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Benutzername: 
vielleser18
Wohnort: 
Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2016
Für einen Sommer und immer
Leuze, Julie

Für einen Sommer und immer


ausgezeichnet

Annika bekommt die Nachricht, dass ihre Mutter unheilbar erkrankt ist und was tut sie ? Sie geht ins erstbeste Reisebüro und bucht eine dreiwöchige Reise - egal wohin, Hauptsache weg. Sie flieht. Sie kann mit der Nachricht nicht umgehen, sie braucht Abstand. Zu schwierig ist ihre Beziehung zu ihren Eltern, zu tief auch die Wunde, die der frühe Tod mit all seinen Umständen des Vaters bei Annika gerissen hat.
Getrieben von den Erwartungen ihrer Eltern ist Annika das geworden, was deren Träumen, aber nicht ihren Träumen entspricht, Pressereferentin, beruflich erfolgreich. Ihre Freundin Helene hat sie seelisch abgehärtet, nach dem Motto, lieber Täter als Opfer, so hat Annika nie gelernt jemanden an sich heran zu lassen, Gefühle zuzulassen, einfach mal loslassen. Und so wirkt sie auf Außenstehende wie eine gefühlskalte, eingebildete Karrierefrau.

Das Reisebüro schickt sie in ein kleines Dorf in den Dolomiten. Ausgerechnet ! Wandern ! Oh, graus! Und dann trifft sie auch noch auf den Bergführer Samuel, der mit seinen bunten Funktionsshirts so gar nicht ihren Erwartungen entspricht. Doch Annika ist langweilig in dem Dorf und es bleibt ihr gar nichts anderes übrig als doch Wandertouren zu unternehmen.
Im Hinterkopf immer das schlechte Gewissen, die Ängste, die Selbstzweifel, die Unruhe im Urlaub mal nicht an den Job zu denken, doch dann öffnet ihr die Bergwelt und ein ganz bestimmter Bergführer die Augen....


"Für einen Sommer und immer" ist ein ganz besondere Geschichte, die nicht nur ungemein romantisch ist und einfach nur wunderschön, sondern die auch durch die detaillreich angelegten Protagonisten Tiefgang besitzt. Die Aktionen, die Handlung bleibt immer sehr realistisch, nicht alles ist himmelhoch jauchzend. Es bleiben auch traurige Momente, nicht alles klappt, nicht jede Erwartung wird erfüllt, aber so bleibt die Geschichte lebensecht.
Der Roman reißt einen mit, man versinkt regelrecht beim Lesen, taucht ein in die Bergwelt und leidet und hofft mit.
Aus Annikas Sicht erleben wir ihre Ängste, Gefühle, ihre Erinnerungen und auch ihre für andere verborgene Unsicherheit und Selbstzweifel.

Der Schreibstil von Julie Leuze hat mich schon seit ihren historischen Australienromanen "Der Duft des Hibiskus" und "Der Ruf des Kookaburras", sowie bei ihrem Jugendroman "Sternschnuppenträume" überzeugt. Sie hat einen wunderbaren Stil, der einen einfach immer wieder mitreisst. Und ich finde es bewunderswert, dass sie es schafft, all diese verschiedenen Genres bedienen zu können !

Fazit:
Ein wunderbares romantisches Buch, tiefsinnig, mit Höhen und Tiefen, mit einem Wandel der Protagonistin von unsymphatisch zu sehr symphatisch - und das alles auch realistisch beschrieben.
Und wenn ich ein Buch nicht mehr aus der Hand legen kann, dann ist das immer das beste Zeichen!!!!!!!!!!!!

