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Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 1036 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2020
Dicker Teufel umständehalber in liebevolle Hände abzugeben
Niedlich, _Sebastian

Dicker Teufel umständehalber in liebevolle Hände abzugeben


ausgezeichnet

Der Teufel hat eben auch Gefühle…

Der Teufel ist unglücklich, denn er merkt, dass es doch noch etwas anderes geben muss, als das ordnungsgemäße Quälen der verdammten Seelen, wozu er von Gott verdonnert wurde. Bei ihm fiel er in Ungnade, als er versuchte einen himmlischen Betriebsrat zu gründen. Nun bekommt Mephy (wie der Teufel sich gerne nennen lässt, von Mephisto) Sonderurlaub um in irdischen Gefilden eine schöne Sterbliche zu finden…

Da ich schon mindestens ein weiteres Buch von Sebastian Niedlich gelesen hatte, wusste ich was mich hier hinsichtlich des Schreibstils erwartet. Dieser hat mir wieder gut gefallen, eine locker-lustige und doch sehr durchdachte und gewitzte Art und Weise ist es, wie der Autor hier schreibt. Mir hat das sehr gut gefallen, auch die vielen amüsanten Be- und Umschreibungen für die Hölle und den Teufel.

Die Geschichte ist wirklich sehr unterhaltsam, lustig und kurios. Mephy ist auf einer turbulenten Reise, die natürlich nicht unbedingt einfach für ihn ist, denn er ist ja der Teufel. Und so bedient sich der Autor natürlich an verschiedensten Klischees und „Wahrheiten“, die man so über den Teufel kennt. Dies so zu lesen hat mir sehr gut gefallen und mich gut unterhalten.

Auch wurde die Geschichte nie langweilig, denn es passieren immer wieder neue lustige Begebenheiten, Spannung ist absolut garantiert. Zusätzlich fand ich die gewieften Umschreibungen des Autors immer wieder echt gut, außerdem auch verschiedenste Überlegungen in der Geschichte. Hier möchte ich aber gar nicht zuviel vorwegnehmen. Lustig sind auch die immer wieder zu Kapitelbeginn auftauchenden kleinen gemalten Teufel.

Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, ich wurde sehr gut unterhalten, es war eine sehr lustige wie spannende und absolut kuriose Geschichte. Entsprechend kann ich „Dicker Teufel umständehalber in liebevolle Hände abzugeben“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.04.2020
Die Liebesbriefe von Montmartre
Barreau, Nicolas

Die Liebesbriefe von Montmartre


gut

Friedhöfe sind Orte voller Sehnsucht.

Der Schriftsteller Julien Azoulay hat seine Frau Hélène verloren, sie starb mit gerade einmal 33 Jahren. So muss er sich nun allein um seinen kleinen Sohn Artur kümmern. Seine Frau hat ihm allerdings einen letzten Wunsch mit auf den Weg gegeben, sie möchte 33 Briefe von ihm erhalten. Diesem Wunsch kommt er nach und so deponiert er diese nach und nach in einem Geheimfach in ihrem Grab auf dem Friedhof von Montmartre. Doch dann sind diese Briefe auf einmal verschwunden und es liegen andere Sachen im Geheimfach…

Lustigerweise hatte ich vor kurzem mal ein Hörbuch angehört, das auch von Nicolas Barreau war. Dabei handelte es sich um „Menu d’amour“, was mir leider nicht so ganz gefallen hat, ich dann auch abgebrochen habe. Umso gespannter war ich aber auf seinen Schreibstil bzw. die Umsetzung der Geschichte, zumal ich vor einiger Zeit auch auf dem Friedhof war. (Da hatte ich das mit dem Buch gar nicht auf dem Schirm.)

Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, grundsätzlich alles soweit gut verständlich, manchmal ein bißchen umständlich, ein bisschen zu langatmig, wie ich finde. Inhaltlich ist es eine traurige Liebesgeschichte, die auch doch einen Hoffnungsschimmer noch vermitteln soll. Teilweise ging mir das aber ein bisschen zu sehr unter. Grundsätzlich zerfließt der Schriftsteller im Buch immer wieder im Selbstmitleid, gleichzeitig ist das Buch aber auch sehr schnulzig-schmalzig geschrieben.

