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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 30.12.2019
Das österreichische Fisch-Kochbuch
Sluga, Taliman

Das österreichische Fisch-Kochbuch


ausgezeichnet

Petri Heil

Wenn man liest, dass der durchschnittliche Fischkonsum in Österreich bei ca. 8 kg pro Jahr liegt, davon jedoch nur 6% hier auch beheimatet sind, dann braucht der regionale Fisch unbedingt etwas Werbung. Dies ist Taliman Sluga mit diesem handlichen Fischkochbuch recht gut gelungen.

Wer sich Gedanken um die hochdosierte Antibiotika-Produktion der Lachse macht oder um den Beifang beim Thunfisch-Fischen oder generell um die Überfischung der Meere, ist mit dem Wissen um die heimische Fischvielfalt gut beraten.

Das Buch zeigt anfangs einen historischen Rückblick und den Ursprung der Fischzucht. Danach erfährt man über die heimischen Süßwasserfisch-Arten und Schalentiere. Hier durfte ich viel Neues entdecken – Muscheln und Krebse in Flüssen und Teichen. Spannend!

Die Rezepte sind gegliedert in
Vorspeisen, Zwischengerichte, Salate
Suppen
Hauptspeisen

Bei dieser Vielfalt an Rezepten hat man nun die Qual der Wahl, welches man denn nun zuerst ausprobieren sollte. Im Anhang finden sich noch ein ausführliches Glossar und ein Rezeptregister.

Dieses handliche Fischkochbuch empfehle ich sehr gerne weiter, weil mir der heimische Fisch am Herzen liegt. 5 Sterne

Bewertung vom 22.12.2019
Der talentierte Schüler und seine ewigen Feinde
Salcher, Andreas

Der talentierte Schüler und seine ewigen Feinde


sehr gut

Wer möchte da noch zur Schule …
„Es gibt zwei Arten von Kindern: kluge Kinder und dumme Kinder. Kluge Kinder sind solche, die in der Schule erfolgreich sind, und dumme jene, die in der Schule scheitern. Diese Grundannahme ist tief in die Festplatten der Eltern, Lehrer und des Gesamtsystems Schule eingraviert. Auch viele Kinder glauben das. Es ist einfach, einleuchtend, seit Generationen weitergegeben – und so falsch wie die Behauptung, dass die Erde eine Scheibe ist.“

Bereits 2008 polarisierte Andreas Salcher mit seinem Buch „Der talentierte Schüler und seine Feinde“. Er zeigte schon damals auf, wie teuer unser Schulsystem ist, wie man vereinheitlichen statt individualisieren möchte, wie wenig Wertschätzung Schüler (und auch Lehrer) erfahren und dass es immer noch keine bahnbrechende Reform gibt.

Dieses Buch wurde nun komplett überarbeitet, die Themen haben sich nicht groß geändert – das System wurde zwar reformiert, doch es scheint, nicht unbedingt zum Positiven hin. Salcher zeigt viele Fallbeispiele auf, wie sie leider Alltag in unseren Schulen sind. Immer wieder wird lobend die Karl-Popper-Schule in Wien erwähnt, dessen Mitbegründer er ist. Doch Wien ist für viele Österreicher zu weit weg, um den Kindern diese Bildungsmöglichkeit zu geben und so muss man sich mit dem „Material“ vor Ort zufrieden geben und das Beste daraus machen. Und es ist ja nicht gesagt, dass das Gymnasium um die Ecke schlecht ist. Meist findet man in (den ach so teuren) Kleinschulen engagierte Lehrer, die Kinder über alle Maßen fördern und ihnen etwas auf den Weg mitgeben, was kein System der Welt im Programm hat.

Salcher hat sicherlich in vielen Punkten Recht, doch immer kann ich seine Ansichten nicht unterschreiben. Die Schule ist bestimmt an vielem schuld, es gibt Lehrer, die nur wegen der Sommerferien dort sind, wo sie sind – doch so pauschal kann man dies nicht ausdrücken.

Was ich zu 100% unterschreibe, ist die von ihm geforderte Ganztagesschule. Mein Sohn durfte an seinem Gymnasium an einem Pilotprojekt teilnehmen und war vier Jahre lang in einer verschränkten Ganztagesschule. Das war das Beste was ihm und uns als Familie „passieren“ konnte.

