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tinaliestvor.de
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essingen

Bewertungen

Insgesamt 1384 Bewertungen
Bewertung vom 05.06.2020
Lasst Knochen sprechen / Tempe Brennan Bd.3
Reichs, Kathy

Lasst Knochen sprechen / Tempe Brennan Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Fall verspricht wieder Spannung.

Die junge Emily Anne Toussaint findet den Tot. Auf offener Straße wird sie von zwei Kugeln getroffen. Die Polizei ist schnell fertig mit den Ermittlungen. Ein Kollateralschaden in einem rivalisierenden Bandenkrieg.

Als der Leichnam auch Tempes Tisch in der Forensik landet, kann sie im Gegensatz zur Polizei nicht einfach damit abschließen. Sie beschließt, sich die Schuldigen vorzunehmen.

Die rivalisierenden Motoradgangs sind berühmt für ihre Brutalität und das bekommt natürlich auch Tempe ausreichend zu spüren.

Die Heathens und die Vipers, gut organisiert, machen es Tempe nicht leicht, den Killer der kleinen Emiliy Toussaint aufzuspüren.

Gerade als Tempe zum entscheidenden Zug ausholt, taucht ihr Neffe Kit in der Gangszene auf.

Plötzlich muss sich Tempe die Frage stellen, ob ein weiteres Eingreifen und Ermitteln Gefahr für ihre Familie bedeutet.

Fazit:

Wieder ein Fall, der den Leser atemlos durch die Ermittlungen hetzen lässt. Ich mach Kathy Reichs Humor und muss sagen, dass die bisherigen deutschen Übersetzungen gut gelungen sind.

Mit Dialogen wie: „Sie waren unbewaffnet!“ „Ich war bewaffnet mit gerechtem Zorn“ muss ich gestehen, ist es um mich geschehen. Ich mag gute Dialoge und abgründigen Sarkasmus und Kathy Reichs bietet hier eine wahre Fundgrube davon an.

Die Buchreihe steht nur teilweise der Serienverfilmung als Vorlage zur Verfügung. Was mich sonst an Buch- und ausgeführter Verfilmung stört, zeigt sich hier als äußerst gelungener Schachzug!

Bewertung vom 01.06.2020
Kriegsgold
Rönnau, Jörg

Kriegsgold


ausgezeichnet

Wir starten ganz harmlos mit mehreren Leichenteilen, die sich in diversen Fischereusen, Netzen und Strandmüll verfangen haben. Moment mal, harmlos? Genau! Das war erst der Anfang!

Die Mordkommission und ihr Hauptkommissar Hinnerk sammeln fleißig Leichenteile an der Küste zwischen Kiel und Eckernförde. Die Spur führt zur Bundeswehr und dort zu einem äußerst beliebten und respektierten Offizier.

Auf der Suche nach dessen Angehörigen stolpert Hinnerk auf den toten Sohn und kurze Zeit später auf die gerade noch so lebende schwer drogenabhängige Tochter.

Als Hinnerks Chef sich mit weiteren Dienststellen kurzschließt, taucht ein ungeklärter Mord an einem Marinesoldaten mit ähnlicher Vorgehensweise auf. Aber wie hängt der ungeklärte Mord mit den beiden Toten in Kiel zusammen?

Die Ermittler arbeiten rund um die Uhr und stoßen auf eine alte mysteriöse Kriegsgeschichte.

Parallel zu den in der Gegenwart spielenden Ermittlungen führt uns Rönnau an Bord der U796.

Das Minen-Uboot, 1945 kurz vor Kriegsende und vollbeladen mit Goldbarren der SS, soll zu einem geheimen Versteck gebracht werden. Kapitän Johann von Stackeldorf, der mit der SS an Bord hadert, fühlt sich hintergangen. Die unterwegs stattfindende Planänderung des SS Befehlshabers Stramm macht ihn stutzig. Er beschließt, diese Aktion nicht so einfach auf sich sitzen zu lassen und gerät kurz darauf in einen Hinterhalt.

Er flieht schwer verletzt und übersteht die Jahre dank eines neuen Decknamens und seiner Verschwiegenheit. Doch die Last des Goldes wiegt schwer im Leben des alten Seemanns.