Bewertung vom 11.04.2016
Lena und Tim - Abenteuerferien auf dem Hausboot / Erst ich ein Stück, dann du Bd.29
Schröder, Patricia

Lena und Tim - Abenteuerferien auf dem Hausboot / Erst ich ein Stück, dann du Bd.29


ausgezeichnet

Seid wir das erste Mal ein Buch aus der Reihe "Erst ich ein Stück, dann du" gelesen haben, bin ich ein großer Fan dieser Bücher. Mein Sohn geht inzwischen in die zweite Klasse, er kann lesen, aber er mag nicht so gerne selber lesen, er lässt sich viel lieber vorlesen.
Diese Bücher bringen uns beide daher viel - kombiniert es doch beides, das Vorlesen und das selber lesen. Die Texte sind unterteilt, das kleiner geschriebene liest der Vorleser vor, die größer gedruckten Sätze der junge Erstleser. Dabei variiert der Text von vier bis neun Zeilen, aber alles dick gedruckt, so dass auch mein Sohn dabei keine Schwierigkeiten hat es vorzulesen. Das wunderbare daran ist, dass es keinen Ärger gibt, wer wann dran ist (das haben wir bei anderen Bücher mal probiert, erst er eine Seite, dann ich), denn alles ist hier klar definiert. Klar, wenn es mal hakt bei einem Wort, dann unterstütze ich ihn, aber normalerweise klappt es auch bei seinen Passagen ganz gut.

Diese Geschichte hat ihm besonders gut gefallen, denn Abenteuerferien auf dem Hausboot klingt nach einem tollen Ferienerlebnis. Seitdem schwärmt auch mein Sohn von so einem Urlaub. Der jüngere Tim hat noch seinen Stoffhasen mit im Urlaub, den er Tag und Nacht mit sich herumschleppt. Als Räbbit-Tee-Monster, wie er ihn genannt hat, auf einer Wanderung verschwindet, ist die Not groß.
Diese Geschichte ist anschaulich erzählt, hat spannende Abschnitte, aber alles kindgerecht. Gerade den letzten Teil haben wir ruckzuck ausgelesen, da durch die Spannung das Interesse am Ausgang der Geschichte groß war.

Für alle, die ihre Kinder zum Lesen motivieren wollen/müssen, ist diese Reihe, die die Autorin Patricia Schröder konzipiert hat, wunderbar geeignet.

Bewertung vom 31.03.2016
Der Traum, der keiner war
Rubart, James L.

Der Traum, der keiner war


ausgezeichnet

Brock führt mit seinem Bruder Ron die Firma "Black Feodora". Als die Firma eines Tages vor einer feindlichen Übernahme steht, wünscht sich Brock, er hätte genauso wie sein Bruder BWL studiert. Er glaubt, er hätte es eher bemerken müssen. Er sieht sich im ständigen Konkurrenzkampf mit Ron und möchte einfach immer der bessere sein. In seiner Ehe ist der Wind aus den Segeln, zu seinem Sohn hat er nicht den besten Draht. Dann fangen seine ungewöhnlichen, eindringlichen Träume an. Sein verstorbener Vater möchte ihm irgendetwas mitteilen, aber was ? Als ihm sein bester Freund ein Buch über luzide Träume gibt ist er fasziniert. Kann man seine Träume so lenken, dass man seinem früheren Ich begegnet und beeinflussen kann ? Es scheint zu funktionieren, doch anders als Brock es sich ausgemalt hat.


Dies Buch ist ein echter Pageturner, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Schon nach wenigen Kapiteln konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, weil es nicht nur spannend geschrieben worden ist, sondern ich einfach wissen wollte, wie es ausgeht.
Die große Frage, die der Roman aufwirft ist: Was wäre wenn man zurück gehen könnte, die Vergangenheit ändern, Fehler korrigieren könnte? Doch unser Romanheld macht bald die Erfahrungen, dass Eingriffe in die Vergangenheit nicht nur gute Folgen nach sich ziehen.

Brock macht sich tausend Gedanken, doch die meisten drehen sich um "hätte ich nur" - alles dreht sich nur darum Fehler von damals zu korrigieren - durch seine Träume, die ihm die Möglichkeiten geben zurück zu reisen, verändert er seine Gegenwart. Unglaublich gut beschrieben, manchmal verwirrend, oft erschreckend real.