Salcher zeigt vieles auf was nicht rund läuft im derzeitigen System, bietet aber auch einige Lösungsvorschläge an. Dass die Politik hier gefordert ist um endlich rundum zu reformieren und nicht nur Namensänderungen vorzunehmen, versteht sich von selbst. Wir müssen uns bewusst sein, dass alle Talente der Kinder wichtig für eine Gesellschaft sind – Musik, Turnen, Kreativität, Sozialkompetenz braucht jede Gemeinschaft ebenso wie Naturwissenschaften und Sprachen.

Wer die Bücher von Andreas Salcher kennt, findet leider nicht viel Neues in dieser Neuauflage. Dass seine Ansätze nicht von der Hand zu weisen sind, versteht sich von selbst.

„Schulen sollen weder Kuschelzonen noch Militärcamps sein. Wir brauchen intelligente Schulen, die ihre Schüler fordern, ja manchmal sogar bewusst überfordern. Aber die Schule darf ein Kind niemals brechen.“

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ich wünsche den Schülern, Lehrer und Eltern endlich ein Schulsystem, das allen Beteiligten gerecht wird und nicht nur die Steuern belastet und Bildung dezimiert. 4 Sterne

Bewertung vom 22.12.2019
Kopftuchmafia
Stipsits, Thomas

Kopftuchmafia


ausgezeichnet

Inspektor Sifkovits ermittelt

Schauplatz des Krimis ist das burgenländische Stinatz. Ein gemütlicher Ort, dem man kaum zutraut, dass hier irgendwas passiert. Und wenn – dann würde es der Kopftuchmafia nicht entgehen. Die Kopftuchmafia sind drei liebenswerte Damen, die einen detaillierten Überblick über den Ort vorweisen können. Sie wissen mehr als man vermutet … Doch alles der Reihe nach!

In Stinatz feiert das Brautpaar Anna und Robert eine echte kroatische Hochzeit– mit allem was dazugehört. Doch als Anna während dem „Brautstehlen“ verschwindet und am nächsten Tag tot aufgefunden wird, ist der Spaß rasch vorbei.

Mit den Ermittlungen wird Inspektor Sifkovits beauftragt, der als Stinatzer die Eigenheiten des Dörfchens am besten zu kennen scheint. Doch werden ihm die Stinatzer ihre Geheimnisse verraten? Soviel sei jetzt schon verraten – ohne die Kopftuchmafia wäre er ganz schön aufgeschmissen …

Mit seinem ersten Krimi gibt der Kabarettist Thomas Stipsits die Atmosphäre des Burgendlandes wider. Mit Brauchtum, Eigenheiten und dem Getratsche muss sich Sifkovits hier auseinandersetzen. Dabei hatte er schon gedacht, diesem Flair entronnen zu sein, als er „auswanderte“.

Der Autor hat einen Krimi mit viel Lokalkolorit geschrieben. Der Ermittler verfällt nicht mal annähernd in eine Stresssituation, versucht ruhig Teilchen um Teilchen zusammenzutragen und hat zwischendurch immer wieder Zeit auch den kulinarischen Genüssen zu frönen (das Rezept von Babas Erdäpfelstrudel findet man am Ende des Buches).

Sifkovits ist einfach ein sympathischer Kerl, der den Dienst sehr genau nimmt, aber auch dem Feiern nicht abgeneigt ist. Seine Art mit Menschen umzugehen, finde ich sehr ansprechend. Da freue ich mich jetzt schon auf eine Fortsetzung (hoffentlich).
Für diesen Burgenlandkrimi vergebe ich gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 21.12.2019
Leibnitz
Kiendl, Andreas

Leibnitz


ausgezeichnet

Ein erstaunlicher Debütroman

Claudia und Christian Grebien leben mit ihren Kindern im Haus von Christians Eltern im steirischen Leibnitz. Dass mehrere Generationen unter einem Dach eine schwierige Konstellation sind, haben schon viele am eigenen Leib erfahren müssen. Claudia und Christian haben aber nicht nur mit seinen Eltern Probleme, auch mit Claudias Familie läuft es nicht so berauschend. Als Paar haben die beiden ebenso keine großartigen Gemeinsamkeiten. Doch das Singen in einem Chor und die beiden Kinder verbinden und so bemühen sie sich, eine Familie aufrechtzuerhalten (die es eigentlich gar nicht gibt).