Immer wieder tauchen alte Nazischergen auf und sind auf der Suche nach dem vermeintlich noch existierenden Goldschatz.

Als Hinnerk und sein Team aus vielen losen und teils haarsträubenden Geschichten Einheimischer sich ihren Fall zusammenbasteln, gerät so einiges ins Rutschen.

Es wird scharf geschossen, hart gekämpft und lange Totgeglaubte tauchen aus der Versenkung auf.

Fazit:

Mit Jörg Rönnau begeben wir uns als Leser auf eine abenteuerliche Schatzsuche nach dem verschollenen Gold. Wir steigen herab in ein U-Boot, während Kiel gerade von den Engländern beschossen wird und hoffen inständig, dass der Kapitän trotz mysteriöser Soldaten an Bord, die richtige Entscheidung treffen wird.

Nichtsahnend landen wir in die Kieler Unterwelt, flüchten mit Hinnerk und Zeugen vor schießwütigen Killern und landen dann in einem alten ziemlich heruntergekommenen Weltkriegsbunker. Rönnau hinterlässt eine Spur aus Leichen, deren Gier nach dem Gold nach und nach die traurige Vergangenheit lüftet.

Spannung pur!

Bewertung vom 31.05.2020
The Long Way Home
Penny, Louise

The Long Way Home


ausgezeichnet

Clara ist auf der Suche nach Peter…
Gamache hat sich mit seiner Frau Reine-Marie in Three Pines zur Ruhe gesetzt. Er betrachtet wohlwollend die Beziehung seiner Tochter Annie mit seinem ehemaligen Schüler Jean-Guy und verbringt nette Tage mit ihnen.
Doch die Ruhe währt nicht lange. Clara Morrow, die frisch gekürte Star-Malerin und Nachbarin beschließt, Gamache mit der Suche nach ihrem verschollenen Ehemann Peter zu beauftragen.
Der sollte nach einem Jahr Trennung zurückkehren. Nachdem Clara keinerlei Lebenszeichen von ihm feststellen kann, bittet sie um Hilfe.
Gamache beschließt mit Jean-Guy die Suche nach Peter aufzunehmen, was sich allerdings als ein faszinierendes Puzzle herausstellt.
Während Gamache mit sich selbst und seinem Ruhestand alltäglich hadert, findet Jean-Guy immer mehr Gefallen an dieser Suche.
Als die Hinweise nach Peter in Dumfries, Schottland enden, bangt Clara um ihre Ehe und ihren treuen Mann.
Mit Myrna, Clara und Jean-Guy begibt sich Gamache auf eine ganz besondere Spurensuche, die zu einer Künstler-Kolonie tief im Norden Kanadas führt….
Fazit:
Im zehnten Teil steht Hoffnung im Vordergrund. Claras bangen um Peter und Gamaches innerer Drang, mit seiner Vergangenheit abzuschließen, macht es dem Leser nicht gerade leicht. Als Thriller verpackt, stößt man erst sehr spät auf eine Leiche.
Penny schafft es grandios, aus diesem riesigen Puzzle an losen Fäden eine feine Spur auszulegen, auf der man viel zu spät merkt, dass der Killer schon sehr lange seine Köder ausgelegt hat.
Es endet bitter aber mit viel Herz in Three Pines. In diesem Fleckchen Erde ist immer, egal wie schlimm es auch kommen mag, alles wieder gut.

Bewertung vom 24.05.2020
Der Hodscha und die Piepenkötter
Bingül, Birand

Der Hodscha und die Piepenkötter


ausgezeichnet

Die amtierende Oberbürgermeisterin Ursel Piepenkötter liebt ihren Job. Sie genießt es, sich zu inszenieren, sich von ihren Bürgerinnen und Bürgern feiern zu lassen. Ganz die Politiklady beherrscht sie natürlich die Basics. Sie trickst, täuscht und kämpft mit allen mehr oder weniger legalen Mitteln um ihre Ziele zu erreichen. Die Wiederwahl steht an!

Wäre da nicht ausgerechnet dieser neue türkische Geistliche. Nuri Hodscha, frisch aus der Türkei, kündigt den Bau einer prächtigen Moschee an. Er hat jedoch die Rechnung ohne Ursel Piepenkötter gemacht.

