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Benutzername: 
ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 658 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2020
Voll aufs Maul
Göttler, Florian

Voll aufs Maul


sehr gut

Unterhaltsame Geschichten aus dem Leben eines hoffnungsvollen Jungautoren, die durch derben Humor und viel Einfallsreichtum überzeugen

In diesem Buch lässt uns der Autor Florian Göttler an den turbulenten Erlebnissen des hoffnungsvollen Jungautoren Paul Schmerz teilhaben. So erleben wir ihn bei seinen ersten schriftstellerischen Gehversuchen und dürfen dabei die ersten Kostproben seines Schaffens genießen. Zudem begleiten wir Paul bei einer ziemlich verlustreichen Lesetour mit der Band "Hettie und die Bang Brothers" und bei einem ausgedehten Kreativurlaub in Ägypten, Thailand und dem indischen Goa. Dabei läst der Autor seinen Protagonisten immer wieder in äußerst skurrile Momente geraten, aus denen er sich zum Vergnügen von uns Lesern wieder herauswinden muss. Wie viel an eigenen Erfahrungen der Autor, dessen Biographie in einigen Punkten so ein wenig an die seines Helden erinnert, in die Geschichte einfließen lässt, bleibt dabei im Dunkeln.

Das Buch besticht durch einen ziemlich derben Tonfall und viel Humor, der oft auch ausgesprochen schwarz daherkommt. Zudem beweist der Autor eine Menge an Einfallsreichtum bei der Erschaffung herrlich absurder Momente voller Situationskomik. Dabei stellt er Paul eine ganze Riege skurriler Typen an die Seite, die durchgehend gut charakterisiert werden. Hier ist besonders der trinkfeste Barkeeper Abdul, den Paul in einer Strandbar in Agypten kennenlernt, hervorzuheben.

Wer auf schwarzen Humor und Situationkomik steht und keine Probleme mit einer derben Sprache hat, wird mit diesem Buch bestens bedient und unterhalten. Vor der Lektüre sollte man aber unbedingt den Warnhinweis auf der Innenklappe beachten.

Bewertung vom 18.06.2020
Die Totenbändiger - Band 7: Leichenfunde (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Die Totenbändiger - Band 7: Leichenfunde (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Erneut ein überzeugender Band, der das bevorstehende Finale der 1. Staffel der Reihe gekonnt einleitet

Mit diesem E-Book legt die Autorin Nadine Erdmann den nunmehr siebten Band ihrer Dark Urban Mystery Serie "Die Totenbändiger" vor und entführt uns wiederum in ein düsteres London, in dem Geister und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, quasi zum täglichen Leben dazugehören. Schutz vor diesen Geistern bieten die sogenannten Totenbändiger, die in der Lage sind, diese Geister zu bändigen und sogar auszulöschen. Da sie diese Fähigkeiten aber auch gegen Menschen einsetzen können, treten ihnen diese mit deutlicher Skepsis oder sogar Ablehnung entgegen.

Man kann die einzelnen Bände der Reihe zwar grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden lesen und verstehen, ein kurzer Rückblick zu Beginn eines jeden Bandes gibt hierzu auch gute Hilfestellung. Da die einzelnen Bände aber aufeinander aufbauen und sich gleich mehrere rote Fäden durch die Geschichte ziehen, empfiehlt es sich schon, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Durch die doch recht komplexe Handlung wird der Einstieg für Neuleser zudem mit jedem Band schwieriger. Mit dem vorliegenden Band steuern wir nun auf das große Finale der ersten Staffel zu, welches mit dem nächsten Band ansteht.

Nach dem Ende der unheiligen Nacht kommt die Familie Hunt immer noch nicht zur Ruhe. Als die Leichen von Topher und Emmett gefunden werden, die beide an Cams Entführung beteiligt waren, fällt der Verdacht natürlich sofort auf die Hunts. Auch an der Ravencourt Schule verbessert sich die Lage der Hunt-Kinder dadurch natürlich nicht wirklich. Zudem rückt die Abstimmung über den Sitz für die Totenbändiger im Stadtrat immer näher und die unterschiedlichen Parteien kämpfen mit allen Mitteln um ihren Zugriff auf das Amt. Und zu allem Überfluss lauern im Hintergrund noch Cornelius Carlton und sein Sohn Blaine, die mit den Hunts auch noch die eine oder andere Rechnung offen haben.