Christian ist Alkoholiker, was aber niemand so recht wahrhaben will – er selbst am allerwenigsten. Als er betrunken einen Autounfall verursacht, ist im Anschluss nichts mehr wie es war. Christian wird zum Invaliden und macht die ganze Welt dafür verantwortlich. Unausgesprochene Vorwürfe machen das gemeinsame Leben zu einer Farce.

Der Autor Andreas Kiendl ist eigentlich Schauspieler und hat mit diesem Debüt die Atmosphäre einer Kleinstadt eingefangen. Ich finde, dies ist ihm perfekt gelungen. Nicht mehr Land und auch nicht ganz Großstadt gibt es Probleme, mit denen Claudia und Christian zu kämpfen haben. Wobei es dem Autor sehr gut gelingt, diese Stimmung einzufangen und das Leben authentisch nachzustellen.

Teilweise musste ich das Buch weglegen, denn diese pessimistische Grundstimmung ist manches Mal nicht ganz leicht zu ertragen.

Wie ein roter Faden zieht sich Christians Alkoholkonsum durch den Roman. Doch auch Claudia mit ihrer Unzufriedenheit ist nicht einfach zu ertragen. Ein problembehaftetes Leben zu leben ist die eine Sache, aber nichts daran zu ändern, ist auch nicht besser. Claudia schiebt alles auf ihr Umfeld und schafft es nicht aus ihrer Misere auszubrechen. Ihre Mutter ist dabei ebenso keine Hilfe, zu der sie ebenfalls keine gute Beziehung hat.

Kein Buch, das man nebenbei liest, sondern auf das man sich einlassen muss. Gerne vergebe ich 5 Sterne dafür.

Bewertung vom 21.12.2019
Lavendel-Gift / Lavendel-Morde Bd.2
Bernard, Carine

Lavendel-Gift / Lavendel-Morde Bd.2


sehr gut

Unterhaltsamer Krimi

Wenn man gerne Lavendel sieht und riecht, kommt man um Provence-Krimis nicht drumherum. Mir fällt auf, dass ich hierfür leicht zu haben bin …

Dieser Teil der Autorin Carine Bernard führt uns in das provenzalische Städtchen Carpentras. Lilou Braque absolviert ihr letztes Praktikum als Schülerin und wird bald als Commissaire eingesetzt. Sie wohnt zur Untermiete im Haus von Frédéric Benoit, der plötzlich ermordet aufgefunden wird. Lilou hatte den alten Mann sehr gerne gemocht und ist von seinem Tod persönlich betroffen. Doch sie muss nun professionell agieren und ihre Kollegen unterstützen.

Zu ihren Kollegen hat sie ein etwas angespanntes Verhältnis. Sie fühlt sich als Frau nicht ernst genommen und wird häufig für unliebsame Arbeiten, die wenig mit ihrer Ausbildung zu tun haben, eingesetzt.

Und als Lilou eine Theorie zum Mordfall aufstellt, die äußerst suspekt erscheint, ist ihr Vorgesetzter wenig angetan, Zeit mit Recherchen in diese Richtung zu vergeuden. Lilou beginnt gemeinsam mit Simon, dem Neffen des Verstorbenen, eigene Spuren zu verfolgen und muss erkennen, dass nicht alles immer so ist, wie es zu Beginn aussieht.

Die Autorin Carine Bernard hat einen lockeren Provencekrimi geschrieben, der prompt Urlaubsstimmung aufkommen lässt (wenn man mal den Mord beiseite gibt). Sie schreibt flüssig und hat mit Lilou einen sympathischen Charakter geschaffen, dem man gerne folgt.

Ein netter Krimi, der mit Lokalkolorit gewürzt ist und nicht allzu spannungsgeladen wirkt. Für einen gemütlichen Leseabend auf der Couch geradezu perfekt. 4 Sterne.

Bewertung vom 18.12.2019
Die Hinrichtung des Martin P.
Oppitz, Klaus

Die Hinrichtung des Martin P.


ausgezeichnet

Gäbe es mehr als fünf Sterne, dieses Buch würde sie bekommen.
„Und wenn er es nicht tut, wird es ein anderer tun. Das Ergebnis wird dasselbe sein.“

Aber wird es das wirklich sein oder hat man ihn nur ausgewählt, um mit ihm stellvertretend die Gesellschaft zu testen?