Gefallen haben mir vor allem die Schlussfolgerungen, die Aussagen dieses Buches und das persönliche Nachwort des Autoren.

Lange habe ich kein Buch mehr so schnell ausgelesen. Es steckt voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen und ist fesselnd geschrieben. Es lässt den Leser mit der Hauptperson bangen und hoffen und zum guten Schluß regt es an sich selber Gedanken zu machen.

Das Buch ist im christlichen Gerth-Medien Verlag erschienen, der christliche Glaube ist daher auch eine tragende Säule in diesem Buch.

Das ist ein Buch, das ich jedem Leser aus Überzeugung ans Herz legen möchte.

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Bewertung vom 29.03.2016
Himmelskind
Beam, Christy Wilson

Himmelskind


sehr gut

Die Autorin Christy Wilson Beam lebt mit ihrer Familie, ihrem Mann und den drei Töchtern etwas außerhalb einerKleinstadt in Texas. Die Töchter sind 11, 9 und 7 Jahre alt, als etwas passiert, was eigentlich nicht passieren kann: Annabel, die mittlere Tochter, klettert mit ihrer älteren Schwester auf eine riesengroße Schwarzpappel. Als der Ast, auf dem sie sitzen, anfängt zu knacken, versuchen sie noch herunter zu kommen, doch es ist zu spät: Annabel fällt in ein großes Astloch und - was alle nicht wussten - in den hohlen Baum, 9m tief.
Kann sie das überleben ? Unverletzt ?
Im Alter von vier Jahren wurde bei Annabel eine seltene, unheilbare Krankheit festgestellt, die schon zahlreiche Operationen und Notfalleinsätze, tägliche Schmerzen und Verzicht auf vieles Selbstverständliche mit sich gebracht hat. Und nun das !

Die Geschichte ist wahr und wurde im nachhinein von der Mutter niedergeschrieben, anhand auch von Aufzeichnungen, die sie gemacht hatte, aber auch durch Gespräche mit den Personen, die dabei waren.

Der Erzählstil ist sehr flüssig und man fühlt sich an der Seite der Mutter, dabei, wenn sie berichtet, durch was für ein Leidenstal Annabel, aber auch ihre Familie mit ihr, gehen mussten.
Sie erzählt, wie es zum Unfall am ersten Weihnachststag kam, was unternommen wurde. Und vor allem, was Annabel danach erzählt hat. Von ihrer Reise in den Himmel und zurück. Von ihrem Schutzengel. Dieser Part wird zwar nicht allzu viel Raum gegeben, aber das akzeptiere ich auch genauso, wie es ihre Mutter erzählt hat. Denn sie gibt nur das wieder, was sie auch von Annabel erzählt bekommen hat und sie dringt nicht auf weitere Informationen. Sie lässt Annabel das erzählen, was sie möchte.

Es ist eine schier unglaubliche Geschichte, dennoch, die Namen im Buch wurden nicht verändert und auch die Ärzte, die Annabel behandelt haben, können sich dieses Wunder nicht medizinisch erklären.

Eine Geschichte, die berührt, und die den Leser an diesem Wunder teilhaben lässt. Das Buch und die Geschichte sind mittlerweile auch verfilmt worden. Ostern 2016 sollte der Film in den USA starten, im Sommer 2016 in Deutschland.

Bewertung vom 29.03.2016
Der falsche Prophet
Rausch, Roman

Der falsche Prophet


sehr gut

Es gab ihn wirklich: Hans Böhm oder Hans Behem, den falschen Propheten aus Niklashausen. Aber bevor der zukünftige Leser googelt, sollte er das Buch unbefangen lesen, damit die Spannung erhalten bleibt.

