Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Maddinliest
Wohnort: 
Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2019
Goldschatz
Noll, Ingrid

Goldschatz


gut

Aus einem WG-Leben

Trixis Mutter hat ein altes Haus geerbt. Ihre Tochter möchte dieses gerne erhalten und bittet ihre Mutter, dass sie dort mit vier anderen jungen Leuten eine WG gründen darf. Ihr Leitmotto soll der Konsum-verzicht sein und um einige notwendige Renovierungsarbeiten bezahlen zu können, stöbern die fünf im alten Hausrat, um diesen auf einem Flohmarkt zu Geld machen zu können. Auf ihrer Suche stoßen sie auf ein paar Goldmünzen und den kauzigen Nachbarn, der so einiges von der verstorbenen Tante zu berichten weiß...

"Goldschatz" ist das erste Buch, welches ich von der erfahrenen und erfolgreichen Autorin Ingrid Noll gelesen habe. Die vielen lobenden Worte bezüglich ihres bisherigen Schaffens haben mich mit hohen Erwartungen in das Buch starten lassen. Leider muss ich sagen, dass der Roman diese für mich nicht erfüllen konnte. Dabei hat mir der Schreibstil von Ingrid Noll zunächst sehr gut gefallen. Sie erzählt die Geschichte in einer bildreichen Sprache, die sich sehr flüssig lesen lässt. Die Charakter ihrer Protagonisten und die Handlung hingegen konnten mich leider nicht wirklich mitreißen. Es baut sich eine durchaus spannende und geheimnisvolle Geschichte auf, aber der Funke konnte bei mir nie so ganz überspringen und das Finale ließ mich dann auch noch ein wenig enttäuscht zurück. Gerade die Konflikte, die sich zwischen den Protagonisten aufgebaut hatten, wurden von der Autorin zum Ende hin im Schnellgang abgearbeitet, so dass aus meiner Sicht einiges Potential dieses Buches auf der Strecke blieb.

Da mir der Schreibstil der Autorin gut gefallen hat, vermute ich einfach mal, dass ich mit dem falschen Buch bei ihr begonnen habe und werde einen weiteren Versuch starten. Ich kann "Goldschatz" daher nicht wirklich weiterempfehlen und bewerte es mit drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.03.2019
Das gefälschte Siegel / Die Neraval-Sage Bd.1
Ilisch, Maja

Das gefälschte Siegel / Die Neraval-Sage Bd.1


sehr gut

Gefangen im Nebelreich

Vor mehr als tausend Jahren wurde die Gegend um Nevaral von einem Dämonen befreit. Der Held Damar und die Zauberin Illiane bannten den Dämon in einer Schriftrolle und versiegelten diese für alle Ewigkeiten. Es kommt aber nun Ungewissheit auf, ob das Siegel nicht zerbrochen ist und der Dämon so seinem Bann entkommen konnte. Prinz Tymur sucht sich gerade den eher faulen und nichtsnutzigen Kevron aus, um ihn auf den Weg in das Nebelreich zu begleiten, denn dort liegt die Schriftrolle, streng bewacht von den Steinernen.

"Das gefälschte Siegel" ist ein aus meiner Sicht gelungener Start in eine neu Fantasy-Welt. Die deutsche Autorin Maja Ilisch erzählt die Geschichte in einem sehr kreativen und lebendigen Schreibstil, der mich schnell in die fremde Welt entführte. Mit den Protagonisten hat sie eine gute Mischung zusammengestellt und es machte trotz einiger Längen im Verlauf des Buches Spaß, ihnen auf ihrem Weg zu folgen. Gerade das sehr überraschende und fulminante Finale des ersten Bandes hat definitiv Lust auf den Nachfolger gemacht.

Es war schön auch mal eine High-Fantasy-Geschichte aus einer deutschen Feder zu lesen. Der erste Band hat bei mir auch aufgrund der nicht zu komplexen Geschichte gepunktet, auch wenn er noch ein wenig Luft nach oben hat. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen!!!

Bewertung vom 15.03.2019
Die Reinsten
Hansen, Thore D.

