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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1153 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2017
Eis und Dampf
Vogt, Christian;Vogt, Judith;Demirtel, Eevie

Eis und Dampf


ausgezeichnet

Im 9. Jahrhundert nach Christus brachen auf Island Vulkane aus und hinterließen ein Kälteperiode, die sich über ganz Europa ausweitete. Das Land wurde unwirtlich, Rohstoffförderung schwer, Amerika nie entdeckt. Dampfkraft, Æronautik und Elektrizität läuten jedoch eine neue Periode ein und der Fortschritt neigt sich in eine andere Richtung. Das viktorianisch angehauchte Zeitalter wartet mit Dampfmaschinen auf und Zeppeline fliegen durch die Luft.

In dieser Steampunk-Anthologie haben sich 13 Autoren so ihre Gedanken zu diesem alternativen Europa gemacht und eine Kurzgeschichtensammlung der fantastischen Art herausgebracht. Die verschiedenen Protagonisten in den Geschichten könnten nicht unterschiedlicher sein. Wir begegnen Agenten, Tagelöhnern, Dieben, Mördern, Handwerkern, Navigatoren und vielen anderen interessanten Persönlichkeiten. Wir treffen aber auch alte Bekannte, wie in der Geschichte "Der Puppenmacher" von Judith Vogt C. Vogt, die uns auch schon von den Büchern "Die zerbrochene Puppe" und "Die verlorene Puppe" bekannt ist.

Die Geschichte "Der Puppenmacher" hat übrigens auch einen ernsthaften Hintergrund, welcher HIER nachzulesen ist.

Wir plündern mit Friesen, führen Aufträge im Namen Ænglands aus und begeben uns in unwirtliche Gegenden.
Eines haben die Geschichten jedoch gemeinsam: Sie sind absolut spannend zu lesen. Ich war durchweg begeistert und auch mal wieder total fasziniert, wie unterschiedlich die Autoren doch an das Thema herangegangen sind.

13 Kurzgeschichten, die verschiedener nicht sein könnten, aber immer den gemeinsamen Nenner "Eis und Dampf" haben. So meint man, sich zur gleichen Zeit an unterschiedlichen Orten aufzuhalten und hofft fast, dass am Ende alle Charaktere in einem großen Showdown aufeinandertreffen (soweit sie "ihre" Geschichte auch überleben).

Ein paar haben sich mir besonders ins Gedächtnis eingeprägt. So z. B. "Honig mit Hindernissen" von André Wiesler. Wir begegnen Tindwerch, einem Riesen von einem Mann, der eigentlich nur seine Zahnschmerzen behandeln lassen möchte. Durch Zufall rettet er jedoch Heike Most vor ihren Entführern und bekommt danach von deren Vater ein unmoralisches Angebot.
Tindwerch hat mir sehr gut gefallen, da er naiv wirkt, aber es faustdick hinter den Ohren hat. Er nutzt seine Art aus, weiß aber ganz genau was er will. Außerdem ist er nicht auf den Mund gefallen, sagt, was er denkt und wirkt dadurch noch sympathischer.

"Das Tourbillon" von Henning Mützlitz erzählt von einem Uhrmacher, der für die Großherzogin zum Geburtstag eine besondere Uhr anfertigen soll. Dies tut er auch, wird allerdings erst im letzten Moment fertig und bittet seinen Gehilfen, die Uhr nun abzuliefern, damit sie noch rechtzeitig übergeben werden kann.
Die Geschichte wartet mit allerlei Interessantem auf und hier war es vor allem der Schreibstil, der mich in den Bann gezogen hat.