Auch der siebte Band besticht wieder durch einen packenden Schreibstil, ein hohes Erzähltempo und einige überraschende Wendungen. Diesmal läuft das Geschehen aber gegnüber den turbulenten Vorgängern deutlich erkennbar ruhiger ab, auch die Action kocht hier etwas stärker auf Sparflamme wie sonst gewohnt. Es spricht aber für die gut gezeichneten Figuren und das tolle Setting der Serie, das mich auch dieser Band wieder schnell packen und bestens unterhalten konnte. Zudem bekommen die atmosphärisch dichten Geschichten immer mehr Tiefe und die einzelnen Protagonisten gewinnen auch weiterhin deutlich an Kontur hinzu. So kann ich auch für diesen Band wieder voller Überzeugung die Bestnote vergeben, obwohl uns die Autorin erneut mit einem fast schon gewohnt fiesen Cliffhanger zurücklässt.

Insgesamt eine packende Fortsetzung, die nicht nur gut unterhält, sondern vor allem die Vorfreude auf das Staffelfinale noch einmal deutlich steigern kann.

Bewertung vom 18.06.2020
Der graue Ritter
Kroon, Klaas

Der graue Ritter


ausgezeichnet

Packender Hamburg-Krimi um einen Ex-Polizisten, der auch als trockener Alkoholiker das Ermitteln noch nicht verlernt hat

In diesem spannenden Hamburg-Krimi schickt der Autor Klaas Kroon den eher ungewöhnlichen Ermittler Hauke Siebold in seinen inzwischen bereits dritten Fall, den man aber problemlos lesen und verstehen kann, wenn man, so wie ich, die ersten beiden Bände noch nicht kennt. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Hauke Siebold hat seine Ehe und seine Karriere bei der Hamburger Kriminalpolizei durch seine Alkoholsucht gründlich vor die Wand gefahren. Seitdem fristet er als Frühpensionär und zeitweise sogar als Obdachloser sein karges Dasein. Doch zumindest das Verhältnis zu seiner Ex-Frau Claudia und seiner Tochter Annika konnte er in der Zwischenzeit wieder einigermaßen kitten und ein festes Dach hat er nun auch wieder über dem Kopf. Und als er in den Fall einer jungen Frau verwickelt wird, die aus dem Maßregelvollzug Ochsenzoll geflohen ist und mit dem Mord an ihrem Schwager in Verbindung gebracht wird, kann Hauke zeigen, das er auch als trockener Alkoholiker das Ermitteln noch lange nicht verlernt hat.

Hinter dem Pseudonym Klaas Kroon verbirgt sich ein Hamburger Journalist und Kommunikationsprofi. Und das merkt man dem Buch mit seiner gut aufgebauten und gründlich recherchierten Geschichte auch jederzeit an. Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor das Geschehen voran, zeigt dabei, das er auch ohne große Actionmomente Spannung erzeugen kann und lässt das Ganze am Ende in eine stimmige Auflösung münden, die absolut schlüssig rüberkommt und keine wesentlichen Fragen offen lässt. Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die immer wieder für Überraschungen gut sind. Und auch wenn findige Krimileser schon früh ahnen werden, wer sich hinter dem titelgebenden "grauen Ritter" verbergen könnte, tut dieser der Klasse dieses Krimis keinen Abbruch.

Ein mehr als gelungener Krimi mit viel Hamburger Lokalkolorit, der mich auf ganzer Linie überzeugen und zudem auf Haukes erste Auftritte neugierig machen konnte.

Bewertung vom 17.06.2020
Creszentia (11 Schauergeschichten)
Golling, Alexander Lorenz

Creszentia (11 Schauergeschichten)


sehr gut

Spannende Schauergeschichten, die ohne allzu blutige Effekte auskommen und den Grusel eher im Kopf entstehen lassen

In dieser Anthologie versammelt der Autor Alexander Lorenz Golling insgesamt 11 spannnede Schauergeschichten, die ohne große und blutige Effekte auskommen, sondern den fein gesetzten Grusel eher im Kopf der Leser entstehen lassen.

