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Benutzername: 
Xirxe
Wohnort: 
Hannover
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 869 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2013
Panther im Keller
Oz, Amos

Panther im Keller


ausgezeichnet

Erez Israel, 1947: Profus, 12 Jahre alt, hat mit zwei Freunden eine Untergrundorganisation gegründet, deren Ziel es ist, die Briten aus Israel zu vertreiben. Doch zufällig lernt er einen britischen Soldaten kennen den er immer wieder trifft, um sich gegenseitig hebräisch und englisch beizubringen. Profus' Sympathien für den Briten verwirren ihn: Es ist der Feind, ihn kann man nicht mögen, nein, man darf es nicht. Und so macht er sich vor, ihn nur zu treffen um ihn auszuhorchen.
Auch wenn durch das Alter des Protagonisten suggeriert wird, es handle sich um ein Kinderbuch, ist es wohl eher für Jugendliche und Erwachsene, denn erzählt wird es von Profus' Jahrzehnte später, der sein außergewöhnliches Interesse an Sprache, Worten und Wissen zum Beruf gemacht hat, was sich in der Schreibweise des Buches niederschlägt (beispielsweise wie er als 12jähriger überlegt, wie erschlagen, verschlagen, beschlagen und übereinanderschlagen zusammenhängen. Oder die 13seitige Beschreibung der Bibliothek seines Vaters, die wie eine Armee dargestellt wird - genial!). Trotz seiner durchaus altersgerechten Träume, Fragen und Interessen (die Untergrundorganisation baut ein U-Boot, das im Lavastrom nach London fahren und dort eine Bombe hochjagen soll ;-)), die mich stets auf's Neue schmunzeln ließen, stellt er sich immer wieder Fragen wie: Wann ist man ein Verräter? Wieso kann der britische Soldat nicht einfach bei uns am Tisch sitzen? Ganz beiläufig taucht auch das Grauen des III. Reiches auf: Wenn erwähnt wird, dass die Familien von Vater und Mutter von Hitler umgebracht wurden. Oder die Schicksale der Nachbarn, die eher am Rande erzählt werden, aber nichtsdestotrotz das Monströse dieser Zeit zeigen. So wechselt man von einer Stimmungslage in die nächste: Man hält bestürzt den Atem an, um dann eine Seite weiter über die Gedanken Profus' zu schmunzeln und im nächsten Kapitel herrliche Beschreibungen wie die über die Bibliothek zu lesen.
Unglaublich gut geschrieben und trotz des zeitweise sehr ernsten Themas einfach schön zu lesen - das war nicht mein letztes Buch von Amos Oz!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2013
Heute bin ich blond
Stap, Sophie van der

Heute bin ich blond


sehr gut

Mit 21 Jahren die Diagnose zu hören bekommen: Krebs, selten, aggressiv, metastasierend - sicherlich eine Horrorvorstellung für jeden. Sophie trifft dieses Schicksal, doch statt zu verzweifeln oder zu resignieren, nimmt sie auf ihre Art den Kampf gegen die Krankheit auf. Sie bewahrt sich ihre Fröhlichkeit und Lebensfreude, und den Verlust ihrer Haare nimmt sie als Gelegenheit, durch unterschiedlichste Perücken Facetten ihrer Persönlichkeit und ihrer Stimmungen auszuleben. Offen bis weit über die Schmerzgrenze hinaus berichtet sie von ihren Ängsten, Zweifeln und Befürchtungen, aber ebenso auch von der Bereicherung die die Krankheit für ihr Leben mit sich bringt.
Ein ungemein ehrliches, erschreckendes aber auch ausgesprochen Mut machendes Buch - nicht nur für an Krebs Erkrankte. Auch wenn es keine Lösung im Sinne von Heilung gibt (was auf Sophie nicht zutrifft), zeigt es, dass man das Leben dennoch genießen kann. Im Hier und Jetzt!