Wir sind am Ende des Mittelalters, kurz bevor Martin Luther (geb. 1483) geboren wird. Es ist das Jahr 1476. Das "niedere Volk" auf dem Land hungert. Schlechte Ernten, aber vor allem die Abgaben und Frondienste lassen ihnen kaum genug zum Leben. Auf der anderen Seite sind es die Herrscher, die oft genug in Saus und Braus leben. Viele Pfarrer und Bischhöfe leben weder arm noch keusch, sondern versuchen - nur zum eigenen Nutzen - noch das Letzte aus der Bevölkerung herauszupressen. Ablassbriefe, Reliquienhandel sind hier nur Schlagworte.
Hans, der Schafhirte, ist ein einfacher Mann, des Lesens und Schreibens nicht kundig, doch er lässt sich in einem falschen Spiel um Macht missbrauchen und das hat tödliche Folgen - nicht für ihn, doch die Saat ist gelegt. Er sinnt auf Rache und hat dabei mit dem Eremiten Jeronimus, dem örtlichen Pfarrer Ulrich und der Badefrau Magdalena Gefährten, die ihm aus unterschiedlichen Gründen zur Seite stehen. Gemeinsam ersinnen sie eine schier unglaubliche Geschichte, die aber glaubhaft durch Hans insziniert wird. Die Saat geht auf, die Massen werden bewegt und das ganze fängt an sich eigenständig zu entwickeln. Und Hans ? Der blüht auf, er geht in seiner Rolle auf, er glaubt was er spielt und fühlt sich berufen. Er kann immer mehr Menschen überzeugen, das schreckt die politischen und geistlichen Herrschaften auf. Es wird gefährlich. Und dann gibt es auch noch Zwietracht untereinander......


Roman Rausch hat die Geschichte des "Pfeifers von Niklashausen" recherchiert, sie war lange Zeit fast in Vergessenheit geraten. Durch diese Einbettung in diesen fiktiven historischen Roman, wird sie fast wieder lebendig. Es ist eine alte Geschichte, dennoch eine, die sich so oder so immer wieder wiederholt oder wiederholen kann. Wenn die Umstände so sind, dass die Schere zwischen Arm und Reich weit auseinanderklaffen, sind Konflikte und Unruhen unumgänglich. So wie hier, wo Hans, in seinen Reden die Massen auf die Ungerechtigkeit hinweist, sie ermutigt sich aufzulehnen gegen Gesetzte und Vorschriften. Und das unglaubliche daran - aber es ist belegt - er hat es geschafft in der damaligen Zeit Zehntausende zu bewegen eine Wallfahrt in das Taubertal zu machen.

Ein Roman, der sich anders liest als viele anderen, da man im Hinterkopf immer im Kopf hat, dass es diesen Menschen wirklich gegeben hat. Ob seine Beweggründe, die ihm der Autor hier hinein interpretiert, wirklich so waren, ist natürlich rein spekulativ. Die Geschichte musste - um interessant erzählt zu werden - ausgeschmückt und gefüllt werden. Dies ist dem Autor auch gut gelungen.
Eingebettet in die Geschichte gibt es noch drei kleinere Abschnitte (eine Ballade, eine Ausführung zum Thema historische Wallfahrten, ein Gebet und im Epilog die 12 Artikel von Memmingen), dazu am Ende einen Nachtrag des Autors zu Dichtung und Wahrheit über Hans Behem.

Anfangs hatte ich ein paar Schwierigkeiten die politischen Spielchen zu durchschauen, dennoch kann man als Leser dieser Geschichte gut folgen und sich mitreissen lassen.
Der Sprach- und Schreibstil von Roman Rausch ist flüssig und man kann sich vieles bildhaft vorstellen. So bekommt man ein Leser einen Eindruck, wie es damals ausgesehen haben könnte im Taubertal oder in Würzburg. Die Geschichte zeigt die bettelarmen Dörfer, aber auch die Badestuben, in denen es sich die, die es sich leisten konnten, nicht nur zum Baden hinbegaben. Vor allem aber hat er es geschafft die Geschichte so zu erzählen, dass sie glaubhaft erscheint, dass es sich so abgespielt haben könnte.

