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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1054 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2020
Der Sunday Lunch Club
Ashton, Juliet

Der Sunday Lunch Club


sehr gut

Eine ganz normale Familie?

Fast. Freud und Leid liegen eng beieinander bei der Familie Piper. Alle paar Wochen treffen sie sich bei einem anderen Familienmitglied zum Lunch. Anna, Maeve, Josh und Neil. 4 Geschwister wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, aber sie halten zusammen. Denn jeder hat so seine Probleme und Geheimnisse.

Juliet Ashton schreibt einen Roman, der fesselt. Jeder hat selbst Familie und jeder kann nachvollziehen, wie es in Familien so zugeht. Ein Auf und Ab an Gefühlen und Ashton verpackt das wunderbar. Ihre Charaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran Anna, die lernen muss, sich selbst zu lieben, bevor sie ihr Baby lieben kann. Auch Oma Dinkie, die die Kinder aufgezogen hat, fand ich toll charakterisiert. Man lebt quasi mit der Familie mit. Und entdeckt mit den anderen die Geheimnisse, die jeder so hat. Eben fast wie in der eigenen Familie. Das macht diesen Roman so lesenswert.

Ashtons Schreibstil ist leichtgängig und eindrucksvoll. Man fühlt sich von der ersten Seite an wohl und würde auch gern mal an so einem Treffen teilnehmen. Denn Freunde sind auch zugelassen und oft mehr als erwünscht.

Fazit: Eine (fast) ganz normale Familie, bei der es Freude macht, sie ein paar Monate zu begleiten.

Bewertung vom 27.01.2020
Der rote Judas / Paul Stainer Bd.1
Ziebula, Thomas

Der rote Judas / Paul Stainer Bd.1


ausgezeichnet

Als Kommissar Paul Stainer aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt ist nichts mehr wie es war: er leidet unter Albträumen und seine Frau Edith hat ihn totgewähnt und ist eine neue Beziehung eingegangen. Doch sein ehemaliger Arbeitgeber hält zu ihm und betraut ihn gleich mit einem schwierigen Fall: gleich 5 Tote gibt es in der Stadt Leipzig und Stainer soll den Täter finden. Doch je näher er diesem kommt, muss er erfahren: es ist kein Unbekannter.

Ziebulas neuer Roman fesselt. Und zwar von der ersten Seite an. Dabei ist die Handlung erst einmal recht unübersichtlich, aber nach und nach wird alles aufgedröselt und am Ende bleiben keine offenen Fäden mehr.
Einen Mord zu lösen ist heutzutage schon nicht einfach, Ziebula siedelt seinen Fall im Jahr 1920 an, also vor genau 100 Jahren und dies mitzuverfolgen hat wirklich Spaß gemacht. Ohne moderne Technik war es noch viel schwieriger, den richtigen Täter zu finden und genau das macht einen großen Reiz dieses Buches aus.
Paul Stainer war mir gleich sympathisch, auch wenn er ein Trauma mit sich schleppt. Doch dieses nimmt zum Glück nicht so viel Raum ein. Seine Ermittlerfähigkeiten stehen im Vordergrund und wirken realistisch und glauvwürdig.
Fazit: sehr fesselnd, unbedingt lesen.

Bewertung vom 21.01.2020
Jahre der Veränderung / Hebammen-Saga Bd.2
Winterberg, Linda