Bewertung vom 31.05.2013
Kill Decision
Suarez, Daniel

Kill Decision


sehr gut

Nach einem Angriff einer amerikanischen Drohne auf eine Pilgerstätte im Irak, die Tausende von Menschenleben forderte, häufen sich scheinbare Terroranschläge in den USA. Die Rufe nach einer Aufrüstung des Militärs durch autonome Drohnen werden lauter und eine unbekannte Gruppe versucht unter allen Umständen und offenbar mit jeder erdenklichen Methode, eine Mittelbewilligung des amerikanischen Kongresses über mehrere Milliarden Dollar zu ihren Gunsten durchzudrücken. Doch während in der Öffentlichkeit noch über das Ob und ggf. Wie gestritten wird, ist die tatsächliche Entwicklung schon wesentlich weiter: Auf der Grundlage eines Algorithmus über Schwarmintelligenz der Weberameisen, die aggressivsten ihrer Art, wurde bereits eine ganze Armee von autonomen Drohnen erstellt - mit dem Ziel, Menschen zu vernichten. Und es funktioniert...
(IT)-Technische Fachausdrücke noch und nöcher - nach den ersten beiden Büchern DAEMON: Die Welt ist nur ein Spiel und DARKNET ist bei diesem Autor etwas anderes ja auch nicht zu erwarten gewesen. Doch hier wird das Umherwerfen solcher Spezial- und Sondertermini noch einmal in neue Dimensionen geführt (Ein Beispiel einer nicht ungewöhnlichen Seite: kinetischer Krieg, BIGOT-Liste, kompartmentalisiertes Geheimprojekt, CONUS-Angriffe). Aber selbst wenn man nur teilweise versteht worum es sich dabei handelt, tut es der Spannung keinen Abbruch. Denn obwohl sich die Geschichte um ein Thema dreht, mit dem Herr und Frau MüllerMeierSchulze normalerweise nichts zu tun haben, hat man doch ständig das Gefühl: Sooo unwahrscheinlich ist das doch alles nicht. Man steckt mitten drin in Verschwörungen bis in allerhöchste Ränge, wird mit den neuesten Abhörtechniken und Manipulationsmöglichkeiten von Social-Media konfrontiert, sodass wohl niemand ganz von Ansätzen von Paranoia verschont bleiben wird ;-)
Doch etwas Kritik bleibt: Manche Erklärungsversuche diverser Fachdetails kommen schlicht unglaubwürdig daher und die Liebesgeschichte ist wohl eher einer kommenden Verfilmung geschuldet ebenso wie das für mich etwas übertriebene Finale (das im Kino wahrscheinlich recht imposant daher kommt). Glücklicherweise gehen an diese Punkte nicht allzu viele Seiten verloren, so dass es alles in allem ein wirklich spannender Thriller ist.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2013
Der Windfisch
Rothmann, Ralf

Der Windfisch


gut

Guntram Lohser, Mitte 30, seit zehn Jahren als Photograph tätig, ist von der Nutzlosigkeit seiner Arbeit frustriert. Um nicht in den Berliner Winter zurückkehren zu müssen, hängt er nach einem dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in Mexiko, an dessem Ende ihm seine Ausrüstung gestohlen wurde, noch ein paar Wochen Urlaub in Ecuador dran. Er lässt sich von momentanen Eingebungen und Launen treiben und landet kurz vor der Regenzeit in Muisne, einem Kaff am Meer. Dort trifft er auf merkwürdige Gestalten: einen Alten, der nur noch mit und für seine Ziegen lebt und auch so riecht; eine mysteriöse Französin, die auf der Suche nach etwas zu sein scheint; einen eifersüchtigen Sohn; lüsternen einheimischen Frauen; undundund.
Was wie die Sinnsuche eines übersättigten Mitteleuropäers beginnt und dann in eine Art Abenteuerroman abzugleiten scheint, ist jedoch weder das Eine noch das Andere. Auch Krimielemente tauchen auf, doch alles wird in einem derart reservierten Ton erzählt ohne jedwede Dramatik oder Spannung - man versinkt geradezu in der Trägheit und der Apathie dieses Ortes in der schwül-warmen Regenzeit, die Rothmann durch anschauliche Bilder darzustellen weiss. Und zum Schluss bleibt nur zu schreiben: Eigentlich ist alles egal.