"Im Auge des Sturms" von Stefan Schweikert hat mir auch besonders gut gefallen. Hier geht es um Samantha, ein junges Mädchen, das Anführerin einer Straßenbande ist. Mit Diebstählen halten sie sich alle über Wasser. Als Samantha geschnappt wird, kommt sie in eine Art Irrenanstalt und muss für Experimente herhalten. Bei dem Angriff der Friesen auf die Stadt, kann Samantha jedoch entkommen und bekommt ihren größten Wunsch erfüllt.
Dies war für mich die traurigste Geschichte des Buches, da mir Samantha in kurzer Zeit ans Herz gewachsen ist. Allein muss sie sich und eine Horde Kinder durchfüttern, wird von einem gleichaltrigen Jungen gepiesackt, der ihr die Führung abspenstig machen möchte und gerät dann auch noch an die falschen Leute.

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Geschichten, aber das Buch ist voll von spannenden, interessanten und fantastischen Storys. Die Schreibstile sind durchweg flüssig und packend zu lesen. Jeder Steampunk-Begeisterte kommt hier voll auf seine Kosten. Absolut empfehlenswert.

Fazit:
Steampunk-Storys der feinsten Art.

Bewertung vom 12.12.2017
Buchhaim / Die Stadt der Träumenden Bücher Bd.1
Moers, Walter

Buchhaim / Die Stadt der Träumenden Bücher Bd.1


ausgezeichnet

Hildegunst von Mythenmetz, Bewohner der Lindwurmfeste, wacht am Totenbett seines Dichtpaten Danzelot von Silbendrechsler. Bevor dieser endgültig von ihm geht, übergibt er Hildegunst ein Manuskript und die Aufgabe, den Verfasser dieses großartigen Meisterwerkes zu finden. Einziger Hinweis: Buchhaim, die Stadt der träumenden Bücher. Dorthin begibt sich Hildegunst und ist bei Ankunft gleich fasziniert von dem Ort, an dem Bücher auf jede erdenkliche Weise geehrt werden. Antiquariate, Verlage, Druckereien, gemütliche Lesecafes, Dichter und Denker an jeder Ecke, Geschäfte, die sich mit allem rund ums Buch befassen. Alles hat mit dem gedruckten Wort zu tun. Bei seinen Nachforschungen stößt Hildegunst auf Phistomefel Smeik, der ihm dabei helfen kann, den Verfasser des Manuskriptes zu finden. Doch kann Hildegunst ihm wirklich trauen?

Ein großartiges Buch in Bilder gebannt. Die Graphic Novel umfasst die erste Hälfte des Buches "Die Stadt der träumenden Bücher" und erzählt, warum der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz die Lindwurmfeste verlässt und nach Buchhaim geht, um dort den unbekannten Verfasser eines Manuskriptes zu finden. Hildegunst erlebt so einiges in der Stadt und lernt auch so manche Leute kennen. Einige meinen es gut mit ihm, andere nicht.

Ich bin wirklich begeistert von der Graphic Novel. Der Autor Walter Moers hat mehrere Jahre an der Umsetzung gearbeitet und zusammen mit dem Illustrator Florian Biege nun eine Graphic Novel vorgelegt, die seinesgleichen sucht. Die Bilder sind aufwendig gearbeitet, mit vielen Details geschmückt und spiegeln den Inhalt der Geschichte in wunderbarer Weise wider.

Oftmals sind mir Dinge erst auf den zweiten oder dritten Blick aufgefallen, nicht etwa, weil sie schwer zu finden sind, sondern weil eben sehr viel zu finden ist. So gibt es auch etliche Anspielungen auf andere Zamonien-Romane wie z.B. "Der Schrecksenmeister" oder "Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär".
Diese Detailverliebtheit hat mir sehr gut gefallen, denn so hat man in meinen Augen noch viel mehr von dieser Graphic Novel.

Die Texte waren ebenfalls sehr informativ gestaltet. Mit knappen Worten wird die Geschichte von den Charakteren erzählt. Kleinere Kästchen mit erzählender Wirkung taten den Rest. Ansonsten sprechen die Bilder. Der Autor, der ja eng mit dem Illustrator zusammengearbeitet hat, konnte dadurch auch seine Vorstellungen einfließen lassen.

