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Lesemone
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Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1541 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2021
Dreieinhalb Stunden
Krause, Robert

Dreieinhalb Stunden


ausgezeichnet

Ich habe die Geschichte als gekürztes Hörbuch gehört und kann dies sehr empfehlen. Gesprochen werden die Szenen durch zwei verschiedene Sprecher, was der Geschichte Leben einhaucht. Durch die Veränderung von Sprechtempo und Sprechstimme wirken die Rollen sehr authentisch. Erzählt wird immer im Wechsel aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten, die sich im Zug auch noch gegenseitig kennenlernen. So verknüpfen sich die einzelnen Schicksale miteinander. Man spürt die Unruhe, die von einem Halt des Zuges zum nächsten Halt immer mehr zunimmt. Die Hintergründe und Motivationen der einzelnen Charaktere wurden sehr greifbar und man nimmt automatisch Anteil an ihrem Schicksal. Ich habe mich gefühlt, wie wenn ich mitten im Zug sitzen würde und aus meinem Abteil dem Geschehen gespannt zuschauen konnte. So wird ein Stück deutsche Geschichte sehr anschaulich erzählt. Mir war nicht so wirklich bewusst, wie schnell doch die Mauer gebaut wurde, wie sehr die Menschen damit überrascht wurden und wie entscheidend es war, auf welcher Seite der Mauer man zu diesem Zeitpunkt gerade stand. Ich weiß zwar jetzt, wie die Geschichte ausgeht, aber ich bin sehr auf die Verfilmung gespannt. Ein richtig gutes Hörbuch, das mich von Anfang bis Ende gefesselt hat!

Bewertung vom 19.07.2021
Eskalation (eBook, ePUB)
Benrath, Nora

Eskalation (eBook, ePUB)


sehr gut

Dina erlebt einen regelrechten Albtraum im Auto. Jeder kann selbst überlegen, wie er reagiert hätte, wenn einem plötzlich eine unbekannte Nummer am Handy Befehle gibt und man sieht, dass der Wagen des Befehlshabers, direkt hinter einem fährt. Mir hat diese Ausgangsszene sehr gut gefallen, denn sie baut sofort eine spannende Erwartungshaltung auf. Durch die sehr kurzen Kapitel wird man regelrecht durch die Story getrieben und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Die Autorin hat einen sehr fesselnden Schreibstil und bringt einige verdächtige Charaktere ins Spiel, bei denen man miträtseln kann, ob sie was mit dem Fall zu tun haben. Die Geschichte wird aus mehreren Sichtweisen geschildert, was dazu beiträgt, dass man einen guten Überblick behält und immer weiß, wo die Polizei gerade ermittelt. Die Auflösung hat mich sehr überrascht.

Fazit: Ein sehr rasanter Thriller, bei dem man bis zum Ende im Dunkeln tappt und daher sehr fesselnd ist!

Bewertung vom 19.07.2021
Systemfehler
Harlander, Wolf

Systemfehler


ausgezeichnet

Wolf Harlander strickt in seinem Buch Systemfehler ein Horrorszenario für die ganze digitale Welt. Er lässt Stück für Stück die Welt ins Offline zurückfallen und man kann sich denken, welch ein Chaos das ergibt. Anhand von verschiedenen Charakteren wird dieses Szenario greifbar, wenn z.B. der Ärztin Claudia Weiss auf der Intensivstation alle Geräte ausfallen oder Isabelle mit ihren Kindern zu ihren Eltern nach Frankreich fliegen will und die Verbindung zum Tower abreißt. Stück für Stück reißt überall die Kommunikation ab und es wird sich auf die spannende Suche nach dem vermuteten Computervirus gemacht, das dafür verantwortlich sein soll. Mich hat am meisten erschreckt, vor Augen geführt zu bekommen, wie abhängig wir mittlerweile vom Internet sind. Da geht es nicht ums Computerspielen oder mit dem Handy surfen, da geht es um alle wirtschaftlichen und alltäglichen Dinge, wie Wasser, Strom und Kommunikation. Ich fand sehr anschaulich beschrieben, wie die Menschen darauf reagiert haben. Wir haben es ja vor gar nicht allzu langer Zeit alle erlebt, was passiert, wenn die Menschen anfangen zu horten. Umso erschreckender fand ich im Nachwort, dass Experten damit rechnen, dass genau dieses Szenario in den nächsten 10 Jahren passieren wird. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann dies geschieht. Ein sehr spannendes Buch, das durch seine kurzen, wechselnden Kapitel eine große Dynamik entstehen lässt und man unbedingt wissen will, wie das Szenario endet.