Die Idee hinter den 33 Briefen, die an die Verstorbene zu schreiben sind, habe ich grundsätzlich als gute Idee für eine Geschichte empfunden. Auch die Schilderungen des Friedhofs von Montmartre waren meiner Ansicht nach passend und treffend, ein interessanter Ort, an dem u.a. Heinrich Heine begraben liegt. Für mich war es aber leider so, dass mich dies nicht gänzlich überzeugt hat. Auch haben mich die immer wiederkehrenden Ankündigungen im Buch a la „Doch es kam alles anders“ (mal grob zusammengefasst) etwas gestört – denn die Dinge kommen im Leben so oft anders als geplant… dass dies dann immer noch so angekündigt wurde, hat mich mit der Zeit etwas genervt.

Für mich war es eine nette Lektüre, ein kleiner Ausflug nach Paris, eine grundsätzlich interessante Geschichte, die mir aber ein bisschen zu schmalzig umgesetzt wurde. Spannenderweise gibt es für das Buch des französischen Autors (?) keinen Titel in französischer Sprache, was für mich zusätzlich Fragen aufwirft. Das aber nur am Rande.

Von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen.

Bewertung vom 17.04.2020
Skinny Pasta
Azzarello, Julia

Skinny Pasta


sehr gut

Nudeln haben ja alle…

Für die meisten Menschen ist eines beim Abnehmen das Schwierigste: Das Verzichten auf leckere Pastagerichte. Doch das muss gar nicht sein, denn wenn man die Zutaten richtig zusammenstellt, dann kommen da gar nicht so viele Kalorien auf einen zu. In diesem Buch hat Julia Azzarello eine bunte Auswahl an den verschiedensten Nudelrezepten zusammengestellt, von Suppen über Salate bis hin zu leckeren Pastagerichten.

Nudeln sind aktuell ja wohl absolut etwas, was jeder zuhause hat – egal in welchen Mengen… Auch wenn mir dieses bunkern nicht wirklich gänzlich verständlich ist (es gibt doch schließlich weitere leckere Lebensmittel, Reis, Kartoffeln, etc.!), mag ich Nudeln hin und wieder richtig gern. Insofern war ich auf die Rezepte in diesem Buch sehr gespannt.

Das Buch, welches in einem frischen gelb daher kommt, ist in verschiedene Kapitel eingeteilt. So findet man zuerst einmal allgemeine Hinweise (eine kleine Nudelkunde, Informationen über Saucen, benötigte Küchengeräte und was man zuhause haben sollte an Zutaten), bevor es dann mit den Rezepte losgeht. Eingeteilt sind die Rezepte in folgende Kategorien:

Basics (Spätzle; Schlanke Bolognese-Sauce)
Mittagessen (Geflügelwürstchen mit gebackenen Trauben, Kürbis und Fregola; Rote-Bete-Ravioli)
Salate („Panzanella“-Salat mit Dinkelnudeln; Caesar Salad mit Hähnchen)
Suppen (Kichererbsen-Nudelsuppe; Tomatensuppe mit Schinken-Cappelletti und Basilikum)
Vegetarisches (Frische Pappardelle mit geröstetem Blumenkohl und cremiger Senfsauce; Fettucine mit Knoblauch und Kräutern)
Mit Fisch und Fleisch (Spaghetti mit Krabben, Zitrone, Chili und Koriander; Hähnchenragout mit Casarecce)

Die einzelnen Rezepte sind oftmals bebildert, allerdings nicht alle. Das finde ich ein bisschen schade, denn in der Vorbereitung zu sehen, wie etwas fertig zubereitet ausschaut ist doch toll. Die Fotos sehen alle immer wieder sehr appetitlich aus, die Gerichte sind toll angerichtet. Die Rezepte sind auf der einen Seite hinsichtlich der Zutaten erläutert, direkt daneben dann in Sätzen ist die Zubereitung erklärt. Direkt darüber erfährt man etwas über den Nährwertgehalt, ebenso die Angabe über Portionen.

Hinsichtlich der verschiedenen Zutaten sind die Rezepte meist doch etwas umfangreicher, was es teilweise ein bißchen kompliziert macht. Es gibt aber auch tolle Pasta-Gerichte, bei denen man nicht enorm viele Zutaten benötigt, manchmal gar mit Zutaten, die man eh zuhause hat (Dosen-Thunfisch, Oliven, etc.) Die Auswahl der Rezepte ist wirklich vielfältig, man kann sich hier toll inspirieren lassen, bevor man sich dann letztlich entscheidet. Hinsichtlich der Nudelsorten muss ich sagen, dass ich auch nicht immer alle direkt zur Hand hätte bzw. nicht unbedingt im nächsten Supermarkt kaufen kann. Das macht es dann doch ein bißchen schwierig.

