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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1561 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2021
Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


sehr gut

Elle Castillo ist eine erfolgreiche True-Crime-Podcasterin. Es geht ihr um Gerechtigkeit für die Opfer nie geklärter Fälle. In ihrem aktuellen Podcast rollt sie den Fall des sogenannten Countdown-Killers wieder auf. Dieser Killer entführt immer drei junge Frauen im Abstand von jeweils drei Tagen. Jede ist ein Jahr jünger als die andere, doch alle sind innerhalb von sieben Tagen tot. Doch vor etwa zwanzig Jahren entkam dem Killer sein zehntes Opfer und die Serie brach ab. Der Killer konnte nie gefasst werden. Die Polizei scheint davon auszugehen, dass der Countdown-Killer starb. Doch Elle Castillo glaubt nicht daran. In ihrem Podcast greift sie die Fälle wieder auf und plötzlich verschwindet erneut ein Mädchen, das vom Alter in das Schema des damaligen Killers passen würde. Handelt es sich um einen Trittbrettfahrer oder hat der Täter von damals seine Aktivität wieder aufgenommen?

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei große Teile im Stil eines Skripts geschrieben sind. Hier verfolgt man Elles Podcast zum Thema das Countdown-Killers. Man merkt sofort, wie viel Herzblut Elle in dieses Projekt einfließen lässt und mit welchem Einsatz sie Hinweisen nachgeht. Damit scheint sie ihre Zielgruppe genau zu erreichen. Außerdem beobachtet man Elles Privatleben und ihre aktuellen Recherchen, die dazu führen sollen, den Killer zur Strecke zu bringen. Weiterhin gibt es Einblicke in das Leben des Killers, auch wenn zunächst nicht klar ist, um wen es sich handelt und Szenen, in denen man nähere Informationen zu den Opfern bekommt. Die Handlung bleibt dadurch nicht nur abwechslungsreich, sondern wird von Seite zu Seite spannender.

Elle Castillo ist eine starke Persönlichkeit, die sehr lebendig wirkt. Allerdings hat man schon bald das Gefühl, dass ihr dieser Fall viel zu nah geht und dass sie den Killer um jeden Preis zur Strecke bringen will. Dabei scheint sie alle Vorsicht zu vergessen und nur ihr Ziel im Auge zu haben. Dieses Verhalten kostet sie beim Lesen einige Sympathiepunkte. Dennoch nimmt man Elles Verhalten schon bald als gegeben hin und verfolgt gebannt die Jagd nach dem Killer. Es kommt zu einigen Wendungen, die erfahrene Leser des Genres sicher früh erahnen werden, doch diese werden so spannend erzählt, dass man großzügig darüber hinwegsehen kann. Denn der Autorin gelingt es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man ganz in die spannenden Szenen eintauchen und den Thrill genießen kann.

Ein Thriller, der durch die Perspektiven im Podcast-Stil neuartig wirkt und durch Spannung überzeugen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2021
Von allem nur das Beste / Wunderfrauen-Trilogie Bd.2
Schuster, Stephanie

Von allem nur das Beste / Wunderfrauen-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Mittlerweile hat sich Luise Dahlmanns kleiner Laden fest etabliert. Ihre Stammkundschaft schätzt Luises Beratung und spürt, dass sie mit Herzblut dabei ist. Um mit der Konkurrenz mitzuhalten, denkt Luise darüber nach, auf Selbstbedienung umzustellen. Doch das Geschäft ist langsam viel zu klein. Helga Knaup ist auch wieder in der Stadt. Mittlerweile ist sie Ärztin und versucht ihr Leben als alleinerziehende Mutter mit den Bedürfnissen ihrer Patientinnen in Einklang zu bringen. Marie ist mittlerweile mehrfache Mutter, wobei ihr Tag kaum genug Stunden hat, um die Arbeit auf dem Hof und den Haushalt zu bewältigen. Und Annabel von Thalers Familie wird von einem Schicksalsschlag getroffen. Doch die vier Frauen stehen füreinander ein....