Dabei sind die Geschichten fast komplett im Donaumoos und dem Städtedreieck Ingolstadt-Augsburg-Neuburg angesiedelt, nur einmal unternehmen wir einen Ausflug an die kroatische Adriaküste.

Man merkt schnell, das sich der Autor zwar stilistisch an den großen Vorbildern wie Poe, Blackwood, King oder M.R. James orientiert, den Geschichten aber dennoch seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt und auch einige Legenden seiner Heimatregion in die Storys einfließen lässt.

Eingeleitet durch ein mehr als gelungenes Vorwort, das auch einige Zusatzinfornationen zur Entstehung der Geschichten liefert, präsentiert uns der Autor seine Geschichten mit einem packenden Schreibstil und hat darüber hinaus auch noch einige überraschende Wendungen und gelungene Schlusspointen im Gepäck.

Meine persönlichen Favoriten sind hier die Beiträge "Adele mit den großen Augen", "Klassentreffen", "Schneetreiben" und die Schlussgeschichte "Andreasnacht". Unter dem Strich hat aber jede Story ihren ganz eigenen Reiz, so das hier jeder Liebhaber von Schauergeschichten den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden sollte.

Bewertung vom 16.06.2020
Tödliche Energie
Franke, Erich H.

Tödliche Energie


sehr gut

Auch bei ihrem 4. Job bekommt es Karen Mulladon wieder mit einer perfiden Verschwörung und skrupellosen Gegnern zu tun

Mit diesem Buch legt der Autor Erich H. Franke den vierten Band seiner inzwischen bereits auf 9 Bände angewachsenen Thriller-Reihe um Karen C. Mulladon, der Agentin einer Behörde des US-amerikanischen Geheimdienstes, vor.

Man kann diesen Band aber grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten Bänden lesen und verstehen, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als in der Nähe von Erfurt ein paar Energiespeicher durch ein dreistes Manöver gestohlen werden, ist das eigentlich noch kein Job für Karen. In Verbindung mit dem Verschwinden einer größeren Menge an Flüssigsprengstoff aus einem Werk in Tschechien sieht das aber doch ganz anders aus, zumal sich schnell ein Zusammenhang zwischen den beiden Taten herstellen lässt. Und so begeben sich Karen und ihr deutscher Kollege Martin Weilmann auf die Spur ihrer skrupellosen Gegner und des perfiden Planes hintern den Diebstählen.

Obwohl dieser Thriller mit seinen knapp 200 Seiten einen für das Genre doch eher ungewöhnlich geringen Umfang hat, gelingt es dem Autoren dennoch, eine komplexe und atmosphärisch dichte Geschichte mit einer schlüssigen Auflösung zu erzählen. Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt er das Geschehen voran und lässt es diesmal am Ende sogar gleich zwei furiosen Showdowns münden, die jeweils eine ordentliche Portion Spannung bieten. In Sachen Figurenzeichnung hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas mehr Tiefe gewünscht, um die Handlungsweisen der Akteure besser nachvollziehen zu können, am Ende überwiegen dann aber doch die positiven Leseeindrücke bei weitem.

Wer auf spannende Agenten-Thriller mit Verschwörungen und überraschenden Wendungen steht, wird hier gut bedient und bestens unterhalten.

Nach inzwischen vier gelesenen Bänden der Reihe ist meine Neugierde auf die weiteren Bände auf jeden Fall noch einmal verstärkt worden.

Bewertung vom 09.06.2020
Iassine Shaka
Zackariat, Stefan

Iassine Shaka


ausgezeichnet

Modernes Fußball-Märchen mit einer mitreißenden Geschichte und viel Liebe zum Detail

Mit diesem Roman legt der Autor Stefan Zackariat den zweiten Band seiner Reihe um den afrikanischen Fußballer Iassine Shaka vor. Ging es im ersten Buch noch um den wundersamen Aufstieg des Außnahmetalents, ist er hier nun in der Realität angekommen und muss sich der übergroßen Erwartungshaltung der Fußballwelt stellen.

Grundsätzlich kann man dieses Buch auch lesen und verstehen, wenn man den ersten Band noch nicht kennt. Da die Geschichte aber direkt an die Ereignisse des Vorgängers ansetzt, empfiehlt es sich schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Entwicklung der Titelfigur in Gänze verfolgen und nachvollziehen zu können.