Man merkt der Graphic Novel die viele Arbeit an, die in ihr steckt. Alles wirkt sehr durchdacht, hochwertig und stilvoll. Und auch genau auf das Buch abgestimmt. So geht der Reiz der ganzen Geschichte nicht verloren und ist eine wertvolle Ergänzung. Ich würde mich freuen, wenn es vielleicht noch mehrere Zamonien-Romane schaffen, "gemalt" zu werden.

Die Geschichte an sich ist gerade für Buchverrückte sehr interessant. Denn hier werden Bücher in den Mittelpunkt gerückt. Auf sehr fantastische Art und Weise wird hier eine kleine Hommage an Bücher aufgetischt. Alle Formen, Genre, Farben und Größen werden gehuldigt. Gepaart mit den teilweise sehr schrulligen, komischen, bösen, naiven und geheimnisvollen Einwohnern Zamoniens ergibt sich eine spannende Abenteuerreise durch die Stadt Buchhaim mit seinen vielen ober- und unterirdischen Orten.

Hildegunst von Mythenmetz, der selbst ein großer Schriftsteller werden will, geht erst naiv an die Aufgabe heran, wächst jedoch mit jeder neuen, die er löst, ein großes Stück und stürzt dabei in sein wohl größtes Abenteuer.

Band 2 erscheint im Januar 2018. Ich freue mich.

Fazit:
Ein Abenteuer in einer ganz besonderen Stadt auf eine ganz besondere Art.

Bewertung vom 12.12.2017
Wolkenschloss
Gier, Kerstin

Wolkenschloss


ausgezeichnet

Welch eine zuckersüße Geschichte. Man ist von Anfang an verliebt in die Figuren, das Setting und die Handlung.
Nach und nach lernt man die Charaktere kennen, die sich in unser Herz schleichen und mit ihren Schrullen und Eigenarten den ganzen Charme des Hotels in den Wolken ausmachen.

Vorneweg ist es Fanny, die die Geschichte trägt. Als Jahrespraktikantin hat sie es nicht so leicht. Sie ist das Mädchen für alles, muss verschiedene Stationen im Hotel durchlaufen, unter der strengen Hand von Fräulein Müller, die man eigentlich nie zu Gesicht bekommt. Fanny ist Kindermädchen, Putzfee, Wäscherin, Wellness-Beraterin und eigentlich immer unterwegs. Die kurzen Ruhepausen füllt sie mit der Fütterung von zutraulichen Dohlen, Nachforschungen über Ungereimtheiten, Flirten mit gut aussehenden Jungs oder einfach, um ihre Neugier zu stillen.

Die Autorin erzählt dabei in einem leichten Stil die Geschichte, als würde alles so nebenbei passieren. Viele Klischees werden erfüllt, doch kommt dies einem gar nicht so vor, weil es einfach nur Spaß macht, Fanny bei ihren täglichen Aufgaben und Erlebnissen zu begleiten.
Fanny steckt voller Energie. Mit 17 Jahren hat man diese noch. Und sie nimmt alles fast klaglos hin. Ihre Pflichten erfüllt sie gewissenhaft, kommt mit ihren Kollegen und den Gästen sehr gut aus, kümmert sich hingebungsvoll um die Kinder und hat auch immer einen netten Spruch auf Lager.

Das Cover ist einfach wunderschön. Fliederfarben ist das Wolkenschloss abgebildet und vermittelt so schon das Gefühl einer wunderschönen Geschichte. Welche auch wirklich im Inneren steckt. Ich bin immer wieder überrascht, wie das Cover das Innere eines Buches widerspiegelt.

Alle Charaktere sind schön gezeichnet, tragen mehr oder weniger zur Geschichte bei und eigentlich gibt es keinen, den man so gar nicht mag. Selbst die "Bösen" kann man nicht hassen.

Auch wenn die Geschichte bis kurz vor Ende so vor sich hin plätschert, kommt doch keine Langeweile auf. Und zwischendurch gibt es sogar Stellen, die ein bisschen fantastisch daherkommen. Dies macht den magischen Reiz des Hotels aus und führt auch zu einigen Fragen, die am Ende ein bisschen beantwortet werden.

Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass es sich hier um einen Einzelband handeln soll. Eigentlich schade, da ich gerne noch längere Zeit in dem Hotel verbracht hätte. Vielleicht entscheidet sich die Autorin - auch wenn es kein allzu offenes Ende gibt - doch nochmal in die Schweiz zurückzukehren und uns weitere Abenteuer mit Fanny und dem Personal des Wolkenschlosses erleben zu lassen.

Gerne würde ich in diesem Hotel einmal Urlaub machen, gerade zur Weihnachtszeit. Ich bin kein Fan von Schnee, aber der Zauber, der von allem ausging, hat mich sehr gefangen genommen und ließ mich nur widerwillig wieder aus der Geschichte auftauchen.

Fazit:
Eine zuckersüße Geschichte mit zuckersüßen Charakteren und einem zuckersüßen Cover.

Bewertung vom 12.12.2017
Flugangst 7A
Fitzek, Sebastian

Flugangst 7A


ausgezeichnet

Wir begeben uns in die Höhe und fliegen zusammen mit Dr. Mats Krüger nach Deutschland, damit er dort seine schwangere Tochter Nele bei deren Geburt begleiten kann. Er selbst leidet jedoch an Flugangst und kann nur mit viel Mühe an Bord der Maschine gehen. Doch möchte er den Wunsch seiner Tochter erfüllen.
Und als hätte er es geahnt, kommt es zu Komplikationen. Nicht, weil das Wetter schlecht ist, sondern weil er durch einen Anruf von der Entführung seiner Tochter erfährt. Außerdem sei er der einzige, der sie retten könne, wenn es ihm gelingt, das Flugzeug abstürzen zu lassen.
Schon sind wir mittendrin in einem spannenden und packenden Psychothriller, der mal wieder offenlegt, wie einfach manche Leute zu manipulieren sind und welche perfiden Spiele mit einem getrieben werden können, damit der Wille einer einzelnen Person seinen Weg findet und durchgesetzt werden kann.
Die Geschichte wird in drei Strängen erzählt. Einmal hoch in der Luft durch Mats Krüger, einmal in Berlin durch seine Tochter Nele und - ebenfalls in Berlin - durch Mats Kollegin Feli, die seinen Hilfe(an)ruf ernst nimmt und sich auf die Suche nach Informationen macht.
Mats selbst war mir nicht sehr sympathisch, zumindest die ersten 2/3 des Buches. Er wirkte auf mich eher fahrig (vielleicht auch bedingt durch die Flugangst), teilweise war sein Handeln nicht nachzuvollziehen. Und doch ergab alles am Ende einen Sinn, was bei mir persönlich dann auch ein paar Sympathiepunkte ihm gegenüber hervorbrachte.
Nele hat es nicht leicht. Sitzengelassen vom Ex-Freund, muss sie, schwanger und auch mit einer gefährlichen Krankheit geschlagen, alleine für ihre Zukunft sorgen. Sie geht es zwar schon richtig an, in dem sie für sich und das ungeborene Kind viele Pläne hat, doch scheint sie mir recht naiv und auch unentschlossen. Sie tat mir sehr leid, weil ihr einfach eine Bezugsperson fehlte, an der sie sich orientieren bzw. die sie etwas fragen konnte.
Feli, eine Kollegin von Mats, soll eigentlich an dem Tag heiraten, doch der Anruf von Mats führt sie dazu, nach Nele zu suchen und kommt dabei Ungeheuerlichem auf die Spur. Feli fand ich persönlich noch am interessantesten, weil sie mit der Suche nach Nele ihr Leben selbst in Frage stellt und wichtige Entscheidungen trifft, die nicht nur ihre Zukunft besiegeln.
Auch wenn ich nicht zu 100 % zufrieden war, war die Geschichte dennoch spannend und irreführend. Es gab einige Wendungen, auch wenn ich von Anfang an einen Verdacht hatte, der sich auch bestätigte. Die Psyche wird gerade bei Mats voll ausgereizt und er überrascht am Ende dann doch, so dass die ganze Story nochmals einen gewissen Kick bekommt.
Der Autor bedient sich einem aktuellen Thema. Der Absturz der German Wings Maschine im Jahre 2015 - der damalige Pilot ließ die Maschine auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in Südfrankreich zerschellen, weil er beschlossen hatte, Suizid zu begehen. Aufgrund dessen soll es nun stärkere Tests für Piloten geben, um herauszufinden, ob diese psychisch angeschlagen sind, unter Depressionen oder sonstigen Krankheiten leiden. Der Autor spinnt nun die ganze Geschichte weiter und heraus kam dabei eben "Flugangst 7A".
Viele Themen werden auf den 400 Seiten abgehandelt, eigentlich viel zu kurz, um alles richtig zu erklären. Das Ende war interessant und teilweise überraschend, was eben den Protagonisten Mats angeht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2017
Augenblick der Ewigkeit
Strange, Cara D.