Mir hat „Skinny Pasta“ gut gefallen, es enthält tolle und wirklich unterschiedlichste Pasta-Rezepte, von leckeren Suppen über Salate bis hin zu Hauptgerichten. Teilweise hätte ich mir noch mehr Fotos zu den Rezepten gewünscht, da man so direkt einen Einblick bekommt, wie sie fertig zubereitet aussehen. Auch war mir manchmal die Zutatenliste etwas zu speziell. Das mag aber jeder etwas anders empfinden. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen für ein tolles Kochbuch, das für Pasta-Fans garantiert etwas ist.

Bewertung vom 14.04.2020
Die Lichter von Paris
Krapp, Thilo

Die Lichter von Paris


sehr gut

Eine Reise nach Paris.

Wir schreiben das Jahr 1900 – in Paris findet gerade die Weltausstellung statt, die auch der junge Èmile mit seiner Mutter besucht. Mit ihr zusammen möchte er auf dem rollenden Bürgersteig fahren und all die prächtigen Gebäude bestaunen – doch dann ist seine Mutter auf einmal verschwunden und er ist auf sich alleine gestellt. Nun gilt es, zu seinem Vater zu finden, der im Elektrizitätspalast arbeitet. Auf dem Weg dorthin fällt überall auf einmal plötzlich noch der Strom aus – was ist hier nur los?

Manchmal sieht man Bücher und stellt einfach fest, dass die Geschichte bestimmt interessant ist – so erging es mir mit diesem Buch. Auch wenn es ein Bilderbuch ist, so ist es doch nicht nur für Kinder, denn auch Erwachsene dürfen Spaß und Interesse daran haben.

Das Buch kommt in einem recht großen Format daher, es könnte vom Format her wohl fast DIN A3 sein. Die Zeichnungen darin sind wirklich schön, durchaus bunt und absolut detailreich, so dass man wohl auch beim vierten Mal ansehen noch neue Sachen entdecken kann.

Versehen sind die Seiten jeweils mit ein bißchen Geschichtentext, der mal sechs, mal fünfzehn Zeilen umfasst. Also meiner Ansicht nach auch für Erstleser etwas, wenn man immer wieder abwechselnd liest – und natürlich manche Begriffe vorliest bzw. erläutert. Generell ist die Geschichte schön und verständlich geschrieben, manchmal hätte selbst ich mir noch ein bisschen mehr Erläuterung dazu gewünscht – und ich denke, dass das auch für Kinder noch interessant genug gewesen wäre.

Inhaltlich ist die Geschichte wirklich spannend und interessant, man bekommt Einblicke in eine Welt, die heute doch fast ganz anders ist. Gebäude, die im Buch abgebildet sind bzw. Orte etc. gibt es natürlich teilweise weiterhin, so dass die Zeitreise nicht unbedingt nur eine Zeitreise ist, man kann auch aktuelles entdecken.

Bei uns kam „Die Lichter von Paris“ bei Klein und Groß gut an, es ist eine wirklich tolle Geschichte in einer längst vergangenen Zeit. Wirklich schön sind auch die verschiedenen Bilder, auf denen es so viel zu entdecken gibt, hier kann man sich eigentlich nicht satt sehen. Ein bisschen mehr an Erläuterungen hätte ich mir manchmal gewünscht, ein bisschen mehr Drumherum, was die Geschichte noch besser erläutert/verständlich macht.

Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen, ein unterhaltsames, spannendes wie auch mal lustiges Bilderbuch mit schöner Geschichte. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 10.04.2020
Mama im Unruhestand
Hutzenlaub, Lucinde

Mama im Unruhestand


gut

Rentner haben ja nie Zeit… ;-)

Den Ruhestand ihrer Mutter hatte sich Lucinde Hutzenlaub irgendwie anders vorgestellt: Statt nun endlich öfter für ihre Familie da zu sein, reist Oma durch die Welt, tanzt Swing und ist natürlich auch beim Sektfrühstück mit Saunagang dabei. An all solchen Erlebnissen ihrer Mutter lässt Lucinde Hutzenlaub den Leser mit ihrem Buch teilhaben.

Der Titel des Buches klang für mich nach sehr amüsanter und unterhaltsamer, ja lebensbejahender Literatur. Insofern war ich darauf gespannt, wenngleich ich selbst noch lange bis zum Rentenalter habe…

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, es ist angenehm, locker-leicht zu lesen, hat mir keine Schwierigkeiten bereitet. Manchmal habe ich es vom Stil her als ein wenig zu ausführlich, langatmig empfunden, bis die Geschichte so richtig zum Punkt kommt, insofern war es zwar leicht zu lesen, aber dann doch auch ein wenig anstrengend.