Jahre der Veränderung / Hebammen-Saga Bd.2


sehr gut

Das Schicksal meint es gut mit den 3 Hebammen Edith, Margot und Luise. Sie haben inzwischen ihre Ausbildung beendet und arbeiten alle 3 in der Frauenklinik von Dr. Hammerschlag. Doch die Liebe will die 3 nicht so erreichen: Luise hat nach einem schrecklichen Erlebnis keine Lust mehr auf Männer, Margot liebt den verheirateten Dr. Lingau und Edith trauert immer noch um ihren Richard. Doch die 3 Frauen haben in der Klinik viel zu tun.
Gleichzeitig erschüttert eine Wirtschaftskrise Berlin und der Autorin gelingt es hervorragend, die Stimmung in Berlin in den späten Zwanziger und frühen Dreißiger Jahren einzufangen. Die Not und die frühe Kindersterblichkeit, Frauen bringen bis zu 10 Kinder auf die Welt und wissen kaum, wie sie sie ernähren können – das hat mich sehr gefesselt. Allerdings wurden die Vorkommnisse auch teilweise öfter wiederholt und das ständige „Kindchen“ konnte ich bald nicht mehr lesen.
Die 3 Frauen sind überaus sympathisch und gerade Luises Lebensweg nicht einfach. Als sie Marina trifft, wird es interessant. Aber auch ein klein bisschen surreal. Aber das ist halt Berlin  Auch Edith, als Jüdin, bekommt die Härte der damaligen Zeit bald zu spüren.
Der Roman ist mitreißend und flüssig zu lesen, allerdings haben mich die Zeitsprünge von einigen Monaten manchmal etwas gestört. Ansonsten wieder ein toller Roman und eine gute Fortsetzung und ich hoffe, dass wir bald noch mehr von den drei Hebammen lesen dürfen.

Bewertung vom 15.01.2020
Hättest du geschwiegen / Kommissar Völxen Bd.9
Mischke, Susanne

Hättest du geschwiegen / Kommissar Völxen Bd.9


sehr gut

Als die Leiche des Journalisten Markstein in Hannover gefunden wird, ist ganz schön was los in der Abteilung für Gewaltverbrechen und für Kommissar Völxen und sein Team. Denn Markstein hatte seine Nase in quasi allem: Russenmafia, Drogengeschäfte, Prostitution… Völxen muss einigen Spuren folgen, bis er endlich die richtige findet.
Ich habe mich sehr über die Fortsetzung einer meiner Lieblingskrimireihen gefreut. Völxen und sein Team mag ich schon vom ersten Band an und finde es schade, dass Jule nicht mehr in der ersten Reihe mitmischt. Allerdings webt Mischke, und das rechne ich ihr mehr als hoch an, Jules Anwesenheit gelungen in diesem Krimi unter, so dass mir fast nichts gefehlt hat. Außer ein paar Schafswitze. Die kamen leider etwas kurz.
Der Fall ist logisch aufgebaut und wird strukturiert gelöst. Stein für Stein setzt Völxen das Mosaik zusammen und wird dabei noch durch einen Nebenschauplatz abgelenkt: jemand kann den Tod eines Mädchens nicht verkraften und sinnt auf Rache. So kommt auch Kommissar Rauxel ein wenig mehr Raum zu, denn der löst quasi im Vorbeigehen einen Teil des Rätsels, was mich sehr gefreut hat, weil er bisher immer etwas stiefmütterlich behandelt wurde.
Mischkes Charaktere muss man einfach mögen. Sie sind lebensecht und sympathisch, haben Tiefgang und machen für mich einen sehr großen Reiz in der Krimireihe aus. Die Krimihandlung war dieses Mal ein wenig überzogen, hier wünsche ich mir für den nächsten Band wieder etwas mehr Lokalkolorit. Sehr schön ist auch der Humor von Mischke: wie Fernando das Problem mit der neuen Veggie-Bar gegenüber löst – darüber musste ich schon sehr schmunzeln.
Fazit: Mischke lese ich immer wieder sehr gerne.

Bewertung vom 13.01.2020
The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst
Archer, Sarah