Für die amtierende Bürgermeisterin kommt so ein Bauantrag natürlich wie gerufen. Jedoch hat sie die Rechnung ohne Nuri Hodscha gemacht.

So unscheinbar der neue Geistliche sich zeigt, ist er nicht. Er entpuppt sich als wahrer Gegenspieler. Es geht zu wie auf einem türkischen Bazar. Die beiden kämpfen mit allen nur erdenklichen Mitteln, um ihre Ziele zu erreichen und die Zeit rennt.

Noch 42 Tage bis zur entscheidenden Wahl. Die Uhr tickt….

Nichtsahnend, dass sich Ursel Piepenkötters Sohn Patrick mittlerweile in Nuri Hodschas Tochter Hülya verknallt hat, werden schon die nächsten Ränke geschmiedet.

Doch diese Pläne haben die beiden Kampfhähne ohne Patrick und Hülya gemacht.

Eine kleine ausgebrannte Stadt und ein Wahlkampf, der seinesgleichen sucht. Jeder, der in der Ortspolitik auskennt, findet sich hierin wieder. Hier gilt das Motto: Nach der Wahl ist vor der Wahl.

Birand Bingül lässt diesen Wettstreit nicht einzig auf einen Kampf zwischen Mann und Frau hinauslaufen. Mit im Sack kauft man hier Allah, pubertierende Kinder und zwei Menschen, die ihr wahres Ziel aus den Augen verloren haben. Religion und Integration treten völlig in den Hintergrund.

Feiner Sarkasmus, sehr witzige Dialoge und ein guter Schuss Ortskolorit.

Bewertung vom 24.05.2020
Escape Room. Der Schatten des Raben
Eich, Eva

Escape Room. Der Schatten des Raben


sehr gut

Escape-Krimi mit Seiten zum Aufschneiden

Eigentlich wollten wir mit Freunden schon vor ewiger Zeit mal an einem Samstagabend einen Escape-Room testen, sind aber bisher leider nicht dazu gekommen.

Umso mehr habe ich mich daher über „Der Schatten des Raben“ gefreut.

Ein Escape Krimi ist folgendermaßen aufgebaut. Man liest sich in die Story ein, und löst Rätsel für Rätsel. Zum nächsten Kapitel kommt man nur, wenn man aus den drei Auswahlmöglichkeiten die richtigen Schlüsse gezogen hat und ein kleiner Bildausschnitt führt einen dann zum nächsten Rätsel.

Lissas Abiturtreffen nach langen zwanzig Jahren wird zu einem Albtraum. Während einer Führung gerät die alte Clique in einen Hinterhalt und wird in der Schule im Keller eingesperrt.

Dass diese Clique etwas zu verbergen hatte, hat Lissa schon immer gespürt. Doch jetzt wird es ernst und ihr aller Leben hängt davon ab.

Im ersten Raum angekommen gilt es ab jetzt gemeinsam ein Rätsel nach dem anderen zu lösen. Immer in der Hoffnung, dass das nächste Rätsel alle gesund und glücklich zum Ausgang bringt.

Doch Lissa hat sich im wahrsten Sinne verrechnet. Die Clique stellt sich als korrupte, zwielichtige und überaus neidischer Trupp heraus, der es Lissa schwer macht, die Vergangenheit zu verstehen.

Einst führte Paula diese Clique an, bis diese unter mysteriösen Umständen ausgerechnet in diesem Keller zu Tode kam.

Wer hat also Paula ermordet und wie kommt Lissa wieder heil aus diesem Keller?

Fazit:

Mit Eva Eich gehen wir auf Mörderjagt. Klassisch nach einem Who-Done-It aufgebaut beschäftigt man sich mit der Suche nach dem Täter und löst dabei die ein oder andere knifflige Rätselaufgabe.

Da sich der Keller in einer alten Schule befindet, sollte man die alten Schulfächer schon noch beherrschen. Ob Erdkunde, Sprachen oder das Periodensystem, alle relevanten Fächer kommen zum Einsatz. Knifflige Matherätsel ergänzen den mysteriösen Spuk.