Mit seiner Ankündigung, bereits im Alter von 20 Jahren nach Katar zu wechseln, hat Iassine Shaka die Fußballwelt ziemlich vor den Kopf gestoßen und muss nun mit den teilweise recht heftigen Reaktionen der enttäuschten Fans und Wegbegleiter fertig werden. Zugleich lastet bei seinem neuen Verein eine ungeheure Erwartungshaltung auf ihm, die ihm ziemlich zu schaffen macht. Als ihn Verletzungen und persönliche Probleme aus der Bahn werfen, scheint seine hoffnungsvolle Karriere vor dem Aus zu stehen. Oder gibt es für ihn doch noch eine Rückkehr an die Spitze ?

Auch im zweiten Band erzählt der Autor wieder ein modernes Fußball-Märchen mit einer mitreißenden Geschichte, lässt diesmal aber auch den negativen Aspekten des Fußballgeschäftes einen erkennbar größeren Raum, so das das Ganze deutlich realitätsnäher rüberkommt. Mit viel Liebe zum Detail und einem packenden Schreibstil ergibt sich so eine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte, die sich über einen Zeitraum von 5 Jahren erstreckt und ungemein facettenreich daherkommt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert.

Ein packender Roman über den Findungsprozeß eines jungen Mannes, an dem nicht nur Fußballfans ihre helle Freude haben dürften. Ein wenig Spaß oder Gefallen am Lieblingssport der Deutschen sollte man beim Lesen aber schon mitbringen, da der Fußball doch deutlich im Zentrum der Geschichte steht.

Bewertung vom 04.06.2020
Mission Afrikakonferenz (eBook, ePUB)
Schulz, H. G.

Mission Afrikakonferenz (eBook, ePUB)


sehr gut

Bewegende Geschichte eines afrikanischen Flüchtlings auf besonderer Mission

Mit diesem Buch gelingt dem Autoren H.G. Schulz ein bewegener Roman um einen afrikanischen Flüchtling, der nach seiner Ankunft in Deutschland eine besondere Mission erfüllen soll. Vom Untertitel "Tatort Berlin" sollte man sich hierbei nicht täuschen lassen. Obwohl die Geschichte mit einem Gerichtsprozeß startet, handelt es sich hier nicht um einen Kriminalroman. Die wahre Bedeutung dieses Untertitels erschließt sich dann auch erst im Laufe der Geschichte.

Von November 1884 bis Februar 1885 fand in Berlin die sogenannte Afrikakonferenz statt, die oft auch als Kongokonferenz oder Berliner Konferenz bezeichnet wird. Hier haben die westlichen Industrienationen den afrikanischen Kontinent unter sich aufgeteilt und damit die nachfolgende Kolonialzeit eingeleitet, deren Folgen den Kontinent bis heute prägen und stark belasten. Und auch für Europa sind die Entwicklungen seit der Konferenz nicht folgenlos geblieben, dies wird besonders seit ein paar Jahren mehr als deutlich.

Als sich der junge Niam aus dem Kongo im Jahr 2015 auf den beschwerlichen Weg nach Deutschland macht, treibt ihn nicht nur der Traum von einem besseren Leben an. Im Gepäck hat er auch den großen Wunsch seines Onkels, es möge eine neue Afrikakonferenz geben, die sich zu den alten Fehlern bekennt und die Weichen für einen Neuanfang im Verhältnis zwischen Europa und Afrika stellt. Kann Niam seinem Onkel diesen Wunsch erfüllen ?

Mit einem packenden Schreibstil lässt uns der Autor am beschwerlichen Weg seiner Hauptfigur teilhaben. Hautnah erleben wir seine Belastungen während der gefährlichen Reise und die Versuche, in Deutschland Fuß zu fassen. Auch wenn man zwischendurch den Eindruck hat, das dabei Niams großes Ziel so ein wenig in den Hintergrund gerät, rückt es zum Ende hin wieder stärker in den Mittelpunkt und setzt so einen gekonnten Schlusspunkt unter die gut aufgebaute Geschichte Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Ein gelungener Roman, der zudem auf ein wichtiges Thema aufmerksam macht, das in unserer Zeit doch viel zu sehr in Vergessenheit geraten ist und es verdient hat, wieder stärker in den Fokus gerückt zu werden.