"Von allem nur das Beste" ist nach "Alles was das Herz begehrt" der zweite Band der Wunderfrauen-Trilogie. Man kann den Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Allerdings kann man die ganz besondere Verbindung, die sich zwischen den Frauen entwickelt hat, besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Frauen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Die Autorin versteht es wieder hervorragend, die ganz besondere Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen und zu vermitteln. Deshalb kann man mühelos in die Handlung eintauchen und die Sorgen und Nöte der vier Frauen, aber auch ihre Erfolge und Freuden, genießen. Man freut sich über das Wiedersehen mit den Charakteren und beobachtet gespannt, was das Schicksal dieses Mal für sie bereithält und wie es in ihrem Leben weitergeht. Dabei gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag das Buch schon bald nicht mehr aus der Hand legen. Ein Cliffhanger am Ende sorgt dafür, dass man es kaum erwarten kann, den finalen Band der Trilogie in den Händen zu halten.

Ein überaus gelungenes Wiedersehen mit den Wunderfrauen.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2021
Das gezeichnete Opfer / Cold Case Bd.2
Frennstedt, Tina

Das gezeichnete Opfer / Cold Case Bd.2


sehr gut

Vor 15 Jahren wurde der junge Pianist Max Lund auf seinem Heimweg brutal ermordet. Obwohl dieser Fall hohe Wellen schlug, konnte er nie aufgeklärt werden. Als nun die Leiche einer ermordeten Künstlerin gefunden wird, scheint es so, als ob Bewegung in den alten Fall kommen könnte. Denn an der Ermordeten finden sich Spuren von einer außergewöhnlichen Lehmsorte und dieser Lehm wurde damals auch beim ermordeten Max gefunden. Tess Hjalmarsson, die Leiterin der Cold-Case-Abteilung, beginnt mit ihrem Team den alten Fall wieder aufzurollen. Doch dabei sitzt ihr die Zeit im Nacken, denn das Team soll aufgelöst werden und Tess bleiben nur wenige Tage, um den Fall zum Abschluss zu bringen...

"Das gezeichnete Opfer" ist nach "Das verschwundene Mädchen" bereits der zweite Band der Cold-Case-Reihe, in der Tess Hjalmarsson mit ihrem Team ermittelt. Den aktuellen Ermittlungen kann man aber auch dann problemlos folgen, wenn man den Auftakt nicht gelesen hat, da Tina Frennstedt wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren in die Handlung einfließen lässt. 

Der Einstieg in den Fall verläuft zunächst eher gemächlich. Dennoch wird das Interesse sofort geweckt. Durch den lebendigen und äußerst angenehmen Schreibstil kann man sich Handlungsorte und Protagonisten so mühelos vorstellen, dass man von Anfang an mitten im Geschehen ist. 

Tess Hjalmarsson wirkt sehr sympathisch. Ihr Privatleben nimmt, neben den eigentlichen Ermittlungen, einen großen Teil der Handlung ein. Doch diese Beschreibungen sind interessant und sorgen außerdem dafür, dass die Protagonistin äußerst lebendig wirkt. Der Fall selbst ist mehr als rätselhaft und die Ermittlungen nehmen nur schleppend Fahrt auf. Da es sich um einen Cold Case handelt, wirkt das allerdings sehr glaubwürdig, denn es gilt etlichen alten Spuren zu folgen, um diesen Fall neu aufzurollen. Man hat schon früh das Gefühl, dass es einige Zeugen nicht so genau mit der Wahrheit nehmen. Doch es ist einfach nicht greifbar, wer hier etwas verschweigt und was es sein könnte. Dadurch wird man zu eigenen Ermittlungen angeregt und begibt sich gemeinsam mit dem Team auf Spurensuche. Durch Einschübe, in denen man eine geheimnisvolle Ehefrau beobachtet, ist man dem Team zwar einen kleinen Schritt voraus, dennoch erfährt man nicht, wer sie ist und versucht deshalb Hinweise auf ihre Identität zu entdecken. Dadurch, dass man selbst zum Mitermitteln angeregt wird, gerät man früh in den Sog des alten Falls. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und es kommt im Verlauf zu einigen Überraschungen, die dafür sorgen, dass man bis zum Schluss im Dunkeln tappt. 