Bewertung vom 05.05.2013
Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz
Punti, Jordi

Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz


sehr gut

Vier Chris' aus verschiedenen Ländern sind auf der Suche nach ihrem Vater Gabriel - im wortwörtlichen wie im übertragenen Sinne. Jeden von ihnen (ebenso wie ihre Mütter) hat er vor vielen Jahren verlassen und keiner weiß Genaueres, was geschehen ist. Christòfol aus Spanien erfährt fast 30 Jahre nach der letzten gemeinsamen Zeit, dass sein Vater offiziell als vermisst gemeldet wurde. Zu seiner Überraschung stellt er fest, dass dieser die ganzen Jahre nicht allzu weit von ihm entfernt lebte und er noch drei Halbbrüder in Großbritannien, Frankreich und Deutschland hat, die offenbar alle nichts voneinander wissen. Christòfol nimmt Kontakt zu ihnen auf und nach einem ersten Treffen beschließen sie, das Leben ihres gemeinsamen Vaters zu rekonstruieren. Sie befragen ihre Mütter, machen alte Freunde ausfindig, Arbeitskollegen undundund. Nach und nach erhalten sie so das Bild eines Mannes, den Bindungen offenbar mehr schreckten als alles andere, der sie aber dennoch über alles zu lieben schien. Und zugleich scheinen sie eine Spur zu seinem jetzigen Leben gefunden zu haben… So wie Gabriels Reisen als Fernfahrer ihn kreuz und quer durch halb Europa führten, so leiten einen die unterschiedlichen Geschichten durch die Zeiten seit den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit. Es erzählen die Söhne von ihrer Jugend und ihrem Leben, die Mütter über sich und ihre Zeit mit Gabriel, Arbeitskollegen und Freunde von ihren gemeinsamen Jahren und immer wieder gibt es Abstecher in die Gegenwart, wie weit die Recherchen gediehen sind. Die Sprache ist den jeweiligen Erzählenden angepasst, wobei die Unterschiede jedoch nicht allzu gravierend sind, so dass man sich beim Lesen nicht sehr umstellen muss. Lediglich die ständigen Zeit-, Orts- und Personenwechsel sind gelegentlich etwas verwirrend, führen aber auch zu steigender Spannung, da in besonderen Situationen natürlich ein Szenenwechsel erfolgt. Puntí schildert die verschiedenen Epochen in den unterschiedlichen Ländern sehr überzeugend und vermutlich auch recht realitätsgetreu (zumindest hatte es für mich den Anschein). Die Zeit der 68er in Paris, die revoltierenden Studenten, die Zeit der WGs; das Leben als Findelkind im früheren Spanien – man hat die einzelnen Stationen gut vor Augen. Alles in allem ist das Buch nicht nur eine interessante Familiengeschichte, sondern ebenso eine Reise durch das noch junge Europa. Und ganz nebenbei wird klar: Die ersten wahren Europäer waren – die Fernfahrer ;-)