The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst


gut

Kelly ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben, sie hat einen tollen Job und eine gute Freundin. Allerdings wird sie den Erwartungen ihrer Familie, sich doch endlich zu verlieben, nicht gerecht, was dazu führt, dass sie sich Mr. Right einfach selbst baut. Anfangs geht auch alles gut, doch dann merkt Kelly selbst, dass Ethan ihr nicht auf Dauer guttun kann. Nur – sie hat sich schon in ihn verliebt! Und ihn jetzt abschalten, das bringt sie nicht übers Herz. Und das sorgt für allerlei Verwicklungen.
Eigentlich ja ein zauberhaftes Buch. Wenn da nicht diese unsägliche Familie von Kelly wäre. Die haben mich von Anfang an genervt. Die überzogene Mutter, der kalte Vater und die eigensüchtige Schwester. Am liebsten war mir noch Kellys Bruder mit seinen Drillingen, die fand ich niedlich. Auch Kelly war jetzt nicht Sympathieträgerin Nr. 1 für mich, auch wenn ich verstehen konnte, warum sie so handelt.
Die Idee, sich einen Mann selbst zu basteln fand ich sehr gelungen und auch den Werdegang der beiden mochte ich gern. Am besten gefiel es mir dann aber, als Kelly aufgefallen ist, dass es so nicht weitergehen kann und wie sie sich dann an den Haaren selbst aus dem Sumpf zu ziehen beginnt. Da wurde sie mir auch langsam sympathischer und ihr Image ging etwas weg vom naiven Blondchen zur toughen Frau.
Ich bin jetzt eher der Thriller-Leser, lese aber ab und an auch gern Frauenromane, auch wenn sie vorhersehbar sind. Bei „The plus one“ fühlte ich mich angesichts der Story recht gut aufgehoben und ich habe sie – auch wenn es sich oben nicht ganz so anhört – doch recht gerne gelesen. Denn Archer schreibt gut und mitreißend und ihr gelingt es, den Leser zu fesseln, man möchte einfach wissen, wie die Story endet und was aus Ethan letztendlich wird.
Fazit: ein nettes Leseabenteuer, bei dem die Figuren allerdings manchmal etwas nervig sind.

Bewertung vom 13.01.2020
Das schräge Haus
Bohne, Susanne

Das schräge Haus


sehr gut

Wenn ein Tag alles verändert
Ella ist ein glückliches Kind. Zwar sind ihre Eltern getrennt und ihre Mutter liebt sie nicht so wie ihren Bruder, aber Ella verbringt viel Zeit mit ihrer Großmutter Mina in deren Schrebergarten. Die Tage sind glücklich und sorglos, bis zum 22. Juni 1986 – als Ella das erste Mal mit dem Tod konfrontiert wird.
26 Jahre später ist sie Psychotherapeutin geworden und doch hat sie immer noch nicht das Trauma jenes Tages überwunden. Doch eines Tages erkennt sie: sie muss etwas ändern, sonst vergeht sie. Und dann taucht Hilfe von unerwarteter Seite auf.
Ein Buch vom Losgehen und Ankommen. Vom Erkennen und zu sich finden. Aber auch ein Buch der leisen Töne. Keine einfache Liebesgeschichte, nein Ella muss erst ihre Türen öffnen und feststellen, dass sie sich selbst im Weg steht, um endlich dort zu landen, wohin sie möchte.
Das schräge Haus ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Zwar zauberhaft geschrieben, manchmal gar poetisch anmutend, aber doch auch mit kleinen Hürden „ich bin ein Rosenbusch und unsichtbar“ oder „von meinem Balkon sieht man in die eine Richtung den Leuchtturm von Wangerooge und in die andere die Oper von Sydney“ oder auch „meine Mutter verwandelt sich in eine Dörrpflaume“. Dinge, über die man kurz stolpert und die Nachdenkens wert erscheinen.
Das Buch ist in zwei Teile untergliedert: Ellas Kindheit im Schrebergarten der Oma. Glückliche Glühwürmchen Nächte, Grillabende und unendliche Sommertage mit der besten Freundin. Susanne Bohne beschreibt hier alles so wie man es selbst von früher her kennt. Und das weckt fast nostalgische Gefühle.
Der größere Teil beinhaltet Ellas Erwachsenenleben. Von ihrer Sorge, nie die Liebe zu finden, weil sie sich selbst nicht liebenswert findet. Von der Liebe zu ihrem Beruf und die noch immer währende Freundschaft zu Yvonne.
Fazit: mal ein etwas anderer Roman mit teilweise skurrilen, aber liebevollen Personen.
Noch ein Wort zum Einband, der wirklich etwas Besonderes ist: gepresster Karton, dessen Buchrücken beim Lesen auf jeden Fall die Stabilität behält.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.01.2020
1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2
Natt och Dag, Niklas