Martin Pietsch, 43 Jahre und hoffnungslos arbeitssuchend, immer redlich und bemüht, fährt sein Leben an die Wand. Seinen Frust lässt er zuerst an seiner Freundin aus, dann am Alkohol. Der nächste Tag ist ernüchternd. Ein Posting - wie er es nüchtern nicht einmal ansatzweise gedacht, geschweige denn geschrieben hätte. Interessant sind allerdings die Kommentare darauf. Denkt die ganze Gesellschaft wirklich so wie er? Wollen wirklich alle einen Mörder für seine Taten bluten sehen? Auge um Auge, Zahn um Zahn?

Es scheint erst, dass ihm seine Kommentare in den sozialen Medien ihm zum Verhängnis werden. Die Einstellung konnte er – wenn auch aus einem anderen Grund – vergessen. Aber jetzt wird er gerade wegen seiner Postings zu einem Einstellungsgespräch gebeten. Oder ist es eine Falle? Werden sie ihn gleich an Ort und Stelle festnehmen? Verhetzung, Wiederbetätigung oder was es sonst noch alles sein könnte… Warum hat er diese Sätze nur stehen lassen?

Aber da war ja noch ein Hoffnungsschimmer. Man könnte seine Worte auch anders deuten. Als Aufruf gegen verbale Gewalt im Netz. Daran wird er sich halten – so hat er das wirklich gemeint. Nur braucht er es nicht anders gemeint zu haben als er es geschrieben hat. Der Vertrag liegt genau deshalb vor ihm – weil er es so gemeint hat. Wenn auch unter erheblicher Alkoholeinwirkung.

Klaus Oppitz gelingt es innerhalb weniger Seiten eine Spannung zu erzeugen, die subtil im Leser aufkeimt und sich breit macht ohne dem Leser eine Chance zu geben, sich dagegen zur Wehr zu setzen.

Mit jedem Absatz, mit jedem Wort wird der Leser einem Ereignis entgegengeschleudert um letztendlich mit einer unglaublichen Wucht regelrecht überrollt zu werden.
„Pietsch will sein altes Leben zurück. Jetzt hat er eine Gelegenheit. Auch wenn es eine grausame Gelegenheit ist.“

Der Autor zeichnet hier nicht nur eine klassische Dilemmadiskussion und bietet einiges an Stoff für Debatten rund um die Todesstrafe, vielmehr noch zeigt er eine Seite unserer Gesellschaft, die an Grausamkeit kaum zu überbieten ist.
Was das Netzt oftmals aufzeigt, stellt jede noch so schreckliche Diskussion über die Todesstrafe in den Schatten.
Und Klaus Oppitz wirft mit seinem Buch Licht auf diese Schatten…
5 Sterne

Bewertung vom 18.12.2019
Ich will, dass ihr in Panik geratet!
Thunberg, Greta

Ich will, dass ihr in Panik geratet!


gut

Mutig ist sie ja, das muss man ihr lassen

„Unser Haus steht in Flammen“ predigt Greta Thunberg und dass wir alle aufgefordert sind, gegen den Klimawandel aufzustehen. Damit hat sie ja Recht. Es sind nicht ihre Sätze und Reden, die die Menschen nerven, sondern der ganze Hype, der um Greta mittlerweile veranstaltet wird.

Wenn man die Reden liest (und teilweise eben bereits gehört hat), merkt man sehr schnell, dass es einige Sätze gibt, die immer wiederholt werden – sie provoziert, sie polarisiert. Aber ist das nicht die einzige Chance, dass man gehört wird? Dass jemand auf das kleine, unscheinbare Mädchen hört, dass die ganze Welt #FridaysForFuture kennt. Wäre dies auch ansatzweise so, wenn Greta nicht provozieren würde?

Doch dieser ganze Hype rund um Greta hängt wohl jedem schon zum Hals heraus. Da kann sie reden was sie will – und vieles davon trifft auf den Punkt.

Dass Jugendliche in dem Alter nicht solche Reden schreiben können, denke ich nicht. Ich kenne viele Teenager zwischen 14 und 17, die sehr wohl einen ausgeprägten und fordernden Wortschatz vorweisen können und dies auch tagtäglich tun (vermutlich mehr zu Hause als bei Demonstrationen).