Augenblick der Ewigkeit


sehr gut

Der Zufall führt den Piloten Ian, die Piratin Sina und den Mechaniker Juri zusammen. Angeführt von der BeanSidhe El´ara reisen sie mit dem erbeuteten Raumschiff, der Melnir durch das Weltall, einer Spur folgend die zu einem unbestimmten Ziel führt. Die bunt zusammengewürfelte Mannschaft muss sich nun mit dem modernsten Schiff der Galaxie vertraut machen.
Etwas Großes steckt hinter allem und die Gruppe muss sich Gefahren stellen. Doch können sie einander vertrauen?

Die Geschichte erinnert an eine Mix aus Star Wars, Star Trek und Guardians of the Galaxy.
Fremde Welten, exotische Wesen und eine bunt zusammengewürfelte Truppen, die in einem modernen Raumschiff das Weltall retten müssen, aber nicht mal selbst wissen, was in ihnen vorgeht.

Die Autorin bietet von Anfang an tiefe Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonisten, so weit es die Persönlichkeiten zulassen.
Bei Ian und Sina ist dies vor allem der Fall, denn in meinen Augen tragen die beiden den größten Anteil an der Geschichte. Zwar sind noch El´ara und später auch Juri involviert, doch strahlen Ian und Sina mehr Faszination aus.

Die unendliche Weite des Weltalls wird in diesem Roman auf einen kleinen Punkt zusammengefasst. Das Universum kommt einem gar nicht mehr so groß vor, obwohl doch einige "Orte" angeflogen werden.
Aber es wird auch viel Zeit auf dem Raumschiff, der Melnir, verbracht. Denn die Melnir wird zu einem neuen Zuhause, nachdem aus unterschiedlichen Gründen eben diese verloren gegangen sind. Ich muss zugeben, dass mir die Größe der Melnir trotz der Beschreibungen ein Rätsel blieb. Teilweise war alles sehr verwirrend. Eine kleine Zeichnung zu dem Schiff hätte mir geholfen.
Auch die Planeten und Orte waren unübersichtlich.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen, an den richtigen Stellen packend, einfühlsam und in die Tiefe gehend.
Gerade die Protagonisten werden greifbar und Sina (was aber nicht an der Namensgleichheit zu mir lag) hat mir besonders gut gefallen. Ihre Vergangenheit und die Gegenwart ließen mich immer nur hoffen, dass sie in Zukunft ein besseres und ruhigeres Leben führt. Im Nachhinein betrachtet würde dies zwar nicht so recht zu ihr passen und doch wünsche ich mir für sie einfach eine Konstante, die sie durchs Leben führt.

"Augenblick der Ewigkeit" ist der Auftakt zu einer Reihe und hört auch an einer sehr spannenden Stelle auf. Ich hoffe, der zweite Teil ist schon in Arbeit und erscheint recht zügig.