Fazit:
Ein gut erzählte und mit Spannung versehene Geschichte rund um eine interessante Figur aus dem 15. Jahrhundert.

Bewertung vom 22.03.2016
Der Trick
Bergmann, Emanuel

Der Trick


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts bei den Eltern von Mosche Goldenhirsch, in Prag. 1919 wird er geboren. 1934 verlässt er das Elternhaus, nachdem ihm ein Besuch in einem Wanderzirkus verzaubert hat. Er beschließt dem Zirkus zu folgen.

2007, Los Angeles, Max Cohn ist zehn, als seine Eltern beschließen sich zu trennen. Der Junge kommt mit der Trennung nicht klar und versucht alles, um sie zu verhindern. Sein letzter Strohhalm ist ein Liebeszauber des "Großen Zabbatinis", den er auf einer alten Schallplatte entdeckt. Doch leider hat diese einen Sprung und so kann er sich den Liebeszauber nicht anhören. Er macht sie auf den Weg um Zabbatini zu besuchen.

Emanuel Bergmann erzählt die Geschichte in zwei Erzählsträngen. Abwechselnd begleiten wir Mosche und Max. So unterschiedlich die Zeiten, in denen beide geboren worden sind, gibt es doch Ähnlichkeiten und Parallelen und der Autor erzählt in einem wahrhaft mittreissendem Schreibstil von den beiden Figuren. So macht es auch nichts aus, dass wir als Leser von einer Figur zu anderen springen, schnell ist doch klar, dass es sich bei Mosche um den Mann handelt, den der junge Max viele Jahre später sucht.

Durch die eingschobenen Rückblenden bekommen wir die Lebensgeschichte des Mosche Goldenhirsch erzählt. Eine berührende Geschichte, eine Geschichte, die meisterhaft, fast zauberhaft vom Autor erzählt wird, die aber auch sehr tragische und traurige Momente in sich birgt und gerade am Ende hin immer bewegender wird. Dabei ist es gerade die Sprache, die Erählkunst des Autors, die einen durch diese Geschichte trägt, die es schafft, mitzufühlen, mitzuerleben und mit den Augen der Protagonisten zu sehen und zu hoffen. Dennoch ist es nicht nur düster und beklemmend, nicht nur traurig. Der Autor hat trotz allem auch viele humorige Szenen mit eingebaut, die einen auch schmunzeln lassen. Vor allem hat er den Figuren Leben eingehaucht, man kann sich alles so gut vorstellen, auch die Entwicklung, die sie in dieser Geschichte durchlaufen. Am Ende schließt sich der Kreis der Figuren und der Leser bleibt gefangen zurück.

Eine Geschichte, die einen so schnell nicht wieder loslässt, die nachhallt und die den Leser verzaubert.

Bewertung vom 19.03.2016
Die Pianistin
Aland, Ute

Die Pianistin


ausgezeichnet

Joelle ist eine begnadete Pianistin. Ihr gelingt es mit ihrer Musik nicht nur Gott zu loben, sondern auch die Herzen der Menschen zu berühren. Doch kaum hat sie endlich das erreicht, auf das sie solangen hingearbeitet hat: Erfolg, große Auftritte, Bekanntheit, geschieht das Unfassbare. Sie hat einen unverschuldeten Autounfall, den sie zwar überlebt, aber dabei zwei Finger einer Hand einbüßt. Ihre Karriere ist vorbei. Weitere Schicksalsschläge lassen sie verzweifeln, stürzen sie in eine Glaubenskrise, überschütten sie mit bohrenden Fragen nach dem Warum . Die Folge sind Depressionen, sie befindet sich in der größten Krise ihres Lebens.

Kann ihr christlicher Hauskreis mit ihren Freunden helfen ? Joelle versucht einiges um aus dem dunklen Tal herauszukommen......