Eine gelungene Fortsetzung, die durch lebendige Charaktere, authentische Ermittlungen und stetig steigende Spannung überzeugt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.02.2021
Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


sehr gut

Ein Nichtschwimmer, der offenbar sein Schlauchboot mitten auf einem See zum Sinken bringt und deshalb stirbt, und ein Toter, der erstickt in einem Kühlschrank aufgefunden wird, beschäftigen die Münchner Mordermittlerin Katja Sand und ihren Assistenten Rudi Dorfmüller. Von der Rechtsmedizin werden beide Fälle als Selbstmorde eingestuft und die Ermittlungen deshalb eingestellt. Doch Katja Sand hat das Gefühl, dass viel mehr hinter den Todesfällen steckt und ermittelt weiter. Dabei muss sie sich nicht nur ihren eigenen Ängsten stellen, sondern gerät außerdem in große Gefahr...

"Kein Entkommen" ist der erste Fall für Katja Sand und damit der Auftakt zur Trauma-Trilogie. Die Handlung ist in drei Teile unterteilt, die mit Rückblicken in die grausamen Erlebnisse eines dreijährigen Kindes beginnen. Wer dieses namenlose Kind ist, wird allerdings nicht verraten. 

Der Fall selbst ist rätselhaft. Genau wie Katja Sand, hat man das Gefühl, dass es sich nicht um Suizide handelt, zumal von oberer Stelle darauf gedrungen wird, die Ermittlungen einzustellen. Deshalb ist man schon früh mitten im Geschehen und versucht beim Lesen die zusammengetragenen Puzzleteilchen an die richtige Stelle zu setzen. Doch das ist gar nicht so einfach, wodurch die Spannung durchgehend spürbar ist. Denn hier ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die Charaktere wirken authentisch. Wobei Katja Sand nicht so leicht einzuschätzen ist. Schnell wird klar, dass sie selbst von Ängsten getrieben wird, denen sie sich bisher nicht gestellt hat. Da man nicht genau weiß, um was es sich handelt, beobachtet man manche Handlungen eher distanziert. Ihr Privatleben, dabei insbesondere die Probleme mit ihrer pubertierenden Tochter, nimmt neben den Ermittlungen großen Raum ein. Über allem scheint ein dunkles Geheimnis zu liegen, das aber nicht von ihr preisgegeben wird. Wahrscheinlich könnte man sich eher mit ihr identifizieren oder nachvollziehen, warum sie in bestimmten Situationen geradezu panisch reagiert, wenn man nähere Hintergrundinformationen hätte. Doch dies wird sicher erst in den folgenden Bänden der Reihe näher thematisiert. 

Ein durchaus spannender Auftakt, der die Neugier auf die Fortsetzungen weckt. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2021
Engelsgrund / Born-Trilogie Bd.3
Geschke, Linus

Engelsgrund / Born-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Alexander Born wird von seiner ehemaligen Kollegin Carla Diaz um Hilfe gebeten. Denn ihre Tochter Malin ist offenbar in die Fänge einer Sekte geraten, die sich in Engelsgrund, einem früheren Sanatorium, niedergelassen hat. Dort wurde nun die grausam verstümmelte Leiche einer Frau gefunden, die ebenfalls Mitglied der Sekte war. Carla hat Angst um Malin und will sie zu sich zurück nach Berlin holen. Doch Malin weigert sich. Denn sie fühlt sich in der Gemeinschaft wohl und sicher. Born soll Malin ins Gewissen reden. Da seine Versuche ebenfalls vergeblich sind, löst er bei Andrej Wolkow den versprochenen Gefallen ein. Doch damit nehmen unvorhersehbare Ereignisse ihren Lauf...

