst einmal einen Einblick in die Welt der Mythos Academy verschaffen möchte, sollte (meiner Meinung nach) lieber "Halloween Frost" lesen, als "First Frost", denn auch, wenn letzteres einen recht guten Einblick bietet, so ist "Halloween Frost" mit deutlich mehr Action gespickt und zeigt einen viel besseren Einblick in die schriftstellerischen Künste von Frau Estep.

Insgesamt eine schöne Geschichte, die man als Liebhaber der Reihe gelesen haben sollte und ein geeigneter Einstieg.

Bewertung vom 06.12.2015
Mach mir den Garten, Liebling!
Berg, Ellen

Mach mir den Garten, Liebling!


ausgezeichnet

Wer die Romane der Autorin nicht kennt, lässt sich möglicherweise vom Klappentext ein wenig abschrecken, denn so sonderlich spannend klingt dieser ja, zugegebenermaßen, irgendwie nicht. Dennoch sind viele Romane, bei denen der Klappentext nicht unbedingt dem Geschmack des einzelnen entspricht einen zweiten Blick wert und so erging es mir auch beim ersten Roman, den ich von der Autorin bisher gelesen hatte.

Auch "Mach mir den Garten, Liebling" ist, entgegen der ersten Vorstellung, ein witziges Buch, welches nicht nur die Lachmuskeln anstrengt, sondern auch ein wenig die grauen Zellen, denn ein wenig bringt einen die Wandlung, die unsere Protagonistin Luisa Fröhlich vollzieht doch zum nachdenken. Luisa erscheint uns als Dame, die ihrem Nachnamen tatsächlich alle Ehre macht, denn sie ist, trotz einer Menge Überstunden und fehlendem Urlaub, immer fröhlich und glücklich. Dies liegt allein an der Tatsache, dass sie weiß, dass ihre Arbeit belohnt werden soll, denn ihr Chef hat ihr den Posten der Geschäftsführerin versprochen. Doch wie es in der Geschäftswelt so oft der Fall ist, kann sich Luisa auf diese Aussage ganz und gar nicht verlassen und am Tag der Verkündung wird etwas ganz anderes verkündet - woraufhin Luisa erst einmal sprichwörtlich aus den Latschen kippt. Von da an fühlt sich die gute ein wenig orientierungslos, doch schon bald eröffnet sich nicht nur eine neue Perspektive, sondern auch ein neues Hobby: Gärtnern. Dieses neue Hobby erschließt sich jedoch mehr aus der Not, dass Luisas Tante Ruth aus Italien zu Besuch kommen möchte - und ihr gehört der Garten, den Luisa das letzte Jahr über sträflich vernachlässigt hat.

Gerade dieser Aspekt des "Nicht-Gärtnern-Wollen-aber-müssen" gestaltet das Buch nicht nur interessant, sondern auch facettenreich, denn gerade wenn man als Leser keine Ahnung hat, erhält man einen Einblick in die umfangreiche Vielfalt der Natur und wie schwierig das Gärtnern sein kann. Dieser Tatsache muss sich auch Luisa stellen, doch nach und nach entdeckt sie nicht nur, dass es gar nicht so schwer ist, wenn man Unterstützung erhält, sondern mitunter auch richtig Spaß machen kann. Auch dass die Natur etwas bietet, was Luisa in ihrem Alltag recht wenig hat, muss der Workaholic erst lernen: Erholung und Ruhe. Durch das Gärtnern lernt Luisa nicht nur, wie man sich entspannt, sondern erhält auch Unterstützung von unerwarteter Seite.

Auch ihre Kollegen, denen sie jeden Tag begegnet und die nur Spott für sie übrig haben, sind nicht ganz so, wie der erste Schein uns weismachen will und auch Luisa ist der Überzeugung, dass in diesem lahmen Haufen doch noch ein wenig Teamgeist steckt - man muss ihn nur finden!

Insgesamt steckt in "Mach mir den Garten, Liebling", ein wundervoller Roman, der voller wertvoller Erfahrungen steckt, eine Menge Humor mitbringt und zeigt, dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Ebenfalls müssen wir lernen, dass auch Fleiß nicht immer belohnt wird und wir immer darauf achten sollten, dass das Privatleben nicht zu kurz kommt - weil sich aufopfern einfach nicht lohnt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.