Bewertung vom 16.04.2013
Rudernde Hunde
Schroeder, Bernd; Heidenreich, Elke

Rudernde Hunde


gut

19 Geschichten enthält dieses Buch, anfangen von zwei Seiten Länge bis zu 24. Jeder Autor ist für jeweils ca. die Hälfte der Erzählungen verantwortlich, wobei es mir beim Lesen schwerfiel, die Urheberschaft für das Gelesene festzulegen. Während Frau Heidenreich eine Vorliebe für tierische Hauptdarsteller in ihren Geschichten zu haben scheint, neigt Herr Schroeder eher zur Darstellung mittlerer (wenn nicht sogar großer) Lebensdramen. Doch ausgerechnet die meiner Meinung nach witzigste Geschichte mit einem Huhn als Mittelpunkt (Körnergefüttert), stammt nicht von Frau Heidenreich. Soviel zur Zuschreibung der Autorenschaft ;-)
Viele kleine und große Dramen wie auch Komisches spielen sich in dem Geschilderten ab, manchmal sind es sogar halbe Lebensläufe die sich hier wiederfinden. Meist sind es Alltagsgeschichten von ganz normalen Menschen denen kleine Ereignisse widerfahren, die jedoch einen größeren Einschnitt zur Folge haben (können). Aber ab und zu tauchen auch phantastische Stories auf, in denen sprechende Eichhörnchen oder tanzende Hunde eine Rolle spielen. Alles in allem eine schöne und abwechslungsreiche Mischung, die für gute Unterhaltung sorgt.

Bewertung vom 16.04.2013
Schamland
Selke, Stefan

Schamland


ausgezeichnet

Wer an die 'Tafeln' denkt, dem fällt zumeist eines ein: Gemeinnützig! Ehrenamtliche verteilen stark verbilligt Lebensmittel an Arme, die der Tafel zuvor gespendet wurden. Eine gute und sinnvolle Idee - wer würde etwas Schlechtes dagegen sagen oder schreiben wollen? Stefan Selke zum Beispiel, Soziologieprofessor und Autor dieses Buches, der schon früher die These aufstellte, dass Angebote wie die Tafeln Armut nicht versuchen zu beseitigen, sondern statt dessen festschreiben. Auch in seinem neuen Werk ist dies das Hauptthema. Er besucht Nutzerinnen und Nutzer dieser Wohlfahrtsangebote, fragt nach, wie es dazu kam und wie es ihnen dabei geht. Es sind ganz unterschiedliche Personen, die er da trifft: eine studentische Kleinfamilie, eine chronisch kranke Frau die noch nicht aufgegeben hat aus diesem System auszubrechen, ein chronisch krankes Rentnerehepaar, die sich in diesem Dasein jetzt mehr schlecht als recht eingerichtet haben. Alle eint sie, dass sie diese Angebote eigentlich nicht wollen, aber aufgrund ihrer Verhältnisse müssen, weil es keinen anderen Weg gibt.
Selke beschreibt nicht nur Zustände, er schildert auch detailliert wie sich der Umgang mit Armen im Laufe der Geschichte verändert hat: von der Entwicklung der reinen Almosenempfänger im alten Griechenland wie auch im Mittelalter, die sich glücklich schätzen durften zu den 'guten' Bedürftigen gezählt zu werden und somit die Gnade von Zuwendungen zu erfahren bis hin zu gleich- UND anspruchsberechtigten Bürgerinnen und Bürgern in der Gegenwart durch das im Grundgesetz verankerte Sozialstaatsprinzip (Art. 20, Abs. 1). Doch diese Entwicklung scheint sich wieder in ihr Gegenteil umzukehren: Ansprüche werden auf ein solches Mindestmaß reduziert, dass Berechtigte gezwungen sind, Angebote von Almosen (und nichts anderes sind Tafeln und weitere Institutionen der Armutsökonomie ja) anzunehmen. Statt Betroffenen zu helfen aus diesen Problemsituationen wieder herauszukommen, wird selbst vom Staat Armut als akzeptabler Dauerzustand dargestellt, der ja durch die vielfältigen (und immer wieder lobend erwähnten wie auch kräftig unterstützten) Freiwilligenangebote durchaus erträglich ist. Was jedoch passiert, wenn (aus welchen Motiven auch immer) sich die Anbieter solcher freiwilligen Dienstleistungen irgendwann zurückziehen, wird aus naheliegenden Gründen nicht thematisiert. Für die Empfangenden, die sich dieser Problematik durchaus bewusst sind, ist dies ein schrecklicher Zustand: nicht nur die Verhältnisse an sich sondern auch die Tatsache, abhängig zu sein vom Wohlwollen einiger Weniger.
Selke vergisst auch nicht aufzuzeigen, dass Armut neben den direkten Kosten (die konkrete finanzielle Unterstützung) auch eine Reihe weiterer Kosten entstehen lässt, die sich nicht nur in Zahlen darstellen lassen. Berufliche Kompetenzen gehen verloren, größere Aufwendungen durch Krankheit, Demokratiedefizite entstehen...
Wer sich konkrete Lösungsvorschläge erhofft, um eine Besserung dieser Situation herbeizuführen, findet diese nur indirekt. Diejenigen, die noch arbeiten können, möchten eine Beschäftigung von der sie auch leben können - eine klare Absage an PolitikerInnen, die gegen Mindestlöhne sind und weiterhin eine Förderung von Mini-, 1-Euro-Jobs, befristeten Beschäftigungen und dergleichen unterstützen. Andere wie Kranke, Rentner, Alleinerziehende eint der Wunsch, nicht als BittstellerInnen auftreten zu müssen - das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes im Frühjahr 2010 war ein Schritt in diese Richtung, dem jedoch weitere bisher nicht folgten.
Selkes Verdienst ist es, einer großen Gruppe der Gesellschaft eine Stimme gegeben zu haben, die bisher aus Scham lieber schwieg und sich versteckte. Und trotz seines Status als Soziologieprofessor ist sein Buch gut lesbar und ebenso verständlich - und ganz und gar nicht 'sehr fachlich und wissenschaftlich' wie in einer Rezension vermerkt. Es bleibt zu hoffen, dass viele viele Menschen dieses Buch lesen - und sich etwas bewegt!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.04.2013
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Jonasson, Jonas