Dieses Büchlein mit den Reden Gretas finde ich ein wichtiges Dokument unserer Zeit, wenngleich sich die Sätze wirklich ständig wiederholen. Von mir gibt es dafür 3 Sterne.

Bewertung vom 18.12.2019
Das Glück der kalten Jahre
Bunda, Martyna

Das Glück der kalten Jahre


sehr gut

Ein einfühlsames Buch

Der Roman beginnt Anfang der 30er Jahre mit der Erzählung dieser Familiengeschichte und zeigt über Jahrzehnte die Höhen und Tiefen, das Kommen und Gehen, Verzweiflung, Hoffnung, Wut und Trauer. Aber auch Freude, Liebe, Zusammenhalt, Vertrauen und Gemeinsamkeit.

Mutter Rozela verliert ihren Mann und versucht ihren drei Töchtern Gerta, Truda und Ilda ein Zuhause und eine Familie zu geben. Sie leben in einem Steinhaus, das zum Symbol für die Beständigkeit im Leben wird. Die jeweiligen Situationen werden aus unterschiedlichen Perspektiven der Schwestern und teilweise der Mutter erzählt. Das finde ich sehr gelungen, da man sich so ein umfangreiches Bild machen kann und vieles verständlicher wird.

Man erlebt mit der Familie die Vorkriegszeit, die harten Kriegsjahre, das Näherkommen der Sowjetarmee und so manche Grausamkeit. Manchmal überschlagen sich die Ereignisse und dann plätschern die Seiten wieder so dahin – wie es eben im Leben auch ist, teilweise ruhig, teilweise turbulent.

Die Autorin Martyna Bunda hat mit viel Empathie einen wunderbaren Roman geschrieben, den ich sehr gerne gelesen habe. Das Buch liest sich flüssig und man will immer weiter miterleben was mit den Frauen passiert, welche Begegnungen sie erleben dürfen und was ihnen widerfährt.

Die Charaktere sind sehr facettenreich gezeichnet, punkten oft durch enorme Stärke, um dann auch wieder in sich gekehrt oder verzweifelt schwach zu sein. Doch immer wieder behaupten sie sich und lassen die Vergangenheit hinter sich, um aus dem Erlebten gestärkt nach vorne zu schauen.

Von mir gibt es für dieses Debüt 4 sehr gute Sterne.

Bewertung vom 15.12.2019
101 x Geschichte!
Marx, Christoph

101 x Geschichte!


sehr gut

Gut zusammengefasst

Der Historiker Christoph Marx gibt mit seinem Buch „101 x Geschichte“ einen informativen Überblick über den Verlauf der Geschichte ab der Entstehung der Menschheit bis hin zu Digitalisierung und Automatisierung.

Er spannt den Bogen von der Frühgeschichte bis heute auf nicht mal 300 Seiten. Dass dies nicht allzu ausführlich sein kann, versteht sich von selbst. Trotzdem finde ich das Buch sehr gelungen, bietet es doch von jeder Epoche, jedem wichtigen Ereignis einen kurzen Einblick. Meistens nur 2 Seiten geben eine Erstinformation (oder ein Wiederauffrischen) über das Alte Ägypten, Julius Cäsar, die Wikinger, die Maya, die Kreuzzüge, Christoph Kolumbus, Revolutionen, Kriege, Darwin, Mussolini, Mao Zedong, Kennedy, Globalisierung und vieles mehr.

Das Inhaltsverzeichnis ist sehr übersichtlich und fordert auf, nicht chronologisch sondern nach Interessensgebieten durch das Buch zu blättern.

Über jedem einzelnen Kapitel und auch am Ende des Buches findet man eine Zeitleiste, wo die wichtigsten Ereignisse kurz und knackig zusammengefasst werden. Was ich leider vermisse, ist ein Literaturverzeichnis, um einzelne Themen gezielt vertiefen zu können.

Durch die vielen Zeichnungen und Illustrationen werden die historischen Fakten aufgelockert. So ist das Buch auch für Jugendliche ein interessantes Nachschlagewerk. Aber bestimmt nicht nur – denn auch als Erwachsener mag man Bücher, in denen über viele Themen ein kurzer Überblick gegeben wird. Gerne vergebe ich hier 4 Sterne.