1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2


sehr gut

Cardell und Winge sind zurück. Wie Winge? Der ist doch tot. Allerdings gibt es zwei von ihnen und so ermitteln Cardell und er nun in ihrem zweiten Fall.
Ich fand das Buch sehr spannend erzählt, allerdings war die Handlung nicht wirklich zusammenhängend. Das Buch ist eher in 3 Erzählstränge aufgeteilt, die alle 3 für sich sehr gut geschrieben sind und die mich gefesselt haben. Zuerst erzählt Erik 3 Rosen seine Geschichte und die gilt es dann von Cardell und Winge aufzulösen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn der Gegner ist übermächtig und aalglatt. Dann ist da noch Anna Stinas Geschichte, die ich auch nur so verschlungen habe. War sie mir doch schon im ersten Band (1793) sehr sympathisch. Ihr Weg kreuzt dann auch wieder Cardells, aber irgendwie fand ich diese Handlung dann ein wenig lahm. Zudem habe ich nicht verstanden, warum sie nicht seine Hilfe nutzt und sich verpflichtet fühlt, ein Versprechen zu halten.
Das Ende fand ich dann gar nicht gut. Es bleibt so viel offen und auch der Bösewicht wird in meinen Augen zu wenig bestraft.
Aufgrund dieses Endes hoffe ich aber – und nicht nur deshalb – auf eine weitere Fortsetzung.
Natt och Dag bringt die Stimmung der Epoche wahnsinnig gut rüber. Seine Schilderungen der Armut und der Umgebung finde ich sehr authentisch und die Charaktere sind gut ausgearbeitet und sympathisch.
Fazit: anders, aber nicht schlechter als Band 1. Allerdings hätte ich mir eine etwas flüssigere Handlung gewünscht und vor allem ein anderes Ende 

Bewertung vom 26.12.2019
Knochengrab / Sayer Altair Bd.2
Cooper, Ellison

Knochengrab / Sayer Altair Bd.2


sehr gut

FBI Agent Maxwell Cho stürzt mit seinem Hund in eine Grube voller Skelette. Schnell wird klar, dass die Höhle einem Serienmörder als Ablageort gedient hat. Bei weiteren Suchen finden sich auch noch zwei frische Leichen, was die Brisanz des Falles erhöht.
FBI Agent Sayer Altair wird mit dem Fall betraut und stößt auf einen weiteren Fall: in der Gegend sind ein paar junge Frauen verschwunden, eine sogar mit ihrer Tochter.
Sayer und ihr Team beginnen zu ermitteln. Doch die Nachforschungen sind alles andere als einfach. Ist der Täter doch immer einen Schritt weiter als sie.

Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer. Ich fand den Anfang etwas schleppend und mit dem Feuer in der Grube etwas willkürlich aneinandergereiht. Doch das Buch hat sich sehr gesteigert und gegen Ende wollte ich es gar nicht mehr weglegen.
Was es für mich nicht gebraucht hätte sind die politischen Ränke mit denen sich Sayer herumschlagen muss. Doch wie sagt sie so schön: „Alle in diesem Team haben Probleme.“ Und das stimmt. Jedoch trägt diese Tatsache dazu bei, dass das Team sehr sympathisch wirkt und problemlos zusammenarbeitet und sich harmonisch verhält.
Besonders gut gefielen mir die Szenen in der Höhle. Wo man als Leser die ganze Härte des Täters zu spüren bekommt und mühelos mit den Frauen mitleiden kann. Ellison Cooper schreibt einen Thriller mit vielen Wendungen und Grausamkeiten, jedoch ohne allzu viel Blut fließen zu lassen und ohne dass man gleich auf den Täter kommt. Und als man dann schon denkt, es wäre alles gut lässt Cooper noch einmal ein Feuerwerk an Spannung zünden.
Fazit: ein etwas lahmer Einstieg, der sich aber bis zum Finale furios steigert und den Leser außer Atem geraten lässt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2019
Nebeljagd
Hofelich, Julia

Nebeljagd


sehr gut

Ein scheinbar unlösbarer Fall für Linn Geller. Johann Haug ist angeklagt, seine Pflegemutter ermordet zu haben. Doch Johann schwört, dass er es nicht war. Die Beweismittel jedoch sind erdrückend.
Vor allem weil Johann schon einmal verdächtigt wurde, einen Mord begangen zu haben: den an seiner Nachbarin.
Linn Geller zweifelt selbst an der Unschuld ihres Mandanten, findet jedoch eine Spur in die Vergangenheit, die Johann entlastet. Doch dabei bringt sie sich selbst in große Gefahr.