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand


sehr gut

Allan Karlsson, 100 Jahre alt, reicht's. Er hat keine Lust mehr auf Haferbrei, Vorschriften wann er was wo essen darf und generell behandelt zu werden wie ein kleines Kind. Also klettert er an seinem 100. Geburtstag kurzerhand durch's Fenster seines Zimmers im Altenheim und macht sich auf den Weg: Es kommt eh wie es kommt - seine Lebensmaxime, mit der er die letzten 100 Jahre ganz gut gefahren ist. Auf seinem Weg nach irgendwohin packt es ihn plötzlich und er stiehlt einem jungen nervigen Mann dessen Koffer. Dumm nur, dass dieser bis oben hin mit Geld gefüllt ist und der junge Mann ihn um jeden Preis wieder zurückhaben will. Dass es hierbei zu diversen Komplikationen kommt, versteht sich sicherlich von selbst, doch Allan Karlsson trifft unterwegs auf einige Menschen, die ihm durchaus wohlgesonnen sind und ihm hilfreich zur Seite stehen - wobei die Aussicht auf einen Anteil am Koffervermögen vermutlich auch dazu beiträgt.
Es ist eine wirklich humorvolle, aberwitzige Geschichte, wobei im Wechsel auch die Lebensgeschichte Allans erzählt wird, die nicht weniger unterhaltsam und abenteuerlich ist als das momentane Geschehen. Das Alles ist nicht unbedingt realitätsnah, aber wie meinte schon der Großvater des Autors im Vorwort: 'Wenn ein'n man jümmers bloß die Wohrheit vertellt, denn is dat de Tid nich wert, dat je em tohört.' Die handelnden Personen sind durchweg liebenswert dargestellt, und wenn auch so mancher Toter den Weg der Gruppe pflastert, drückt man doch allen fest die Daumen, dass sie mit der Sache durchkommen.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig: recht schlicht, fast schon naiv, passt aber in idealer Weise zur Art der Hauptperson Allan und man fühlt sich nach einigen Seiten auf du und du mit ihm. Es waren ein paar vergnügliche Lesestunden, die (zumindest bei mir) ein ständiges Schmunzeln verursachten.

31 von 53 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.