Fazit:
Ein spannendes Raumabenteuer.

Bewertung vom 01.12.2017
Das Labyrinth ist ohne Gnade / Labyrinth Bd.3
Wekwerth, Rainer

Das Labyrinth ist ohne Gnade / Labyrinth Bd.3


gut

Jeb, Jenna und Mary finden sich in der vorletzten Welt des Labyrinths wieder. Das Meer liegt in seinem unendlichen Blau vor ihnen. So weit das Auge reicht ist kein Ausweg in Sicht. Mary jedoch weiß, was sie erwartet, denn es ist ihre Welt, der Ort, an dem sie aufgewachsen ist. Und schon erwartet sie die nächste zu nehmende Hürde, ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen ihre Ängste. Gnadenlos wird ihnen zugesetzt. Das Ende scheint sehr nah. Die retten Lösung führt zu einem weiteren Verlust, aber auch zu den so lang ersehnten Antworten. Und zu noch mehr Problemen. Denn das Labyrinth kennt keine Gnade.

Teil 3 hat der ganzen Trilogie nochmals das sprichwörtliche I-Tüpfelchen aufgesetzt. Ich habe noch nie eine Reihe beendet, die mich so derart unzufrieden zurückgelassen hat. Vorab: ich liebe offene Enden, bei denen man seiner Phantasie freien Lauf lassen kann und sich so manche weitere Szenen noch selbst vorstellen muss. Doch das, was der Autor hier am Ende hat stehen lassen, ist für mich sehr unbefriedigend. Das erwartete Happy End ist keins, weil es eigentlich so gar kein Ende gibt. Die Geschichte bricht ab, nachdem eine Person eine Entscheidung getroffen hat, zu welcher man noch getrost drei weitere Bücher hätte schreiben können. Nach Lesen der letzten Seite schreit das Ende quasi nach einem weiteren Teil. Und doch ist die Reihe abgeschlossen. So dermaßen offen mag ich es dann auch nicht.

Nach dem schwachen ersten Teil, den der zweite jedoch ausgleichen konnte, hat mir der dritte Band bis auf die letzten Seiten gut gefallen. Spannung, Gefahr, Trauer und Hoffnung haben sich abgewechselt und somit einen spannenden und packenden Teil gebildet. Dann die (gelungene) Auflösung der ganzen Angelegenheit.
Bis das dicke Ende kommt... und dann nichts mehr. Nicht mal in der Danksagung wird erklärt, warum das Buch so endet. Dies finde ich sehr schade, da ich so nicht nachvollziehen konnte, was der Autor sich dabei gedacht hat.

Die neue Welt, in der sich Jeb, Jenna und Mary zu Anfang befinden, ist sehr bedrohlich, obwohl sie auf den ersten Blick beruhigend wirkt. Das Wasser und vor allem die sengende Hitze wird jedoch zum Problem. Auch die im Meer lebenden Bewohner setzen den drei ordentlich zu.
Mary übernimmt diesmal den starken Part und tritt in den Vordergrund. Warum, wird dann ab Mitte des Buches sehr deutlich. Gerade bei ihr ist eine ordentliche Entwicklung auszumachen. Ist sie in den ersten beiden Bänden noch eher das schwächste Glied der Kette, hat sich dies geändert und Mary ist der Charakter, um den sich alles dreht.
Jeb und Jenna treten sehr in den Hintergrund, was sich später aufklärt.

Der Schreibstil des Autors ist durchgehend packend, auch wenn sich ein paar Wiederholungen eingeschlichen haben. Dies stört jedoch den Lesefluss nicht.

Die Idee des Autors ist unheimlich interessant, die Umsetzung war - nach dem die Auflösung ans Licht kam - auch gelungen. Und man versteht nach Lesen des dritten Teils auch, warum der Autor das Wort "Labyrinth" gewählt hat, was mir nach Lesen der ersten beiden Bände noch ein Rätsel war.

Fazit:
Bis auf das sehr offene Ende eine spannende Reihe.