Die Reinsten


sehr gut

Künstliche Intelligenz

Die Welt wurde nach Ignorierung sämtlicher Warnungen von einer Klimakatastrophe heimgesucht. Eine Künstliche Intelligenz mit dem Namen "Askit" hat mittlerweile die rationale Kontrolle übernommen und leitet die Menschheit an, den Planeten bewohnbar und die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen. Erste Erfolge stellen sich ein und die KI wird von den Reinsten unterstützt, welche nach vielen Jahren der Loyalität gegenüber dem System zu ihren Aufgaben berufen werden. Die sehr vielversprechende Kandidatin Eve Legrand steht mit einem sehr hohen Scorewert nun kurz vor der Berufung und hat lediglich noch die Prüfungen zu bestehen. Lediglich eine Formsache, bis sich erste Bedenken ergeben...

Thore D. Hansen hat mit "Die Reinsten" eine intelligente und düstere Fiktion für die Zukunft geschaffen. Er erzählt die Geschichte in einem detailreichen und gut zu lesenden Schreibstil. Die Geschichte wirkt aufgrund einer sehr guten und nachvollziehbaren Erläuterung der vorherrschenden Dystopie erschreckend realistisch. Der Zustand im Jahre 2191 wird unter Bezug der in unserer heutigen Zeit viel diskutierten Umweltproblematik authentisch hergeleitet und erfordert aufgrund der Komplexität beim Lesen die volle Aufmerk-samkeit. Lediglich die Protagonisten bleiben aus meiner Sicht leider ein wenig blass. Durch die fehlende Tiefe fiel es mir manchmal schwer, einen Bezug zur Story und den Personen aufzubauen, was zu einigen Längen gerade im Mittelteil führte. Das Finale kann dann noch einmal mit Tempo und Spannung überzeugen.

"Die Reinsten" ist aus meiner Sicht eine sehr gut durchdachte Fiktion für die Zukunft, die leider ein wenig unter den schwachen Protagonisten leidet und somit nicht sein volles Potential ausschöpft. Aufgrund des realen Bezugs auf unsere heutigen Probleme in der Welt, machte mich das Buch dennoch nachdenklich und wies mehr als deutlich auf die brisante Frage hin, wie wir mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz umzugehen haben. Aus dieser Warte halte ich "Die Reinsten" für sehr lesenswert und bewerte das Buch insgesamt mit vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.03.2019
Moses und das Schiff der Toten / Stefan Moses Bd.1
Ramadan, Ortwin

Moses und das Schiff der Toten / Stefan Moses Bd.1


sehr gut

Das Geheimnis der Glasaale

Hauptkommissar Stefan Moses ist ein korrekter und geradliniger Ermittler, der aber aufgrund seiner dunklen Hautfarbe immer wieder mit Vorurteilen und Ressentiments zu kämpfen hat. Sein neuer Fall erscheint in einem außergewöhnlichen Licht. Die männliche Leiche sitzt nackt auf einer Parkbank und es fallen ihm kleine wurmartige Tiere aus dem Auge. Was steckt hinter diesem außergewöhnlich inszenierten Leichenfund? Der Fall gibt Moses viele Rätsel auf und die Einarbeitung einer neuen Kollegin macht die Sache für ihn nicht leichter...

Dem Autor Ortwin Ramadan ist mit "Moses und das Schiff der Toten" ein ordentliches Krimidebüt gelungen. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil. Den Spannungs-bogen baut er zu Beginn des Buches mit dem mysteriösen Leichen-fund gut auf, kann ihn aber nicht über die gesamte Länge des Buches auf diesem Niveau halten. Gerade der Mittelteil weist aus meiner Sicht die eine oder andere Länge auf, die es für den Leser zu über-brücken gilt.Die Ermittlungen werden hier zwar gut wiedergegeben, basieren aber zu sehr auf dem Zufallsprinzip. Sehr gut gefallen haben mir die beiden Hauptprotagonisten, sie werden gerade über ihre außergewöhnliche Vita interessant charakterisiert und verleihen den Buch so auch in ihrem beruflichen Zusammenspiel einen ganz besonderen Charme.

"Moses und das Schiff der Toten" ist für mich ein durchaus gut gelungener Start einer neuen Krimi-Reihe mit ein wenig Luft nach oben. Die Protagonisten haben Lust auf mehr gemacht, so dass ich schlussendlich den Kriminalroman mit vier Sternen bewertet habe und gerne weiterempfehle. Ich hoffe, dass es für Moses weitergeht...