"Engelsgrund" ist der finale Band der Trilogie um den Ex-Polizisten Alexander Born, der zwar eigentlich zu den Guten gehört, es mit den Gesetzen aber nicht immer genau nimmt. Auch wenn es Linus Geschke hervorragend gelingt, die wichtigsten Hintergrundinformationen, die man benötigt, um diesem Teil auch ohne Vorkenntnisse folgen zu können, in die Handlung einfließen zu lassen, lohnt es sich auf jeden Fall, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn dann kann man die Charaktere und ihre jeweiligen Verbindungen untereinander, einfach besser zuordnen und die spannende Handlung noch besser genießen. 

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt mühelos. Das Interesse an der Handlung wird sofort geweckt. Durch die unterschiedlichen Perspektiven, bei denen man den jeweiligen Charakteren über die Schulter schaut, verläuft die Handlung äußerst abwechslungsreich und nimmt schnell Fahrt auf. Man fiebert mit den Protagonisten mit. Egal, ob sie zu den Guten oder Bösen zählen. Denn die Grenzen, was gut oder böse eigentlich ist, lassen sich nicht genau definieren. Die Spannung wird früh aufgebaut und steigert sich stetig. Denn der Täter lässt sich nicht so leicht enttarnen. Immer wenn man meint, dass man ihm auf der Spur ist, sorgen neue Erkenntnisse dafür, dass man umdenken muss. Selbst zum Ende hin sollte man sich nicht zu sicher sein, denn Linus Geschke überrascht mit einer Wendung, die einem den Atem stocken lässt. 

Ein grandioses Finale, das durch Spannung und überraschende Wendungen restlos überzeugt. Schade, dass die Trilogie damit beendet ist, denn der Abschied von Born fällt schwer. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2021
Geheimnis in der Tiefe / Meeresglühen Bd.1
Fleck, Anna

Geheimnis in der Tiefe / Meeresglühen Bd.1


sehr gut

Genau wie in jedem Jahr, verbringt Ella ihre Ferien in Cornwall, im Cottage ihrer Großmutter. Bei einem Strandspaziergang entdeckt sie einen scheinbar bewusstlosen Surfer auf seinem Brett. Ohne groß nachzudenken, stürzt Ella sich in die Fluten und rettet den jungen Mann. Sie ahnt nicht, dass sich damit ihr ganzes Leben verändert. Denn der geheimnisvolle Aris ist nicht von dieser Welt....

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Ella, geschildert. Ella wirkt vom ersten Moment an sehr aufgeschlossen und sympathisch. Sie erzählt die Geschichte mit einem lockeren und humorvollen Unterton, wodurch man das Gefühl hat, ihr direkt gegenüber zu sitzen und ihrer Erzählung zu lauschen. Durch die verwendete Perspektive kann man nicht nur hautnah an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, sondern auch den äußerst amüsanten Diskussionen, die sie oft mit ihrer inneren Stimme führt, folgen. Der Einstieg in dieses Jugendbuch, das Einblicke in eine fantastische und faszinierende Welt gibt, gelingt deshalb mühelos. 

Die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles lebhaft vor Augen hat und ganz ins Geschehen eintauchen kann. Gemeinsam mit Ella erfährt man nach und nach mehr über Aris Geheimnis und entdeckt dabei eine faszinierende Welt. Die Handlung startet spannend und geheimnisvoll. Im Mittelteil plätschert sie dann zwar eher etwas gemächlich vor sich hin. Das wird allerdings durch die eindrucksvollen Beschreibungen der fremdartigen Welt gut ausgeglichen. Im weiteren Verlauf steigt die Spannung stetig an, um schließlich in einem atemberaubenden Finale zu gipfeln, das den Wunsch weckt, sofort zum nächsten Band der Trilogie zu greifen. 