Mit so einigen Rätseln habe ich mich schwer getan. Wenn man jedoch mal die Richtung verstanden hat und die Kapitel sehr aufmerksam liest, kommt man den Mörder schnell auf die Spur.

Eine tolle Abwechslung! Es wird nicht mein letzter Escape-Krimi gewesen sein!

Bewertung vom 23.05.2020
How the Light Gets in
Penny, Louise

How the Light Gets in


ausgezeichnet

Gamache kämpft ums Überleben
Der Winter hält Quebec fest im Griff als Armand Gamache Myrna in Three Pines einen Besuch abstattet. Ihr Anruf auf der Wache klang mysteriös.
Im Buchladen angekommen erzählt Myrna den beiden Ermittlern vom Verschwinden ihrer Freundin Constance. Die etwas zurückhaltende alte Bekanntschaft entpuppt sich als eine der letzten Überlebenden der weltberühmten kanadischen Fünflinge.
Als Kinder ihren Eltern von einem dubiosen sensationssüchtigen Arzt beraubt, schaffte dieser mit Hilfe der Regierung eine wahre Inszenierung. In einem lebendigen Museum verbrachten die Fünflinge ihre Kindheit und lebten stets unter Beobachtung einer ganzen Nation und der Presse.
Gamache findet mit Inspector Lacoste Constance ermordet in ihrem eigenen kleinen Haus.
Doch die Tote ist nicht Gamaches einzige Sorge. Die Strippen um ihn ziehen sich immer enger zusammen. Jean-Guy verfällt weiter seinen Drogen. Seine Einheit wird vollständig aufgelöst und er kommt der Verschwörung innerhalb der Polizei gefährlich nahe.
Aber da wäre ja noch Three Pines. Dort verbarrikadiert er sich gemeinsam mit seinem Freunden Jerome und Therese und schafft es mit der Hilfe seiner Freunde, einen gewagten Plan umzusetzen.
Fazit:
Im neunten Teil steht Gamache sich selbst sehr lange im Weg. Die Hoffnung, dass Jean-Guy und auch Isabelle Lacoste lebend aus diesem bedrohlichen Katz- und Mausspiel herauskommen ist wirklich bis zur letzten Seite ungewiss.
Es wird gehackt, alte Wunden aufgerissen und nebenbei noch ein altes Rätsel gelöst.
Atemlos hetzt man durch Montreal, Quebec und durch die verschneiten Gassen von Three Pines nur um dann erneut festzustellen, dass man am Ziel angekommen ist.

Bewertung vom 22.05.2020
Puppenspiel
Aschberg, Andreas

Puppenspiel


sehr gut

Man nehme das Jahr 2040, einen abgehalfterten ehemaligen Polizisten und lässt Dinge wie das Internet alt aussehen…

Egidius Stahl führt eine mehr oder weniger erfolgreiche Detektei. Unterstützt wird er von Bülent, dem Programmierer für alle Fälle und Lizzy, die auch jedes kleinste Detail sucht und findet.

Während die beiden jungen Angestellten ihrer Zeit im Jahr 2040 teilweise schon vorauseilen, hängt Egidius in der schönen alten Zeit davor fest.

Als ausgemusterter Polizist begibt er sich weiter in die Abgründe der Menschen der modernen Zeit hinein, als er es in seinem Job jemals konnte. Regeln sind irgendwie nicht sein Ding. Lange Praxis in der Welt des Reglements und ausgezeichnete Menschenkenntnis machen seinen Job zwar etwas einfacher, aber auch hier kann er sich gerade so über Wasser halten.

Der neue Auftrag scheint schnell erledigt. Eine echte tote Katze im Garten und eine zahlungswillige Klientin, die Egidius Herz aus dem Rhythmus bringt, was will man mehr?

Schnell steht jedoch fest, dass es mit der Katze und der Klientin nicht so einfach wird wie gedacht und diese bereits vor Beauftragung ahnungslos in ein mächtiges Wespennest gestochen hat.

Das Team kommt gut voran, nutzt es jegliche neue Technologie für ihre Seite. Nichtsahnend, dass sie bereits aufgeflogen sind.