Bewertung vom 10.03.2019
Lazarus / Kommissar Linna Bd.7
Kepler, Lars

Lazarus / Kommissar Linna Bd.7


ausgezeichnet

Wie Phoenix aus der Asche

Eine brutale Mordserie zieht sich durch ganz Europa. Der Ursprung scheint aber in Schweden zu liegen und ein schrecklicher Verdacht kommt auf. Sollte etwa der grausamste Serienmörder Schwedens nicht wie gedacht bei einem dramatischen Polizeieinsatz getötet worden sein. Sein von mehreren Kugeln getroffenen Körper fiel damals in einen Fluss und der Leichnam wurde nie gefunden. Kann Jurek Walter dies wirklich überlebt haben? Hat sich ein anderer Täter sich der Vorgehensweise als Trittbrettfahrer bedient? Joona Linna glaubt an keine Zufälle und bringt sofort seine Tochter in Sicherheit. Hat der Mörder schon die Spur aufgenommen?

Lars Kepler, das Pseudonym der Eheleute Alexandra Coelho Ahndoril und ALexander Andoril steht aus meiner Sicht für hoch-spannende Thriller-Unterhaltung. Gerade die Serie um den charismatischen Ermittler Joona Linna konnte bei mir schon mehrfach für spannende Lesestunden sorgen. Ich bin so mit hohen Erwartungen in den mittlerweile siebten Band der Serie gestartet und wurde ein weiteres mal nicht enttäuscht. Schnell gelingt es den beiden Autoren mit ihrem äußerst temporeichen und packenden Schreibstil mich an das Buch zu fesseln. Die Spannung wird mit der Mordserie quer durch ganz Europa und dem Auffinden des Schädels Joona Linnas ermordeten Frau direkt auf ein sehr hohes Niveau gebracht. Die vielen kurzen Kapitel sorgen mit ihren häufigen Perspektivwechsel für ein noch höheres Tempo und machen "Lazarus" zu einem richtigen Pageturner. Gekonnt verwickelt das Autoren Duo die Hauptprotagonisten immer mehr in die Geschichte und hat auch kein Problem damit, den einen oder anderen Protagonisten überraschend sterben zu lassen. Das fulminante Finale rundet diesen packenden Thriller für mich überzeugend ab.

"Lazarus" ist aus meiner Sicht eine mehr als gelungene Fortsetzung einer skandinavischen Thriller-Reihe, die hoffentlich noch einige Bände hervorbringen wird. Ich empfehle daher den Thriller sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Bewertung vom 10.03.2019
Der Honigbus
May, Meredith

Der Honigbus


ausgezeichnet

Das Sozialverhalten der Bienen

Schon im jungen Alter von fünf Jahren bricht für die kleine Meredith eine Welt zusammen. Ihre Eltern trennen sich im Streit und ihre Mutter zieht zusammen mit Merediths Bruder zu den Großeltern. Die Mutter fällt daraufhin in eine tiefe Depression und steht ihrer Tochter somit als Leitfigur für das junge Leben nicht mehr zur Verfügung. An diese Stelle tritt aber ihr Großvater, der Meredith eine völlig neue Welt eröffnet. Die Welt der Bienen, die für das junge Mädchen den einen oder anderen guten Rat parat haben.

Der Autorin Meredith May ist mit "Der Honigbus" ein aus meiner Sicht sehr ergreifender und emotionaler Roman gelungen. Sie erzählt ihre eigene Geschichte in einem eher ruhigen und für mich sehr schön zu lesenden Schreibstil, der das Leben des kleinen Mädchens sehr bildhaft vor Augen führte. Die plötzlich auf sich gestellte fünf-jährige Meredith findet mit Hilfe ihre Großvaters und den Bienen in ihr eigenes Leben. Der Autorin gelingt es hierbei ihr Fachwissen über die nützlichen kleinen Tiere hervorragend mit dem Leben der heranwachsenden Meredith in Einklang zu bringen. Bei mir führten die liebevoll erzählten Erläuterungen des Soziallebens der Bienen zu einigem Erstaunen und großer Bewunderung. "Der Honigbus" wurde so für mich zu einem sehr lehrreichen, aber auch ergreifen-den und schönen Buch. Die Entwicklung der kleinen Meredith zur heute preisgekrönten Journalistin und Autorin war ein steiniger, und ich bin mir sicher, dass die kleinen Tierchen an ihrer Seite, oftmals ein guter Ratgeber waren.

"Der Honigbus" hat mich in seiner Art und seiner Wirkung positiv überrascht und er wird sicherlich zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr gehören. Ich halte das Buch für äußerst lesenswert, so dass ich es natürlich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte!!!