Bewertung vom 16.07.2021
Wildblütenzauber (eBook, ePUB)
Töpfer, Anne

Wildblütenzauber (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich konnte total nachvollziehen, wie Sarah komplett aus der Bahn geworfen wurde, als ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt. Umso schöner war es, dass ihre Freunde sie aufgefangen haben und zu jeder Uhrzeit für sie da waren. Dadurch sind die meisten Charaktere sehr liebevoll und sympathisch gezeichnet. Wie von der Autorin gewohnt, gibt es auch wieder viel leckeren Kuchen und Kekse, welche man dank den Rezepten am Ende des Buches, nachbacken kann. Es ist eine sehr schöne Freundschaftsgeschichte, ein Neuanfang für Sarah und am Ende auch noch eine überraschende Entdeckung in ihrer Familie. Die hätte von meiner Seite aus etwas früher kommen können, das war etwas kurz abgehandelt. Aber wahrscheinlich sollte der Fokus auch eher auf die Freunde und die Gefühle von Sarah gelegt werden und wie sie wieder neuen Mut im Leben schöpft. Ein sehr schönes Buch, um leichte, entspannte Lesestunden zu verbringen.

Bewertung vom 16.07.2021
Das letzte Bild
Jonuleit, Anja

Das letzte Bild


sehr gut

Wer war die Isdal-Frau, die in den 70er Jahren gefunden wurde? In einem spannenden Roman hat Anja Jonuleit ein Geschichte erschaffen, die zwischen Fiktion und Wirklichkeit schwebt. Erzählt wird im Gegenwartsstrang von Protagonistin Eva, wie sie auf die Suche nach ihrer vermeintlichen Tante geht. Im Vergangenheitsstrang ist man bei der "Isdal-Frau" Marguerite, die als kleines Kind ihre Mutter und ihre Schwester aus den Augen verliert und sich verzweifelt auf die Suche nach ihnen macht. Ich fand beide Handlungsstränge gleichermaßen spannend. Mir fehlten ein bisschen die Emotionen. Eva wirkt sehr unterkühlt und nüchtern. Sie geht sehr sachlich an die Suche ran. Marguerite jedoch verzweifelte immer mehr bei ihrer Suche und ist irgendwie sehr blind durch ihr junges Leben gegangen. Interessant fand ich die Zusammenhänge zwischen den Lebensborn-Heimen und dem Nationalsozialismus. Man merkt, dass die Autorin viel recherchiert hat und am Ende auch viele Hintergrundinformationen und Quellen genannt werden. Für mich konnte das Buch leider nicht ganz an die vorherigen Werke der Autorin heranreichen, da es etwas sehr sachlich geschrieben ist.

Bewertung vom 16.07.2021
Ein Zimmer über dem Meer (eBook, ePUB)
Bomann, Corina

Ein Zimmer über dem Meer (eBook, ePUB)


sehr gut

Kim trauert um ihren Freund Jake, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. So beschließt sie, ihm in den Tod zu folgen und macht sich auf den Weg zu den Klippen, um sich ins Meer zu stürzen. Dort wird sie von der alten Janet entdeckt, die sie überreden kann, mit in ihr kleines Haus zu kommen. Sie erfährt von Janet von Leandra, die vor über 200 Jahren in der Gegend gelebt hat. Auch sie war so verzweifelt, dass sie nur noch den Tod als Ausweg sah. Doch sie wurde gerettet, durch die Liebe. Kim versteht vorerst den Zusammenhang nicht, doch dann wendet sich auch in ihrem Leben das Blatt.

Die Autorin hat einen schönen Roman geschrieben, über die Liebe und das Meer. Durch die zwei Erzählstränge, deren sich die Autorin bedient, wird auf zwei Zeitebenen die Geschichte von Leandra und von Kim erzählt. Es wird klar, dass jeder Mensch so seine Probleme hat und es nicht immer leicht im Leben ist und alles glatt läuft. Das muss auch Kim erfahren und dies ist tröstlich für sie und auch für den Leser. In gewohnt flüssiger Schreibweise beschreibt die Autorin die Gegend um Cornwall und man fühlt sich mitten drin im Geschehen. Ein sehr zu Herzen gehendes und mitreißendes Buch.

Bewertung vom 14.07.2021
Die Morgenröte - Sie nehmen dir dein Leben
Richter, Noah

Die Morgenröte - Sie nehmen dir dein Leben


gut

Der Autor hat in seinem zweiten Buch, welches ich von ihm gelesen habe, wieder ein hochaktuelles, brisantes Thema gewählt. Zum einen hat mir gefallen, wie der Wahlkampf mit den sozialen Medien zusammenhängt und wie leicht man dadurch Menschen manipulieren kann. Auch im jetzigen Wahlkampf muss man ja höllisch aufpassen, keinen Fake News aufzusitzen. Das Szenario ist anfangs sehr mitreißend erzählt. Ich wurde jedoch mit den Charakteren nicht sonderlich warm. Authentisch fand ich Georgs Abwiegelungen, wenn ihn seine Freundin darauf hinwies, wie er sich verändert hat und für die Morgenröte in die Presche springt, ohne darüber nachzudenken, welche Folgen das haben könnte. Georg ist das Paradebeispiel, wie man jemanden manipulieren und verblenden kann, so dass er blind jemandem hinterher läuft. Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen. Ich fand auch die Darstellung, wie so eine Vereinigung an die Macht kommen könnte, schon glaubhaft, denn es gibt viele Parallelen zur Vergangenheit. Am meisten hat mich jedoch das Ende gestört. Das ist so chaotisch, brutal und unglaubwürdig. Tut mir leid, aber das hat mir die ganze Geschichte versaut!