Als Leser schweben wir im Jahr 2040. Es gibt die Ground- und die Highlevels. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, das Streben nach Macht steht allen Politikern auf der Stirn geschrieben. Dank neuer Technologien ist die Menschheit zwar weit vorangekommen, jedoch bringt jede Verbesserung auch ihre Nachteile mit sich.

Fazit:

Puppenspiel von Andreas Aschberg macht eines klar, dass die Welt so schnell nicht untergehen wird.
Wir werden überrannt von neuen Technologien, neuen Gesetzen und strengen Reglements. Irgendwer wird immer die Strippen ziehen und mit unserer Gesellschaft ein großes Puppentheater veranstalten.
Das hat sich trotz etlicher Jahre nicht geändert.

Puppenspiel ist ein gelungener Cyber-Zukunfts-Thriller, gespickt mit Starwars- und Douglas Adams Zitaten. Ein Muss für alle Fans von Meister Yoda und Arthur Dent.

Bewertung vom 20.05.2020
Der Genuss wächst vor der Tür
Jönsson, Karoline

Der Genuss wächst vor der Tür


ausgezeichnet

Karoline Jönsson lädt uns Leser auf ihren alten Bauernhof ein. In ihrer ganz persönlichen grünen Welt, wo Essen auf den Bäumen wächst und der Kompost das A und O eines gesunden Gartens darstellt.

Wer würde damit rechnen, das Karoline Jönsson zum Zeitpunkt des Buches gerade Mitte Zwanzig ist?
Überraschung!

Das Buch überrascht mit seiner puren Schlichtheit. Wer Life-Style-Cooking Rezepte sucht, sucht hier vergebens. Hier geht es nur um „Wohlfühlen“ und das im eigenen Garten.

Was finde ich also in diesem Buch? Ruhe, Geborgenheit und ja, auch leckere schlichte und ausgewählte Rezepte, die sich mit einem Bauerngarten ohne viel Aufwand auch kochen und genießen lassen.

Beim Nutzgarten angefangen geht es hier gleich zu den Grundlagen. Was wäre ein Garten ohne guten Boden? Über Kompostarten, Fruchtwechsel und sinnvolle Mischkulturen hinweg geht es zu den einzelnen Gemüsesorten.

Bei Jönsson findet man die eigenen Erlebnisse mit Radieschen, Kohl und Schnittlauch. Mal wird’s was, mal nichts. So wie das Leben halt läuft.

Weiter geht es mit dem hier etwas weniger klassischem Gewächshaus. Hyggelig mit alten Fensterscheiben zusammengebaut, wächst hier doch erstaunlich viel.

Im Kapitel über Obstgärten wird man gleich mit der Realität konfrontiert. Hat man bereits Obstbäume, ist man einer Ernte fast immer sicher. Pflanzt man sie jedoch erst, muss man sich in Geduld üben. Dies ist also das Zauberwort. Nicht gleich jeder Baum hat auch im nächsten Jahr sogleich Ertrag.

In Kapitel vier lernen wir die wichtigsten Kräuterarten kennen. Passenderweise findet sich dazu auch ein großzügiges Rezeptrepertoire über Teemischungen.

Final geht es in den „wilden“ Garten. Naturbelassenheit ist hier die oberste Regel. Mit Jönsson streift man auch durch den Wald, findet hier und da Pilze und Moosbeeren und freut sich über großzügiges Summen und Brummen.

Fazit:

Schlichtheit in ihrer vollen Gänze findet bei Karoline Jönsson Einzug. Schnickschnack sucht man hier vergebens. Die Rezepte sind klar strukturiert. Exotische Zutaten sucht man hier vergebens.

Alles was man anpflanzt, wird hier auf verwertet. Ob man Gemüsebrühe aus den Resten herstellt oder einfach die Himbeerblätter zu einem Entspannungstee trocknet. Der gute alte Bauerngarten hat wieder eine Lobby.

Hier wird man, wenn man den Bogen raus hat, langfristig mit gutem und gesundem Gemüse und Obst versorgt und kommt damit auch in den Wintermonaten in jeglicher Form des Haltbarmachens gut über die Runden.

Eine gelungene Hommage an einen Bauerngarten, die schlichter und schöner nicht sein könnte.