Bewertung vom 06.03.2019
Hundsbua
Radermacher, Ulrich

Hundsbua


ausgezeichnet

Wo ist die kleine Sophie?

Eine Entführung ruft das Ermittlerteam um Kriminalkommissar Alois Schön auf den Plan. Die elfmonatige Sophia Christ wurde in einem unbeobachteten Moment aus dem Kindergarten entführt. Es fehlt jegliche Spur des Täters und da die Eltern vermögend sind, warten alle auf die ersten Lösegeldforderungen. Als diese allerdings nicht kommen, bleibt den Ermittlern nichts anderes übrig, als im direkten Umfeld zu recherchieren. Hier stoßen sie auf sehr schwierig einzu-schätzende Verhaltensweisen und das Rätsel um Sophias Verschwinden scheint komplizierter zu sein, als es anfangs schien. Kommt die Rettung für die kleine Sophie noch rechtzeitig?

"Hundsbua" ist bereits der dritte Band um den sympathischen Kriminalkommissar Alois Schön. Die ersten beiden Teile gefielen mir schon gut, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin. Erneut konnte mich der Autor Ulrich Radermacher mit seinem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil schnell an das Buch fesseln. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches über die Entführung der kleinen Sophie gut aufgebaut und über die rasanten Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Ulrich Radermacher sorgt in seiner raffiniert aufgebauten Geschichte für eine hohe Anzahl an Verdächtigen, so dass der Leser seine eigenen Theorien bezüglich der Täterschaft und den Tathintergründen aufstellen und immer wieder umwerfen kann. Gerade das Finale konnte mich dann noch einmal mit einer beeindruckenden und nachhaltigen Auflösung überzeugen. Aufgelockert wird der Kriminal-Roman durch den wohldosierten Einsatz des regionalen Dialekts und dem Einbezug der privaten Hintergründe der Protagonisten.

Insgesamt ist "Hundsbua" für mich ein gut gelungener Regionalkrimi, der auf weitere Fälle für das engagierte Ermittlerteam hoffen lässt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 06.03.2019
Der Hunger der Lebenden / Friederike Matthée Bd.2
Sauer, Beate

Der Hunger der Lebenden / Friederike Matthée Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Reise in die Nachkriegszeit

Die Einwohner Kölns leiden im Jahre 1947 unter der starken Hitzewelle und den immer vorherrschenden Hunger. Friederike Matthee hat sich mittlerweile mit ihrer Anstellung bei der Weiblichen Polizei angefreundet und untersucht den brutalen Mord an einer ehemaligen Kollegin. Der Fall scheint relativ schnell geklärt zu sein, da die Tatverdächtige bei der Leiche mit der Mordwaffe entdeckt wurde. Friederike stößt aber auf Ungereimtheiten und will das schnelle Schließen der Akten nicht akzeptieren. Ihr Gerechtigkeits-sinn lässt sie auf eigene Faust ermitteln, was sie schnell auch selber in Gefahr bringt...

"Der Hunger der Lebenden" ist der zweite Band um die engagierte und sympathische Ermittlerin Friederike Matthee. Ich bin mit diesem Band in die Reihe gestartet und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Die Autorin Beate Sauer versteht es aus meiner Sicht hervorragend, mit ihrer bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise den Leser die damalige Zeit lebendig vor Augen zu führen. Schnell war ich in der clever konzipierten Geschichte gefangen und es fiel mir zunehmend schwerer das Buch aus der Hand zu legen. Den Spannungsbogen baut Beate Sauer mit der grausamen Tat und der Verhaftung der vermeintlichen Täterin gut auf und hält sie mit immer neuen und überraschenden Wendungen auf hohem Niveau. Sehr gut gefallen hat mir die Schilderung des besonderen historischen Hintergrunds der Nachkriegszeit. Die niedergeschlagene und verzweifelte Stimmung dieser Zeit wird deutlich und sorgt für den besonderen Charme in diesem Buch.