Bewertung vom 02.06.2020
Best of Bundesliga
Redelings, Ben

Best of Bundesliga


ausgezeichnet

Äußerst vergnügliche Sammlung von Anekdoten und Sprüchen aus der bunten Welt des Fußballs

In den letzten Jahren hat der Bochumer Autor Ben Redelings neben unzähligen anderen Büchern zum Thema Fußball auch diversen Alben zu Vereinen aus der 1. und 2. Bundesliga herausgebracht, die durch eine perfekte Mischung aus Sprüchen, Anekdoten und Fotos überzeugen und so äußerst vergnügliche Unterhaltung bieten.

Diese Buch stellt nun eine Art von Best-of dieser Alben dar und vereinigt die Höhepunkte aus den Einzelbänden auf hervorragende Art und Weise.

Die Beiträge sind alphabetisch nach den Namen der Spieler, Trainer und weiteren Protagonisten geordnet und bieten so eine wahre Fundgrube an bekannten und weniger bekannten Schätzen aus der bunten Welt des Fußballs.

Ob man das Buch nun in einem Rutsch durchschmökert oder als Halbzeit- bzw. Klolektüre nutzt, hier sollte jeder Fußball-Fan auf seinen Genuß kommen und kann dabei in Erinnerungen an vergangene und vielleicht sogar bessere Zeiten schwelgen.

Bewertung vom 02.06.2020
Wilsberg - Sag niemals Nein
Kehrer, Jürgen

Wilsberg - Sag niemals Nein


ausgezeichnet

Auch bei seinem 20. Auftritt in Buchform hat Wilsberg nichts von seinem Biss verloren

Genau 30 Jahre ist es nun her, das der Detektiv Georg Wilsberg aus Münster seinen ersten Auftritt in Buchform feiern konnte. Seit dem letzten Buch der Reihe sind auch schon wieder 5 lange Jahre vergangen. Doch zum großen Jubiläum spendiert der Autor Jürgen Kehrer seinem Helden nun endlich mal wieder einen großen Fall, der direkt an die alte Klasse der Bücher anknüpfen kann. Zudem ist schon nach wenigen Seiten das alte Wilsberg-Feeling wieder da und es kommt einem vor, als hätte man das letzte Buch der Reihe erst gestern gelesen.

Dieses Mal bekommt es der chronisch abgebrannte Privatdetektiv mit dem aufmüpfigen Teenager Emma zu tun, die ihn bittet, auf ihren Vater aufzupassen, während sich der Journalist mit einem mysteriösen Informanten in einem Park in Münster trifft. Wilsberg lehnt zunächst ab, lässt sich nach einem alamierenden Anruf von Emma aber doch auf die Sache ein. Doch statt des Journalisten findet er im Park nur noch dessen Handy in einer Blutlache. Seine anschließende Suche führt ihn über das beschauliche Drensteinfurt und den Moloch Berlin direkt in den hitzigen Libanon. Und das Emma dabei wie eine Klette an ihm hängt, macht die Angelegenheit auch nicht wirklich einfacher.

In bekannt lakonischer Schreibweise treibt der Autor seinen Helden von einer absurden und gefährlichen Situation in die Nächste und Wilsberg muss dabei natürlich auch wieder einiges einstecken. Doch das Stehaufmännchen lässt sich ja bekanntlich nicht unterkriegen und so führt seine Hartnäckigkeit schlußendlich doch wieder gegen alle Widerstände aus dem In- und dem Ausland zur Lösung des Falles.

Wer Wilsberg bisher nur aus dem Fernsehen kennt, wird Figuren wie Ecki, Alex, Kommissarin Springer und auch ihren Assistenten Overbeck vermissen, diese sind aber reine Erfindung der TV-Autoren und haben in den Büchern nie eine Rolle gespielt. Das der Autor dies hier konsequent beibehält, gefällt mir sehr gut, obwohl bei den ermittelnen Kommissaren Bauer und Langenbeck gewisse Vergleiche zu den entsprechenden TV-Figuren doch auf der Hand liegen.