Inhaltlich ist es amüsant zu lesen, wie turbulent es im Leben von Oma Hutzenlaub zugeht. Wie sie in doch schon betagtem Alter eine Reise nach Sri Lanka antritt, sich ein Tattoo stechen lässt und sich noch mit Computern befasst – all das ist schon interessant zu lesen. Es gibt immer wieder etwas zum Schmunzeln und sicher kuriose Szenen, die es in anderen Familien so vielleicht nicht gibt. Da das ganze Buch in Geschichten eingeteilt ist, kann man es auch einfach mal zur Seite legen, kommt aber schnell wieder ins Buch rein. Bzw. sind die Kapitel insofern auch nicht enorm lang.

Für mich war die Lektüre nicht ganz so interessant, vielleicht weil ich nicht unbedingt der Zielgruppe angehöre. Vielleicht liegt die Zielgruppe eher im Alter von Lucinde Hutzenlaub oder ihrer Mutter – denn sie kennen so etwas selbst von der eigenen Mutter oder wollen aufzeigen, dass man doch auch im Alter noch mobil und viel unterwegs sein kann. Teilweise kann mir das Buch gelegentlich etwas langatmig vor, hier hätte ich mir die Geschichten manchmal etwas kürzer gewünscht. (Sicher sind sie nicht unbedingt unnötig in die Länge gezogen, aber manchmal empfindet man das eben so.)

Alles in allem eine unterhaltsame, lustige wie emotionale Lektüre die aufzeigt, dass man den Ruhestand auch turbulent angehen kann. Mich hat es nicht so ganz gepackt, von mir gibt es hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.

Bewertung vom 06.04.2020
Die Tage in Paris
Moyes, Jojo

Die Tage in Paris


gut

Wenn eine Reise anders verläuft als geplant.

Liv und David haben recht spontan geheiratet und verbringen nun ihre Hochzeitsreise in Paris. Doch die Tage in der Stadt der Liebe sind alles andere als romantisch, denn Liv’s Ehemann ist mehr beruflich unterwegs als in romantischen Dingen. Nun zweifelt Liv schon daran, ob die Heirat ein großer Fehler war. Ähnlich erging es vor über hundert Jahren der jungen Sophie, die gerade den Maler Édouard Lefèvre geheiratet hat. Sie muss sich erst daran gewöhnen, in welchen Kreisen sie nun als Frau an seiner Seite unterwegs ist, was natürlich auch nicht immer einfach ist.

Gerade für einen Kurzurlaub hatte ich mir eine eher übersichtliche Lektüre einpacken wollen, so dass passenderweise dieses Buch mit nach Paris durfte. Von Jojo Moyes habe ich bislang kein Buch gelesen, ich glaube lediglich zwei Hörbücher habe ich gehört, insofern kenne ich ihren Schreibstil etwas.

Der Schreibstil des Buches hat mir ganz gut gefallen, es war angenehm zu lesen, gut verständlich und inhaltlich eher eine locker-leichte Unterhaltung. Natürlich kommen verschiedene Orte in Paris vor, wenn man diese schon mal gehört bzw. gesehen hat, hat man entsprechend ein Bild vor Augen, was aber nicht zwingend wichtig ist.

Die zwei Geschichten, die hier miteinander verknüpft sind, sind ganz angenehm zu lesen und durchaus interessant, spannend und emotional. Teilweise gibt es natürlich auch mal lustige Szenen. Generell möchte die Autorin wohl ein wenig „Entspanntheit“ mit auf den Weg gehen, das wäre so zumindest mein Empfinden.

Für mich war es eine Geschichte, die ich schnell gelesen hatte – bei nur knapp über 100 schmalen Buchseiten keine Kunst. Was mir gut gefallen hat, waren die gelegentlich auftauchenden bunten Illustrationen, die natürlich gut zu den jeweiligen Szenen gepasst haben. Vom Inhalt her muss ich sagen, dass das Buch in Ordnung war, es jetzt aber auch nicht sonderlich schlimm gewesen wäre, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte. Kein Buch, das mich sonderlich begeistert hat oder mir großartige Dinge mitgeteilt hat, sondern mehr so dahin plätschernd war. Entsprechend bin ich hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen und vergebe 3 von 5 Sternen.