"Der Hunger der Lebenden" war für mich eine spannende und packende Reise in die Vergangenheit. Die gut und interessant charakterisierten Hauptprotagonisten machen Lust auf mehr und lassen auf weitere Fälle für die sympathische Ermittlerin hoffen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Bewertung vom 02.03.2019
Der Wolf vom Bodensee
Schlegel, Tina

Der Wolf vom Bodensee


ausgezeichnet

Die Aura des Wolfs

Eigentlich wollte Kommissar Sito mit seiner Freundin Miriam ein paar ruhige und entspannte Tage auf der Halbinsel Höri verbringen. Aber zunächst werden die Bewohner durch die vermehrten Sichtungen eines freilaufenden weißen Wolfs verunsichert und kurz darauf durch das Auffinden einer toten Schriftstellerin gänzlich beunruhigt. Mit der Ruhe auf der Halbinsel ist es nun vorbei und Kommissar Sito wird ungewollt in die Ermittlungen eingebunden. Zu Beginn der Recherchen findet sich aber keine Spur des Täters, erst das Verschwinden eines kleinen Mädchens eröffnet den Ermittlern neue Ansätze. Liegt die Lösung in der Verbindung der beiden Fälle?

"Der Wolf vom Bodensee" ist bereits der dritte Band aus der Krimi-Reihe um den charismatischen Kommissar Paul Sito. Auch im aktuellen Fall gelingt es der Autorin Tina Schlegel eine beklemmende und spannende Atmosphäre zu schaffen. Sie dringt tief in die Psyche und Gedanken ihrer Protagonisten ein und erzeugt die Spannung nicht über blutrünstige Taten, sondern über die Beziehung der handelnden Personen untereinander und ihren rätselhaften Geschichten, die ihr Leben bisher geprägt haben. Tina Schlegel erzählt die Geschichte in einem besonnenen aber sehr tiefgehenden Schreibstil, der mich an die Geschichte gefesselt hat. Es erfordert schon die volle Aufmerksamkeit, der sehr clever konstruierten Geschichte zu folgen, aber die vielen losen Verbindungen, die sich nach und nach zu einem Ganzen zusammenfügen und die für mich spannende und überraschende Auflösung belohnen den Leser am Ende voll.

"Der Wolf vom Bodensee" ist für mich eine hervorragend gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe. Gerade die interessanten Protagonisten verleihen den Büchern ihren Charme, so dass ich auch empfehlen würde, die Reihe in ihrer Gesamtheit von Beginn an zu lesen. Ein tolles Buch, welches ich mit den vollen fünf von fünf Sterne bewerte.

Bewertung vom 01.03.2019
Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1
Pohl, Alex

Eisige Tage / Seiler und Novic Bd.1


ausgezeichnet

Toller Start einer neuen Krimi-Reihe

In Leipzig wird die Leiche eines heruntergekommenen Anwalts gefunden. Der zunächst nach einem Routine-Fall aussehende Mord entwickelt sich aber für die beiden Ermittler Hannah Seiler und Milo Novic als ein sehr vielschichtiges Verbrechen. Die Spur führt in die dunklen Bezirke der Leipziger Kriminalität, wo Menschenhandel und Prostitution auf der Tagesordnung stehen. Können die beiden die richtigen Schlüsse in dem Milieu ziehen, ohne selbst zwischen die Fronten zu geraten?

"Eisige Tage" ist der erste Kriminalroman, den der Autor unter seinem Namen Alex Pohl veröffentlicht. Mich konnte er bereits mit Büchern unter seinem Pseudonym L.C. Frey begeistern, so dass ich mit sehr hohen Erwartungen in den Auftakt seiner neuen Krimi-Reihe gestartet bin. Um es vorweg zu nehmen, ich wurde nicht enttäuscht. Alex Pohl hat mit Hannah Seiler und Milo Novic zwei interessante und auf ihre Art sympathische Charaktere geschaffen. Beide haben ihre persönlichen Vergangenheiten zu bewältigen und ergänzen sich beim Kampf um Recht und Ordnung sehr gut. Es hat Spaß gemacht, ihnen bei den authentisch erzählten Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an den Anwalt direkt zu Beginn klassisch aufgebaut und über eine komplexe und raffiniert konzipierte Geschichte auf einem hohen Niveau gehalten. Alex Pohl erzählt die Geschichte in einem sehr temperamentvollen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an das Buch fesseln konnte. Besonders gut gefallen haben mir der wohldosierte Lokalkolorit der Stadt Leipzig und die durchaus als realistisch vorstellbare Handlung.

"Eisige Tage" ist aus meiner Sicht ein äußerst gelungener Start einer neuen Krimi-Reihe, der Lust auf viele Nachfolger gemacht hat. Aufgrund der stellenweise schonungslosen Schilderung einiger Szenen ist das Buch zwar nicht für Zartbesaitete geeignet, aber ich empfehle es sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!