Ein eindrucksvoller Auftakt der Meeresglühen-Trilogie, der durch lebendige Charaktere und eine faszinierende Welt überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2021
Die Farbe des Nordwinds
Jahn, Klara

Die Farbe des Nordwinds


sehr gut

Nach dem Verlust ihrer Arbeitsstelle und einer gescheiterten Beziehung, bewirbt Ellen sich um die Stelle als Lehrerin auf einer Hallig. Genau dort hat sie vor Jahren die glücklichste Zeit ihrer Kindheit verbracht. Denn ihre Mutter zog es der Liebe wegen auf die Hallig. In dieser Zeit wurde Liske, die Tochter vom neuen Lebensgefährten ihrer Mutter, wie eine Schwester für sie. Doch Ellens Mutter hielt es nicht lange auf der Hallig und deshalb mussten die beiden weiterziehen und Liske und ihren Vater zurücklassen. Und nun kehrt Ellen endlich zurück. Liske ist zunächst alles andere als begeistert. Der alte Konflikt setzt ihr zu. Doch Ellen ist fest davon überzeugt, dass die Hallig ihre Seelenheimat ist und setzt alles daran, endlich ein Zuhause zu finden...

Die Handlung ist in zwei Zeitstränge unterteilt. Im aktuellen Geschehen beobachtet man Ellen, die als Lehrerin auf die Hallig zurückkehrt und hofft, dort eine Heimat zu finden. In der Vergangenheit blickt man etwa 200 Jahre zurück und erfährt aus dem Blickwinkel von Arjen Martenson, der ebenfalls Lehrer auf der Hallig wird, etwas über das harte und entbehrungsreiche damalige Leben. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Es gelingt der Autorin in beiden Zeitsträngen, das Leben auf der Hallig eindrucksvoll zu beschreiben. Man hat beim Lesen das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Dabei wird man mit vielen Informationen über das Leben auf der Hallig versorgt. Ganz nebenbei lernt man also auch noch etwas über diese Landschaft, die Tier- und Pflanzenwelt und die Besonderheiten, die das Leben und Überleben dort ausmachen. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant und deshalb beobachtet man nicht nur gespannt, wie Ellen versucht, auf der Hallig endlich eine Heimat zu finden, sondern genießt außerdem die Rückblicke in das damalige harte und entbehrungsreiche Leben der Hallig-Bewohner, die Arjen Martenson schildert. 

Ein Roman, bei dem man die Faszination für die Halligen, mit all ihrer herben Schönheit und ihren Gefahren, förmlich spüren kann und dabei eine sympathische Protagonistin auf der Suche nach einer Heimat und sich selbst begleiten darf. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


sehr gut

Kommissarin Anna Wagner hat in Bayern bereits einige Erfahrungen gesammelt, vermisste Personen aufzuspüren. Als das LKA in Kiel eine Stelle aufbaut, die sich auf Vermisste spezialisiert, lässt Anna sich in den Norden versetzen. Ihr erster Fall führt sie nach St. Peter Ording. Nina Brechtmann wurde von ihren Arbeitskollegen vermisst gemeldet, als sie nach einem Urlaub nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte. Das Verschwinden der jungen Frau ist rätselhaft. Wurde die Umweltaktivistin, die aus einer angesehenen Familie in der Hotelbranche stammt, entführt? Oder hat Nina ein Geheimnis? Anna Wagner tappt im Dunkeln, denn die Auskünfte, die sie von Ninas Familie erhält, sind eher spärlich und enge Freunde scheint Nina nicht zu haben. Nicht einmal der Zeitpunkt ihres Verschwindens lässt sich genau eingrenzen. Gemeinsam mit dem örtlichen Dienststellenleiter Hendrik Norberg versucht Anna alles, um die junge Frau aufzuspüren.... 