Ute Aland hat mit diesem Roman eigene Erfahrungen verarbeitet. Es ist eine moderne Hiobsgeschichte - eine Geschichte, die mit den Zweifeln des Glaubens kämpft, mit den Wegen, die das Leiden erklären sollen. Joelle versucht auf vielen Wegen sich klar darüber zu sein, warum dies alles geschehen ist. Dabei geht sie auch Irrwege, lässt sich verleiten, am Ende ist sie in der größten (Glaubens-)Krise angelangt. Und auf ihrem Leidensweg trifft sie nicht nur wahre Freunde und Unterstützer, sondern auch auf andere, die ihr selbst die Schuld geben an ihrem Unglück.
Sind wir selber Schuld an unserem Leiden, weil wir gesündigt haben ? Ist nur der gesund im Geist und Körper, der den wahren Glauben hat ?
Joelle muss sich durchkämpfen, muss Spreu von Weizen trennen und ihren Weg finden.

Ute Aland hat einen Roman geschrieben, der uns mitnimmt auf ihrer Suche nach dem Glauben. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und das man allen, die selber durch dunkle Täler wandern, die selber leiden, ans Herz legen möchte.

Bewertung vom 18.03.2016
Mein Herz wird dich finden
Kirby, Jessi

Mein Herz wird dich finden


gut

Mia ist seit 400 Tagen am Boden zerstört. Seit 400 Tagen ist Jacob tot. 400 Tage - Mia zählt jeden einzelnen Tag. Jacobs Organe wurden zur Organspende freigegeben. Und einige der Empfänger haben sich nach der Sperrfrist mit Jacobs Angehörigen getroffen. Doch einer hat sich nicht gemeldet. Der, der Jacobs Herz besitzt. Mia hat ihn angeschrieben, aber keine Antwort erhalten. So hat sie sich im Internet auf Recherche gemacht und herausgefunden, dass der Empfänger, Noah Thomas, nur wenige Meilen entfernt lebt. Sie setzt sich ins Auto und will ihn einfach nur sehen. Gar nicht ansprechen, einfach nur sehen. Doch alles kommt anders als geplant.....


Jessi Kirby hat mit "Mein Herz wird dich finden" ein Jugendbuch geschrieben, das ein wichtiges Thema aufgreift: die Organspende. Sie zeigt, wie die Empfänger mit den neuen Organen ein neues Leben geschenkt bekommen haben.
Der Roman wird aus Sicht von Mia erzählt, die nach dem Tod des Freundes am Boden zerstört ist und aus ihrem Trauerloch nicht herauskommt. Es ist aber auch eine Geschichte, die den Weg aus der Trauer zeigt, neue Liebe, neue Hoffnung. Aber es ist nicht so einfach, denn Mia ist nicht ehrlich, sie sagt Noah nicht, was sie über ihn alles bereits weiß und dass ihre Begegnung kein Zufall ist. Diese Lüge überschattet alles und als Leser fragt man sich die ganze Zeit, was wird passieren, wenn die Wahrheit ans Licht kommt ?

Vorangestellt vor jedes der Kapitel sind Geschichten oder Zitate rund um das Herz. Anfangs sehr interessante Einschübe, im Mittelteil eher nebensächlich. Durch die Kapiteltrennungen mit extra Seiten für "Kapitel X" ergeben sich m.E. viel zu viele weiße Seiten. Aber das nur am Rande - für die Zielgruppe, jugendliche Leser, sorgt dies vielleicht sogar für eine angenehme Lesart.

Der Roman konnte in Bezug Spannung bei mir nicht punkten, denn es gab eigentlich nur die Frage nach der Aufklärung, die für Spannung sorgte. Der Roman legt mehr Wert auf Gefühle und romantische Begegnugen.
Er lies sich leicht lesen und man konnte nur so durch die Seiten fliegen.

Fazit:
Ein gefühlvoller Roman mit viel Romantik, wenig Spannung und ernsten Themen wie Wahrheit und Organspende für jugendliche Leser.

3,5 Sterne