Ein uriges „Nest“ auf der Schwäbischen Alb ist der Schauplatz des neuen Krimis von Julia Hofelich. Ich selbst stamme aus so einem kleinen Dorf und konnte mich deshalb gut in die Dorfbevölkerung hineinversetzen. Die Anfeindungen jedoch, die Linn entgegenschlagen fand ich schon sehr heftig und verdächtig und manche Aktion (Weihnachtsmarkt – Hütte) konnte ich so gar nicht nachvollziehen, das wirkte schon sehr konstruiert.
Hofelich schreibt sehr anschaulich und flüssig, zudem wurde das Buch mit der Zeit immer spannender. Ermüdend fand ich jedoch das ständige Wiederholen der Verletzung von Linn und wie diese ihr zu schaffen macht. Gespannt bin ich, wie es mit Linns Liebesleben weitergehen wird. Wenn man sich so darauf freut, zu erfahren, wie die Zukunft der Protagonisten aussieht, zeigt, dass Hofelich Charaktere erschaffen hat, die es lohnen, auf den nächsten Band zu warten.
Der Kriminalfall selbst ist sehr komplex aufgebaut. Dachte ich am Anfang doch auch noch, dass Johann schuld sein muss, denn die Beweise waren schon sehr erdrückend. Doch Linn verbeißt sich dermaßen in den Fall und die winzigen Puzzlesplitter die sie ausgräbt lassen auch den Leser langsam zweifeln. Schuldig oder unschuldig?
Lest selbst!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2019
Die Stimme des Zorns / Ackerman & Shirazi Bd.1
Cross, Ethan

Die Stimme des Zorns / Ackerman & Shirazi Bd.1


sehr gut

Ackerman ist wieder da. Jetzt in Diensten des FBI. Bereits zu Beginn lässt Ethan Cross den Leser durch ein Interview die wichtigsten Ereignisse aus Ackermans Leben Revue passieren, so dass man diesen Band auch ohne Vorkenntnisse der bisherigen Serie lesen kann.
In „Die Stimme des Zorns“ bekommt Ackerman eine neue Kollegin und ist mit ihr auf der Jagd nach einem Alien. Dieses, der Leser weiß ein wenig mehr als die Ermittler, foltert seine Opfer, um einen Weg ins All zu finden, zu seiner vermeintlichen Alien-Verwandtschaft.
Klingt abgedreht? Ist es teilweise auch. Mir hat das Alien-Thema jetzt nicht so gut gefallen, und ich war froh, dass sich das Buch nicht als Sci-Fi-Thriller entpuppt hat. Das Alien war zum Glück nur ein besonders abgedrehter Killer, dessen Wahnsinn der Leser zum Teil hautnah miterleben durfte. Dennoch hat mich diese Grausamkeit nicht wirklich berührt. Dabei schreibt Cross wieder sehr anschaulich und die kurzen Kapitel machen das Buch sehr rasant. Aber mich hat Ackerman teilweise doch etwas genervt durch seine übermenschliche und arrogante Art.
Dabei mag ich Ackerman sonst recht gerne. Auch wenn er ein Serienkiller ist, der nun auf die gute Seite gewechselt hat, man merkt ihm noch an, wie schwer es für ihn ist, sich ganz zu wandeln. Alles andere wäre auch zu unglaubwürdig gewesen. Ich freue mich jedenfalls, dass die Serie um Ackerman weitergeht. Denn Cross‘ Thriller sind einfach mal etwas erfrischend anderes im Einheitsdschungel der Spannungsliteratur.

Fazit: Mag es an dem Alien-Thema liegen oder an einem etwas schwächeren Mitteilteil, ich fand das Buch zwar gut, aber nicht herausragend. Aber das letzte Kapitel macht Hoffnung auf eine bessere Fortsetzung, denn da bekommt auch Agentin Shirazi sicher mehr Raum.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.