"Nordwesttod" ist der Auftakt zur Krimireihe Soko St. Peter Ording. In diesem Band lernt man deshalb die Charaktere näher kennen, erfährt etwas von ihren Hintergründen und kann beobachten, wie das Team zusammenwächst. Der Handlungsort St. Peter Ording wird so authentisch beschrieben, dass man beinahe meint, selber vor Ort zu sein. Die Protagonisten wirken ebenfalls lebendig und ihre Handlungen nachvollziehbar. Dadurch kann man mühelos in die Handlung eintauchen und sich gemeinsam mit den Ermittlern auf die Suche nach der vermissten Nina Brechtmann begeben. 

Obwohl dieser Krimi eher ruhig startet, gelingt es der Autorin vom ersten Moment an, Interesse zu wecken. Denn Nina Brechtmanns Verschwinden ist rätselhaft. Niemand scheint genauere Auskünfte geben zu können, wodurch nicht einzuschätzen ist, ob die junge Frau freiwillig verschwunden ist, entführt oder Opfer eines Verbrechens wurde. Anna Wagners Bemühungen, Licht ins Dunkle zu bringen, treten deshalb zunächst auf der Stelle. Dabei schleicht sich jedoch schnell der Verdacht ein, dass irgendjemand nicht die Wahrheit sagt. Doch es ist einfach nicht greifbar, wer das sein und wo das Motiv liegen könnte. Deshalb beobachtet man gespannt, wie Anna Wagner und Hendrik Norberg die ersten Puzzleteilchen entdecken und versuchen, sie zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen. 

Ein gelungener Reihenauftakt, der durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt und die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2021
Bis alle Schuld beglichen
Hartung, Alexander

Bis alle Schuld beglichen


sehr gut

Der Mordermittler Jan Tommen wird an einem Sonntagmorgen von seinen Kollegen aus dem Bett geklingelt. Jan ist total verkatert und realisiert zunächst gar nicht, dass seine Kollegen nicht etwa seine Hilfe benötigen, sondern dass er selber unter Verdacht steht, einen Richter umgebracht zu haben. Die Beweislage scheint eindeutig. Doch obwohl Jan einen Filmriss und keine Erinnerungen an die vergangenen Stunden hat, ist er sich ziemlich sicher, dass er den Mord nicht begangen hat. Jan flieht aus der Untersuchungshaft und kommt bei seinem Freund, dem Geldeintreiber Chandu, unter. Die beiden versuchen auf eigene Faust Jans Unschuld zu beweisen. Wenig später erhalten sie dabei Unterstützung von Rechtsmedizinerin Zoe und dem Computerfreak Max. Doch der wahre Täter ist nicht so leicht zu enttarnen und hat mit seinem Rachefeldzug gerade erst begonnen....

"Bis alle Schuld beglichen" ist der erste Band der Reihe um den Ermittler Jan Tommen und sein recht unkonventionelles Team. Der Einstieg gelingt mühelos, da man sofort mitten ins Geschehen geworfen wird und den brutalen und eiskalten Mord an dem Richter beobachtet. Danach lernt man Jan Tommen kennen, der an diesem Sonntag völlig aus der Bahn geworfen und vom Ermittler zum Verdächtigen wird. Das Interesse an den Vorgängen ist sofort geweckt, so dass man den Ereignissen gespannt folgt. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Orte und Charaktere problemlos vorstellen und dadurch ganz in die Ermittlungen eintauchen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Täter scheint sein Vorgehen genau geplant zu haben, um Jan ins Visier der Ermittlungen zu bringen. Der Autor versteht es hervorragend, Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt, um dann festzustellen, dass neue Erkenntnisse dafür sorgen, dass man die eigenen Überlegungen über den Haufen werfen und komplett überdenken muss. Der Täter macht es einem wirklich nicht leicht. Es kommt zu einigen Überraschungen, die dafür sorgen, dass die Spannung bis zum Schluss gehalten wird. Die Handlung ist zwar nicht immer glaubwürdig, doch die spannenden Szenen trösten darüber großzügig hinweg. Außerdem macht es einfach Spaß, dass unkonventionelle Team, dass hier entsteht, um Jan zu helfen, beim Zusammenwachsen zu beobachten. Es kommt dabei zu einigen Wortgefechten, die man schmunzelnd genießen kann. 