Bewertung vom 14.07.2021
Hundstage für Beck / Nick Beck Bd.1
Voss, Tom

Hundstage für Beck / Nick Beck Bd.1


sehr gut

Ermittler Nick L. Beck macht es seiner Leserschaft zu Beginn nicht leicht, dass man ihn mag. Er ist nach dem Tod seiner Kollegin und Freundin ganz unten angekommen, trinkt, betäubt sich und will nur noch vergessen. Doch schlimmer geht immer und so überfährt er in betrunkenem Zustand auf einer einsamen Landstraße eine junge Frau und er muss schnell handeln.

Eine sehr spannende Ausgangssituation, mit einem sehr krass dargestellten Ermittler. Es kann nur noch aufwärts gehen! Ihm zur Seite steht Cleo Torner, die zwar schwanger ist, aber unbedingt an ihrem Fall weiterermitteln will. Sie ist der Gegenpol zu Nick und zusammen ergeben sie ein gutes Ermittlerteam. In diesem Reihenauftakt ist davon noch nicht ganz so viel zu spüren, aber man kann die Richtung erkennen. Ich hoffe, dass dies in den nächsten Bänden intensiviert wird. Der Fall ist auf mehreren Handlungssträngen aufgebaut, die im Wechsel erzählt werden. Die Kapitel sind kurz gehalten, so dass ein schöner Lesesog entsteht. Tom Voss hat immer wieder Details aus dem Leben der Ermittler eingestreut, damit man sie als Leser besser kennenlernen und verstehen kann. Der Fall an sich war für mich etwas vorhersehbar. Trotzdem war der Weg zur Auflösung gut gelungen und sehr spannend dargestellt. Am Ende gibt es sogar noch einen regelrechten Showdown, bevor im Epilog Lust auf den nächsten Band gemacht wird. Alles in allem ein sehr gelungener Start der neuen Krimireihe.

Bewertung vom 11.07.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


sehr gut

Jonah Colley belastet nach wie vor, dass vor 10 Jahren sein Sohn Theo verschwand und er bis heute nicht weiß, was wirklich geschehen ist. Und diese Ungewissheit ist die Triebkraft dieses Buches. Immer wieder kommt man in der Geschichte an diesen Punkt zurück. Das hebt den Spannungsbogen konstant auf einem hohen Niveau. Mir war Protagonist Jonah ein bisschen unsympathisch, unvernünftig und anscheinend ohne Schmerzempfinden. Ich fand es äußerst unrealistisch, dass man sich so sehr verletzt wie er und dann das ganze Buch hindurch auf Krücken ermittelt und trotzdem noch gegen Gegner kämpfen kann. Gut gefallen hat mir, dass man bis zum Ende nicht weiß, worauf alles hinaus läuft. Man merkt aber sehr, dass es nur ein Auftakt zu einer neuen Reihe ist, denn es bleiben viele Details offen. Zur Spannung hat auch beigetragen, dass Jonah selbst von der Polizei nichts geglaubt wurde und er so immer eine gegnerische Partei im Nacken hatte. Für mich war es das erste Buch des Autors. Seinen Schreibstil finde ich sehr angenehm, man konnte der Geschichte gut folgen und sie hat mich auch gefesselt. Alles in allem ein guter Auftakt, der jedoch noch Luft nach oben hat!

Bewertung vom 06.07.2021
RC2722
Moitet, David

RC2722


sehr gut

Leider verrät der Klappentext schon sehr viel von der Handlung der Geschichte. Trotzdem hat mir die Dystopie gut gefallen. Der Autor zeichnet durch seinen bildhaften Schreibstil ein nachvollziehbares Bild der Szenerie. Vor allem die Beschreibungen im Bunker waren irgendwie voller Gänsehautmomente. Man konnte sich gut in die Lage der unterirdischen Bewohner hineinversetzen. Besonders gut hat mir gefallen, als Oliver in die Vergangenheit schauen konnte, um zu verstehen, wie er überhaupt in dem Bunker gelandet ist. Das Buch greift zwei sehr spannende Themen auf, nämlich ein tödliches Virus und auch den Klimawandel. Beide Themen sind sehr aktuell und ständig präsent in den Medien. Sie werden hier besonders für Jugendliche sehr gut aufbereitet, so dass sie sich jetzt schon Gedanken machen können, über ihr Handeln und ihre Zukunft, aber ohne mit dem Finger auf sie zu zeigen. Dem Buch fehlt es nicht an Spannung, denn Oliver erlebt ständig neue Dinge oder manövriert sich in brenzlige Situationen hinein. Zum Ende hin gibt es einen regelrechten Showdown und ein überzeugendes Ende. Obwohl das Buch eher für Jugendliche geschrieben wurde, ist es trotzdem auch für Erwachsene lesenswert, die gerne Dystopien lesen.