Ein Reihenauftakt, der durch eine spannende Handlung und ein sympathisches Team überzeugt. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2021
Ostfriesenzorn / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.15
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesenzorn / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.15


ausgezeichnet

Auf der Urlaubsinsel Langeoog wird die Leiche von Astrid Thoben gefunden. Sie wurde offenbar mit einer Stahlschlinge erdrosselt. Kommissarin Ann Kathrin Klaasen beginnt mir ihrem Team zu ermitteln. Doch der Täter schlägt schnell wieder zu. Eine weitere Frau wird auf die gleiche Art ermordet. Ann Kathrin Klaasen ahnt, dass der Mörder keine Ruhe geben wird und weitere Opfer im Visier hat. Plötzlich nimmt der verurteilte Serienmörder Dr. Bernhard Sommerfeldt Kontakt zur Kommissarin auf. Denn der Langeoog-Killer sucht offenbar Sommerfeldts Anerkennung. Deshalb bietet Sommerfeldt Ann Kathrin Klaasen seine Hilfe an. Doch dazu müsste sie dafür sorgen, dass er das Gefängnis verlassen kann. Dieser Vorschlag stürzt die Kommissarin in arge Gewissenskonflikte. Kann sie einem bereits verurteilten Serienmörder, der im Gefängnis sitzt, vertrauen und seine Hilfe annehmen? Oder hat Sommerfeldt ganz eigene Interessen?

"Ostfriesenzorn" ist bereits der fünfzehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen aber auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Um das ganz besondere Verhältnis, das zwischen dem verurteilten Serienmörder Dr. Bernhard Sommerfeldt und Ann Kathrin Klaasen herrscht, genauer einordnen zu können, ist es hilfreich, die Trilogie um Dr. Sommerfeldt, die ebenfalls aus der Feder von Klaus-Peter Wolf stammt, zu kennen. Das ist allerdings kein Muss, denn es werden genug Hintergrundinformationen eingeflochten, so dass man dem Ganzen auch ohne Vorkenntnisse folgen kann.

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn Klaus-Peter Wolf versteht es wieder hervorragend, sofort das Interesse an dem Fall zu wecken. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln, wodurch man früh in den Sog der Ermittlungen gerät.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und äußerst angenehm lesbar. Der Autor schafft es wieder mühelos, die ganz besondere Nordsee-Atmosphäre einzufangen und so glaubhaft zu vermitteln, dass man beinahe meint, den Wind selbst im Haar zu spüren und die salzige Nordseeluft wahrzunehmen. Diese gelungene Hintergrundkulisse sorgt dafür, dass man ganz in den Krimi eintauchen kann und sich gespannt mit Ann Kathrin Klaasen auf die Suche nach dem Täter macht. Dabei trifft man auch auf altbekannte Charaktere aus den vorherigen Bänden, wobei das Wiedersehen mit Dr. Sommerfeldt ein ganz besonderes Highlight ist und diesen Ermittlungen zusätzlichen Reiz gibt. Die Spannung ist deshalb nicht nur durchgehend spürbar, sondern kann sich im Verlauf der Handlung stetig steigern. Deshalb dürften Fans dieser Krimireihe hier voll auf ihre Kosten kommen.

Der fünfzehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen kann durch spannende Ermittlungen und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugen und weckt die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe.

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.